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Projektarbeit Deponieabdeckung aus Baggergut - HTG ...

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Universität Rostock<br />

Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät<br />

<strong>Projektarbeit</strong><br />

<strong>Deponieabdeckung</strong><br />

<strong>aus</strong><br />

<strong>Baggergut</strong><br />

von Florian M. Damrath<br />

(Matrikel 0098200114, SG 4)<br />

Kontakt: F.Damrath@gmx.de<br />

Abgabe: Januar 2004<br />

betreut durch:<br />

Dr. Gert Morscheck und Dr. Michael Henneberg


Inhaltsverzeichnis Seite 2<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Aufgabenstellung und Vorgehensweise 5<br />

2 Einleitung 6<br />

2.1 Definition: <strong>Baggergut</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

2.2 Die Industrielle Absetz- und Klassieranlage Rostock . . . . . . . . . . . . 7<br />

2.2.1 Qualität des <strong>Baggergut</strong>es . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

2.2.2 Einsatzmöglichkeiten von aquatischem Bodenmaterial . . . . . . . 8<br />

2.2.3 Finanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

2.3 TA Abfall und Siedlungsabfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

2.3.1 Regelabdichtung nach TASi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

2.3.2 Verpflichtung zur Anwendung der TASi . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

2.4 Der Leitfaden für Mecklenburg-Vorpommern . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

2.5 Die Deponieverordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

2.5.1 Anwendungsbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

2.5.2 Regelaufbau der Oberflächenabdichtung . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

2.5.3 Qualitätsanforderung und -sicherung bei der Rekultivierungsschicht 14<br />

2.6 Zusammensetzung und Eigenschaften von DDR-Müll . . . . . . . . . . . . 14<br />

2.7 Rekultivierungsschicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

2.7.1 Aufgaben der Rekultivierungsschicht . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

2.7.2 Aufbau und Eigenschaften der Rekultivierungsschicht . . . . . . . 17<br />

3 Deponiestandorte im Detail 18<br />

3.1 Teterow-Danschow . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

3.1.1 <strong>Baggergut</strong>analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

3.1.2 Interpretation der Analysewerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

3.2 Redebas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

3.2.1 <strong>Baggergut</strong>analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

3.3 Langsdorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

3.3.1 <strong>Baggergut</strong>analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

3.3.2 Interpretation der Analysewerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

3.4 Neukalen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

3.4.1 <strong>Baggergut</strong>analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

3.4.2 Interpretation der Analysewerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

3.5 Marlow . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

3.5.1 <strong>Baggergut</strong>analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

3.5.2 Interpretation der Analysewerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

3.6 MTW Schiffswerft Wismar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

3.6.1 <strong>Baggergut</strong>analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

3.6.2 Interpretation der Analysewerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />

Universität Rostock, Januar 2004 c○F.M.Damrath


Inhaltsverzeichnis Seite 3<br />

4 Zusammenfassung der Ergebnisse 50<br />

4.1 Fazit zur Art der Abdeckung der betrachteten Deponien . . . . . . . . . . 50<br />

4.2 Fazit zur Eignung von <strong>Baggergut</strong> für <strong>Deponieabdeckung</strong>en . . . . . . . . . 50<br />

4.2.1 Bodenphysikalische Eignung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

4.2.2 Bodenchemische Eignung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

4.2.3 Blick in die Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

Anhang 53<br />

A Fragebögen 53<br />

A.1 Zuständige Behörden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

A.2 Planendes oder begleitendes Ingenieurbüro . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

A.3 Bauunternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

B Erläuterungen zu den Analysetabellen 57<br />

B.1 Abkürzungen in den Analysetabellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />

B.2 Analysewerte von natürlich gewachsenen Böden . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />

B.3 Empfehlungen zum Umgang mit <strong>Baggergut</strong> – ATV - M 362 . . . . . . . . 60<br />

C Kontaktpersonen 62<br />

Literatur 64<br />

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Tabellenverzeichnis Seite 4<br />

Tabellenverzeichnis<br />

1 Analysewerte des <strong>Baggergut</strong>s für die Deponie Teterow-Danschow; Mischbodenproben<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

2 Analysewerte des <strong>Baggergut</strong>s für die Deponie Teterow-Danschow; Schlickbodenproben<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

3 Analysewerte des <strong>Baggergut</strong>s der Deponie Langsdorf; Schlickbodenproben 33<br />

4 Analyseergebnisse des <strong>Baggergut</strong>s für die Deponie Neukalen . . . . . . . . 37<br />

5 Analyseergebnisse des <strong>Baggergut</strong>s für die Deponie Marlow . . . . . . . . . 42<br />

6 Analysewerte für die Deponie der MTW Schiffswerft; Misch- und Schlickbodenproben<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

7 Analysewerte für die Deponie der MTW Schiffswerft; sehr guter Schlick . 47<br />

8 Analysewerte für die Deponie der MTW Schiffswerft; Schlickbodenproben 48<br />

9 Analysewerte von natürlich gewachsenen Böden . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

10 Zuordnungswerte für mineralische Abfälle zur Verwertung . . . . . . . . . 61<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

1 Oberflächenabdichtung nach TA Siedlungsabfall . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

2 Zusammensetzung des DDR-Mülls . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

3 Karten<strong>aus</strong>schnitt: Stadt Teterow, maßstabslos . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

4 Schematischer Aufbau der <strong>Deponieabdeckung</strong> in Teterow . . . . . . . . . . 20<br />

5 Blick von der Deponie Teterow . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

6 Rekultivierungsarbeiten in Teterow-Danschow . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

7 Teterow-Danschow: Der begrünte Deponiekörper . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

8 Lage der Deponie Redebas, maßstabslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

9 Deponie Redebas, mit Überschussböden im Hintergrund . . . . . . . . . . 28<br />

10 Die Deponie Langsdorf vor der Renaturierung . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

11 Deponie Langsdorf nach dem Auftragen des Oberbodens . . . . . . . . . . 30<br />

12 Die Deponie Langsdorf in ihrem heutigen Zustand . . . . . . . . . . . . . 31<br />

13 Übersichtskarte <strong>aus</strong> den Planungsunterlagen von H.S.W., verändert . . . . 34<br />

14 Deponie Neukalen vor den Rekultivierungsarbeiten . . . . . . . . . . . . . 35<br />

15 Aktueller Zustand der Deponie Marlow . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

16 Deponie Marlow während der Rekultivierungsarbeiten . . . . . . . . . . . 39<br />

17 Abbau der TBT-, DBT- und MBT-Konzentrationen . . . . . . . . . . . . 40<br />

18 Gasfenster der Deponie Marlow; Vegetationsschäden . . . . . . . . . . . . 41<br />

19 Deponie der MTW Schiffswerft vor den Rekultivierungsmaßnahmen . . . . 43<br />

20 Aufbau der Abdeckung der Deponie MTW . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

21 Deponie der MTW Schiffswerft während der Rekultivierung . . . . . . . . 45<br />

22 Deponie der MTW Schiffswerft nach der Rekultivierung . . . . . . . . . . 49<br />

Universität Rostock, Januar 2004 c○F.M.Damrath


1 Aufgabenstellung und Vorgehensweise Seite 5<br />

1 Aufgabenstellung und Vorgehensweise<br />

Im Zuge dieser <strong>Projektarbeit</strong> galt es, die Eignung von aquatischem Material <strong>aus</strong> einer<br />

Rostocker Klassieranlage für <strong>Deponieabdeckung</strong>en zu untersuchen. Nicht über chemische<br />

Analysen, Bodenproben oder Luft- und Wasserpegel sollten Erkenntnisse erlangt werden,<br />

sondern über Erfahrungen, die bei bereits abgedeckten Deponien im Land Mecklenburg-<br />

Vorpommern gewonnen wurden. Genauer untersucht wurden sechs Standorte: Redebas,<br />

Marlow, Langsdorf, Teterow-Danschow, MTW Schiffswerft Wismar und Neukalen. Letztere<br />

ist noch nicht vollständig abgedeckt, das aquatische Bodenmaterial wurde aber bereits<br />

für die Kubatur verwendet.<br />

Da das <strong>Baggergut</strong> für unterschiedliche Zwecke in der <strong>Deponieabdeckung</strong> verwendet worden<br />

ist (Kubatur, Entwässerungs-, Dichtungs- oder Rekultivierungsschicht), sind sehr<br />

unterschiedliche Anforderungen an das Material zu stellen, und die Eignung ist für den<br />

Einzelfall zu prüfen.<br />

Zu diesem Zweck wurden Fragebögen – im Anhang A abgedruckt – entwickelt, die an<br />

involvierte Personen geschickt oder direkt mit ihnen am Telefon besprochen wurden. Von<br />

Interesse waren dabei die zuständigen Behörden, in erster Linie die Staatlichen Ämter<br />

für Umwelt und Natur. Zum Teil hatten diese aber bereits alle Zuständigkeiten und Unterlagen<br />

an die verantwortlichen Kreise oder Städte abgegeben.<br />

Die planenden oder <strong>aus</strong>führenden Ingenieurbüros meldeten vereinzelt Bedenken bei der<br />

Weitergabe von Informationen an, weil sie die Rechte an den Plänen an die Auftraggeber<br />

verkauft hatten. Deshalb wurde ein spezieller Fragebogen für die Rechtsträger entwickelt,<br />

der sich im Wesentlichen an dem Bogen für Ingenieure orientiert und deshalb im Anhang<br />

nicht gesondert <strong>aus</strong>gewiesen ist. Außerdem wurde versucht, Genehmigungen einzuholen,<br />

um Einsicht in die Ingenieurunterlagen zu bekommen.<br />

Ebenfalls von Interesse sind die Erfahrungen der Bauunternehmen, die neben den Nachsorgenden<br />

am ehesten Aussagen über die praktische Eignung des Materials treffen können.<br />

Die Unterlagen des Amtes für Wirtschaftsförderung Rostock – zuständig für das Spülfeldmanagement<br />

– wurden <strong>aus</strong>gewertet, gen<strong>aus</strong>o wie die von der Universität Rostock<br />

durchgeführten Eignungsuntersuchungen für das aquatische Material. Schließlich wurden<br />

durch Ortsbegehungen eigene Eindrücke gesammelt und zusammen mit den gewonnenen<br />

Informationen in dieses Projekt eingebracht.<br />

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2 Einleitung Seite 6<br />

2 Einleitung<br />

„Der Verursacher einer [. . . ] Altlast sowie dessen Gesamtrechtsnachfolger<br />

[. . . ] sind verpflichtet, den Boden und Altlasten [. . . ] so zu sanieren, daß dauerhaft<br />

keine Gefahren, erheblichen Nachteile oder erheblichen Belästigungen<br />

für den einzelnen oder die Allgemeinheit entstehen.“ [BBo98b, §4, Abs.3]. „Als<br />

Sicherungsmaßnahme kommt auch eine geeignete Abdeckung schädlich veränderter<br />

Böden oder Altlasten mit einer Bodenschicht oder eine Versiegelung<br />

in Betracht“ [BBo98a, §5, Abs.4].<br />

Tatsache ist, dass in der ehemaligen DDR t<strong>aus</strong>ende so genannte wilde Deponien betrieben<br />

worden sind [And00]. Gruben, die zum Beispiel durch die Gewinnung von Bodenschätzen<br />

entstanden, wurden mit Müll wieder aufgefüllt. Der Einbau der Abfälle fand dabei meist<br />

in unregelmäßig dicken Schichten ohne Verdichtung statt, wodurch sich gute Zutrittsmöglichkeiten<br />

für Wasser und Luft ergaben, was den aeroben Abbau organischer Substanz<br />

schon während des Deponieaufb<strong>aus</strong> zur Folge hatte. Je nach Betriebsdauer steht heute<br />

für eine biologische Reaktion im Deponiekörper kaum noch Substrat zur Verfügung. Dennoch<br />

gehen von diesen Deponien Gefahren <strong>aus</strong> – besonders durch Sickerwasserzutritte,<br />

weshalb sie als Altlasten bezeichnet und entsprechend behandelt werden müssen.<br />

Die Verantwortung für die Sanierung einer solchen Deponie trägt heute zumeist die Kommune<br />

oder Stadt, in deren Gebiet sich der Standort befindet. In Anbetracht der angespannten<br />

Finanzsituation der kleinen Gemeinden fällt es schwer, den Verpflichtungen des<br />

Bundes-Bodenschutzgesetzes nachzukommen.<br />

Aus dieser Not her<strong>aus</strong> suchte man nach günstigen Alternativen bei der Rekultivierung<br />

der Deponien und fand sie in der Bodenbeschaffung. Verwalterisch durch das Amt für<br />

Wirtschaftsförderung 1 unterstützt, bot die IAA Rostock (vgl. Abschnitt 2.2) verwertbare<br />

Böden zum Nulltarif an. Dies geschah <strong>aus</strong> einer gewissen Notsituation her<strong>aus</strong>: die Flächen<br />

zum Absetzen und Aufbereiten von <strong>Baggergut</strong> sind in Mecklenburg-Vorpommern<br />

begrenzt und es musste u.a. Platz für die immensen <strong>Baggergut</strong>mengen geschaffen werden,<br />

die beim Bau des Warnow-Tunnels anfallen würden.<br />

1 Eigentlich Hafenwirtschaftsamt, das im Zuge von Sparmaßnahmen in das Amt für Wirtschaftsförderung<br />

integriert worden ist.<br />

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2.1 Definition: <strong>Baggergut</strong> Seite 7<br />

2.1 Definition: <strong>Baggergut</strong><br />

<strong>Baggergut</strong> ist Boden, Bodenmaterial oder Aushubmaterial mit unterschiedlichem Anteil<br />

an mineralischen und organischen Bestandteilen, das im Zuge der Gewässerunterhaltung<br />

und bei Gewässer<strong>aus</strong>baumaßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit und Leichtigkeit<br />

des Schiffsverkehrs und des Wasserabflusses im oder am Gewässer anfällt.<br />

Die Definition erfolgt in Anlehnung an die Definitionen der DIN 19731 und der ATV-<br />

DVWK. Im Bereich von Wasserwirtschaft und Verkehrswasserbau beschreibt der Begriff<br />

<strong>Baggergut</strong> das bei Arbeiten im und am Gewässer anfallende Boden- bzw. Sedimentmaterial.<br />

Häufig wird hier auch von Nassbaggergut gesprochen. Insofern grenzt sich der<br />

Begriff von Baggerarbeiten an Land ab, wo Begriffe wie „Boden-“ oder „Erd<strong>aus</strong>hub“ benutzt<br />

werden [Def00].<br />

2.2 Die Industrielle Absetz- und Klassieranlage Rostock<br />

Im Raum Rostock fallen besonders in der Warnow und im Breitling (zusammengefasst<br />

als Aquatorium Rostock) für die Instandhaltung der Fahrrinne und des Wendehafens<br />

nennenswerte <strong>Baggergut</strong>mengen an. Dieses Material wird auf der IAA Rostock (Industrielle<br />

Absetz- und Klassieranlage) behandelt, die <strong>aus</strong> den Spülfeldern Schnatermann und<br />

Radelsee hervorgegangen ist. Hier werden auf einer Fläche von ca. 110ha Klassierpolder<br />

betrieben, die durch Spurdeiche so gestaltet sind, dass eine optimale Längsstromklassierung<br />

2 in Sande und Schlicke erfolgen kann. Als Schlicke bezeichnet man feinkörnige,<br />

organikhaltige Substrate mit hohem Tonanteil.<br />

Während die Sande ohne weitere Aufbereitungsschritte einsetzbar sind, ist für die Schlicke<br />

und Sand-Schlickgemische ein Reifungsprozess notwendig. Diese Böden fallen als<br />

Schlämme an, die noch keine Kulturbodenstruktur aufweisen. Die Reifung erfolgt durch<br />

Luftzufuhr, die aerobe mirkrobiologische Prozesse in Gang setzt. Nachdem die natürliche<br />

Belüftung durch Rissbildung erfolgt ist, wird der Boden in Reifungsanlagen zu Mieten<br />

aufgesetzt. Dadurch entsteht ein verwertbares, humoses Bodenmaterial mit u.a. sehr<br />

stabilen Ton-Humus-Komplexen, guter Krümelstruktur und hohem Sorptionsvermögen<br />

[Kib00].<br />

2 Durch Einspülen der Mudde in lange, schmale Felder wird durch unterschiedliche Absinkgeschwindigkeiten<br />

eine hinreichende Trennung der Kornfraktionen erreicht.<br />

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2.2 Die Industrielle Absetz- und Klassieranlage Rostock Seite 8<br />

2.2.1 Qualität des <strong>Baggergut</strong>es<br />

Das <strong>Baggergut</strong> <strong>aus</strong> dem Aquatorium Rostock ist durchweg gering mit organischen Schadstoffen<br />

und Schwermetallen belastet. Um dies beweisen und gewährleisten zu können, wird<br />

vor jeder Baggerung eine Sedimentanalyse nach den Vorsorgewerten der Bundesbodenschutzverordnung<br />

(BBodSchV) vorgenommen. Analysiert wird hinsichtlich der stofflichen<br />

Eigenschaften, besonders der organischen Parameter, dem Schwermetallgehalt und den<br />

Nährstoffanteilen. Die Untersuchungen werden hauptsächlich von der Universität Rostock<br />

und der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) durchgeführt.<br />

Auch das Ablaufwasser <strong>aus</strong> den Spülfeldern unterliegt einer ständigen analytischen<br />

Überwachung.<br />

Während der Reifung erfolgt ein aerober Abbau der ohnehin in geringen Konzentrationen<br />

auftretenden Schadstoffe, besonders von organischen, wie z.B. Kohlenwasserstoffen, aber<br />

auch von anorganischen (z.B. TBT 3 ), so dass eine Verwertung des Materials möglich<br />

wird.<br />

2.2.2 Einsatzmöglichkeiten von aquatischem Bodenmaterial<br />

Der Verwertungsgrad der durch die IAA Rostock gewonnenen Böden liegt seit 1999 bei<br />

100%, was jährlich 100.000 bis 130.000 m 3 entspricht. Heute werden Schlick- oder Mischböden<br />

hauptsächlich im Landschaftsbau eingesetzt. So entfielen auf diesen Bereich im<br />

Jahr 2002 etwa 128.000 m 3 [HK02]. Der Einsatz als Rekultivierungsmaterial geht deutlich<br />

zurück, weil immer mehr der alten DDR-Deponien in Mecklenburg-Vorpommern bereits<br />

gesichert sind [Jan00]. Dafür steigt der Anteil an privaten Kleinnutzern, die die gereiften<br />

