Jahresbericht 2010 (PDF) - Stiftung Zukunft Thurgau
Jahresbericht 2010 (PDF) - Stiftung Zukunft Thurgau Jahresbericht 2010 (PDF) - Stiftung Zukunft Thurgau
jahresbericht 2010
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jahresbericht <strong>2010</strong>
Kurzporträt<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>Thurgau</strong> ist ein Dienstleistungsunternehmen, das<br />
Stellensuchende bei der Integration in den Erwerbsprozess begleitet<br />
und unterstützt. Dafür bieten wir fünf unterschiedliche Integrationsprogramme<br />
und Weiterbildungsmassnahmen an, die von über 1000 erwerbslosen<br />
Menschen im Kanton <strong>Thurgau</strong> genutzt werden. Derzeit sind wir<br />
an fünf Standorten vertreten und decken die Bereiche Werkstatt/Industrie,<br />
Office, externe Einsatzplätze, Intensivcoaching, Motivationssemester<br />
für Jugendliche und Stellenvermittlung ab. Auf diese Weise können sich<br />
unsere Teilnehmenden in unterschiedlichen Gebieten zusätzliche Referenzen und<br />
Qualifikationen für ihre Stellensuche aneignen. Je nach Bereich steht Arbeit,<br />
Bildung oder Coaching im Vordergrund.<br />
ALV<br />
Versicherte Teilnehmende<br />
Arbeit<br />
Bildung<br />
Coaching<br />
Arbeitsmarkt<br />
IV/Soziale Dienste<br />
Nicht versicherte Teilnehmende<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>Thurgau</strong> ist<br />
insbesondere im Rahmen der<br />
arbeitsmarktlichen Massnahmen<br />
des Kantons <strong>Thurgau</strong> tätig und<br />
wird vom Kanton <strong>Thurgau</strong> und dem<br />
Verband der <strong>Thurgau</strong>er Gemeinden<br />
getragen. Angemeldet werden<br />
die Teilnehmenden durch die<br />
Regionalen Arbeitsvermittlungszentren<br />
(RAV), die Invalidenversicherung<br />
(IV) sowie durch kommunale<br />
Fürsorgeämter.<br />
Bericht des Präsidenten 4<br />
Entwicklung <strong>2010</strong> 5<br />
· Berichte der Bereichsleiter 6<br />
· Team Arbeitsintegration 14<br />
· Zentrale Dienste 15<br />
Teilnehmerstruktur 17<br />
Erfolge 18<br />
Organisation 20<br />
Personen 21<br />
Ausblick 2011 22
4<br />
bericht des präsidenten<br />
Das vergangene Jahr verlief wirtschaftlich gesehen wesentlich besser, als dies<br />
zu Beginn des Jahres erwartet wurde. Die Anzahl der Firmen mit Kurzarbeit<br />
ging zurück. Sehr erfreulich war auch der Rückgang der Anzahl Arbeitslosen<br />
und Stellensuchenden. Dennoch befinden sich diese Zahlen immer noch auf<br />
einem hohen Niveau. Es wird auch weiterhin sehr schwierig sein, die <strong>Zukunft</strong>sperspektiven<br />
des Arbeitsmarktes abzuschätzen. Unsicherheit besteht auch im<br />
Zusammenhang mit dem stark gesunkenen Euro. Damit haben etliche exportorientierte<br />
Firmen einige Schwierigkeiten. Aktuelle Betriebsbefragungen zeigen<br />
unterschiedlichste Entwicklungsprognosen auf.<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>Thurgau</strong> muss wie in der Vergangenheit auch zukünftig<br />
grosse Beweglichkeit unter Beweis stellen. Damit verbunden ist eine ausgewogene<br />
Personalpolitik. Wir dürfen keine kurzfristigen personalpolitischen<br />
Entscheidungen fällen, sondern müssen den Blick immer vorausrichten und<br />
allfällige Neueinstellungen bzw. Personalaufstockungen sorgfältig abwägen.<br />
Die Vergangenheit hat es schon mehrmals bestätigt, dass nach einem Tiefflug<br />
auch wieder bessere Zeiten auf uns zukommen. Dennoch müssen wir akzeptieren,<br />
dass sich die Sockelarbeitslosigkeit auf einem höheren Niveau eingependelt<br />
hat. Umso mehr sind Programme, wie sie die <strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> anbietet,<br />
sehr wichtig und nicht mehr wegzudenken.<br />
So packen wir unsere Arbeit mit vollem Elan, innovativen Ideen und gesundem<br />
Optimismus an. Das wird auch mit unseren guten Integrationszahlen eindrücklich<br />
belegt. Es ist erfreulich, dass viele Programmteilnehmer/-innen den<br />
Sprung in die Wirtschaft und somit den ersten Arbeitsmarkt schaffen. Die <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>Zukunft</strong> <strong>Thurgau</strong> hilft aktiv mit, dass arbeitslos nicht einfach chancenlos<br />
bedeutet.<br />
Im Namen des <strong>Stiftung</strong>srates danke ich der Geschäftsleitung und unseren<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den grossen und unermüdlichen Einsatz<br />
ganz herzlich. In diesen Dank einschliessen möchte ich auch unsere zahlreichen<br />
Partner aus der Wirtschaft, die Gemeinden und den Kanton, insbesondere<br />
das Amt für Wirtschaft und Arbeit.<br />
Markus Thalmann, <strong>Stiftung</strong>sratspräsident<br />
entwicklung <strong>2010</strong><br />
<strong>2010</strong> stand wie geplant unter dem Motto der «Neuausrichtung Integration».<br />
Viele Entwicklungsprozesse erreichten ihren Höhepunkt. Das Kompetenzenportfolio<br />
wurde für Erwachsene wie auch Jugendliche angeboten, die Förderstufen<br />
im opdi-werk wurden ins Leben gerufen, viele Personen konnten durch<br />
uns aktiv in der Wirtschaft verliehen werden (Personalverleih), ein begleiteter<br />
ECDL-Kurs steht nun allen Teilnehmenden der <strong>Stiftung</strong> zur Verfügung und für<br />
die IV bieten wir Schnuppereinsätze im ersten Arbeitsmarkt an. Wir konnten<br />
auch eine komplett neue Dienstleistung, das «Stellennetz <strong>Thurgau</strong>» für die<br />
Gemeinden fertig konzipieren und zum Teil bereits testen. Auch seitens der<br />
Organisation hat sich einiges bewegt. Unsere «Arbeitsintegration» ist spürbar<br />
gewachsen und wurde deshalb als eigene Stabsstelle aus dem passe-par-tout<br />
outgesourct.<br />
Im Herbst spürten wir dann einen starken Rückgang bei den Anmeldungen aufgrund<br />
