Dirigentin / Dirigent - Schweizer Blasmusikverband

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20 Aus den Verbänden UNISONO 13/14 • 2006 Schaffhauser Blasmusikverband Musiktag 2006 in Schaffhausen Am 11. Juni wurde in Schaffhausen der Kantonal-Musiktag zum ersten Mal nach dem neuen Reglement durchgeführt: Ein Teil der Korps unterzog sich einer stillen Bewertung, der andere Teil konzertierte frei. Ebenso wurde die Parademusik bewertet. Zweites Novum war, dass der Musiktag erstmals in der gut 75jährigen Geschichte des SHBV durch den Verbandsvorstand organisiert wurde. Max Preisig Am Sonntagmorgen besammelten sich die Musikvereine des Kantons in der Eishalle KSS in Schaffhausen zur Fahnenübergabe. Die Kantonalfahne wechselte vom MV Schleitheim zum kleinsten Musikkorps des Verbandes, zum MV Buch, der wegen personeller Unterbesetzung nicht in der Lage war, den Musiktag turnusgemäss durchzuführen. Nach dem ersten Gesamtvortrag «Musik vereint» von Roger Ender verteilten sich die Korps in die verschiedenen Räumlichkeiten. Die Curlinghalle diente als Vorprobelokal, die Eishalle als Wettspiellokal und in der Dreifachhalle wurde Unterhaltung geboten. Der stillen Bewertung stellten sich die MG Hallau, die Stadtmusik Stein am Rhein, die Bürgermusik Trasadingen, die Knabenmusik Schaffhausen, die Musikgesellschaft Löhningen, der Musikverein Harmonie Neuhausen, der Musikverein Buch, Stadtmusik Schaffhausen sowie die Gastvereine United Brass Schaffhausen und Musikverein Gelterkinden. Der Tambourenverein Schaffhausen führte sein Programm ebenfalls vor der Jury auf. Als Wertungsrichter bzw. -richterin amtierten Rolf Bolli, ein bekannter Experte an kantonalen, schweizerischen und ausländischen Musikwettbewerben, Patrick Stump, Dirigent des MV Brass Band Henggart und Fachmitglied in der MUKO des Zürcher Blasmusikverbandes, sowie Marianne Thalmann, Kursleiterin des Thurgauer Kantonalmusikverbandes und Expertin an Musikwettbewerben im In- und Veteranen 2006: Kantonale Veteranen mit 25 Aktivjahren Bader Roman Musikgesellschaft Hallau Bader Urs Musikgesellschaft Hallau Rahm Charlotte Musikgesellschaft Hallau Tanner Roland Musikgesellschaft Löhningen Külling Michèle Stadtmusik Schaffhausen Schöpfer Beda Stadtmusik Schaffhausen Pletscher Wolfgang Musikverein Schleitheim Schneider Roger Stadtmusik Stein am Rhein Eggli Konrad Veteranenvereinigung Schaffhausen Eidgenössische Veteranen mit 35 Aktivjahren Schlagenhauf Herbert Musikverein Buch Sulzberger Ernst Musikverein Merishausen Die Kantonalfahne wurde vom kleinsten Musikkorps des Verbandes – dem MV Buch – übernommen. Foto: Sonja Preisig Ausland. Für die Stadtmusik Stein am Rhein als einzige Teilnehmerin des Kantons am Eidgenössischen Musikfest in Luzern ging es um die letzte Standortbestimmung vor dem grossen Ereignis. Parallel zu diesen Wertungsspielen unterhielten die Jugendmusik Klettgau + Neuhausen, die Musikvereine Ramsen, Neunkirch, Merishausen und Schleitheim, die Musikgesellschaften Beringen und Gächlingen sowie die Stadtharmonie Schaffhausen während je 30 Minuten das Publikum in der Dreifachhalle. Am nächsten Musiktag werden das die Vereine sein, die an der stillen Bewertung gemäss dem neuen Reglement teilnehmen werden. Im Laufe des Vormittages konnten die geladenen Ehrengäste durch die Präsidentin Ursi Meier begrüsst werden. An diesem schönen Tag trafen sich die ranghöchsten Politiker des Kantons, Vertreter der befreundeten Verbände, des SBV, des SJVB, sowie der Sponsoren und der Medien zum Gedankenaustausch und zum Genuss der dargebotenen musikalischen Leistungen. Am späteren Nachmittag verlagerte sich die Szene in die Eishalle. Auf dem Eishockeyfeld wurde für einmal den Tönen nachgejagt und nicht dem Puck! Die Parademusik wurde ebenfalls von der oben erwähnten Jury bewertet und diverse Korps zeigten gut einstudierte Evolutionen. Die Knabenmusik zum Beispiel zeigte einen Ausschnitt der Show, die am Göteborg Music Festival vorgeführt wird. Die zahlreichen Zuschauer auf der Tribüne honorierten diese Darbietungen mit grossem Applaus. Unfrei- Korzeniowski Marlis Musikverein Harmonie Neuhausen Seelhofer Rudolf Musikverein Harmonie Neuhausen Kolb Andreas Stadtmusik Schaffhausen Weber Erna Stadtmusik Stein am Rhein Brand Bruno Knabenmusik Schaffhausen Schmid Bruno Knabenmusik Schaffhausen Ulrich Hans Veteranenvereinigung Schaffhausen Kantonale Ehrenveteranen mit 45 Aktivjahren Bollinger Ernst Musikgesellschaft Beringen Meister Max Musikverein Merishausen Bollinger Willy Musikverein Schleitheim

