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magazin - DRK Landesverband Brandenburg eV

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Nr. 3_12<br />

BRANDENBURGER<br />

<strong>magazin</strong><br />

Seit einem Jahr erfolgreich:<br />

Bundesfreiwilligendienst<br />

KOMPAKT: Sensationelle Neuerwerbung<br />

HELFEN: Panik im Hühnerstall<br />

PERSONALIEN: Neuer Vorstand<br />

xxxxxxxx drk<br />

<strong>Brandenburg</strong>er rotkreuz<strong>magazin</strong> 3_12 1


EMPIRE<br />

GASTROLINE


EDItoRIal<br />

Hubertus C. Diemer,<br />

Vorsitzender des Vorstandes<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Nachdem der Bundestag am 24. März 2011<br />

die Aussetzung des Wehrdienstes und damit<br />

auch das Ende des Zivildienstes beschlossen<br />

hatte, haben wir in unserem <strong>Landesverband</strong><br />

innerhalb nur weniger Monate die Strukturen<br />

für den Bundesfreiwilligendienst (BFD)<br />

neu geschaffen. Dies war manchmal nicht<br />

ganz einfach. Heute sind alle 51 BFD-Plätze<br />

des <strong>DRK</strong> in <strong>Brandenburg</strong> besetzt. Außerdem<br />

leisten 80 Menschen ein Freiwilliges Soziales<br />

Jahr (FSJ) beim <strong>DRK</strong> in <strong>Brandenburg</strong>.<br />

Der BFD ist derzeit eine Erfolgsgeschichte.<br />

Um diese dauerhaft zu sichern, benötigen wir<br />

stabile Rahmenbedingungen, die die Bundesregierung<br />

schaffen muss. So benötigen<br />

wir eindeutig mehr Plätze für Freiwillige, und<br />

diese Zusage brauchen wir dauerhaft und<br />

nicht nur von Haushaltsjahr zu Haushaltsjahr.<br />

Auch wenn die Einführung des BFD von so<br />

manchen Schwierigkeiten begleitetet war<br />

und wir für die Zukunft mehr Planungssicherheit<br />

benötigen, wollen wir eines nicht<br />

vergessen: Jeden Tag leisten die über 130<br />

Freiwilligen in BFD und FSJ, egal ob jugendlich<br />

oder schon etwas älter, ihren Dienst für<br />

Menschen in <strong>Brandenburg</strong>. Unser Dank gilt<br />

allen Freiwilligen im <strong>DRK</strong> für Ihre gute Arbeit.<br />

In dieser Ausgabe unseres Magazins wollen<br />

wir diese Arbeit würdigen und gemeinsam ein<br />

Jahr BFD feiern.<br />

Ihr<br />

Hubertus C. Diemer<br />

titelbild<br />

Dietmar Dühn (55 J.) leistet seinen Freiwilligendienst<br />

in den Senftenberger <strong>DRK</strong> Integrationswerkstätten.<br />

„Ich bin total glücklich hier“, sagt er.<br />

Der Bundesfreiwilligendienst entwickelt sich zum<br />

Erfolgsmodell. Foto: Michel Eram<br />

titel<br />

06 Ein Jahr Bundesfreiwilligendienst<br />

kompakt<br />

04 Sensationelle Neuerwerbung<br />

05 Elbeflut vor zehn Jahren<br />

helfen<br />

10 JRK-Kindercamp/Bollmannsruh<br />

11 Porträt einer Erste-Hilfe-Ausbilderin<br />

12 Der Landeskonventionsbeauftragte<br />

merkt an · Vorsorge: Die beste Hilfe<br />

beginnt vor der Katastrophe<br />

13 50 Jahre Institut für Transfusionsmedizin<br />

Cottbus · Partnerschaft mit Rolls Royce<br />

vor ort<br />

14 Neues aus den Kreisverbänden<br />

service<br />

19 Gesundheitswissen – Blutzucker<br />

20 Erste Hilfe – Verbrannt, verbrüht, verätzt<br />

rubriken<br />

04 Kompakt<br />

18 Personalien<br />

22 Rätsel<br />

22 Impressum<br />

05<br />

10<br />

12<br />

14<br />

20<br />

inhalt<br />

<strong>Brandenburg</strong>er rotkreuz<strong>magazin</strong> 3_12 3


kompakt<br />

Sensationelle Neuerwerbung<br />

Bewerbungsfrist läuft<br />

Selbstständigkeit und Selbstverantwortung<br />

im Alter unterstützen: Mit<br />

dem Altenhilfepreis des <strong>DRK</strong> sollen<br />

vorbildliche Projekte ausgezeichnet<br />

werden. Für 2013 lautet das Thema<br />

„Ehrenamt und Hauptamt im Quartier<br />

– Soziale Räume im Alter gestalten“.<br />

Gesucht werden erfolgreich abgeschlossene<br />

Projekte, die das soziale<br />

und räumliche Umfeld für ältere<br />

Menschen vorbildlich gestalten und<br />

gemeinwesenorientierte Angebote<br />

im Quartier schaffen. Einsendeschluss<br />

ist der 19. Oktober 2012.<br />

Das Preisgeld von insgesamt 20.000<br />

Euro wird auf drei Preisträger verteilt.<br />

Der Altenhilfepreis des <strong>DRK</strong> 2013<br />

wird den Preisträgern auf einer Festveranstaltung<br />

im Rahmen eines<br />

bundesweiten Fachkongresses der<br />

<strong>DRK</strong>-Altenhilfe vom 23. - 25. April<br />

2013 in Berlin überreicht.<br />

Details und Ausschreibungsunterlagen<br />

finden Sie unter www.altenhilfe<br />

preisdesdrk.de.<br />

4 <strong>Brandenburg</strong>er rotkreuz<strong>magazin</strong> 3_12<br />

Das Rotkreuzmuseum in Luckenwalde<br />

hat der Öffentlichkeit am 1. August zwei<br />

neue, hochkarätige Anschaffungen der<br />

Rotkreuzgeschichtlichen Sammlung Fläming-Spreewald vorgestellt:<br />

einen handschriftlichen Brief von Rotkreuzgründer Henry Dunant,<br />

den er im Januar 1897 an zwei Rotkreuz-Sympathisantinnen in<br />

Sachsen geschrieben hatte, und ein Original-Protokoll der Gründungskonferenz<br />

des Roten Kreuzes im Oktober 1863 in Genf.<br />

Beide Erwerbungen waren nur durch die Großzügigkeit der Mitglieder<br />

des Vereins der Freunde und Förderer der Rotkreuzgeschichtlichen<br />

Sammlung Fläming-Spreewald möglich geworden. Museumsleiter<br />

Prof. Dr. Rainer Schlösser zeigte sich sehr glücklich über<br />

den Erwerb des Briefes. In dem in französischer Sprache abgefassten<br />

Brief bezieht sich Henry Dunant auf die Begegnung mit<br />

dem Sachsenkönig Johann im Jahr 1863, in dem dieser ihm in<br />

Bezug auf seine Rotkreuzidee gesagt hatte: „Sicherlich würde ein<br />

Volk, das sich nicht an diesem menschenfreundlichen Werke<br />

beteiligte, von der öffentlichen Meinung Europas in die Acht<br />

erklärt werden.“<br />

Panne Nummer<br />

2.222.222<br />

Auch Helfer brauchen manchmal Hilfe: Am 3. Juli hatte ein Rotkreuz-Fahrer Probleme mit der<br />

Zündspule des neuen Einsatzfahrzeugs. Ein Straßenwachtfahrer des ADAC sah das Rotkreuzfahrzeug<br />

am Straßenrand stehen, hielt an und tauschte die defekte Zündspule aus. Danach konnte<br />

der Rotkreuz-Helfer weiterfahren. Das Rote Kreuz sei ein seltener Kunde, versichert der ADAC.<br />

Für die gelben Helfer war es Panne Nummer 2.222.222 in diesem Jahr.<br />

Mehr Kita-Plätze beim <strong>DRK</strong><br />

Die Zahl der vom <strong>DRK</strong> betriebenen Kitas soll weiter steigen. <strong>DRK</strong>-Präsident Dr. Rudolf<br />

Seiters appelliert deshalb an Bund, Länder und Kommunen, am Ausbau der Kita-Plätze<br />

festzuhalten. Mit dem neuen<br />

Rechtsanspruch ab 1. August<br />

2013, nachdem jedem Kind ab<br />

dem ersten vollendeten Lebensjahr<br />

eine Kinderbetreuung zusteht,<br />

werden punktuell auch<br />

Kommunen in <strong>Brandenburg</strong> an<br />

ihre Grenzen stoßen. Derzeit betreibt<br />

das <strong>DRK</strong> im Land <strong>Brandenburg</strong><br />

50 Kindertagesstätten mit<br />

über 5.500 Plätzen.


Elbeflut: Das Jahrhunderthochwasser<br />

vor<br />

zehn Jahren<br />

Die Bilder hat jeder von uns noch im Kopf: Als<br />

1997 die Oder anschwoll und die Deiche zu<br />

brechen drohten, als fünf Jahre später, im<br />

August 2002, das Elbe-Hochwasser ganze<br />

Dörfer wegspülte und die Menschen auf den<br />

Dächern ausharrten, war nicht nur <strong>Brandenburg</strong><br />

in Aufruhr. Zwei Jahrhundertfluten in nur<br />

fünf Jahren.<br />

Am 12. August 2002 begann der größte Katastropheneinsatz<br />

in der Geschichte des Deutschen<br />

Roten Kreuzes. Nach schweren Regenfällen<br />

verursachte das Jahrhunderthochwasser<br />

entlang der Elbe Schäden in Milliardenhö-<br />

Die Erde bebt…<br />

…am 10. August 2013 in Berlin/<strong>Brandenburg</strong>.<br />

Im Rahmen der Jubiläumsfeiern<br />

zu „150 Jahre Rotes<br />

Kreuz“ startet das erste offizielle<br />

<strong>DRK</strong>-Rockfestival für Jung und<br />

Junggebliebene.<br />

„Wir wagen etwas Neues“, sagt<br />

Harald-Albert Swik, Vorsitzender<br />

des <strong>DRK</strong>-Kreisverbandes Fläming-<br />

Spreewald, „ein für das <strong>DRK</strong> ungewöhnliches<br />

Projekt: das eigene Rockfestival.“<br />

Bei allen großen Stars im Musikbereich<br />

ist das <strong>DRK</strong> dabei, meist mit einer Erste<br />

Deutsches Rotes Kreuz<br />

Idee und Tat im Land <strong>Brandenburg</strong><br />

A 11933<br />

Nr.3 Sept. 2002<br />

Kampf Kampf der der<br />

Jahrhundertflut Jahrhundertflut<br />

13. 13. <strong>DRK</strong>- <strong>DRK</strong>-<br />

Landesversammlung:<br />

Landesversammlung:<br />

Neuer Neuer Präsident Präsident<br />

Größte Größte Hilfsaktion Hilfsaktion<br />

für für Afrika Afrika<br />

<strong>DRK</strong>-Hilfsaktion für<br />

Berichte aus der Flut:<br />

Das <strong>Brandenburg</strong>er rotkreuz<strong>magazin</strong><br />

von damals<br />

„Nachbarn in Not“<br />

he - von der Sächsischen Schweiz bis Hamburg. 21 Menschen verloren in den<br />

kommenden Tagen ihr Leben. Zehntausende mussten ihre Häuser verlassen.<br />

Von der ersten Stunde an reihten sich unsere Helfer in die Front derer, die sich den<br />

Fluten und ihren Folgen entgegenstemmten. Im schwerst betroffenen Sachsen<br />

waren Wasserwächter aus Potsdam und Katastrophenschützer aus Senftenberg<br />

rund um die Uhr im Einsatz – und als die Fluten auch <strong>Brandenburg</strong> bedrohten,<br />

waren es <strong>DRK</strong>-Einsatzkräfte aus all unseren Kreisverbänden, die sich bereit hielten,<br />

die in Mühlberg und in der Prignitz ihren humanitären Auftrag bei der Versorgung<br />

und medizinischen Betreuung der Helfer und Evakuierten erfüllten.<br />

Insgesamt 12.000 <strong>DRK</strong>-Helfer vom Sanitäts- und Betreuungsdienst und der<br />

Wasserwacht waren im Einsatz. Das <strong>DRK</strong> richtete zehn Notunterkünfte ein.<br />

