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Tour gut geplant? Wie sieht's mit der Brotzeit aus? Wagenradbrot

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edeutet, das Wasser versickert in dem kalkhaltigen Gestein und sammelt sich letztlich<br />

im Hallstätter See, <strong>der</strong> <strong>mit</strong> den teilweise gigantischen Höhlen ringsum als<br />

Weltkulturerbe anerkannt wurde. Das aber interessierte die Kletterneulinge wenig, als<br />

es nach <strong>der</strong> Ankunft auf <strong>der</strong> Hütte hieß, in einer Stunde treffen wir uns zum Aufwärmen<br />

in <strong>der</strong> überdachten Kletteranlage. Zur Einstimmung war auf einem Seil ein Felsloch zu<br />

überqueren - erste Anseilübung <strong>mit</strong> dem Kletterset. Danach noch ein paar Meter am<br />

Klettersteig und jede und je<strong>der</strong> freuten sich über den eigenen Mut und auf das<br />

Abendessen und das Lager.<br />

Die Naturfelskletteranlagen rings um die Simonyhütte boten ideales Terrain für die<br />

beiden Gruppen - die Neulinge und die leicht Fortgeschrittenen - um die bisherigen<br />

Theoriekenntnisse in die Tat umzusetzen. Theoretisch sind die Knoten einfach, „aber<br />

wie war das noch mal, Nana? Kannst du mal schauen, Wum?“ Die beiden Trainer<br />

waren voll im Einsatz und konnten teilweise nur noch staunen welche<br />

Knotenkreationen und Karabinerkonstellationen zustande gebracht wurden. Wum: „Da<br />

hilft nur noch das Messer und die Eisensäge.“ Halbmast, Mastwurf, Prusik,<br />

Schleifknoten schliffen sich immer stärker in das Gedächtnis <strong>der</strong> Jungkletterer ein -<br />

trotz mancher Blackouts. Und was anfänglich noch kaum verständlich erschien, war<br />

nach den Tagen fast selbstverständlich.<br />

Das volle Tagesprogramm brachte eine „große Erlebnisdichte“, wie Yvonne es beim<br />

abendlichen Schoppen formulierte. Das „beginners paradise“ war schließlich fast zu<br />

einfach, abseilen über 50 Meter mehr Spaß als Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung. Umso mehr for<strong>der</strong>te<br />

<strong>der</strong> Wildkar-Klettersteig, <strong>der</strong> rund 200 Meter nahezu senkrecht nach oben führte und in<br />

einem Führer so beschrieben wird: „Die rassige, rasante, aber auch sehr anstrengende<br />

Ouvertüre im Fels geht im Mittelteil in eine gemäßigtere Gangart über, bevor sie in ein<br />

gemütliches Finale <strong>aus</strong>klingt. Insgesamt ein über<strong>aus</strong> lohnendes Unterfangen.“ Was<br />

Profis <strong>mit</strong> Technik machen, versuchen Anfänger <strong>mit</strong> Kraft zu kompensieren und wenn<br />

die Kraft im Arm nachlässt, gibt es dann noch die Klettersteigbremse, die auch von<br />

einem Teilnehmer unfreiwillig <strong>aus</strong>probiert wurde.<br />

Aber wozu sind <strong>gut</strong>e Übungsleiter da. Sie seilen gegebenenfalls einzelne<br />

Klettersteiggeher ab und alles ist wie<strong>der</strong> <strong>gut</strong>.<br />

Die Tage gingen vorbei wie im Flug, <strong>mit</strong> einer Vielzahl von physischen und urlaubsmäßigen<br />

Eindrücken. Die Muskeln wurden schwer, die Arme dick, <strong>der</strong> Kopf müde, so<br />

dass eine Teilnehmerin ihr Haupt auf den Tisch legte und auf wallöschefferisch lapidar<br />

erklärte: „isch bin rischdisch ferddisch.“ Das wurde daraufhin als „die Conny machen“<br />

benannt.<br />

Natürlich standen noch Klettertouren auf das Schöberl und im Klettergarten auf<br />

dem Programm. Beson<strong>der</strong>en Spaß bereiteten auch die Fallübungen im Firngelände:<br />

Schlittenfahren ohne Schlitten, auf dem Bauch, auf dem Rücken, kopfüber o<strong>der</strong> Füße<br />

voran. Nobby erwarb sich dabei den Titel des „Renn-Zäpfchens“, so wagemutig stürzte<br />

er sich auf die Piste.<br />

Kurzweilig waren die Abende, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> letzte, denn die Rückkehr konnte<br />

nicht stattfinden, ohne dass <strong>der</strong> Wirt die offenen Fragen beantwortete. Christian brachte<br />

es schlicht und einfach auf den Punkt: „Warum stinkt es in <strong>der</strong> Hütte so?“ (Weil <strong>der</strong><br />

Alpenverein nicht die Vorstellungen des Wirts zu einer entsprechenden Kläranlage<br />

finanziert.) „Woher hast du den Nepalesen?“ (Diese Story würde den Rahmen sprengen.)<br />

„Was verdient ein Hüttenwirt?“ (Zu wenig.) Der Hüttenwirt Michi - Lob auch an<br />

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