der Unsicherheiten des neuen Arbeitslosengesetzes und der besseren<br />
Wirtschaftslage. Dies bedeutete für uns, dass wir uns <strong>2010</strong> wieder Gedanken<br />
machen mussten, wie wir mit dem Teilnehmendenrückgang umgehen werden.<br />
Die vielen offenen Fragen bezüglich der im Herbst beschlossenen AVIG-Revision<br />
brachten weitere Unruhe in unseren Betrieb. Niemand wusste, welche Einflüsse<br />
die Revision auf unsere Programme und die Teilnehmenden-Taggelder haben<br />
wird. Auf der anderen Seite wussten wir aber, dass bereits per 1. April alles<br />
umgesetzt werden muss.<br />
Alles in allem hat das Jahr <strong>2010</strong> von unseren Mitarbeiter/-innen viel Arbeit, Offenheit,<br />
Belastungsmomente und Energie abverlangt. Für den unermüdlichen<br />
Einsatz möchte ich ihnen recht herzlich danken.<br />
Wir durften <strong>2010</strong> aber auch wieder mit vielen alten und neuen Arbeitgebern<br />
zusammenarbeiten. Es freut uns, dass sie die Zusammenarbeit mit uns sehr<br />
schätzen und dies mit einer sehr hohen Zufriedenheit bestätigen. Zusammen<br />
konnten wir für unsere Teilnehmenden wieder spürbar mehr Chancen generieren<br />
und viele konnten eine Stelle in der Wirtschaft finden.<br />
Unser Engagement wurde durch die guten Leistungen auch wieder mit einer<br />
deutlich besseren Integrationsquote von 44% belohnt. Dies freut uns und spornt<br />
uns an, auf diesem Weg weiterzumachen. Mit dem Ziel, mit möglichst vielen<br />
Menschen wieder eine Stelle in der Wirtschaft zu finden. Eine Stelle, die sie<br />
über Jahre behalten können, eine Stelle, die ihnen wieder Freude und Halt geben<br />
kann.<br />
Marco Dörig, Geschäftsführer
6<br />
basis-job<br />
Stabiler Lehrstellenmarkt verhindert Anstieg<br />
der Jugendarbeitslosigkeit<br />
Der Schweizer Arbeits- und Lehrstellenmarkt ist trotz der<br />
schwierigen wirtschaftlichen Lage bereit, sich für die <strong>Zukunft</strong><br />
unserer Jugend zu engagieren. Es gab mehr Lehrstellen<br />
als im Vorjahr. Darüber waren wir natürlich sehr<br />
froh, weil kein Ausbau der Strukturen nötig wurde und<br />
viele unserer Teilnehmenden eine berufliche Grundbildung<br />
in Angriff nehmen konnten. Das ist dem Einsatzwillen<br />
und Fleiss der Jugendlichen, die alles gegeben haben,<br />
und natürlich dem grossen Engagement der Anbietenden<br />
von Praktikums- und Lehrstellen zu verdanken.<br />
Die Lücken, die es zu beachten gilt<br />
Die demografische Entwicklung spürten wir nun zum ersten<br />
Mal. Leider konnten wir daher einige Praktikumsstellen<br />
nicht besetzen. Es zeigte sich auch verstärkt eine<br />
Teamausflug basis-job<br />
Diskrepanz zwischen den steigenden Anforderungen der<br />
Berufswelt und den Fähigkeiten und dem Leistungsvermögen<br />
der Jugendlichen. Unsere Erfahrungen haben gezeigt,<br />
dass sich hier eine zu grosse Lücke aufgetan hat.<br />
Für eine immer grössere Anzahl von Teilnehmenden in<br />
unserem Programm fehlt es im Anschluss an adäquaten<br />
Ausbildungsplätzen, wie es früher die Anlehre war.<br />
Der Kampf mit sich, der Familie, der Berufswahl…<br />
und für eine Lehrstelle<br />
Auffallend mehr Jugendliche, die im vergangenen Jahr<br />
unser Motivationssemester absolviert haben, bekundeten<br />
Mühe, sich in der Gesellschaft zu orientieren. Sie benötigten<br />
oft schon früh professionelle Hilfe, vor allem psychologische<br />
Unterstützung. Oft ist es dann so, dass zuerst im<br />
sozialen Umfeld der Teilnehmenden wieder Ordnung geschafft<br />
werden muss und gemeinsam klare Prioritäten für<br />
eine gut funktionierende Zusammenarbeit gesetzt werden<br />
müssen. Diese Ausgangslagen im Beratungsprozess erforderten<br />
ein professionelles Coaching, den Einbezug aller<br />
Beteiligten. Wir konnten eine Weiterbildung zum Thema<br />
«Wissen und Umgang mit psychischer Krankheit» absolvieren,<br />
was uns in der täglichen Arbeit und der Auseinandersetzung<br />
mit den Jugendlichen eine wertvolle Hilfe ist. Wir<br />
bleiben dran!<br />
Lernwerkstatt als zweite Chance lohnt sich<br />
Die Anzahl Teilnehmende, die in der Lernwerkstatt ihr<br />
Praktikum absolvierten, ist gestiegen.<br />
Hier konnten wir den Jugendlichen so etwas wie ein zu<br />
Hause geben. Wir wurden immer wieder überrascht, welche<br />
Motivation entwickelt werden kann, wenn Jugendliche<br />
eine zweite Chance erhalten. Sie zeigten uns immer<br />
wieder, was in ihnen steckt. Für diese Entdeckungen<br />
und Erlebnisse gaben wir ihnen die nötige Zeit. Und sie<br />
nutzten die Gelegenheit, um sich selbst besser kennenzulernen,<br />
um ihre Talente zu erfahren und auf diesem Weg<br />
an Selbstwert und Selbstvertrauen dazugewinnen zu können.<br />
Neu lanciert wurde das Bildungsmodul «Deutsch &<br />
Mathematik im Alltag». Die Jugendlichen konnten dabei<br />
einen leichteren Wiedereinstieg ins Thema Lernen und<br />
Schulalltag finden. Grosse Freude hatten wir an den vielen<br />
interessanten Arbeitsaufträgen, die wir zusammen mit<br />
unseren Teilnehmenden erledigen durften. Es sind immer<br />
wieder tolle Momente, wenn die Jugendlichen von zufriedenen<br />
Kunden ein wertschätzendes Feedback erhalten.<br />
Wir bedanken uns bei allen Partnern für das uns entgegengebrachte<br />
Vertrauen.<br />
Personelle Veränderungen sind eine Chance<br />
zur Entwicklung<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> mussten wir Abschied nehmen von Käthi<br />
Michel, die eine neue Herausforderung annahm, und von<br />
Peter Britt (Arbeitsagoge), der frühzeitig in den Ruhestand<br />
ging. In das basis-job-Team neu dazugekommen sind<br />
Jasna Burtin, zuständig für Beratung und Kompetenzbilanzierung<br />
