Red Bull Six Days 2012: Nur noch vier
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Das „Himmelreich“ bei Wolkenstein im Erzgebirge<br />
Der letzte EM-Lauf mit Start und<br />
Ziel in Zschopau rollte vor 40 Jahren<br />
im Mai 1972. 119 Geländesportler<br />
aus elf Staaten kamen in<br />
die ehemalige Motorrad-Stadt. Für<br />
sie stand eine Zweitagefahrt über<br />
insgesamt 510 Kilometer auf dem<br />
Programm, davon 306 Kilometer<br />
(drei Runden über je 102 km) am<br />
ersten und 204 km in Gegenrichtung<br />
am darauffolgenden Tag. Die<br />
Strecke stellte sehr hohe Ansprüche<br />
an die Kondition der Akteure,<br />
aber auch das Maschinenmaterial<br />
wurde mächtig strapaziert.<br />
Wie in den vorangegangenen<br />
Jahren führte der Kurs von<br />
Zschopau aus durch sumpfi -<br />
ge Waldgebiete des Erzgebirges.<br />
Steile Bergauf- und<br />
-Abfahrten auf schmierigem<br />
Untergrund, Talschluchten und<br />
Schlammpfade, hervorgerufen<br />
durch das Regenwetter<br />
der Tage vor der Veranstaltung<br />
und während des Wettbewerbs,<br />
kennzeichneten<br />
den Charakter dieses Meisterschaftslaufs.<br />
Schon in der ersten<br />
Runde des ersten Fahrtages<br />
gab es auf einer 200 Meter langen<br />
Strecke eine Beschleunigungsprüfung<br />
mit Geräuschmessung,<br />
die bereits vielen Fahrern<br />
eine Bestrafung mit 20 Sekunden<br />
wegen Überschreitung des Lautstärke-Pegels<br />
einbrachte. Immer-<br />
| Top Speed 06/<strong>2012</strong><br />
hin handelten sich von den 119<br />
Gestarteten 45 „Lärmsünder“<br />
die dafür fälligen Strafsekunden<br />
ein, die somit in einigen Klassen<br />
schon eine gewisse Vorentscheidung<br />
brachten. Selbst einige der<br />
Favoriten, wie die MZ-Werksfahrer<br />
Werner Salevsky und Fred<br />
Willamowski, waren anfangs gleich<br />
mit einem 20-Punkte-Konto belastet.<br />
Auch Rudolf Jenak überschritt<br />
auf der Werks-Simson die<br />
zulässigen 94 Dezibel, ebenso die<br />
Zündapp-Fahrer Josef Wolfgruber,<br />
Rolf Witthöft und Erwin Schmider.<br />
www.top-speed.info<br />
Seit 1955 lief im Erzgebirge<br />
die bestens organisierte<br />
Geländefahrt „Rund um<br />
Zschopau“, teilweise mit<br />
starker innerdeutscher<br />
und internationaler Beteiligung.<br />
In der Zeit von<br />
1968 bis 1972 erlebten<br />
die sächsischen Motorsportfreundehochkarätigen<br />
Geländesport, als<br />
dieser Wettbewerb zum<br />
Europa-Meisterschaftslauf<br />
aufgewertet wurde.<br />
Zündapp- und Jawa-Fahrer dominierten<br />
| Letzter Geländesport-EM-Lauf vor 40 Jahren in und um Zschopau Text | Fotos: Günter Geyler<br />
Heinz Brinkmann, Zündapp 50<br />
Die nächsten <strong>vier</strong> Geländeprüfungen<br />
rollten in einem Kurvenlabyrinth<br />
auf der Abraumhalde einer<br />
früheren Uran-Schachtanlage bei<br />
Wolkenstein ab. Dieser Geländeabschnitt<br />
glich einer Mondland-<br />
Top Speed 06/<strong>2012</strong> | 111