Böden als kostengünstige Alternative für sich entdeckt haben. Die <strong>aus</strong> der Klassierung<br />

gewonnenen Sande kommen vollständig im Bauwesen zum Einsatz.<br />

2.2.3 Finanzierung<br />

Die entstehenden Kosten für Aushub, Aufbereitung und Verwertung des <strong>Baggergut</strong>es<br />

werden durch die maritime Wirtschaftsgemeinschaft getragen. Nach dem Verursacherprinzip<br />

zahlen die beteiligten Unternehmen einen Beitrag an die zuständige Behörde<br />

(Hafenwirtschaftsamt), welche die Gelder verwaltet. Durch geschicktes Wirtschaften war<br />

es in der Vergangenheit möglich, das <strong>Baggergut</strong> nicht nur zu gewinnen und fachgerecht<br />

reifen zu lassen, sondern auch eine Verwertung durch Übernahme der Transportkosten<br />

zu fördern.<br />

3 Vergleiche hierzu Abschnitt 3.5 auf Seite 37<br />

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2.3 TA Abfall und Siedlungsabfall Seite 9<br />

2.3 TA Abfall und Siedlungsabfall<br />

Die wesentlichen Rahmenbedingungen für die Anforderungen an die Nachsorge von Deponien<br />

werden in den von der Bundesregierung als Verwaltungsvorschriften erlassenen Technischen<br />

Anleitungen Abfall und Siedlungsabfall konkretisiert. Zielsetzung der TA Siedlungsabfall<br />

(Dritte Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Abfallgesetz) vom 14. Mai 1993<br />

war es, über eine bundeseinheitliche Regelung der Anforderungen an die zukünftige Entsorgung<br />

sicherzustellen, dass das Wohl der Allgemeinheit nicht beeinträchtigt wird. Dabei<br />

sollen vor allem durch eine vorgeschaltete Inertisierung von Restabfällen vor der Ablagerung<br />

die zukünftigen Deponien weitgehend nachsorgefrei werden.<br />

Während sich die TA Abfall (Zweite allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Abfallgesetz)<br />

vom 12. März 1991 auf besonders überwachungsbedürftige Abfälle bezieht, grenzt sich<br />

der Geltungsbereich der TASi auf Siedlungsabfälle ein.<br />

2.3.1 Regelabdichtung nach TASi<br />

Grundsätzlich werden Deponien je nach Gefährdungsgrad in Klassen eingeteilt. Die TA<br />

Siedlungsabfall unterscheidet zwischen Deponieklasse I und II. In der Regel handelt es<br />

sich bei Standorten, in denen überwiegend H<strong>aus</strong>müll und h<strong>aus</strong>müllähnliche Abfälle verbracht<br />

werden, um Deponien der Klasse II. Je nach Klasse unterscheidet sich der Aufbau<br />

der Abdeckung (s. Abbildung 1 auf Seite 10).<br />

Die Regelabdichtung für Deponieklasse II nach TASi besteht von oben nach unten <strong>aus</strong><br />

einer 1,5 m mächtigen Rekultivierungsschicht, die auf einer 30 cm dicken Entwässerungsschicht<br />

aufliegt. Das Entwässerungsmaterial ist flächig aufzubringen und soll einen Durchlässigkeitsbeiwert<br />

(kf-Wert) von 10 −3 m/s nicht überschreiten.<br />

Die 2,5 mm starke Kunststoffdichtungsbahn ist gegen die Entwässerungsschicht mit einem<br />

Schutzvlies zu sichern, damit sich keine grobkörnigen Elemente durchdrücken können. Im<br />

Unterschied dazu kann bei Deponien der Klasse I auf den Einbau von Dichtungsfolie und<br />

Vlies verzichtet werden.<br />

Unter der KDB befindet sich die mineralische Dichtung. Diese Geringleiterschicht muss<br />

mindetstens 50 cm mächtig sein und wird in zwei Lagen eingebaut. Der Durchlässigkeitsbeiwert<br />

wird mit kf = 5 × 10 −9 m/s angegeben.<br />

Als Bindeglied zwischen dem Deponiekörper und der mineralischen Dichtung wird eine<br />

50 cm hohe Ausgleichs- oder Profilierungsschicht aufgebracht, die als Entgasungsschicht<br />

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2.3 TA Abfall und Siedlungsabfall Seite 10<br />

Abbildung 1: Oberflächenabdichtungssystem nach TA Siedlungsabfall bzw. TA Abfall<br />

<strong>aus</strong>gebildet sein kann. Die Mindest-Gesamtdicke dieser Kombinationsabdichtung beläuft<br />

sich somit auf 2,8 m [TAS93].<br />

2.3.2 Verpflichtung zur Anwendung der TASi<br />

Die Technische Anleitung Siedlungsabfall und ebenso die TA Abfall sind Verwaltungsvorschriften.<br />

Sie dienen den Vollzugsbehörden als Prüfungs- und Entscheidungsgrundlage,<br />

sind jedoch nicht zwingend im Deutschen Recht verankert. Dieser Umstand hat sich mit<br />

dem Inkrafttreten der Deponieverordnung zwar geändert, da die hier behandelten Deponien<br />

aber vor dem 1. August 2002 stillgelegt wurden, ist die TASi in diesen Fällen<br />

<strong>aus</strong>schlaggebendes Bewertungskriterium 4 .<br />

Aber nicht in allen Fällen muss der oben beschriebene Aufbau eingehalten werden. In<br />

10.4.1.1 der TA Siedlungsabfall steht:<br />

„Deponieabdichtungssysteme sollen nach den Nummern 10.4.1.3 und 10.4.1.4<br />

oder mit gleichwertigen Systemen geplant und hergestellt werden“ [TAS93].<br />

Der Regelaufbau darf also abgeändert werden, wenn dar<strong>aus</strong> ein gleichwertiges System<br />

resultiert. Wenn auf Grund der Art der eingelagerten Abfälle (Interstoffe) oder der geologischen<br />

Barriere des Standorts keine oder nur sehr geringe Emissionen zu erwarten sind,<br />

4 Vgl. hierzu Abschnitt 2.5.1 auf Seite 12<br />

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2.4 Der Leitfaden für Mecklenburg-Vorpommern Seite 11<br />

kann die Abdeckung modifiziert werden. Das bedeutet in der Regel eine nicht unerhebliche<br />

Kostenersparnis und erklärt, warum in den hier vorliegenden Fällen auf die exakte<br />

Einhaltung der TA Siedlungsabfall verzichtet wurde.<br />

2.4 Der Leitfaden für Mecklenburg-Vorpommern<br />

Bei drei der sechs untersuchten Deponien wird bei den verwendeten Richtlinien auf den<br />

Leitfaden zur Rekultivierung von Standorten wilder Müllablagerungen und stillgelegter<br />

Deponien im Land Mecklenburg-Vorpommern verwiesen.<br />

Dieser gibt Hinweise für die Ermittlung von Grundlagen und des Gefahrenpotentials eines<br />

Standortes. Ausführliche Angaben werden zu Bodenproben und -arbeiten, der Begrünung<br />

sowie der Nachsorge gemacht.<br />

In Abschnitt 2 des Leitfadens werden Art und Umfang der zu rekultivierenden Standorte<br />

definiert. Anwendung findet der Leitfaden bei Deponien mit einer Größe bis etwa 1,5 ha,<br />

auf denen hauptsächlich Siedlungsabfälle vorzufinden sind. Die meisten Ablagerungsstandorte<br />

sind durch ehemalige Hohlformen und/oder ihre Waldrandlage charakterisiert,<br />

zum Teil ist der Abfall <strong>aus</strong>schließlich auf der Oberfläche deponiert [KSSM93, S. 8].<br />

Bei der Rekultivierung sind folgende Schritte zu bearbeiten [KSSM93, S. 11]:<br />

1. Grundlagenermittlung zur Charakterisierung des Standortes und der oberflächigen<br />

Ablagerungsstoffe<br />

2. Bei Verdacht auf erhöhte Boden- oder Grundwassergefährdungen: Veranlassung<br />

von Bodenproben<br />

3. In der Regel nur oberflächige Beräumung und Sortierung der Ablagerungsstoffe<br />

4. Entsorgung der Ablagerungsstoffe<br />

5. Modellierung der Oberfläche<br />

6. In der Regel Bodenauftrag<br />

7. Begrünung (inklusive Zwischenbegrünung)<br />

8. Maßnahmen zum Schutz der Vegetation<br />

9. Fertigstellungs- und Unterhaltungspflege<br />

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2.5 Die Deponieverordnung Seite 12<br />

Dar<strong>aus</strong> ist ersichtlich, dass einem überwiegenden Teil der Altstandorte ein geringes Gefahrenpotential<br />

unterstellt wird. In Abschnitt 5.1 „wird empfohlen, zwei Bodenproben<br />

[. . . ] auf Schadstoffe [. . . ] untersuchen zu lassen“, wenn sich <strong>aus</strong> der Aufnahme ein erhöhtes<br />

Gefahrenpotential ergibt bzw. wenn „Vermutungen oder Kenntnisse über abgedeckte<br />

Gefahrstoffe in tieferen Lagen“ bestehen [KSSM93, S. 11]. Wenn ein erhöhtes Gefahrenpotential<br />

erkannt wird, ist über die Abdeckung der Deponie mit bindigem Bodenmaterial<br />

zu entscheiden. Als geltende Vorschrift ist die Technische Anleitung Siedlungsabfall genannt<br />

[KSSM93, S. 13].<br />

Zur „Eingliederung in das Umfeld und Anpassung an das Landschaftsbild“ [KSSM93,<br />

S. 13] als eines der Rekultivierungsziele bedarf es zumeist einer Bodendeckschicht. Für<br />

diese kann u.a. <strong>Baggergut</strong> verwendet werden. Die Schichtdicke richtet sich nach dem<br />

gewünschten Pflanzenbestand. Sie variiert zwischen 30 cm für Trockenrasen und 150 cm<br />

für Baumanpflanzungen. Für eine vorläufige Abdeckung zur natürlichen Besiedlung und<br />

Sukzession reichen 10 cm Bodenmaterial <strong>aus</strong> [KSSM93, S. 14].<br />

2.5 Die Deponieverordnung<br />

Seit Juli 2002 ist die Deponieverordnung (DepV) in Kraft, die als Umsetzung verschiedener<br />

EG-Richtlinien die TA Siedlungsabfall und andere Verwaltungsvorschriften in Deutschland<br />

ablöst und endlich Rechtssicherheit schafft. Dennoch haben TASi und TA Abfall<br />

nicht vollständig <strong>aus</strong>gedient, die DepV nimmt an vielen Stellen Bezug auf diese Schriften.<br />

Sie macht u.a. Angaben über die Errichtung und den Betrieb sowie die Stilllegung und<br />

Nachsorge von Deponien, wobei letzeres in der folgenden Abhandlung näher betrachtet<br />

werden soll. Im Anhang 5 werden aber auch u.a. Qualitätsanforderungen an das Rekultivierungsmaterial<br />

genannt, was im Zusammenhang mit der Verwendung von aquatischen<br />

Sedimenten besonders zu beachten ist.<br />

2.5.1 Anwendungsbereich<br />

Generell richtet sich die Verordnung an alle Träger, Betreiber und Inhaber von Deponien<br />

oder Langzeitlagern sowie an die Erzeuger und Besitzer von Abfall. Ausgenommen sind<br />

allerdings Deponien und Deponieabschnitte,<br />

1. auf denen vor dem 1. August 2002 die Stilllegungsphase begonnen hat und<br />

a) auf denen weniger als 150.000 Kubikmeter Siedlungsabfälle abgelagert worden<br />

sind oder<br />

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2.5 Die Deponieverordnung Seite 13<br />

b) für die die Stilllegung und Nachsorge in Planung ist, was vor dem 01. August<br />

2002 festgestellt worden sein muss<br />

2. die in den alten Bundesländern liegen und<br />

a) die in den Anwendungsbereich der TA Siedlungsabfall fallen und bei denen<br />

die Ablagerungsphase vor dem 1. Juni 1993 beendet wurde oder<br />

b) die in den Anwendungsbereich der TA Abfall fallen und bei denen die Ablagerungsphase<br />

vor dem 1. April 1991 beendet wurde oder<br />

3. die in den neuen Bundesländern liegen, vor dem 1. Juli 1990 betrieben wurden<br />

und auf denen spätestens am 31. Dezember 1996 die Ablagerungsphase eingestellt<br />

worden ist.<br />

Für noch nicht abgedeckte Deponien in Mecklenburg-Vorpommern stellt sich folglich unter<br />

besonderer Beachtung der Punkte 1. a) und b) sowie 3. die Frage, ob sie sich bei<br />

ihrer Stilllegung an den Vorgaben der Deponieverordnung zu orientiern haben. Sollte<br />

dies der Fall sein, werden die Träger nicht mehr mit einer relativ einfachen und somit<br />

kostengünstigen <strong>Deponieabdeckung</strong> rechnen können, wie sie etwa der Leitfaden zur Rekultivierung<br />

von Standorten wilder Müllablagerungen und stillgelegter Deponien im Land<br />

Mecklenburg-Vorpommern zulässt.<br />

2.5.2 Regelaufbau der Oberflächenabdichtung<br />

Nach § 12 Absatz 3 DepV ist eine Oberflächenabdichtung bei Deponien der Klasse II<br />

zwingend erforderlich. Ihr Regelaufbau ist in Anhang 1 Tabelle 2 beschrieben:<br />

– Ausgleichsschicht: ≥ 0,5 m<br />

– Gasdränschicht: ggf. erforderlich<br />

– Mineralische Abdichtung: ≥ 0,5 m, kf-Wert ≤ 5 × 10 −9 m/s<br />

– Kunststoffdichtungsbahn: ≥ 2,5 mm<br />

– Schutzlage: erforderlich<br />

– Entwässerungsschicht: ≥ 0,3 m, kf-Wert ≥ 1 × 10 −3 m/s<br />

– Rekultivierungsschicht: erforderlich, ≥ 1,0 m<br />

– Bewuchs: erforderlich<br />

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2.6 Zusammensetzung und Eigenschaften von DDR-Müll Seite 14<br />

Der Aufbau ist identisch mit dem in der TASi vorgeschlagenen. Und gen<strong>aus</strong>o findet<br />

sich auch in der Deponieverordnung ein Passus, der eine Abweichung vom Regelaufbau<br />

zulässt. Danach ist eine Oberflächenabdichtung<br />

„[. . . ] nach Tabelle 2 oder <strong>aus</strong> gleichwertigen Systemkomponenten oder durch<br />

eine gleichwertige Kombination von Systemkomponenten zu errichten“ [Dep02].<br />

Inwieweit auch diese Einschränkung zur Aufweichung und Umgehung der Deponieverordnung<br />

führt, bleibt abzuwarten und zukünftigen Erfahrungen zu entnehmen.<br />

2.5.3 Qualitätsanforderung und -sicherung bei der Rekultivierungsschicht<br />

Wie der Auflistung in Unterabschnitt 2.5.1 entnommen werden kann, ist eine Rekultivierungsschicht<br />

für Klasse II-Deponien obligatorisch. Dabei richtet sich ihre Ausführung<br />

1. nach der erforderlichen Mächtigkeit. Diese orientiert sich im Wesentlichen an der<br />

Durchwurzelungstiefe der Vegetation. Es ist darauf zu achten, dass die Dichtung vor<br />

Wurzel- und Frosteinwirkung sowie vor Austrocknung geschützt ist. Die Mächtigkeit<br />

soll daher mindestens 1 m betragen.<br />

2. nach Qualitätsanforderungen an das aufzubringende Material. Generell gilt, dass<br />

dieses Material die stofflichen Qualtiätsanforderungen des Kreislaufwirtschafts- und<br />

Abfallgesetz sowie der Klärschlammverordnung erfüllen muss.<br />

Die Schadstoffgehalte und Eluatkonzentrationen des verwendeten Bodenmaterials dürfen<br />

die in Anhang 5 aufgelisteten Werte nicht überschreiten. Für die Aufbringung von<br />

<strong>Baggergut</strong> ergeben sich hinsichtlich der Einhaltung der Salzgehalte große Probleme. Die<br />

Eluatkonzentrationen sind mit 10 mg/l für Chlorid- und 50 mg/l für Sulfationen angegeben.<br />

Bei Rekultivierungsschichten mit großer Mächtigkeit sind im Einzelfall jedoch überschreitungen<br />

dieser Werte zulässig, wenn sich das belastete Material unterhalb der vegetationsspezifischen<br />

Durchwurzelungstiefe befindet. Zusätzlich muss das Sickerwasser gefasst<br />

und schadlos abgeführt werden.<br />

2.6 Zusammensetzung und Eigenschaften von DDR-Müll<br />

In ihrer Dissertation „Langzeitemissionsverhalten von Deponien für Siedlungsabfälle in<br />

den neuen Bundesländern“ [And00] hat Andreas Informationen über die Zusammen-<br />

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2.6 Zusammensetzung und Eigenschaften von DDR-Müll Seite 15<br />

Abbildung 2: Zusammensetzung des DDR-Mülls, <strong>aus</strong> [And00]<br />

setzung des DDR-Mülls zusammengetragen. Danach betrugen die festen Siedlungsabfallmengen<br />

der ehemaligen DDR im Jahre 1988 etwa 3,53 Mio. Mg, wovon etwa 2,91 Mio. Mg<br />

H<strong>aus</strong>müll waren. Hierbei handelt es sich um geschätzte Zahlen, denn Art und Zusammensetzung<br />

der Abfälle wurden nur auf den 120 geordneten Deponien erfasst. Dies auch<br />

nur grob – mittels Frachtpapier und geschätztem Volumen. Fahrzeugwaagen standen damals<br />

nicht zur Verfügung. Die Menge pro Person lag bei 175 bis 190 kg/a (135 kg/a<br />

bei Fernheizung, 220 kg/a bei Ofenheizung). Zusätzlich wurden noch 55 kg/a Bioabfall<br />

(„Futtermittel“) und 73 kg/a SeRo 5 -Stoffe getrennt gefasst. Zusammen ergibt das eine<br />

Gesamtmenge von 310 kg/(E*a).<br />

Zu den SeRo-Stoffen zählen Glas, Metall, Alttextilien, Kunststoffe und Papier. Sie gehören<br />

zum Sekundärrohstoffsystem der DDR, in welchem der in den H<strong>aus</strong>halten und<br />

Gewerben anfallende Müll gesammelt und recycelt wurde. Damals wie heute sparen diese<br />

Maßnahmen Energie, Rohstoffe und Deponieraum.<br />

Nach der Wende brach das System zusammen. Nach dem Wegfall von SeRo mussten<br />

jährlich bis zu 2 Mio. Mg Altstoffe der kommunalen Beseitigung übergeben werden. Die<br />

jährliche H<strong>aus</strong>müllmenge in den neuen Bundesländern erhöhte sich von 180 kg auf ca.<br />

300 kg pro Einwohner und Jahr.<br />

Die stoffliche Zusammensetzung des Siedlungsabfalls wurde zum Großteil von Aschen und<br />

Schlacken <strong>aus</strong> Braunkohle verbrennenden H<strong>aus</strong>feuerungsanlagen und Kraftwerken, Bau-<br />