Jugend, sowie Rolf Buess als Arbeitsagoge in<br />
der Lernwerkstatt. Beide haben sich schnell und gut eingearbeitet<br />
und ins Team integriert. Jasna Burtin erstellte<br />
das Konzept und führte eine Gruppe Jugendlicher im<br />
Prozess der Kompetenzbilanzierung. Ende Jahr nahmen<br />
drei stolze Jugendliche, den von ABB und vom AWA akkreditierten<br />
Nachweis entgegen. Herzliche Gratulation!<br />
Martin Alt, Bereichsleiter basis-job
8<br />
Arbeitgeberbericht basis-job:<br />
Spritzwerk Strupler AG<br />
Cristian ist bereits der vierte Jugendliche, der von<br />
der <strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>Thurgau</strong> für ein Praktikum als<br />
Fahrzeugmaler in unsere Firma vermittelt wurde.<br />
Zwei Praktikumsabsolventen haben bei uns eine<br />
Anlehre als Fahrzeugmaler mit Erfolg abgeschlossen.<br />
Ein dritter ist noch in der Ausbildung im<br />
ersten Lehrjahr.<br />
Die Zusammenarbeit mit der <strong>Stiftung</strong> klappt bestens.<br />
Gegenseitiger Informationsaustausch über Erfolg<br />
oder Nichterfolg sind Bestandteil einer erfolgreichen<br />
Praktikumsausbildung.<br />
Wir sind der festen Überzeugung, dass Jugendliche<br />
mit einer weniger guten Schulbildung nach einer<br />
2-jährigen Ausbildung zum Fahrzeugmaler als<br />
gute Praktiker in der Lackierindustrie eingesetzt<br />
werden können.<br />
Heinz und Rosmarie Strupler<br />
Spritzwerk Strupler AG, Frauenfeld<br />
In meinem Praktikum als Fahrzeugmaler in der<br />
Firma Spritzwerk Strupler AG in Frauenfeld habe<br />
ich viel gelernt. Es ist wichtig, sich immer Mühe<br />
zu geben und eine gute Leistung zu bringen. Die<br />
Arbeit macht aber auch Spass. Jetzt bin ich gut<br />
vorbereitet auf die Anlehre.<br />
Cristian Vignola, Wigoltingen<br />
Teilnehmer basis-job<br />
Arbeitgeberbericht basis-job:<br />
Elektro Arber AG<br />
«Unser Nachwuchs ist unsere <strong>Zukunft</strong>. Durch das<br />
individuelle Coaching der <strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> und das<br />
Praktikum in unserem Betrieb lernen wir die Bewerber,<br />
ihre Motivation und Freude besser kennen.<br />
Die willigen und fähigen Lehrstellensuchenden<br />
haben eine Chance verdient.»<br />
Andreas Haueter, Geschäftsführer<br />
Elektro Arber AG, Kreuzlingen<br />
«Bevor ich das Praktikum bei Elektro Arber begann,<br />
informierte ich mich über die Firma – man sprach<br />
davon, es sei eine der besten Firmen im <strong>Thurgau</strong>.<br />
In den ersten drei Monaten meines Praktikums<br />
musste ich viel über den Beruf des Montage-<br />
Elektrikers lernen, was nicht immer einfach für<br />
mich war. Herr Haueter gab mir die Chance, in<br />
einer Verlängerung des Praktikum nochmals alles<br />
zu geben. Es hat sich ausbezahlt! Für den Sommer<br />
2011 habe ich einen Lehrvertrag als Montage-<br />
Elektriker erhalten.»<br />
Francisco Morales<br />
Teilnehmer basis-job<br />
opdi-werk<br />
Das Jahr <strong>2010</strong> war für das opdi-werk ein bewegtes Jahr.<br />
Hohe Teilnehmerzahlen sowie Personalwechsel und Abwesenheiten<br />
durch Krankheit im opdi-werk führten zu<br />
permanenten Umstellungen im Arbeitsalltag. Durch die<br />
Vakanzen entstanden immer wieder Engpässe, was grosse<br />
Flexibilität der Mitarbeiter/-innen abverlangte. Sie mussten<br />
sich permanent an neue Situationen anpassen, die jedoch<br />
durch enormen Einsatz gut gemeistert wurden. Für<br />
diesen Einsatz bedanke ich mich herzlich bei ihnen. Mit<br />
der Anstellung von Frau Nathalie Pozzi (Eidg. Dipl. Arbeitsagogin)<br />
konnte die Schlüsselposition der agogischen Leitung<br />
im opdi-werk Kreuzlingen besetzt werden. Das Team<br />
wurde im Herbst mit Frau Monika Harlacher (Vorarbeiterin)<br />
ergänzt.<br />
Mit der stärkeren Ausrichtung der Arbeitsagogik unter-<br />
stützen und fördern wir unsere Mitarbeitenden bei der<br />
Arbeit. Die als arbeitsagogische Arrangements gestalteten<br />
Arbeitsprozesse verbinden die Erfordernisse der Leistungserstellung<br />
mit einer Perspektive der persönlichen<br />
Entwicklung. Durch den Ausbau dieser Förderstufen konnten<br />
Ressourcen, Interessen und Fähigkeiten gestärkt und<br />
bewusst gemacht werden.<br />
Förderstufe Administration<br />
Seit Jahresbeginn konnten wir zusätzlich mit der Einführung<br />
des Kurses «Kompetenzbilanzierung» eine individuelle<br />
Ressourcenerhebung anbieten. Dadurch ist es<br />
uns möglich, die Kompetenzen von niedrig qualifizierten<br />
Teilnehmenden in Form eines anerkannten Ausweises zu<br />
bestätigen.<br />
Als Highlight für die Mitarbeitenden dürfen wir sicher auch<br />
unseren Abschlusstag der Teamentwicklung <strong>2010</strong> hervorheben.<br />
Bei herrlichem Sommerwetter, in der traumhaften<br />
Umgebung von Schloss Werdenberg lernten wir die Rakubrenntechnik<br />
kennen und fertigten unter Anleitung der<br />
Künstlerin Bernarda Mattle unsere Trinkgefässe. Dieser<br />
Tag wird uns allen noch lange in guter Erinnerung bleiben.<br />
Hugo Weyermann, Bereichsleiter odpi-werk
10<br />
Stimmen opdi-werk<br />
Mit gemischten Gefühlen stellte ich mich beim<br />
opdi-werk vor. Beschäftigungsprogramm – das war<br />
für mich Neuland, denn ich hatte bis dahin keine<br />
Ahnung, dass es so etwas gibt. Nach dem Vorstellungsgespräch<br />
wurde ich von einem Programmteilnehmer<br />
im opdi-werk herumgeführt, was meine<br />
Beklemmung lockerte. Mittlerweile bin ich 4 Monate<br />
dabei. Es ist sicher keine anspruchsvolle Tätigkeit,<br />
trotzdem hat es äusserst positive Seiten. Der soziale<br />
Kontakt wird gefördert und man erfährt von anderen<br />
Betroffenen, wie man sich in schwierigen<br />
