Atlas Copco stellt einige neue und modifizierte ... - Advanced Mining
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02 2010<br />
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WEITERBILDUNG<br />
Die Methoden der bohrtechnischen Erk<strong>und</strong>ung von Lagerstätten mineralsicher Rohstoffe<br />
- Teil III<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Forschungsansatz <strong>und</strong> Vorgehensweise zur Ermittlung von empirischen<br />
Korrekturparametern für richtungsgenaues Bohren<br />
Raisebohren in der Schweiz<br />
Massenbewegungen in Tontagebauen von Rheinland-Pfalz<br />
Monitoring von Tagebaurandböschungen mittels Vertikal-Inklinometer<br />
Wissen, was los ist -Die Anwendung von Web-basierten Monitoring- <strong>und</strong> Analyse-<br />
Plattformen für die Überwachung von Böschungen in Steinbrüchen <strong>und</strong> Tagebauen<br />
Erk<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> Analyse des Untergr<strong>und</strong>es - Gr<strong>und</strong>lage der Beurteilung der<br />
Standsicherheit von Böschungen<br />
Berücksichtigung von Erdbeben bei Standsicherheitsberechnungen für tiefe<br />
Endböschungen unter Wasser<br />
Gestaltung von Unterwasserböschungen bei der Gewinnung von Sand <strong>und</strong> Kies -<br />
Strategien zur Vermeidung von Böschungsbrüchen<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> – <strong>neue</strong> Gesteinsbohrhämmer für den Untertageeinsatz<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> – <strong>neue</strong>s Smart Rig ROC D65s – Grossartige Neuigkeiten für Steinbruchsbetreiber <strong>und</strong><br />
Bohrunternehmen!<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> – Geotechnische Untersuchungsmethoden mit Terracore!<br />
Oetelshofen Kalk setzt Massstäbe –seit über 100 Jahren - Sandvik WT7000 reduziert Emission um<br />
20 dB <strong>und</strong> verdreifacht die Standzeit!<br />
Der Metso Kegelbrecher HP100: Zielgenaues Feinbrechen im Kalkstein<br />
Energieoptimierte Fördergurte reduzieren Kosten <strong>und</strong> schonen die Umwelt<br />
DIESES MAGAZIN WIRD UNTERSTÜTZT VON:<br />
BBM Operta GmbH<br />
Continental/ContiTech<br />
Vermeer<br />
Sandvik<br />
Wirtgen GmbH<br />
Dehaco International<br />
02 2010<br />
Tudeshki, H. ; Hertel, H.<br />
Institut für Bergbau | TU Clausthal | Deutschland<br />
Tudeshki, H. ; Kappler, M.<br />
Institut für Bergbau | TU Clausthal | Deutschland<br />
Thyssen Schachtbau GmbH<br />
Mülheim an der Ruhr | Deutschland<br />
Wehinger, A.<br />
Landesamt für Geologie <strong>und</strong> Bergbau Rheinland-Pfalz |<br />
Mainz | Deutschland<br />
Dahmen, D.<br />
Gebirgs- <strong>und</strong> Bodenmechanik, RWE Power AG |<br />
Bergheim | Deutschland<br />
Graf, T. ; Fyfe, T. D.<br />
FUGRO CONSULT GmbH | Berlin | Deutschland<br />
Bruhn, D.<br />
Terra Control GmbH | Bad Nauheim | Deutschland<br />
Goldscheider, M.<br />
vormals Institut für Bodenmechanik <strong>und</strong> Felsmechanik<br />
Univ. Karlsruhe, i. R.<br />
Dahmen, D. ; Karcher, C.<br />
Gebirgs- <strong>und</strong> Bodenmechanik, RWE Power AG |<br />
Bergheim | Deutschland<br />
Bode, G. ; Patzold, V.<br />
PATZOLD, KÖBKE & PARTNER ENGINEERS |<br />
Holm-Seppensen | Deutschland<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Deutschland<br />
Essen | Deutschland<br />
Sandvik <strong>Mining</strong> and Construction<br />
Central Europe GmbH<br />
Essen | Deutschland<br />
Metso Minerals Deutschland GmbH<br />
Mannheim | Deutschland<br />
Continental ConiTech AG<br />
Hannover | Deutschland<br />
Metso Minerals<br />
MTC
WEITERBILDUNG<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
BEUMER bietet Lösungen für die <strong>Mining</strong>-Branche: Mit kurvengängigen Gurtförderanlagen<br />
Schüttgut effizient transportieren!<br />
Neue Kiesel Niederlassung in Bielefeld - Konsequent Regionen stärken<br />
Hitachi Radlader ZW330, ZW370 & ZW550 - Kiesel <strong>stellt</strong> <strong>neue</strong> Grossradlader vor!<br />
Aktualisierung des Cat ® 988H bringt K<strong>und</strong>en Mehrwert durch verbesserte Systeme,<br />
niedrigere Kosten <strong>und</strong> beispielhaften Fahrerkomfort<br />
Liebherr R 9800: Ersteinsatz des weltgrössten Tieflöffel-<strong>Mining</strong>-Baggers in australischer<br />
Kohlemine<br />
Tenova TAKRAF <strong>und</strong> Liebherr entwickeln gemeinsam das erste dieselelektrische<br />
Antriebssystem für Surface Miner!<br />
Tenova TAKRAF <strong>stellt</strong> <strong>neue</strong> Generation mobiler Brecheranlagen für den Tagebaueinsatz vor!<br />
