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Bürgermeister in Niederjosbach - SPD Eppstein

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<strong>in</strong><br />

<strong>Niederjosbach</strong>


Das Kapital trägt den Krieg <strong>in</strong> sich,<br />

wie die Wolken den Regen<br />

Verfasser Johann Franz - genannt Hans - Jungels<br />

Stand:März 2008<br />

3


50 Jahre<br />

Ortsvere<strong>in</strong> / Ortsbezirk<br />

<strong>Niederjosbach</strong><br />

Sozialdemokratische Partei Deutschlands<br />

5


Vorwort<br />

Hans Jungels<br />

Der frühere <strong>SPD</strong>-Ortsvere<strong>in</strong> und jetziger <strong>SPD</strong>-Ortsbezirk <strong>Niederjosbach</strong> feiert <strong>in</strong> diesem Jahr<br />

se<strong>in</strong> fünfzigjähriges Jubiläum. Dies ist Anlass, auf se<strong>in</strong>e Geschichte zurückzublicken und aufzuschreiben,<br />

was noch bekannt ist.<br />

Wer heute über die <strong>SPD</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Heimatort schreiben will, steht vor e<strong>in</strong>er nicht leichten Aufgabe.<br />

Jedes Dokument, jeder Schriftwechsel konnte <strong>in</strong> der Kaiserzeit und <strong>in</strong> der Nazizeit für<br />

die Mitglieder und die Sympathisanten zum Verhängnis werden. Das Wenige vernichteten die<br />

<strong>SPD</strong>-Mitglieder im Jahre 1933, um ihr Leben und das anderer Genoss<strong>in</strong>nen und Genossen<br />

nicht zu gefährden. So bleiben nur das Recherchieren des mit den Polizeiberichten zusammenhängenden<br />

Aktenmaterials, das Lesen der Niederschriften der Sitzungen des Geme<strong>in</strong>deparlaments<br />

und das Befragen von Zeitzeugen. Wenn heute <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong> und<br />

se<strong>in</strong>en Nachbarorten wenig Wissen über se<strong>in</strong>en <strong>SPD</strong>-Ortsvere<strong>in</strong> und der <strong>SPD</strong>-Mitglieder vorliegt<br />

und es dennoch starke sozialdemokratische Strömungen und Aktivitäten gab, s<strong>in</strong>d diese<br />

<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie aus den Gewerkschaften entstanden. Dort waren die Leute organisiert, und<br />

dorth<strong>in</strong> zahlten sie ihren Beitrag. In der Regel e<strong>in</strong>en Stundenlohn die Woche. In ihren Heimatorten<br />

- viele kamen nur am Wochenende nach Hause - stellten sie bei den Wahlen <strong>SPD</strong>-Listen<br />

auf. So hatte die <strong>SPD</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong> <strong>in</strong> der Kaiserzeit, der Weimarer Republik, im „Dritten<br />

Reich“ und der Nachkriegszeit ihren ständigen Kampf mit den Nationalisten und den<br />

Konservativen. Die Geschichte der <strong>SPD</strong>-<strong>Niederjosbach</strong> ist e<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil der<br />

Geschichte von <strong>Niederjosbach</strong>.<br />

Das Zitieren von Gegebenheiten aus den Nachbarorten soll helfen, die Verhältnisse und die<br />

Schwierigkeiten der sozialdemokratisch gesonnenen Menschen <strong>in</strong> damaliger Zeit verständlich<br />

zu machen.<br />

Ich bedanke mich bei allen Damen und Herren, bei allen Genoss<strong>in</strong>nen und Genossen, die<br />

mich - <strong>in</strong> welcher Form auch immer - unterstützt und beraten haben. Es liegt mir nicht, sie<br />

namentlich aufzuzählen. E<strong>in</strong>en möchte ich dennoch nennen: Hans Gräber, e<strong>in</strong> langjähriger<br />

Genosse und Gewerkschafter, der viele Jahre dem Geme<strong>in</strong>deparlament angehörte, der sich<br />

als Arbeitnehmervertreter bei den Sozialversicherungen für die abhängig Beschäftigten und<br />

um <strong>Niederjosbach</strong> verdient gemacht hat.<br />

Die heutige Generation sollte sich am Kampfgeist, Mut und der Solidarität ihrer Vorfahren e<strong>in</strong><br />

Beispiel nehmen.<br />

Eppste<strong>in</strong> - <strong>Niederjosbach</strong>, den 15.11.2007<br />

7


Grußwort des Genossen Kurt Beck<br />

Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands<br />

Liebe Genoss<strong>in</strong>nen und Genossen,<br />

herzlichen Glückwunsch zum 50. Jubiläum<br />

des <strong>SPD</strong>-Ortsbezirks <strong>Niederjosbach</strong>.<br />

Dieses Jubiläum ist allemal e<strong>in</strong>e Feier wert und bietet die Gelegenheit, zurückzublicken:<br />

Die <strong>SPD</strong> kann auf die Erfahrungen von anderthalb Jahrhunderten<br />

zurückschauen. Von Anfang an betrachtete sich die deutsche Sozialdemokratie<br />

als Teil e<strong>in</strong>er Freiheitsbewegung, die für mehr Demokratie und Gerechtigkeit<br />

e<strong>in</strong>tritt. Wir s<strong>in</strong>d stolz darauf, niemals Krieg, Unterdrückung oder<br />

Diktatur über unser Volk gebracht zu haben und er<strong>in</strong>nern uns mit Stolz an die<br />

historischen Leistungen der deutschen Sozialdemokratie. Es war die <strong>SPD</strong>, die<br />

die Werte der europäischen Aufklärung <strong>in</strong> Deutschland durchgesetzt hat. Dazu<br />

gehört der E<strong>in</strong>satz für die wirtschaftlichen und politischen Rechte der Arbeitnehmerschaft<br />

ebenso wie die Durchsetzung des Frauenwahlrechts. In der<br />

ersten deutschen Demokratie, der Weimarer Republik, hat die <strong>SPD</strong> nationale<br />

Regierungsverantwortung übernommen. Im Nationalsozialismus hat die<br />

Sozialdemokratie Widerstand geleistet, den Kommunismus hat sie politisch<br />

bekämpft. Viele Genoss<strong>in</strong>nen und Genossen wurden für ihre Überzeugung<br />

verfolgt, nicht wenige haben sogar ihr Leben verloren. Ihre Opfer <strong>in</strong> Zeiten der<br />

Niederlagen für Freiheit und Demokratie s<strong>in</strong>d uns dauerhafte Mahnung, und<br />

Verpflichtung.<br />

Sozialdemokrat<strong>in</strong>nen und Sozialdemokraten haben die Geschichte unseres<br />

Landes, se<strong>in</strong>e politische und soziale Kultur entscheidend geprägt. Das Godesberger<br />

Programm hat uns regierungsfähig gemacht, die Ostpolitik unter Willy<br />

Brandt hat mitgeholfen, den Eisernen Vorhang zu überw<strong>in</strong>den. Helmut<br />

Schmidt hat <strong>in</strong> schwierigen Zeiten Kurs gehalten. Mit Gerhard Schröder haben<br />

wir die umfassende Erneuerung unseres Landes begonnen und eigenständige<br />

außenpolitische Verantwortung bewiesen.<br />

Auch <strong>in</strong> den kommenden Jahren stehen wir vor großen Aufgaben. Wir wollen<br />

unser Land erneuern, die Solidarität und das menschliche Mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong><br />

unserer Gesellschaft erhalten und stärken. Wir wollen, dass jeder Mensch,<br />

ganz gleich was er leisten kann, frei von Not leben und am gesellschaftlichen<br />

Leben teilhaben kann.<br />

Das ist der Auftrag, den uns die Menschen gegeben haben. Die Bürger<strong>in</strong>nen<br />

und Bürger erwarten von uns, dass wir Probleme lösen und die soziale<br />

Balance wahren. In unserem neuen Grundsatzprogramm werden wir Antworten<br />

auf die großen Fragen unserer Zeit geben. Im Mittelpunkt stehen dabei<br />

unsere Leitbilder: Wir wollen e<strong>in</strong>en vorsorgenden Sozialstaat und e<strong>in</strong>e<br />

solidarische Bürgergeme<strong>in</strong>schaft. Die Programmdebatte wollen wir auch dazu<br />

nutzen, neue Mitglieder zu gew<strong>in</strong>nen. Wir brauchen Menschen, die sich im<br />

9


Freundeskreis, am Arbeitsplatz, <strong>in</strong> ihren Städten und Geme<strong>in</strong>den für unsere<br />

Ideen e<strong>in</strong>setzen. Nur e<strong>in</strong>e starke Sozialdemokratie garantiert die soziale<br />

Demokratie auch im Zeitalter der Globalisierung!<br />

Liebe Genoss<strong>in</strong>nen und Genossen!<br />

Vor 50 Jahren wurde Euer Ortsbezirk gegründet. Seitdem engagieren sich<br />

Genoss<strong>in</strong>nen und Genossen <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong> für die soziale Demokratie <strong>in</strong><br />

unserem Land. Sie waren dabei aber auch immer ganz nah dran an den alltäglichen<br />

Sorgen, Problemen und Hoffnungen ihrer Nachbarn und gewannen<br />

deren Vertrauen.<br />

Liebe Genoss<strong>in</strong>nen und Genossen,<br />

ich danke Euch für die bisher geleistete Arbeit. 0hne Euer sähe unser Geme<strong>in</strong>wesen<br />

anders aus. Die <strong>SPD</strong> war immer e<strong>in</strong>e Mitgliederpartei, die von<br />

unten nach oben ihre Willensbildungsprozesse organisiert hat. So soll es auch<br />

<strong>in</strong> Zukunft bleiben.<br />

Ich wünsche Euch viel Kraft und Erfolg für Eure wichtige Arbeit und bitte Euch<br />

besonders dabei mitzuhelfen, viele neue Mitglieder zu werben. Sprecht über<br />

die Inhalte sozialdemokratischer Politik und gew<strong>in</strong>nt die Menschen für unsere<br />

Ziele.<br />

Mit herzlichem Gruß<br />

Euer Kurt Beck<br />

10


Grußwort der Genoss<strong>in</strong><br />

Andrea Ypsilanti<br />

Landesvorsitzende der hessischen <strong>SPD</strong><br />

Zum fünfzigjährigen Jubiläum des Ortsbezirks <strong>Niederjosbach</strong> übermittle ich<br />

Euch me<strong>in</strong>e herzlichsten Grüße<br />

Es handelt sich um e<strong>in</strong> stolzes Jubiläum im Spiegelbild der langen Tradition<br />

unserer Partei mit ihrem andauernden E<strong>in</strong>satz für Demokratie, Frieden und<br />

soziale Gerechtigkeit. Die Erfolge der <strong>SPD</strong> auf diesem Weg wären ohne den<br />

E<strong>in</strong>satz der e<strong>in</strong>zelnen Mitglieder <strong>in</strong> den Ortsvere<strong>in</strong>en undenkbar. Oft genug<br />

haben die Genoss<strong>in</strong>nen und Genossen <strong>in</strong> der Vergangenheit ihren E<strong>in</strong>satz<br />

unter schwierigsten Bed<strong>in</strong>gungen geleistet und nicht selten dafür mit ihrer<br />

Gesundheit oder gar ihrem Leben bezahlt. Euer Fest ist deshalb Anlass zur<br />

Freude wie zur Bes<strong>in</strong>nung.<br />

"Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit - E<strong>in</strong>igkeit macht stark!" - so lautet das<br />

Motto auf dem Traditionsbanner der <strong>SPD</strong>, das bei der Gründung des Allgeme<strong>in</strong>en<br />

Deutschen Arbeitervere<strong>in</strong>s im Jahre 1863 über den Gründungsvätern<br />

der deutschen Sozialdemokratie h<strong>in</strong>g. Dieser Tradition bleibt die <strong>SPD</strong><br />

verpflichtet!<br />

E<strong>in</strong> solcher Geburtstag ist natürlich e<strong>in</strong> guter Anlass die lange Geschichte der<br />

<strong>SPD</strong> <strong>in</strong> Deutschland Revue passieren zu lassen und sich damit auch der<br />

eigenen sozialdemokratischen Tradition aufs Neue bewusst zu werden. Wir<br />

s<strong>in</strong>d die älteste Partei <strong>in</strong> Deutschland. Gerade deshalb ist die <strong>SPD</strong> wie ke<strong>in</strong>e<br />

andere Partei <strong>in</strong> der Bundesrepublik mit der deutschen Geschichte verwoben.<br />

Und es gibt auch ke<strong>in</strong>e andere Partei <strong>in</strong> der Bundesrepublik, die so sehr aus<br />

ihren Grundwerten – Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität – heraus lebt und<br />

arbeitet.<br />

In den letzten Jahrzehnten hat die Sozialdemokratie <strong>in</strong> Deutschland, <strong>in</strong> Hessen<br />

und auch <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong> viel erreicht. Das hat manche schon vor Jahren zu<br />

der These vom „Ende des sozialdemokratischen Zeitalters“ veranlasst. Der<br />

Blick <strong>in</strong> jede Tageszeitung und das Gespräch mit den Menschen straft alle, die<br />

dies propagieren Lügen. Wir haben noch viel zu tun. Es ist die Aufgabe der<br />

<strong>SPD</strong>, unter neuen Bed<strong>in</strong>gungen ihre alten Ziele zu verwirklichen: Für mehr<br />

Demokratie zu sorgen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er stärker globalisierten Welt, für soziale Gerechtigkeit<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sich immer schneller verändernden Gesellschaft, für<br />

Solidarität gerade dann, wenn der Eigennutz zum Lebenspr<strong>in</strong>zip erhoben wird.<br />

Wir werden alles daran setzen, dass wir 2008 <strong>in</strong> Hessen wieder Regierungsverantwortung<br />