Insgesamt waren über 340.000 Menschen von der Flut betroffen. In einer Welle<br />

der Solidarität wurden dem <strong>DRK</strong> über 140 Millionen Euro gespendet. Das Geld<br />

wurde an Flutopfer verteilt, die damit Häuser reparieren und Mobiliar neu beschaffen<br />

konnten.<br />

<strong>DRK</strong>-Präsident Rudolf Seiters mahnt: „Ohne Tausende Freiwilliger wäre die<br />

gigantische Herausforderung des Elbehochwassers nicht zu meistern gewesen.<br />

Wenn so etwas auch in Zukunft gelingen soll, müssen Bund und Länder die<br />

Förderung des Katastrophenschutzes dringend ausbauen.“<br />

Hilfe-Station. Warum also nicht<br />

eine eigene Veranstaltung<br />

ins Leben rufen? Die Eventagentur<br />

SOR Concertz<br />

wurde als erfahrener<br />

Partner beauftragt, ein<br />

internationales Programm<br />

zusammenzustellen. SOR<br />

Concertz-Geschäftsführerin<br />

Elke Thöns verspricht: „Erstklassige<br />

Bands aus den 70ern, 80ern,<br />

90ern und brandneue Stars werden den 10.<br />

August zu einem unvergesslichen Event<br />

kompakt<br />

Ein Wunder, das keines war …<br />

Für Prof. Dr. Matthias Freude, seit 1995 Präsident<br />

des <strong>Brandenburg</strong>er Landesamtes für Umwelt,<br />

Gesundheit und Verbraucherschutz, sind die<br />

Geschehnisse um Mühlberg auch nach zehn<br />

Jahren noch sehr lebendig. Überraschende Rückblicke<br />

Freudes auf diese Tage in einem Gespräch<br />

in „Deutschlandradio Kultur“:<br />

„Das Wunder von Mühlberg, an das ja viele<br />

glauben - in Wirklichkeit war es die Folge einer<br />

unglaublich gravierenden Fehlprognose, einer der<br />

gravierendsten, die ich überhaupt in meiner Laufbahn<br />

erlebt habe …“<br />

Nachdem die Elbe bereits knapp die Höhe der<br />

Deiche bei Mühlberg erreicht hatte, bekam Freude<br />

von einer Bundesstelle in Magdeburg die Prognose,<br />

dass der Pegel um weitere 2,73 Meter steigen würde.<br />

Das wäre unter keinen Umständen zu meistern<br />

gewesen; Bundeswehr und Helfer wurden von den<br />

Deichen zurückgezogen. Die Fachleute setzten sich<br />

zusammen. „Mit einer Schiefertafel und Taschenrechner<br />

haben wir berechnet: Was kommt denn<br />

wirklich?“, so Freude. Sie kamen auf 30, 40 Zentimeter.<br />

„Und da hat Platzeck die ganzen Helfer wieder<br />

rangerufen,“ erinnert er<br />

sich, “wir (haben) noch zwei<br />

und eine halbe Schicht<br />

Sandsäcke draufgekriegt.<br />

Das ging dann wirklich um<br />

Minuten. Und zum Schluss<br />

war es gut 30 Zentimeter<br />

mehr, und das Wasser ist an<br />

der obersten Sandsackreihe<br />

geplätschert. Das war<br />

Genauer Rechner:<br />

Prof. Matthias Freude<br />

dann das `Wunder von<br />

Mühlberg´.“<br />

machen. Dazu werden einzelne Charityprojekte<br />

von namhaften Künstlern begleitet.“<br />

Noch sind die Namen der Künstler und<br />

Bands sowie der Festivalort in Berlin/<strong>Brandenburg</strong><br />

geheim. Wer auf Facebook folgt<br />

oder die Internetseite www.drk-rocks.de<br />

besucht, bekommt als Erster die Infos.<br />

Für <strong>DRK</strong>-Mitglieder gibt es exklusiv ab sofort<br />

vergünstigte Kartenangebote.<br />

Kontakt: tickets@schuetz-research.de,<br />

Mitgliedernummer und Namen angeben und<br />

unverbindlich Informationen anfordern<br />

<strong>Brandenburg</strong>er rotkreuz<strong>magazin</strong> 3_12 5


titel<br />

Guter Start eines<br />

Erfolgsmodells<br />

1<br />

Es gibt ihn jetzt seit genau einem Jahr: den Bundesfreiwilligendienst. Er ist ein Angebot<br />

an Frauen und Männer jeden Alters, sich außerhalb von Beruf und Schule für das Allgemeinwohl<br />

zu engagieren – im sozialen, ökologischen und kulturellen Bereich oder im<br />

Bereich des Sports, der Integration sowie im Zivil- und Katastrophenschutz.<br />

Der Bundesfreiwilligendienst soll eine neue Kultur der<br />

Freiwilligkeit in Deutschland schaffen und möglichst<br />

vielen Menschen ein Engagement für die Allgemeinheit<br />

möglich machen. Die Aussetzung des Wehrdienstes<br />

und damit auch des Zivildienstes zum 1. Juli 2011 war<br />

eine große gesellschaftliche Herausforderung. Der Bundesfreiwilligendienst<br />

sollte helfen, die Folgen der Aussetzung<br />

des Zivildienstes zumindest teilweise zu kompensieren.<br />

Innerhalb Europas gibt es seit Mitte der 90er Jahre den<br />

„Europäischen Freiwilligendienst“, der Freiwilligen aus<br />

6 <strong>Brandenburg</strong>er rotkreuz<strong>magazin</strong> 3_12<br />

allen europäischen Ländern offen steht. Das<br />

<strong>DRK</strong> entsendet im Rahmen dieses Programms<br />

jährlich Freiwillige ins Britische Rote Kreuz.<br />

Darüber hinaus gibt es in einigen Ländern<br />

vergleichbare Programme. In Italien wurde<br />

mit der Aussetzung der Wehrpflicht der „Servizio<br />

Civile Volontario“ etabliert, in Frankreich<br />

im vergangenen Jahr der „Service Civique“<br />

eingeführt. In Großbritannien wird momentan<br />

ein Kurzzeitfreiwilligendienst „National<br />

Citizen Service“ unter Beteiligung des Britischen<br />

Roten Kreuzes erprobt.<br />

Auch jenseits unserer Grenzen weiß man<br />

also: Freiwilliges Engagement lohnt sich,<br />

nichts erfüllt mehr, als gebraucht zu werden<br />

In Deutschland ist das Deutsche Rote Kreuz<br />

mit rund 11.000 Plätzen für das Freiwillige<br />

Soziale Jahr (FSJ) größter Anbieter in diesem<br />

Bereich. Seit dem Wegfall des Zivildienstes<br />

bietet das <strong>DRK</strong> im Bundesfreiwilligendienst<br />

(BFD) 2.513 Plätze an. Der <strong>DRK</strong> <strong>Landesverband</strong><br />

<strong>Brandenburg</strong> hat sich durch gute Öffentlichkeitsarbeit<br />

zum Bundesfreiwilligendienst<br />

im Land <strong>Brandenburg</strong> 51 Plätze sichern können.<br />

Dennoch kann nicht allen BFD-Bewerbern eine<br />

Stelle angeboten werden, da die Nachfrage deutlich die<br />

Zahl der vom Bund geförderten Plätze übersteigt.<br />

Das <strong>Brandenburg</strong>er rotkreuz<strong>magazin</strong> nahm das Jubiläum<br />

des ersten Geburtstages zum Anlass, mit dem<br />

Fotografen Michel Eram in den Süden <strong>Brandenburg</strong>s zu<br />

fahren und nachzusehen, wie eigentlich ein ganz normaler<br />

Tag im Bundesfreiwilligendienst aussieht. Sie fanden<br />

die Einschätzung der Fachleute bestätigt: der BFD ist –<br />

trotz vieler vorher geäußerter Unkenrufe – auf gutem<br />

Weg, ein Erfolgsmodell werden. LUTZ ECKARDT


4<br />

2 3<br />

5 6<br />

xxxxxxxx drk<br />

1 Nicole Kothe wollte sich einfach nützlich machen, intensiv für Menschen da sein, die<br />

ihre Hilfe und Unterstützung brauchen. Die Siebenundzwanzigjährige ist begeistert von<br />

ihrem Einsatz, engagiert sich als BFDlerin für Menschen mit Behinderung in der Wohnstätte<br />

Kolkwitz-Papitz des DrK KV Cottbus-Spree-Neiße-West.<br />

2 Sandra rüster (28) war arbeitslos. Die Arbeit als BFDlerin in den Intergrations-Werkstätten<br />

des KV Senftenberg macht ihr viel Spaß. Die Mutter zweier kleiner Kinder hat ihre<br />

anfängliche Scheu schnell abgelegt, fühlt sich wohl an der Seite ihrer neuen Kollegen.<br />

3 Sie verstehen sich ohne viele Worte, sind beim Palettenbau ein eingefahrenes Team:<br />

Thomas Haupt und Markus Paukisch (r.), der seinen Freiwilligendienst in den Integrationswerkstätten<br />

Senftenberg absolviert. Sein Motiv für dieses Engagement bringt er auf<br />

den Punkt: „Ich möchte Menschen einfach helfen!“<br />

4 Alexander Birner (l.) ist BFDler beim Fahrdienst des KV Cottbus-Spree-Neiße-West.<br />

Der Unterstützung kranker und behinderter Menschen stellt sich der Dreißigjährige mit<br />

viel Herzblut, wie der Profi, rettungsassistent Dirk Häring (r.), gern bestätigt.<br />

5 Dietmar Dühn ist 55 Jahre alt und leistet mit sichtbarer Begeisterung seinen Freiwilligendienst<br />

in den Senftenberger Integrationswerkstätten. „Ich bin total glücklich hier“,<br />

sagt er. Ob bei der Arbeit oder, wie auf dem Foto, während der Pause in der Kantine ist er<br />

der Garant für beste Stimmung im Team.<br />

6 Gerda Streif ist 87 Jahre alt und lebt im DrK Altenpflegeheim Papitz. Sie ist glücklich<br />

über die Hilfe, die sie von „ihrer“ BFDlerin rita Pesti erhält. Der tägliche Spaziergang<br />

in Begleitung der Fünfundfünzigjährigen durch den wunderschönen Park wurde<br />

zum schönen ritual.<br />

7 Sieglinde Völker geht auf in ihrer Freiwilligenarbeit im DrK Altenpflegeheim Papitz.<br />

Ich finde große Befriedigung darin, für ältere Menschen zu sorgen. Sie hat viele Ideen,<br />

ihre Schützlinge „bei Laune“ zu halten – hier: Anna Juri (89, l.) und Charlotte Schmidt (88)<br />

beim Kartoffeldruck.<br />

<strong>Brandenburg</strong>er rotkreuz<strong>magazin</strong> 3_12 7<br />

7


titel<br />

„Wir fordern eine Aufstockung“<br />

Im Interview mit dem brkm nehmen Yvonne Wachtmann, Nadine Frey und Hans-Joachim Wulff –<br />

sie sind verantwortliche referenten für das Freiwillige Soziale Jahr und den Bundesfreiwilligendienst<br />

im DrK-<strong>Landesverband</strong> <strong>Brandenburg</strong> – Stellung zur aktuellen Situation.<br />