Die <strong>neue</strong> Kleemann-Prallbrecher-Generation im HäRTETEST!<br />
Wirtgen bringt ABSAUGANLAGE VCS für Kaltfräsen auf den Markt!<br />
Stars and Stripes für MB!<br />
Der Universelle Schnellverschluss!<br />
Hartl Powercrusher steigt mit Megakooperation in den Chinesischen Markt ein!<br />
Anlagenbauer SBM erhält 2,2 Mio. EUR Auftrag von STRABAG: Vollautomatische<br />
Verladeanlage für Diabas-Steinbruch in Saalfelden<br />
Für jedes Abbruch- <strong>und</strong> Geruchsproblem die richtige Lösung:Dehaco führender Lieferant von<br />
Staubbekämpfern<br />
VERANSTALTUNGEN Der AMS-Veranstaltungskalender 2010<br />
DIESES MAGAZIN WIRD UNTERSTÜTZT VON:<br />
BBM Operta GmbH<br />
Continental/ContiTech<br />
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Sandvik<br />
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Beumer Maschinenfabrik GmbH<br />
Beckum | Deutschland<br />
Kiesel GmbH<br />
Baienfurt | Deutschland<br />
Caterpillar<br />
Liebherr-France SAS<br />
Colmar/Cedex | Frankreich<br />
Tenova Takraf<br />
Leipzig | Deutschland<br />
Kleemann GmbH<br />
Göppingen | Deutschland<br />
Wirtgen GmbH<br />
Windhagen | Deutschland<br />
MB S.p.A.<br />
Fara Vicentino | Italien<br />
Hartl Powercrusher<br />
St. Valentin | Österreich<br />
SBM Mineral Processing GmbH<br />
Laakirchen | Österreich<br />
Dehaco GmbH<br />
Hannover | Deutschland<br />
Metso Minerals<br />
MTC
Ausgabe 02 | 2010<br />
WEITERBILDUNG<br />
Die Methoden der bohrtechnischen Erk<strong>und</strong>ung von<br />
Lagerstätten mineralsicher Rohstoffe -<br />
Teil III<br />
Erk<strong>und</strong>ungsbohrverfahren zur<br />
Gewinnung von Bohrkleinproben<br />
Gr<strong>und</strong>lagen der pneumatischen<br />
Imlochhammerbohrtechnik<br />
Mit der durchgehenden Gewinnung nahezu ungestörter<br />
Bohrkerne werden gr<strong>und</strong>sätzlich Proben mit höchster<br />
Güte gewonnen <strong>und</strong> liefern einen hohen Informationsgrad<br />
zum durchteuften Gebirge. Dem Vorteil hinsichtlich<br />
der Aussagekraft <strong>und</strong> Zuverlässigkeit der Proben<br />
steht ein vergleichsweise zu anderen Bohrverfahren<br />
hoher spezifischer Zeit- <strong>und</strong> Kostenaufwand durch<br />
den Kernbohrprozess entgegen. In der Bewertung<br />
von möglichen Alternativen zum Kernbohrverfahren<br />
im Festgestein ist die zu erwartende Probenqualität<br />
<strong>und</strong> Probenquantität mit der Zielstellung der<br />
Erk<strong>und</strong>ungsarbeiten zu überprüfen. Ergibt eine Bewertung<br />
zur geforderten Qualität der Proben, dass Kernproben nicht<br />
zwingend zur Erfüllung des Erk<strong>und</strong>ungszieles erforderlich<br />
sind, so können mit den effizienter zu beschaffenden<br />
Bohrkleinproben die Erk<strong>und</strong>ungskosten sowie die<br />
Erk<strong>und</strong>ungsdauer erheblich reduziert werden. Eines der<br />
leistungsfähigsten Bohrverfahren im Festgestein ist das<br />
Imlochhammerbohrverfahren.<br />
Dieses zeichnet sich durch den drehschlagenden<br />
Gesteinslöseprozess aus. Die auf das anstehende<br />
Gestein einwirkende Löseenergie setzt sich aus einem<br />
statischen Anteil des Bohrandruckes (ca. 10 %) <strong>und</strong> einem<br />
dynamischen Anteil aus der Schlagenergie (ca. 90 %)<br />
zusammen. Die Schlagenergie zur Gesteinszerstörung wird<br />
vom Bohrwerkzeug, dem Imlochhhammer, unmittelbar über<br />
der Bohrlochsohle aufgebracht. Hierbei wird die Energie<br />
des Spülungsmediums mittels eines Kolbenschlagwerkes<br />
in mechanische Energie gewandelt <strong>und</strong> über den<br />
Bohrmeißel in das anstehende Gebirge eingeleitet. Der<br />
von Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. H. Tudeshki ; Dipl.-Ing. Heiko Hertel<br />
Institut für Bergbau | TU Clausthal | Deutschland<br />
Bohrmeißel des Imlochhammers zerstört auf der gesamten<br />
Querschnittsfläche der Bohrlochsohle das anstehende<br />
Gestein zu Bohrklein. Im Löseprozess entstehen je nach<br />
geomechanischer Beschaffenheit des anstehenden<br />
Gebirgsverbandes <strong>und</strong> der eingetragenen Löseenergie<br />
Gesteinsfragmente mit einer Größe von wenigen Millimetern<br />
bis zu ca. 20 mm. Im Unterschied zum Kernbohrverfahren, bei<br />
dem mit einer Bohrkrone ein zylindrischer Gesteinskörper<br />
aus dem Gebirgsverband geschnitten wird, ist das<br />
Hammerbohren als Vollbohrverfahren zu klassifizieren.<br />
Das gelöste Gestein wird als Bohrklein kontinuierlich <strong>und</strong><br />
einhergehend mit dem Löseprozess von der Bohrspülung<br />
nach übertage gefördert. Abgesehen von <strong>einige</strong>n<br />