Situationen verhalten kann und soll. Die Kurse sind<br />
informativ, helfen bei der Stellensuche, geben Einblick<br />
ins Arbeitsgesetz usw. So gehe ich heute mit<br />
meiner Arbeitslosigkeit besser um. Das Beschäftigungsprogramm<br />
ist für mich so sinnvoll geworden.<br />
M. Stüssi<br />
Es geht mir gut im opdi-werk. Ich arbeite gerne<br />
und unterhalte mich auch gerne mit anderen beim<br />
Arbeiten. Schwierig ist es für mich, wenn nicht alle<br />
Deutsch sprechen und wenn allzu laut gesprochen<br />
wird. Aber gleichzeitig hilft es mir, weil dann die<br />
Zeit schneller vorbeigeht.<br />
Meryem Kutlu<br />
Ich habe viel Neues gesehen im opdi-werk. Bei<br />
vielem habe ich noch nie hinterfragt, was eigentlich<br />
so dahintersteckt, z.B. bei den verschiedenen<br />
Arbeitsgängen, von der Steckdose bis in den Laden.<br />
Kleben, Etikettieren,. Anheften, Bostitchen, Kabelbinder<br />
anbringen, Verpacken. Wegen meiner<br />
gesundheitlichen Probleme geht es mir nicht so<br />
gut, aber ich kann hier etwas anderes sehen. Sachen,<br />
die mich bisher nicht direkt betroffen haben. Weil<br />
ich noch nie in der Produktion gearbeitet habe, ist<br />
das für mich interessant. Ich bewundere unsere<br />
Vorarbeiter wegen ihrer Geduld mit so vielen verschiedenen<br />
Menschen. Hut ab!<br />
Nelly Seier<br />
Mir geht es hier gut. Als ich von meinem 1½-monatigen<br />
Zwischenverdienst zurückkam, hatte ich<br />
mich gefreut, wieder hierherzukommen. Weil ich<br />
mich mit ein paar Leuten angefreundet habe, weil<br />
ich etwas machen und Neues lernen kann, z.B.<br />
Löten. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so etwas<br />
kann, aber es klappt tipptopp. Ich profitiere, weil ich<br />
nicht zu Hause sitzen muss. Ich komme aus dem<br />
Alltag heraus und bin wieder Teil des Arbeitslebens.<br />
Ich hatte mich freiwillig für das Programm gemeldet,<br />
damit ich nicht immer nur mit mir selbst beschäftigt<br />
bin. Ich war es gewohnt, im Arbeitsleben zu<br />
stehen, und ich will auch wieder dahin zurück.<br />
Gerhardine Spolsino<br />
Es geht mir ziemlich gut im opdi-werk, das Besondere<br />
sind die Vorarbeiter und die Arbeiten. Die<br />
Vorarbeiter erklären alles genau und helfen bis<br />
zum Maximum. Die Arbeiten finde ich lässig, weil<br />
sie etwas anderes sind, als das, was ich bisher<br />
gemacht habe, z.B. Löten, Kontrollieren, Holzschneiden.<br />
Ich kann im opdi-werk interessante<br />
Erfahrungen sammeln, eine neue Richtung kennen<br />
lernen, eine Kompetenzenbilanz machen.<br />
Musli Jaja<br />
epro-job<br />
Die Mitarbeiter/-innen im epro-job leisteten auch im Jahr<br />
<strong>2010</strong> hervorragende Arbeit. Dies zeigt sich nicht zuletzt in<br />
der Zufriedenheitsstatistik. Die Verantwortlichen der Einsatzplätze,<br />
aber auch die Teilnehmenden selber attestieren<br />
den Beraterinnen und Beratern des epro-job durchwegs<br />
hervorragende Noten für ihre Arbeit. Immer wieder<br />
gelingt es ihnen, die Bedürfnisse der Einsatzplätze mit<br />
denen der Teilnehmenden zu verbinden und so für alle Beteiligten<br />
die bestmögliche Lösung zu generieren. Zudem<br />
gelang es uns mit der personellen Aufstockung, die Qualität<br />
der Beratungen weiter zu verbessern.<br />
Thomas Plattner, Bereichsleiter epro-job<br />
passe-par-tout<br />
Um dem obersten Ziel unserer Arbeit, nämlich der Integration<br />
in den Arbeitsmarkt, Rechnung zu tragen, bauten<br />
wir <strong>2010</strong> den Fachbereich Arbeitsintegration personell<br />
weiter aus. Diese Massnahme ermöglichte uns, vermehrt<br />
Teilnehmende über ein Wirtschaftspraktikum, einen Personalverleih<br />
oder einen Probeeinsatz in den Arbeitsmarkt<br />
zu vermitteln. Gleichzeitig gelang es uns, das Dienstleistungsangebot<br />
für die Sozialämter und die IV in Form<br />
eines Jobcoaching weiter auszubauen. Aufgrund der Grösse<br />
der Arbeitsintegration haben wir uns entschlossen,<br />
hierfür ein neues Gefäss zu schaffen, sodass die Arbeitsintegration<br />
2011 als eigene Stabsstelle auftreten wird.<br />
Im Fachbereich Bildung bieten wir neu ein Kursangebot<br />
an, bei dem die Teilnehmenden entweder ihre allgemeinen<br />
Informatikkenntnisse vertiefen oder sich gezielt auf die<br />
ECDL-Prüfung vorbereiten. Dieser Kurs steht wie auch die<br />
anderen Seminare allen Teilnehmenden der <strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
<strong>Thurgau</strong> zur Verfügung.<br />
Im Bereich Coaching dürfen wir auf ein erfolgreiches Jahr<br />
zurückblicken. Das Angebot mit nur noch drei Monaten intensiver<br />
Begleitung hat sich sehr bewährt. Dies zeigt sich<br />
in der Statistik durch die starke Zunahme der Teilnehmermonate.<br />
Thomas Plattner, Bereichsleiter passe-par-tout<br />
office-job<br />
Das Jahr <strong>2010</strong> war geprägt vom Wandel. So organisierte<br />
der office-job um. Jetzt haben wir eine funktionale Organisation<br />
mit Fachabteilungen wie in einem Handelsunternehmen.<br />
«Möglichst praxisnah» lautet unsere Devise. Dies<br />
bedeutet das ständige Anpassen unserer Strukturen und<br />
das Abbilden unserer Prozesse, sodass wir den Teilnehmenden<br />
ein möglichst gutes kaufmännisches Lern- und<br />
Arbeitsfeld bieten können.<br />
Geschäftsleitung<br />
Verkauf Einkauf Rechnungswesen Administration<br />
Die Teilnehmenden sind bei uns mittendrin – es geht<br />
darum, sich einzubringen und dadurch in Bewegung zu<br />
kommen und zu bleiben. Dies erhöht die Chancen auf dem<br />
Arbeitsmarkt spürbar.<br />
Um die Teilnehmenden möglichst gut in den Abteilungen<br />
zu integrieren, haben wir einen Orientierungstag eingerichtet.<br />