übernehmen und so Hessen wieder auf den richtigen Weg<br />

br<strong>in</strong>gen.<br />

Wir Sozialdemokrat<strong>in</strong>nen und Sozialdemokraten haben Hessen <strong>in</strong> den Jahren<br />

sozialdemokratischer Regierungsverantwortung zu e<strong>in</strong>em Land gemacht, dass<br />

11


wirtschaftlich stark, sozial, weltoffen und tolerant ist. Dieser Erfolg ist für die<br />

Menschen tagtäglich vor Ort spürbar. Wir kämpfen dafür, <strong>in</strong> dieser Tradition<br />

auch wieder die Führung der Landesregierung <strong>in</strong> unserem Bundesland zu<br />

übernehmen - <strong>in</strong> der Tradition von Georg-August Z<strong>in</strong>n, über Albert Oswald und<br />

Holger Börner bis h<strong>in</strong> zu Hans Eichel.<br />

Wir s<strong>in</strong>d im Wahlkampf auf e<strong>in</strong>e lebendige, moderne, aber auch traditionsbewusste<br />

Partei angewiesen. Deshalb freue ich mich sehr, dass die <strong>SPD</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Niederjosbach</strong> e<strong>in</strong> aktiver Teil der hessischen <strong>SPD</strong> ist und wünsche für die<br />

nächsten 50 Jahre viel Erfolg beim geme<strong>in</strong>samen Kampf für Freiheit, Gerechtigkeit<br />

und Solidarität!<br />

Andrea Ypsilanti, MdL<br />

(Vorsitzende der <strong>SPD</strong>-Hessen)<br />

12


Grußwort des Genossen<br />

Harald Eulenberger<br />

Vorsitzender des<br />

<strong>SPD</strong>-Ortsbezirks <strong>Niederjosbach</strong><br />

Stellv. Vorsitzender des<br />

Ortsvere<strong>in</strong>s Eppste<strong>in</strong><br />

Stadtrat<br />

50 Jahre <strong>SPD</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong>.<br />

Das ist die Zeit, <strong>in</strong> der ich Kommunalpolitik <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong> bewusst erlebe.<br />

Da ich <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong> geboren b<strong>in</strong>, sagen mir die Namen aus diesem Buch<br />

etwas. Ich b<strong>in</strong> mit Ihnen erwachsen und älter geworden. Männer wie Josef<br />

Kornmann, Hans Gräber, Ludwig Kam<strong>in</strong>ek und Hans Jungels haben me<strong>in</strong><br />

kommunalpolitisches Denken bee<strong>in</strong>flusst und geprägt. Es ist für mich<br />

fasz<strong>in</strong>ierend, mit welchem Weitblick sie unser Dorf verändert haben. Sie haben<br />

e<strong>in</strong>e Infrastruktur geschaffen, auf die wir heute noch aufbauen können. D<strong>in</strong>ge<br />

wie Kanalisation, Wasserversorgung und befestigte Straßen wurden bereits<br />

während me<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dheit ausgebaut. Noch heute er<strong>in</strong>nere ich mich gerne an<br />

die Zeit, als diese Männer sich an den Ausbau unseres Sportplatzes und die<br />

Errichtung der Schule, die heute als K<strong>in</strong>dertagesstätte dient, wagten. Sie<br />

haben aus e<strong>in</strong>em landwirtschaftlich geprägten Dorf e<strong>in</strong>e Wohn- und Lebensstätte<br />

für viele neue Mitbürger durch den Ausbau des Baugebietes „Zeil“ geschaffen,<br />

obwohl ihnen klar war, dass durch die Änderung der Bevölkerungsstruktur<br />

neue Probleme auf <strong>Niederjosbach</strong> zukommen würden und andere die<br />

Früchte ihrer Arbeit ernten könnten.<br />

Die Arbeit der <strong>SPD</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong> hat sich verändert. Heute stehen andere<br />

Ziele, wie etwa gebührenfreie K<strong>in</strong>derbetreuung, Verbesserung der Freizeitmöglichkeiten,<br />

Sanierung des städtischen Haushalts und Hochwasserschutz<br />

im Vordergrund. Durch die Veränderung der Altersstruktur der Bevölkerung<br />

werden zusätzlich ganz neue Aufgaben auf uns zukommen. Geblieben ist für<br />

mich und me<strong>in</strong>e Mitstreiter <strong>in</strong> der <strong>SPD</strong> von heute die Liebe zu unserem Stadtteil.<br />

Für ihn ist es auch <strong>in</strong> Zukunft lohnend sich mit ganzer Kraft e<strong>in</strong>zusetzen.<br />

Ich wünsche der <strong>SPD</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong> noch viele erfolgreiche Jahre und<br />

möchte mich bei Hans Jungels für die Wiederbelebung und Bewusstmachung<br />

unserer Wurzeln und Geschichte noch e<strong>in</strong>mal ausdrücklich bedanken.<br />

Harald Eulenberger<br />

13


<strong>Niederjosbach</strong> und die <strong>SPD</strong><br />

Die Anfänge<br />

E<strong>in</strong>e demokratische Ges<strong>in</strong>nung zu haben, oder gar das Streben nach e<strong>in</strong>er<br />

parlamentarischen Republik, war <strong>in</strong> den Köpfen der Herrschenden bis zum Ende des<br />

1. Weltkriegs Verrat am deutschen Volk. Demokratisches Gedankengut, getragen von<br />

Liberalen und Sozialdemokraten, machte se<strong>in</strong>erzeit den Regierenden und<br />

Konservativen <strong>in</strong> Staat und Kirchen das Leben schwer. Es standen doch ihre Pfründe<br />

auf dem Spiel. Deshalb erließ die Reichsregierung das Gesetz gegen die geme<strong>in</strong>gefährlichen<br />

Bestrebungen der Sozialdemokratie 1 . Stand bei den Liberalen der Drang<br />

nach persönlicher Freiheit im Vordergrund, kam bei den Sozialen noch die Forderung<br />

nach e<strong>in</strong>er menschenwürdigen Arbeitswelt und der Teilhabe an den Gew<strong>in</strong>nen aus<br />

der Produktion dazu. Die Arbeiter und nichtselbständigen Handwerker waren die<br />

Unterdrückten, Benachteiligten und Ausgebeuteten der Gesellschaft. Auch viele Selbständige,<br />

<strong>in</strong> ihren ersten Berufsjahren auf Wanderschaft gewesene Handwerker,<br />

pflegten das Gedankengut der <strong>SPD</strong>. Handwerker und Arbeiter waren es, die <strong>in</strong> der<br />

zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts den Geist der sozialen Demokratie trugen und<br />

verbreiteten. Multiplikatoren des sozialdemokratischen und gewerkschaftlichen Gedankengutes<br />

waren <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie der Arbeitsplatz und der Weg dorth<strong>in</strong>. Die Arbeiterschaft<br />

reagiert auf das "Sozialistengesetz" mit Misstrauen und Fe<strong>in</strong>dschaft gegen den<br />

Staat. Wer sich vorher <strong>in</strong> der <strong>SPD</strong> engagierte, macht nun <strong>in</strong> zahlreichen Vere<strong>in</strong>en mit,<br />

die als Tarnorganisationen allenthalben gegründet wurden: In Sport-, Gesang- und<br />

Geselligkeitsvere<strong>in</strong>en wurden die Mitglieder zusammengehalten.<br />

In der Dokumentation der Geschichte der <strong>SPD</strong> im Raum Eppste<strong>in</strong> nehmen die Ereignisse<br />

während der Zeit des Sozialistengesetzes e<strong>in</strong>en breiten Raum e<strong>in</strong>; schon deshalb,<br />

weil <strong>in</strong> dieser Zeit sozialdemokratische Arbeit ganz besonders überwacht wurde.<br />

Das Spitzelunwesen hatte Konjunktur.<br />

Wählte man <strong>in</strong> Eppste<strong>in</strong> am Beg<strong>in</strong>n der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts oft "freis<strong>in</strong>nig"<br />

(also bürgerlich-liberal), so wandelte sich das nach Aufhebung des<br />

Sozialistengesetzes. In Eppste<strong>in</strong> und Vockenhausen stieg der Stimmenanteil der <strong>SPD</strong><br />

trotz Unterdrückung der Me<strong>in</strong>ungsfreiheit auf über 60 %. Die Lage im Raum Eppste<strong>in</strong><br />

/ Vockenhausen wurde <strong>in</strong> der Zeit von 1878 - 1890 - so lange war das Sozialistengesetz<br />

<strong>in</strong> Kraft - von den Behörden an Hand der <strong>Bürgermeister</strong>- und Polizeiberichte<br />

als <strong>in</strong>sgesamt ruhig bezeichnet. Doch wurde immer wieder auf die geheime Agitation<br />

der Sozialdemokraten h<strong>in</strong>gewiesen. Bald sprach sich herum, wer <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong><br />

und <strong>in</strong> den Nachbardörfern zu sozialdemokratischen Tendenzen neigte oder sie gar<br />

offen kundtat. In den Geme<strong>in</strong>den Bremthal und Ehlhalten mit se<strong>in</strong>er katholischen und<br />

besonders konservativen Bevölkerung sowie der landwirtschaftlichen Struktur waren<br />

Sozialdemokraten selten. Bei Wahlen siegten immer die Kandidaten des Zentrums.<br />

In <strong>Niederjosbach</strong> änderte sich das ab etwa 1890 entsprechend der Zahl, <strong>in</strong> der die<br />

zunehmende Schar der Arbeitnehmer <strong>in</strong>folge des Bahnbaus und der späteren E<strong>in</strong>richtung<br />

des Bahnhofs <strong>Niederjosbach</strong> ihr Brot außerhalb des Dorfes verdiente.<br />

1 Sozialistengesetz wurde am 19. Oktober 1878 im Reichstag des Deutschen Kaiserreichs verabschiedet, trat drei<br />

Tage später <strong>in</strong> Kraft und galt bis zum 30. September 1890.<br />

15


Von 1882 bis 1919<br />

Der Glaube an e<strong>in</strong>e gerechte Sache und an deren Erfolg veranlassten den Schlosser<br />

He<strong>in</strong>rich Haag (Obergasse 8) und den Fabrikarbeiter Fritz Knöll (Kirchgasse 15) aus<br />

<strong>Niederjosbach</strong> zur Mitgliedschaft im Arbeiter-Wahlvere<strong>in</strong> 2 (sozialdemokratischer Vere<strong>in</strong>).<br />

So sagt es das Polizeiprotokoll vom 14.03.1891 3 . Als dies bekannt wurde, kratzte<br />

die Obrigkeit an ihrer Ehre: Sie durften nicht mehr Mitglied im <strong>Niederjosbach</strong>er<br />

Kriegervere<strong>in</strong> se<strong>in</strong> 3 . Das verfügte der Landrat. Nach dem vorgenannten Polizeibericht<br />

(siehe Abschnitt Dokumente) war He<strong>in</strong>rich Haag Vorstandsmitglied des Arbeiter-<br />

Wahlvere<strong>in</strong>s „Eppste<strong>in</strong> und Umgebung“ 4 . Dieses s<strong>in</strong>d jedoch nicht die e<strong>in</strong>zigen H<strong>in</strong>weise<br />

auf sozialdemokratische Aktivitäten <strong>in</strong> unserer Heimat. In Vockenhausen haben<br />

äußerst aktive Männer für die Sozialdemokratie geworben. Im Polizeibericht von<br />

04.05.1891 5 wird von e<strong>in</strong>er „sozialdemokratischen Versammlung zu Hof Häusel am<br />

03.05.1891“ an den Landrat berichtet, das „ungefähr 250 meist jugendlichen Arbeiter<br />

aus der Umgebung vertreten waren“. (Aus der Akte vom 14.3.1891 geht auch hervor,<br />

dass bei der Reichstagswahl 1890 <strong>in</strong> Vockenhausen von den <strong>in</strong>sgesamt 98 Wählern<br />

76 der Klasse III 6 für die <strong>SPD</strong> stimmten. Das waren die Arbeitnehmer und sonstige<br />

Habenichtse). Im Schreiben des Polizeipräsidenten von Frankfurt vom 20.05.1886 an<br />

den Landrat <strong>in</strong> Langenschwalbach - heute Bad Schwalbach- teilte er mit, dass der<br />

Johann Zimmermann aus Vockenhausen dem Fachvere<strong>in</strong> der Maurer beigetreten ist.<br />

<strong>Bürgermeister</strong> Schmidt aus Vockenhausen meldet am 30.05.1886: Johann Zimmermann<br />

ist als Sozialdemokrat bekannt. Und der Fußgendarm aus Niedernhausen<br />

schreibt am 20.06.1886: der Maurer Johann Zimmermann und der Gerber Franz<br />

Kantner s<strong>in</strong>d Anhänger der <strong>SPD</strong>. Sie hatten 1884 e<strong>in</strong>e sozialdemokratische Versammlung<br />

abgehalten. Zitat aus dem Schriftwechsel: „... die verderblichen Lehren der<br />

Sozialdemokratie <strong>in</strong> dem Ort verbreiten“. Gegen Johann Zimmermann und Franz<br />

Kantner erg<strong>in</strong>gen 1886 Ausweisungsverfügungen. Sie sollten sich außerhalb des<br />

Regierungsbezirks Wiesbaden e<strong>in</strong>en neuen Wohnort suchen. Kantner konnte auf<br />

Grund der Fürsprache von <strong>Bürgermeister</strong> Schmidt bleiben, Zimmermann musste<br />

Vockenhausen verlassen und g<strong>in</strong>g für kurze Zeit nach Ma<strong>in</strong>z.<br />

Versammlungslokale <strong>in</strong> Vockenhausen waren die Gastwirtschaft „Zum grünen Baum“,<br />