5 Sekundärrohstoffsystem<br />

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2.7 Rekultivierungsschicht Seite 16<br />

schutt/Boden<strong>aus</strong>hub, kommunalen und industriellen Schlämmen und Industrieabfällen<br />

bestimmt. Da die abgelagerten Stoffe weitestgehend inert sind, stehen für biochemische<br />

Abbauprozesse kaum Stoffe zur Verfügung. Die organischen Anteile, die zu aktiven biologischen<br />

Abbauprozessen hätten führen können, landeten nicht auf den Deponien, sondern<br />

in der Bioabfallsammlung („Specki“-Tonne) für die Viehfutterherstellung, auf dem Kompost<br />

(Garten- und Parkabfälle) oder in Papierrecyclinganlagen.<br />

Abbildung 2 zeigt die für viele DDR-Deponien in den 80er Jahren typische Zusammensetzung.<br />

Der H<strong>aus</strong>müllanteil schwankte auf den verschiedenen Deponien zwischen 20 und<br />

65 % vol., was 15 bis 50 Masseprozent entspricht. Im Beispiel der Abbildung liegt er bei<br />

22 % vol. (16 Masseprozent).<br />

Allgemein kann man die Abfallzusammensetzung wie folgt beschreiben:<br />

– Hohe Anteile von Feinmaterial (bis zu 70 Masseprozent sind


2.7 Rekultivierungsschicht Seite 17<br />

Landschaftsbild Priorität eingeräumt wird.<br />

2.7.1 Aufgaben der Rekultivierungsschicht<br />

Der Rekultivierungsschicht und ihrem Bewuchs kommen als äußerste Schicht einer <strong>Deponieabdeckung</strong><br />

mehrere Aufgaben zu. Von besonderer Bedeutung ist hierbei die dauerhafte<br />

Minimierung des Eintritts von Sickerwasser in den Deponiekörper. Die Dränspende soll<br />

gedämpft werden, um die Kombinationsabdichtung nicht mehr als nötig zu belasten. Erst<br />

recht bei Altdeponien, bei denen keine oder nur eine in ihrer Wirksamkeit eingeschränkte<br />

Basisabdichtung vorhanden ist, kommt der Rekultivierungsschicht als Wasserh<strong>aus</strong>haltsschicht<br />

eine besondere Bedeutung zu. Durch Speicherung des Wasserangebots sowie <strong>aus</strong>reichenden<br />

Wurzelraum werden Bedingungen für eine dauerhafte Vegetationsentwicklung<br />

geschaffen. Dadurch kann ein Großteil des Niederschlagwassers über die Pflanzen wieder<br />

an die Atmosphäre abgegeben werden.<br />

Die Rekultivierungsschicht dient als Pflanzenstandort, d.h. sie bietet diesen mechanischen<br />

Halt und versorgt sie mit <strong>aus</strong>reichend Wasser und Nährstoffen. Die Pflanzen ihrerseits<br />

wirken, da sie den Untergrund durchwurzeln, der Erosion entgegen. In diesem Zusammenhang<br />

ist auf eine <strong>aus</strong>reichende Mächtigkeit der Rekultivierungsschicht zu achten.<br />

Trocknet die Rekultivierungsschicht <strong>aus</strong>, liefert die mineralische Dichtung Feuchtigkeit<br />

nach. Dieser aufwärts gerichtet Prozess bedingt, dass es zu feinen Schrumpfrissen infolge<br />

sehr hoher Wasserspannungen in der Dichtungsschicht kommt.<br />

Desweiteren bietet die Rekultivierungsschicht den unter ihr liegenden Systemen Schutz<br />

vor mechanischer Einwirkung aller Art, Temperaturschwankungen und Frost sowie vor<br />

Tierbauten.<br />

2.7.2 Aufbau und Eigenschaften der Rekultivierungsschicht<br />

Im Regelfall besteht die Rekultivierungsschicht <strong>aus</strong> mindestens zwei Lagen: dem humushaltigen<br />

Oberboden mit einer Schichtdicke von bis zu 30 cm und dem Unterboden mit<br />

einer Schichtdicke von mindestens 70 cm, der wenig organische Substanz enthalten sollte.<br />

Im Bedarfsfall kann eine dritte, am Übergang zur Entwässerungsschicht als Filterschicht<br />

<strong>aus</strong>gebildete Lage vorgesehen werden [GDA00].<br />

Die organische Substanz des Bodens enthält Nährstoffe, die durch mikrobiellen Abbau<br />

langsam freigesetzt und den Pflanzen zur Verfügung gestellt werden. Besonders tonarme<br />

Böden neigen zu Nährstoffmangel, der durch einen hohen Anteil organischer Substanz<br />

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3 Deponiestandorte im Detail Seite 18<br />

<strong>aus</strong>geglichen werden kann. Sind die Böden hingegen ton- und schluffreich, fördern organische<br />

Bestandteile die Bildung und Erhaltung eines grobporigen Aggregatgefüges. Dieses<br />

ist für eine hohe nutzbare Feld- und <strong>aus</strong>reichende Luftkapazität notwendig. Positiv auf<br />

den Wasserh<strong>aus</strong>halt wirkt sich das Speichervermögen von Humus <strong>aus</strong> – er kann etwa<br />

das 3 bis 5fache seines Eigengewichtes an Wasser aufnehmen. Der Oberboden sollte nicht<br />

mächtiger als 30 cm <strong>aus</strong>fallen, um anaerobe Prozesse zu vermeiden. Eine Lagerungsdichte<br />

zwischen 1,2 und 1,4 g/cm 3 und eine nutzbaren Feldkapazität (nFK) von 200mm werden<br />

empfohlen.<br />

Der Einbau des Unterbodens erfolgt mit einer Dichte von etwa 1,4 -1,6 g/cm 3 . Dabei sollte<br />

auf ein <strong>aus</strong>gewogenes Verhältnis zwischen gesteinsähnlichem und organischem Material<br />

geachtet werden. Von letzterem empfiehlt Storchenegger maximal 7 Gewichtsprozent<br />

[Sto02]. Bei höheren Anteilen können, in Abhängigkeit von der Stabilität der organischen<br />

Substanz, Zersetzungsprozesse in Gang kommen, die zu pflanzenschädigenden anaeroben<br />

Verhältnissen führen.<br />

Grundsätzlich sollte nur unbelasteter Boden<strong>aus</strong>hub bis zum Zuordnungswert Z1.1 (Tabelle<br />

II.1.4-5 der Technischen Regeln der LAGA) eingebaut werden. Die Verwendung<br />

von Bodenmaterial mit dem Zuordnungswert Z1.2 ist im Einzelfall anhand der Standortgegebenheiten<br />

(Hintergrundwerte bzw. hydrogeologischen Verhältnisse) zu entscheiden.<br />

Böden mit dem Zuordnungswert Z2 dürfen nicht als Rekultivierungssubstrat eingesetzt<br />

werden.<br />

3 Deponiestandorte im Detail<br />

Die Deponiestandorte sind chronologisch nach dem Zeitpunkt der Abdeckmaßnahme aufgeführt.<br />

Es wird mit Teterow-Danschow begonnen, der ersten Deponie, bei der <strong>Baggergut</strong><br />

in verschiedenen Sicherungsschichten eingebaut wurde.<br />

Neben allgemeinen Beschreibungen zur Lage, Größe und Beschaffenheit der Deponien<br />

findet sich auch ein Unterabschnitt mit Analysewerten. Dieser stellt die Ergebnisse der<br />

Untersuchung des <strong>Baggergut</strong>es vor dem Einbau dar. Es konnte nicht mehr in allen Fällen<br />

nachvollzogen werden, <strong>aus</strong> welchen Mieten der IAA das aquatische Material stammt. Erläuterungen<br />

zu den in den Tabellen verwendeten Abkürzungen finden sich im Anhang B.1<br />

auf Seite 57.<br />

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3.1 Teterow-Danschow Seite 19<br />

3.1 Teterow-Danschow<br />

Abbildung 3: Karten<strong>aus</strong>schnitt: Stadt Teterow, maßstabslos<br />

Die Deponie Teterow-Danschow befindet sich im Landkreis Güstrow in der Stadt Teterow,<br />

Gemarkung Teterow, Flur 7, Flurstücke 32/2, 32/4, 30, 29, 28/6, 28/7. Die Koordinaten<br />

werden mit R 59 60 400 und H 45 39 650 angegeben. Der Standort, ein ehemaliger Kiessandtagebau,<br />

wurde erst 1994 geschlossen. Betreiber war die Stadtwirtschaft Teterow, heute<br />

zeichnet der Landkreis Güstrow für die Altlast verantwortlich. In der Zeit von 1975 bis<br />

zum 31.12.1994 wurden neben H<strong>aus</strong>müll und h<strong>aus</strong>müllähnlichen Gewerbeabfällen auch<br />

B<strong>aus</strong>chutt, Erden und andere, nicht überwachungsbedürftige Abfälle abgelagert.<br />

Die Deponie wurde von 1997 bis 1999 rekultiviert, die eingesetzte Schichtabfolge kann<br />

Abbildung 4 entnommen werden.<br />

Die Abdeckung erstreckt sich über eine Fläche von etwa 2,2 ha. Für die beiden Schutzschichten<br />

wurde aquatisches Material <strong>aus</strong> dem Spülfeld Radelsee verwendet. Gefordert<br />

wurde die Einhaltung der LAGA Zuordnungswerte Z1.1. Der kf-Wert für die untere<br />

Schutzschicht darf 5 × 10 −6 m/s nicht überschreiten. Außerdem galt es, eine Proctordichte<br />

DP r ≥ 97% nachzuweisen. Der unteren Schutzschicht kommen folgende Aufgaben<br />

zu:<br />

– Gewährleistung eines <strong>aus</strong>geglichenen Wasserh<strong>aus</strong>haltes für Drän- und Dichtungsschicht<br />

– Wasserspeicher<br />

– Durchwurzelungsschutzschicht für Drän- und Dichtungsschicht<br />

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3.1 Teterow-Danschow Seite 20<br />

Abbildung 4: Schematischer Aufbau der <strong>Deponieabdeckung</strong> in Teterow<br />

– Nagetier-, Frost- und Erosionsschutzschicht<br />

– Gewicht für die Abfallvorbelastung 6<br />

– Bodenlager für Rekultivierungsschicht<br />

– Biofilter für Deponiegas<br />

Die obere Schutzschicht ist eigentlich Teil der Rekultivierunsschicht. Gefordert ist hier<br />

ein kf-Wert ≤ 5 × 10 −5 m/s und eine Proctordichte DP r ≥ 95%. Die obere Teilschicht<br />

hat die gleichen Aufgaben wie die untere, nur dass ihr Raum durchwurzelt werden soll.<br />

Wie den Tabellen 1 und 2 entnommen werden kann, hält das Bodenmaterial die geforderten<br />

LAGA Zuordnungswerte mit Ausnahme der zu hohen Leitfähigkeit ein. Aus<br />

diesem Grund genehmigte das Staatliche Amt für Umwelt und Natur (StAUN) Rostock<br />

die Verwendung von <strong>Baggergut</strong> erst nach eingehender Prüfung. Die vom StAUN geäußerten<br />

Bedenken betrafen die Schutzgüter Grundwasser und nahe Oberflächengewässer<br />

– hier besonders den Teterower See. Grundlage für die Entscheidungsfindung waren die<br />

Technische Anleitung Siedlungsabfall (TASi), die Richtlinie der Länderarbeitsgemeinschaft<br />

Wasser (LAWA) sowie die „Gefahrenbeurteilung zum Einsatz von <strong>Baggergut</strong>“ vom<br />

02.10.1998. Die am 19.10.1998 erlassene Genehmigung, gegen die auch die Untere Wasserbehörde<br />

des Landkreises Güstrow keine Einwände hatte, wird ohne Begründung erteilt.<br />

Jedoch finden sich in Kopien, die von dem Ingenieurbüro S.I.G. zur Verfügung gestellt<br />

wurden, nähere Erläuterungen. Es handelt sich dabei um einen Auszug <strong>aus</strong> einer Arbeit,<br />

6 Vorwegnahme der Setzung durch später folgende Schichten<br />

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3.1 Teterow-Danschow Seite 21<br />

Abbildung 5: Blick von der Deponie Teterow<br />

die die „Bisherige Verwertungslösungen beim Einsatz von <strong>Baggergut</strong> bei der Sicherung<br />

von Altablagerungen“ am Beispiel der Deponie Teterow-Danschow beschreibt. Verfasser,<br />

Titel und Datum der Arbeit sind unbekannt.<br />

„Die Leitfähigkeit des Grundwassers im Deponieabstrom wird durch die<br />

Deponiesicherung deutlich reduziert, da die Zufuhr von Wasser in den Abfallkörper<br />

reduziert wird. Die Dauer des Salz<strong>aus</strong>trags wird sich entsprechend<br />

verlängern. Die jährliche Freisetzung von Salzen kann durch das Auftragen<br />

des <strong>Baggergut</strong>es nicht verstärkt werden. Am untersuchten Standort erhöht<br />

sich die summarische Salzfracht um ca. 7%. Etwa um diesen Wert erhöht sich<br />

der Zeitraum für die gesamte Freisetzung. Berücksichtigt man außerdem, daß<br />

auf dem Weg zum Teterower See eine weitere Verdünnung des Grundwassers<br />

erfolgt (ca. um das 85-fache), kann eine Gefährdung von Schutzgütern nicht<br />

festgestellt werden.“<br />

Nach Angaben des Tief- und Straßenbauamts Güstrow hat der Vorfluter des Randgrabens<br />

von jeher eine sehr hohe Salzfracht, so dass keine drastischen Veränderungen des<br />

chemischen Milieus erwartet wurden. Dennoch äußerte das StAUN Bedenken hinsichtlich<br />

der Leitfähigkeit aber auch des Gehaltes an Dioxinen und Furanen. Beide Parameter<br />

sind durch ein Gutachten der Ingenieurgesellschaft Prof. Dr.-Ing. Salomo + Partner mbH<br />

vom 28.08.1998 als „unauffällig“ eingestuft worden.<br />

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3.1 Teterow-Danschow Seite 22<br />

Abbildung 6: Rekultivierungsarbeiten in Teterow-Danschow. Im Hintergrund Halde <strong>aus</strong><br />

<strong>Baggergut</strong><br />

1998 konnte die Firma Schuldt Consult GmbH mit den Bauarbeiten beginnen. Bereits<br />

1999 wurden die Arbeiten abgenommen. Die etwa 90.000 m 3 <strong>Baggergut</strong> konnten ohne<br />

Verzögerung eingebaut werden. Auch die Plan-Mengen stimmten mit den Ist-Mengen<br />

überein.<br />

Das Bauunternehmen bewertet den Einsatz von aquatischem Material für das 1,17 Mio.<br />

Euro teure Projekt durchweg positiv; sowohl <strong>aus</strong> Kostengründen als auch <strong>aus</strong> Sicht der<br />

Handhabbarkeit des Materials. Eingebracht wurde der Erdstoff durch einfaches Planieren<br />

und Verdichten.<br />

Die Begrünung, eine Rasenansaat mittels Drillmaschine in zwei gekreuzten Arbeitsgängen,<br />

wurde ebenfalls von Schuldt Consult vorgenommen. Zur Pflege wird die Vegetation<br />

2× jährlich gemäht. Aufwuchsprobleme oder -schäden sind nicht bekannt. Eine Begehung<br />

bestätigt dieses Bild. Der dichte Bewuchs bietet einen sicheren Schutz vor Erosionserscheinungen.<br />

Allerdings ist die Mahd nicht aufgenommen worden, wodurch sich vereinzelt<br />

Faulstellen und Erosionsrillen gebildet haben. Beides ist auf Abbildung 5 zu erkennen.<br />

Der Randgraben, der die Deponie umgibt, führte bislang kein Sickerwasser. Das spricht<br />

für ein gutes Sorptionsvermögen und somit gute Wasserh<strong>aus</strong>haltseigenschaften des Bodens.<br />

Bei den in der Nachsorge duchgeführten Untersuchungen wurden bislang keine Mängel<br />

gemeldet. In regelmäßigen Abständen werden<br />

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3.1 Teterow-Danschow Seite 23<br />

Abbildung 7: Teterow-Danschow: Der begrünte Deponiekörper<br />

– Grundwasserstandsmessungen<br />

– Grundwasseranalysen<br />

– Deponiegasmessungen (FID 7 )<br />

– Setzungsmessungen und<br />

– Aufwuchskontrollen<br />

durchgeführt.<br />

Grundwasserpegelmessungen werden 2× p.a. durchgeführt, das Setzungsverhalten jährlich<br />

überprüft. Eine Nachsorgebegehung wird 1-2× pro Jahr vorgenommen, einfache Besichtigungskontrollen<br />

4× p.a.<br />

7 Flammenionisationsdetektor; FID-Begehungen werden bei Altablagerungen hauptsächlich dann durchgeführt,<br />

wenn das Vorliegen der stabilen Methanphase (Gasphase IV) oder der Langzeitphase (Gasphase<br />

V) zu prüfen ist.<br />

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3.1 Teterow-Danschow Seite 24<br />

