April 2012 - CfL HockeyWelt
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<strong>CfL</strong>-Hockeyzeit<br />
<strong>CfL</strong> - Hockeyzeit 18 <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
NEWS<br />
Glanzvolle Hallenhockey-Europameisterschaft in Leipzig,<br />
oder:wie der <strong>CfL</strong> Berlin 65 beinahe Europameister geworden wäre!<br />
Unser Jürgen hatte sich, wie schon bei der Weltmeisterschaft 2003 am gleichen Orte, in den<br />
Kopf gesetzt, mit seinen Möglichkeiten zum Gelingen dieser Europameisterschaft mit<br />
beizutragen und natürlich europäisches Hallenhockey auf Spitzenniveau und damit auf<br />
Weltniveau zu sehen.<br />
Wie konnte der 74-jährige sich in den Dienst der Veranstalter stellen? Er kann etwas russisch<br />
und schlug also vor, vielleicht eine der drei russischsprachigen Mannschaften zu betreuen.<br />
Das hätten die russischen Männer sein können, das hätten die ukrainischen Damen sein können,<br />
die immerhin als amtierende Europameisterinnen anreisten, oder das konnten die Damen aus der<br />
Republik Belarus sein, die zwar im Vorfeld für gute Ergebnisse ihrer Spitzenklubs gelobt wurden,<br />
die aber niemand so richtig ernsthaft auf der Rechnung hatte. Und die wurden es.<br />
Da die Mannschaft die Reise von Minsk nach Leipzig mit ihrem Bus machte und der<br />
Grenzübergang oft eine sehr langwierige Prozedur sein kann, hatte Jürgen die Reise nach Leipzig<br />
mit dem Zug angetreten, sich am Donnerstag rechtzeitig beim Organisationskomitee und der<br />
Turnierdirektorin gemeldet und sich dann mit den guten Leipziger öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
in das weit im Süden Leipzigs gelegene Mannschaftshotel begeben, wo er sich mit seiner Truppe<br />
verabredet hatte.<br />
Die Zeit bis zur nachmittäglichen Ausrüstungskontrolle und dem abendlichen Turnierbriefing, auf<br />
dem der Team-Manager und sein Vertreter unbedingt anwesend sein mussten war eigentlich<br />
ausreichend, tropfte aber dann unaufhaltsam dahin und es begann die erste Phase hektischen<br />
Telefonierens und Umdisponierens. Es klappte aber alles, bis auf die Tatsache, dass der Team-<br />
Manager mit seiner Dolmetscherin auf dem Briefing verstanden hatte, dass seine Damen am<br />
nächsten Tag in roter Spielkleidung antreten sollten.<br />
Sollten sie auch, aber nur im ersten Spiel gegen den Europameister Ukraine. Das Spiel in<br />
richtiger Kleiderordnung endete 4:4, was vom Ergebnis her nicht schlecht, aber von der<br />
Spielweise noch nicht das Gelbe vom Ei war.<br />
Bis zum nächsten Spiel regenerierten sich Jürgens Damen und sahen sich natürlich auch andere<br />
Spiele an, was für Aktive recht ermüdend sein kann. Irgendwann, kurz vor dem nächsten Spiel,<br />
bemerkte dann eine von Jürgens Damen, dass die Österreicherinnen als nächster Gegner<br />
ebenfalls in roter Spielkleidung gesichtet wurden und Jürgens Damen natürlich nicht, wie<br />
vorgeschrieben ihre Alternativdresse im Gepäck hatten.<br />
Jürgen trug daraufhin der Turnierdirektorin Frau Gerö, die ebenfalls Österreicherin ist, das<br />
Ansinnen vor, die österreichische Mannschaft zu bitten, noch einmal in weiß zu spielen.<br />
Er hat dafür auch ein Stück Sachertorte zugesagt und muss das auch unbedingt mal einlösen.<br />
Die Österreicherinnen spielten in weiß. Es stand ihnen gut und sie gewannen das Spiel<br />
3:2.Jürgens Damen waren eigentlich schon weg vom Fenster, denn sie mussten am<br />
Sonnabendmorgen gegen Holland als letzten Gruppengegner ran.<br />
Während die Chefs am Freitagabend zum Empfang gingen, den die Stadt Leipzig und das Land<br />
Sachsen ausrichteten, machte der Trainer mit seiner Mannschaft eine ausgedehnte<br />
Videoanalyse. Die Analyse ihrer Fehler und die Grundeinstellung„ wir werden hier nur noch was,<br />
wenn wir die Tulpen wegputzen“ führte zu gutem, intensiven Spiel und einem sicheren 3:1-Sieg<br />
und das war das Halbfinale.<br />
Dafür hatten sich durch ihren 5:3-Sieg gegen Deutschland als Gruppenerster auch die Polinnen<br />
qualifiziert und so kam es nun zu der Begegnung mit den Nachbarinnen, diesmal aber nicht in rot,<br />
sondern in „turquois“ wie das im amtlichen Protokoll hieß, auf gut deutsch wohl „ türkis“.<br />
Jürgens Mädchen in „turquois“ ließen sich nicht lumpen und gewannen das Halbfinale mit etwas<br />
Glück, aber auch mit Können 2:1 und zogen überglücklich ins Finale ein.<br />
INFORMATIONEN BERICHTE<br />
<strong>April</strong> <strong>2012</strong>