Sonderanwendungen werden Imlochhammersysteme<br />
mit Druckluft als Spülungsmedium betrieben. Die Vorteile<br />
von Druckluft liegen in der nahezu uneingeschränkten<br />
Verfügbarkeit, der einfachen Erzeugung <strong>und</strong> Entsorgung<br />
sowie der Kompressibilität <strong>und</strong> des im komprimierten<br />
Medium mitgeführten Energiegehaltes.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der nahezu uneingeschränkten Verfügbarkeit<br />
<strong>und</strong> Möglichkeit atmosphärische Luft mit einem Kompressor<br />
zu Verdichten, mit einem entsprechenden Volumenstrom<br />
in einem geschlossenen Leitungssystem zu fördern <strong>und</strong><br />
nach Gebrauch mit geringem Aufbereitungsaufwand<br />
wieder entweichen zu lassen, ist kein geschlossener<br />
Spülungskreislauf erforderlich. Hierdurch kann stets<br />
frische Luft angesaugt <strong>und</strong> im sauberen Zustand dem<br />
Imlochhammer zugeführt werden. Die gegenüber Staub-<br />
<strong>und</strong> Gesteinspartikel empfindlichen Komponenten<br />
des Schlagwerks im Imlochhhammer werden somit<br />
im Betriebszustand vor übermäßigen Verschleiß<br />
Abb. 1:<br />
Aufbau eines konventionellen Imlochhammers (exemplarisch) rot:<br />
Bohrmeißel, blau: Kolben, grau: Gehäuse <strong>und</strong> Zylinderrohr [3].<br />
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4
geschützt. Das Schlagwerk besteht aus einem Kolben,<br />
einer Zylinderlaufbuchse in der sich der Kolben axial in<br />
Linearbewegung hebt <strong>und</strong> senkt, sowie Überströmkanäle<br />
mit selbsttätigem Steuermechanismus. Dieser dient dem<br />
Befüllen <strong>und</strong> Entleeren der beiden Luftkammern zum<br />
Heben bzw. Senken des Kolbens. Nach dem Durchströmen<br />
des Schlagwerkes gelangt die Druckluft durch<br />
Austrittsöffnungen auf die Bohrlochsohle <strong>und</strong> reinigt diese<br />
vom abgelösten Bohrklein.<br />
Das herkömmliche<br />
Imlochhammerbohrverfahren<br />
Beim herkömmlichen Imlochhammerbohrverfahren<br />
gelangt die Druckluft durch das Bohrgestänge zum<br />
Imlochhammer <strong>und</strong> strömt mit Bohrklein beladen im<br />
Ringraum zwischen Bohrgestänge <strong>und</strong> Bohrlochwand<br />
nach übertage (direktes Spülbohrverfahren). Aufgr<strong>und</strong><br />
der geringen Tragfähigkeit der Luftspülung sollte deren<br />
Aufstiegsgeschwindigkeit mindestens 15 m/s betragen.<br />
Um die Spülstromgeschwindigkeit zu erreichen, werden<br />
Volumenströme je nach Bohrdurchmesser von 8 bis 35 m 3 /h<br />
(bezogen auf atmosphärische Druckverhältnisse) benötigt.<br />
Der tatsächliche Volumenstrom bestimmt sich aus den<br />
Durchmesserverhältnissen im Ringraum, den teufen- <strong>und</strong><br />
beladungsabhängigen Druckverhältnissen, die zu einer<br />
Kompression führen, sowie den Spülungsverlusten.<br />
Die tatsächliche Aufstiegsgeschwindigkeit des<br />
Bohrkleins resultiert im Wesentlichen aus der<br />
Spülstromgeschwindigkeit sowie der Größe <strong>und</strong> Wichte<br />
der einzelnen Bohrkleinteilchen.<br />
Mit dem herkömmlichen Imlochhammerbohrverfahren<br />
können flache Bohrungen bis zu einer Teufe von ca. 150 m<br />
mit einem Bohrdurchmesser von 90 mm bis ca. 254 mm im<br />
kompakten Festgestein mit hoher Effizienz niedergebracht<br />
werden. In diesem Durchmesser- Teufen-Bereich ist<br />
das Imlochhammerbohren im standfesten, trockenen<br />
<strong>und</strong> kompakten Festgestein den meisten Bohrverfahren<br />
überlegen. Mit Einschränkungen hinsichtlich der<br />
optimalen Bohrleistung können im herkömmlichen<br />
Imlochhhammerverfahren auch Bohrungen mit einem<br />
Bohrdurchmesser bis zu 750 mm (in Spezialwerkzeugen<br />
durch „clustern“ mehrerer Hämmer bis ca. 1800 mm) <strong>und</strong><br />
Endteufen von mehr als 250 m herge<strong>stellt</strong> werden. Die<br />
technisch ausgereiften Systemkomponenten garantieren<br />
eine hohe Zuverlässigkeit. In mittelharten <strong>und</strong> kompakten<br />
Formationen mit wenigen wasserführenden Kluft- oder<br />
Karsträumen ist ein Bohrfortschritt von 30 m/h bis 70 m/h<br />
realisierbar. Die Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> der Einsatz der<br />
Druckluftspülung bieten optimale Voraussetzung für die<br />
Anwendung als Gewinnungsbohrtechnik. Zum Herstellen<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
WEITERBILDUNG<br />
von Sprengbohrlöchern im Festgesteinstagebau mit<br />
einem Durchmesser von mehr als 90 mm konnte sich<br />
das herkömmliche Imlochhammerbohrverfahren seit<br />
Mitte der 1970-er Jahre zu einem Standardverfahren<br />
