Red Bull Six Days 2012: Nur noch vier

Die Silbervasen-Sieger 1964 auf 75-ccm-Simson: Gottfried Pohlan (46),
Ewald Schneidewind (47) und Lothar Schünemann (48)
Daraufhin wurden einmal mehr in
Garmisch-Partenkirchen die Six
Days veranstaltet. Der BRD-Vorjahressieg
konnte nicht verteidigt
werden, es gewannen die Tschechen
auf ihren Jawa- und CZ-Maschinen.
Dafür hielt sich das gastgebende
Silbervasen-Quartett
mit Volker Kramer, Heinz Klingenschmidt,
Horst Rotermundt und
Günther Sengfelder schadlos.
Ein B-Team mit kleinen Maschi-
nen der Marken Kreidler, Victoria
und Zündapp, auf das eingangs
nicht viel gegeben wurde. Seit
dem DKW-Sieg 1935 war es das
erste Mal, dass einer der Pokale
wieder in der Heimat blieb. DDR-
Fahrer erhielten in beiden Jahren
keine Einreise-Visa, beantworteten
aber ab 1963 diese politischen
Entscheidungen im Kalten
Krieg überaus eindrucksvoll mit
sportlichen Leistungen.
DDR-Trophy-Team 1963 – v. l.: Werner Salevsky,
Peter Uhlig, Bernd Uhlmann, Horst Lohr,
Hans Weber, Günter Baumann;
Mannschaftsleiter Walter Winkler
Es begann im tschechischen
Riesengebirge. Den MZ-Piloten
Horst Lohr, Peter Uhlig, Werner
Salevsky, Hans Weber, Günter
Baumann und Bernd Uhlmann
gelang der erste Six-Days-Erfolg.
Sie waren bestens vorbereitet
und wurden von Walter Winkler
betreut.
Damit erkämpften sie sich auch
die Möglichkeit, 1964 die Veranstaltung
im eigenen Land zu organisieren.
Es wurde sich für Thüringen
mit Start und Ziel in Erfurt
entschieden … und der Titel mit
der identisch gleichen Mannschaft
verteidigt. Auch im Silbervasen-Wettbewerb
waren Siegfried
Rauhut, Gottfried Pohlan,
Ewald Schneidewind und Lothar
Schünemann mit ihren 50 und
75 ccm Simsons erfolgreich.
Dazu kamen noch ein Dreifach-
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sieg bei den Fabrikmannschaften
und Klassensiege
von Bernd Uhlmann, Werner
Salevsky, Peter Uhlig,
Gottfried Pohlan und Siegfried
Rauhut, der sogar zum
besten Einzelfahrer aller Teilnehmer
avancierte. Eine beeindruckende
Demonstration
der Überlegenheit von Fahrern
und Maschinen. Damals
verbot der (bundes-)Deutsche
Sportbund und die OMK einen
Start ihrer Fahrer – wieder waren
die Sportler die Leidtragenden.
Für das nächste Jahr verzichtete
der ADMV der DDR auf
die Ausrichtung, erkämpfte sich
aber bei der Schlechtwetterfahrt
auf der Isle of Man erneut die große
Trophäe – für Günter Baumann
war diesmal Karlheinz Wagner im
Team. Auch die Vase wurde wieder
erobert … durch die MZ-Fahrer
Werner Stiegler, Horst Golz,
Klaus Teuchert und Günter Baumann.
1966 in Schweden waren
die MZ-Trophy-Fahrer erneut nicht
zu schlagen, sie verbesserten sich
von Tag zu Tag. Für Bernd Uhlmann
steuerte Klaus Teuchert die
300er-ETS. Das Quartett aus der
BRD mit den drei Zündapp-Piloten
Klaus Kämper, Erwin Schmider
und Dieter Kramer sowie Norbert
Gabler auf der 50er-Hercules
holte sich die Silbervase. In Polen
gewann die DDR-Nationalmannschaft
zum fünften Mal in Folge
Top Speed 06/2012 | 109