Hier haben sowohl Teilnehmende als auch wir Gelegenheit,<br />
einander kennen zu lernen. Ausserdem können<br />
so Fachkompetenzen, Wünsche und Bedürfnisse sowie<br />
Möglichkeiten und Anforderungen sichtbar gemacht und<br />
gegenübergestellt werden. Es geht darum, Vorhandenes<br />
zu erkennen und zu fördern, um so einen Mehrwert am<br />
Arbeitsmarkt zu erreichen.<br />
Orientierungstag office-job
12<br />
Auf der Praxisfirmenmesse SwissMeet <strong>2010</strong> in Münchenstein<br />
bei Basel konnte sich der office-job im karibischen<br />
Flair präsentieren. Das Motto war «fresh & sunny» mit<br />
Produkten wie Surfartikel, Reisen, Musik und frische Getränke.<br />
Mitgearbeitet hat das gesamte Team, ob bei der<br />
Vorbereitung, dem Aufbau, dem Verkauf und natürlich<br />
dem Besuch der ganzen office-job-Belegschaft in Münchenstein.<br />
Swissmeet <strong>2010</strong> in Münchenstein<br />
Integration wird grossgeschrieben, so unterstützen wir unsere<br />
Teilnehmenden intensiv dabei, eine Anschlusslösung<br />
zu finden. Sei dies nun eine feste Stelle, ein Zwischenverdienst<br />
oder eine Praktikumsstelle. Mit einer Quote von<br />
50% Integration in den Arbeitsmarkt ist unser Programm<br />
im derzeitigen Umfeld gut aufgestellt.<br />
Danke an alle, die mitmachen, mithelfen, mittragen, mitgestalten<br />
und durch das Miteinander den Einzelnen fordern<br />
und fördern.<br />
Yakirim Dolak, Bereichsleiter office-job<br />
Stimmen office-job<br />
Ich kann mich nur sehr positiv äussern. Diese<br />
Zeit hier war gut und wichtig. Bleibt man doch im<br />
täglichen Fluss, hat wieder eine Tagesstruktur und<br />
lernt Neues.<br />
Jeannette Pfister, Sachbearbeiterin Buchhaltung<br />
Dank der zwei Monate, die ich im office-job arbeiten<br />
durfte, habe ich zu meiner alten Form zurückgefunden.<br />
Seit meiner Kündigung vor zwei Jahren<br />
hatte ich ein seelisches Tief, da ich dachte, man<br />
könnte mich zu nichts mehr gebrauchen. Hier wurde<br />
mir das Gegenteil bewiesen. Ich bin sehr wohl<br />
fähig, mich problemlos in ein neues Arbeitsgebiet<br />
einzuarbeiten. Dies Dank der Hilfe meiner Beraterin<br />
und der Programmleitung. Vielen Dank, dass<br />
ich hier sein durfte.<br />
Susanne Dreher, Sachbearbeiterin Einkauf<br />
Teilnehmerbericht «spezial»<br />
Was verbindet den office-job<br />
mit Togo?<br />
Die ersten zwei Wochen im office-job habe ich im<br />
Verkauf gearbeitet. Durch gute Kundenkontakte<br />
und die Arbeit im Verkauf, wie Mahnungen, Reklamationen<br />
und Bestellungen bearbeiten, habe ich<br />
viele Erfahrungen sammeln können.<br />
Im August <strong>2010</strong> konnte ich in die Buchhaltungsabteilung<br />
wechseln. Da ich sehr gern mit Zahlen<br />
arbeite, bin ich sehr motiviert, in diesem Bereich<br />
eine Stelle zu finden. Deswegen bin ich auch in der<br />
Weiterbildung zum Sachbearbeiter Rechnungswesen,<br />
weil diese Kenntnisse und Erfahrungen auf<br />
dem Arbeitsmarkt gefragt sind. Die ersten drei<br />
Monate in der Buchhaltungsabteilung habe ich mich<br />
voll auf die Praxis in der Buchhaltung konzentriert.<br />
Durch Coaching und die Unterstützung der Gruppenleiter<br />
in der Buchhaltung und im Bewerbungsschreiben<br />
habe ich viele Verbesserungen erreicht,<br />
die ich fast im Griff habe. Mein Ziel ist es, eine Stelle<br />
im ersten Arbeitsmarkt zu finden. Meine Muttersprache<br />
ist Französisch. Deutsch und Englisch<br />
beherrsche ich in Wort und Schrift. Das sind meine<br />
Vorteile, neben meiner Buchhaltungsausbildung in<br />
Togo. In Togo habe ich die Möglichkeiten genutzt,<br />
eine gute Ausbildung zu absolvieren, denn das<br />
ganze Schulsystem ist französisch geführt.<br />
Togo war eine ehemals deutsche Kolonie und liegt<br />
in Westafrika. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben<br />
die Franzosen die Rolle der Deutschen übernommen.<br />
Die Amtssprache in Togo ist Französisch,<br />
dennoch haben viele Menschen Kenntnisse der<br />
deutschen Sprache. 10 Jahre lang stand Togo auch<br />
unter dem internationalen Embargo. Seit 2005 ist<br />
Togo aber wieder eine respektierte Nation und ist<br />
demokratisch geführt. Seitdem wächst die Wirtschaft<br />
und ist für alle offen.<br />
Kehren wir zurück zu meinem Aufenthalt in der<br />
SZT. Die Erfahrungen, die ich hier gesammelt<br />
habe, ermöglichen mir, mich besser in den<br />
Arbeitsmarkt zu integrieren. Bei vielen Firmen<br />
konnte ich mich bereits vorstellen. Dies ist ein<br />
wichtiger Faktor, um eher sein Ziel zu erreichen,<br />
und dafür bin ich sehr dankbar.<br />
Ausserdem bin ich im Januar 2011 zum Präsidenten<br />
der Togolesen in der Schweiz gewählt worden.<br />
Ich danke allen in der SZT ohne Ausnahme und<br />
wünsche der SZT Langlebigkeit, damit Leute wie<br />
ich auch dieselben Chancen in der <strong>Zukunft</strong> haben.<br />
Fousseni Lawane, Sachbearbeiter Buchhaltung,<br />
Präsident der Togolesen in der Schweiz
14<br />
Arbeitsintegration<br />
«Wir sind in Bewegung»<br />
Das Jahr <strong>2010</strong> stand ganz im Zeichen des Neuaufbaus, der<br />
Umstrukturierung und des Wandels:<br />
Mit der Planung neuen Angebots, das heisst, Unterstützung<br />
bei der Stellensuche und Jobcoaching auch für<br />
Sozialhilfeempfänger/-innen, sowie Jobcoaching bei IV-<br />
Massnahmen anzubieten, sollte eine Lücke geschlossen<br />
werden. Für die SZT, die sich bisher vorwiegend mit ALV-<br />
Versicherten beschäftigte, war dies Neuland und bedeutete,<br />
umzudenken, sich mit neuen Fragestellungen zu beschäftigen<br />
und Gewohntes durch Neues zu ersetzen – eine<br />
Herausforderung, welche von allen Teammitgliedern grosse<br />