durchsetzen. Aufgr<strong>und</strong> der Etablierung in diesem<br />
Aufgabenspektrum sowie der Leistungsfähigkeit sind auch<br />
die Bemühungen abzuleiten, dieses Bohrverfahren in der<br />
Lagerstättenerk<strong>und</strong>ung einzusetzen.<br />
Eine möglichst hohe Leistungsfähigkeit des<br />
Imlochhammerverfahrens wird durch die optimale<br />
Konfiguration der Systemkomponenten hinsichtlich<br />
• Der Eigenschaften des zu durchteufenden Gesteins<br />
• Der vorgesehenen Bohrlochkonstruktion (Teufe,<br />
Durchmesser)<br />
• Der Abstimmung der einzelnen Systemkomponenten<br />
aufeinander erreicht.<br />
Die technischen Systemkomponenten sind im<br />
Wesentlichen<br />
• Der Bohrstrang, bestehend aus Imlochhammer <strong>und</strong><br />
Bohrgestänge<br />
• Dem Kompressor zur Bereitstellung der<br />
Druckluftspülung<br />
• Dem Bohrgerät zum Heben, Senken <strong>und</strong> Rotieren des<br />
Bohrstranges<br />
Die nachfolgenden Betrachtungen beziehen sich<br />
auf Systemkomponenten, die für Bohrungen im<br />
Durchmesserbereich von 90 mm bis 254 mm geeignet sind.<br />
Die Dimensionierung des Bohrwerkzeuges Imlochhammer<br />
erfolgt im Wesentlichen nach dem gewünschten<br />
Bohrdurchmesser, der zu erbohrenden Gesteinsart<br />
sowie dem verfügbaren Arbeitsdruck. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
gilt, je höher der zulässige Arbeitsdruck des Hammers,<br />
desto leistungsfähiger ist dieser. Mit der Entwicklung<br />
der Hammertechnologie konnte gegenüber den älteren<br />
Varianten mit Ventilsteuerung durch die heute verfügbare<br />
Schlitzsteuerung der zulässige Arbeitsdruck von ca. 12 bar<br />
auf 24 bar angehoben werden. Der Mindestarbeitsdruck<br />
liegt hierbei zwischen 8 bis 10 bar. Bei einer <strong>modifizierte</strong>n<br />
Bauweise der Hochleistungshämmer sind Arbeitsdrücke bis<br />
ca. 34 bar zulässig. Der Vorteil der Imlochhammerbohrtechnik<br />
in der Erk<strong>und</strong>ung mineralischer Rohstoffvorkommen ist die<br />
hohe Bohrleistung im Festgesteinsgebirge. Aus diesem<br />
Gr<strong>und</strong> sollte bei einem Einsatz für diese Aufgabe auch das<br />
Leistungsvermögen des Hammers stets voll ausgenutzt<br />
<strong>und</strong> dieser möglichst mit dem maximalen Arbeitsdruck<br />
betrieben werden. Unter einem optimal anliegenden<br />
Arbeitsdruck können Imlochhämmer je nach Modell eine<br />
Frequenz von 1500 bis 2000 Schlägen/Minute erzeugen.<br />
In der Planung <strong>und</strong> Auslegung der Kompressorleistung<br />
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5
sind die auftretenden Druckverluste im Bohrgestänge <strong>und</strong><br />
Ringraum, durch den statischen Druck der zu hebenden<br />
Fördersäule sowie einem Druckverlust im Zyklon mit zu<br />
berücksichtigen.<br />
Die Dimensionierung vom Durchmesser des<br />
Imlochhammers erfolgt nach dem geplanten<br />
Bohrdurchmesser. Mit der fachgerechten Abstimmung<br />
des Meißeldurchmessers zum Außendurchmesser<br />
des Hammer soll zum Einen das möglichst optimale<br />
Verhältnis aus der wirksamen Kolbenfläche des Hammers<br />
<strong>und</strong> der vom Meißel zu bearbeitenden Fläche der<br />
Bohrlochsohle herge<strong>stellt</strong> werden. Zum Anderen ist der<br />
Bohrkleintransport im Ringspalt zwischen Hammer <strong>und</strong><br />
Bohrlochwand berücksichtigt. Die Größe des Ringspaltes<br />
soll das ungehinderte Passieren der Bohrkleinteilchen in<br />
der gelösten Größe erlauben. Jedoch mindert ein zu groß<br />
dimensionierter Ringspalt die Strömungsgeschwindigkeit<br />
der Druckluftspülung <strong>und</strong> setzt somit deren Tragfähigkeit<br />
herab.<br />
Der nahezu vollständig schlagende Löseprozess wird<br />
vom Bohrmeißel durch Einleiten der vom Imlochhammer<br />
generierten Impulse verrichtet. Die prinzipielle Konstruktion<br />
des Bohrmeißels ist in einen oberen Aufnahme- bzw.<br />
Führungsschaft <strong>und</strong> in eine Arbeitsfläche zum Lösen des<br />
Gesteins zu unterscheiden. Durch den Führungsschaft ist<br />
der Vollbohrmeißel mit dem Imlochhammer verb<strong>und</strong>en.<br />
Dieser ermöglicht die Übertragung vom Drehmoment <strong>und</strong><br />
gewährt einen einaxialen Freiheitsgrad zur Verrichtung<br />
der Schlagarbeit. Die Arbeitsfläche des Bohrmeißels<br />
besteht aus einem Gr<strong>und</strong>körper, der mit einer Anzahl<br />
einzelner Hartmetallstifte in einem berechneten Profil<br />
bestückt ist. Die Hartmetallstifte zertrümmern das auf<br />
der Bohrlochsohle anstehende Material. Durch die<br />