3.1.1 <strong>Baggergut</strong>analyse<br />

Größe Einheit Proben<br />

1.2 2.2 2.4 3.2 Extrem- Mittel-<br />

Mischboden Mischboden Mischboden Mischboden werte werte<br />

pH 6,80 7,10 7,20 7,30 7,30 7,10<br />

SK % 1,23 1,22 1,34 1,53 1,53 1,33<br />

Corg. % LTM 4,62 2,92 4,49 3,27 4,62 3,83<br />

OS % LTM 7,96 5,03 7,74 5,64 7,96 6,59<br />

Cl − mg/100g LTM - - - - - -<br />

SO 2−<br />

4 mg/100g TM - - - - - -<br />

CaCO3 % LTM 2,70 4,40 5,70 3,80 5,70 4,15<br />

Cat % TM 3,69 4,40 4,08 2,96 4,40 3,78<br />

Nt % TM 0,34 0,22 0,36 0,29 0,36 0,30<br />

Pt % TM 0,17 0,32 0,16 0,13 0,32 0,20<br />

Kt % TM 0,19 0,22 0,19 0,13 0,22 0,18<br />

Mgt % TM 0,38 0,40 0,37 0,28 0,40 0,36<br />

NO −<br />

3<br />

NH<br />

mg/100g TM 0,40 0,34 0,66 0,38 0,66 0,45<br />

+<br />

4 mg/100g TM 0,76 0,30 0,20 0,36 0,76 0,41<br />

Nan mg/100g TM 1,16 0,64 0,86 0,74 1,16 0,85<br />

P mg/100g LTM 1,50 0,50 0,30 1,10 1,50 0,85<br />

K mg/100g LTM 7,20 17,90 14,00 16,10 17,90 13,80<br />

Mg DL mg/100g LTM 54,10 58,70 67,20 87,70 87,70 66,93<br />

B mg/kg LTM 4,02 2,86 4,33 4,58 4,58 3,95<br />

Cu mg/kg LTM 8,40 8,90 11,50 9,30 11,50 9,53<br />

Mn mg/kg LTM 48,00 13,00 21,00 10,00 48,00 23,00<br />

Mo mg/kg LTM 1,71 1,11 1,50 1,43 1,71 1,44<br />

Zn mg/kg LTM 6,70 9,40 10,00 9,50 10,00 8,90<br />

T-Wert mval/100g 14,74 11,45 17,33 14,78 17,33 14,58<br />

S % 72,40 71,70 59,00 68,10 72,40 67,80<br />

U % 14,40 16,70 24,30 20,60 24,30 19,00<br />

T % 13,20 11,60 16,70 11,30 16,70 13,20<br />

≤ 20µm % 22,80 23,60 32,30 24,20 32,30 25,73<br />

Pb mg/kg TM 17,00 9,00 10,00 13,00 17,00 12,25<br />

Cd mg/kg TM 0,20 0,40 0,40 0,30 0,40 0,33<br />

Cr mg/kg TM 36,00 24,00 34,00 19,00 36,00 28,25<br />

Cu mg/kg TM 16,00 17,00 20,00 14,00 20,00 16,75<br />

Ni mg/kg TM 11,00 9,00 10,00 7,00 11,00 9,25<br />

Hg mg/kg TM 0,30 0,40 0,20 0,10 0,40 0,25<br />

Zn mg/kg TM 84,00 94,00 108,00 90,00 108,00 94,00<br />

As mg/kg TM


3.1 Teterow-Danschow Seite 25<br />

Größe Einheit Proben<br />

2.6 2.7 2.8 2.9 Extrem- Mittel-<br />

Schlick Schlick Schlick Schlick werte werte<br />

pH 7,30 7,40 7,30 7,30 7,40 7,33<br />

SK % 1,48 1,54 1,33 1,57 1,57 1,48<br />

Corg. % LTM 7,16 6,50 6,98 5,37 7,16 6,50<br />

OS % LTM 12,34 11,21 12,03 9,26 12,34 11,21<br />

Cl − mg/100g LTM - - - - - -<br />

SO 2−<br />

4 mg/100g TM - - - - - -<br />

CaCO3 % LTM 7,70 7,00 5,40 5,90 7,70 6,50<br />

Cat % TM 4,41 5,18 4,08 4,62 5,18 4,57<br />

Nt % TM 0,59 0,57 0,51 0,43 0,59 0,53<br />

Pt % TM 0,09 0,12 0,10 0,21 0,21 0,13<br />

Kt % TM 0,30 0,32 0,30 0,24 0,32 0,29<br />

Mgt % TM 0,57 0,59 0,52 0,47 0,59 0,54<br />

NO −<br />

3<br />

NH<br />

mg/100g TM 1,78 2,12 1,04 0,82 2,12 1,44<br />

+<br />

4 mg/100g TM 0,40 0,60 0,50 0,24 0,60 0,44<br />

Nan mg/100g TM 2,18 2,72 1,54 1,06 2,72 1,88<br />

P mg/100g LTM 0,60 0,50 1,00 0,40 1,00 0,63<br />

K mg/100g LTM 24,20 27,70 21,60 17,40 27,70 22,73<br />

Mg DL mg/100g LTM 91,00 88,80 70,00 83,80 91,00 83,40<br />

B mg/kg LTM 5,99 5,57 4,49 4,85 5,99 5,23<br />

Cu mg/kg LTM 20,80 21,00 21,00 11,60 21,00 18,60<br />

Mn mg/kg LTM 21,00 15,00 21,00 17,00 21,00 18,50<br />

Mo mg/kg LTM 1,96 1,70 1,65 1,58 1,96 1,72<br />

Zn mg/kg LTM 19,00 15,50 16,30 11,30 19,00 15,53<br />

T-Wert mval/100g 29,80 29,59 24,75 22,24 29,80 26,60<br />

S % 33,70 36,40 44,20 53,80 53,80 42,03<br />

U % 39,00 36,70 33,10 26,20 39,00 33,75<br />

T % 27,30 26,90 23,70 20,00 27,30 24,48<br />

≤ 20µm % 54,10 52,20 48,40 35,40 54,10 47,53<br />

Pb mg/kg TM 18,00 38,00 25,00 35,00 38,00 29,00<br />

Cd mg/kg TM 0,70 0,60 0,30 0,60 0,70 0,55<br />

Cr mg/kg TM 37,00 28,00 39,00 44,00 44,00 37,00<br />

Cu mg/kg TM 34,00 27,00 22,00 31,00 34,00 28,50<br />

Ni mg/kg TM 18,00 17,00 12,00 18,00 18,00 16,25<br />

Hg mg/kg TM 0,70 0,60 0,20 0,60 0,70 0,53<br />

Zn mg/kg TM 147,00 125,00 99,00 110,00 147,00 120,25<br />

As mg/kg TM 3,30 4,20 3,30 5,20 5,20 4,00<br />

EOX mg/kg TM 1,10 0,50 1,60 0,70 1,60 0,98<br />

IR - KW mg/kg TM 323,30 288,90 318,70 227,00 323,30 289,48<br />

PAK µg/kg TM 627,00 692,00 802,00 402,00 802,00 630,75<br />

PCB µg/kg TM < 0,02 < 0,02 < 0,02 < 0,02 - -<br />

Tabelle 2: Analysewerte des <strong>Baggergut</strong>s für die Deponie Teterow-Danschow; Schlickbodenproben<br />

Universität Rostock, Januar 2004 c○F.M.Damrath


3.2 Redebas Seite 26<br />

3.1.2 Interpretation der Analysewerte<br />

Der Übersichtlichkeit halber sind <strong>aus</strong> den Ergebnissen der Tabellen 1 und 2 Extremund<br />

Mittelwerte gebildet worden. Vergleiche zu den Tabellen 9 und 10 beziehen sich auf<br />

die Extrema. Die Untersuchungen der Schlickbodenbereiche im Mietenkomplex Spülfeld<br />

Radelsee Polder III stammen <strong>aus</strong> dem Jahr 1993.<br />

Besonders auffällig ist der hohe Salzgehalt in allen Proben. Die Werte für Salzkonzentration,<br />

Chlorid- und Sulfationen liegen um ein Vielfaches (etwa 100×) über denen eines<br />

natürlich gewachsenen Bodens (Tabelle 9, Seite 60). Es liegen zwar keine Eluatergebnisse<br />

für diese Parameter vor, dennoch kann davon <strong>aus</strong>gegangen werden, dass die Proben den<br />

LAGA-Zuordnungswert Z2 nicht einhalten (Tabelle 10, Seite 61). Die hohen Salzkonzentrationen<br />

sind darauf zurückzuführen, dass die Warnow im Mündungsbereich stark<br />

von der Ostsee beeinflusst ist. Da die Warnow ein sehr langsam fließendes Gewässer ist,<br />

kommt es nicht selten vor, dass durch Wind salziges Ostseewasser gegen die Fließrichtung<br />

der Warnow gedrückt wird. Dadurch stellt sich im Brackwasser eine relativ hohe<br />

Salzkonzentration ein, die sich in den Sedimenten widerspiegelt.<br />

Die Schwermetall- und Schadstoffkonzentrationen halten nicht immer die Forderungen<br />

für den LAGA-Zuordnungswert Z0 ein. Es gibt Überschreitungen bei Quecksilber, Zink,<br />

EOX und PAK; bezüglich der Kohlenwasserstoffkonzentration müssen die beiden Schlickproben<br />

2.6 und 2.8 der LAGA-Klasse Z1.2 zugeordnet werden.<br />

Bezüglich der pflanzenverfügbaren Nährstoffe bietet das <strong>Baggergut</strong> bei fast allen Parametern<br />

hohe Gehalte. Beim Stickstoff lässt sich kein signifikanter Unterschied erkennen,<br />

lediglich die Phosphorgehalte liegen unter dem der natürlichen Böden <strong>aus</strong> Tabelle 9. Die<br />

Analyseergebnisse für die organische Substanz liegen beim <strong>Baggergut</strong> deutlich höher,<br />

ebenso die Kationen<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>chkapazität, was einen positiven Einfluss auf das Pflanzenwachstum<br />

hat.<br />

3.2 Redebas<br />

Die in einem auflässigen Kiesabbau gegründete Grubendeponie wurde ab 1984 von der<br />

Gemeinde Löbnitz betrieben. Im Jahr 1991 ging die Zuständigkeit zunächst an den Landkreis<br />

Ribnitz-Damgarten, 1994 an den Landkreis Nordvorpommern. Das Deponiegut, im<br />

Wesentlichen H<strong>aus</strong>-, Gewerbe- und Siedlungsmüll, wurde bis 1992 abgelagert. Mit den<br />

Abdeckmaßnahmen wurde 2001 begonnen und sie konnten am 25.04.2002 zum Abschluss<br />

gebracht werden. Eine Basisabdichtung ist nicht vorhanden. Die Deponie Redebas befindet<br />

sich in der Stadt Redebas, Gemarkung Redebas, Flur 1, Flurstücke 74/8 und 73/1.<br />

Der Aufbau des Abdecksystems stellt sich wie folgt dar:<br />

– Ausgleichsschicht<br />

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3.2 Redebas Seite 27<br />

Abbildung 8: Lage der Deponie Redebas, maßstabslos<br />

– 0,6 m Geringleiterschicht<br />

– ca. 0,6 m Schutzschicht<br />

Die Ausgleichsschicht ist mit herkömmlichem Material erstellt worden. Für die beiden<br />

anderen Schichten ist <strong>Baggergut</strong> zum Einsatz gekommen. Es musste den LAGA Zuordnungswert<br />

Z1.1 einhalten. Für die Geringleiterschicht ist zusätzlich ein kf-Wert von<br />

1×10 −7 m/s gefordert und eingehalten worden. Die eingebaute Menge wird für diese<br />

Schicht mit 3850 m 3 angegeben. Das tonige Material stammt <strong>aus</strong> dem Spülfeld Radelsee.<br />

Die sandige Fraktion für die Schutzschicht, die Trockenrisse in dem tonigen Material<br />

verhindern soll, stammt ebenfalls <strong>aus</strong> dem Spülfeld Radelsee und wird mit 3525 m 3 angegeben.<br />

Der Einbau und die Verdichtung erfolgten mittels Raupe.<br />

Laut dem Fachgebiet Umweltschutz des Landkreises NVP wurden keinerlei genehmigungsrechtliche<br />

Bedenken geäußert. Die nötigen Beweise für die Materialeignung haben<br />

das Hafenamt Rostock und das Ingenieurbüro H.S.W. geliefert. Bewertet wurde nach<br />

dem Leitfaden zur Rekultivierung von Standorten wilder Müllablagerungen und stillgelegter<br />

Deponien im Land Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Vier Grundwasserpegel werden halbjährlich, seit 2002 noch 1× pro Jahr beprobt. Die<br />

Prüfberichte können im FG Umweltschutz eingesehen werden. Das begleitende Ingenieurbüro<br />

H.S.W. hat Vor-Ort-Kontrollen der bodenphysikalischen Eigenschaften und<br />

des Gefälles vorgenommen und dabei keine Mängel festgestellt.<br />

Da das gereifte <strong>Baggergut</strong> kostenlos nach Redebas geliefert worden ist, ist der Einsatz<br />

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3.3 Langsdorf Seite 28<br />

Abbildung 9: Im Vordergrund der abgedeckte Teil der Deponie Redebas, im Hintergrund<br />

die gelagerten Überschussböden<br />

dieses Materials als positiv bewertet worden.<br />

Eine Begrünung ist nicht vorgesehen. Bei einer Begehung des Geländes – dokumentiert<br />

durch die Abbildung 9 – zeigte sich, dass der abgedeckte Bereich der Deponie mit Schilf<br />

bewachsen und somit erosionsstabil ist. Weite Teile der Deponie werden noch mit Überschussböden<br />

gefüllt, in den Randbereichen liegt überall B<strong>aus</strong>chutt frei. Gegen unbefugtes<br />

Betreten ist die Deponie mit einem Zaun gesichert, der sich aber nur an der Stirnseite<br />

befindet. Wildes Ablagern ist problemlos möglich. Eine organoleptische Ansprache der<br />

Überschussböden lässt vermuten, dass es sich nicht nur um unbelastetes Material handelt.<br />

3.2.1 <strong>Baggergut</strong>analyse<br />

Für die Deponie Redebas ist nur bekannt, dass das <strong>Baggergut</strong> vom Spülfeld Radelsee<br />

stammt. Welche Proben sich dem Material zuordnen lassen, ist nicht mehr nachvollziehbar.<br />

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3.3 Langsdorf Seite 29<br />

3.3 Langsdorf<br />

Abbildung 10: Die Deponie Langsdorf vor der Renaturierung<br />

Die Deponie Langsdorf liegt südlich des Zentrums der Gemeinde an der Breesener Straße.<br />

Die entsprechenden Flustücke finden sich in der Gemarkung Langsdorf, Flur 1, Nummer<br />

192 bis 200. Die Koordinaten werden mit R 45 47 100 und H 59 94 600 angegeben. Betreiber<br />

der von 1983 bis 1990 bewirtschafteten, in einem ehemaligen Sandabbaugebiet gegründeten<br />

Deponie war und ist die Gemeinde Langsdorf. Abgelagert wurden Siedlungsabfälle<br />

<strong>aus</strong> dem Einzugsgebiet Bad Sülze, wobei es sich um typisch ländlichen Siedlungsmüll ohne<br />

besonders überwachungsbedürtige Stoffgruppen handelt. Grundwassermessungen hatten<br />

ergeben, dass der Standort erwartungsgemäß Salz emittiert; dennoch bestand nach<br />

Einschätzung des Ingenieurbüros H.S.W. keine akute Gefährdung der Schutzgüter. Bewertungsgrundlage<br />

für die Behörden war der Leitfaden zur Rekultivierung von Standorten<br />

wilder Müllablagerungen und stillgelegter Deponien im Land Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Im August 1999 wurde mit der Sicherung der Deponie begonnen. Zehn Monate später<br />

waren die Bauarbeiten abgeschlossen und wurden am 08.05.2000 abgenommen.<br />

Aufbau des Sicherungssystems:<br />

– Ausgleichsschicht<br />

– 0,7 m Geringleiterschicht<br />

– 0,3 m Schutzschicht<br />

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3.3 Langsdorf Seite 30<br />

Abbildung 11: Deponie Langsdorf nach dem Auftragen des Oberbodens<br />

Die Ausgleichsschicht für eine erste Kubatur wurde vom 12. bis 20.11.1999 mittels Raupe<br />

und Radlader eingebaut. Die ca. 42.200 Mg Überschussböden <strong>aus</strong> der Umgebung durften<br />

den LAGA-Wert Z1.2 nicht überschreiten. Ein Massendefizit von etwa 3000 m 3 wurde<br />

mit aquatischem Material <strong>aus</strong>geglichen.<br />

Die Geringleiterschicht wurde in der Zeit vom 20.11.1999 bis 18.01.2000 erstellt. Insgesamt<br />

wurden 16.200 m 3 bindige, gereifte aquatische Sedimente auf einer Fläche von<br />

14.500 m 2 eingebaut. Ein kf-Wert von 5×10 −7 m/s und der LAGA-Zuordnungswert Z1.1<br />

mussten eingehalten werden. Der TBT 8 -Gehalt im Spülfeld Radelsee lag zwischen 21 und<br />

84 µg/kg TS, im Spülfeld Schnatermann bei


3.3 Langsdorf Seite 31<br />

Abbildung 12: Die Deponie Langsdorf in ihrem heutigen Zustand<br />

wendet. Der Einsatz wurde im 2. Nachtrag genehmigt; vom Fachgebiet Umweltschutz des<br />

Landkreises Nordvorpommern wurden keine Bedenken geäußert.<br />

Große Probleme ergaben sich beim Einbau des tonigen Materials. Auf Grund erhöhter<br />

Niederschlagsereignisse ab dem 20.12.1999 verschlammte das <strong>Baggergut</strong> erheblich und<br />

machte den Einsatz eines Baggers und einer Moorraupe erforderlich. Dieser Umstand<br />

wirkte sich jedoch positiv auf den Verdichtungsgrad <strong>aus</strong>. Obwohl der Wassergehalt deutlich<br />

über Wopt. lag und nur eine Proctordichte von 84-88% 9 erreicht wurde, ergab die<br />

Ermittlung der kf-Werte 10 einen mittleren Wert von 3,2×10 −9 m/s.<br />

Wie <strong>aus</strong> Abbildung 13 auf Seite 34 hervorgeht, sind nur im nordöstlichen Teil des Sandabbaugebietes<br />

Abfälle verbracht und abgedeckt worden. Dieser Bereich soll mit Überschussböden<br />

modelliert und anschließend bepflanzt werden. Eine Begehung zeigte jedoch,<br />

dass sich auch ohne Rekultivierungsschicht eine sehr dichte Vegetation <strong>aus</strong> Schilf, Disteln<br />

und Gras eingestellt hat, die einen sicheren Erosionsschutz bietet. Die Vegetation wird<br />

nicht gepflegt; eine verbuschte Pflanzengesellschaft wird als Bewuchsziel genannt. Auf<br />

dem nicht verfüllten Teil soll mit Recyclingmaterial ein Lärmschutzwall gegen die nahe<br />

Autobahn errichtet werden.<br />

Eine Beprobung von vier Grundwassermessstellen wird jährlich im Herbst durchgeführt.<br />

9 Der Qualitätssicherungsplan sah eine Proctordichte von 94% vor.<br />

10 Bestimmung nach DIN 18300 T1<br />

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3.3 Langsdorf Seite 32<br />

3.3.1 <strong>Baggergut</strong>analyse<br />

Größe Einheit Probe<br />

3.1<br />

Schlick<br />

pH 7,3<br />

SK % 1,6<br />

Corg. LTM 5,51<br />

OS naß 9,5<br />

Cl −<br />

LTM -<br />

SO 2−<br />

4 FM -<br />

CaCO3 LTM 4,5<br />

Cat % 3,42<br />

Nt % 0,46<br />

Pt % 0,07<br />

Kt % 0,23<br />

Mgt % 0,47<br />

NO −<br />

3<br />

NH<br />

LTM 1,56<br />

+<br />

4 LTM 0,24<br />

Nan LTM 1,8<br />

P mg/100g 1,1<br />

K mg/100g 24,2<br />

Mg DL mg/100g 99,7<br />

B mg/kg 5,13<br />

Cu mg/kg 13,5<br />

Mn mg/kg 15<br />

Mo mg/kg 1,48<br />

Zn mg/kg 15,3<br />

T-Wert mval/100g 22,52<br />

S % 54,8<br />

U % 28,4<br />

T % 16,8<br />

≤ 20µm % 37,1<br />

Pb mg/kg 19<br />

Cd mg/kg 0,4<br />

Cr mg/kg 31<br />

Cu mg/kg 22<br />

Ni mg/kg 15<br />

Hg mg/kg 0,3<br />

Zn mg/kg 138<br />

As mg/kg 2,5<br />

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3.4 Neukalen Seite 33<br />

Größe Einheit Probe<br />

3.1<br />

Schlick<br />

EOX mg/kg 2,5<br />

IR - KW mg/kg 278,3<br />

PAK µg/kg 180<br />

PCB µg/kg < 0,02<br />

Tabelle 3: Analysewerte des <strong>Baggergut</strong>s der Deponie Langsdorf; Schlickbodenproben<br />