Im Sommer 2011 endete der Zivildienst.<br />

Wie hat sich der neue Bundesfreiwilligendienst<br />

etabliert?<br />

Hans-Joachim Wulff: Das <strong>DRK</strong> ist, wenn<br />

es um Ehrenamt und Freiwilligendienste<br />

geht, führend in Deutschland. Wir hatten<br />

daher die Initiative der Bundesregierung,<br />

aus dem Zivildienst frei werdende Gelder<br />

für die Freiwilligendienste zu sichern, sehr<br />

begrüßt. Eine anfängliche Skepsis, nicht das<br />

FSJ auszubauen, sondern ein neues Format,<br />

den Bundesfreiwilligendienst, einzuführen,<br />

wurde überwunden. Er ist jetzt gut angenommen.<br />

Für die 16- bis 27-Jährigen ist die<br />

Art des Einsatzplatzes das entscheidende<br />

Auswahlkriterium. Ob es sich bei dem Förderprogramm<br />

um den Bundesfreiwilligendienst<br />

oder das Freiwillige Soziale Jahr<br />

handelt, spielt dabei eine untergeordnete<br />

Rolle. Zusätzlich gibt es jetzt eine neue<br />

Möglichkeit für Interessierte über 27 Jahre.<br />

Bedeutet dies, dass der Bundesfreiwilligendienst<br />

in Ihren Augen ein voller<br />

Erfolg ist?<br />

Nadine Frey: Der Bundesfreiwilligendienst<br />

ist vielversprechend gestartet<br />

und wir würden im <strong>Brandenburg</strong>er<br />

Roten Kreuz gerne über die 51<br />

Plätze hinaus noch mehr zur Verfügung<br />

stellen. Wir könnten doppelt<br />

so viele Plätze besetzen. Aber<br />

der Bund fördert insgesamt<br />

35.000 Plätze und dieses Kontingent<br />

ist bereits ausgeschöpft.<br />

Wir fordern da-<br />

Hans-Joachim Wulff<br />

8 <strong>Brandenburg</strong>er rotkreuz<strong>magazin</strong> 3_12<br />

her von der Bundesregierung<br />

eine Aufstockung ab 2013.<br />

Der Bedarf ist vorhanden.<br />

Worauf führen Sie die<br />

große Zahl der Bewerber<br />

für FSJ und BFD zurück?<br />

Yvonne Wachtmann: Viele<br />

Jugendliche und junge Erwachsene<br />

wollen nach der<br />

Schulzeit eine sinnvolle Orientierungsphase<br />

einlegen.<br />

Damit einher geht oftmals die Frage „Was<br />

könnte der richtige Beruf für mich sein?“.<br />

Oder sie suchen nach einer Möglichkeit, wie<br />

„Wir könnten doppelt so viele<br />

Plätze besetzen. (...) Der Bedarf<br />

ist vorhanden.”<br />

Yvonne Wachtmann<br />

sie die Wartezeit bis zur Aufnahme einer<br />

Ausbildung oder eines Studiums sinnvoll<br />

überbrücken können. Im Rahmen eines<br />

Freiwilligendienstes haben die jungen Leute<br />

die Möglichkeit, sich zu orientieren, in<br />

Berufe reinzuschnuppern und Verantwortung<br />

für sich und andere<br />

zu übernehmen. Beim Bundesfreiwilligendienst<br />

können außerdem<br />

die über 27-Jährigen<br />

ihre Berufs- und Lebenserfahrung<br />

weitergeben oder sich in<br />

Zeiten des beruflichen<br />

Umbruchs neu orientieren.<br />

In jedem Fall ist die<br />

große Bewerberzahl ein<br />

herausragender Beweis<br />

für die Bereitschaft ge-<br />

rade auch junger Menschen,<br />

sich für unsere Gesellschaft<br />

einzusetzen.<br />

Gibt es „typische“<br />

Freiwilligendienste, also<br />

Einsatzgebiete, die<br />

besonders beliebt sind?<br />

Nadine Frey: Das <strong>DRK</strong> bietet<br />

eine ganze Bandbreite<br />

von spannenden Einsatzfeldern.<br />

Insbesondere Angebote<br />

in sozialen Einrichtungen, in medizinischen<br />

Bereichen und im Rettungsdienst<br />

sind sehr beliebt. Viele Freiwillige wünschen<br />

sich vor allem Kontakt zu Menschen,<br />

sei es zu Kindern oder Senioren oder Menschen<br />

mit Behinderung. Darüber hinaus<br />

versuchen wir auch, Einsatzplätze im Zivil-<br />

und Katastrophenschutz anzubieten und<br />

Einsatzfelder zu kombinieren.<br />

Sind es nur junge Leute, die Interesse<br />

zeigen?<br />

Hans-Joachim Wulff: Es bewerben sich<br />

überwiegend junge Menschen, wenn man<br />

nur das FSJ sieht. Mit der Einführung des<br />

Bundesfreiwilligendienstes allerdings hat<br />

die Zahl der BewerberInnen, die älter als<br />

27 Jahre sind, deutlich zu genommen. Somit<br />

können wir im BFD in <strong>Brandenburg</strong><br />

sogar eine höhere Anzahl von 27+ TeilnehmerInnen<br />

als Jüngeren verzeichnen. Mit<br />

dem BFD und der neuen Zielgruppe haben<br />

wir uns neuen Herausforderungen gestellt<br />

und können rückblickend aus den bisherigen<br />

Erfahrungsberichten und Rückmeldungen<br />

der Teilnehmer sagen, dass es uns<br />

gut gelungen ist, ein neues, speziell auf die-


se Zielgruppe zugeschnittenes Konzept in<br />

die Praxis umzusetzen.<br />

Kann der Wegfall der Zivildienstleistenden<br />

in vollem Umfang aufgefangen<br />

werden?<br />

Yvonne Wachtmann: Wie der Name „Freiwilligendienst“<br />

schon sagt, ist dieser Dienst<br />

freiwillig. Die Bewerber entscheiden sich<br />

nach ihren Interessen und der Attraktivität<br />

der Aufgabe für einen Einsatzort oder eben<br />

dagegen. Der neue Bundesfreiwilligendienst<br />

lässt sich<br />

daher nicht mit dem Zivildienst<br />

vergleichen. Die sozialen<br />

Träger haben schon<br />

vor Jahren begonnen, Zivildienstplätze<br />

wo möglich mit<br />

FSJ-Stellen und geringfügig<br />

Beschäftigten zu besetzen,<br />

um so erst den zahlenmäßigen<br />

Rückgang, die Verkürzung<br />

und schließlich den<br />

Wegfall des Zivildienstes Nadine Frey<br />

mit auszugleichen. Der BFD<br />

hilft zusätzlich; ein vollständiger Ausgleich<br />

der ursprünglich 90 000 Zivildienstplätze<br />

ist jedoch nicht möglich. Der große Andrang<br />

in den Freiwilligendiensten zeigt<br />

aber, dass dies grundsätzlich möglich wäre,<br />

wenn die Bundesförderung in BFD und FSJ<br />

erhöht würde.<br />

Welche Qualifikationen muss jemand<br />

mitbringen, der sich für das Freiwillige<br />

Soziale Jahr oder den Bundesfreiwilligendienst<br />

interessiert?<br />

Nadine Frey: Bewerberinnen und Bewerber<br />

müssen für beide Dienste mindestens<br />

16 Jahre alt, motiviert und offen sein und<br />

die Pflichtschulzeit beendet haben. Das FSJ<br />

muss bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres<br />

angetreten werden. Darüber hinaus<br />

gibt es keine besonderen Voraussetzungen.<br />

Wie lange dauert ein Einsatz im<br />

Bundesfreiwilligendienst und welche<br />

Leistungen bietet das <strong>DRK</strong>?<br />

Yvonne Wachtmann: Ein Bundesfreiwilligendienst<br />

dauert in der Regel zwölf Monate.<br />

Viele Freiwillige entscheiden<br />

sich für das <strong>DRK</strong>,<br />

weil es eine große Bandbreite<br />

an interessanten Einsatzfeldern<br />

bietet. Das <strong>DRK</strong> ist<br />

Träger von Krankenhäusern,<br />

Altenpflegeeinrichtungen,<br />

Kindergärten, Behindertenwerkstätten<br />

und führend im<br />

Zivil- und Katastrophenschutz.<br />

Im FSJ betreuen wir<br />

auch externe Einsatzstellen<br />

bei Kommunen. Wir legen<br />

besonderen Wert auf die pädagogische<br />

Betreuung und Begleitung der<br />

Freiwilligen sowie auf die Zusammenarbeit<br />

mit den einzelnen Einsatzstellen. Wir organisieren<br />

und koordinieren die Bildungswochen<br />

der Freiwilligen, da diese vom<br />

Gesetzgeber im Jugendfreiwilligengesetz<br />

verankert sind. Ferner bieten wir die Möglichkeit,<br />

dass sich Einsatzstellen untereinander<br />

austauschen können. Wir führen<br />

Einsatzstellenkonferenzen durch, für die<br />

sich Referenten aus vielen Leitungs- und<br />

Leistungsbereichen des Roten Kreuzes Zeit<br />

nehmen, um Informationen zu transportieren<br />

und Fragen zu beantworten. g<br />

xxxxxxxx drk<br />

Mit dem <strong>DRK</strong> ins Ausland<br />

Das <strong>DRK</strong> ermöglicht es jungen<br />

Erwachsenen auch, sich im Rahmen<br />

eines Auslandfreiwilligendienstes<br />

zu engagieren. Das <strong>DRK</strong><br />

verfügt als Teil der internationalen<br />

Rothalbmond- und Rotkreuzbewegung<br />

über eine weltumspannende<br />

Präsenz sowie über langjährige<br />

Erfahrungen in den Bereichen<br />

der Katastrophenhilfe und<br />

Entwicklungsarbeit. Dies sorgt für<br />

Verlässlichkeit und Sicherheit<br />

während des Einsatzes. Zudem<br />

werden alle Freiwillige von erfahrenen<br />

Dozenten in länderspezifischen<br />

Seminaren auf den Einsatz<br />

vorbereitet. In Zwischen- und<br />

Nachbereitungsseminaren können<br />

Erfahrungen reflektiert und weiteres<br />

Engagement geplant werden.<br />

Haben Sie Interesse am <strong>DRK</strong>-<br />

Auslandsfreiwilligendienst?<br />

Kontakt: Stefan Meyn, <strong>DRK</strong>-Generalsekretariat,<br />

Tel.: 030 85404-232,<br />

E-Mail: meyns@drk.de.<br />

Für das <strong>DRK</strong> in <strong>Brandenburg</strong><br />

Interessieren Sie sich für freiwilliges<br />

Engagement beim <strong>DRK</strong> in<br />

<strong>Brandenburg</strong>?<br />

Kontakt: Freiwilligendienste, <strong>DRK</strong>-<br />

<strong>Landesverband</strong> <strong>Brandenburg</strong>,<br />

Tel.: 0331 2864-141, E-Mail:<br />

yvonne.wachtmann@drk-lv-brandenburg.de.<br />

<strong>Brandenburg</strong>er rotkreuz<strong>magazin</strong> 3_12 9


helfen<br />

Panik im Hühnerstall<br />

Mehr als 120 Jugendrotkreuz-Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren trafen sich zum 5. JrK-Kindercamp in Bollmannsruh.<br />

„Es gibt noch echte Kinder, die in der<br />

Sonne spielen“ trällerte Rolf Zuckowski<br />

aus dem Lautsprecher, als das<br />

5. JRK-Kindercamp im Juni 2012 zu<br />

Ende ging. Die Teilnehmer klatschten<br />

und die Stimmung war großartig.<br />

Der Song zauberte ein Schmunzeln<br />

in die Gesichter der Betreuer, denn<br />

von der Sonne war das ganze Wochenende<br />

kaum eine Spur zu sehen.<br />

Bollmannsruh versank im Regen. Da<br />

es kein schlechtes Wetter gibt, sondern<br />

nur falsche Kleidung, wurde<br />

improvisiert. Mehr als 120 Jugendrotkreuz-Kinder<br />

im Alter von sechs bis 14 Jahren, die aus acht<br />

<strong>DRK</strong>-Kreisverbänden des Landes <strong>Brandenburg</strong> angereist waren,<br />

wurden mit Regenschutzkleidung ausgestattet, Sonnenschirme<br />

wurden umfunktioniert und Folien ausgelegt.<br />

Mit der Kanuregatta auf dem Beetzsee ging es los. Am Bastelstand<br />

gestaltete jede Mannschaft eine Wanderfahne, die bemalt<br />

und mit unterschiedlichen Motiven beklebt wurde. Nachmittags<br />

wurden unter dem Motto „Mit Clown Dolly durch den Hühnerstall“<br />

neunzehn Stationen absolviert. Darunter Zöpfe flechten,<br />

Kühe melken und Tierstimmen erraten. Auch die Präsidiumsmit-<br />

KAMPAGNENSTART<br />

Klimahelfer-Kampagne vom JrK<br />

Harte Fakten, coole Optik:<br />

Das Kampagnen-Magazin<br />

liefert Hintergrundwissen<br />

10 <strong>Brandenburg</strong>er rotkreuz<strong>magazin</strong> 3_12<br />

Da lachen nicht nur die Hühner: Der auftritt des<br />

Plüschhuhns sorgte für Heiterkeit<br />

Klimawandel geht uns alle an. Überflutungen, Stürme,<br />

Hitzewellen und Dürren bedrohen weltweit die<br />

Gesundheit und den Lebensraum von Menschen.<br />

Mit der neuen JRK-Kampagne „Klimahelfer“, die<br />

im Mai 2012 gestartet wurde, wird das Ziel verfolgt,<br />

die Öffentlichkeit stärker zu sensibilisieren und<br />

Aufklärungsarbeit darüber zu leisten, welche Auswirkungen<br />

extreme Wetterereignisse zukünftig<br />

haben könnten. Dabei steht die Gesundheit der<br />

Menschen im Vordergrund. Es geht um Anpassung<br />

an die neuen Lebensumstände, aber auch um Vorsorge<br />

und Schutz.<br />

Jeder kann etwas tun. Mit umfassender Information<br />

und Bildung und mit verstärktem Interes-<br />

glieder des <strong>DRK</strong>-<strong>Landesverband</strong>es<br />

<strong>Brandenburg</strong> e.V. erlebten das bunte<br />

Treiben der vielen fröhlichen Kinder.<br />

Ein kleines Theaterstück unter dem Titel<br />

„Panik im Hühnerstall“ sorgte allgemein<br />

für Heiterkeit.<br />

Alle Teilnehmer, Betreuer und Organisatoren<br />

haben sich gemeinsam engagiert<br />

und damit das JRK noch enger<br />

zusammenwachsen lassen. Stabile und<br />

steigende Teilnehmerzahlen zeugen davon,<br />

dass es einen großen Bedarf an<br />

nachhaltigen JRK-Veranstaltungen gibt.<br />

In diesem Sinne äußerten sich die<br />

Betreuer Renate Jesse und Ulrich Neukat aus dem Kreisverband<br />

Prignitz stellvertretend für viele Teilnehmer des 5. JRK-Kindercamps:<br />

„Wir sind das vierte Jahr dabei. Unsere JRK-Mitglieder<br />

sind zum Teil aus sozial schwachen und schwierigen Elternhäusern.<br />

Dieses Wochenende ist für viele unserer Kinder das Schönste des<br />

Jahres. Das Wochenende konnten sich die Teilnehmer auch dank<br />

der Mitfinanzierung durch den <strong>DRK</strong>-<strong>Landesverband</strong> leisten. Es<br />

war ein echter Höhepunkt unserer JRK-Arbeit und hat einfach<br />

Spaß gemacht!“. www.jrk-brandenburg.de<br />

g<br />

TONI SEIFERT<br />

se für die Problematik kann sich jeder für eine<br />

humanitäre Welt engagieren, dabei spielen Themen<br />

wie Klimaanpassung und Klimaschutz eine große<br />

Rolle.<br />

Dafür stellt das JRK wichtige Informations- und<br />

Unterrichtsmaterialien zur Verfügung. Zwei spannende<br />

Trickfilme und Flyer können kostenlos bestellt<br />

werden. Entsprechende Arbeitshilfen und das<br />

„Klimajournal“ stehen auf der JRK-Seite zum Herunterladen<br />

bereit. Interessierte Jugendliche können<br />

sich auf das JRK-Landesforum im November dieses<br />

Jahres freuen, wo es einen Workshop zur neuen<br />

Kampagne geben wird. www.mein-jrk.de/klima<br />

helfer.de<br />

g


„Ich wollte zeigen, was in mir steckt“<br />

Manche stehen voll im Leben und sind doch nicht ausgefüllt. Etwas fehlt. Eine Berufung neben dem Beruf?<br />