Inhaber Nikolaus Zimmermann, und der Saal des Lois Mauer auf dem Hof Häusel.<br />

Hier war im Sommer fast jeden Sonntag Tanz. Beide Gastwirte wurden von den Behörden<br />

unter Druck gesetzt mit dem Ziel, den Sozialdemokraten die Räume zu verweigern.<br />

Mauer musste jetzt die Genehmigung für Tanzveranstaltungen beim Landrat<br />

2 Nach dem E<strong>in</strong>igungskongress des Allgeme<strong>in</strong>en deutschen Arbeitervere<strong>in</strong>s und der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei<br />

1875 <strong>in</strong> Gotha bilden Sozialdemokraten den Sozialistischen Arbeiterwahlvere<strong>in</strong>, der <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> im Oktober bereits<br />

1 000 Mitglieder zählte.<br />

3 Bericht des Fuß-Gendarm Sandow aus Niedernhausen vom 14.03.-1891 an den Landrat <strong>in</strong> Langenschwalbach Bad<br />

Schwalbach) HHSta Wiesbaden Abt 418 Nr. 1275<br />

Nach dem deutsch//französischen Krieg 1870/71 bildeten sich <strong>in</strong> sehr vielen Geme<strong>in</strong>den Kriegervere<strong>in</strong>e, die bis zum<br />

Ende des 1. Weltkrieges Bestand hatten.<br />

4 Nach Auskunft des <strong>SPD</strong>-Parteivorstandes <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, Abt. I/1 <strong>in</strong> 10911 vom 21.12.2006 hatte der Arbeiter-Wahlvere<strong>in</strong><br />

etwa die Funktion des heutigen Ortsvere<strong>in</strong>s.<br />

5 Polizeibericht vom 04.05.1891, Dischereit; berittener Gendarm der 11. Gendarmerie-Brigade , HHSta Wiesbaden<br />

Abt 418 Nr. 1275<br />

6 Dreiklassen-Wahlrecht von 1849 bis Oktober 1919, teilte die Wähler e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de nach ihrem direkten Steueraufkommen<br />

<strong>in</strong> drei Klassen e<strong>in</strong>. Für die Wahlen des Preußischen Abgeordnetenhauses galt das Mehrheitswahlrecht.<br />

Wahlrecht hatten Männer über 25 Jahre.<br />

16


für den Untertaunuskreis <strong>in</strong> Langenschwalbach - hierzu gehörten <strong>Niederjosbach</strong> und<br />

Vockenhausen damals - erwirken. Der Wirt „Zum grünen Baum“ versuchte den Anordnungen<br />

der Obrigkeit gerecht zu werden. Das hatte die Folge, dass die<br />

Sympathisanten der Sozialdemokratie se<strong>in</strong>e Gaststätte nicht mehr besuchten. Die<br />

E<strong>in</strong>nahmen blieben aus. Und bald war se<strong>in</strong> Lokal wieder Treffpunkt der vaterlandslosen<br />

Gesellen. So nannte man <strong>SPD</strong>- und Gewerkschaftsanhänger.<br />

In dem „Mitglieder-Verzeichnis des Kreis-Wahlvere<strong>in</strong>s im ersten Nassauischen Wahlkreis,<br />

bestehend aus den vormaligen Amtsbezirken Homburg, Us<strong>in</strong>gen, Hochheim,<br />

Königste<strong>in</strong>, Höchst, Idste<strong>in</strong> und dem Ortsbezirk Rödelheim (Gegr. 1.1.1897)“ - wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

aus dem Jahre 1906 - s<strong>in</strong>d aus <strong>Niederjosbach</strong> namentlich genannt bei der<br />

Filiale Niedernhausen:<br />

Abt, Josef, * 6.1.1854 <strong>in</strong> Niedernhausen, wohnhaft <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong>, Zugang am<br />

2.2.1893.<br />

der Filiale Kelkheim:<br />

L<strong>in</strong>d, Peter, Schre<strong>in</strong>er, * 24.6.1881 <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong>, Zugang am 8.3.1902<br />

dem Arbeiter-Wahlvere<strong>in</strong> Eppste<strong>in</strong> und Umgebung:<br />

Knöll, Fritz * 15.12.1853 <strong>in</strong> Berkersheim, Fabrikarbeiter, wohnhaft <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong>,<br />

Zugang am 1.2.1906.<br />

E<strong>in</strong>e Zusammenstellung der <strong>SPD</strong> im Ma<strong>in</strong>-Taunus-Kreis aus dem Jahre 20067<br />

registriert für <strong>Niederjosbach</strong> im Jahre 1911 = 12 Mitglieder im Arbeiter-Wahlvere<strong>in</strong>,<br />

1912 = 15 Mitglieder, 1913 = 10 Mitglieder, 1914 = 6 Mitglieder. Die örtliche<br />

Organisation dürfte der Arbeiter-Wahlvere<strong>in</strong> Eppste<strong>in</strong> und Umgebung gewesen se<strong>in</strong>.<br />

Obwohl die <strong>SPD</strong> zu Kaiser Wilhelms Zeiten überwacht und verfolgt wurde, ja zeitweise<br />

verboten war, standen ihr viele <strong>Niederjosbach</strong>er nahe. Bei der Landtagswahl<br />

1890 fuhr sie 61,4 % der Stimmen e<strong>in</strong>, und 1903 erzielte sie 51,3 % der Stimmen.<br />

Nach mündlicher Überlieferung 8 war August Bebel, * 1840, + 1913, gelernter Stellmacher,<br />

der Gründer der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, oft zu Gast <strong>in</strong><br />

<strong>Niederjosbach</strong>. Hier besuchte er den Stellmacher (Wagner) Johann D<strong>in</strong>ges, * 1850 +<br />

1934, Eppste<strong>in</strong>er Straße 5. Beide hatten sich als Wandergesellen kennengelernt. Im<br />

E<strong>in</strong>vernehmen mit den heutigen Hauseigentümern, Klaus und Reg<strong>in</strong>a Schrott, wird<br />

hier e<strong>in</strong>e Gedenktafel angebracht.<br />

Nach dem 1.Weltkrieg rief der Sozialdemokrat Philipp He<strong>in</strong>rich Scheidemann am<br />

9.November 1918 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> die deutsche Republik aus. Die sozialdemokratische<br />

Regierung hatte die politischen und wirtschaftlichen Probleme des verlorenen Krieges<br />

zu lösen. Auf gütlichem Wege wollte sie erreichen, die Deutschland auferlegten<br />

Lasten der Reparationsleistungen an die Siegermächte erträglicher zu gestalten.<br />

Abgeschafft hat die an der Regierung beteiligte <strong>SPD</strong> das Drei-Klassen-Wahlrecht, das<br />

Wahlalter wurde auf das 21. Lebensjahr festgesetzt und das Frauenwahlrecht e<strong>in</strong>geführt.<br />

E<strong>in</strong> großer Schritt <strong>in</strong> Richtung Gleichberechtigung der Menschen <strong>in</strong> Deutschland.<br />

Nun war auch <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong> die Zeit vorbei, sich als <strong>SPD</strong>-Anhänger zu verstecken.<br />

E<strong>in</strong>e neue Zeit war angebrochen. Aber die Hetze, die Verleumdungen und<br />

Unterstellungen durch die Rechten und die Konservativen hörten nicht auf.<br />

Novemberverbrecher, vaterlandslose Gesellen, Gottlose und rotes Ges<strong>in</strong>del waren<br />

ständige Beschimpfungen. Trotz gründlicher Recherchen konnten für diese Zeit ke<strong>in</strong>e<br />

Unterlagen über das Bestehen e<strong>in</strong>er Organisation und deren Mitglieder gefunden<br />

werden. Auch mündliche Überlieferungen fehlen nahezu. In den Polizeiberichten s<strong>in</strong>d<br />

ke<strong>in</strong>e Dokumente, denn die <strong>SPD</strong> war nicht mehr verboten. Im August 1932 melden<br />

die Gendarmen von Eppste<strong>in</strong> und Niedernhausen, dass es <strong>in</strong> Eppste<strong>in</strong>, Ehlhalten,<br />

7 von Dr. Dieter Reuschl<strong>in</strong>g, Hofheim/Ts<br />

8 von Frau Lily Burggraf, geborene D<strong>in</strong>ges, geb. 1922, Enkel<strong>in</strong> des Johann D<strong>in</strong>ges<br />

17


Bremthal und <strong>Niederjosbach</strong> ke<strong>in</strong>en Reichsbanner 9 gab. E<strong>in</strong>e Versammlung ist<br />

dokumentiert: Der Landjägerposten <strong>in</strong> Niedernhausen berichtete am 03.11.1932:<br />

„<strong>SPD</strong>-Versammlung <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong> am 02.11.1932. Leiter ist Anton Thoma * 1893,<br />

aus <strong>Niederjosbach</strong>, Redner ist Kaufmann He<strong>in</strong>rich Nöll, Anspach. Die Versammlung<br />

verlief ruhig, anwesend 30 Personen“. <strong>SPD</strong>-Mitglieder gab es <strong>in</strong> diesen Jahren mit<br />

hoher Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit ke<strong>in</strong>e. In <strong>Niederjosbach</strong> s<strong>in</strong>d für die Jahre 1919 bis 1933 bei<br />

den Geme<strong>in</strong>dewahlen die Listen der Geme<strong>in</strong>nützigen Arbeiterpartei, der Bürgerlichen<br />

Liste, der Wirtschaftspartei und 1933 die der NSDAP dokumentiert. Es waren die Mitglieder<br />

und Anhänger der Verbände der Freien Gewerkschaft, der <strong>SPD</strong> und der KPD,<br />

aus denen sich die Mandatsträger und Wähler der Geme<strong>in</strong>nützigen Arbeiterpartei zusammensetzten.<br />

Bei der Geme<strong>in</strong>dewahl 1929 erzielte die „Geme<strong>in</strong>nützige Arbeiterpartei“<br />

262 der 351 gültigen Stimmen, die Bürgerliche Partei 46 Stimmen und die<br />

Wirtschaftspartei 43 Stimmen 10 . 1933 errang die Geme<strong>in</strong>nützige Arbeiterpartei 202<br />

Stimmen, die Nationalsoziale Liste (Anhänger der National-Sozialistische Deutschen<br />

Arbeiter Partei) 124 Stimmen und die Bürgerliche Liste 47 Stimmen.<br />

Im kommunalen Bereich<br />

Die Mehrheit der <strong>Niederjosbach</strong>er störten sich an den Unkenrufen der Rechten und<br />

Konservativen wenig. Sie sahen den Geme<strong>in</strong>s<strong>in</strong>n der e<strong>in</strong>zelnen Geme<strong>in</strong>devertreter.<br />

Die Geme<strong>in</strong>nützige Arbeiterpartei hatte bei den Kommunalwahlen von 1919 bis 1933<br />

genügend Kandidaten und erzielte immer die absolute Mehrheit. In der kurzen Zeit<br />

von 1919 bis 1933 baute die relativ arme Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong> Haus für e<strong>in</strong>e sozial<br />

schwache Familie, den Friedhof, das Kriegerdenkmal und zwei Wehre zur Bewässerung<br />

der Wiesen. Sie leistete erhebliche Unterstützung zum Bau der<br />

katholischen Kirche und die Schule erhielt e<strong>in</strong>en zweiten Lehrer.<br />

Bei der Kommunalwahl am 12. März 1933 kandidierte die NSDAP zum ersten Mal.<br />

Die Zahl der <strong>SPD</strong>-Stimmen sank von 53% im Jahre 1919 auf 23% <strong>in</strong> Jahre 1933. Die<br />

NSDAP erzielte im März 1933 mit 46,6% fünf der zwölf Sitze 11 . In der<br />

konstituierenden Sitzung des neuen Geme<strong>in</strong>deparlaments wurde der seit 1922<br />

amtierenden <strong>Bürgermeister</strong> Josef Zimmermann von der Geme<strong>in</strong>nützigen Arbeiterpartei<br />

mit 7:5 Stimmen erneut zum <strong>Bürgermeister</strong> gewählt. Der NS-Kandidat He<strong>in</strong>rich<br />

Fischer, auf den fünf Stimmen entfielen, war am Ende kommissarischer <strong>Bürgermeister</strong>.<br />

Johann Gräber, der Geme<strong>in</strong>derechner musste se<strong>in</strong> Amt an den NS-<br />

Parteigenossen (PG) Walter Langguth abgeben. Der Ortsdiener Johann Steyer verlor<br />

se<strong>in</strong>e Tätigkeit. Diese übernahm der PG Anton Trombetta.<br />

Um ihre Treue zu Deutschland zu bekunden, liebäugelten die überwiegend L<strong>in</strong>ken mit<br />

dem nationalen, nicht hitlerfreundlichen Frontkämpferbund Stahlhelm. In der ersten<br />

Aprilhälfte versammelten sich über 100 Männer und Jugendliche zur Information. Und<br />

am 23.04 1933 erfolgte die Gründung e<strong>in</strong>er Stahlhelmgruppe mit 18 Mann 12 . Im<br />

August 1933 löste der NSDAP-Ortsgruppenleiter Ernst Blum den kommissarisch e<strong>in</strong>gesetzten<br />

He<strong>in</strong>rich Fischer ab. Er führte das <strong>Bürgermeister</strong>amt bis zu se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>berufung<br />

zur Deutschen Wehrmacht im Februar 1942.<br />

9 Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold war e<strong>in</strong> überparteiliches Bündnis zum Schutz der demokratischen<br />

<strong>in</strong> der Weimarer Zeit gegen ihre Fe<strong>in</strong>de an den politischen Rändern.<br />