UNISONO 13/14 • 2006 Aus den Verbänden Volle Konzentration beim Vortrag. Internationaler Musikbund CISM Der Frage nach der Qualität von Musik kann man sich auf verschiedene Art und Weise nähern. Vor allem wird der Qualitätsbegriff aber in den Teilbereichen «Komposition» und «Interpretation» verständlich fassbar. Natürlich ist der philosophische und ästhetische Zugang zur Musik – insbesondere für Komponisten – ein sehr wesentlicher. Also die Frage: Wird Musik der Musik wegen, als Variante des inneren Ausdrucks komponiert, oder ist sie kommerziell orientiert gedacht und darauf angelegt, möglichst vielen Menschen gefallen zu wollen? Dies ist allerdings für die Musik insgesamt von Bedeutung und nicht nur für die Blasmusik. Die Frage nach der Qualität der Interpretation liegt natürlich vor allem in den Händen des Dirigenten. Die konsequente Weigerung mancher europäischer Konservatorien, Musikhochschulen und Musik-Universitäten, das Fach «Dirigieren» auch für den professionellen Umgang mit Amateuren auszurichten (häufig werden aber mit grossem Engagement hochqualifizierte, aber leider arbeitslose Musiker/innen in den freien Markt entlassen), ist einer breiten europäischen Qualitätssteigerung im blasmusikalischen Amateurmusizieren nicht sehr dienlich. Als sehr grosses Plus sehe ich die Tatsache, dass viele Aufführungen – im Gegensatz zum professionellen Orchesterbetrieb – häufig von sehr grossem Engagement und mitreissender Motivation getragen sind. Wie Blasmusik als Musizierform wahrgenommen wird, liegt daher auch in der Tatsache, welche Möglichkeiten der qualitätsorientierten Bläsermusik geboten werden. Sie in entsprechendem Licht zu präsentieren, ist Hauptziel von verschiedenen Festivals. Die musikalische Vielfalt mit all ihren Facetten willige humoristische Einlagen hoben die gute Stimmung in der Halle nur an! Bevor die Szenerie erneut wechselte, dirigierten unsere zwei Festdirigenten, Hansjörg Bollinger, als Vertreter der MUKO SHBV, und Albert Ruh vom MV Buch, die Gesamtvorträge. Es wurden «Jubilee Spirit» von Mario Bürki, «Marching all around» von unserm Jurymitglied Rolf Bolli sowie «Joshua» von Rudolf Wyss aufgeführt. Zum Abschluss des schönen Musiktages 2006 wurden noch die Jubilare geehrt, musikalisch umrahmt von der Knabenmusik Schaffhausen. Allen voran Richard Wunderli, er erhielt die Ehrenurkunde des SHBV für die geleisteten Dienste im Blasmusikwesen im Kanton Schaffhausen. Ist Blasmusik minderwertige Musik? Im Vorfeld der Mid Europe in Schladming stellt sich der CISM in einem Presseartikel einige Fragen, die auch im Zusammenhang mit dem diesjährigen Eidgenössischen Musikfest Luzern oder anderen Blasmusikveranstaltungen von Interesse sind. Johann Mösenbichler Johann Mösenbichler ist Präsident der Musikkommission des CISM. zeigt sowohl den gesellschaftlich- sozialen, aber auch den kulturellen Wert für Land und Leute sehr deutlich auf. Lassen Sie sich weiterhin von faszinierender Bläsermusik begeistern und erleben Sie vielfältige, mitreissende, aber vor allem qualitätsorientierte Blasmusik! 21