Manuela Doil hat sie gefunden. Ein Porträt der frischgebackenen Erste-Hilfe-Ausbilderin.<br />

Manuela Doil ist 42 Jahre alt. Die gelernte<br />

Drogistin arbeitet seit vielen Jahren in<br />

Teilzeit bei einem Hersteller von Autokennzeichen.<br />

Neben ihrem Beruf trainiert<br />

sie ehrenamtlich sechs Frauensportgruppen.<br />

Sie lebt mit ihrem Mann und zwei<br />

Kindern in einem Haus mit großem Garten<br />

in Calau-Saßleben. Zu dem Hausstand<br />

gehören auch Schafe und Katzen. Ihr Hobby:<br />

Motorradfahren. Man könnte meinen:<br />

Manuela Doil ist mit all diesen Aufgaben<br />

rund um die Uhr beschäftigt und ausgelastet.<br />

Doch weit gefehlt.<br />

Lust auf Neues - und Courage<br />

„Da die Kinder inzwischen groß sind, reichte<br />

mir das alles irgendwann nicht mehr“, sagt<br />

die energische Frau und lacht. „Ich wollte<br />

zeigen, was in mir steckt.“ Seit Neuestem ist<br />

sie Erste-Hilfe-Ausbilderin beim <strong>DRK</strong>. Manuela<br />

Doil hatte durch ihre Trainertätigkeit<br />

schon früher einmal Kontakt zum Roten<br />

Kreuz: Für ihr Ehrenamt – damals als Tanztrainerin<br />

– musste sie unter anderem einen<br />

Erste-Hilfe-Kurs absolvieren. Sie war damals<br />

beeindruckt vom Wissen und<br />

Können der <strong>DRK</strong>-Ausbilder.<br />

Zunächst machte sie nebenberuflich<br />

weiter mit ihren<br />

Trainerjobs, alles ehrenamtlich. Aber<br />

das Interesse für die Arbeit des Roten<br />

Kreuzes war geweckt, und irgendwann<br />

waren die Lust etwas Neues auszuprobieren<br />

und die nötige Courage dazu groß<br />

genug. „Mit über 40 war es schon schwierig<br />

wieder auf der Schulbank zu sitzen. Da<br />

bin ich fast an meine Grenzen geraten“,<br />

erzählt sie, nicht ohne Stolz. Denn sie hat<br />

es ja geschafft: Nach der Sanitätsausbildung,<br />

die an vier aufeinanderfolgenden<br />

Wochenenden stattfand, gefolgt von zwei<br />

Wochen schulischer Ausbildung und den<br />

abgelegten theoretischen und praktischen<br />

Mit Elan dabei: Manuela Doil packt die Materialien<br />

für ihren nächsten Erste Hilfe-Kurs<br />

Prüfungen ist Manuela Doil Ausbilderin<br />

für Erste Hilfe beim <strong>DRK</strong>.<br />

Im Januar war es soweit: Der erste selbst<br />

geführte Kurs in Erster Hilfe fand statt. Damals<br />

stand ihr dafür noch ein erfahrener<br />

Erste-Hilfe-Ausbilder des <strong>DRK</strong> zur Seite.<br />

Sie muss schmunzeln, als sie mir davon<br />

erzählt. Denn die wahre Feuertaufe war<br />

„Der erste Kurs allein. alles Männer. Und<br />

einer wusste alles besser. Schrecklich.“<br />

natürlich der erste Kurs, den sie ganz allein<br />

abhalten sollte. Manuela Doil erinnert sich:<br />

„Der erste Kurs allein. Alles Männer. Und<br />

einer wusste alles besser. Schrecklich.“ Dass<br />

dann doch alles gut über die Bühne ging,<br />

liegt neben der soliden Ausbildung durch<br />

den <strong>DRK</strong>-<strong>Landesverband</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />

wohl auch an ihrem bodenständigen Naturell<br />

und – wie sie von sich selbst sagt – an<br />

ihrer „großen Klappe“. So schnell lässt sie<br />

sich nicht ins Bockshorn jagen.<br />

„Mein Fazit nach den ersten Kursen:<br />

Man muss nicht alles wissen. Du darfst auch<br />

ruhig mal sagen: `Das weiß ich auch nicht,<br />

helfen<br />

aber ich werde es für Euch rausfinden.´ Jeder<br />

Kurs ist anders und jeder kommt mit<br />

anderen Fragen.“<br />

Jetzt ist sie so richtig ins Schwärmen gekommen.<br />

Man merkt ihr an, dass ihre neue<br />

Aufgabe sie begeistert. Zusammen mit ihrer<br />

Kollegin Doreen Roller, die gemeinsam mit<br />

ihr die Ausbildung absolviert hat, hat sie<br />

auch schon mal einen Erste Hilfe-Kurs an<br />

einer Grundschule angeboten. „Mann, waren<br />

wir davor aufgeregt. Kinder sind ja total<br />

direkt und sagen gleich, wenn sie sich<br />

langweilen.“ Am Abend vorher saß Manuela<br />

Doil zuhause und hat verschiedene innere<br />

Organe des Menschen gebastelt, um<br />

besseres Anschauungsmaterial zu haben.<br />

Die vier Stunden mit den Kindern waren<br />

dann ein voller Erfolg. Besonders der Magen<br />

aus Stoff, der Gartenschlauch als Darm<br />

und auch der mit Wasser gefüllte Luftballon<br />

als Blase gefielen den Kindern. Begeisterung<br />

ist ansteckend.<br />

Nach dem erfolgreich abgeschlossenen<br />

Ausbilder-Lehrgang können sich die „Neuen“<br />

ihr Ehrenamt recht frei gestalten; sie<br />

müssen nur mindestens vier Kurse pro Kalenderjahr<br />

abhalten. Wird das Manuela<br />

Doil genügen? Wohl kaum. Sie ist schon<br />

wieder auf dem Sprung zu ihrem nächsten<br />

Kurs. Für einen <strong>DRK</strong>-Kreisverband ist eine<br />

Ehrenamtliche wie Manuela Doil ein Segen.<br />

Der Kreisgeschäftsführer des Kreisverbands<br />

Calau, Andreas Möbius, sagt über<br />

ihr Engagement dann auch nur lächelnd:<br />

„Ich freu mich.“ g<br />

CAROLIN MUELLER<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Wollen<br />

auch Sie Erste-Hilfe-ausbilder werden?<br />

Kontakt: Steffen Pluntke,<br />

Referent für aus- und Weiterbildung,<br />

tel.: 0331 2864-145, E-Mail:<br />

steffen.pluntke@drk-lv-brandenburg.de<br />

<strong>Brandenburg</strong>er rotkreuz<strong>magazin</strong> 3_12 11


helfen<br />

DER LANDESKONVENTIONS-<br />

BEAUFTRAGTE DR. HELLMUTH<br />

BORSCHBERG MERKT AN<br />

Der Würde des<br />

Menschen Achtung<br />

verschaffen<br />

So lautet ein essentieller<br />

Grundsatz der<br />

Internationalen Rotkreuz-<br />

und Rothalbmondbewegung.<br />

Alle<br />

Menschen sind „frei<br />

und gleich an Würde<br />

und Rechten geboren“<br />

(Allgemeine<br />

Erklärung der Menschenrechte).<br />

Die Menschenwürde zu<br />

achten, ist in allen sozialen Wechselbeziehungen<br />

unabdingbar, weil sie für<br />

jeden Menschen eine lebenswichtige<br />

Daseinsbedingung darstellt. Sie hat<br />

ihre Grundlage in der von allen Kulturen<br />

anerkannten Sonderstellung<br />

des Menschen in der Natur. Deshalb<br />

ist sie unantastbar und genießt in unserer<br />

Rechtsordnung Achtung und<br />

jeden Schutz. Gehen wir davon aus,<br />

dass die Würde des Menschen „über<br />

allen Preis erhaben“ ist (Kant) und einen<br />

absoluten inneren Wert besitzt,<br />

dann gilt sie in unserer gesamten<br />

Tätigkeit als Orientierungsstandard.<br />

So schulden wir zum Beispiel in der<br />

Pflegearbeit sowohl den pflegebedürftigen<br />

Menschen als auch den<br />

Pflegenden selbst die Anerkennung<br />

ihrer Würde. Menschenwürdige Pflege<br />

erfordert einen personenzentrierten<br />

Ansatz in dem Sinne, dass auch<br />

unsere Pflegekräfte in ihrem Alltag<br />

menschenwürdiges Verhalten erfahren<br />

und entsprechend handeln können.<br />

Wenn wir von dem Grundsatz<br />

ausgehen, dass der Menschenwürde<br />

oberste Priorität zukommt, dann<br />

müssen wir auch alle ökonomischen<br />

Notwendigkeiten einschließlich der<br />

Arbeitsbedingungen unserer Pflegekräfte<br />

entsprechend anpassen.<br />

12 <strong>Brandenburg</strong>er rotkreuz<strong>magazin</strong> 3_12<br />

Vorsorge rettet Menschenleben<br />

Die beste Hilfe beginnt vor der Katastrophe. Für jeden Euro, der in die Vorsorge<br />

investiert wird, werden vier Euro in der Katastrophenhilfe gespart. Diese rechnung<br />

machte das Deutsche rote Kreuz zum Welttag der Humanitären Hilfe am 19. August<br />

auf.<br />

Jüngstes Beispiel sind die Hilfen nach dem<br />

Erdbeben im Nordosten Irans am 11. August<br />

mit über 300 Todesopfern. Iranische<br />

Suchhunde waren in wenigen Stunden im<br />

Einsatz und konnten viele Menschen lebend<br />

aus den Trümmern retten. Genau<br />

diese Suchhundeteams wurden in den vergangenen<br />

Jahren vom Deutschen Roten<br />

Kreuz ausgebildet.<br />

Insgesamt 54 lokale Suchhundeteams hat<br />

das <strong>DRK</strong> im Iran in regelmäßigen, gemeinsamen<br />

Übungen auf den Ernstfall trainiert.<br />

400.000 Euro an Spendengeldern, die das<br />

<strong>DRK</strong> nach dem Erdbeben im iranischen<br />

Bam 2003 erhalten hatte, wurden in das<br />

Projekt investiert.<br />

„Vorsorge rettet Menschenleben, und<br />

darauf kommt es an“, sagt <strong>DRK</strong>-Präsident<br />

Rudolf Seiters. „Wir wissen sehr genau,<br />

welche Orte auf der Welt immer wieder von<br />

Katastrophen heimgesucht werden. Anstatt<br />

nachher auszurücken, werden wir vorbeugend<br />

tätig. Das stärkt die Menschen vor<br />

Ort, und es ist eine effektivere Verwendung<br />

von Spendengeldern.“<br />

Auch auf den Philippinen, wo im Augustschwere<br />

Überschwemmungen fast 100 Menschen<br />

das Leben kosteten und 750.000 zur<br />

Flucht zwangen, wurde in die Katastrophenvorsorge<br />

investiert. Mit relativ einfachen<br />

Mitteln werden Menschen auf die Risiken<br />

vorbereitet. Erste Hilfe-Kurse werden in<br />

Schulen angeboten und Übungen, zum Beispiel<br />

Evakuierungen, durchgeführt.<br />

Hochwasser und Wirbelstürme können<br />

wir nicht beeinflussen. Aber das Ausmaß<br />

der Katastrophe kann mit Vorsorge verringert<br />

werden. g<br />

Ab in die Trümmer: Rettungshundetraining beim Iranischen Roten Halbmond unter anleitung<br />

durch <strong>DRK</strong>-Fachleute in Kermanshar


BLUTSPENDE-AKTIONEN<br />

Partnerschaft mit rolls-royce<br />

Soziales Engagement wird bei Rolls-Royce<br />

Deutschland groß geschrieben. Das Unternehmen<br />

unterstützt seit zehn Jahren die<br />

<strong>DRK</strong>-Blutspende mit mehreren Aktionen<br />

im Jahr am Standort seiner Deutschlandzentrale<br />

in Dahlewitz. Das zehnjährige Jubiläum<br />

nimmt Rolls-Royce Deutschland<br />

zum Anlass, sich als Partner der Initiative<br />

„Helfende Hände“ der sieben bundesweit<br />

tätigen <strong>DRK</strong>-Blutspendedienste anzuschließen.<br />

Der Präsident von Rolls Royce Deutschland,<br />

Dr. Michael Haidinger, hat selbst einen<br />

50-JAHR-FEIER<br />

Im besten Alter<br />

Feierlicher Tortenanschnitt: Ministerin<br />

anita tack (3. v.l.) und Dr. med. Ralf Knels<br />

(Institutsleiter, r.) mit Gästen<br />

Blutspenderausweis. „Seit zehn Jahren unterstützen<br />

unsere Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter die Blutspende-Aktionen, mit<br />