Drehbewegung des Bohrstranges wird die Arbeitsfläche<br />
versetzt, so dass die Hartmetallstifte mit jedem Impuls<br />
auf noch ungelöstes Gesteinsmaterial treffen. Auf der<br />
Arbeitsfront befinden sich weiterhin Spülungskanäle, über<br />
die ein Teil der Druckluftspülung auf die Bohrlochsohle<br />
geführt wird. Diese gewährleisten die unverzügliche <strong>und</strong><br />
vollständige Säuberung der Bohrlochsohle vom gelösten<br />
Bohrklein.<br />
Mit der konstruktiven Gestaltung hinsichtlich der Anzahl,<br />
hervorstehenden Länge <strong>und</strong> Größe der Hartmetallstifte<br />
sowie die Form der Meißelfront werden die Bohrmeißel an<br />
die Eigenschaften des zu erbohrenden Gesteins angepasst.<br />
Mit der Gestaltungsmöglichkeit dieser Merkmale ist auch<br />
eine Spezialisierung der Bohrmeißel auf besonders hohen<br />
Bohrfortschritt, verbesserte Führungsstabilität oder höhere<br />
Meißelstandzeit möglich. An dieser Stelle soll jedoch nur<br />
auf die drei Standardprofile, das konkave, konvexe <strong>und</strong><br />
flache Profil, eingegangen werden (siehe Abbildung 2).<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
Abb. 2:<br />
Standardformen für<br />
die Frontform von<br />
Imlochhammerbohrmeißel<br />
von oben nach unten:<br />
konkaves Profil, konvexes<br />
Profil, flaches Profil [12]<br />
WEITERBILDUNG<br />
• Das konkave Profil eignet sich für sehr harte<br />
Formationen mit einer Druckfestigkeit bis ca. 300 MPa.<br />
Zudem sind mit diesem Profil aufgr<strong>und</strong> der geringen<br />
Verschleißanfälligkeit des Gr<strong>und</strong>körpers abrasive <strong>und</strong><br />
gestörte Formationen beherrschbar. Ein weiterer Vorteil ist<br />
die hohe Führungsstabilität, durch die eine Minderung von<br />
Bohrlochabweichungen erreicht werden kann.<br />
• Das konvexe Profil eignet sich zum Durchteufen von<br />
Formationen mit geringer bis mittlerer Festigkeit, z.B.<br />
Tonschiefer oder Kalkstein mit einer Druckfestigkeit bis<br />
ca.180 MPa. Dieses Profil zeichnet sich durch eine sehr gute<br />
Reinigung der Bohrlochsohle aus, wodurch ein sehr hoher<br />
Bohrfortschritt unterstützt wird.<br />
• Das flache Profil kann nahezu universell eingesetzt werden.<br />
Es eignet sich zum Lösen mittelharter bis harter Formationen<br />
mit einer Druckfestigkeit bis 300 MPa <strong>und</strong> mäßig abrasiven<br />
Eigenschaften. Mit dem flachen Profil kann ein ausgewogenes<br />
Verhältnis aus Richtungsstabilität <strong>und</strong> Bohrfortschritt erzielt<br />
werden.<br />
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6
Der Erzeugung der Druckluftspülung, die zum Aufbringen<br />
der schlagenden Löseenergie sowie dem Transport des<br />
Bohrkleins dient, kommt in der Imlochhammerbohrtechnik<br />
eine Schlüsselfunktion zu. Die Erzeugung von Druckluft<br />
erfordert einerseits einen hohen energetischen Aufwand<br />
(Gesamtwirkungsgrad von ca. 6 bis 8 %), ist jedoch<br />
andererseits Garant für einen optimalen Bohrfortschritt. Ein<br />
effizienter Bohrprozess erfordert eine optimale Abstimmung<br />
der Kompressorleistung auf den Typ des eingesetzten<br />
Imlochhammers in Abhängigkeit zum Bohrdurchmesser,<br />
den kalkulierten Druckverlusten im Fördersystem sowie<br />
der geplanten Endteufe. Aus diesen Faktoren sind der<br />
vom Kompressor zu erzeugende Druck <strong>und</strong> Volumenstrom<br />
zu ermitteln. Die Ausgangsgröße zur Berechung des vom<br />
Kompressor zu erzeugenden Druckes ist der Arbeitsdruck<br />
des Imlochhammers. Diesem sind Druckverluste aus der<br />
Strömung im Bohrgestänge, dem Heben der Fördersäule <strong>und</strong><br />
der Druckbedarf am Probenentnahmegerät hinzuzufügen.<br />
Der notwendige Druck <strong>und</strong> die Strömungsverluste nehmen<br />
mit der Bohrtiefe zu. Einen erheblichen Einfluss auf den<br />
benötigten Druck der Luftspülung geht vom anströmenden<br />
Gr<strong>und</strong>wasser aus. Gelangt dieses in das Bohrloch, erhöht<br />
sich die Wichte der zu hebenden Säule. Der benötigte<br />
Volumenstrom bezieht sich auf das unter atmosphärischen<br />
Bedingungen vom Kompressor angesaugte Volumen. In<br />
Abbildung 3 ist in Abhängigkeit des Bohrdurchmessers<br />
für den maximalen Arbeitsdruck von 24 bar der untere<br />
Grenzwert des vom Kompressor anzusaugenden Volumens<br />
darge<strong>stellt</strong>.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der geringen Güte der gewonnenen Proben<br />
findet das herkömmliche Imlochhammerbohrverfahren<br />
jedoch nur bedingte bzw. regionale Akzeptanz als<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