UNISONO 13/14 • 2006 Aus den Verbänden<br />

Volle Konzentration beim Vortrag.<br />

Internationaler Musikbund CISM<br />

Der Frage nach der Qualität von Musik kann<br />

man sich auf verschiedene Art und Weise<br />

nähern. Vor allem wird der Qualitätsbegriff aber<br />

in den Teilbereichen «Komposition» und «Interpretation»<br />

verständlich fassbar. Natürlich ist<br />

der philosophische und ästhetische Zugang<br />

zur Musik – insbesondere für Komponisten –<br />

ein sehr wesentlicher. Also die Frage: Wird<br />

Musik der Musik wegen, als Variante des inneren<br />

Ausdrucks komponiert, oder ist sie kommerziell<br />

orientiert gedacht und darauf angelegt,<br />

möglichst vielen Menschen gefallen zu<br />

wollen? Dies ist allerdings für die Musik insgesamt<br />

von Bedeutung und nicht nur für die<br />

Blasmusik.<br />

Die Frage nach der Qualität der Interpretation<br />

liegt natürlich vor allem in den Händen des<br />

<strong>Dirigent</strong>en. Die konsequente Weigerung<br />

mancher europäischer Konservatorien, Musikhochschulen<br />

und Musik-Universitäten, das<br />

Fach «Dirigieren» auch für den professionellen<br />

Umgang mit Amateuren auszurichten<br />

(häufig werden aber mit grossem Engagement<br />

hochqualifizierte, aber leider arbeitslose<br />

Musiker/innen in den freien Markt<br />

entlassen), ist einer breiten europäischen<br />

Qualitätssteigerung im blasmusikalischen<br />

Amateurmusizieren nicht sehr dienlich. Als<br />

sehr grosses Plus sehe ich die Tatsache, dass<br />

viele Aufführungen – im Gegensatz zum professionellen<br />

Orchesterbetrieb – häufig von<br />

sehr grossem Engagement und mitreissender<br />

Motivation getragen sind.<br />

Wie Blasmusik als Musizierform wahrgenommen<br />

wird, liegt daher auch in der Tatsache,<br />

welche Möglichkeiten der qualitätsorientierten<br />

Bläsermusik geboten werden. Sie in<br />

entsprechendem Licht zu präsentieren, ist<br />

Hauptziel von verschiedenen Festivals. Die<br />

musikalische Vielfalt mit all ihren Facetten<br />

willige humoristische Einlagen hoben die<br />

gute Stimmung in der Halle nur an!<br />

Bevor die Szenerie erneut wechselte, dirigierten<br />

unsere zwei Festdirigenten, Hansjörg Bollinger,<br />

als Vertreter der MUKO SHBV, und Albert<br />

Ruh vom MV Buch, die Gesamtvorträge.<br />

Es wurden «Jubilee Spirit» von Mario Bürki,<br />

«Marching all around» von unserm Jurymitglied<br />

Rolf Bolli sowie «Joshua» von Rudolf<br />

Wyss aufgeführt.<br />

Zum Abschluss des schönen Musiktages<br />

2006 wurden noch die Jubilare geehrt, musikalisch<br />

umrahmt von der Knabenmusik<br />

Schaffhausen. Allen voran Richard Wunderli,<br />

er erhielt die Ehrenurkunde des SHBV für die<br />

geleisteten Dienste im Blasmusikwesen im<br />

Kanton Schaffhausen.<br />

Ist Blasmusik minderwertige Musik?<br />

Im Vorfeld der Mid Europe in Schladming stellt sich der CISM in einem Presseartikel einige Fragen, die auch<br />

im Zusammenhang mit dem diesjährigen Eidgenössischen Musikfest Luzern oder anderen Blasmusikveranstaltungen<br />

von Interesse sind.<br />

Johann Mösenbichler<br />

Johann Mösenbichler ist Präsident der Musikkommission des CISM.<br />

zeigt sowohl den gesellschaftlich- sozialen,<br />

aber auch den kulturellen Wert für Land und<br />

Leute sehr deutlich auf.<br />

Lassen Sie sich weiterhin von faszinierender<br />

Bläsermusik begeistern und erleben Sie vielfältige,<br />

mitreissende, aber vor allem qualitätsorientierte<br />

Blasmusik!<br />

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