10 Geme<strong>in</strong>dewahl am 20.11.1929 Höchster Kreisblatt vom 21.11.1929<br />

11 Geme<strong>in</strong>dewahl am 12.03.1933 Höchster Kreisblatt vom 13.03.1933<br />

12 Idste<strong>in</strong>er Zeitung vom 23.04.1933<br />

18<br />

Republik


Per Erlass des Reichs<strong>in</strong>nenm<strong>in</strong>isters Frick vom 22. Juni 1933 wurde der <strong>SPD</strong> jegliche<br />

politische Betätigung untersagt. Durch die NS-Verordnung zur Sicherung der Staatsführung<br />

vom 07.Juli 1933 verloren die <strong>SPD</strong>-Mandatsträger ihre Sitze. 3000 sozialdemokratische<br />

Funktionäre wurden verhaftet. Die Sozialdemokratische Partei<br />

Deutschlands war verboten. Das Vermögen der <strong>SPD</strong>, des Reichsbanners und der<br />

sozialdemokratischen Zeitungen war bereits durch e<strong>in</strong>e Anordnung vom 9. Mai beschlagnahmt.<br />

So fielen auch die <strong>SPD</strong>-Sitze im Geme<strong>in</strong>deparlament <strong>Niederjosbach</strong><br />

fort. Die NSDAP regierte bis 1945 alle<strong>in</strong>, mit dem <strong>Bürgermeister</strong>, zwei Schöffen und<br />

sechs Geme<strong>in</strong>deräten. E<strong>in</strong>en Riesenspaß hatten die <strong>SPD</strong>-Anhänger, als Walter<br />

Langguth 1935 für Saufgelage der SA-Männer im Gasthaus zur Krone Geld aus der<br />

Geme<strong>in</strong>dekasse veruntreut hatte. E<strong>in</strong> anderer NSDAP-Mann übernahm die Kassenführung.<br />

Das Verbot der <strong>SPD</strong> leitet zugleich e<strong>in</strong>en neuen Abschnitt <strong>in</strong> der Parteienlandschaft<br />

Deutschlands durch die verfügte Gleichschaltung e<strong>in</strong>.<br />

Das bedeutete<br />

die Selbstauflösung. Verboten war bereits der Allgeme<strong>in</strong>e Deutsche Gewerkschaftsbund,<br />

der sich als ökonomischer Arm der sozialistischen Arbeiterbewegung verstand,<br />

oder die Übernahme noch bestehender nichtsozialdemokratischer und nichtgewerkschaftlicher<br />

Organisationen <strong>in</strong> entsprechende NS-Organisation, (z.B. der Frontkämpferbund<br />

Stahlhelm wurde <strong>in</strong> die SA 13 übernommen, die Bündische Jungend <strong>in</strong><br />

die HJ 14 ).<br />

Die Mitglieder von NSDAP, SA und böse Nachbarn bespitzelten und denunzierten<br />

ihre Mitbürger. Weil die Nazis vermuteten, dass der nach <strong>Niederjosbach</strong> e<strong>in</strong>geheiratete<br />

He<strong>in</strong>rich D<strong>in</strong>ges, lange Zeit regionaler Beitragskassierer der Bauarbeitergewerkschaft,<br />

trotz Verbots noch Beiträge erhob, führte die SA (Sturmabteilung) e<strong>in</strong>e<br />

Hausdurchsuchung durch. Ohne Erfolg, Kassenbücher, Beitragsmarken und Stempel<br />

g<strong>in</strong>gen kurz zuvor <strong>in</strong> Flammen auf.<br />

Der aus der Kirche ausgetretene PG Peter stand sonntags morgens am Tor und beobachtete<br />

die Kirchgänger. Alles <strong>in</strong> allem, die <strong>Niederjosbach</strong>er <strong>SPD</strong>- und KPD-<br />

Anhänger kamen glimpflich davon.<br />

Alle Mitarbeiter im Staatsdienst wurden 1934 per Fragebogen (siehe Abschnitt<br />

Dokumente) politisch überprüft. Bewarben sich im öffentlichen Dienst arbeitende, die<br />

nicht Mitglied der NSDAP waren, um die Beamtenlaufbahn oder um e<strong>in</strong>e Beförderung,<br />

dann galten sie als „Politisch unzuverlässig“ und somit für nicht geeignet<br />

(siehe Abschnitt Dokumente). Bei der Reichstagswahl am 29.März 1936 - es war nur<br />

die Liste Hitler zugelassen - stimmten 442 FÜR und 3 GEGEN Hitler. Die Reichstagswahl<br />

am 10. April 1938 war Wahl und Volksabstimmung zur Annexion Österreichs<br />

zugleich. Für beide Kriterien gab es nur e<strong>in</strong>en Stimmzettel. Für die Reichstagswahlen<br />

waren nur Kandidaten der NSDAP <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>heitsliste zugelassen.<br />

Es konnte nur mit JA oder NEIN gestimmt werden. Den 444 JA-Wählern <strong>in</strong><br />

<strong>Niederjosbach</strong> standen 12 NEIN-Wähler gegenüber.<br />

13 SA = Sturmabteilung, Organisation der NSDAP<br />

14 HJ = Hitler-Jugend, Organisation der NSDAP<br />

19


Kriegszeit 1939 - 1945<br />

Bei Ausbruch des Krieges waren es zuerst die <strong>SPD</strong>- und gewerkschaftsnahen<br />

Männer die „zu den Waffen“ gerufen wurden. Sie durften für das Vaterland sterben.<br />

Dafür sorgten zwei oder drei örtliche Nazis, die die Auslese vornahmen.<br />

Die nicht hitlerfreundlichen Männer trafen sich samstags und sonntags im Gasthaus<br />

zum Taunus 15 zum Schoppen, bewerteten die NS-Politik und den Krieg. Sie erzählten<br />

Witze über Adolf Hitler, Hermann Gör<strong>in</strong>g, Josef Goebbels und andere Nazigrößen.<br />

Denunziert wurden Mart<strong>in</strong> Haag, Johann Jungels und He<strong>in</strong>rich L<strong>in</strong>d, weil sie sich über<br />

die Nazigrößen lustig machten. Der Ortsgruppenleiter Ernst Blum verhörte sie, konnte<br />

aber nichts nachweisen. Den Denunzianten wollte er nicht preisgeben. So kamen sie<br />

mit heiler Haut davon. Drei Frauen, e<strong>in</strong> Mann und zwei Knaben wurden <strong>in</strong> der Kriegszeit<br />

zwecks Re<strong>in</strong>haltung der Rasse sterilisiert. Weil e<strong>in</strong>e der Frauen sich der<br />

Sterilisation widersetzte, wurde sie entmündigt. E<strong>in</strong> PG der Geme<strong>in</strong>deverwaltung<br />

übernahm die Vormundschaft. E<strong>in</strong>e psychisch kranke Frau fiel der Euthanasie zum<br />

Opfer. Weitere 45 Menschen verloren ihr Leben durch die Kriegsereignisse. Am 27.<br />

März 1945 g<strong>in</strong>g diese Zeit zu Ende. Am 04. Mai 1945 setzte die US-Militärverwaltung<br />

Josef Zimmermann wieder als <strong>Bürgermeister</strong> e<strong>in</strong>.<br />

15 Heute Kirchgasse 1<br />

20


Nach 1945<br />

Bei der Geme<strong>in</strong>dewahl am 28.04.1946 - unter Aufsicht der Militärregierung - erzielte<br />

die <strong>SPD</strong> die absolute Mehrheit und Zimmermann blieb <strong>Bürgermeister</strong>. Er trug <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Zeit von größter Not und größtem Elend <strong>in</strong> allen Bereichen des Dase<strong>in</strong>s e<strong>in</strong>e schwere<br />

Last. Die Mandatsträger dieser Zeit durften während des Dritten Reiches nicht <strong>in</strong> der<br />

NSDAP gewesen se<strong>in</strong> und sollten im NS-Staat und deren Verwaltung ke<strong>in</strong>e hervorgehobenen<br />

Posten bekleidet haben.<br />

Das Inkrafttreten der Hessischen Verfassung am 01.12.1946 brachte Neuerungen <strong>in</strong><br />

vielen Bereichen. So stand am 25. April 1948 e<strong>in</strong>e neue Geme<strong>in</strong>dewahl an. Bei <strong>SPD</strong><br />

und CDU bewarben sich politisch unbelastete Kandidaten um e<strong>in</strong> Mandat <strong>in</strong> der neun<br />

Mitglieder zählenden Geme<strong>in</strong>devertretung. Wie bereits 1946 durften auch diesmal nur<br />

die von der Spruchkammer überprüften und entnazifizierten Personen an der Wahl<br />

teilnehmen. Zimmermann kandidierte nicht mehr. Die <strong>SPD</strong> erzielte fünf, die CDU vier<br />

Sitze und Georg He<strong>in</strong>z von der <strong>SPD</strong>-Liste wurde <strong>Bürgermeister</strong>. In se<strong>in</strong>er Zeit baute<br />

die Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>e Leichenhalle, zusammen mit Oberjosbach e<strong>in</strong>en Brunnen mit<br />

Wasserreservoir, verrohrte e<strong>in</strong>en Teil des Josbachs, die Obergasse und die H<strong>in</strong>tergasse<br />

(Eppste<strong>in</strong>er Straße) bekamen e<strong>in</strong>e Asphaltdecke und das Baugebiet „Ochsenstall“,<br />

die Schulstraße, Gartenstraße und Am Hopfenstück entstand. Nach zwei Wahlperioden<br />

stellte Georg He<strong>in</strong>z, *1886, se<strong>in</strong> Amt aus Altersgründen zur Verfügung. Auch<br />

bei der Wahl im Oktober 1956 erzielte die <strong>SPD</strong> mit fünf von neun Sitzen die absolute<br />

Mehrheit. Josef Kornmann wurde zum <strong>Bürgermeister</strong> gewählt. Die Wahl 1960 brachte<br />

das gleiche Ergebnis. 1964 erzielte die <strong>SPD</strong> e<strong>in</strong> Sitzverhältnis von 6:3, 1968 das Verhältnis<br />

5:4 und 1972 (bereits mit Bremthal fusioniert) abermals die meisten Stimmen.<br />

E<strong>in</strong>e weitsichtige <strong>SPD</strong>-Politik wandelte das Kle<strong>in</strong>bauerndorf <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e freundliche Wohnsitzgeme<strong>in</strong>de.<br />

Die Tr<strong>in</strong>kwasserversorgung wurde total erneuert und gesichert, die<br />

Kanalisation gebaut, die Müllabfuhr e<strong>in</strong>geführt, e<strong>in</strong>e neue Schule gebaut, geme<strong>in</strong>deeigene<br />

Hauptwirtschaftswege <strong>in</strong> den Feldlagen mit e<strong>in</strong>er festen Fahrbahn versehen,<br />

e<strong>in</strong> Sportplatz mit Umkleide- und Sanitärräumen erstellt, der Friedhof erweitert<br />

und e<strong>in</strong> Ehrenmal für die Opfer von Krieg und Gewalt an anderer Stelle errichtet. Es<br />

folgte der Bau der Bürgersteige entlang der klassifizierten Straßen, Bahnstraße, Bezirksstraße<br />

und Kirchgasse. Drei Banken ließen sich nieder, e<strong>in</strong>e Busanb<strong>in</strong>dung nach<br />

Wiesbaden morgens, mittags und abends wurde geschaffen, drei Bebauungspläne<br />

erstellt, 1973 erzielte <strong>Niederjosbach</strong> im Bezirkswettbewerb „Unser Dorf soll schöner<br />

werden“ den 2. Platz, u.a.m.<br />

Mit dem Zusammenschluss zur Stadt Eppste<strong>in</strong> endete die Mehrheit für die <strong>SPD</strong>. Es<br />

endete auch die Verbesserung der Infrastruktur. Die Ansiedlung e<strong>in</strong>er Arztpraxis<br />

erfolgte auf e<strong>in</strong>en <strong>SPD</strong>-Antrag vom 28.11.1978 h<strong>in</strong> im Jahre 1981. Von 1977 bis 1992<br />

brachte die <strong>SPD</strong>-Fraktion im Ortsbeirat mir ihren drei Sitzen über 70% der Anträge e<strong>in</strong><br />

und bedrängte die CDU so stark, dass der <strong>Bürgermeister</strong> selbst an den Ortsbeiratssitzungen<br />

teilnahm. FDP und FWG <strong>in</strong>teressierten vorrangig die Anliegen der Bewohner<br />

des Baugebietes Zeil. In der Regel s<strong>in</strong>d sie Mehrheitsbeschaffer für die CDU.<br />

Geschlossen haben drei Banken, zwei Lebensmittelgeschäfte, der Metzger. Die Post<br />

ist jetzt Agentur und die Busverb<strong>in</strong>dung nach Wiesbaden nach 15:00 Uhr e<strong>in</strong>gestellt.<br />

Die Jagdgenossenschaft, deren Mitglieder auf die Auszahlung ihrer Anteile verzichten,<br />

unterhält überwiegend die Feldwege und führt die Landschaftspflege durch.<br />

Die Dorferneuerung <strong>in</strong> der Zeit von 1986 bis 1992, e<strong>in</strong> Antrag der CDU, kam durch die<br />

Zustimmung der <strong>SPD</strong> im Ortbeirat zustande. Sie konnte nicht verantworten, dass<br />

Millionen DM Fördermittel des sozialdemokratisch regierten Landes Hessen verloren<br />

g<strong>in</strong>gen. (Die Freien Wähler und die Freien Demokraten, sonst Mehrheitsbeschaffer<br />

der CDU, verweigerten diesmal ihre Zustimmung). Leider ließen Bauausführung und<br />

21


Bauaufsicht zu wünschen übrig. In den dreißig Jahren CDU-Dom<strong>in</strong>anz, deren<br />

Fraktionsvorsitzender und der Stadtverordnetenvorsteher s<strong>in</strong>d <strong>Niederjosbach</strong>er, s<strong>in</strong>d<br />