steigender Tendenz. Soziales Engagement<br />

wird hier gelebt und ist nicht nur ein Schlagwort,<br />

die Mitarbeiter fühlen sich diesem<br />

Anliegen verbunden“, sagt Haidinger.<br />

Bisher haben bereits 782 Mitarbeiter, darunter<br />

197 Erstspender, bei den Blutspendeaktionen<br />

mitgemacht. Auch künftig soll<br />

es allen ermöglicht werden, während der<br />

Arbeitszeit Blut zu spenden. g<br />

Das in den Jahren 2011<br />

und 2012 neu gestaltete<br />

Institut für Transfusionsmedizin<br />

in Cottbus<br />

feierte am 1. September<br />

sein 50jähriges Bestehen<br />

mit einem Festakt<br />

und einem Tag der offenen<br />

Tür.<br />

Bei einer Feierstunde<br />

am Vormittag würdigte<br />

die <strong>Brandenburg</strong>er<br />

Ministerin für Umwelt,<br />

Gesundheit und Ver-<br />

braucherschutz, Anita Tack, die Entwicklung der Transfusionsmedizin<br />

in den vergangenen fünf Jahrzehnten und die Verdienste<br />

um die Patientenversorgung mit Blutpräparaten am Institutsstandort<br />

Cottbus. Entnahmeschwestern in historischer Rotkreuzdienstbekleidung<br />

sowie ein Rahmenprogramm mit Auftritten der <strong>DRK</strong>-<br />

Hundestaffel, einem Kinderzelt und einem Grillbüffet im Hof des<br />

Institutes gehörten zu den Feierlichkeiten an diesem Tag.<br />

Das Cottbuser Institut ist eines der modernsten Blutspendezentren<br />

bundesweit und betreut insgesamt 24 Krankenhäuser in seinem<br />

Versorgungsbereich. Neben der Vollblutspende können hier Spendeformen<br />

wie Plasmapheresen, Erythrozytapheresen oder autologe<br />

Vollblutspenden durchgeführt werden. Pro Jahr werden im<br />

Einzugsbereich des Instituts 60.000 Vollblutspenden und 20.000<br />

Plasmaspenden entgegengenommen. g<br />

helfen<br />

Freuen sich auf die Zusammenarbeit:<br />

Wolfgang Rüstig, Geschäftsführer des <strong>DRK</strong>-<br />

Blutspendedienstes ost (li.) und Dr. Michael<br />

Haidinger, Präsident Rolls Royce Deutschland<br />

Informationen und Termine<br />

unter www.blutspende.de<br />

(Bundesland <strong>Brandenburg</strong>) oder unter der<br />

Hotline 0800-1194911<br />

(kostenlos aus dem deutschen Festnetz)<br />

ENGAGIERTE SPORTLER<br />

5. Belziger Blutspendewette<br />

Für die fünfte Belziger Blutspendewette hatten sich die Handballer<br />

des MBSV Belzig e.V. und die Fußballer des FC Borussia<br />

Belzig 1913 e.V. mit dem Handballverein Füchse Berlin e.V.<br />

einen besonderen Wettpartner ausgeguckt. Fans, Freunde und<br />

Verwandte der Sportler aus Belzig und Berlin waren aufgerufen,<br />

mit einer Blutspende von einem halben Liter Blut bei der<br />

Wette mitzumachen. Wer würde mehr Blutspenden für sich<br />

verbuchen können? Der Wetteinsatz: Der Verlierer bezahlt<br />

Sportgeräte für eine soziale Einrichtung in der Region.<br />

Auf zwei Terminen im Juni und im August 2012 legten die<br />

Belziger Sportvereine vor. Gelegenheit zur Revanche hatten<br />

die Berliner Füchse dann vor dem ersten Spiel in der neuen<br />

Saison in der Max-Schmeling-Halle am 26. August in Berlin.<br />

Am Ende hatten die Belziger die Nase weit vorn mit 128<br />

Blutspenden. Die wirklichen Gewinner der Blutspendewette<br />

sind jedoch die Patienten in Berlin und <strong>Brandenburg</strong>. g<br />

Die Jubiläumsblutspender<br />

finden Sie fortan auf der dem Heft<br />

beigelegten Ehrentafel<br />

<strong>Brandenburg</strong>er rotkreuz<strong>magazin</strong> 3_12 13


vor ort<br />

KV NIEDERLAUSITZ<br />

richtfest für DrK Pflegeheim<br />

Der <strong>DRK</strong> Kreisverband Niederlausitz konnte das zentral gelegene<br />

Grundstück in der Mühlenstraße in Spremberg kaufen<br />

und baut jetzt ein neues Pflegeheim. „Es gibt nichts Schöneres<br />

für alternde Menschen, als dort bleiben zu dürfen, wo sie<br />

immer lebten – mitten in der Stadt“, sagt Brigitte Kröger, die<br />

<strong>DRK</strong>-Vorsitzende. Fast vier Millionen Euro kostet der Bau,<br />

die das <strong>DRK</strong>, abgesehen von 400.000 Euro Zuschuss aus der<br />

„Aktion Mensch“, selbst aufbringen muss. Gebaut wird mit<br />

Handwerkern aus der Region, bis Oktober soll alles zum Einräumen<br />

fertig sein. Das Haus bietet Pflegeplätze in 60 Einzel-<br />

und zwei Zweibettzimmern. Es gibt Gemeinschaftsräume,<br />

einen Garten, ambulanten Pflegedienst und ein offenes<br />

Seniorenzentrum.<br />

Zum Abschluss des Richtfestes singen die Kinder der Kita<br />

aus Trattendorf „Seht an, wie schnell man Häuser bauen<br />

kann“ und die Gäste freuen sich, dass schon bald die ersten<br />

Bewohner in das Pflegeheim einziehen können. g<br />

14 <strong>Brandenburg</strong>er rotkreuz<strong>magazin</strong> 3_12<br />

KV UCKERMARK WEST/OBERBARNIM<br />

regen im Zelt<br />

Die Helfer hatten die dunklen Wolken schon kommen sehen und alles<br />

vorbereitet für einen schnellen Umzug. Als dann der Regen tatsächlich<br />

die Zelte auf dem Geländer der <strong>DRK</strong>-Wasserwacht am Unteruckersee<br />

durchweichte, konnten sie die zwölf Kinder vom Sommerzeltlager<br />

in wenigen Minuten in den Gebäuden der Wasserwacht<br />

unterbringen. Trotz der Aufregung schliefen sie dort friedlich weiter<br />

und hatten die nächsten zwei Tage viel Spaß an dem Programm: beim<br />

Castingangeln am Haselsee, bei der Kosmetikschule, beim Baden und<br />

abends beim Grillfest mit den Ehrenamtlichen, die das Zeltlager organisiert<br />

haben. Darunter die Seniorinnen der <strong>DRK</strong>-Kabarettgruppe,<br />

die auch gleich hundert Euro für das Zeltlager spendeten. Zum Abschluss<br />

gab es eine Schatzsuche und die Kinder waren so begeistert,<br />

dass sie gleich wissen wollten, wo das Zeltlager im nächsten Jahr stattfinden<br />

wird. Aber das steht noch nicht fest.<br />

g<br />

KV MäRKISCH-ODER-SPREE<br />

Wer rastet, rostet<br />

Diese Mahnung nehmen die Fürstenwalder Seniorinnen<br />

seit zwanzig Jahren ernst. Im Juni 1992 gründeten sie<br />

eine Seniorensportgruppe und trafen sich anfangs in der<br />

Schwimmhalle zur Gymnastik. Inzwischen ist die Gruppe<br />

auf 30 Teilnehmerinnen angewachsen, die einmal pro<br />

Woche unter Anleitung einer <strong>DRK</strong>-Übungsleiterin Gymnastik<br />

machen und Tanzen. Darüber hinaus organisieren<br />

die Seniorinnen gesellige Nachmittage, gehen gemeinsam<br />

in die Therme oder auf Wanderungen. Die Fürstenwalder<br />

tauschen sich auch mit Tanzgruppen aus anderen Kreisverbänden<br />

aus und haben 2006 einen Seniorentanzlehrgang<br />

im Bürgerhaus veranstaltet. Ihre Tanzkünste führen<br />

die rüstigen Seniorinnen auch gerne mal bei Veranstaltungen<br />

vor. Das Jubiläum ist für die Gruppe ein Ansporn<br />

nach vorne zu blicken und noch andere Seniorinnen für<br />

Bewegung durch Tanz und Gymnastik zu gewinnen. g


KV COTTBUS-SPREE-NEISSE-WEST<br />

Großes Kinder-Hoffest<br />

Helfen ist cool! Unter diesem Motto lud das <strong>DRK</strong> in Cottbus<br />

alle Schulkinder der Arbeitsgemeinschaft „Junge Sanitäter“<br />

und ihre Klassenkameraden zu einem riesigen Kinder-Hoffest<br />

ein. Rund 180 Kinder feierten hier begeistert mit Musik,<br />

Aktionen, Essen und Trinken. Das Team vom Jugendrotkreuz<br />

schminkte die Gesichter der Kinder fantasievoll. Einige<br />

Jungen und Mädchen ließen sich sogar Platz- oder Schürf-<br />

KV BAD LIEBENWERDA<br />

Zehn Geburtstagskerzen für Haus Winterberg<br />

Das Fest zum zehnjährigen Jubiläum der Wohnstätte für Menschen<br />

mit geistiger Behinderung „Haus Winterberg“ in Elsterwerda-Biehla<br />

war eine runde Sache. Gefeiert wurde an zwei Tagen<br />

im Juli. Zunächst begingen die festen und ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter zusammen mit ehemaligen Kollegen, langjährigen<br />

Sponsoren und Ehrengästen feierlich den zehnten Geburtstag.<br />

Im Auftrag des Bürgermeisters wurde dem Haus durch die<br />

Landtagsabgeordnete Anja Heinrich eine Ehrenmedaille der<br />

Stadt Elsterwerda verliehen. Außerdem wurden verdiente Mitarbeiter<br />

ausgezeichnet von Steffen Groth, Kreisgeschäftsführer des<br />

<strong>DRK</strong>-Kreisverbandes Bad Liebenwerda und Doris Kuhbach, Leiterin<br />

der Einrichtung seit ihrer Eröffnung 2002. Der Abend wurde<br />

– nach dem gemeinsamen Essen – abgerundet durch eine tolle<br />

Travestie-Show und ein Feuerwerk.<br />

Am nächsten Tag standen die Bewohner und deren Angehörige,<br />

sowie Besucher der Wohnstätten Prieschka und dem betreuten<br />

Wohnen des <strong>DRK</strong> Elsterwerda im Mittelpunkt. Es fanden<br />

sich auch viele Gäste aus der nahen Umgebung ein. Bewohner<br />

und Betreuer sorgten mit einem selbstkomponierten Lied vom<br />

„Haus Winterberg“ und einem Tanz zur <strong>Brandenburg</strong>-Hymne<br />

für zwei erste Höhepunkte. Danach trat die hauseigene Theatergruppe<br />

„Die Herzchen“ mit ihrer neuen Show auf. Ab 18 Uhr<br />

wunden aufmalen. Natürlich mussten<br />

diese Wunden versorgt werden<br />

und so konnten die Kinder an einer<br />

Station Verbandanlegen üben.<br />

Auch zwei auf dem Hof aufgestellte<br />

Fahrzeuge – ein Rettungswagen<br />

und ein Feuerwehrauto – kamen gut<br />

an bei den Kindern. „Schwerverletzte“<br />

wurden auf die fahrbare Krankentrage<br />

des Rettungswagens gelegt<br />

und ein Stückchen über den Hof geschoben.<br />

Und mal hinter dem Lenkrad<br />

eines Rettungswagens zu sitzen,<br />

Blaulicht anzuschalten oder einen Feuerwehrhelm aufsetzen<br />

war für alle hochinteressant. Es gab einen Spielbereich, einen<br />

Fahrradparcours, Trommeln auf großen Fässern und –<br />

als Überraschungsgast – noch den Auftritt eines Zauberers.<br />

Unterstützt wurde das Fest durch viele freiwillige Sachspenden,<br />

ehrenamtliche Helfer sowie die Sparkasse Spree Neiße<br />

und den Sandow-Verein.<br />

g<br />

vor ort<br />

war Disko mit „DJ Hamster“ angesagt. Als am späten Abend die<br />

Lichter ausgingen, waren sich Mitarbeiter und Bewohner einig:<br />

Dieses erste runde Jubiläum wird als ein besonderes Fest in Erinnerung<br />

bleiben.<br />

g<br />

<strong>Brandenburg</strong>er rotkreuz<strong>magazin</strong> 3_12 15


vor ort<br />

KV PRIGNITZ<br />

Sondereinsatzgruppe öffnet ihre Türen<br />

KV UCKERMARK OST<br />

Spezielle Station für Demenzkranke<br />

In den Gängen und Räumen von Station zwei des Senioren-Pflegezentrums<br />

„Kastanienallee“ sind kleine Ecken mit Mobiliar aus<br />

den 30er Jahren eingerichtet: da gibt es eine Waschküche mit einem<br />

Kohlebügeleisen, ein altes Wandtelefon, eine Flurgarderobe<br />

und eine Sitzecke mit einem antiken Vertiko. Sie sollen die Bewohner<br />

in Abschnitte ihres früheren Lebens zurück versetzen. 64 von<br />

100 Bewohnern haben Demenz, das heißt, oftmals ist das Langzeitgedächtnis<br />

zwar intakt, das Kurzzeitgedächtnis funktioniert<br />

aber nicht mehr so richtig. So erinnern sich die Erkrankten zwar<br />

an Gegebenheiten aus<br />

früheren Zeiten, wissen<br />

aber nicht mehr, warum<br />

sie gerade ins Bad gegangen<br />

sind. „Die antike<br />

Einrichtung soll den BewohnernErinnerungsanstöße<br />

geben“, sagt Ursula<br />

Drews, die Leiterin<br />

des Pflegezentrums. Das<br />

Mobiliar haben die Mitarbeiter auf Flohmärkten oder alten Dachböden<br />

und Scheunen in der Umgebung gefunden. Die Heimbewohner<br />

dürfen aber auch eigene Möbel bei ihrem Einzug mitbringen.<br />

Denn besonders für Demenzkranke ist die Gegenwart sehr<br />

irritierend und sie fühlen sich in vertrauter Umgebung wohl, die<br />

sie an frühere Zeiten erinnert. Weitere Infos und Ansprechpartner<br />

unter www.drk-um-ost.de<br />

g<br />

16 <strong>Brandenburg</strong>er rotkreuz<strong>magazin</strong> 3_12<br />

Bei einem Tag der offenen Tür hat die <strong>DRK</strong> Sonder-Einsatz-Gruppe (SEG) aus<br />

