Dank elektronischer Patientenakte konnten so- wohl die Qualität der
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case<br />
study<br />
Landeskrankenhaus Feldkirch<br />
Die elektronische<br />
<strong>Patientenakte</strong><br />
Das Gesundheitswesen befindet sich im Umbruch: Leere<br />
Staatskassen, eskalierende Kosten, eine demographische<br />
Altersverschiebung und nicht zuletzt <strong>der</strong> medizinische<br />
Fortschritt erfor<strong>der</strong>n es, Arbeitsabläufe zu optimieren.<br />
Wie sich im Klinikalltag Verwaltungsprozesse und<br />
medizinisch-therapeutische Maßnahmen effizient<br />
verzahnen lassen, demonstriert das Landeskrankenhaus<br />
Feldkirch mit einem durchgängigen IT-Konzept.<br />
Die Klinik <strong>der</strong> Zukunft - das heißt, mehr Patienten, kürzere<br />
Verweilzeiten, und abnehmende Bettenkapazitäten bei<br />
gleichzeitig steigendem <strong>Qualität</strong>sanspruch - erfor<strong>der</strong>t<br />
mo<strong>der</strong>nste elektronische IT-Systeme. Dies erkannten <strong>die</strong><br />
Verantwortlichen des Vorarlberger Landeskrankenhauses<br />
Feldkirch schon früh. Bereits 1995 wurde das elektronische<br />
Krankenhausinformationssystem (KIS) Patidok<br />
eingeführt. Eingebunden in das krankenhausweite IT-Netz<br />
<strong>die</strong>nt Patidok nicht nur als klinisches Dokumentationssystem<br />
zur Leistungsabwicklung, <strong>so</strong>n<strong>der</strong>n auch als zentrale<br />
Informationsplattform zur internen und externen<br />
Kommunikation.
Anfor<strong>der</strong>ungen und<br />
Rahmenbedingungen<br />
Ein Optimum an Effizienz entfaltet ein<br />
KIS im Klinikalltag allerdings erst dann,<br />
wenn es gelingt, papierbasierte Dokumente<br />
konsequent in den elektronischen<br />
Informationsfluss zu integrieren. Unter<br />
<strong>der</strong> Leitung des verantwortlichen Projektleiters<br />
Mag. Harald Keckeis fiel deshalb<br />
im Jahr 2002 <strong>die</strong> Entscheidung,<br />
eine durchgängig elektronische <strong>Patientenakte</strong><br />
(EPA) zu realisieren. Eine Grundvoraussetzung<br />
dafür war <strong>die</strong> Implementierung<br />
eines elektronischen Archivs.<br />
In einem Pflichtenheft wurden <strong>die</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
festgehalten. Dazu gehörten<br />
unter an<strong>der</strong>em Scan-Dienstleistungen<br />
für vorhandene Krankenakten in<br />
Papierform, <strong>die</strong> Umsetzung <strong>der</strong> vorgegebenen<br />
EPA-Struktur, Schnittstellen zu<br />
Patidok und SAP <strong>so</strong>wie <strong>die</strong> automatische<br />
Rechnungserkennung. Des Weiteren<br />
wurden Services wie Installation, Projektmanagement<br />
und Schulung <strong>so</strong>wie<br />
<strong>die</strong> Konzeption des Dokumentenmanagement-Systems<br />
(DMS) gefor<strong>der</strong>t.<br />
Ende 2004 fiel <strong>die</strong> Entscheidung zugunsten<br />
von DocuWare. Funktionalität<br />
und Preis-Leistungs-Verhältnis des DMS<br />
gaben eben<strong>so</strong> den Ausschlag wie <strong>die</strong> Erfahrungen<br />
des DocuWare-Partners aus<br />
ähnlich gelagerten Krankenhausprojekten.<br />
Der Startschuss fiel Anfang 2005 im<br />
Rechnungswesen: „Unser Ziel war es,<br />
Eingangsrechnungen und Lieferscheine<br />
eines Geschäftsfalles zu digitalisieren<br />
und zwecks Buchung an SAP zu übergeben",<br />
erläutert Mag. Keckeis <strong>die</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />
Circa 23.000 Lieferscheine<br />
mussten in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
jährlich per Hand rund 45.000 Eingangsrechnungen<br />
zugeordnet werden.<br />
Die Lösung<br />
Über DocuWare CONNECT to SAP<br />
werden heute - parallel zur Ablage im<br />
zentralen Dokumenten-Pool - <strong>die</strong><br />
eingescannten Informationen vollautomatisch<br />
per Optical Character Recognition<br />