<strong>in</strong> unserem Stadtteil nur unwesentliche Fortschritte festzustellen.<br />

Die Wahl zur Stadtverordnetenversammlung 1977 brachte <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong> der CDU<br />

459 (56,0 %), der <strong>SPD</strong> 260 (31,8 %), der FDP 23 (2,8 %) und der FWG 77 (9,4 %)<br />

der 819 Stimmen. Wesentliche Ursache dürften die Erschließungskosten des Baugebiets<br />

Zeil gewesen se<strong>in</strong>. Die von der <strong>SPD</strong> geschaffene vergleichsweise gute Infrastruktur<br />

<strong>in</strong> unserem Dorf mit 1300 E<strong>in</strong>wohnern (Stand 1976) wirkte nicht mehr, obwohl<br />

viele der damaligen Neubürger sich deswegen hier e<strong>in</strong>e neue Heimat gesucht hatten.<br />

Über Jahre brachten die <strong>SPD</strong>-Mandatsträger mit ihren Anträgen und Argumenten die<br />

politischen Gegner <strong>in</strong> Gewissensnöte. Trotzdem wurden sie von den Konservativen<br />

abgelehnt, umformuliert oder zu e<strong>in</strong>em späteren Zeitpunkt als ihr Antrag erneut vorgelegt.<br />

Und wurde wirklich im Ortsbeirat mal e<strong>in</strong>em <strong>SPD</strong>-Antrag zugestimmt, blieb er<br />

bei der CDU-dom<strong>in</strong>ierten Stadtverordnetenversammlung oder <strong>in</strong> der Verwaltung<br />

liegen. Das trifft auch für Maßnahmen zu, die seitens des Landes und des Bundes<br />

f<strong>in</strong>anziert wurden und werden. Bis zum Frühjahr 2006 konnte die <strong>SPD</strong> im Ortsbeirat<br />

drei Sitze von neun halten. Nun ist sie auf zwei Sitze geschrumpft. Die Schulden von<br />

Bremthal/<strong>Niederjosbach</strong> von zirka 950 DM pro Kopf im Jahre 1976, erhöhten sich bei<br />

der Stadt Eppste<strong>in</strong> auf heute zirka 1700 € 16 (~ 3325 DM). Mehr als das dreifache.<br />

Tendenz steigend. Heute kämpft die <strong>SPD</strong>-Fraktion <strong>in</strong> der Opposition für die Sanierung<br />

des städtischen Haushaltes.<br />

Im Stadtparlament f<strong>in</strong>den die politischen Ause<strong>in</strong>andersetzungen zwischen der CDU<br />

und der <strong>SPD</strong> nicht selten jenseits sachlicher Argumentation statt, ausgelöst durch die<br />

Wortwahl christlicher Mandatsträger.<br />

16 Bund der Steuerzahler Hessen, F<strong>in</strong>anzanalyse 2007: Gesamtschulden 22,919 T€, 13369 E<strong>in</strong>w.<br />

22


<strong>SPD</strong>-Mitgliedschaft <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong><br />

Dass es vor 1914 Mitglieder gab, ist e<strong>in</strong>gangs dokumentiert. Wer <strong>in</strong> der Zeit von 1919<br />

bis 1933 <strong>SPD</strong>-Mitglied war, konnte nicht festgestellt werden. Bis jetzt wurden trotz<br />

<strong>in</strong>tensivem Suchen <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong> und dem Hessischen Staatsarchiv Wiesbaden<br />

ke<strong>in</strong>e Unterlagen gefunden. Auch die Nachfragen bei den übergeordneten Partei<strong>in</strong>stanzen<br />

der <strong>SPD</strong> und bei der Friedrich-Ebert-Stiftung blieben ohne Ergebnisse.<br />

Der erste <strong>Niederjosbach</strong>er, der nach dem 2. Weltkrieg - im Jahre 1946 - se<strong>in</strong>e Mitgliedschaft<br />

erklärte, war der Eisenbahner Johann Jungels, *1899, +1976. Er berief die<br />

Versammlungen e<strong>in</strong>, pflegte Kontakte zum stellvertretenden Landrat und Landtagsabgeordneten<br />

He<strong>in</strong>rich Weis 17 , zu Hermann Schmitt-Vockenhausen 18 und zu<br />

Ladislaus W<strong>in</strong>terste<strong>in</strong> 19 . Er klebte Plakate und verteilte Broschüren. Der 1948 über die<br />

<strong>SPD</strong>-Liste zum <strong>Bürgermeister</strong> gewählte Georg He<strong>in</strong>z *20.04.1886, wurde 1949 Mitglied.<br />

Weitere Mitglieder waren der vor 1933 der Sozial-Demokratischen Partei angehörende<br />

und 1934 aus dem Dienst entlassene Gendarm Sukow aus Niedernhausen<br />

- er bekam 1947 <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong> e<strong>in</strong>en Wohnraum - und der 1934 aus<br />

Königshofen zugezogene und 1948 aus Kriegsgefangenschaft heimgekehrte Karl<br />

Sauerborn. Alle wurden beim Unterbezirk als E<strong>in</strong>zelmitglieder geführt.<br />

Der <strong>SPD</strong>-Ortsvere<strong>in</strong> hat sich nach der Kommunalwahl 1956 und der anschließenden<br />

Wahl von Josef Kornmann zum <strong>Bürgermeister</strong> am 1. Mai 1957 gegründet.<br />

Gründungsmitglieder waren Emil Backes *1915, Georg He<strong>in</strong>z *1886, Ludwig<br />

Kam<strong>in</strong>ek 20 *1916, Josef Kornmann *1917. Mit der Gründung des Ortsvere<strong>in</strong>s<br />

<strong>Niederjosbach</strong> steigerte sich die Zahl der Mitglieder kont<strong>in</strong>uierlich. Die über lange<br />

Jahre fortschrittliche Kommunalpolitik, die Informationsabende, Ortsbegehungen,<br />

Wanderungen, Stammtische, Sommerfeste und Ausflüge trugen zu e<strong>in</strong>er überdurchschnittlichen<br />

Mitgliederzahl bei. So gab es ke<strong>in</strong>en Mangel an Kandidaten für die <strong>SPD</strong>-<br />

Liste bei den Geme<strong>in</strong>dewahlen, denn auch viele Anhänger standen zur Verfügung.<br />

Von 1946 bis Frühjahr 1977 hatte die <strong>SPD</strong> die absolute Mehrheit im Geme<strong>in</strong>deparlament<br />

bzw. im Ortsbeirat (1972 – 1977).<br />

In der Zeit von 1964 bis 1968 bestand sogar e<strong>in</strong>e 2/3-Mehrheit. Das Gesetz über die<br />

Gebietsreform warf 1970 se<strong>in</strong>e Schatten. Die <strong>SPD</strong> <strong>Niederjosbach</strong> visierte e<strong>in</strong>e überschaubare<br />

Kommune aus zwei oder drei Geme<strong>in</strong>den an, um als relativ kle<strong>in</strong>e kommunale<br />

E<strong>in</strong>heit fortzubestehen. Das wurde <strong>in</strong>sbesondere durch die <strong>SPD</strong>-Mandatsträger<br />

forciert. Der freiwillige Zusammenschluss der Geme<strong>in</strong>den Bremthal und<br />

<strong>Niederjosbach</strong> zum 31.12.1971 änderte an den politischen Mehrheiten nichts. Das<br />

neue Geme<strong>in</strong>deparlament Bremthal mit neun (<strong>SPD</strong>) zu sechs (CDU) Geme<strong>in</strong>devertretern,<br />

aus der Geme<strong>in</strong>dewahl im Herbst 1972 hervor gegangen, konnte die erfolgreiche<br />

Arbeit der vorherigen Geme<strong>in</strong>den Bremthal und <strong>Niederjosbach</strong> fortsetzen.<br />

Die beiden <strong>SPD</strong>-Ortsvere<strong>in</strong>e fusionierten am 22. Februar 1972. Der Ortsvere<strong>in</strong><br />

<strong>Niederjosbach</strong> hörte, dem Namen nach, auf zu bestehen. Josef Kornmann, von<br />

17 He<strong>in</strong>rich Weiß, Hofheim-Marxheim, * 02.08.1893, + 05.11.1966, Mitglied des Hessischen Landtages von 1946 bis<br />

1964<br />

18 Hermann Schmitt-Vockenhausen, * 31. Januar 1923 <strong>in</strong> Vockenhausen, + 2. August 1979 <strong>in</strong> Koblenz, MdB 1953-<br />

1979, Bundestags-Vizepräsident von 1969 – 1979.<br />

19 <strong>SPD</strong>-<strong>Bürgermeister</strong> <strong>in</strong> Hattersheim und Vater des späteren Hess. Innenm<strong>in</strong>isters Horst W<strong>in</strong>terste<strong>in</strong><br />

20 Ludwig Kam<strong>in</strong>ek kam 1946als Heimatvertriebener aus Znaim (heute Tschechien) nach <strong>Niederjosbach</strong>. Er war<br />

bereits 1934 <strong>in</strong> der sozialdemokratischen Jugendorganisation und von 1948 bis 1981 Mandatsträger <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong>,<br />

Bremthal und Eppste<strong>in</strong>, sowie <strong>in</strong> mehreren Vere<strong>in</strong>en tätig. Im Mai 1982 erhielt er für se<strong>in</strong>e Aktivitäten das Bundesverdienstkreuz.<br />

23


Herbst 1956 bis 31.12.1971, <strong>Bürgermeister</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong> und seitheriger Ortsvere<strong>in</strong>svorsitzender<br />

wurde e<strong>in</strong>stimmig zum Ehrenvorsitzenden gewählt. 96 Mitglieder<br />

hatte jetzt der Ortsvere<strong>in</strong> Bremthal. Auch jetzt stand e<strong>in</strong>e große Zahl sehr zuverlässiger<br />

und e<strong>in</strong>satzbereiter Personen mit und ohne Parteibuch als Mandatsträger zur<br />

Verfügung.<br />

Trotz vieler Aktionen der verschiedensten Art und Vorsprachen bei dem von der <strong>SPD</strong><br />

geleiteten Hessischen Innenm<strong>in</strong>isterium musste nach fünf kommunalpolitisch erfolgreichen<br />

Jahren die relativ neue Geme<strong>in</strong>de Bremthal mit den Ortsteilen Bremthal und<br />

<strong>Niederjosbach</strong> ab 01.01.1977 Bestandteil der neuen Stadt Eppste<strong>in</strong> werden. Die Selbständigkeit<br />

zu erhalten ist nicht gelungen.<br />

Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.<br />

Der durch Gesetz angeordnete politische Zusammenschluss zum 01.01.1977 der<br />

selbständigen Geme<strong>in</strong>den Bremthal-<strong>Niederjosbach</strong>, Ehlhalten, Eppste<strong>in</strong> und<br />

Vockenhausen zur neuen Stadt Eppste<strong>in</strong> wirkte sich auch auf die <strong>SPD</strong>-Organisation<br />

aus. Um auf diesen Tag gut vorbereitet zu se<strong>in</strong>, ordnete der <strong>SPD</strong>-Unterbezirk Ma<strong>in</strong>-<br />

Taunus mit Schreiben vom 19.01.1976 die Gründung e<strong>in</strong>es neuen Ortsvere<strong>in</strong>s für die<br />

ganze Stadt an. Dies geschah am 06.02.1976 im Saal des Gasthauses „Zum<br />

Schwanen“ <strong>in</strong> Bremthal. Alle Mitglieder der fünf Stadtteile waren e<strong>in</strong>geladen. Zugegen<br />

waren außerdem: der Bundestagsvizepräsident Dr. Hermann Schmitt-Vockenhausen,<br />

der Bundestagsabgeordnete Dr. Dietrich Sperl<strong>in</strong>g und der Vorsitzende des Unterbezirks<br />

Ma<strong>in</strong>-Taunus Norbert W<strong>in</strong>terste<strong>in</strong>, zugleich <strong>Bürgermeister</strong> von Hattersheim. Er<br />

übte die Versammlungsleitung aus. Heftige Debatten, angefacht durch Äußerungen<br />

Eppste<strong>in</strong>er Genoss<strong>in</strong>nen und Genossen, heizte den Lokalpatriotismus an. Jeder<br />

künftige Stadtteil strebte e<strong>in</strong>e größtmögliche Selbständigkeit an. Nach heftigen Diskussionen<br />

entstanden den Stadtteilen entsprechende Ortsbezirke mit e<strong>in</strong>em<br />

Delegiertenmodell. Bremthal hatte zirka 55 Mitglieder, Ehlhalten 17 Mitglieder, Eppste<strong>in</strong><br />

zirka 60 Mitglieder, <strong>Niederjosbach</strong> 42 Mitglieder und Vockenhausen zirka 60,<br />

<strong>in</strong>sgesamt zirka 240 Mitglieder. Dieses Modell blieb relativ kurzlebig. Der Lokalpatriotismus<br />

trieb anfangs üppige Blüten (Das war <strong>in</strong> den anderen Parteien nicht<br />

anders). Wir <strong>Niederjosbach</strong>er zeigten uns da relativ tolerant. Wir kannten die<br />

Problematik aus dem Zusammenschluss mit Bremthal und sahen das Ganze gelassener.<br />

Die von der Bevölkerung abgelehnte Gebietsreform des <strong>SPD</strong>/FDP-regierten Landes<br />

Hessen, sowie der Zuwachs der Bürger des Baugebietes Zeil brachte die <strong>SPD</strong>-<br />

<strong>Niederjosbach</strong> nicht nur um Stimmen, sondern auch um die Mehrheit. Und immer<br />

noch lag die Mitgliederzahl über dem Bundesdurchschnitt.<br />

Heute ist von all den Querelen der ersten geme<strong>in</strong>samen Jahre im Ortsvere<strong>in</strong> Eppste<strong>in</strong><br />

nichts mehr zu spüren. Die <strong>SPD</strong> Eppste<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong>e harmonische Familie geworden. Die<br />