Pritzwalk der Öffentlichkeit einen Einblick in ihre Aufgaben gegeben. Die Mitglieder<br />

zeigten in einer Übung den Ablauf eines Einsatzes wie er bei einem Verkehrsunfall<br />

mit mehreren Verletzten stattfinden würde. Dabei werden die Verwundeten<br />

zunächst am Unfallort von Sanitätskräften medizinisch versorgt und anschließend<br />

in ein Behandlungszelt transportiert. Dort überwachen Helfer die Vitalfunktionen<br />

der Unfallopfer und wenn ihr Zustand stabil ist, werden sie in umliegende Krankenhäuser<br />

transportiert. Die SEG wird immer dann angefordert, wenn es eine größere<br />

Anzahl Verletzte gibt, oder mehrere Menschen evakuiert werden müssen.<br />

Also zum Beispiel bei einem Busunfall oder Explosionen. Zusätzlich sichern die<br />

24 Mitglieder mit dem Sanitätsdienst Veranstaltungen ab. Die Einsatzeinheit verfügt<br />

unter anderem über einen Krankentransportwagen, ein Behandlungszelt mit<br />

Notstromaggregat und zwei Transportern für medizinisches Material. Weitere<br />

Informationen gibt es im Internet unter www.seg-pritzwalk.de. g<br />

KV NIEDERBARNIM<br />

Kinderwerkstatt eröffnet<br />

Beim diesjährigen Sommerfest der <strong>DRK</strong>-Kita „Kinderland<br />

am Wasserturm“ in Bernau wurde eine aus<br />

Spenden finanzierte Kinderwerkstatt eröffnet. Eltern<br />

zeigten den Kindern den richtigen Umgang mit<br />

Werkzeug und was man damit alles Tolles bauen<br />

kann. Für die kleinen Besucher gab es viele Attraktionen<br />

wie eine Hüpfburg, die Spiel- und Bastelstraße,<br />

Ponyreiten oder den Schminktisch, wo sich die Kinder<br />

ihre Gesichter als Clowns, Katzen oder Schmetterlinge<br />

bemalen ließen. Auch kleine „Wehwehchen“<br />

konnte man sich schminken lassen. Das war prima:<br />

ein Kratzer, der nicht weh tut. Der Katastrophenschutz<br />

des <strong>DRK</strong> Niederbarnim und die Feuerwehr<br />

waren mit Einsatzfahrzeugen vor Ort und erklärten<br />

ihre Aufgaben, wobei die Kinder sich natürlich am<br />

meisten für das Blaulicht interessierten.<br />

g


KV GRANSEE<br />

Dankesbrief an DrK-Kurberatung<br />

Hallo, mein Name ist Loryn G. ich bin<br />

22 Jahre alt und lebe mit meinen jetzt<br />

3 Söhnen alleine in einem Haushalt.<br />

Während der letzten Jahre fand ich<br />

oft Hilfe und Unterstützung in der<br />

<strong>DRK</strong>-Beratungsstelle in Gransee.<br />

Nachdem ich anfangs sechs Stunden<br />

in einer Firma tätig war, begann<br />

ich 2010 dort eine Ausbildung<br />

und musste Vollzeit arbeiten. […] Unter<br />

den Folgen dieser extremen Belastung litten<br />

nicht nur ich, sondern auch meine Kinder, wir wurden immer häufiger<br />

krank. […] Nach einem weiteren Krankenhausaufenthalt meines<br />

Sohnes wurde mir eine Mutter-Kind-Kur angeraten. Mitte August<br />

stellte ich mit Hilfe der <strong>DRK</strong>-Beratungsstelle einen Antrag, die<br />

Kur wurde bewilligt und ich konnte Ende Oktober 2011 in die Klink<br />

„Haus Gothensee“ nach Heringsdorf fahren. […]<br />

Ich hatte wieder einmal richtig Zeit für mich und meine Kinder<br />

und konnte ihre wieder erlangte Fröhlichkeit genießen. Sowohl ich<br />

als auch meine Kinder hatten die verschiedensten Anwendungen,<br />

wie Atem-, Physio- und Bewegungstherapie, gemeinsame Sportstunden,<br />

Einzel- und Gruppengespräche zur gesunden Ernährung, Erziehung<br />

und Stressbewältigung. Wir genossen die schöne Umgebung,<br />

das Ostseeklima und fuhren gestärkt nach Hause.<br />

Nach unserer Kur suchte ich zu einem Nachsorgegespräch die Beratungsstelle<br />

auf. Im Mai kam mein dritter Sohn gesund auf die Welt.<br />

<strong>DRK</strong> Kurberatung Gransee, Benita Fester, Tel. 03306/ 796919<br />

KV POTSDAM/ ZAUCH-BELZIG<br />

30 m² große rotkreuz-Erdbeertorte<br />

Eine riesige Erdbeertorte in<br />

Form des Roten Kreuzes wurde<br />

beim Erdbeerfest auf dem<br />

Spargel- und Erlebnishof Klaistow<br />

verkauft. Die von der Hofbäckerei<br />

Klaistow gebackene<br />

Torte fand reißenden Absatz.<br />

Ein Teil des Erlöses, insgesamt<br />

700€, erhielt das <strong>DRK</strong> Kinderheim<br />

„Am Stern“ in Potsdam<br />

als Spende. Auch der Pferdehof<br />

Fischer sammelte unter den Po-<br />

KV FLäMING-SPREEWALD<br />

Qualifizierte Babysitter<br />

gesucht<br />

vor ort<br />

Viele Eltern suchen gute Babysitter, um ihren Alltag<br />

besser organisieren zu können. Bei der Auswahl einer<br />

geeigneten Betreuungsperson wollen sie sicher sein,<br />

dass ihr Kind in besten Händen ist. Guter Wille allein<br />

reicht im Umgang mit kleinen Kindern oftmals nicht<br />

aus. Deswegen bietet<br />

das Deutsche Rote<br />

Kreuz Babysitterkurse<br />

an. Darin werden den<br />

Teilnehmern grundlegende<br />

Kenntnisse über<br />

Versorgung und Pflege<br />

von Babys und Kleinkindern,<br />

über Gefahren<br />

und Unfallverhütung,<br />

über Aufsichtspflicht,<br />

Entwicklung und Spiel<br />

des Kindes vermittelt.<br />

Praktisch wird an Puppen wickeln geübt und gezeigt,<br />

wie man Babys richtig hält.<br />

Am Ende des Kurses erhalten die Teilnehmer ein<br />

Zertifikat, dass sie den Eltern vorlegen können. Der<br />

Ortsverband Ludwigsfelde plant jetzt den Aufbau einer<br />

kostenlosen Informationsbörse für ausgebildete Babysitter.<br />

Darüber können qualifizierte Babysitter und interessierte<br />

Familien in Kontakt treten. Weitere Informationen<br />

gibt Günter Esser, Tel.: 03378/2069. g<br />

nyreitern für das Kinderheim und überreichte<br />

schließlich 75€. Das Kinderheim<br />

war auf dem Fest ebenfalls mit einem<br />

Stand vertreten, an dem sich die großen<br />

Besucher über die Arbeit informieren<br />

und die kleinen Besucher Figuren aus<br />

Ton gestalten oder Traumfänger basteln<br />

konnten. Erstmals war auch der Blutspendebus<br />

des <strong>DRK</strong> vor Ort und viele<br />

der rund 10.000 Besucher nutzten das<br />

Angebot und spendeten gleich im Bus<br />

ihr Blut.<br />

g<br />

<strong>Brandenburg</strong>er rotkreuz<strong>magazin</strong> 3_12 17


personalien<br />

Hubertus C. Diemer und Oliver Bürgel …<br />

... stehen an der hauptamtlichen Spitze des<br />

<strong>DRK</strong> <strong>Landesverband</strong>es <strong>Brandenburg</strong> e.V.<br />

Hubertus C. Diemer (r.), seit 1. Juli im Amt, war<br />

bisher Mitglied des Vorstandes und wurde zum<br />

neuen Vorsitzenden des Vorstands gewählt. Er kam<br />

2009 als Bereichsleiter Zentrale Dienste / Projektmanagement<br />

in die Geschäftsstelle des <strong>Landesverband</strong>es.<br />

Der 41-jährige kann bereits auf eine beachtliche<br />

Rotkreuz-Karriere zurückblicken. Er hatte seit Oktober<br />

2000 die Geschäfte des <strong>DRK</strong>-Kreisverbandes Ravensburg<br />

(LV Baden-Württemberg) geführt. Seit 1986<br />

war Hubertus C. Diemer ehrenamtlich im Deutschen<br />

Roten Kreuz aktiv, zunächst im Jugendrotkreuz, später<br />

in einer Bereitschaft und im Rettungsdienst. Er ist<br />

verheiratet und Vater von zwei Kindern.<br />

Oliver Bürgel trat seinen Dienst als Vorstand des<br />

<strong>Landesverband</strong>es am 1. September an. Der 43jährige<br />

Diplom-Soziologe und Bankkaufmann kam 2002 zum<br />

Roten Kreuz und betreute als Referent im <strong>Landesverband</strong><br />

Hamburg soziale Projekte. Im Oktober 2008<br />

wurde Oliver Bürgel zum hauptamtlichen Vorstand<br />

des <strong>DRK</strong>-Kreisverbandes Neumünster (LV Schleswig-<br />

Holstein) berufen. Ein breiter Fächer von Rotkreuzaufgaben<br />

– von der Breitenausbildung über Kitas bis<br />

zu Einrichtungen für Flüchtlinge und Menschen mit<br />

Behinderung – lag in seiner Führungsverantwortung.<br />

Oliver Bürgel lebt seit zehn Jahren in einer festen<br />

Beziehung. Er ist kulturell interessiert und als begeisterter<br />

Chorsänger engagiert.<br />

18 <strong>Brandenburg</strong>er rotkreuz<strong>magazin</strong> 3_12<br />

Manfred Helbig …<br />

… ging zum 30. Juni in den Ruhestand. Anlässlich einer Festveranstaltung in Potsdam<br />

dankte <strong>DRK</strong> Generalsekretär Graf von Waldburg-Zeil im Namen des <strong>DRK</strong>-Präsidiums<br />

dem langjährigen Vorstandsvorsitzenden des <strong>DRK</strong>-LV <strong>Brandenburg</strong>. Manfred<br />

Helbig wurde mit der höchsten Auszeichnung des Deutschen Roten Kreuzes,<br />

dem <strong>DRK</strong>-Ehrenzeichen, ausgezeichnet. Den Dank und die guten Wünsche<br />

der <strong>Brandenburg</strong>er Landesregierung überbrachte Innenminister Dr. Dietmar<br />

Woidke. Bewegende Worte des Dankes an Manfred Helbig fanden Thomas<br />

Brozat, Präsident des <strong>DRK</strong>-<strong>Landesverband</strong>es <strong>Brandenburg</strong>, und Thomas<br />

Klemp (LV Hessen) im Namen der Vorstandsvorsitzenden und Geschäftsführer<br />

der <strong>DRK</strong>-Landesverbände.<br />

Wir trauern<br />

Mario Deutschländer<br />

verstorben<br />

Am 23. Juni 2012 kam es im Rahmen eines Einsatzes der<br />

Bereitschaften des <strong>DRK</strong>-Kreisverbandes Märkisch-Oder-<br />

Spree zu einem tragischen Unfall, bei dem das langjährige<br />

Mitglied des Verbandes, der Konventionsbeauftragte und<br />

Kreisbereitschaftsleiter Mario Deutschländer, tödlich verunglückte.<br />

Er wurde nur 43 Jahre alt.<br />

Mario Deutschländer war den Grundsätzen und Idealen<br />

des Roten Kreuzes eng verbunden - war eine Persönlichkeit,<br />

deren humanitäres Engagement beispielhaft war,<br />

die im gesamten <strong>Landesverband</strong> höchste Wertschätzung<br />

genoss.<br />

Sein plötzlicher Tod hat uns tief berührt.<br />

Wir werden Mario Deutschländer ein ehrendes und dankbares<br />

Andenken bewahren.<br />

Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.<br />

Deutsches Rotes Kreuz<br />

<strong>Landesverband</strong> <strong>Brandenburg</strong> e. V.<br />

Thomas Brozat Hubertus. C. Diemer<br />

Präsident Vorsitzender des Vorstands<br />

Winand Jansen neuer Ortsverbandsvorsitzender<br />

in Luckenwalde<br />

Am 29. Juni wurde Winand Jansen einstimmig<br />

gewählt, der bisherige Vorsitzende und Leiter<br />

des Rotkreuz-Museums in Luckenwalde, ist<br />

nun Stellvertreter. Winand Jansen ist vielen<br />

Bürgern gut bekannt, er war 16 Jahre<br />

Bürgermeister der Gemeinde Nuthe-<br />

Urstromtal. In den vergangenen Monaten<br />

hatte er sich beim <strong>DRK</strong> Ortsverband in<br />

Luckenwalde bereits in seine neue Aufgabe<br />

als Vorsitzender eingearbeitet und konnte<br />

bei der „Kandidatendiskussion“ die Ortsverbandsmitglieder<br />

überzeugen.