Flexibilität erforderte.<br />
Das Arbeitsintegrationsteam, bestehend aus qualifizierten<br />
Fachleuten aus dem Personalbereich und Jobcoaching,<br />
wurde im Mai von zwei auf drei Personen aufgestockt.<br />
Der Aufbau des neuen Angebots konnte beginnen. An der<br />
Herbstkonferenz TKöS stellte Marco Dörig das neue Projekt<br />
namens «Stellennetz <strong>Thurgau</strong>» vor. Ziel dabei war,<br />
weitere Gemeinden zur Teilnahme an unserem Testlauf<br />
(Pilotprojekt) während eines Jahres zu gewinnen. Weiter<br />
wurden zur Bedarfsanalyse Fragebögen an die Sozialämter<br />
und Gemeinden verschickt. Die Auswertung der<br />
Umfrage ergab klar, dass die neue Dienstleistung für die<br />
Gemeinden interessant ist und ein Bedarf im <strong>Thurgau</strong> vorhanden<br />
ist. Am Ende des Jahres befanden sich mehrere<br />
Sozialhilfeempfänger/-innen und IV-Bezüger/-innen (IM)<br />
im Beratungspool, wovon bereits mehrere an einer Praktikumsstelle,<br />
im Bewerbungscoaching oder kurz vor einem<br />
Anstellungsverhältnis waren.<br />
Der wachsende Arbeitsanfall machte die Planung einer<br />
zusätzlichen Stelle für das Jahr 2011 erforderlich.<br />
Gleichzeitig wurde die Ablösung der Arbeitsintegration<br />
vom passe-par-tout und die Neuschaffung der Stabsstelle<br />
«Arbeitsintegration/AI» beschlossen. Nun wurde der Platz<br />
knapp: Die Suche nach neuen Räumlichkeiten begann. Im<br />
Dezember konnte die SZT durch das Mieten einer Wohnung<br />
im Volkshaus das Platzproblem lösen. In der Folge<br />
war das Arbeitsintegrationsteam mit den Vorbereitungen<br />
für den Umzug im neuen Jahr beschäftigt.<br />
Der Aufbau und Wandel zeigte insgesamt in der Arbeitsintegration<br />
positive Wirkung: Dank der verbesserten wirtschaftlichen<br />
Lage, aber auch dank dem unermüdlichen<br />
Einsatz des Arbeitsintegrationsteams konnten im Jahr<br />
<strong>2010</strong> deutlich mehr Personen in den ersten Arbeitsmarkt<br />
integriert werden: Die Optionen «Wirtschaftspraktikum»,<br />
«Probeeinsatz» und «Personalverleih» erwiesen sich dabei<br />
als äusserst nützlich.<br />
Noch bleibt viel zu tun. Zuversichtlich sehen wir jedoch<br />
dem neuen Jahr entgegen, voller Tatendrang und Kreativität<br />
wollen wir uns den Aufgaben, die auf uns warten,<br />
stellen.<br />
Team Arbeitsintegration<br />
Zentrale Dienste<br />
Neue Aufgaben<br />
<strong>2010</strong> durften wir das Team der Zentralen Dienste mit Claudia<br />
Debrunner (Empfang, Disposition) und Angelo Miano<br />
(IT-Verantwortlicher) ergänzen. Wir waren froh um die frische<br />
Energie und die neuen Ideen, die sie einbrachten. Auf<br />
der anderen Seite veränderte sich die Rolle von Leo Rodelli<br />
(bisher IT-Verantwortlicher) durch seine Pensionierung<br />
wesentlich. Wir sind dankbar für seine geleistete Arbeit,<br />
sind aber auch froh, dass er uns mit einem Teilpensum<br />
erhalten bleibt, da wir lieber nicht auf seine Programmierkenntnisse<br />
verzichten möchten. Insgesamt hat sich<br />
aufgrund des Personalverleihs auch ein Schwerpunkt Personaladministration<br />
ergeben, der neu durch Monika Meier<br />
abgedeckt wird. Dies zeigt, dass sich die Zentralen Dienste<br />
<strong>2010</strong> stark verändert haben, unsere Teammitglieder neue<br />
Rollen und Funktionen haben. Ich habe mich gefreut, diese<br />
Veränderungen mit dem Team anzunehmen. Alle waren<br />
motiviert und konnten den Veränderungen sogar viel<br />
Positives und neue Chancen abgewinnen. Wir haben auch<br />
noch weitere Akzente gesetzt. Neu haben wir ein zentrales<br />
Zeiterfassungssystem, der Budgetierungsprozess ist komplett<br />
überarbeitet worden und die Mitarbeiter/-innen der<br />
<strong>Stiftung</strong> dürfen sich über eine vierteljährliche Personalzeitung<br />
freuen. Insgesamt eine grosse Leistung der Zentralen<br />
Dienste. Vielen Dank für diesen «Hosenlupf».<br />
Marco Dörig, Leiter Zentrale Dienste
16<br />
teilnehmerstruktur <strong>2010</strong><br />
Versicherte Teilnehmende<br />
1081 (davon 51% , 49% )<br />
<strong>2010</strong> verzeichneten wir insgesamt 1156 Menschen in der<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>Thurgau</strong>. Bei den Versicherten ist die<br />
Quote zwischen Mann und Frau ausgeglichen; bei den<br />
nichtversicherten Personen haben wir eine leichte Zunahme<br />
der Männer. Bezüglich Nationalitäten wurden dieses<br />
Jahr leicht mehr Schweizer über die ALV angemeldet,<br />
während sich diese Zahl bei den Ausgesteuerten zu mehr<br />
Ausländer/-innen hin veränderte. Hinsichtlich Altersstruktur<br />
stellen wir eine Zunahme der Jugendlichen bei<br />
Nationalität<br />
58% Schweizer/-innen 46%<br />
42% Ausländer/-innen 54%<br />
Alter<br />
30% Unter 25 Jahre 20%<br />
14% 26 – 30 Jahre 19%<br />
18% 31 – 40 Jahre 22%<br />
20% 41 – 50 Jahre 18%<br />
16% 51 – 60 Jahre 17%<br />
2% über 60 Jahre 4%<br />
Ausbildung<br />
1% Hochschulabschluss 2%<br />
51% Berufsausbildung 19%<br />
31% angelernt /ungelernt 63%<br />
14% Schulabgänger 3%<br />
3% nicht definiert 13%<br />
Nicht versicherte Teilnehmende<br />
75 (davon 37% , 63% )<br />
der ALV fest, bei den Nichtversicherten verschiebt sich<br />
die Gruppe ebenfalls in Richtung jüngerer Leute. Bei den<br />
Qualifikationen/Ausbildungen nimmt die Gruppe an ungelernten<br />
Kräften bei den nichtversicherten Menschen spürbar<br />
zu. Diese Tendenzen (Verlagerung zu Ausländer/-innen,<br />
junge Menschen, unqualifizierte Menschen) könnten in<br />
den nächsten Jahren durchaus zu einem gesellschaftlichen<br />
Brennpunkt führen. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> wird versuchen,<br />
diesen Anliegen Rechnung zu tragen.