3.3.2 Interpretation der Analysewerte<br />

Die Untersuchungen der Schlickbodenbereiche im Mietenkomplex Spülfeld Radelsee Polder<br />

III stammen <strong>aus</strong> dem Jahr 1993.<br />

Besonders auffällig ist der hohe Salzgehalt in allen Proben. Die Salzkonzentration liegt<br />

um ein Vielfaches über der eines natürlich gewachsenen Bodens (Tabelle 9, Seite 60). Es<br />

liegen zwar keine Eluatergebnisse für diese Parameter vor, dennoch kann davon <strong>aus</strong>gegangen<br />

werden, dass die Proben den LAGA-Zuordnungswert Z2 nicht einhalten (Tabelle 10,<br />

Seite 61). Zu den Ursachen vergleiche Abschnitt 3.1.2 auf Seite 26.<br />

Die Schwermetall- und Schadstoffkonzentrationen halten weitestgehend die Forderungen<br />

für den LAGA-Zuordnungswert Z0 ein. Es gibt Überschreitungen bei Zink, EOX und<br />

KW; die Böden können aber in jedem Fall der Klasse Z1.1 zugeordnet werden.<br />

Bezüglich der pflanzenverfügbaren Nährstoffe bietet das <strong>Baggergut</strong> bei fast allen Parametern<br />

hohe Gehalte. Beim Stickstoff lässt sich kein signifikanter Unterschied erkennen,<br />

lediglich die Phosphorgehalte liegen unter dem der natürlichen Böden <strong>aus</strong> Tabelle 9. Die<br />

Analyseergebnisse für die organische Substanz liegen beim <strong>Baggergut</strong> deutlich höher,<br />

ebenso die Kationen<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>chkapazität, was einen positiven Einfluss auf das Pflanzenwachstum<br />

hat.<br />

3.4 Neukalen<br />

Die Koordinaten des Altstandortes im Landkreis Demmin werden mit R 45 51 126 und<br />

H 49 64 275 angegeben. Die Deponie liegt nahe der Stadt Neukalen in einem Waldgebiet,<br />

nur etwa 500 m von einer Trinkwasserschutzzone entfernt. Es handelt sich um eine<br />

<strong>aus</strong>gebeutete Tongrube, die mit Siedlungsabfällen, eventuell auch mit Sondermüll des<br />

Altkreises Malchin in den Jahren von 1980 bis 1995 verfüllt worden ist. Betreiber damals<br />

wie heute ist die Stadt Neukalen.<br />

Über den Aufbau liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor.<br />

– Rekultivierungsschicht<br />

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3.4 Neukalen Seite 34<br />

Abbildung 13: Übersichtskarte <strong>aus</strong> den Planungsunterlagen von H.S.W., verändert<br />

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3.4 Neukalen Seite 35<br />

Abbildung 14: Deponie Neukalen vor den Rekultivierungsarbeiten<br />

– Entwässerungsschicht<br />

– Dichtungsschicht<br />

– Ausgleichsschicht<br />

Für die Ausgleichsschicht ist <strong>Baggergut</strong> zum Einsatz gekommen. Dieses wurde mit Unterbrechungen<br />

in der Zeit von Mitte Oktober 2000 bis August 2001 geliefert. Insgesamt<br />

wurden 39.000 m 3 unentgeldlich für den Bau bereitgestellt. Lange Zeit lag der gereifte<br />

Boden auf Halde und konnte auf Grund fehlender finanzieller Mittel nicht eingebaut<br />

werden. Vor kurzem wurde nun aber die Kubatur mit ca. 20.000 m 3 fertiggestellt. Das<br />

restliche Material soll als Deckschicht verwendet werden.<br />

Für die Entwässerungsschicht ist ein kf-Wert von 10 −3 m/s gefordert, für die Dichtungsschicht<br />

10 −8 m/s.<br />

Bedenken bezüglich des Einb<strong>aus</strong> aquatischen Materials wurden von Seiten der zuständigen<br />

Behörden nicht geäußert. Da das Material unter der Dichtungsschicht zum Einsatz<br />

kommt, stellt der hohe Salzgehalt keine Gefahr für das Grundwasser oder andere Schutzgüter<br />

dar.<br />

Wegen der Waldrandlage sind neben Grundwassermessstellen auch Luftpegel installiert<br />

worden.<br />

Nach Aussage des Staatlichen Amtes für Umwelt und Natur Neubrandenburg wird nach<br />

Abschluss der Sicherungsmaßnahmen eine etwa 0,5 m dicke Schicht Rindenmulch auf<br />

der Rekultivierungsschicht aufgebracht. Diese soll als Biofilter fungieren. Ein Gasfens-<br />

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3.4 Neukalen Seite 36<br />

ter ist nicht vorgesehen, weil der Abfall dafür nicht richtig eingebaut worden ist und<br />

die Gefahr besteht, dass Deponiegas am Rand der Deponie entweichen könnte. Grundwasserstandsmessungen<br />

haben ergeben, dass auf Grund des tonigen Untergrundes nur<br />

wenig Sickerwasser <strong>aus</strong> der Deponie <strong>aus</strong>tritt. Die unmittelbare Nähe zu einer Trinkwasserschutzzone<br />

wird als sehr kritisch eingestuft, ein Einfluss der Deponie auf den 3 km<br />

entfernten Kumerower See wird jedoch <strong>aus</strong>geschlossen.<br />

3.4.1 <strong>Baggergut</strong>analyse<br />

Größe Einheit Proben<br />

S2 S3<br />

Schlick Schlick<br />

pH 7,4 7,5<br />

SK % 3,9 3,7<br />

Corg. % LTM 5,1 5,6<br />

OS % LTM 8,8 9,7<br />

Cl − mg/100g LTM 1160,43 1222<br />

SO 2−<br />

4 mg/100g TM 14 14<br />

CaCO3 % LTM 5,3 6,3<br />

Cat % TM 5,5 3,6<br />

Nt % TM 0,41 0,39<br />

Pt % TM 0,12 0,1<br />

Kt % TM 0,28 0,24<br />

Mgt % TM 0,62 0,64<br />

NO −<br />

3<br />

NH<br />

mg/100g TM 0,7 0,3<br />

+<br />

4 mg/100g TM 0,9 0,7<br />

Nan mg/100g TM 1,6 1<br />

P mg/100g LTM 4,3 2,2<br />

K mg/100g LTM 39 39<br />

Mg DL mg/100g LTM 216 241<br />

B mg/kg LTM - -<br />

Cu mg/kg LTM - -<br />

Mn mg/kg LTM - -<br />

Mo mg/kg LTM - -<br />

Zn mg/kg LTM - -<br />

T-Wert mval/100g 16,23 14,21<br />

S % 36 42,2<br />

U % 38,1 40,1<br />

T % 25,9 17,7<br />

≤ 20µm % 56 42,9<br />

Pb mg/kg TM 28 21<br />

Cd mg/kg TM 0,2 0,2<br />

Cr mg/kg TM 59 52<br />

Cu mg/kg TM 30 21<br />

Ni mg/kg TM 15 12<br />

Hg mg/kg TM 0,48 0,39<br />

Universität Rostock, Januar 2004 c○F.M.Damrath


3.5 Marlow Seite 37<br />

Größe Einheit Proben<br />

S2 S3<br />

Schlick Schlick<br />

Zn mg/kg TM 158 130<br />

As mg/kg TM 13 7<br />

EOX mg/kg TM - 1,1<br />

IR - KW mg/kg TM - 163,7<br />

PAK µg/kg TM - 959<br />

PCB µg/kg TM - 0,047<br />

Tabelle 4: Analyseergebnisse des <strong>Baggergut</strong>s für die Deponie Neukalen<br />

3.4.2 Interpretation der Analysewerte<br />

Die Untersuchungen der Schlickbodenbereiche im Spülfeld Radelsee Polder III stammen<br />

<strong>aus</strong> dem Jahr 1999. Die Deponien Marlow und Neukalen sind zeitgleich beliefert worden,<br />

so dass eine scharfe Trennung der Analyseergebnisse nicht möglich ist.<br />

Besonders auffällig ist der hohe Salzgehalt. Die Werte für Salzkonzentration, Chloridund<br />

Sulfationen liegen um ein Vielfaches über denen eines natürlich gewachsenen Bodens<br />

(Tabelle 9, Seite 60). Es liegen zwar keine Eluatergebnisse für diese Parameter vor,<br />

dennoch kann davon <strong>aus</strong>gegangen werden, dass die Proben den LAGA-Zuordnungswert<br />

Z2 nicht einhalten (Tabelle 10, Seite 61). Zu den Ursachen vergleiche Abschnitt 3.1.2 auf<br />

Seite 26.<br />

Die Schwermetall- und Schadstoffkonzentrationen stimmen mit denen natürlich gewachsener<br />

Böden mit wenigen Ausnahmen überein. Lediglich die Gehalte an Zink und Arsen<br />

liegen höher, Kohlenwasserstoffe sogar deutlich, was auf den Schiffsverkehr (Dieselmotoren)<br />

zurückgeführt werden kann. Dennoch wird in jedem Fall der LAGA-Zuordnungswert<br />

Z1.1 eingehalten; Blei, Cadmium, Kupfer, Nickel, Arsen, PAK und PCB werden sogar<br />

bei Z0 eingestuft.<br />

Bezüglich der pflanzenverfügbaren Nährstoffe bietet das <strong>Baggergut</strong> einen sehr hohen Gehalt<br />

an Kalium und Magnesium. Beim Stickstoff lässt sich kein signifikanter Unterschied<br />

erkennen, lediglich die Phosphorgehalte liegen unter dem der natürlichen Böden <strong>aus</strong> Tabelle<br />

9. Die Analyseergebnisse für die organische Substanz liegen beim <strong>Baggergut</strong> deutlich<br />

höher, ebenso die Kationen<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>chkapazität, was einen positiven Einfluss auf das<br />

Pflanzenwachstum hat.<br />

3.5 Marlow<br />

Bei der Deponie Marlow im Landkreis Nordvorpommern handelt es sich um eine verfüllte<br />

Tongrube, entstanden durch die ehemalige Ziegelei Marlow-Ausbau. Sie befindet sich in<br />

Universität Rostock, Januar 2004 c○F.M.Damrath


3.5 Marlow Seite 38<br />

Abbildung 15: Aktueller Zustand der Deponie Marlow<br />

der Gemarkung Marlow, Flur 2 auf dem Flurstück 53, wobei die Flurstücke 39, 40 und<br />

54 auch zum Deponiegelände gezählt werden. Die Koordinaten werden mit R 45 38 360<br />

und H 60 01 120 angegeben. Zu den abgedeckten Abfällen gehören die typischen DDR-<br />

Siedlungsabfälle, wie sie in Abschnitt 2.6 beschrieben sind, aber auch ölverschmutzte<br />

Böden, Altöle und Farben, also Stoffe, die nach heutiger Einschätzung als besonders<br />

überwachungsbedürftige Abfälle zu behandeln wären 11 .<br />

Bei der Betriebsdauer und dem Abdeckungszeitraum unterscheiden sich die Angaben der<br />

Behörden. Das Staatliche Amt für Umwelt und Natur Stralsund (StAUN) gibt an, dass die<br />

Deponie von 1945 bis 1990 betrieben und in der Zeit von 1999 bis Juni 2001 rekultiviert<br />

wurde. Das Fachgebiet Umweltschutz des Landkreises Nordvorpommern hingegen nennt<br />

eine Betriebszeit von 1965 bis 1990; rekultiviert wurde vom 03.07.2000 bis 31.07.2001.<br />

Aus einer Aktennotiz geht hervor, dass der Beginn für den 01.07.2000 <strong>aus</strong>geschrieben<br />

war.<br />

Die Rekultivierung erfolgte nach der Richtlinie des Umweltministeriums Leitfaden zur<br />

Rekultivierung von Standorten wilder Müllablagerungen und stillgelegter Deponien im<br />

Land M-V in drei Schichten:<br />

11 European Waste Catalogue:<br />

08 01 11 ∗ Farb- und Lackabfälle, die organische Lösemittel oder andere gefährliche Stoffe enthalten<br />

17 05 03 ∗ Boden und Steine, die gefährliche Stoffe enthalten<br />

13 xx xx ∗ Ölabfälle und Abfälle <strong>aus</strong> flüssigen Brennstoffen<br />

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3.5 Marlow Seite 39<br />

Abbildung 16: Deponie Marlow während der Rekultivierungsarbeiten<br />

– 0,5 m Rekultivierungsschicht<br />

– 0,5 m Geringleiterschicht <strong>aus</strong> bindigem Erdstoff<br />

– Ausgleichsschicht<br />

Für die zweilagig eingebaute Dichtungsschicht ist ein kf-Wert von ≤ 10 −7 m/s gefordert.<br />

Der Boden muss die Anforderungen der LAGA-Zuordnungsklasse Z1.1 erfüllen. Für die<br />

Rekultivierungsschicht, die ebenfalls zweischichtig eingebaut wurde, müssen die Z0-Werte<br />

eingehalten werden. Beide Schichten sind <strong>aus</strong> aquatischem Material hergestellt worden.<br />

Torfiges Material <strong>aus</strong> dem Spülfeld Schnatermann eignete sich für die Rekultivierungsschicht,<br />

für den Geringleiter wurde Schlickboden (Probe S3) <strong>aus</strong> dem Spülfeld Radelsee<br />

vorgesehen.<br />

Für das StAUN Stralsund gab es keinerlei genehmigungsrechtliche Probleme bei der<br />

Einhaltung der Anforderungen an das aquatische Material, weshalb auch keine Bedenken<br />

bezüglich des Einsatzes geäußert wurden. Allerdings konnte die Proctordichte von<br />

94% bei 20% Feuchtigkeit nicht eingehalten werden, was mit herkömmlichem Material<br />

nicht passiert wäre. Da aber die geforderten kf-Werte erreicht werden konnten, wurde<br />

die Baumaßnahme abgenommen. Beurteilt wurde nach dem Kreislaufwirtschafts- und<br />

Abfallgesetz, der TA Siedlungsabfall und dem oben genannten Leitfaden.<br />

Das Ingenieurbüro H.S.W. hatte, obwohl Analysen von der Universität Rostock über die<br />

Qualität des <strong>Baggergut</strong>es vorlagen, ein zusätzliches Gutachten in Auftrag gegeben. Im<br />

Gegensatz zum StAUN hatten die leitenden Ingenieure große Bedenken wegen der hohen<br />

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3.5 Marlow Seite 40<br />

Abbildung 17: TBT-, DBT- und MBT-Konzentrationen, Verlauf bei einer Belüftungsdauer<br />

von 53 d [Bre00].<br />

Salzkonzentrationen im <strong>Baggergut</strong>. Zusätzliche wurde eine Analyse des TBT 12 -Gehaltes<br />

gefordert; die Konzentration muss ≤ 100 µg/kg TS sein. Obwohl zu diesem Zeitpunkt<br />

noch keine Analyseergebnisse des Bodenmaterials vorlagen, konnte die Aussage getroffen<br />

werden, dass der geforderte Wert mit größter Wahrscheinlichkeit eingehalten wird.<br />

Denn der Gehalt an Gesamtorganozinn (Mono-, Di-, Tri- und Tetrabutylzinn) wird vor<br />

jeder Baggerung im entsprechenden Abschnitt bestimmt. Es liegen Untersuchungsergebnisse<br />

vor, die für definierte Bereiche der Unterwarnow Gesamtgehalte an Organozinn von<br />

50 µg/kg TS bis maximal 230 µg/kg TS bescheinigen. Die korrespondierenden TBT-<br />

Werte liegen dann bei 2 bzw. 40 µg/kg TS. Das für die Deponie Marlow gewonnene bindige<br />

Bodenmaterial weist durchschnittliche Gehalte an Organozinn von nur 17 µg/kg TS<br />

auf.<br />

Wie <strong>aus</strong> Abbildung 17 hervorgeht, werden zinnorganische Verbindungen unter aeroben<br />

Bedingungen relativ schnell bis zu unbedenklichen anorganischen Zinnverbindungen wie<br />

Zinnstein (SnO2) abgebaut.<br />

Während der Baumaßnahme sind zweimal Lieferschwierigkeiten dokumentiert worden.<br />

In der Zeit vom 13. bis 22. September 2000 konnte witterungsbedingt kein Bodenmaterial<br />

geliefert werden. Aus dem gleichen Grund wurden die Transporte am 11.12.2000 für<br />

unbestimmte Zeit <strong>aus</strong>gesetzt.<br />

Gravierendere Verzögerungen im Bauablauf entstanden jedoch durch Fehleinschätzungen<br />

der planenden Ingenieure. Es waren weit<strong>aus</strong> größere Mengen erforderlich als berechnet<br />

worden waren. Die über die vertraglich festgehaltene Option hin<strong>aus</strong>gehende Menge konnte<br />

nur eingeschränkt geliefert werden, da die Transportkapazitäten anderweitig (u.a. für<br />

12 Tributylzinn<br />

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3.5 Marlow Seite 41<br />

Abbildung 18: Gasfenster der Deponie Marlow; Vegetationsschäden<br />

die Deponie Neukalen) gebunden waren.<br />

Grundwasserstandsmessungen und -analysen werden an der Deponie regelmäßig, Deponiegasmessungen<br />

in unregelmäßigen Abständen 13 durchgeführt.<br />

Bei Aufwuchskontrollen wurden Vegetationsschäden durch Ausgasungen am Gasfenster<br />

dokumentiert. Dieses ist mit Rindenmulch bedeckt. Etwa 40% des Fensters sind ohne<br />

Bewuchs (oder nur leicht von Moosen bewachsen), wie Abbildung 18 belegt. Außerdem<br />

ist schilfiger Bewuchs festgestellt worden, den das StAUN auf den leichten Salzgehalt<br />

der Rekultivierungsschicht zurückführt. Jedoch ist nicht etwa Salinität, sondern <strong>aus</strong>reichende<br />

Feuchtigkeit Bedingung für Schilfwachstum. Schilf dringt sogar auf oberflächlich<br />

<strong>aus</strong>trocknende Standorte vor, solange die Rhizome einen Grund- oder Stauwasserhorizont<br />

erreichen können. Somit spricht dieser Bewuchs für gute Wasserh<strong>aus</strong>haltseigenschaften<br />

der Rekultivierungsschicht. Die Schilfsamen befanden sich im aufgebrachten <strong>Baggergut</strong><br />

und sind erst nach dem Einbau auf der Deponie <strong>aus</strong>gekeimt.<br />

Bei einer Begehung wurde neben Schilf auch eine Art der Strandaster vegetationskundlich<br />

erfasst. Diese beiden Pflanzengattungen bilden zusammen eine typische Schlickvegetation.<br />