WEITERBILDUNG<br />
Erk<strong>und</strong>ungsbohrverfahren. Die geringe Güte des<br />
Probenmaterials resultiert aus dem Löse- <strong>und</strong> Förderprozess,<br />
auf dem bereits in diesem Beitrag eingegangen wurde. Aus<br />
den Bohrkleinproben <strong>und</strong> der sorgfältigen Beobachtung<br />
des Bohrprozesses können Näherungswerte zu<br />
• den Schicht- bzw. Formationsgrenzen,<br />
• den Mächtigkeitsverhältnissen <strong>und</strong><br />
• den Gr<strong>und</strong>wasserverhältnissen<br />
unmittelbar entnommen werden. In einer weiteren<br />
Analyse (z.B. durch Geochemie) <strong>und</strong> Begutachtung können<br />
detaillierte Informationen zu<br />
• der Gesteinsart des durchteuften Gebirgskörpers<br />
• dem Wertstoffgehalt im Lagerstättenkörper<br />
gewonnen werden. Erschwerend zum geringen<br />
Informationsgehalt der Proben wird die Zuverlässigkeit<br />
<strong>und</strong> Güte von folgenden Faktoren beeinträchtigt:<br />
• den physikalischen <strong>und</strong> geometrischen Eigenschaften<br />
der Bohrkleinteilchen, insbesondere der Größe, der<br />
Form <strong>und</strong> der Dichte<br />
• der Verteilung unterschiedlicher<br />
Bohrkleineigenschaften im Förderstrom<br />
• der Beladung der Druckluftspülung mit Bohrklein<br />
• der Beschaffenheit der Bohrlochwand hinsichtlich<br />
der Kaliberhaltigkeit, offener Trennflächen <strong>und</strong> zu<br />
Nachfall neigenden Zonen<br />
• dem Volumen des anstehenden <strong>und</strong> ins Bohrloch<br />
zuströmenden Gr<strong>und</strong>wassers<br />
Abb. 3:<br />
Mindestluftmenge<br />
konventioneller<br />
Imlochhämmer bei einem<br />
Arbeitsdruck von 24 bar<br />
in Abhängigkeit zum<br />
Bohrdurchmesser.<br />
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7
Diese störenden Einflüsse nehmen gr<strong>und</strong>sätzlich mit<br />
der Länge der Gesamtförderstrecke (Bohrlochtiefe), der im<br />
Gebirge unverrohrten Förderstrecke, sowie der Größe des<br />
Ringraumes zu. Unterschiedliche Bohrkleineigenschaften<br />
haben differierende Aufstiegsgeschwindigkeiten der<br />
einzelnen Teilchen zur Folge. Kleine Bohrkleinteilchen mit<br />
geringer Wichte strömen an größeren <strong>und</strong> schwereren<br />
Bohrkleinteilchen vorbei. Mit zunehmender Förderstrecke<br />
verstärkt sich somit die Vermischung von Bohrklein,<br />
welches aus unterschiedlichen Teufen gelöst wurde. Hinzu<br />
kommt, das die Teufe aus der das Material tatsächlich<br />
heraus gelöst wurde, aufgr<strong>und</strong> des instationären<br />
Förderzustandes nur näherungsweise bestimmt werden<br />
kann. In gut zu erbohrenden Formationen, in denen ein<br />
hoher Bohrfortschritt erreicht wird, steigt die Beladung<br />
der Druckluftspülung an. Der hohe Dichteunterschied<br />
des Bohrkleins zur Druckluft wirkt sich unmittelbar auf<br />
die Kompressibilität des Fördermediums <strong>und</strong> somit auf die<br />
Strömungseigenschaften aus. Strömt Gr<strong>und</strong>wasser ins<br />
Bohrloch, so erhöht sich der zur Förderung benötigte Druck,<br />
die Bohrkleineigenschaften können sich durch Reaktionen<br />
mit dem Wasser (verklumpen) verändern <strong>und</strong> zudem<br />
können die Ringraumeigenschaften durch verklebendes<br />
Material beeinträchtigt werden. Durch Ablagerungen von<br />
Bohrklein an der Bohrlochwand, in Auskolkungen <strong>und</strong><br />
am Bohrgestänge wird die Probenqualität über längere<br />
Bohrabschnitte gemindert. Die Ablagerungen lösen sich<br />
nachdem sie getrocknet sind <strong>und</strong> gelangen erneut in den<br />
Förderstrom, so dass ihre Herkunft aus einer tiefer liegenden<br />
Formation angesprochen wird. Aus der geringen Dichte der<br />
Druckluftspülung kann sich eine weitere Beeinträchtigung<br />
der Probengüte ergeben. Mit der Druckluftspülung kann<br />
die Bohrlochwand nicht stabilisiert werden. Lockeres<br />
Gesteinsmaterial aus bereits durchteuften Formationen kann<br />
ungehindert als Nachfall in den Förderstrom gelangen <strong>und</strong><br />
somit Verfälschung der Proben herbeiführen. Im Weiteren<br />
können Beeinträchtigungen der Probenqualität durch<br />
Verlust von Bohrklein hervorgerufen werden. Abgesehen<br />
von <strong>einige</strong>n Sonderverfahren wird im herkömmlichen<br />
Imlochhammerbohrverfahren keine Schutzverrohrung<br />
mitgeführt. Aus diesem Gr<strong>und</strong> kann beim Durchbohren<br />
geklüfteter oder verkarsteter Gebirgsabschnitte die<br />
Druckluftspülung in die Hohlräume hineinströmen bzw.<br />