4.3<br />
1125<br />
750<br />
375<br />
3.7<br />
3.50<br />
18<br />
erfolge 2005 – <strong>2010</strong><br />
Versicherte Teilnehmende Nicht versicherte Teilnehmende<br />
1500 Monate<br />
4.1<br />
3.9<br />
Total Teilnehmende und — O/ Verweildauer im Programm (Monate pro Teilnehmer) Feststelle, Selbstständigkeit, Zwischenverdienst (*inkl. Lehre, Anlehre) 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
1472 1446 1207 1099 1197 1081<br />
05 06 07 08 09 10<br />
Aufgrund der wirtschaftlichen Entspannung ab dem<br />
Herbst <strong>2010</strong> sind auch die Anmeldungen leicht zurückgegangen.<br />
Dennoch waren 1156 Menschen in einem Programm<br />
unserer <strong>Stiftung</strong>. Dies sind 4% weniger als 2009,<br />
entspricht aber immer noch einer sehr hohen Anzahl Programmteilnehmenden.<br />
Die Verweildauer in unseren Programmen<br />
hat um 0.1 Monat (total 4 Monate bei den Versicherten<br />
und Nichtversicherten) zugenommen. Hierbei<br />
sprechen wir immer noch von ausgezeichneten Werten.<br />
Nach der Gesetzesrevision könnten sich aber die Werte<br />
seitens der ALV-Versicherten «verbessern» (weniger Tag-<br />
60<br />
48<br />
36<br />
24<br />
12<br />
0<br />
57 55 47 30 39 75<br />
05 06 07 08 09 10<br />
gelder stehen zur Verfügung = Menschen sind weniger<br />
lange in einem Programm). In Bezug auf die Ausgesteuerten<br />
rechnen wir, dass sich diese Werte (ebenfalls wegen<br />
der Gesetzesrevision «Wegfall Erarbeitung Rahmenfrist»)<br />
erhöhen werden. Das heisst, dass nichtversicherte<br />
Menschen zukünftig länger in Programmen oder in der<br />
Erwerbslosigkeit verweilen. Anders gesagt, könnte sich<br />
hierdurch ein gesetzlicher Lock-in-Effekt einstellen. Das<br />
heisst, dass sich dadurch die Chancen auf Integration für<br />
ausgesteuerte Menschen vermindern oder sich nicht bieten.<br />
4.3<br />
4.1<br />
3.9<br />
3.7<br />
3.5<br />
100% 100% 100%<br />
80% 80% 80%<br />
60% 60% 60%<br />
40% 40% 40%<br />
20% 20% 20%<br />
0% 0% 0%<br />
Austritte (Integrationsquote)<br />
47%<br />
40%<br />
34%<br />
epro-j ro-job re ro-job epro-j epro-job o-p<br />
objob<br />
o b passe-par-tout o t opt ti-werk ti opti-we o-w -werk opdi-werk pti-werk pwe<br />
ek k basis-job* offi ice-job office-j oc ceoffice-job f-jo - oe b bjob<br />
o b work-power work-power<br />
Die durchschnittliche Integrationsquote von44 % kann sich<br />
sehen lassen. Natürlich half das wirtschaftliche Wachstum<br />
mit, sodass mehr Leute wieder eine Stelle gefunden<br />
haben. Andererseits haben wir intern eine Vielzahl von<br />
Massnahmen eingeführt (Förderstufen, Stellenvermittlung,<br />
Personalverleih, Kompetenzenportfolios, intensivere<br />
Bewerbungskurse, usw.), die weitere positive Effekte mit-<br />
63%<br />
50%<br />
30%<br />
O/ 44%<br />
gebracht haben. Insbesondere bei den Schwachqualifizierten<br />
(opdi-werk) und Ausgesteuerten sehen wir eine<br />
effektive Veränderung zugunsten dieser Gruppe. Für 2011<br />
haben wir uns das sportliche Ziel gesetzt, 50% unserer<br />
Programmteilnehmenden in der <strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>Thurgau</strong><br />
wieder zu integrieren. Wir freuen uns auf diese Herausforderung.