FOTO: MIcHaEl HaNDElMaNN/<strong>DRK</strong><br />

Achtung, Blutzucker!<br />

Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselkrankheit,<br />

bei der die Bauchspeicheldrüse<br />

nicht mehr genügend Insulin bildet. Das<br />

Hormon ist als chemischer Schlüssel notwendig,<br />

damit die in Glukose (Einfachzucker)<br />

umgewandelten Kohlenhydrate der<br />

Nahrung vom Blut in die Zellen gelangen<br />

können. Fehlt Insulin oder ist es nur schwach<br />

wirksam, verbleibt der Zucker im Blut. Die<br />

überschüssige Glukose scheidet der Körper<br />

mit dem Urin aus. Dieser wird dann süß –<br />

ein „honigsüßer Durchfluss“, was Diabetes<br />

mellitus übersetzt bedeutet.<br />

Es gibt zwei Arten von Diabetes: Der<br />

Typ 1 beginnt früh, in Kindheit oder Jugendzeit,<br />

wenn eine Entzündung die insulinproduzierenden<br />

Zellen der Bauchspeicheldrüse<br />

zerstört. Häufiger ist der Typ-2-Diabetes, im<br />

Volksmund „Altersdiabetes“ genannt. Er<br />

tritt bei Erwachsenen meist ab dem 45. Lebensjahr<br />

auf. Der Körper bildet zwar noch<br />

Insulin, doch die Zellen können die „Nahrung“<br />

nicht mehr ausreichend aufnehmen<br />

(Insulinresistenz). Bei beiden Diabetesarten<br />

muss Insulin von außen zugegeben werden.<br />

Besonders kritisch ist ein dauerhaft erhöhter<br />

Blutzuckerspiegel. Die großen Blutgefäße,<br />

in denen das zu glukosehaltige Blut<br />

Erste Hilfe bei Diabetes-Notfällen<br />

Überzuckerung (Hyperglykämie)<br />

Beruhigen Sie den Betroffenen. Ist er bereits bewusstlos, kontrollieren Sie seine atmung und<br />

bringen Sie ihn in die stabile Seitenlage. achten Sie darauf, dass die atemwege frei bleiben.<br />

Prüfen Sie die Mundhöhle und säubern Sie sie bei Bedarf. Schützen Sie den Betroffenen vor<br />

Wärmeverlust mit einer Decke. alarmieren Sie unbedingt den Rettungsdienst.<br />

Unterzuckerung (Hypoglykämie)<br />

Geben Sie schon bei ersten anzeichen zuckerhaltige Speisen oder Getränke. Ist der Betroffene<br />

bewusstlos, rufen Sie den Notarzt, da nur er Zucker intravenös zuführen kann. Wichtig:<br />

Ein Diabetiker, der unterzuckert war, sollte seine Behandlung überprüfen lassen. oft werden<br />

Hypoglykämie-Symptome als anzeichen für alkohol- oder Drogenmissbrauch fehlinterpretiert.<br />

Dann unterbleiben die notwendigen Maßnahmen und der Betroffene fällt ins Koma.<br />

service<br />

rund acht Millionen Menschen leiden in Deutschland an Diabetes. Der Körper kann den Blutzuckerspiegel nicht mehr<br />

selbst korrigieren – auch akute Notfälle wie ein diabetisches Koma sind die Folge. Was zu tun ist, erläutert DrK-<br />

Bundesarzt Professor Dr. Peter Sefrin.<br />

Professor<br />

Dr. med.<br />

Peter Sefrin,<br />

Bundesarzt<br />

des Deutschen<br />

Roten Kreuzes<br />

fließt, neigen zu Arterienverkalkung und<br />

begünstigen Bluthochdruck, Herzkrankheiten<br />

bis hin zu Herzinfarkt, Schlaganfall oder<br />

Hirnblutung. Auch die kleinen Gefäße werden<br />

geschädigt, was sich besonders auf Nervenbahnen,<br />

Nieren oder die Augen auswirkt.<br />

Diabetiker können Akutkomplikationen<br />

erleiden, sogenannte Blutzuckerentgleisungen.<br />

Die Überzuckerung (Hyperglykämie)<br />

tritt auf, wenn der Insulinmangel im Blut zu<br />

schnell zu groß wird. „In diesem Fall sollte<br />

der Notarzt verständigt werden“, sagt <strong>DRK</strong>-<br />

Bundesarzt Professor Dr. Peter Sefrin. „Wenn<br />

der Blutzuckerspiegel über einen längeren<br />

Zeitraum zu hoch ist, kann das zu einem<br />

diabetischen Koma, also zu Bewusstlosigkeit<br />

führen.“<br />

Symptome für Überzuckerung sind:<br />

- vertiefte Ein- und Ausatmung,<br />

- starker Durst und häufiges Wasserlassen,<br />

- Kopf- und Bauchschmerzen, Übelkeit<br />

- Müdigkeit bis zur B ewusstseinstrübung,<br />

- taumelnder bis torkelnder Gang,<br />

- trockene und warme Haut,<br />

- nach Obst riechender Atem.<br />

Weitaus häufiger sind Notfälle, die durch<br />

Unterzuckerung (Hypoglykämie) ausgelöst<br />

werden. Sie treten im Unterschied zur Hyperglykämie<br />

schlagartig auf. Hinweiszeichen<br />

für eine Unterzuckerung sind:<br />

- Heißhunger, Herzklopfen,<br />

- Schweißausbruch und feuchte, blasse<br />

Haut bei normalem Blutdruck,<br />

- Zittern, Konzentrationsprobleme und<br />

Sehstörungen.<br />

„Sobald Sie erste Anzeichen bemerken,<br />

nehmen Sie sofort Speisen, Traubenzucker<br />

oder zuckerhaltige Getränke zu sich. Meist<br />

gehen die Symptome rasch zurück“, rät Peter<br />

Sefrin. Passiert jedoch nichts, kann ein hypoglämischer<br />

Schock, der mit Krämpfen und<br />

Bewusstlosigkeit einhergeht, die Folge sein.<br />

Diabetes wird oft nur zufällig entdeckt.<br />

Peter Sefrin rät deshalb jedem, der immer<br />

wieder Ansätze der genannten Symptome<br />

bemerkt, einen Arzt aufzusuchen. „Dieser<br />

kann Diabetes einfach und schnell feststellen,<br />

etwa über Urin- oder Bluttests.“ Ist die<br />

Krankheit einmal erkannt, kommt es darauf<br />

an, den Blutzucker ständig auf einem ausgewogenen<br />

Niveau zu halten – was mit Insulingaben,<br />

vor allem aber durch bewusste<br />

Ernährung erfolgt. Das erfordert Disziplin,<br />

sicherlich. „Doch von einer mit Entbehrungen<br />

verbundenen Diabetikerdiät ist heute<br />

nicht mehr die Rede“, sagt Peter Sefrin. „Allerdings<br />

muss die Ernährung gesund und<br />

ausgewogen sein – genauso, wie es auch für<br />

jeden Nichtdiabetiker gilt.“ g<br />

<strong>Brandenburg</strong>er rotkreuz<strong>magazin</strong> 3_12 19


service<br />

Griff mit Folgen:<br />

Eine abrupte Bewegung<br />

und der topf<br />

samt heißem Inhalt<br />

kann kippen.<br />

Verbrannt, verbrüht, verätzt<br />

SERIE ERSTE HILFE � TEIL 3 Bei Verbrennungen und Verätzungen kommt es darauf an, schnell richtig zu<br />

reagieren. Doch Vorsicht bei der Wasserkühlung – sie sollte nur sofort und dann sehr eingeschränkt<br />

eingesetzt werden.<br />

VErBrENNUNGEN<br />

� Aus Versehen die Herdplatte berührt, im<br />

Backofen an die Heizschleife gekommen oder<br />

den Topf mit kochendem Wasser übers Bein<br />

geschüttet – Verbrennungen und Verbrühungen<br />

durch Flüssigkeiten zählen zu den häufigsten<br />

Haushaltsverletzungen. Allerdings<br />

gehören sie auch zu den unangenehmsten,<br />

denn sie sind nachhaltig schmerzhaft. Je nach<br />

Verbrennungsgrad wird nicht nur die Haut<br />

schwer geschädigt, sondern es werden auch<br />

tieferliegende Gewebeschichten verletzt. Es<br />

können sich Blasen bilden und angrenzende<br />

Hautregionen stark röten. Bei schweren,<br />

großflächigen Verbrennungen verliert der<br />

Körper zudem viel Gewebeflüssigkeit, was<br />

zum Schock (siehe Kasten) führen kann.<br />

Auch Atmung und Kreislauf können gestört<br />

sein. Dann sollte dringend der Rettungsdienst<br />

(Tel. 112) benachrichtigt werden. Doch selbst<br />

wenn die Verbrennung oder Verbrühung<br />

geringer ausgefallen ist, bleibt eine Arztbehandlung<br />

grundsätzlich ratsam.<br />

20 <strong>Brandenburg</strong>er rotkreuz<strong>magazin</strong> 3_12<br />

Im schlimmsten Fall<br />

Hat die Kleidung einer Person Feuer gefangen,<br />

müssen Sie unverzüglich löschen.<br />

Übergießen Sie den Betroffenen mit Wasser<br />

oder hüllen Sie ihn in Decken, Jacken oder<br />

ähnlich dichtes Gewebe und streichen Sie<br />

die Flammen vom Kopf in Richtung Füße.<br />

Wenn Sie einen Feuerlöscher einsetzen, achten<br />

Sie darauf, den Löschstrahl nicht direkt<br />

auf das Gesicht des Betroffenen zu halten.<br />

Arbeiten Sie nur mit sehr kurzen Löschstößen<br />

und immer vom Kopf abwärts. Generell<br />

besteht die Gefahr, dass das Löschmittel in<br />

die Atemwege gerät. Nutzen Sie deshalb<br />

möglichst andere Löschmaßnahmen. Sind<br />

die Flammen gelöscht, rufen Sie sofort den<br />

Notarzt (112).<br />

Sofort kühlen – ja oder nein?<br />

Bitte wenden Sie die Wasserkühlung bei<br />

großflächigen Brandwunden oder Verbrennungen<br />

am Körperstamm grundsätzlich<br />

nicht an! Durch den Verlust der Haut<br />

und ihrer Schutzfunktion ist die Wärmeregulation<br />

des Körpers bereits gestört. Jedes<br />

weitere Kühlen erhöht die Gefahr der Unterkühlung<br />

und damit verbundener Kreislaufprobleme.<br />

Ausnahmen sind kleinflächige Verbrennungen.<br />

Sie können zur Schmerzlinderung<br />

sofort maximal zwei Minuten gekühlt werden.<br />

Als Maßstab gilt hier die Oberflächengröße<br />

eines Fingers. Jede größere Verbrennungsfläche<br />

wird nicht gekühlt. Begrenzen<br />

Sie die Kühlung auf die verbrannte Körper-<br />

Kleine Wunden kühlen: Zur Kühlung sollte fließendes,<br />

lauwarmes Wasser verwendet werden.