Mitgliederzahlen s<strong>in</strong>d, wie überall <strong>in</strong> Deutschland, zurückgegangen. Zurzeit ist aber<br />

e<strong>in</strong>e verstärkte Mitarbeit von parte<strong>in</strong>ahen Mitbürgern festzustellen. Dem Vorsitzenden<br />

des <strong>SPD</strong>-Ortsbezirkes, der seit fast 20 Jahren im Amt ist, und se<strong>in</strong>en Mitstreitern ist<br />

es trotz aller Anstrengungen nicht gelungen, die Situation <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong> zu<br />

besseren Ergebnissen zu führen. Das Engagement für die K<strong>in</strong>der- und Jugendarbeit<br />

(K<strong>in</strong>dergarten als Pflicht und gebührenfrei), die pädagogisch betreute Ganztagsschule,<br />

Hochwasserschutz, sowie begleitende Jugendarbeit s<strong>in</strong>d Schwerpunkte der<br />

Parteiarbeit und der Kommunalpolitik. Ebenfalls hat die <strong>SPD</strong> das Thema Umweltschutz,<br />

besser als Bündnis 90/ Die Grünen, besetzt. Vor jeder Wahl wird auf dem<br />

„Zimmerplatz“, dem Ortsmittelpunkt, e<strong>in</strong> Info-Stand aufgestellt. Weitergehende<br />

Aktionen f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem Ortsvere<strong>in</strong> Eppste<strong>in</strong> und dem Unterbezirk<br />

Ma<strong>in</strong>-Taunus der <strong>SPD</strong> statt. Und das zeugt vom unerschütterlichen Wirken der<br />

Sozialdemokratie, die <strong>in</strong> unserer Geme<strong>in</strong>de über hundert Jahre stets e<strong>in</strong> Schrittmacher<br />

und Träger des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens war. Sie hat e<strong>in</strong>e<br />

stolze Tradition aufzuweisen.<br />

Der Pessimist klagt über den W<strong>in</strong>d, der Optimist hofft, dass der W<strong>in</strong>d sich dreht, und<br />

der Realist hisst die Segel.<br />

24


In diesem S<strong>in</strong>ne ist die <strong>SPD</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong> e<strong>in</strong>e Mischung aus Optimist und<br />

Realist. Immer bereit, neue Ideen zu entwickeln und Lösungen zu suchen.<br />

25


Wer etwas will, sucht Wege.<br />

Wer etwas nicht will, sucht<br />

Gründe.<br />

Tu, was du kannst,<br />

mit dem, was du hast,<br />

wo immer du bist.<br />

26


Die Vorsitzenden des Ortsvere<strong>in</strong>s/Ortsbezirks<br />

<strong>Niederjosbach</strong><br />

Von bis Vorsitzende<br />

1957 1969 Kornmann Josef<br />

1970 1971 Fonzen Gerhard<br />

1972 1976 Paul Ickstadt (OV Bremthal)<br />

1977 1978 Kornmann Josef<br />

1979 1980 Rückel Fritz<br />

1981 1982 Fonzen Gerhard<br />

1983 1986 Hildebrandt Hans-Jürgen<br />

1987 1988 Nocke W<strong>in</strong>fried<br />

1989 Eulenberger Harald<br />

Die Vorsitzenden des Ortsvere<strong>in</strong>s Eppste<strong>in</strong><br />

Von Bis Vorsitzenden des Ortsvere<strong>in</strong>s<br />

1976 1977 Siegfried Weiß (Vockenhausen)<br />

1977 1978 Hans H. Babl (Vockenhausen)<br />

I/1979 IV/1979 Bernd Schnoor (Bremthal)<br />

1979 1982 Paul Ickstadt (Bremthal)<br />

1982 1986 Fritz Rückel (<strong>Niederjosbach</strong>)<br />

1986 1987 Thomas Pieper (Bremthal)<br />

1987 1992 Alfred Harnischfeger (Vockenhausen)<br />

1992 1994 Alois Mess<strong>in</strong>ger (Vockenhausen)<br />

1994 1997 Bernhard Brose (Bremthal)<br />

1997 2003 Fabian Rohde (Bremthal)<br />

2004 2005 Manfred Dittrich (Ep), Annette Pfeiffer (Br)<br />

2006 2007 Manfred Dittrich (Eppste<strong>in</strong>)<br />

2008<br />

Marion Kütemeyer (Ehlhalten)<br />

Manfred Dittrich (Eppste<strong>in</strong>)<br />

27


Schlechte Kandidaten werden<br />

gewählt von guten Bürgern,<br />

die nicht zur Wahl gehen.<br />

28


Zeittafel<br />

TT MM JJJJ Begebenheiten<br />

03 01 1882 Bericht des Lehrers von Vockenhausen an den Regierungspräsidenten:<br />

Von den zirka 100 Wählern <strong>in</strong> Vockenhausen stimmten 22 sozialistisch.<br />

1884 <strong>SPD</strong>-Versammlung <strong>in</strong> Vockenhausen wurde nicht genehmigt<br />

20 05 1886 der Maurer Johann Zimmermann ist dem Fachvere<strong>in</strong> der Maurer beitreten.<br />

30 05 1886 der Maurer Johann Zimmermann und der Gerber Franz Kantner s<strong>in</strong>d Anhänger<br />

der <strong>SPD</strong>. Sie haben 1884 e<strong>in</strong>e Versammlung abgehalten<br />

20 02 1890 Reichstagswahl,<br />

<strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong> 61,4 % der Stimmen<br />

14 09 1890 Sonntag um 16,00 Uhr öffentliche Versammlung <strong>in</strong> Saal von Lois Mauer<br />

auf dem Hof Häusel<br />

22 02 1891 <strong>SPD</strong>-Parteitag, Delegierten u.a.: Wittmann aus Sulzbach, Anton Krebs<br />

aus Marxheim, Johann Jakobi aus Kriftel, Conrad Petermann aus Bad<br />

Soden, Peter Schmidt aus Hornau, Josef Schwalbach aus Hofheim,<br />

HHSta Wi Abt 418 Nr. 1501<br />

01 03 1891 um 15,30 Uhr <strong>SPD</strong>-Versammlung. Versammlungsleiter der Arbeiter<br />

Dieth, Ruppertsha<strong>in</strong>. Anwesend waren zirka 150 Personen aus<br />

Eppenha<strong>in</strong>, Eppste<strong>in</strong>, Fischbach, <strong>Niederjosbach</strong>, Niedernhausen,<br />

Ruppertsha<strong>in</strong> und Vockenhausen<br />

14 03 1891 He<strong>in</strong>rich Haag, Schlosser und Fritz Knöll, Fabrikarbeiter, gehören dem<br />

<strong>SPD</strong>-Arbeiter-Wahlvere<strong>in</strong> Eppste<strong>in</strong> und Umgebung an und werden<br />

polizeilich überwacht.<br />

03 05 1891 Versammlung auf dem Hof Häusel, angemeldet von Johann Seckler<br />

Eppste<strong>in</strong> und Franz Kantner, Vockenhausen, 200 Besucher<br />

29 01 1893 Josef Abt aus Niedernhausen und Josef Abt aus <strong>Niederjosbach</strong> haben <strong>in</strong><br />

Oberjosbach <strong>SPD</strong>-Flugblätter verteilt<br />

29 11 1899 Geme<strong>in</strong>dewahl Vockenhausen: 9 Geme<strong>in</strong>devertreter, davon 1 <strong>SPD</strong> = 11<br />

%<br />

Nikolaus W<strong>in</strong>k , HHSta Wi Abt 418 Nr. 1501<br />

1903 Reichstagswahlen, <strong>Niederjosbach</strong> 51% <strong>SPD</strong><br />

01 05 1904 Der Arbeiter-Gesangvere<strong>in</strong> Vockenhausen veranstaltete e<strong>in</strong>e Maifeier als<br />

„Geschlossene Gesellschaft“ im Saale von Gastwirt Zimmermann<br />

(Grüner Baum)<br />

04 03 1906 Vertrauensmänner der <strong>SPD</strong> im Untertaunuskreis u.a. Josef Abt, Fabrikarbeiter<br />

aus <strong>Niederjosbach</strong>, Ferd<strong>in</strong>and Wupper aus Vockenhausen.<br />

Ke<strong>in</strong>e sozialdemokratischen Vere<strong>in</strong>e im Untertaunuskreis, HHSta Wi Abt<br />

418 Nr. 1501<br />

05 1906 Mitglieder im <strong>SPD</strong>-Wahlvere<strong>in</strong>: Adam Braun, Lorenz Morgenstern, Emil<br />

Morgenstern und Johann Wittmer aus Bremthal, Peter Racky aus<br />

Ehlhalten, Josef Abt aus Niedernhausen, Peter L<strong>in</strong>d und Fritz Knöll aus<br />

<strong>Niederjosbach</strong>, Christian Becker, Friedrich Born, Re<strong>in</strong>hard Benndorf,<br />

Adam Dildei, Adam Ernst I, Adam Ernst II., Johann Ernst, Karl Ernst,<br />

Peter Kraushaar, He<strong>in</strong>rich Kumb, Friedrich Lehmann, Karl Müller, Johann<br />

Schneider, Johann Sossenheimer, Wilhelm Sossenheimer, Anton W<strong>in</strong>k<br />

und Ferd<strong>in</strong>and Wupper aus Vockenhausen<br />

04 08 1913 Der Idste<strong>in</strong>er Gendarm hat festgestellt, dass <strong>in</strong> Breithardt, Wallrabenste<strong>in</strong><br />

und Vockenhausen Arbeiter-Gesangvere<strong>in</strong>e bestehen.<br />

HHSta Wi Abt 418 Nr. 1501<br />

18 08 1914 Mit Rücksicht auf den Kriegszustand entfällt die Berichterstattung über<br />

die sozialdemokratischen und anarchistischen Bewegungen zum<br />

01.10.1914, HHSta Wi Abt 418 Nr. 1501<br />

1919 bis 1933: Die <strong>SPD</strong> stellt ihre Liste zur Geme<strong>in</strong>dewahl unter dem Namen<br />

Geme<strong>in</strong>nützige Arbeiterpartei auf.<br />

29


TT MM JJJJ Begebenheiten<br />

29 08 1932 Der Landjägerposten Eppste<strong>in</strong> meldet: <strong>in</strong> Eppste<strong>in</strong>, Ehlhalten und<br />

Eppenha<strong>in</strong> ke<strong>in</strong> Reichsbanner.<br />

Der Landjägerposten <strong>in</strong> Niedernhausen meldet: <strong>in</strong> Bremthal und<br />

<strong>Niederjosbach</strong> ke<strong>in</strong> Reichsbanner, aber <strong>in</strong> Vockenhausen.<br />

03 11 1932 Der Landjägerposten <strong>in</strong> Niedernhausen meldet: <strong>SPD</strong>-Versammlung <strong>in</strong><br />

<strong>Niederjosbach</strong> am 02.11.1932. Leiter Anton Thoma, <strong>Niederjosbach</strong>,<br />

Redner Kaufmann He<strong>in</strong>rich Nöll, Anspach, die Versammlung verlief<br />

ruhig, anwesend 30 Personen<br />

28 02 1933 Die <strong>SPD</strong> bittet um Genehmigung für e<strong>in</strong>e öffentliche Kundgebung am<br />

02.03.1933. Thema Freiheitsfront gegen Harzburger Front. i.A. Adam<br />

Fritz<br />

24 06 1933 Sämtliche Mitglieder der <strong>SPD</strong>, die heute noch den Volksvertretungen und<br />

den Geme<strong>in</strong>devertretungen angehören, s<strong>in</strong>d sofort von der weiteren<br />

Ausübung ihrer Mandate auszuschließen<br />

Versammlungen der <strong>SPD</strong> und Hilfs- und Ersatzorganisationen s<strong>in</strong>d zu<br />

verbieten, Vermögensgegenstände s<strong>in</strong>d zu beschlagnahmen<br />

01 11 1946 Johann Jungels, * 1899 +1976, tritt als erster nach dem Krieg <strong>in</strong> die <strong>SPD</strong><br />

e<strong>in</strong><br />

1947 Der Gendarm a.D. Sukow setzt se<strong>in</strong>e <strong>SPD</strong>-Mitgliedschaft von 1933 fort<br />

1948 Bei der Geme<strong>in</strong>dewahl 9 Geme<strong>in</strong>devertreter: 5 Sitze für die <strong>SPD</strong>, 4 Sitze<br />

für die CDU, Georg He<strong>in</strong>z wird zum <strong>Bürgermeister</strong> gewählt.<br />

1949 <strong>Bürgermeister</strong> Georg He<strong>in</strong>z *1886, wird <strong>SPD</strong>-Mitglied<br />

01. 01. 1957 <strong>Bürgermeister</strong> Josef Kornmann, *1917, wird <strong>SPD</strong>-Mitglied, gründet den<br />

<strong>SPD</strong>-Ortsvere<strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong> und wird dessen Vorsitzender<br />

22 02 1972 Der Ortsvere<strong>in</strong> (OV) <strong>Niederjosbach</strong> schließt sich mit dem Ortsvere<strong>in</strong><br />

Bremthal unter dem Namen OV Bremthal zusammen.<br />

06 02 1976 Der neue OV Eppste<strong>in</strong> gründet sich. Die Ortsbezirke Bremthal-<br />