die vorhandene Trennflächenfüllung verdrängen. Mit der<br />
abströmenden Druckluftspülung wird auch das Bohrklein<br />
mitgeführt, sodass Verluste in der Probenmenge entstehen.<br />
Im Abströmen der Bohrspülung werden Teilverluste <strong>und</strong><br />
Totalverluste unterschieden. Diese können temporär<br />
auftreten, z.B. bis zur Füllung eines Hohlraumes, oder in<br />
weit verzweigten Trennflächengefügen lang anhaltend<br />
sein. In diesen Fällen ist zu entscheiden, inwiefern<br />
diese Formationsabschnitte mit einem zusätzlichen<br />
Arbeitsaufwand zu stabilisieren sind.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
WEITERBILDUNG<br />
Das gelöste <strong>und</strong> nach übertage geförderte Bohrklein<br />
wird über ein geschlossenes System vom Bohrlochm<strong>und</strong><br />
zu einem Zyklon geleitet. In diesem wird das Bohrklein<br />
von der Druckluftspülung separiert <strong>und</strong> anschließend<br />
als Bohrkleinprobe entnommen. In die Probennahme<br />
wird nicht das gesamte erbohrte Material einbezogen.<br />
In definierten Teufenabständen von ca. 90 cm bis 160 cm<br />
werden Proben im Umfang von ca. 5 kg bis 15 kg aus dem<br />
geförderten Gesteinsmaterial herausgenommen <strong>und</strong> in<br />
dafür vorgesehene Probengefäße zur Weitergabe an die<br />
geochemische Analyse verpackt.<br />
Die Güte der Proben ist als unvollständig <strong>und</strong> zum<br />
Teil erheblich gestört zu bewerten. Deren Qualität <strong>und</strong><br />
Zuverlässigkeit findet nur bedingt Akzeptanz. Dennoch<br />
können in der frühen Erk<strong>und</strong>ungsphase mit diesem<br />
leistungsfähigen Bohrverfahren unter der Voraussetzung<br />
von<br />
• Endteufen zwischen 30 m bis 100 m<br />
• trockenen Gebirgsverhältnissen<br />
• standfester Bohrlochwand<br />
• keine bis geringe Störzonen<br />
hinreichend genaue Informationen für eine<br />
Trendaussage zum Wertstoffgehalt, den Schichtgrenzen<br />
<strong>und</strong> Mächtigkeitsverhältnissen unter Einsatz eines<br />
geringen wirtschaftlichen Aufwandes gewonnen werden.<br />
Das Imlochhammerbohrverfahren mit<br />
Umkehrspülung<br />
Mit der Zielstellung, dem Imlochhammerbohrverfahren<br />
ein breiteres Eignungsspektrum für die Erk<strong>und</strong>ung<br />
von Rohstoffvorkommen im Festgesteinsgebirge<br />
zu erschließen, wurde durch die Modifikation des<br />
Fördersystems das Imlochhammerbohrverfahren mit<br />
Umkehrspülung (indirekter Spülstromrichtung) entwickelt.<br />
Diese Bohrtechnik ist seit der Mitte der 1980er Jahre<br />
in der betrieblichen Anwendung <strong>und</strong> hat sich neben<br />
der Kernbohrtechnik als ein Standardverfahren für die<br />
Erk<strong>und</strong>ung mineralischer Rohstoffvorkommen etabliert.<br />
Das Fördersystem der Umkehrspülung zeichnet sich<br />
durch den im Inneren vom Bohrgestänge verlaufenden<br />
Spülungsweg der mit Bohrklein beladenen <strong>und</strong><br />
nach übertage aufsteigenden Spülung aus. Die im<br />
aufsteigenden Spülstrom transportierten Bohrkleinproben<br />
stehen durch den Schutz vom Bohrgestänge nicht<br />
im Kontakt zur Bohrlochwand bzw. zum durchteuften<br />
Gebirge. Im Weiteren bietet der Spülungskanal im<br />
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8
Bohrgestänge aufgr<strong>und</strong> der konstanten <strong>und</strong><br />
geometrisch günstigen Querschnittsfläche<br />
des Spülungsdurchganges sowie<br />
der glattwandigen Rohrmantelfläche<br />
vorteilhafte Strömungseigenschaften. Das<br />
geschlossene <strong>und</strong> strömungstechnisch<br />
günstigere Fördersystem gewährleistet<br />
dem Imlochhammerbohrverfahren mit<br />
Umkehrspülung das Gewinnen von gestörten<br />
Bohrkleinproben, die für ein breites<br />
Spektrum von Erk<strong>und</strong>ungsaufgaben eine<br />
ausreichend teufengerechte, vollständige<br />
<strong>und</strong> unverfälschte Güte aufweisen.<br />
Die im Vergleich zum herkömmlichen<br />
Imlochhammerbohrverfahren signifikanten<br />
Verbesserungen der gr<strong>und</strong>legenden<br />
Qualitätsmerkmale von Bohrproben sind auf<br />
folgende Faktoren zurückzuführen:<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
• Dem Aushalten von Nachfall im<br />
Förderstrom<br />
• Dem Reduzieren von<br />
Gr<strong>und</strong>wasserzutritten<br />
Förderstrom<br />
in den<br />
• Dem Reduzieren von<br />
Bohrkleinverlusten<br />
• Dem Reduzieren von<br />
Spülungsverlusten<br />
Die Schlüsseltechnologie für die<br />
sinnvolle Kombination der pneumatischen<br />
Imlochhammerbohrtechnik mit der indirekten<br />
Spülstromrichtung sind doppelwandige<br />