(OCR) und Freeform-Erkennung<br />
analysiert und als strukturierte Datensätze<br />
an <strong>die</strong> betriebswirtschaftliche<br />
Lösung weitergeleitet. „Die <strong>Qualität</strong> <strong>der</strong><br />
Ergebnisse hat mich überrascht, da ich<br />
eher skeptisch bezüglich des ordnungsgemäßen<br />
Auslesens <strong>der</strong> erfassten Belege<br />
war", gesteht Projektleiter Mag. Keckeis<br />
im Nachhinein. Die Durchlaufzeit <strong>der</strong><br />
Rechnungen vom Scannen bis zur<br />
endgültigen Verbuchung konnte von vier<br />
auf durchschnittlich zwei Tage reduziert<br />
werden.<br />
Als Informationsbasis <strong>der</strong> EPA <strong>so</strong>llte das<br />
vorhandene papierbasierte Archiv <strong>der</strong><br />
Jahrgänge 2003 und 2004 <strong>die</strong>nen. Zu<br />
<strong>die</strong>sem Zweck wurden rund 60.000<br />
Krankengeschichten mit insgesamt 2,5<br />
Millionen Seiten digitalisiert. Neben<br />
klassischen Textdokumenten handelt es<br />
sich dabei auch um grafische Darstellungen<br />
wie EKG-Kurven, Ultraschallbil<strong>der</strong><br />
und Fieberkurven in DIN A3 und größeren<br />
Formaten. Das im Krankenhaus<br />
aufgebaute Scan-Zentrum stattete man<br />
zur Erfassung mit den Hochleistungsscannern<br />
Scamax Inotec Serie M06 und<br />
Pana<strong>so</strong>nic KV-S3065C aus.<br />
Die Scan-Ergebnisse aller Dokumente<br />
kontrollierten Projektleiter und Scan-<br />
Mitarbeiter gemeinsam mit den verantwortlichen<br />
Ärzten. Anschließend wurden<br />
<strong>die</strong> gescannten Akten von einem zertifizierten<br />
Dienstleister datenschutzgerecht<br />
vernichtet. Nachdem auch <strong>die</strong> Akten-<br />
Die Aufgabe<br />
� Papierberge abbauen<br />
� Zentraler Dokumenten-Pool<br />
� Integration in Krankenhausinformationssystem<br />
Patidok<br />
� Integration in SAP<br />
Die Vorteile<br />
� Wegfall des Papierarchivs<br />
� Höhere Arbeitseffizienz<br />
� Verbesserte Prozesse<br />
� Zugriff via Internet<br />
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Jahrgänge 2005 und 2006 in Dienstleistung<br />
komplett gescannt wurden, befinden<br />
sich inzwischen mehr als 120.000<br />
Krankengeschichten mit über fünf<br />
Millionen Seiten im DocuWare-Archiv.<br />
Dadurch werden mittelfristig 440<br />
Quadratmeter Fläche eingespart.<br />
Aktuelle <strong>Patientenakte</strong>n werden heute<br />
durch zwei speziell geschulte Mitarbeiter<br />
des Krankenhauses Feldkirch kontinuierlich<br />
gescannt. Nachdem ein Patient<br />
das Krankenhaus verlassen hat, werden<br />
alle noch papierbasierten Fallinformationen<br />
auf <strong>der</strong> jeweiligen Krankenstation<br />
gesammelt und vor<strong>so</strong>rtiert an das Scan-<br />
Zentrum übergeben. Ziel ist es, binnen<br />
fünf Werktagen eine Akte zu digitalisieren.<br />
Die Vorteile<br />
„Für den Benutzer ist es heute nicht<br />
mehr erkennbar, ob Dokumente ihren<br />
Ursprung in Patidok o<strong>der</strong> im elektronischen<br />
Archiv haben", beschreibt Mag.<br />
Keckeis <strong>die</strong> vollständige Integration.<br />
Zwischenzeitlich wurden vom LKH<br />
Feldkirch auch <strong>die</strong> auf Patidok aufsetzenden<br />
Softwarelösungen NCaSol zur<br />
Pflegedokumentation und MedCaSol,<br />
ein Programm zum Medikations- und<br />
Visitenmanagement, in verschiedenen<br />
Abteilungen eingeführt und an den zentralen<br />
DocuWare-Dokumenten-Pool<br />
angebunden.<br />
DocuWare fungiert nicht nur als passiver<br />
Hintergrundspeicher, <strong>so</strong>n<strong>der</strong>n kann<br />
beim kompletten Ausfall von Patidok<br />
den Zugriff auf alle gespeicherten<br />
Dokumente weiterhin sicherstellen",<br />
erklärt Mag. Keckeis. Über den<br />
DocuWare INTERNET-SERVER ist <strong>der</strong><br />
Zugriff auf <strong>die</strong> im zentralen elektronischen<br />
