Dirigentin / Dirigent - Schweizer Blasmusikverband
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UNISONO 13/14 • 2006 Aktuell<br />
verschiedenen Vereine fair beurteilen zu<br />
können. Mit Ausnahme von einigen enttäuschten<br />
Gesichtern konnten die Teilnehmer<br />
die Rangierungen der Jury meist nachvollziehen<br />
und akzeptieren. Deshalb möchte<br />
UNISONO nun auch den Experten eine inoffizielle<br />
Wertung bekannt geben: 293 von 300<br />
Punkten!<br />
Packende Repertoireauswahl<br />
Die Leistungen der Musikkorps in allen Kategorien<br />
wurden von den Juroren durchwegs<br />
positiv beurteilt. Sie durften feststellen, dass<br />
in den Vereinen während des Jahres von gut<br />
ausgebildeten und motivierenden <strong>Dirigent</strong>en<br />
eine solide Arbeit geleistet wird, die sich<br />
dann bei solchen Wettbewerben positiv auszahlt.<br />
Max Schenk beispielsweise war in der<br />
Jury C im Konzertsaal des KKL im Einsatz und<br />
bewertete dort eine Abteilung der Selbstwahlstücke<br />
der 1. Klasse Harmonie. Ihn beeindruckten<br />
grundsätzlich die packende Repertoireauswahl<br />
sowie die breit gefächerte<br />
Palette originaler Blasorchesterwerke, welche<br />
von den Vereinen vorgetragen wurden.<br />
«Besonders gefreut hat mich, dass neben<br />
Komponisten wie Alfred Reed, James Barnes<br />
oder Philip Sparke auch der <strong>Schweizer</strong> Komponist<br />
Mario Bürki mit seiner Tondichtung<br />
‹1405: Der Brand von Bern› mehrmals in der<br />
1. und Höchstklasse vertreten war.» Er stellte<br />
auch fest, dass die speziellen instrumentalen<br />
Anforderungen der Partitur (z.B. der<br />
Einsatz von Kontrabass, Harfe oder Piano)<br />
mehrheitlich im Sinn der Komponisten erfüllt<br />
wurden und sich die Tendenz der sinfonischen<br />
Besetzung in der 1. Stärkeklasse<br />
gegenüber anderen Musikfesten stark verbessert<br />
hat.<br />
Mitreissende Vorträge<br />
Olivier Waespi war als Experte ebenfalls im<br />
KKL aktiv und bewertete die Vorträge der Fanfare<br />
mixte 1. Klasse und der Harmonie<br />
Höchstklasse. Er lobt die differenzierten und<br />
auch SBV-Geschäftsleitungsmitglied Valentin<br />
Bischof eine willkommene Erfrischung<br />
und legte eine Kommunikationspause ein.<br />
Frischer Wind<br />
Dass die Blasorchester<br />
längst<br />
nicht mehr nur<br />
aus Blasinstrumenten<br />
bestehen,<br />
ist bekannt. Innerhalb<br />
des vielfältigenPerkussionsinstrumentariums<br />
dürfte aufmerksamenZuschauerinnen<br />
und Zuschau-<br />
Manfred Obrecht, Max Schenk und Franz Cibulka (von links) bewerteten im Konzertsaal des KKL<br />
eine Abteilung der 1. Klasse Harmonie.<br />
teilweise mitreissenden Vorträge, welche für<br />
ein spannendes Konzerterlebnis gesorgt haben.<br />
«Das Niveau der bestens ausgebauten<br />
Orchester und ihrer <strong>Dirigent</strong>en hält gewiss<br />
auch internationalen Vergleichen stand, und<br />
es ist beeindruckend zu hören, wie vielfältig<br />
und lebendig die klanglichen Ausdrucksmöglichkeiten<br />
der Harmonien inzwischen geworden<br />
sind.» Sowohl Schenk als auch Waespi<br />
stellten fest, dass einige Orchester aufgrund<br />
ihrer Fähigkeiten wohl in einer anderen Klasse<br />
besser aufgehoben gewesen wären. Olivier<br />
Waespi führte noch an, dass sich nicht<br />
alle Ensembles (insbesondere deren Perkussion)<br />
der Saalakustik anzupassen wussten.<br />
«Insofern wurde der einminütige Akustiktest<br />
nicht immer nutzbringend verwendet. Der<br />
noch immer verbreitete Brauch, die Bläser auf<br />
der Bühne individuell einblasen zu lassen, erschien<br />
aus dieser Sicht nicht ganz verständlich.»<br />
ern – neben der erwähnten Guillotine –<br />
wohl vor allem auch der «Watergong»<br />
aufgefallen sein. Überhaupt erweitert sich<br />
die Instrumentenpalette laufend: Blockflöten,<br />
Celli und Gitarren gehören nun<br />
auch dazu. Eine gute Möglichkeit, die verschiedenen<br />
Musikwelten einander ein<br />
wenig näher zu bringen.<br />
Flucht in den Hotelgang<br />
Die UNISONO-Redaktoren der drei<br />
Sprachregionen suchten zu nächtlicher<br />
Stunde den Weg in ihr Hotel, um sich<br />
an einem ruhigen Plätzchen über ihre<br />
Arbeit unterhalten zu können. Aber weit<br />
gefehlt! Foyer und Bar waren dermassen<br />
bevölkert und von bebender Musik er-<br />
Feedback von der<br />
Marschmusikstrecke<br />
Auch von der Marschmusikstrecke gingen vor<br />
allem positive Expertenstimmen ein. Es wurde<br />
erfreut festgestellt, dass dieser Disziplin insbesondere<br />
auch in höheren Klassen wieder vermehrte<br />
Aufmerksamkeit geschenkt wird. Formationsexperte<br />
und Marschmusikfachmann<br />
Josef Fink konnte gegenüber anderen Festen in<br />
allen Klassen ganz klar einen Fortschritt in Sachen<br />
Präsentation ausmachen und hielt fest,<br />
dass insbesondere die Romands in diesem Bereich<br />
«die Nase vorn» hätten. Vom Jurywagen<br />
aus fiel Franz Knupp auf, dass die Tempi von<br />
Tambouren und Vereinen oftmals nicht übereinstimmten.<br />
«Dieser Negativpunkt könnte relativ<br />
einfach behoben werden», regt er im Hinblick<br />
auf künftige Marschdarbietungen an,<br />
«wenn die Marschwahl rechtzeitig mit den<br />
Tambouren abgestimmt und somit ein fliessender<br />
Übergang realisiert würde.»<br />
füllt, dass Stefan Schwarz, Jean-Raphaël<br />
Fontannaz und Lara Bergliaffa kurzerhand<br />
ins Obergeschoss flüchten mussten,<br />
um dort auf zwei Sesseln hängend und<br />
am Boden kauernd (merci JRF!) bis<br />
frühmorgens den geplanten Schwatz abhalten<br />
zu können.<br />
Akustiktest<br />
Der erste spannende Moment eines<br />
jeden Vortrages war der vorangehende<br />
Akustiktest. Bei allen Orchestern stellte<br />
sich die Frage, wie es wohl die kurze, zur<br />
Verfügung stehende Minute nutzen würde,<br />
um den Tücken des jeweiligen Saales<br />
auf die Schliche zu kommen. Die Antwort<br />
lautet: äusserst unterschiedlich! Von<br />
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