20<br />
organisation personen<br />
basis-job<br />
Praktika für<br />
Jugendliche in der<br />
Wirtschaft oder in<br />
der Lernwerkstatt<br />
Tripartite Kommission<br />
<strong>Stiftung</strong>srat<br />
Geschäftsleitung<br />
Zentrale Dienste work-power<br />
opdi-werk<br />
Werkstätte mit<br />
Lohnarbeit für<br />
Industrie und<br />
Gewerbe<br />
passe-par-tout<br />
Intensives Coaching<br />
bei der Stellensuche;<br />
bei Bedarf kombiniert<br />
mit Arbeit in einem<br />
anderen Programm;<br />
Stellenvermittlung<br />
office-job<br />
Kaufmännische<br />
Praxisfirma<br />
epro-job<br />
Einsatzplätze in<br />
Non-Profit-<br />
Organisationen<br />
und öffentlichen<br />
Institutionen<br />
<strong>Stiftung</strong>srat<br />
Markus Thalmann, <strong>Stiftung</strong>sratspräsident<br />
Edgar G. Sidamgrotzki, Vizepräsident<br />
Florentina Wohnlich, Mitglied<br />
Andreas Helbling, Mitglied<br />
Markus Graf, Mitglied<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Zentrale Dienste<br />
Roman Bollmann, Sekretariat Geschäftsleitung<br />
Claudia Debrunner, Sekretariat und Disposition<br />
Susanne Keller, Sekretariat und Disposition<br />
Monika Meier, Sekretariat und Disposition<br />
Angelo Miano, Informatik<br />
Leo Rodelli, Informatik<br />
epro-job<br />
Thomas Plattner, Bereichsleiter, Stv. Geschäftsleiter<br />
Rosi Bachmann, Beraterin<br />
Stefan Glass, Berater<br />
Antoinette Moser, Beraterin<br />
Andreas Weber, Berater<br />
Niklaus Zimmermann, Berater<br />
office-job<br />
Yakirim Dolak, Bereichsleiter<br />
Marion König, Beraterin<br />
Franziska List, Beraterin<br />
Chiara Suriano, Kaufm. Mitarbeiterin<br />
Urs Truninger, Kaufm. Mitarbeiter<br />
passe-par-tout<br />
Thomas Plattner, Bereichsleiter, Stv. Geschäftsleiter<br />
Othmar Abegglen, Berater<br />
Vroni Anderegg, Beraterin<br />
Barbara Horn, Beraterin IIZ<br />
Rolf Jud, Seminarleiter<br />
Patrizia Wegmüller, Ausbildnerin ECDL<br />
Cristina Basualdo, Jobcoach<br />
Karin Hutter, Stellenvermittlung<br />
Ursina Steiner, Jobcoach/Stellenvermittlung<br />
Geschäftsleitung<br />
Marco Dörig<br />
basis-job<br />
Martin Alt, Bereichsleiter<br />
Jasna Burtin, Beraterin<br />
Yvonne Knus, Beraterin<br />
Ernst Kurzbein, Berater<br />
Claudia Spühler, Beraterin<br />
Marianne Wenger, Beraterin IIZ<br />
Rolf Buess, Lernwerkstatt<br />
Roger Eicher, Lernwerkstatt<br />
Andreas Schaaf, Leiter Lernwerkstatt<br />
Peter Alef, Lehrer<br />
Hans-Christian Dörr, Lehrer<br />
Corinna Lang, Lehrerin<br />
Brigitte Lach, Administration<br />
opdi-werk<br />
Hugo Weyermann, Bereichsleiter<br />
Arnold Geiges, Werkstattleiter<br />
Erich Dudler, Chauffeur<br />
Romy Eugster, Erwachsenenbildnerin<br />
Nathalie Pozzi, Teamleiterin<br />
Ursula Dalla Corte, Vorarbeiterin<br />
Lilo Gasser, Vorarbeiterin<br />
Monika Harlacher, Vorarbeiterin<br />
Josef Hofer, Vorarbeiter<br />
José Jiménez, Vorarbeiter<br />
Peter von Arx, Vorarbeiter<br />
Karin Kolb, Administration<br />
Monica Sartori, Administration
22<br />
ausblick 2011<br />
Neue Rahmenbedingungen, neue Dienstleistungen und Teilnehmerrückgänge<br />
werden das Jahr 2011 prägen.<br />
Das neue AVIG, das am 1. April 2011 umgesetzt wurde, bedeutet für die <strong>Stiftung</strong><br />
mit anderen Rahmenbedingungen zu arbeiten. Wir werden weniger Anmeldungen<br />
verzeichnen können oder unsere Teilnehmenden werden früher ausgesteuert<br />
(kürzere Fristen). Dies wird sich insbesondere bei den Jugendlichen<br />
und niedrigqualifizierten Menschen zeigen. Diese beiden Lücken wollen wir aktiv<br />
angehen durch neue Dienstleistungen.<br />
Ab Sommer 2011 werden die Jugendlichen in kürzerer Zeit noch intensiver<br />
begleitet werden. Wir wollen für diese spezielle Zielgruppe die Chancen am<br />
besten nutzen können. Bei uns soll eine Mehrzahl von ihnen eine Lehrstelle<br />
finden und somit eine nachhaltige Lebensperspektive aufbauen können.<br />
Auf der anderen Seite steht die zunehmende Zahl an ausgesteuerten Menschen.<br />
Für sie bieten wir ab April 2011 die Dienstleistung «Stellennetz <strong>Thurgau</strong>» an.<br />
Erstmals profitieren auch sie vom gesamten Dienstleistungspaket, das in der<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>Thurgau</strong> besteht. Wir führen eine 3-monatige Abklärung durch<br />
(alle Bereiche) und begleiten sie mit Hilfe unseres Jobcoachings in den ersten<br />
Arbeitsmarkt. Gelingt dies noch nicht, stehen intern Beschäftigungsplätze zur<br />
Verfügung. Wir freuen uns, diese wichtige gesellschaftliche Funktion für Gemeinden<br />
mit übernehmen zu dürfen.<br />
Alles in allem wird 2011 der Beginn eines bewussten Rückbaus sein. Aufgrund<br />
des Rückgangs der Anmeldungen über die ALV – wir rechnen mit 10–20% weniger<br />
Anmeldungen – werden wir in den nächsten Monaten ca. 10% unserer<br />
Mitarbeiter/-innen abbauen. Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir einige<br />
Pensionierungen vor uns haben, sodass wir davon ausgehen, den Abbau mit<br />
diesen Pensionierungen und der natürlichen Fluktuation meistern zu können.<br />
Dennoch wird dies eine anspruchsvolle Zeit werden, in der wir den Menschen –<br />
die Mitarbeiter/-innen der <strong>Stiftung</strong> und die Teilnehmenden – nicht aus den Augen<br />
verlieren dürfen. Diese beiden Ressourcen brauchen wir, um unseren <strong>Stiftung</strong>szweck<br />
«Integration in den ersten Arbeitsmarkt» erfüllen zu können.<br />
Marco Dörig, Geschäftsführer<br />
Konzept und Gestaltung: www.sags.ch
<strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>Thurgau</strong><br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>Thurgau</strong><br />
Pestalozzistrasse 18, Eingang Bahnhofstrasse 14a<br />
8570 Weinfelden<br />
Tel. 071 626 24 24<br />
Fax 071 626 24 20<br />
Mail info@stiftung-zukunft.ch<br />
www.stiftung-zukunft.ch<br />
passe-par-tout<br />
Pestalozzistrasse 18<br />
8570 Weinfelden<br />
Tel. 071 626 30 70<br />
Fax 071 626 30 79<br />
epro-job<br />
Pestalozzistrasse 18<br />
8570 Weinfelden<br />
Tel. 071 626 24 24<br />
Fax 071 626 24 20<br />
office-job<br />
Pestalozzistrasse 18<br />
8570 Weinfelden<br />
Tel. 071 666 87 77<br />
Fax 071 666 87 78<br />
arbeitsintegration<br />
Pestalozzistrasse 18<br />
8570 Weinfelden<br />
Tel. 071 626 24 24<br />
Fax 071 626 24 20<br />
basis-job<br />
Bahnhofstrasse 22<br />
8570 Weinfelden<br />
Tel. 071 626 23 33<br />
Fax 071 626 23 39<br />
basis-job Lernwerkstatt<br />
Breitestrasse 16<br />
8500 Frauenfeld<br />
Tel. 052 721 03 90<br />
Fax 052 721 03 94<br />
opdi-werk<br />
St.Gallerstrasse 18<br />
8500 Frauenfeld<br />
Tel. 052 730 14 37<br />
Fax 052 730 14 39<br />
opdi-werk<br />
Hafenstrasse 50, Eingang G<br />
8280 Kreuzlingen<br />
Tel. 071 670 17 50<br />
Fax 071 670 17 58