stelle und unterbrechen Sie sie sofort, sobald<br />

der Schmerz nachlässt oder es dem Betroffenen<br />

unangenehm wird. Achten Sie im Gesicht<br />

darauf, dass kein Wasser in die Atemwege<br />

gerät. Feuchte Tücher eignen sich<br />

besser.<br />

Bei Verbrühungen entfernen Sie die<br />

Kleidung, sofern dadurch kein Zeitverlust<br />

entsteht. Ist dies nicht möglich, kühlen Sie<br />

sofort, um die andauernde Hitzeeinwirkung<br />

durch die verbrühte Kleidung zu lindern.<br />

Versuchen Sie auf jeden Fall nach dem Kühlen,<br />

die Kleidung vorsichtig zu entfernen.<br />

Achtung: Grundsätzlich darf mit der Haut<br />

verklebte oder eingebrannte Kleidung nicht<br />

entfernt werden. Schneiden Sie diese stattdessen<br />

außerhalb der Wunde mit einer<br />

Schere ab.<br />

Wundversorgung<br />

Bedecken Sie die Brandwunden oder Verbrühungsflächen<br />

locker mit einem sterilen<br />

Verbandtuch. Metallbedampfte Verbandmaterialien<br />

eignen sich besonders gut, da sie<br />

auch eine großflächige Wunde bedecken und<br />

nicht mit ihr verkleben. Alle Verbandmaterialien<br />

dürfen nur locker und ohne Druck<br />

befestigt werden. Bitte öffnen Sie auf keinen<br />

Fall Brandblasen, die Infektionsgefahr<br />

wäre hoch. Wenden Sie auch keine Hausmittel<br />

an, überlassen Sie die Weiterbehandlung<br />

ausschließlich dem Arzt. Ist die Ver-<br />

DEr SCHOCK:<br />

Erkennungszeichen:<br />

- blasse Hautfarbe<br />

- kalte, schweißnasse Haut bei<br />

gleichzeitigem Frieren<br />

- anfangs Unruhe und angst, später teil-<br />

nahmslosigkeit bis hin zur Bewusstlosigkeit<br />

Maßnahmen:<br />

- Rettungsdienst (112) alarmieren<br />

- warm zudecken<br />

- Schocklage (Beine ca. 20 Zentimeter<br />

erhöht gelagert)<br />

- ständige Betreuung und Beobachtung<br />

- zu trinken geben (falls, wie bei<br />

Verbrennungen, die Schockursache<br />

Flüssigkeitsverlust ist)<br />

brennung oder Verbrühung gravierender,<br />

alarmieren Sie den Rettungsdienst (112).<br />

Bis der Notarzt kommt<br />

Legen Sie den Betroffenen möglichst hin,<br />

decken ihn vorsichtig zu und trösten Sie ihn.<br />

Hat er Anzeichen eines Schocks, lagern Sie<br />

seine Beine erhöht. Betreuen und beobachten<br />

Sie ihn, bis der Rettungsdienst eintrifft.<br />

Achten Sie besonders auf seine Atmung.<br />

Wird der Betroffene bewusstlos, bringen Sie<br />

ihn in die stabile Seitenlage.<br />

Ätzende Mittel: Der Betroffene darf nicht zum<br />

Erbrechen gebracht werden.<br />

VErÄTZUNGEN<br />

� Verätzungen der Haut oder des Gewebes<br />

entstehen durch Chemikalien, Säuren und<br />

Laugen. Sie sind äußerst schmerzhaft und je<br />

nach Menge und Konzentration sehr schnell<br />

sehr schädlich. Deshalb muss zügig gehandelt<br />

werden, das heißt, wichtige Erste-Hilfe-<br />

Maßnahmen sind einzuleiten, noch bevor<br />

der Notarzt verständigt wird.<br />

Verätzte Haut<br />

• Entfernen Sie zuerst die mit Säure oder<br />

Lauge getränkte Kleidung. Tragen Sie<br />

möglichst säurefeste Handschuhe.<br />

• Spülen sie die betroffenen Körperstellen<br />

unter fließendem, handwarmem Wasser,<br />

bis die Schmerzen nachlassen oder es dem<br />

Betroffenen unangenehm wird. Lassen Sie<br />

das Wasser vom Wundbereich so abfließen,<br />

dass gesunde Hautbereiche mit dem<br />

Spülwasser nicht in Berührung kommen.<br />

Achten Sie im Gesicht darauf, dass kein<br />

Wasser in die Atemwege gelangt. Ist kein<br />

ErSTE HILFE LErNEN<br />

service<br />

alle <strong>DRK</strong>-Kreisverbände bieten Erste-Hilfe-<br />

Kurse an. Der zweitägige Grundlehrgang<br />

umfasst 16 Unterrichtsstunden à 45 Minuten.<br />

Wer sein Wissen erweitern will, kann<br />

danach die Sanitätsdienst-ausbildung belegen.<br />

Wann ein Kurs in Ihrer Nähe stattfindet,<br />

erfahren Sie unter www.<strong>DRK</strong>.de/<br />

angebote/erste-hilfe-und-rettung.<br />

Wasser in der Nähe, versuchen Sie die<br />

Chemikalie mit Mulltupfern zu entfernen.<br />

Verwenden Sie jeden Tupfer dabei nur<br />

einmal.<br />

• Verbinden Sie die Wunde keimfrei und<br />

locker mit einem Verbandtuch und alarmieren<br />

Sie den Rettungsdienst (112).<br />

Verätzte Augen<br />

• Veranlassen Sie den Betroffenen, die Augenlider<br />

zu öffnen. Beim Spülen sollte der<br />

Betroffene am besten liegen. Halten Sie<br />

das Auge auf und gießen Sie das Wasser<br />

aus circa zehn Zentimetern Höhe vom<br />

inneren Augenwinkel nach außen. Achten<br />

Sie darauf, dass das gesunde Auge vom<br />

Spülwasser nicht benetzt wird.<br />

• Anschließend bedecken Sie das verletzte<br />

Auge mit einem keimfreien Verband und<br />

verbinden beide Augen zur Ruhigstellung.<br />

Setzen Sie den Notruf (112) ab.<br />

Magen-Darm-Verätzung<br />

Versehentlich geschluckte Säuren oder Laugen<br />

verursachen starke Schmerzen und starken<br />

Speichelfluss. Die Schleimhäute in<br />

Mund und Rachen sind dann weiß oder blutig<br />

angeschwollen. Geben Sie dem Betroffenen<br />

Wasser in kleinen Schlucken zu trinken,<br />

um die Chemikalie zu verdünnen. Rufen Sie<br />

dann umgehend den Rettungsdienst (112).<br />

Achtung: Bringen Sie den Betroffenen<br />

nicht zum Erbrechen, es sei denn, es wird<br />

von Fachleuten wie dem Rettungsdienst oder<br />

der Giftnotrufzentrale ausdrücklich angeordnet.<br />

Falls der Betroffen von selbst erbricht,<br />

unterstützen Sie ihn dabei. Sichern<br />

Sie möglichst die Reste, um sie dem Rettungsdienst<br />

mitzugeben. g<br />

<strong>Brandenburg</strong>er rotkreuz<strong>magazin</strong> 3_12 21


service<br />

Impressum<br />

<strong>Brandenburg</strong>er rotkreuz<strong>magazin</strong><br />

Verbandszeitschrift des <strong>DRK</strong>-lV <strong>Brandenburg</strong> e. V.<br />

Herausgeber:<br />

Deutsches Rotes Kreuz, landesverband <strong>Brandenburg</strong><br />

e. V., alleestraße 5, 14469 Potsdam,<br />

telefon: 0331 2864-0, Fax: 0331 293284<br />

Herausgeberkonferenz: Klaus Bachmayer (Vorstandsvorsitzender<br />

KV Märkisch-oder-Spree),<br />

Dr. Hellmuth Borschberg (landeskonventionsbeauftragter),<br />

Hubertus c. Diemer (Vorsitzender<br />

des Vorstands), carmen Drath (Vorstandsvorsitzende<br />

KV Uckermark West/oberbarnim), lutz<br />

Eckardt (chefredakteur), Prof. Dr. Detlef Stronk<br />

(Präsidium)<br />

www.drk-brandenburg.de,<br />

E-Mail: info@drk-lv-brandenburg.de<br />

redaktion: lutz Eckardt (verantwortlich), carolin<br />

Mueller, Iris Möker (freie Mitarbeit). telefon 0331<br />

2864-174, Fax 0331 2864-171<br />

Fotos: <strong>DRK</strong>; <strong>DRK</strong>-Blutspendedienst ost;<br />

<strong>DRK</strong>-KV calau e.V.; <strong>DRK</strong>-KV Niederbarnim e.V.;<br />

<strong>DRK</strong>-KV Niederlausitz e.V.; <strong>DRK</strong>-KV Uckermark<br />

ost e.V.; <strong>DRK</strong>-KV Uckermark West/oberbarnim<br />

e.V.; lutz Eckardt; Michel Eram; Fotolia; Haus<br />

Winterberg; Dietmar Horn; Istockphoto.com;<br />

JRK-<strong>Brandenburg</strong>; Jens Kunze; privat; Diana<br />

Schulze; SEG Pritzwalk, <strong>DRK</strong>-KV Prignitz e.V.;<br />

christian Stopper<br />

Erscheinungsweise: viermal im Jahr<br />

Auflage: 40 000 Exemplare<br />

Verlag, Vertrieb u. Anzeigenverwaltung:<br />

<strong>DRK</strong>-Service GmbH, Berliner Straße 83,<br />

13189 Berlin, telefon: 030 868778-440,<br />

Fax: 030 868778-419<br />

Adressänderungen<br />

telefon: 02224 918-123<br />

E-Mail: aboservice@drkservice.de<br />

Gestaltung: Jana Müller-Heuser<br />

Bildredaktion: <strong>DRK</strong>-Service GmbH<br />

Für die <strong>DRK</strong>-Mitglieder ist der Bezugspreis im<br />

Mitgliedsbeitrag enthalten. Bei Veröffentlichung<br />

wird nur presserechtliche Verantwortung<br />

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Formulierungshinweis: aus Gründen der<br />

besseren lesbarkeit haben wir die männliche<br />

Schreibweise verwendet. Wir bitten um Verständnis,<br />

selbstverständlich sind immer beide<br />

Geschlechter gemeint.<br />

22 <strong>Brandenburg</strong>er rotkreuz<strong>magazin</strong> 3_12<br />

Wussten Sie, dass das deutsche Wort „Herbst“<br />

mit dem englischen „harvest“ (Ernte) verwandt<br />

ist? In unserer alten Bezeichnung für<br />

diese „goldene“ Saison steckt also auch die<br />

Bedeutung für Ernte, Zeit des Reifwerdens, des<br />

Ertrages. Vielleicht regt diese kleine Betrachtung<br />

Sie dazu an, einmal kurz innezuhalten<br />

und sich Ihrer persönlichen „Ernte“ des bisherigen<br />

Jahres klarzuwerden.<br />

Auch unser Preisrätsel steht diesmal ganz im<br />

Zeichen des Herbstes; wir wünschen Ihnen viel<br />

Glück bei der Teilnahme.<br />

aus<br />

eigenem<br />

Antrieb<br />

Afrikaner<br />

für alle<br />

Zeit<br />

Einteilungsbegriff<br />

der<br />

Biologie<br />

Eingliederung<br />

kleben<br />

Grenzwall<br />

der<br />

Römer<br />

Fußballtreffer<br />

Reitstock<br />

Herbstliches Preisrätsel<br />

3<br />

Gewinnen Sie einen der drei Geldpreise<br />

im Wert von je 25 Euro<br />

Vorname<br />

Seelers<br />

5<br />

letzter<br />

Rest im<br />

Glase<br />

Miene,<br />

Aussehen<br />

Schaltuhr<br />

8<br />

1<br />

persönlicher<br />

Einsatz<br />

Ausruf<br />

des Erstaunens<br />

sowieso<br />

Gebärde<br />

13<br />

ein<br />

Schiff<br />

stürmen<br />

Senden Sie eine Postkarte mit dem<br />

Lösungswort bis zum 15.11.2012 an:<br />

<strong>Brandenburg</strong>er rotkreuz<strong>magazin</strong>,<br />

alleestraße 5, 14469 Potsdam.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Das lösungswort des Preisrätsels in der<br />

Nr. 2/2012 war SoNNENBlUME.<br />

Herzliche Glückwünsche gehen an:<br />

Familie Pulka<br />

Rhinweg 10<br />

14770 <strong>Brandenburg</strong> a. d. Havel<br />

7<br />

Arbeitsbereich<br />

im<br />

Freiwilligendienst<br />

dem Blitz<br />

folgendes<br />

Geräusch<br />

Ruf des<br />

Triumphs<br />

9<br />

Norne<br />

der Vergangenheit<br />

4<br />

Papagei<br />

Schlagrhythmus<br />

Ritze,<br />

Spalt<br />

Herrchen<br />

Struppis<br />

Stadt<br />

und See<br />

in Nordamerika<br />

kurz:<br />

Bundesfreiwilliger<br />

12<br />

Tanzschritt<br />

Fragewort<br />

10<br />

Randerscheinung<br />

Skatansage<br />

modern<br />

Musikdramen<br />

2<br />

11<br />

Jugendlicher<br />

6<br />

altes<br />

Holzraummaß<br />

RM138109 201204<br />

14


Die GlücksSpirale<br />

Die<br />

fördert<br />

GlücksSpirale<br />

soziale Projekte.<br />

fördert soziale Projekte.<br />

Lose<br />

Lose<br />

in<br />

in<br />

jeder<br />

jeder<br />

LOTTO-Annahmestelle<br />

LOTTO-Annahmestelle<br />

Die Rentenlotterie.<br />

Spielteilnahme ab 18 Jahren. Glücksspiel kann süchtig machen.<br />

Nähere Informationen bei LOTTO und unter www.gluecksspirale.de.<br />

Hotline der BZgA: 0800 1 372 700 (kostenlos und anonym).


BRANDENBURGER<br />

<strong>magazin</strong><br />

<strong>DRK</strong>-Service GmbH, Linzer Str. 21, 53604 Bad Honnef

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