Zwar passt der Schilfbewuchs nicht in das Landschaftsbild, dafür bietet der dichte Bewuchs<br />

einen hohen Erosionswiderstand. Eine zusätzliche Begrünung war seitens der Planer<br />

nicht vorgesehen.<br />

Da bei Konzeptvorlage keine Überschussböden <strong>aus</strong> nahen Bauvorhaben zur Verfügung<br />

standen, wurde <strong>Baggergut</strong>, das frei B<strong>aus</strong>telle geliefert werden konnte, als Alternative aufgegriffen.<br />

Als weiteren Vorteil nennt das StAUN, dass bei Überschussböden das Problem<br />

der Heterogenität sowie die Unsicherheit der Verfügbarkeit bestanden hätten. Dennoch<br />

sieht das Staatliche Amt weiterhin nur Verwendung für aquatisches Material, wenn geeigneter<br />

Boden nicht oder nur sehr teuer zur Verfügung steht.<br />

13 Die Analyseergebnisse können beim LK Güstrow eingesehen werden.<br />

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3.5 Marlow Seite 42<br />

3.5.1 <strong>Baggergut</strong>analyse<br />

Größe Einheit Proben<br />

S2 S3<br />

Schlick Schlick<br />

pH 7,4 7,5<br />

SK % 3,9 3,7<br />

Corg. % LTM 5,1 5,6<br />

OS % LTM 8,8 9,7<br />

Cl − mg/100g LTM 1160,43 1222<br />

SO 2−<br />

4 mg/100g TM 14 14<br />

CaCO3 % LTM 5,3 6,3<br />

Cat % TM 5,5 3,6<br />

Nt % TM 0,41 0,39<br />

Pt % TM 0,12 0,1<br />

Kt % TM 0,28 0,24<br />

Mgt % TM 0,62 0,64<br />

NO −<br />

3<br />

NH<br />

mg/100g TM 0,7 0,3<br />

+<br />

4 mg/100g TM 0,9 0,7<br />

Nan mg/100g TM 1,6 1<br />

P mg/100g LTM 4,3 2,2<br />

K mg/100g LTM 39 39<br />

Mg DL mg/100g LTM 216 241<br />

B mg/kg LTM - -<br />

Cu mg/kg LTM - -<br />

Mn mg/kg LTM - -<br />

Mo mg/kg LTM - -<br />

Zn mg/kg LTM - -<br />

T-Wert mval/100g 16,23 14,21<br />

S % 36 42,2<br />

U % 38,1 40,1<br />

T % 25,9 17,7<br />

≤ 20µm % 56 42,9<br />

Pb mg/kg TM 28 21<br />

Cd mg/kg TM 0,2 0,2<br />

Cr mg/kg TM 59 52<br />

Cu mg/kg TM 30 21<br />

Ni mg/kg TM 15 12<br />

Hg mg/kg TM 0,48 0,39<br />

Zn mg/kg TM 158 130<br />

As mg/kg TM 13 7<br />

EOX mg/kg TM - 1,1<br />

IR - KW mg/kg TM - 163,7<br />

PAK µg/kg TM - 959<br />

PCB µg/kg TM - 0,047<br />

Tabelle 5: Analyseergebnisse des <strong>Baggergut</strong>s für die Deponie Marlow<br />

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3.6 MTW Schiffswerft Wismar Seite 43<br />

Abbildung 19: Deponie der MTW Schiffswerft vor den Rekultivierungsmaßnahmen<br />

3.5.2 Interpretation der Analysewerte<br />

Siehe Abschnitt 3.4.2 auf Seite 37.<br />

3.6 MTW Schiffswerft Wismar<br />

Die Abdeckung der ehemaligen Werftdeponie in Wismar ist vom November 2002 bis<br />

Juli 2003 (Bauabnahme: 14.08.2003) hergestellt worden und hat somit das jüngste der hier<br />

betrachteten Sicherungssysteme. Betrieben wurde sie von 1957 bis 1993, damals wie heute<br />

von der MTW Schiffswerft. Sie liegt in Wismar-Stadt, Flur 1, Flurstück 3506/33. Der<br />

Aufbau der Abdeckung dieser Hangdeponie kann der Abbildung 20 entnommen werden.<br />

Die Rekultivierungsschicht teilt sich in<br />

– 0,2 m humoser Oberboden und<br />

– 0,5 m Unterboden auf.<br />

Ober- und Unterboden sind <strong>aus</strong> aquatischem Material hergestellt worden. Dafür wurden<br />

etwa 33.000 m 3 sandiger und 14.000 m 3 humoser Boden geliefert. Laut dem Ingenieurbüro<br />

S.I.G. Dr. Ing. STEFFEN GmbH muss das Material einen kf-Wert ≤ 10 −6 m/s aufweisen<br />

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3.6 MTW Schiffswerft Wismar Seite 44<br />

Abbildung 20: Aufbau der Abdeckung der Deponie MTW<br />

und den LAGA Zuordnungswert Z1.1 einhalten. Obwohl es deutliche Überschreitungen<br />

im Bereich der Sulfat- und Chlorid-Ionen gab (LAGA Zuordnungswert Z3!), genehmigte<br />

das Staatliche Amt für Umwelt und Natur Schwerin den Einsatz des <strong>Baggergut</strong>es. Begründet<br />

wurde die Entscheidung damit, dass ablaufendes Oberflächenwasser direkt in die<br />

Wismarer Bucht fließt, so dass das Grundwasser und andere Schutzgüter keiner Versalzungsgefahr<br />

<strong>aus</strong>gesetzt sind.<br />

Bei der Deponie der MTW Schiffswerft handelt es sich um eine alte Tongrube, die im<br />

Wechsel mit betrieblichen Abfällen und Tonschichten aufgefüllt worden ist. Die Zusammensetzung<br />

der eingelagerten Abfälle ist nicht genau bekannt. Neben h<strong>aus</strong>müllähnlichen<br />

Gewerbeabfällen sind bei Probebohrungen auch Karbid-Galvanikschlämme, Kupferschlacken,<br />

PTX-Aromaten, PAK´s und MKW´s analysiert worden. Für die mineralische Dichtung<br />

ist deshalb ein hoher kf-Wert von ≤ 5 × 10 −10 m/s gefordert worden. Zusätzlich<br />

verfügt der Standort über eine gute geologische Barriere, so dass eine Gefahr durch<br />

toxische Eluate weitestgehend <strong>aus</strong>geschlossen werden kann. Bewertet wurde nach der<br />

TA Abfall. Die nötigen Nachweise für die Materialeignung hat das Ingenieurbüro S.I.G.<br />

Dr. Ing. STEFFEN erbracht.<br />

Laut vorliegenden Verträgen sollte bereits im November 2002 mit der Lieferung des <strong>Baggergut</strong>es<br />

begonnen werden. Das Bauunternehmen gibt jedoch an, erst im Dezember die<br />

B<strong>aus</strong>telle eingerichtet und im März 2003 mit den Arbeiten begonnen zu haben. Täglich<br />

wurden etwa 800 bis 1000 m 3 <strong>aus</strong> der IAA Rostock geliefert. Das Unternehmen Alpen<br />

Baugesellschaft mbH zeigt sich sehr zufrieden mit den Lieferbedingungen und den Eigenschaften<br />

des Materials. Der Boden verhielte sich „wie Blumenerde“. Das <strong>Baggergut</strong> wurde<br />

mit einer Raupe eingeschoben und mittels Trapezfuß- und Glattmantelwalze verdichtet.<br />

Die Bauarbeiten konnten ohne Verzögerungen zum Abschluss gebracht werden.<br />

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3.6 MTW Schiffswerft Wismar Seite 45<br />

Abbildung 21: Deponie der MTW Schiffswerft während der Rekultivierungsmaßnahmen;<br />

Schichtaufbau<br />

Die Alpen Baugesellschaft hat etwa zwei Drittel der Arbeiten übernommen, nachdem<br />

die Peene Baugesellschaft insolvent ging. Das Bauunternehmen hat Kosten in Höhe<br />

von 1.312.000 e in Rechnung gestellt, insgesamt beliefen sich die Forderungen an die<br />

MTW Schiffswerft auf etwa 1,83 Mio. e. Obwohl für die MTW als einzige der in dieser<br />

Arbeit genannten Deponien Transportkosten erhoben wurden, wird die geschätzte<br />

Kostenersparnis durch den Einsatz von <strong>Baggergut</strong> mit 70.000 e beziffert. Die Transportkosten<br />

beliefen sich auf 2,66 e pro m 3 Boden (1,00 e für das Bodenmaterial, 1,66 e für<br />

Transportentfernungen, die über 40 km hin<strong>aus</strong>gehen).<br />

Die Begrünung der Rekultivierungsschicht ist ebenfalls von der Alpen Baugesellschaft<br />

vorgenommen worden. Gewählt wurde eine Anspritzbegrünung mit einer Wildrasen-<br />

Kräutermischung. Durch die im <strong>Baggergut</strong> enthaltenen Samen und Wurzelreste (hauptsächlich<br />

Melde und Quecke) kam es zur schnellen Bildung einer dichten Wurzeldecke. Ob<br />

sich das zusätzliche Saatgut gegen die vorhandene Vegetation behaupten kann, bleibt<br />

abzuwarten. Aus Sicht des Erosionsschutzes ist ein rasches Bewachsen der Böschungen<br />

von Vorteil.<br />

Eine kürzlich vorgenommene Kontrolle der Kornverteilung und der Durchlässigkeit im<br />

Raster von 5000 m 2 entsprach den Genehmigungsvorgaben. Ab 2004 startet das Nachsorgeprogramm<br />

für die Deponie, das u.a. eine jährliche Untersuchung der Rekultivierungsschicht<br />

vorsieht.<br />

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3.6 MTW Schiffswerft Wismar Seite 46<br />

3.6.1 <strong>Baggergut</strong>analyse<br />

Größe Einheit Proben<br />

P5 P6 P7<br />

Mischboden Schlick Schlick<br />

pH 7,9 7,7 7,7<br />

SK % 1,32 1,49 1,61<br />

Corg. % LTM 2,36 3,84 4,2<br />

OS % LTM 4,1 6,6 7,2<br />

Cl −<br />

mg/100g LTM 42 81 104<br />

SO 2−<br />

4 mg/100g TM 223 247 276<br />

CaCO3 % LTM 4,68 5,7 6,6<br />

Cat % TM - - -<br />

Nt % TM - - -<br />

Pt % TM - - -<br />

Kt % TM - - -<br />

Mgt % TM - - -<br />

NO −<br />

3<br />

NH<br />

mg/100g TM - - -<br />

+<br />

4 mg/100g TM - - -<br />

Nan mg/100g TM - - -<br />

P mg/100g LTM 4 2 3,5<br />

K mg/100g LTM 15 22 24<br />

Mg DL mg/100g LTM 80 101 110<br />

B mg/kg LTM - - -<br />

Cu mg/kg LTM - - -<br />

Mn mg/kg LTM - - -<br />

Mo mg/kg LTM - - -<br />

Zn mg/kg LTM - - -<br />

T-Wert mval/100g - - -<br />

S % 66,1 49,8 44,3<br />

U % 23,3 35,2 34,6<br />

T % 10,7 15 21,1<br />

≤ 20µm % 21,5 35,1 46,4<br />

Pb mg/kg TM 12 16 22<br />

Cd mg/kg TM 0,24 0,38 0,52<br />

Cr mg/kg TM 11 15 20<br />

Cu mg/kg TM 9 14 20<br />

Ni mg/kg TM 10 11 14<br />

Hg mg/kg TM 0,28 0,36 0,55<br />

Zn mg/kg TM 53 78 107<br />

As mg/kg TM 3,5 5,2 6,5<br />

EOX mg/kg TM < 0,3 < 0,3 < 0,3<br />

IR - KW mg/kg TM 162,2 129,9 206,2<br />

PAK µg/kg TM 516 653 854<br />

PCB µg/kg TM 0,066 0,074 0,083<br />

Tabelle 6: Analysewerte des <strong>Baggergut</strong>s für die Deponie der MTW Schiffswerft; Misch- und Schlickbodenproben<br />

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3.6 MTW Schiffswerft Wismar Seite 47<br />

Größe Einheit Proben<br />

13 16 19 21<br />

sehr guter S. sehr guter S. sehr guter S. sehr guter S.<br />

pH 6,4 7 7 7<br />

SK % 1,67 2,12 2,27 2,08<br />

Corg. % LTM 8,28 12,01 8,86 7,95<br />

OS % LTM 14,28 20,71 15,27 13,7<br />

Cl − mg/100g LTM 140 307 402 244<br />

SO 2−<br />

4 mg/100g TM 419 473 459 412<br />

CaCO3 % LTM 0,8 1,8 2,5 1<br />

Cat % TM - - - -<br />

Nt % TM 0,58 0,63 0,52 0,58<br />

Pt % TM - - - -<br />

Kt % TM - - - -<br />

Mgt % TM - - - -<br />

NO −<br />

3<br />

NH<br />

mg/100g TM 1,1 1,6 1,6 1,1<br />

+<br />

4 mg/100g TM 0,1 0,1 0,1 0,2<br />

Nan mg/100g TM 1,2 1,7 1,7 1,3<br />

P mg/100g LTM 1,744 2,616 2,18 2,18<br />

K mg/100g LTM 19,09 29,05 20,75 32,37<br />

Mg DL mg/100g LTM 131 191 195 203<br />

B mg/kg LTM - - - -<br />

Cu mg/kg LTM - - - -<br />

Mn mg/kg LTM - - - -<br />

Mo mg/kg LTM - - - -<br />

Zn mg/kg LTM - - - -<br />

T-Wert mval/100g 25,31 27,41 23,05 22,23<br />

S % 42,1 42,9 40,3 35,6<br />

U % 32,6 35,7 38,7 45,4<br />

T % 25,3 21,4 21 19<br />

≤ 20µm % - - - -<br />

Pb mg/kg TM 27 18 17 20<br />

Cd mg/kg TM 0,6 0,4 0,4 0,3<br />

Cr mg/kg TM 51 48 47 56<br />

Cu mg/kg TM 18 17,5 17 22<br />

Ni mg/kg TM 19 15 15 18<br />

Hg mg/kg TM < 0,3 < 0,3 < 0,3 < 0,3<br />

Zn mg/kg TM 61 48 49 61<br />

As mg/kg TM 8 8 6 8<br />

EOX mg/kg TM 0,5 0,3 < 0,3 0,3<br />

IR - KW mg/kg TM 36,5 52,2 42 58,9<br />

PAK µg/kg TM - - - 775<br />

PCB µg/kg TM - - - -<br />

Tabelle 7: Analysewerte des <strong>Baggergut</strong>s für die Deponie der MTW Schiffswerft; sehr guter Schlick<br />

Universität Rostock, Januar 2004 c○F.M.Damrath


3.6 MTW Schiffswerft Wismar Seite 48<br />

Größe Einheit Proben<br />

11 12 14 15 (15+18) 20<br />

Schlick Schlick Schlick Schlick Schlick<br />

pH 7,00 7,00 6,60 7,00 7,00<br />

SK % 1,44 1,72 1,73 1,96 1,81<br />

Corg. % LTM 5,79 5,39 9,75 7,08 6,04<br />

OS % LTM 9,98 9,29 16,81 12,21 10,41<br />

Cl − mg/100g LTM 96,00 181,00 173,00 281,00 185,00<br />

SO 2−<br />

4 mg/100g TM 346,80 375,90 390,30 389,20 415,20<br />

CaCO3 % LTM 1,60 1,90 1,30 1,40 1,70<br />

Cat % TM - - - - -<br />

Nt % TM 0,32 0,35 0,53 0,42 0,50<br />

Pt % TM - - - - -<br />

Kt % TM - - - - -<br />

Mgt % TM - - - - -<br />

NO −<br />

3 mg/100g TM 0,80 1,10 1,00 1,10 0,80<br />

NH +<br />

4 mg/100g TM 0,10 0,10 0,20 0,10 0,20<br />

Nan mg/100g TM 1,45 2,03 2,07 2,02 1,72<br />

P mg/100g LTM 0,87 1,74 1,74 1,74 2,18<br />

K mg/100g LTM 14,11 18,26 23,24 17,43 20,75<br />

Mg DL mg/100g LTM 78,00 119,00 138,00 147,00 160,00<br />

B mg/kg LTM - - - - -<br />

Cu mg/kg LTM - - - - -<br />

Mn mg/kg LTM - - - - -<br />

Mo mg/kg LTM - - - - -<br />

Zn mg/kg LTM - - - - -<br />

T-Wert mval/100g 12,44 14,73 21,96 16,81 19,64<br />

S % 62,60 64,20 38,90 45,60 58,30<br />

U % 26,90 25,50 38,70 34,50 27,10<br />

T % 10,50 10,30 22,40 19,90 14,60<br />

≤ 20µ % - - - - -<br />

Pb mg/kg TM 10,00 14,00 17,00 17,00 13,00<br />

Cd mg/kg TM 0,30 0,40 0,40 0,35 0,30<br />

Cr mg/kg TM 42,00 47,00 48,00 42,00 32,00<br />

Cu mg/kg TM 13,00 15,00 16,00 16,00 12,00<br />

Ni mg/kg TM 12,00 15,00 15,00 14,50 11,00<br />

Hg mg/kg TM < 0,3 < 0,3 < 0,3 < 0,3 < 0,3<br />

Zn mg/kg TM 33,00 42,00 47,00 47,00 35,00<br />

As mg/kg TM 6,00 6,00 3,00 6,50 5,00<br />

EOX mg/kg TM < 0,3 < 0,3 0,60 < 0,3 < 0,3<br />

IR - KW mg/kg TM 21,80 30,80 23,20 23,20 24,40<br />

PAK µg/kg TM 0,51 - - - -<br />

PCB µg/kg TM - - - - -<br />

Tabelle 8: Analysewerte des <strong>Baggergut</strong>s für die Deponie der MTW Schiffswerft; Schlickbodenproben<br />

Universität Rostock, Januar 2004 c○F.M.Damrath


3.6 MTW Schiffswerft Wismar Seite 49<br />

Abbildung 22: Deponie der MTW Schiffswerft nach der Rekultivierung<br />

3.6.2 Interpretation der Analysewerte<br />

Die Untersuchungen, die in Tabelle 6 aufgelistet sind, beziehen sich auf Schlick- und<br />

Mischbodenbereiche in den Mietenfeldern 3 bis 7 des Spülfeldes Schnatermann <strong>aus</strong> dem<br />

Jahr 1998. Die Ergebnisse <strong>aus</strong> den Tabellen 7 und 8 stammen von 1997/98.<br />