Archiv gespeicherten <strong>Patientenakte</strong>n<br />
per Web-Browser im Inter- und<br />
Intranet gewährleistet.<br />
Auch bei <strong>der</strong> vollautomatischen Ablage<br />
von Scan- und Bildinformationen in <strong>die</strong><br />
<strong>Patientenakte</strong> o<strong>der</strong> wenn es darum geht,<br />
Video- und Ultraschallgeräte in <strong>die</strong><br />
Informationsplattform einzubinden,<br />
spielt das DMS mit seiner vielfältigen<br />
Funktionalität eine Schlüsselrolle. Es<br />
überwacht je nach Bedarf Ordner im<br />
Dateisystem und importiert Dateien in<br />
elektronische Briefkörbe und Archive.<br />
Mittels Barcode beispielsweise werden<br />
Dokumente identifiziert und automatisch<br />
in <strong>die</strong> jeweilige Patidok-Akte <strong>so</strong>wie<br />
im Archiv abgelegt. Einen großen Vorteil<br />
des Projekts sieht Mag. Keckeis außerdem<br />
darin, dass sich weitere klinische<br />
Subsysteme, etwa für Labor, Nuklearmedizin<br />
und Pathologie, einfach in das<br />
elektronische Archiv integrieren lassen.<br />
Eine Lösung wurde auch für <strong>die</strong> Langzeitarchivierung<br />
<strong>der</strong>, nicht zuletzt<br />
aufgrund einer zunehmenden Anzahl<br />
von Bild- und Videodateien, kontinuierlich<br />
wachsenden elektronischen Archivbestände<br />
gefunden. Um einerseits <strong>der</strong><br />
gesetzlichen Aufbewahrungspflicht - sie<br />
beträgt in Österreich 30 Jahre - gerecht<br />
zu werden, an<strong>der</strong>erseits <strong>die</strong> damit<br />
verbundenen Kosten im Zaum zu halten,<br />
werden ältere elektronische <strong>Patientenakte</strong>n<br />
zukünftig auf eine IBM Tivoli<br />
Bandbibliothek ausgelagert.<br />
Fazit<br />
Mit <strong>der</strong> endgültigen Freigabe im März<br />
2007 zieht Mag. Keckeis ein durchgängig<br />
positives Projektresümee: „Unsere im<br />
Rahmen <strong>der</strong> Ausschreibung definierten<br />
Zielsetzungen wurden <strong>so</strong><strong>wohl</strong> im<br />
Bereich des Rechnungswesens als auch<br />
im medizinischen Umfeld erreicht."<br />
Ein Erfolg, den er vor allem auf <strong>die</strong><br />
strukturierte Projektvorbereitung und<br />
auf <strong>die</strong> enge Einbindung des medizinischen<br />
und pflegerischen Fachper<strong>so</strong>nals<br />
in den Projektablauf zurückführt.<br />
Mag. Keckeis sieht das Landeskrankenhaus<br />
für <strong>die</strong> Zukunft gerüstet:<br />
„Heute stehen Informationen auf<br />
Knopfdruck genau dort zur Verfügung,<br />
wo sie benötigt werden. Lange Wege<br />
zum Papierarchiv, aufwändige Recherchen<br />
o<strong>der</strong> <strong>so</strong>gar <strong>der</strong> Verlust von Unterlagen<br />
sind passé. <strong>Dank</strong> <strong>elektronischer</strong><br />
<strong>Patientenakte</strong> <strong>konnten</strong> Verwaltungsprozesse<br />
eben<strong>so</strong> wie <strong>die</strong> <strong>Qualität</strong> <strong>der</strong><br />
medizinischen Betreuung deutlich<br />
optimiert werden. Durch <strong>die</strong> hohe<br />
Informationsverfügbarkeit leistet das<br />
Projekt auch einen wichtigen Beitrag in<br />
<strong>der</strong> Verzahnung des ambulanten und<br />
stationären Sektors."
Für weitere Informationen<br />
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www.docuware.com<br />
“ „<br />
<strong>Dank</strong> <strong>elektronischer</strong> <strong>Patientenakte</strong> <strong>konnten</strong> <strong>so</strong><strong>wohl</strong><br />
<strong>die</strong> <strong>Qualität</strong> <strong>der</strong> medizinischen Behandlung<br />
als auch <strong>die</strong> Auskunftsfähigkeit im Sinne<br />
<strong>der</strong> Patienten und des medizinisch wie administrativ<br />
tätigen Per<strong>so</strong>nals verbessert werden.<br />
Mag. Harald Keckeis,<br />
Projektleiter,<br />
Landeskrankenhaus Feldkirch<br />
Bildrechte: vlbg. krankenhaus-betriebsges.m.b.h.