<strong>Niederjosbach</strong>, Ehlhalten, Eppste<strong>in</strong> und Vockenhausen schließen sich<br />

zusammen.<br />

01 01 1977 Alt-Eppste<strong>in</strong>, Bremthal, Ehlhalten, <strong>Niederjosbach</strong> und Vockenhausen<br />

bilden kraft Gesetzes die Kommune Stadt Eppste<strong>in</strong>.<br />

20 03 1977 Die <strong>SPD</strong> <strong>Niederjosbach</strong> verliert bei der Kommunalwahl nach 31 Jahren<br />

die absolute Mehrheit und err<strong>in</strong>gt drei von neun Sitzen im Ortsbeirat.<br />

Die <strong>SPD</strong> erzielt 12 von 37 Sitzen im Stadtparlament<br />

1977 bis 1991 Die <strong>SPD</strong>-Fraktion im Ortsbeirat br<strong>in</strong>gt 70% aller Anträge und Anfragen<br />

e<strong>in</strong>. Sie dom<strong>in</strong>iert mit ihren drei Sitzen durch ihre Wissen und Taktik.<br />

Scheitert jedoch oft durch die Mehrheitsverhältnisse.<br />

1992 bis 2007Die <strong>SPD</strong>-Anträge im Ortsbeirat werden abgelehnt oder umformuliert.<br />

26 03 2006 Die <strong>SPD</strong> <strong>Niederjosbach</strong> erzielt im Ortsbeirat zwei Sitze<br />

30


Dokumente<br />

und<br />

Bilder<br />

31


Reichstagswahlen <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong> von 1877 bis 1912<br />

Jahr<br />

Wahlrecht hatten nur Männer ab 25 Jahre<br />

Gültige<br />

Stimmen<br />

National-<br />

Liberale<br />

%<br />

Zentrum<br />

%<br />

L<strong>in</strong>ks-<br />

Liberale<br />

%<br />

<strong>SPD</strong><br />

%<br />

1877 74 9,5 90,5 0,0 0,0<br />

1878 79 3,8 96,2 0,0 0,0<br />

1881 42 14,3 42,9 42,9 0,0<br />

<strong>SPD</strong><br />

Stimmen<br />

1884 67 0,0 85,1 0,0 14,9 10<br />

1887 75 1,3 61,3 24,0 13,3 10<br />

1890 70 0,0 34,3 4,3 61,4 43<br />

1893 74 4,1 48,6 4,1 43,2 32<br />

1898 76 3,9 60,5 0,0 35,5 27<br />

1903 76 6,6 42,1 0,0 51,3 39<br />

1907 99 19,2 0,0 53,5 27,3 27<br />

1912 102 9,8 42,2 1,0 47,1 48<br />

32


Reichstagswahlen <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong> von 1919 bis 1933<br />

Jahr<br />

Wahlrecht für Männer und Frauen über 21 Jahre<br />

Gültige<br />

Stimmen<br />

NSDAP<br />

%<br />

NSDAP Stimmen DNVP<br />

%<br />

DVP<br />

%<br />

Zentrum<br />

%<br />

1919 237 0 0 0,4 0 44,7<br />

1920 240 0 0 0 0 45,0<br />

1924 I<br />

1924 II<br />

281 0 0 2,1 3,6 47,7<br />

233 0,9 2 3,4 1,3 48,1<br />

1928 222 0,5 1 2,7 1,4 25,7<br />

1930 316 20,3 64 0,3 1,3 29,7<br />

1932 I<br />

1932 II<br />

371 40,7 151 1,1 0 26,1<br />

381 43,8 167 0,5 0 22,6<br />

1933 399 46,6 186 1,0 0,5 24,3<br />

Jahr<br />

DDP<br />

%<br />

<strong>SPD</strong><br />

%<br />

<strong>SPD</strong><br />

Stimmen<br />

U<strong>SPD</strong><br />

%<br />

U<strong>SPD</strong><br />

Stimmen<br />

KPD<br />

%<br />

1919 1,7 53,2 126 0 0 0<br />

1920 1,3 44,2 106 9,6 22 0 0<br />

1924 I<br />

1924 II<br />

2,1 26,3 74 2,5 7 13,2 2,5<br />

1,3 39,1 91 0,4 1 4,7 0,9<br />

Sonstige<br />

%<br />

1928 1,4 27,4 61 0 14,9 16,2<br />

1930 0 24,4 77 0 15,2 8,9<br />

1932 I<br />

1932 II<br />

0 25,9 99 0 4,3 1,9<br />

0 24,7 94 0 7,1 1,3<br />

1933 0 23,1 92 0 3,3 1,3<br />

Reichstagswahl 1936<br />

442 FÜR und 3 GEGEN Hitler.<br />

Reichstagswahl und Volksabstimmung 1938<br />

444 JA, 12 NEIN<br />

DNVP: Deutschnationale Volkspartei;<br />

DVP: Deutsche Volkspartei;<br />

DDP: Deutsche demokratische Partei;<br />

U<strong>SPD</strong>: Unabhängige <strong>SPD</strong>;<br />

KPD: Kommunistische Partei Deutschlands<br />

33


Jahr<br />

1949 21<br />

Gültige<br />

Stimmen<br />

Bundestagswahlen 1949 bis 2005<br />

CDU <strong>SPD</strong><br />

FDP<br />

KPD<br />

DFU, PDS<br />

L<strong>in</strong>ke<br />

425 162 202 47 14<br />

1953 491 219 180 64 8<br />

1957 525 268 206 18 0<br />

1961 635 305 269 39 12<br />

Grüne NPD<br />

REP Andere<br />

BHE Andere<br />

16 4<br />

BHE/DP<br />

29 4<br />

BHE/DP<br />

10<br />

1965 692 329 304 25 9 4 21<br />

1969 720 331 344 15 0 22 8<br />

1972 22<br />

793 387 351 50 0 1 4<br />

1976 466 336 57<br />

1980 23<br />

1076 476 428 145 2 15 1 9<br />

1983 1138 589 394 111 1 42 1 0<br />

1987 24<br />

1180 543 362 163 0 102 6 4<br />

1990 1110 543 340 151 0 43 22 11<br />

1994 977 440 314 110 10 75 15 13<br />

1998 1008 434 351 118 8 57 19 21<br />

2002 920 391 322 106 7 78 8 8<br />

2005 915 353 254 150 35 91 11 21<br />

Die Veränderungen der Bevölkerungsstruktur wirken sich auf die Wahlergebnisse aus.<br />

21 Von 1949 bis 1969, 1972, von 1990 bis 2005, Statistisches Landesamt Wiesbaden, Wahlen<br />

22 Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abt 529 Nr. 988 - 989<br />

23 Hess. Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abt 529 Nr. 1098-1101<br />

24 von Dr. B. Picard und Herbert Sauerborn<br />

34


Polizeibericht vom 20.06.1886, Seite 1 (Betr. Vockenhausen)<br />

HHSta Wi Abt 418 Nr. 1275<br />

(Betr. Vockenhausen)<br />

HHSta Wi Abt 418 Nr. 1275<br />

Übersetzung<br />

Br:m: dem Königlichen Landratsamt mit dem Bericht gehorsamst zurück, dass 2/3 der Bewohner<br />

Vockenhausens der sozialdemokratischen Partei angehören. Personen, welche den<br />

Namen Zimmermann führen, gibt es deren <strong>in</strong> Vockenhausen viele. Der hier <strong>in</strong> Frage<br />

kommende Zimmermann wird der 30 jährige Mauerer Johann Zimmermann, welcher mittelgroß<br />

ist, rotes Gesicht und rötlichen schwachen Schnurrbart hat, se<strong>in</strong>. Derselbe arbeitet <strong>in</strong><br />

Frankfurt und ist nur<br />

35


Polizeibericht vom 20.06.1886, Seite 2<br />

Polizeibericht vom 20.06.1886, Seite 2<br />

36


Polizeibericht vom 20.06.1886, Seite 2<br />

(Übersetzung)<br />

an Sonn- und Feiertagen <strong>in</strong> Vockenhausen bei se<strong>in</strong>er Familie. Dieser, sowie e<strong>in</strong> Gerber Franz<br />

Kantner ebenfalls von da, welcher <strong>in</strong> Lorsbach <strong>in</strong> Arbeit steht, s<strong>in</strong>d die eifrigen Anhänger der<br />

sozialdemokratischen Partei, haben rege Verb<strong>in</strong>dung mit Frankfurt beziehungsweise Bockenheim<br />

und kommt häufig der Schre<strong>in</strong>er und Gastwirt Fleischmann von da nach Vockenhausen<br />

mit Genossen. Fleischmann war hier wiederholt als Kandidat für den Reichstag aufgestellt. Es<br />

kam sogar vor zwei Jahren <strong>in</strong> Vockenhausen vor, das Fleischmann <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit<br />

Zimmermann und Kantner e<strong>in</strong>e Versammlung abhalten wollten, ich dieselbe aber, wegen der<br />

nicht ordnungsmäßigen und nicht rechtzeitigen Anmeldung bei der Ortsbehörde nicht abhalten<br />

ließ, wovon ich se<strong>in</strong>erzeit dem Königlichen Landratsamt Bericht erstattet hatte.<br />

Fleischmann und Genossen waren Pf<strong>in</strong>gsten wiederum <strong>in</strong> Vockenhausen. Dieselben s<strong>in</strong>d aber<br />

sehr vorsichtig, so dass es mir bis jetzt nicht gelungen ist, gegen dieselben e<strong>in</strong>schreiten zu<br />

können.<br />

Was die Vornahme e<strong>in</strong>er Durchsuchung anbelangt, so erlaube ich mir gehorsamst zu bemerken,<br />

dass der Gendarm nicht Hilfsbeamter der Staatsanwaltschaft ist.<br />

Idste<strong>in</strong>, den 20. Juni 1886<br />

Voigt<br />

Fußgendarm<br />

37


Polizeibericht vom 17.07 1886 (Betr. Vockenhausen )<br />

38


Polizeibericht vom 17.07.1886,<br />

Übersetzung<br />

Spalte Vorleben<br />

Zimmermann:<br />

Ist seit längeren Jahren als Mauerer <strong>in</strong> Frankfurt a/M beschäftigt, soll dort selbst als eifriger<br />

Sozialist bekannt se<strong>in</strong>, sodass sich das dortige Königliche Polizei-Präsidium bereits veranlasst<br />

sah, Erkundigungen über denselben anzuziehen, um auf ihn aufmerksam zu machen<br />

Kantner:<br />

In Ma<strong>in</strong>z, hier unbekannt<br />

Spalte Politische Tätigkeit<br />

Zimmermann:<br />

Ist bekannt als eifriger Sozialist, steht mit dem allbekannten Agitatoren Schre<strong>in</strong>er und Wirt<br />

Fleischmann von Frankfurt a/M <strong>in</strong> reger Verb<strong>in</strong>dung, vermutlich verbreitet derselbe<br />

sozialistische aus der Schweiz kommende Schriften.<br />

Fleischmann kommt hie und da heimlich nach Vockenhausen und verkehrt beim Fabrikarbeiter<br />

und Gastwirt Nikolaus Zimmermann<br />

Kantner:<br />

Stehet <strong>in</strong> enger Verb<strong>in</strong>dung mit dem vorgenannten Johann Zimmermann und Fleischmann,<br />

verreisen des Sonntags öfter zusammen, vermutlich zum Zwecke der Agitationen und Verbreitung<br />

sozialistischer Schriften.<br />

39


Polizeibericht v. 14. März 1891, Seite 1 (Betr. <strong>Niederjosbach</strong>)<br />

HHSta Wi Abt 418 Nr. 1275<br />

40


Polizeibericht vom 14.März 1891, Seite 2<br />

41


Polizeibericht v. 14.März 1891, (Betr. <strong>Niederjosbach</strong>)<br />

Niedernhausen, den 14.März 1891<br />

An<br />

das Königliche Landrats–Amt<br />

zu Lg. Schwalbach<br />

Dem Königlichen Landrats-Amt berichte ich ganz gehorsamst auf Grund angestellter<br />

Recherchen, dass <strong>in</strong> dem „Krieger-Vere<strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong>, der Schlosser He<strong>in</strong>rich<br />

Haag, sowie der Fabrikarbeiter Friedrich Knöll, beide von dort, Mitglieder des dortigen<br />

Krieger-Vere<strong>in</strong>s, aber auch Mitglieder des Arbeiter-Wahlvere<strong>in</strong>s (sozialdemokratischer<br />

Vere<strong>in</strong>) für Eppste<strong>in</strong> und Umgebung s<strong>in</strong>d.<br />

Der Schlosser He<strong>in</strong>rich Haag ist als Vorstandsmitglied des Arbeiter-Wahlvere<strong>in</strong>s gewählt.<br />

Der Fabrikarbeiter Friedrich Knöll, welcher Vorstandsmitglied des Krieger-Vere<strong>in</strong>s<br />

<strong>Niederjosbach</strong> ist, ist als Mitglied des Arbeiter-Wahlvere<strong>in</strong>s Eppste<strong>in</strong> beigetreten.<br />

Beide s<strong>in</strong>d bis jetzt noch Mitglied des Krieger-Vere<strong>in</strong>s <strong>Niederjosbach</strong>.<br />

Außerdem s<strong>in</strong>d noch mehrere Personen, welche Anhänger der Sozialdemokratie<br />

s<strong>in</strong>d, Mitglieder des genannten Krieger-Vere<strong>in</strong>s, können aber noch nicht namentlich<br />

angegeben werden, da sie sich öffentlich noch nicht gezeigt haben.<br />

Ebenso verhält es sich mit dem Krieger-Vere<strong>in</strong> Vockenhausen. Obwohl der Herr<br />

<strong>Bürgermeister</strong> Schmidt von dort, diejenigen Mitglieder des Vere<strong>in</strong>s, welche sich<br />