Besonders auffällig ist der hohe Salzgehalt in allen Proben. Die Werte für Salzkonzentration,<br />

Chlorid- und Sulfationen liegen um ein Vielfaches über denen eines natürlich<br />

gewachsenen Bodens (Tabelle 9, Seite 60). Es liegen zwar keine Eluatergebnisse für diese<br />

Parameter vor, dennoch kann davon <strong>aus</strong>gegangen werden, dass die Proben den LAGA-<br />

Zuordnungswert Z2 nicht einhalten (Tabelle 10, Seite 61). Zu den Ursachen vergleiche<br />

Abschnitt 3.1.2 auf Seite 26.<br />

Die Schwermetall- und Schadstoffkonzentrationen halten weitestgehend die Forderungen<br />

für den LAGA-Zuordnungswert Z0 ein. Es gibt Überschreitungen bei Chrom, Quecksilber,<br />

KW und PCB; die Böden können aber in jedem Fall der Klasse Z1.1 zugeordnet<br />

werden.<br />

Bezüglich der pflanzenverfügbaren Nährstoffe bietet das <strong>Baggergut</strong> einen sehr hohen Gehalt<br />

an Kalium und Magnesium. Beim Stickstoff lässt sich kein signifikanter Unterschied<br />

erkennen, lediglich die Phosphorgehalte liegen unter dem der natürlichen Böden <strong>aus</strong> Tabelle<br />

9. Die Analyseergebnisse für die organische Substanz liegen beim <strong>Baggergut</strong> deutlich<br />

höher, ebenso die Kationen<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>chkapazität, was einen positiven Einfluss auf das<br />

Pflanzenwachstum hat.<br />

Universität Rostock, Januar 2004 c○F.M.Damrath


4 Zusammenfassung der Ergebnisse Seite 50<br />

4 Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

4.1 Fazit zur Art der Abdeckung der betrachteten Deponien<br />

Alle hier betrachteten Deponien sind von Fachbüros konzipiert worden, wie es für große<br />

Ablagerungsstandorte bzw. Standorte mit einem hohen Gefährdungspotential in Abschnitt<br />

1 des Leitfadens zur Rekultivierung von Standorten wilder Müllablagerungen und<br />

stillgelegter Deponien im Land Mecklenburg-Vorpommern gefordert ist [KSSM93, S. 11].<br />

Jeder Standort ist mit einer bindigen Bodenschicht versehen worden, auf der eine Entwässerungsschicht<br />

oder zumindest eine dünne Schutzschicht aufgebracht worden ist. In drei<br />

Fällen (Redebas, Abschnitt 3.2, Langsdorf, Abschnitt 3.3 und Neukalen, Abschnitt 3.4)<br />

wurde bislang auf eine Rekultivierungsschicht verzichtet. Diese ist bei den beiden letzteren<br />

in den Planungsunterlagen vorgesehen. Bei keinem der Standorte ist eine Kunststoffdichtungsbahn<br />

(KDB) vorgesehen.<br />

Die Abdecksysteme übertreffen mit ihrem Aufbau die Anforderungen des Leitfadens,<br />

wenn kein erhöhtes Gefahrenpotential festgestellt worden ist. Sie erreichen aber nicht die<br />

hohen Standards der TA Siedlungsabfall (Vgl. Abschnitt 2.3).<br />

Die Rekultivierung ist in einigen Fällen nicht flächendeckend vorgenommen worden.<br />

Wenn angepflanzt wurde, dann mit einer Kräuter-Rasen-Mischung. Diese konnte sich<br />

aber nicht gegen die im <strong>Baggergut</strong> befindlichen Schilf- und Strandastersamen durchsetzen.<br />

Zwar passen diese Pflanzen selten in das Landschaftsbild, das schnelle Auskeimen<br />

ist <strong>aus</strong> Sicht des Erosionsschutzes jedoch äußerst positiv zu bewerten.<br />

4.2 Fazit zur Eignung von <strong>Baggergut</strong> für <strong>Deponieabdeckung</strong>en<br />

4.2.1 Bodenphysikalische Eignung<br />

Der häufig hohe Tonanteil im <strong>Baggergut</strong>, besonders im Schlickboden, ermöglicht bei<br />

fachgerechtem Einbau einen sehr geringen Durchlässigkeitsbeiwert und bietet dem Deponiekörper<br />

so einen guten Schutz gegen eindringendes Wasser. Es können kf -Werte von<br />

1×10 −9 m/s erreicht werden. Bei ungünstigen Witterungsverhältnissen kann es jedoch zu<br />

Problemen bei der Verarbeitbarkeit des Materials kommen, da lehmige Böden bei einem<br />

hohen Wassergehalt stark verschlammen.<br />

Während sich die Schlickböden hervorragend zur Abdichtung eignen, bieten die Mischböden<br />

mit ihrem deutlich höheren Sandgehalt und <strong>aus</strong>geprägtem Nährstoffvorrat optimale<br />

Wuchsbedingungen für begrünende und erosionsmindernde Pflanzen.<br />

Universität Rostock, Januar 2004 c○F.M.Damrath


4.2 Fazit zur Eignung von <strong>Baggergut</strong> für <strong>Deponieabdeckung</strong>en Seite 51<br />

Die ATV - M 362 [ATV99] schlägt, wie in Abschnitt B.3 zitiert, die Untersuchung baugrundtechnischer<br />

Parameter vor. Ergebnisse dieser Art liegen hier nur für einen Fall vor<br />

(MTW Schiffswerft Wismar). Sie bescheinigen dem <strong>Baggergut</strong> seine Eignung für das Vorhaben.<br />

Beobachtungen an <strong>Baggergut</strong>mieten nach Starkniederschlagsereignissen sprechen<br />

für eine sehr hohe Gefügestabilität und zeigen ein <strong>aus</strong>geprägtes Sorptionsvermögen, was<br />

sowohl der Standfestigkeit als auch dem Pflanzenwachstum zugute kommt.<br />

Als wichtige Eigenschaft, die nicht dem <strong>Baggergut</strong> an sich sondern dem Herstellungsprozess<br />

zuzuschreiben ist, muss genannt werden, dass sich mit dem aquatischen Material<br />

große Mengen homogenen Erdstoffs liefern lassen. Dadurch ist ein wenig fehlerbehafteter<br />

Einbau möglich. Die Tatsache, dass sich keiner der Befragten negativ zum <strong>Baggergut</strong>einsatz<br />

geäußert hat, bestätigt die Eignung des Materials für den Einbau in <strong>Deponieabdeckung</strong>en<br />

und lässt darauf schließen, dass es sich in der Verarbeitung wie natürlich<br />

gereifter Boden verhält.<br />

4.2.2 Bodenchemische Eignung<br />

Die Befürchtung, dass durch Schiffsdiesel und andere Industrieemissionen die Schadstoffund<br />

Schwermetallgehalte im <strong>Baggergut</strong> einen Einsatz dieses Materials im Landschaftsbau<br />

verhindern würden, konnte durch kontinuierliche Beprobungen <strong>aus</strong>geräumt werden. Alle<br />

analysierten Proben halten – mit einer Ausnahme 14 – den LAGA-Zuordnungswert Z1.1<br />

ein. Die Einhaltung dieses Wertes wird von den Behörden gefordert. Problematisch ist<br />

der hohe Salzgehalt, der strenggenommen einen Wiedereinbau des Materials verbietet.<br />

Genehmigungen sind dann möglich, wenn nachgewiesen werden kann, dass Salzemissionen<br />

– die bestehende Situation nicht verschlechtern,<br />

– schadlos abgeführt werden können oder<br />

– im besten Fall gar nicht erst entstehen.<br />

Der Einsatz von <strong>Baggergut</strong>, sowohl für <strong>Deponieabdeckung</strong>en als auch für andere landschaftsbauliche<br />

Vorhaben, wird auf Grund dieses Parameters immer eine Einzelfallentscheidung<br />

bleiben.<br />

14 Die Schlickproben 2.6 und 2.8 der Deponie Teterow-Danschow <strong>aus</strong> Abschnitt 3.1.2 überschreiten bezüglich<br />

der Kohlenwasserstoffverbindungen den LAGA-Zuordnungswert 1.1<br />

Universität Rostock, Januar 2004 c○F.M.Damrath


4.2 Fazit zur Eignung von <strong>Baggergut</strong> für <strong>Deponieabdeckung</strong>en Seite 52<br />

4.2.3 Blick in die Zukunft<br />

Wie in Abschnitt 2.2.3 auf Seite 8 erwähnt, war es dem Amt für Wirtschaftsförderung<br />

durch ökonomisches Verwalten der zur Verfügung stehenden Gelder möglich, interessierten<br />

Abnehmern das <strong>Baggergut</strong> kostenneutral zu überlassen. Dadurch ist der Bekanntheitsgrad<br />

gestiegen und man hat mit den hier betrachteten Deponien „natürliche Versuchsanlagen“<br />

geschaffen – mit bislang positiven Ergebnissen. Wenn die Verkaufspreise<br />

weiter unter Marktniveau liegen, ist ein <strong>Baggergut</strong>einsatz für weitere Projekte wahrscheinlich.<br />

Ziel ist jedoch, finanzielle Kapazitäten anderweitig zu binden, so dass für<br />

räumlich entfernte Bauvorhaben die Kosten pro Kubikmeter <strong>Baggergut</strong> den Marktpreisen<br />

für Überschussböden gleichen.<br />

Trotz der vielen Vorteile – Homogenität, Gefügestabilität, Sorptionsvermögen und Nährstoffgehalt<br />

– zählt für den Auftraggeber letztendlich nur die kostengünstigste Alternative.<br />

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Anhang Seite 53<br />

Anhang<br />

A Fragebögen<br />

A.1 Zuständige Behörden<br />

Allgemeines:<br />

1. Lage der oben genannten Deponie (Landkreis, Kommune, Flurstück, evt. Karten<strong>aus</strong>schnitt<br />

als Kopie)<br />

2. Deponietyp (verfüllte Tongrube, Halde, etc.)<br />

3. Art der abgelagerten Abfälle (besondere Stoffe)?<br />

4. Betreiber der Deponie (damals / heute)<br />

5. Betriebsdauer / Beginn der Abdeckung / Abnahme<br />

Rekultivierung:<br />

1. Welche Produktanforderungen wurden an das aquatische Material gestellt (je Schicht)<br />

a) Gab es Probleme bei der Einhaltung dieser Anforderungen? In welchem Bereich<br />

lagen die Probleme (Salzgehalt, SM, . . .)<br />

b) Welche Bedenken wurden vor einer Genehmigung geäußert?<br />

c) Hätte herkömmliches Material bei der Genehmigung weniger Probleme gemacht?<br />

Warum (nicht)?<br />

d) Wer hat die nötigen Beweise für eine Materialeignung erbracht?<br />

2. Welche Kontrollen werden / wurden durchgeführt? Boden, Wasser, Luft (Art, Umfang,<br />

Intervall) Berichte evt. als Kopie<br />

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A.2 Planendes oder begleitendes Ingenieurbüro Seite 54<br />

a) Werden von behördlicher Seite auch Kontrollen bezüglich der Begrünung vorgenommen?<br />

Aufwuchskontrolle (Fehlstellen, Pflanzenarten, Feucht- und Trockenschäden)<br />

Berichte evt. als Kopie<br />

i. Sind im Zuge oben genannter Kontrollen Mängel aufgedeckt worden? Welcher<br />

Art? Konsequenz?<br />

ii. Nach welchen Vorschriften wurde beurteilt und entschieden?<br />

A.2 Planendes oder begleitendes Ingenieurbüro<br />

Allgemeines:<br />

1. Aufbau des Abdecksystems (Mächtigkeit und verwendete <strong>Baggergut</strong>mengen)<br />

a) Herkunft und Körnung des Materials?<br />

b) Nach welchem Regelwerk wurde vorgegangen (TASi, Leitfaden, ...)?<br />

2. Welche Art von Abfällen mussten abgedeckt werden<br />

a) Erwartete Eluatwerte (Einfluss auf Dichtungssystem)?<br />

3. Wie erfuhr man von der Nutzungsmöglichkeit von <strong>Baggergut</strong> und wie kam der<br />

Kontakt zur HRO zustande?<br />

4. Für welche Schichten wurde aquatisches Material genutzt?<br />

5. Welche Anforderungen wurde an das Material in den einzelnen Schichten gestellt<br />

(kf, Z1.1, . . .)<br />

a) Gab es besondere Problemwerte, z.B. den Salzgehalt?<br />

b) Wie verhielten sich die Behörden bei der Genehmigung dieser? Gab es Probleme,<br />

die Unbedenklichkeit des Materials nachzuweisen?<br />

c) Von wem waren diese Nachweise erbracht worden?<br />

6. Werden die Qualitätsanforderungen erfüllt? Gibt es Ausnahmen(-regelungen)?<br />

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A.2 Planendes oder begleitendes Ingenieurbüro Seite 55<br />

7. Über welchen Zeitraum ging die Abdeckung vonstatten? Gab es Vorgaben?<br />

a) Gab es Abweichungen von den Vorgaben? Warum? (Wetter, Regen)<br />

8. Welches Einbauverfahren wurde gewählt?<br />

9. Gesamtkosten der Maßnahme; Anteil für <strong>Baggergut</strong>einsatz. Geschätzte Kostenersparnis<br />

Folgemaßnahmen / Begrünung:<br />

1. Begrünungsmaßnahmen (Verfahren, Pflanzenart, Zeit)<br />

a) Unterschiede in Abhängigkeit von Lage, Hangneigung oder Disposition?<br />

Objektüberwachung, -betreuung, Nachsorge:<br />

1. Welche Kontrolluntersuchungen wurden durchgeführt (Boden, Wasser)? (Ergebnisse<br />

evt. als Kopie)<br />

a) Gab / gibt es Problemwerte, z.B. Salzgehalt?<br />

b) Sind Korrekturmaßnahmen notwendig? Welcher Art?<br />

c) Gab / gibt es Aufwuchskontrollen? (Berichte über Fehlstellen, ungewollte<br />

Pflanzenarten, Feucht- oder Trockenschäden evt. als Kopie)<br />

d) Erkennbare Gründe für Vegetationsschäden<br />

2. Kontrolle der Rekultivierungsschicht (Erosion, Rutschungen, Tierbauten, . . .)<br />

a) Gab es notwendige Nacharbeiten? Welcher Art?<br />

Allgemeines:<br />

1. Kennen Sie weitere an der Reku-Maßnahme Beteiligte? (Betreiber, Planer, Fremdüberwacher,<br />

Bauunternehmen, Behörden, Transportunternehmen, Private / Betroffene)<br />

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A.3 Bauunternehmen Seite 56<br />

2. Ist <strong>aus</strong> Ihrer Sicht der Einsatz von aquatischem Bodenmaterial sinnvoll, oder rechtfertigen<br />

ein Gro an Problemen den Einsatz für ähnliche Bauvorhaben nicht?<br />

A.3 Bauunternehmen<br />

1. Welche baulichen Maßnahmen waren an oben genannter Deponie durchgeführt worden?<br />

(Abdeckung mit Schichtung, evt. Kubatur) Welche davon sind mit aquatischem<br />

Material durchgeführt worden?<br />

2. Über welchen Zeitraum erfolgte die Abdeckung?<br />

a) Gab es Verzögerungen im Bauablauf? Wann? Warum?<br />

b) Gab es Vorgaben für den Abschluss der Arbeiten? Konnten diese eingehalten<br />

werden?<br />

3. Wie viel Kubikmeter aquatisches Material sind täglich eingebaut worden?<br />

a) Waren die täglichen Liefermengen <strong>aus</strong>reichend, oder hätte Ihr Unternehmen<br />

auch mehr einbauen können?<br />

b) Konnten die Arbeiten morgens pünktlich beginnen?<br />

4. Wieviele Kubikmeter wurden insgesamt eingebaut? (Getrennt nach Schichten)<br />

a) Stimmten Plan- und Ist-Mengen einigermaßen überein? Woher rührten evt.<br />

Abweichungen?<br />

5. Wie hoch waren die Gesamtkosten für das Projekt? Welcher Anteil entfiel auf den<br />

Einbau von aquatischem Material?<br />

a) Wie bewerten Sie den Einsatz von aqu. Bodenmaterial <strong>aus</strong> Kostensicht? (positiv,<br />

neutral, negativ) Gründe?<br />

6. Welche Erfahrungen wurden beim Einbau des Materials gesammelt? Gab es Schwierigkeiten<br />

mit der Handhabbarkeit, Erosion, etc.?<br />

a) Hätte es diese Schwierigkeiten mit herkömmlichen Material nicht gegeben?<br />

b) Gab es Vorteile ggü. herkömmlichen Material?<br />

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B Erläuterungen zu den Analysetabellen Seite 57<br />

7. Welches Einbauverfahren wurde gewählt?<br />

a) Wurde auf Grund des <strong>Baggergut</strong>einsatzes die Art und Weise des Reku-Verfahrens<br />

verändert; wie und warum?<br />

8. Wurden während Eigen- oder Fremdkontrollen Mängel festgestellt, die auf den Einsatz<br />

von <strong>Baggergut</strong> zurückzuführen sind?<br />

a) Sind Probleme nach Bauabnahme bekannt geworden? (Erosion, Erdrutsche,<br />

Tierbauten, Nacharbeiten)<br />

9. Von wem wurden die Begrünungsmaßnahmen durchgeführt?<br />

a) Verfahren, Pflanzenart, Zeit, Unterschiede bzgl. Lage und Hangneigung, etc.<br />

b) Sind Probleme beim Aufwuchs festgestellt worden? (Berichte über Fehlstellen,<br />

ungewollte Pflanzenarten, Feucht- oder Trockenschäden evt. als Kopie)<br />

Gründe?<br />

c) Werden momentan Pflegemaßnahmen durchgeführt (derzeitige Wuchshöhe. . .)?<br />

B Erläuterungen zu den Analysetabellen<br />

Dieser Abschnitt erklärt die in den Tabellen verwendeten Kürzel und macht einige Anmerkungen<br />

zu den analysierten Stoffen. Im zweiten Unterabschnitt findet sich eine Tabelle,<br />

die Analysewerte von gewachsenen Böden zeigt. Der dritte und letzte Teil des<br />

Anhangs B gibt Empfehlungen des ATV-Merkblattes ATV - M 362, Teil 3 [ATV99] zum<br />

Umgang mit <strong>Baggergut</strong> wieder.<br />

B.1 Abkürzungen in den Analysetabellen<br />

Erster Tabellenabschnitt: Der pH-Wert bezeichnet den negativen dekadischen Logarithmus<br />

der Kationen-Konzentration. SK steht für Salzkonzentration. Dieser Wert erfasst<br />

alle Ionen, die wie Salze wirken, also auch Calcium-Ionen. Diese sind im <strong>Baggergut</strong> relativ<br />

stark vertreten. Die organische Substanz wird mit Corg. abgekürzt, wenn sie über<br />

einen Trockenaufschluss bestimmt ist. Die Probe besteht <strong>aus</strong> lufttrockener Masse (LTM).<br />