öffentlich zur Sozialdemokratie bekannten, aus dem genannten Krieger-Vere<strong>in</strong> ausgeschlossen<br />

hat, ist doch wohl nicht zu verkennen, dass noch verschiedene darunter,<br />

welche Anhänger der Sozialdemokratie s<strong>in</strong>d.<br />

Es darf ja nur auf die vorjährige Reichstagswahl zurück gesehen werden, wo von 98<br />

Stimmen 76 sozialdemokratische abgegeben waren.<br />

Außer den Ausgeschiedenen s<strong>in</strong>d auch hier namentlich vorläufig ke<strong>in</strong>e zu bezeichnen,<br />

werde aber dem Königlichen Landrats-Amt sobald Namen von den<br />

Personen ermittelt werden, welche Mitglieder von Kriegervere<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d und dem<br />

Arbeiter-Wahlvere<strong>in</strong> beitreten umgehend mitteilen.<br />

Sandow<br />

Fuß-Gendarm<br />

der 11. Gendarmerie-Brigade<br />

An<br />

Königliches Landratsamt<br />

zu<br />

Langenschwalbach<br />

42


Polizeibericht vom 25. März 1891, Seite 1<br />

(Betr. <strong>Niederjosbach</strong>) HHSta Wi Abt 418 Nr. 1275<br />

43


Polizeibericht vom 25.03.1891, Seite 2<br />

(Betr. <strong>Niederjosbach</strong> )<br />

44


<strong>Niederjosbach</strong> den 25.März 1891 (Übersetzung)<br />

(Rechte Spalte Seite 1 und 2)<br />

Königl. Landratsamt berichte ich ganz gehorsamst auf vorseitige Verfügung vom 17.<br />

März d.J. <strong>in</strong> betreff der Anzeige des Fuß-Gendarm Herrn Sandow zu Niedernhausen<br />

wegen Sozialdemokraten des hiesigen Kriegervere<strong>in</strong>s.<br />

Am 15.d.M. ist e<strong>in</strong>e Versammlung des Kriegervere<strong>in</strong>s veranstaltet worden, um die<br />

beiden angegebenen aus dem Kriegervere<strong>in</strong> auszustoßen.<br />

Da nun Haag dieses vor der Versammlung bekannt geworden ist, hat sich Haag am<br />

11. d.M. freiwillig abgemeldet.<br />

Friedrich Knöll erklärte bei der Versammlung, er wolle aus dem Sozialdemokratenvere<strong>in</strong><br />

austreten, und wolle <strong>in</strong> dem Kriegervere<strong>in</strong> bleiben, wo auch die Versammlung<br />

vorläufig mit e<strong>in</strong>verstanden sei, wenn er die Sozialdemokratenges<strong>in</strong>nung lässt.<br />

Um nun sicher zur Überzeugung, lies ich den Kriegervere<strong>in</strong> am 22. d. M. zusammenrufen,<br />

um zur Erklärung über den Anhang der Sozialdemokraten, da stellte ich Knöll<br />

zur Rede über diese Sache. Derselbe erklärte, er sei von dem Sozialdemokraten<br />

Vere<strong>in</strong> ausgetreten und er wollte hier im Kriegervere<strong>in</strong> bleiben. Der Kriegervere<strong>in</strong> war<br />

damit e<strong>in</strong>verstanden, jedoch vorbehaltlich Königl. Landratsamt, wenn es erlaubt wird.<br />

Und von den anderen Mitgliedern ist mir nicht bekannt, dass noch Sozialdemokraten<br />

dabei s<strong>in</strong>d, denn nach me<strong>in</strong>em Wissen wünschen dieselben nicht, dass sie Sozialdemokraten<br />

haben wollen.<br />

<strong>Bürgermeister</strong><br />

Herrmann<br />

L<strong>in</strong>ke Spalte (Übersetzung)<br />

Lg. Schwalbach,<br />

den 31. März 1891<br />

b.u.A. an den Herrn Gendarm Sandow<br />

zu<br />

Niedernhausen<br />

Zur Kenntnisnahme. Bezüglich des Kriegervere<strong>in</strong>s zu Vockenhausen wollen Sie die<br />

demselben Angehörige sozialdemokratische Mitglieder benennen.<br />

Der Königliche Landrat<br />

Unterschrift<br />

Bx.M. Dem Königlichen Landratsamt mit nachfolgendem Bericht ganz gehorsamst<br />

zurückgereicht, dass ich trotz angestellter Recherchen bis jetzt noch ke<strong>in</strong>e Mitglieder<br />

des Kriegervere<strong>in</strong>s Vockenhausen namentlich angeben kann, welche Sozialdemokraten<br />

s<strong>in</strong>d. Diejenigen Mitglieder, welche als Sozialdemokraten namentlich bekannt<br />

waren, s<strong>in</strong>d am 1.März von dem Herrn <strong>Bürgermeister</strong> Schmidt daselbst, welcher<br />

auch Mitglied des Kriegervere<strong>in</strong>s ist, zum Verlassen des Vere<strong>in</strong>s aufgefordert worden,<br />

und s<strong>in</strong>d darauf auch als Mitglieder des Kriegervere<strong>in</strong>s von Letzterem ausgewiesen<br />

worden.<br />

Sollten mir Personen bekannt werden, welche Mietglieder des dortigen Kriegervere<strong>in</strong>s<br />

s<strong>in</strong>d, aber auch als Mitglieder des Arbeiter-Wahlvere<strong>in</strong>s s<strong>in</strong>d, so werde ich selbige<br />

dem Königlichen Landratsamt umgehend dienstergebenst mitteilen.<br />

Niedernhausen, den 16.April 1891<br />

Sandow<br />

Fuß-Gendarm<br />

45


Mitgliederliste von 1906, HHSta Wi Abt. 420 Nr. 92<br />

46


Volksstimme ( Betr. Vockenhausen)<br />

Frankfurt a. M., Mittwoch, den 11. April 1906<br />

Volksstimme“<br />

Frankfurt a.M. Mittwoch, den 11.4.1906<br />

Aus der Umgegend<br />

Vockenhausen, 10.April (Saalabtreiberei) Zu der Protestversammlung am 21.<br />

Januar hatte uns der Wirt Nikolaus Zimmermann (Zum grünen Wald) auf Veranlassung<br />

des Landrats se<strong>in</strong>en Saal verweigert. Weil er aber nachher erklärte, er<br />

werde künftig se<strong>in</strong>en Saal stets zur Verfügung stellen, verkehrten wir wieder bei ihm.<br />

Um uns nun bei der Maifeier nicht wieder e<strong>in</strong>er Saalabtreibung im letzten Augenblick<br />

auszusetzen, legten wir Herrn Zimmermann e<strong>in</strong>en Revers vor, wonach wir ihm 20<br />

Mark Miete für den Saal zur Maifeier zahlen und er für den Fall der Verweigerung<br />

des Saales e<strong>in</strong>e Konventionalstrafe von 20 Mark zu entrichten hat. Das letztere zu<br />

unterschreiben, weigerte sich Zimmermann. Er müsse auch von der Polizei leben,<br />

man solle se<strong>in</strong>em Wort glauben, und außerdem, wenn ihm der Herr Landrat wieder<br />

Schwierigkeiten mache, könne er se<strong>in</strong>en Saal nicht hergeben. Man sieht, wie begründet<br />

unser Vorgehen war. Nun am letzten Sonntag hatte Herr Zimmermann e<strong>in</strong>en<br />

ruhigen Tag. Er konnte ganz von der Polizei leben. Fett ist er dabei nicht geworden.<br />

48


Polizeibericht vom 28.08.1911 HHSta Wi Abt 418 Nr. 1424<br />

Polizeibericht vom 28. 8.1911<br />

Übersetzung<br />

Niederhausen, den 28.8.1911<br />

An<br />

den Herrn Landrat<br />

zu<br />

Langenschwalbach<br />

Gestern Nachmittag 4 Uhr fand zu <strong>Niederjosbach</strong> e<strong>in</strong>e soz. Versammlung unter freiem Himmel<br />

statt, da die dortigen Wirte ihre Säle zu diesem Zweck nicht zur Verfügung gestellt hatten.<br />

E<strong>in</strong>berufer der Versammlung war der Fabrikarbeiter Friedrich Knöll von <strong>Niederjosbach</strong>. Als<br />

Referent war der soz. Reichstags-Abgeordnete Friedrich Brühne zu Frankfurt a.M. anwesend.<br />

Er behandelte das Thema „Die Tätigkeit des deutschen Reichstags und die kommenden<br />

Reichstagswahlen“.<br />

Zum letzten Thema betonte er hauptsächlich, dass 600 Radfahrer Flugblätter vertreiben<br />

würden.<br />

Die Versammlung wurde vom F.Gd. Wachtmeister Sölter und mir überwacht. Sie war etwa von<br />

100 Personen besucht aus den Orten <strong>Niederjosbach</strong>, Bremthal, Niederhausen, Eppste<strong>in</strong>,<br />

Schloßborn und Eppenha<strong>in</strong>. Sie verlief bei 2-stündigem Vortrag ruhig.<br />

Eiffert<br />

Gend.Wachtmeister<br />

49


Politische Überprüfung durch den NS-Staat im Jahre 1934<br />

50


Poltische Überprüfung durch den NS-Staat 1939 bei Bewerbungen<br />

51


1946<br />

52


Ernennungsurkunde<br />

zum Beigeordneten der Geme<strong>in</strong>de <strong>Niederjosbach</strong><br />

des 1948 über die <strong>SPD</strong>-Liste gewählten Franz Keller, * 1899,<br />

54


1975 nach der <strong>Bürgermeister</strong>wahl von Bernhard Parian<br />

Von l<strong>in</strong>ks: B. Parian, Josef Kornmann, L. Kam<strong>in</strong>ek, H. Jungels,<br />

<strong>Bürgermeister</strong> He<strong>in</strong>rich Ernst mit Frau von Oberjosbach<br />

1975 E<strong>in</strong>weihung der Nassauischen Sparkasse <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong><br />

.<br />

Von l<strong>in</strong>ks: Vizepräsident des Deutschen Bundestages<br />

Hermann Schmidt-Vockenhausen,<br />

Präsident der Nass. Sparkasse, Architekt Roland Wölfle,<br />

Geme<strong>in</strong>devertreter Bernhard Brose, Filialleiter der Nassauischen Sparkasse<br />

<strong>Niederjosbach</strong>, Vorsitzender der Geme<strong>in</strong>devertretung Hans Jungels<br />

55


1978 Hans Gräber referiert über Rentenfragen<br />

56


Wandergruppe 1977<br />

Wandergruppe 1980<br />

von rechts: Hans Jungels, Karl Malsy, Emil Geyer, Karl Ste<strong>in</strong>metz<br />

1985 Eppste<strong>in</strong> feierte 85 Jahre <strong>SPD</strong>-Ortsvere<strong>in</strong><br />

Der Präsident des Hessischen Landtages Georg Buch war zu Besuch<br />

Von l<strong>in</strong>ks Brita Rückel, Fritz Rückel, Georg Buch, Resi und Paul Ickstadt<br />

57


Infostand<br />

vor der Wahl zur Stadtverordnetenversammlung 1985<br />

„Schenkt re<strong>in</strong>en We<strong>in</strong> e<strong>in</strong>“<br />

Ludwig Kam<strong>in</strong>ek, Hans Gräber, Josef Kornmann<br />

58


<strong>SPD</strong>-Fraktion der Stadtverordnetenversammlung Eppste<strong>in</strong><br />

Klausurtagung 1988 <strong>in</strong> Sontra an der damaligen Zonengrenze<br />

Von l<strong>in</strong>ks: Hauptamtsleiter der Stadtverwaltung Sontra, e<strong>in</strong> BGS-Beamter, Adele und W<strong>in</strong>fried<br />

Nocke, Gerhard Büschl<strong>in</strong>g, Horst Brod, Alois Mess<strong>in</strong>ger. Jürgen Löns, Wolfgang D<strong>in</strong>ges,<br />

Re<strong>in</strong>hold Schleidt, Hans Jungels, He<strong>in</strong>z Vogel, Paul Ickstadt, Renate Sehrt, Josef Ernst,<br />

Schütz, Roger Hohmann, Gerhard Vaupel, Alfred Harnischfeger, Doris Vaupel und Sohn<br />

59


Info-Stand zur Bundestagswahl 2005 <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong><br />

v.l: Jürgen Baesler, Harald Eulenberger und Tanja Leiser<strong>in</strong>g<br />

Ortsbegehung der <strong>SPD</strong> Eppste<strong>in</strong> im Stadtteil <strong>Niederjosbach</strong> 2006<br />

Von l<strong>in</strong>ks: Manfred Ott, Harald Eulenberger, Lothar Quick, Arno Müller, Manfred Dittrich, Frank<br />

Eulenberger, Jens-ChristophPieper, Ulrike Jungels-Litzius, Jürgen Baesler<br />

60


<strong>Bürgermeister</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong><br />

Peter Schreiber, 1915 - 1919<br />

Josef Zimmermann, <strong>SPD</strong><br />

1922 - 1933 und 1945 - 1948<br />

Ernst Blum, NSDAP<br />

1933 -1941<br />

61<br />

Johann Ernst, <strong>SPD</strong>,<br />

1920 - 1921<br />

kommissarisch<br />

He<strong>in</strong>rich Fischer, NSDAP<br />

April bis Juni 1933,<br />

Wilhelm Schäfer, NSDAP<br />

1942 - 1945


Georg He<strong>in</strong>z, <strong>SPD</strong><br />

1948 - 1956<br />

<strong>Bürgermeister</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederjosbach</strong><br />

Bernhard Parian, <strong>SPD</strong><br />

1972 -1976<br />

Ralf Wolter , CDU<br />

seit 2001<br />

62<br />

Josef Kornmann, <strong>SPD</strong><br />

1956 - 1971<br />

Richard Hofmann, CDU<br />

1977 - 2000

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