Wenn die organische Substanz im Nassaufschluss ermittelt wird, wird sie mit OS, naß<br />

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B.1 Abkürzungen in den Analysetabellen Seite 58<br />

abgekürzt. Zwischen Corg. und OS besteht eine lineare Beziehung (Faktor 1,724). Eine<br />

Ermittlung über den Glühverlust würde durch hohe Kalkgehalte im <strong>Baggergut</strong> zu verfälschten<br />

Ergebnissen führen. Im hier betrachteten <strong>Baggergut</strong> sind Cl − (Chlorid-Ionen)<br />

und SO 2−<br />

4 (Sulfat-Ionen) die Hauptsalzbildner der SK. CaCO3 steht für Calziumcarbonat<br />

und ist ein Maß für den Kalkgehalt. Bei den folgenden fünf Werten steht der Index<br />

t für total. Das bedeutet, dass der analysierte Stoff – egal in welcher chemischen Verbindung<br />

er vorliegt – erfasst wird. Dies ist mittels Königswasseraufschluss möglich. Ca<br />

steht dabei für Calcium, N für Stickstoff, P für Phosphor, K für Kalium und Mg für<br />

Magnesium.<br />

Zweiter Tabellenabschnitt: Die Werte in den nächsten Zeilen bezeichnen effektiv verfügbare<br />

Pflanzennährstoffe. Der gesamte anorganische Stickstoff Nan setzt sich <strong>aus</strong> NO − 3<br />

und NH + 4 – also Nitrat- und Ammoniumstickstoff – zusammen. Der Index DL bei Magnesium<br />

bedeutet doppellaktatlöslich. B ist das chemische Symbol für Bor, Cu für Kupfer,<br />

Mn bezeichnet Mangan, Mo Molybdän und Zn steht für Zink.<br />

Dritter Tabellenabschnitt: Der T-Wert ist ein Maß für die Kationen<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>chkapazität.<br />

Seine Höhe lässt auch Rückschlüsse auf das Sorptionsvermögen zu. Die in Masse-<br />

Prozent (in carbonat- und humusfreier Feinerde) angegebenen Werte S, U und T charakterisieren<br />

die Kornverteilung des <strong>Baggergut</strong>s. Die Kürzel bedeuten Sand, Schluff und<br />

Ton. Der Wert ≤ 20µm gibt an, wieviel Prozent der Bodenpartikel einen Durchmesser<br />

≤ 20µm haben.<br />

Vierter Tabellenabschnitt: Dieser Abschnitt beschreibt die Schwermetallgehalte im<br />

<strong>Baggergut</strong>. Es handelt sich um Gesamtgehalte, die durch Königswasseraufschluss ermittelt<br />

werden. Sie liegen deshalb deutlich über den pflanzenverfügbaren Nährstoffen des<br />

Zweiten Tabellenteils. Als Schwermetalle werden Metalle mit einem spezifischen Gewicht<br />

von über 5,0 g/cm 3 bezeichnet. Das chemische Element Blei ist mit Pb abgekürzt, Cadmium<br />

mit Cd, Chrom mit Cr, Nickel mit Ni, Quecksilber mit Hg und Arsen mit As.<br />

Fünfter Tabellenabschnitt: In diesem Teil sind ermittelte Schadstoffe aufgeführt. EOX<br />

bezeichnet mit organischem Lösemittel extrahierbare Halogenverbindungen. Bei IR-KW´s<br />

handelt es sich um einen Summenparameter für Kohlenwasserstoffe, benannt nach der gemäß<br />

DIN 38409-H18 verwendeten Analysenmethode Infrarot-Spektroskopie (IR). PAK<br />

steht für Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe. Dies ist eine Sammelbezeichnung<br />

für chemische Verbindungen, meist ringförmige organische Kohlenstoffverbindungen, deren<br />

Grundstruktur <strong>aus</strong> Benzol besteht. Insbesondere handelt es sich um Xylol, Toluol,<br />

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B.2 Analysewerte von natürlich gewachsenen Böden Seite 59<br />

Benzol, Phenol und Pyren. Bei diesem Wert muss darauf geachtet werden, dass in den<br />

ersten Analysejahren (1993/94) nur die sechs wichtigsten PAK analysiert wurden. Diese<br />

machen etwa 90% der Gesamt-PAK <strong>aus</strong>. In späteren Analysen sind 16 verschiedene PAK<br />

ermittelt worden. Dadurch liegen die Ergebnisse etwas höher und eine volle Vergleichbarkeit<br />

ist nicht mehr gegeben. Polychlorierte Biphenyle (PCB) ist eine Sammelbezeichnung<br />

für eine Stoffgruppe von schwer abbaubaren (mehrfach-)chlorierten aromatischen Verbindungen.<br />

B.2 Analysewerte von natürlich gewachsenen Böden<br />

In der folgenden Tabelle sind von vier natürlich gewachsenen Böden die Analyseergebnisse<br />

aufgeführt. Die ermittelten Parameter sind zur besseren Vergleichbarkeit denen des<br />

<strong>Baggergut</strong>s in Maßeinheit und Reihenfolge angepasst.<br />

Der im Herbst 1993 beprobte Boden in Rastow ist ein Sandboden, ebenso wie das Material<br />

<strong>aus</strong> Rederank, das im Frühjahr 1997 untersucht wurde. Zur gleichen Zeit ist in<br />

Rederank eine Lehmkuppe analysiert worden. Die Proben <strong>aus</strong> dem Lysimeter wurden im<br />

Herbst 2000 gezogen. Dabei handelt es sich um einen schwach lehmigen Boden.<br />

Größe Einheit Proben<br />

Rastow Rederank Rederank Lysimeter<br />

Sand Sand Lehm schwach leh.<br />

pH 6,1 6 6,4 6,4<br />

SK % 0,05 0,01 0,02 0,02<br />

Corg. LTM 1,5 1,43 1,6 1,02<br />

OS naß 2,59 2,47 2,75 1,76<br />

Cl −<br />

LTM 1,3 4,62 3,2 11,4<br />

SO 2−<br />

4 FM 0,34 0,13 0,1 0,38<br />

CaCO3 LTM 0,57 0,51 0,44 0,6<br />

Cat % 0,2 0,16 0,24 0,21<br />

Nt % 0,12 0,11 0,12 0,11<br />

Pt % 0,11 0,06 0,05 0,07<br />

Kt % 0,1 0,09 0,24 0,27<br />

Mgt % 0,07 0,09 0,24 0,15<br />

NO −<br />

3<br />

NH<br />

LTM 0,625 2,47 1,02 0,48<br />

+<br />

4 LTM 0,17 0,16 0,24 0,32<br />

Nan LTM 0,79 2,63 1,26 0,7<br />

P mg/100g 7,95 6,15 6,4 13,7<br />

K mg/100g 8 9,38 15,5 26,7<br />

Mg DL mg/100g 9 6,06 7,7 14,6<br />

B mg/kg 0,37 0,26 0,51 0,33<br />

Cu mg/kg 1,95 4,84 5,1 10,3<br />

Mn mg/kg 10,5 10,33 49 13<br />

Mo mg/kg 0,085 0,15 0,21 0,16<br />

Zn mg/kg 2,6 1,33 1,6 4,9<br />

Universität Rostock, Januar 2004 c○F.M.Damrath


B.3 Empfehlungen zum Umgang mit <strong>Baggergut</strong> – ATV - M 362 Seite 60<br />

Größe Einheit Proben<br />

Rastow Rederank Rederank Lysimeter<br />

Sand Sand Lehm schwach leh.<br />

T-Wert mval/100g 8,2 7,25 10,62 6,5<br />

S % 92,6 83,87 59,5 76,6<br />

U % 4,7 12,12 31,3 18,5<br />

T % 2,7 4,01 9,2 4,9<br />

≤ 20µ % 4,4 9,84 27 13,5<br />

Pb mg/kg 20 11,4 17 45<br />

Cd mg/kg < 0,1 0,1 0,1 0,1<br />

Cr mg/kg < 6 20,8 51 39<br />

Cu mg/kg < 4 8,1 13 18<br />

Ni mg/kg 2,5 3,9 11 5<br />

Hg mg/kg < 0,2


B.3 Empfehlungen zum Umgang mit <strong>Baggergut</strong> – ATV - M 362 Seite 61<br />

Z0 Z 1.1 Z 1.2 Z2<br />

eingeschränkter<br />

Zuordnungswerte uneinge- eingeschränkter offener Einbau Einbau mit<br />

schränkter in hydrogeolo- definierten<br />

Einbau gisch günstigen technologischen<br />

Gebieten mit Sicherungs-<br />

Erosionsschutz maßnahmen<br />

PCB (Congenere nach mg/kg 0,02 0,1 0,5 1<br />

DIN 51 527)<br />

Arsen mg/kg 20 30 50 150<br />

Blei mg/kg 100 200 300 1000<br />

Cadmium mg/kg 0,6 1 3 10<br />

Chrom (ges.) mg/kg 50 100 200 600<br />

Kupfer mg/kg 40 100 200 600<br />

Nickel mg/kg 40 100 200 600<br />

Quecksilber mg/kg 0,3 1 3 10<br />

Thallium mg/kg 0,5 1 3 10<br />

Zink mg/kg 120 300 500 1500<br />

Cyanide (ges.) mg/kg 1 10 30 100<br />

Zuordnungswerte im Eluat für Bodenmaterialien<br />

pH-Wert 6,5-9 6,5-9 6-12 5,5-12<br />

el. Leitfähigkeit µS/cm 500 500 1000 1500<br />

Chlorid mg/l 10 10 20 30<br />

Sulfat mg/l 50 50 100 150<br />

Cyanide (ges.) µg/l


C Kontaktpersonen Seite 62<br />

C Kontaktpersonen<br />

Redebas:<br />

H.S.W. GmbH<br />

Ingenieurbüro für Angewandte und Umweltgeologie<br />

(Planung)<br />

Herr Hanschke 0381-37015<br />

Gerhart-Hauptmann-Str. 19<br />

18055 Rostock<br />

LK NVP (Rechte, Behörde)<br />

FG Umweltschutz<br />

Herr Dr. Liebelt 038326-2716 (Fachgebietsleiter)<br />

bzw. Herr Jahn 038326-59274 (Sachbearbeiter)<br />

Bahnhofstr. 12/13<br />

18507 Grimmen<br />

umweltschutz@lk-nvp.de<br />

Grimmer SpeziTrans & Service GmbH<br />

(Ausführung)<br />

Herr Verfürth 038326-6790<br />

Stoltenhäger Str. 38<br />

18507 Grimmen<br />

h.verfuerth@spezitrans.de<br />

Marlow:<br />

Stadt Marlow (Rechte/Auftraggeber)<br />

Frau Fink<br />

038221-410-0<br />

hauptamt@stadtmarlow.de<br />

H.S.W. GmbH<br />

Ingenieurbüro für Angewandte und Umweltgeologie<br />

(Überwachung)<br />

Herr Hanschke 0381-37015<br />

Gerhart-Hauptmann-Str. 19<br />

18055 Rostock<br />

Voss & Muderack (Planung)<br />

Herr Steckel 038221-242<br />

Allersdorfer Ch<strong>aus</strong>see<br />

18337 Marlow<br />

Staatliches Amt für Umwelt und Natur<br />

Stralsund (Behörde)<br />

Herr Jähnel 03831-6960<br />

michael.jaehnel@staunhst.mv-regierung.de<br />

Badenstraße 18<br />

18439 Stralsund<br />

FG Umweltschutz des Landkreises NVP<br />

Herr Jahn 038326-59274 (Sachbearbeiter)<br />

Bahnhofstr. 12/13<br />

18507 Grimmen<br />

umweltschutz@lk-nvp.de<br />

Grimmer SpeziTrans & Service GmbH<br />

(Ausführung)<br />

Herr Verfürth 038326-6790<br />

Stoltenhäger Str. 38<br />

18507 Grimmen<br />

h.verfuerth@spezitrans.de<br />

Langsdorf:<br />

Amt Bad Sülze (Auftraggeber)<br />

Frau Kuck 038229-71111<br />

H.S.W. GmbH, Ingenieurbüro für Angewandte<br />

und Umweltgeologie (Planung)<br />

Herr Hanschke 0381-37015<br />

Gerhart-Hauptmann-Str. 19<br />

18055 Rostock<br />

FG Umweltschutz des LK NVP<br />

(Behörde)<br />

Herr Jahn 038326-59274 (Sachbearbeiter)<br />

Bahnhofstr. 12/13<br />

18507 Grimmen<br />

Universität Rostock, Januar 2004 c○F.M.Damrath


C Kontaktpersonen Seite 63<br />

umweltschutz@lk-nvp.de<br />

Neukalen:<br />

Stadt Neukalen (Auftraggeber)<br />

Herr Jennerjahn 039956-25118<br />

(jetzt: Malchin 03994-280210 (Amt Malchin<br />

Land)<br />

Markt 1<br />

17157 Neukalen<br />

S.I.G. Dr.-Ing. STEFFEN GmbH MV<br />

(Planung)<br />

Herr Dr. Tscherpel bzw. Herr Licht 039972-<br />

561-0<br />

Dorfstraße 38<br />

17179 Lühburg<br />

info@sig-mv.de<br />

Staatliches Amt für Umwelt und Natur<br />

Neubrandenburg (Behörde)<br />

Herr Börning 0395-3805000<br />

Neustrelitzer Str. 120<br />

17033 Neubrandenburg<br />

Teterow-Danschow:<br />

S.I.G. Dr.-Ing. STEFFEN GmbH MV<br />

(Planung)<br />

Herr Dr. Tscherpel bzw. Herr Licht 039972-<br />

561-0<br />

Dorfstraße 38<br />

17179 Lühburg<br />

info@sig-mv.de<br />

LK Güstrow (Behörde)<br />

Straßen- und Tiefbauamt<br />

Frau Beyer 03843-7556602 bzw. Hr. Kr<strong>aus</strong>e<br />

Am Wall 3-5<br />

18273 Güstrow<br />

Staatliches Amt für Umwelt und Natur<br />

Rostock<br />

Herr Brahmann 0381-1222430<br />

Erich-Schlesinger-Str. 35<br />

18059 Rostock<br />

Schuldt Consult Ingenieurgesellschaft mbH<br />

(Ausführung)<br />

Alte Richtenberger Str. 31<br />

18437 Stralsund<br />

03831-6129-0<br />

schuldt.consult.gmbh@t-online.de<br />

MTW Schiffswerft:<br />

S.I.G. Dr.-Ing. STEFFEN GmbH MV<br />

(Planung)<br />

Herr Dr. Tscherpel bzw. Herr Licht 039972-<br />

561-0<br />

Dorfstraße 38<br />

17179 Lühburg<br />

info@sig-mv.de<br />

Staatliches Amt für Umwelt und Natur<br />

Schwerin (Behörde)<br />

Hr. Ziolkowski 0385-6433-433<br />

Pampower Straße 66<br />

19061 Schwerin<br />

helge.ziolkowski@staunsn.mv-regierung.de<br />

Peene Baugesellschaft (Ausführung)<br />

Schlakendorfer Str. 13<br />

17154 Neukalen<br />

der Bau<strong>aus</strong>führung, dann:<br />

ca. 1<br />

3<br />

Alpen Baugesellschaft mbH<br />

Oldenburger Str. 36<br />

23730 Neustadt<br />

04561-616-0<br />

Universität Rostock, Januar 2004 c○F.M.Damrath


Literatur Seite 64<br />

Literatur<br />

[And00] Andreas, Lale: Langzeitemissionsverhalten von Deponien für Siedlungsabfälle<br />

in den neuen Bundesländern. Doktorarbeit, Technische Universität Dresden,<br />

2000. http://www.tu-dresden.de/fghhiaa/Forschung/Doc/disslale.pdf.<br />

[ATV99] Umgang mit <strong>Baggergut</strong>. In: Teil 3: Mindestuntersuchungsprogramm für <strong>Baggergut</strong>.<br />

April 1999. Merkblatt ATV - M 362, Teil 3.<br />

[BBo98a] Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung. BGBl. I 1999 S. 1554, März<br />

1998.<br />

[BBo98b] Bundes-Bodenschutzgesetz. BGBl. I 1998 S. 502, 2001 S. 2331, März 1998.<br />

[Bre00] Untersuchungen zur biologischen Sanierung von TBT-belastetem <strong>Baggergut</strong>.<br />

Institut für Kreislaufwirtschaft in Zusammenarbeit mit dem Hansestadt Bremischen<br />

Hafenamt, 2000. http://www.hs-bremen.de/ikrw/projekte/1002.pdf.<br />

[Def00] Umgang mit <strong>Baggergut</strong>; Definition - Erläuterungen - Empfehlungen. <strong>HTG</strong><br />

– Hafenbautechnische Gesellschaft, Dezember 2000. http://www.htgbaggergut.de/Downloads/BG_Position_<strong>HTG</strong>.pdf.<br />

[Dep02] Verordnung über Deponien und Langzeitlager. BGBl. I Juli 2002 S. 2807, Nov.<br />

2002 S. 4417, Juli 2002.<br />

[GDA00] E2-31 – Rekultivierungsschichten (Entwurf). GDA Gesellschaft für Digitale<br />

Archivierungstechnik, September 2000. GDA-Empfehlung zur Rekultivierung.<br />

[HK02] Henneberg, Michael und Eva Maria Kibbel: <strong>Baggergut</strong>management der<br />

Hansestadt Rostock, 2002.<br />

[Jan00] Janzen, Kl<strong>aus</strong>: Naßbaggergut in Mecklenburg-Vorpommern – ein Überblick.<br />

In: 1. Rostocker <strong>Baggergut</strong>seminar, Oktober 2000.<br />

[Kib00] Kibbel, Eva Maria: Neue Wege bei der Naßbaggerung und Spülfeldbewirtschaftung<br />

in Rostock. In: 1. Rostocker <strong>Baggergut</strong>seminar, Oktober 2000.<br />

[KRS94] Kuntze, Herbert, Günter Roeschmann und Georg Schwerdtfeger:<br />

Bodenkunde. UTB, Stuttgart, 1994.<br />

Universität Rostock, Januar 2004 c○F.M.Damrath


Literatur Seite 65<br />

[KSSM93] Kriedemann, Karsten, Erna Schreiber, Bernd Schreiber und Ilona<br />

Marschand: Leitfaden zur Rekultivierung von Standorten wilder Müllablagerungen<br />

und stillgelegter Deponien im Land Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern, November 1993.<br />

[Sto02] Storchenegger, Isidor: Kulturtechnik II. Universität Rostock, 2002. Lehrmaterial.<br />

[TAS93] Technische Anleitung zur Verwertung, Behandlung und sonstigen Entsorgung<br />

von Siedlungsabfällen. BAnz. S. 4967 und Beilage, Mai 1993.<br />

Universität Rostock, Januar 2004 c○F.M.Damrath

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