Bohrgestängen mit Schraubverbindungen.<br />
Bereits seit dem Ende der 1950er Jahre<br />
sind doppelwandige Bohrgestänge im<br />
sogenannten „Dual Wall Reverse Circulation<br />
Drilling“ Verfahren, das auch als Becker-<br />
Hammer-Verfahren“ bekannt ist, für die<br />
Erk<strong>und</strong>ung von Lockergesteinsformationen<br />
unter schwierigen Gegebenheiten in der<br />
betrieblichen Anwendung. Mit dem Ringspalt<br />
zwischen Außen- <strong>und</strong> Innenrohr vom<br />
doppelwandigen Bohrgestänge stand ein<br />
zusätzlicher geschlossener Spülungsweg<br />
zur Verfügung. Die Vorteile gegenüber<br />
allen anderen Gestängesystemen, die ein<br />
zusätzlich geschlossenes Leitungssystem<br />
zum Bohrlochtiefsten mitführen, so z.B. das<br />
Flanschgestänge der Lufthebebohrtechnik,<br />
sind zum einen die vollständige Integrität der<br />
zusätzlichen Leitung <strong>und</strong> zum anderen die<br />
Unterstützung von Schraubverbindungen.<br />
Die Schraubverbindungen zwischen<br />
den einzelnen Gestängeschüssen<br />
gewährleisten deren Verbinden<br />
<strong>und</strong> Lösen bei einem vertretbaren<br />
Zeitaufwand.<br />
Die Dimensionierung der<br />
Bohrgestängeparameter erfolgt<br />
im Wesentlichen anhand der<br />
mechanischen Belastbarkeit auf<br />
Torsion <strong>und</strong> Zugkraft sowie dem<br />
größten Außendurchmesser, der<br />
durchmesserbeeinflussten Fläche<br />
des durchströmten Kreisspaltes<br />
zwischen dem Innen- <strong>und</strong> Außenrohr<br />
sowie der durchströmten Fläche<br />
des inneren Spülungskanals. Der<br />
Außendurchmesser ist bestimmend<br />
für die Strömungsflächen, unterliegt<br />
jedoch dem Bohrdurchmesser.<br />
Mit der Dimensionierung eines<br />
geringen Ringraumes zwischen der<br />
Bohrlochwand <strong>und</strong> der äußeren<br />
Gestängemantelfläche werden<br />
günstige Voraussetzungen für die<br />
Größe der durchströmten Flächen<br />
im Gestänge geschaffen <strong>und</strong> die<br />
Stabilisierung der Bohrlochwand<br />
begünstigt, jedoch erhöhen<br />
sich die Schleiflasten in der<br />
Gestängebewegung. Bei kleineren<br />
B o h r- / G e s t ä n g e d u r c h m e s s e r n<br />
ist ein Spaltmaß von 8 bis 15 mm<br />
<strong>und</strong> mit zunehmenden Bohr-/<br />
Gestängedurchmesser ein Spaltmaß<br />
bis ca. 110 mm gebräuchlich. Die<br />
sich aus dem Durchmesser des<br />
inneren Spülungskanals ableitende<br />
Strömungsfläche ist bestimmend<br />
für die Strömungsgeschwindigkeit<br />
der aufsteigenden Bohrspülung.<br />
Der Arbeitsvolumenstrom bestimmt<br />
sich nach dem Luftverbrauch des<br />
Imlochhammers (Herstellerangabe)<br />
sowie dem größtmöglichen<br />
Beladungszustand (Verhältnis aus<br />
der Masse des gelösten Bohrkleins<br />
zum Förderstrom), so dass sich<br />
die Aufstiegsgeschwindigkeit der<br />
Bohrspülung aus der durchströmten<br />
Abb. 4:<br />
Doppelwandiges Bohrgestänge; die<br />
mechanischen Belastungen werden vom<br />
Außenrohr aufgenommen, das Innenrohr<br />
dient als Förderleitung [10].<br />
WEITERBILDUNG<br />
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9
Fläche des Spülungskanals ergibt (ohne Berücksichtigung<br />
der Kompressibilität). Für eine gute Tragfähigkeit der<br />
Druckluftspülung sollte die Aufstiegsgeschwindigkeit<br />
eine Strömungsgeschwindigkeit von 20 m/s bis 45 m/s<br />
erreichen. In der Abstimmung der Komponenten für ein<br />
optimales Fördersystem sollte sich ein Verhältnis aus der<br />
Fläche des Bohrmeißels (bzw. Fläche der Bohrlochsohle)<br />
zu der durchströmten Fläche des Innenrohres von ca. 2,3<br />
bis 2,7 :1 ergeben. In größeren Bohrdurchmesserbereichen<br />
ist dieses geometrische Verhältnis nicht mehr einzuhalten<br />
<strong>und</strong> steigt bis ca. 6 : 1 an.<br />
Aufgr<strong>und</strong> seiner Konstruktion besitzt das doppelwandige<br />
Imlochhammerbohrgestänge zum vergleichbaren<br />
herkömmlichen Imlochhammerbohrgestänge eine um<br />
20 bis 60 % höhere spezifische Masse. Diese ist sowohl<br />
in der Handhabung der einzelnen Bohrstange, als auch<br />
in der bohrtechnischen Beherrschung sowie der Logistik<br />
der gesamten Bohrstrangmasse zu berücksichtigen.<br />
Zur Handhabung im Aufsetzen oder Ablegen von<br />
doppelwandigen Bohrstangen sind gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />
(teil-) mechanisierte Hilfseinrichtungen erforderlich.<br />
Ein doppelwandiges Bohrgestänge mit dem häufig<br />
verwendeten Außendurchmesser 4 ½“ weist bei einer<br />
Standardlänge von 3 m üblicherweise ein Gewicht von<br />
mehr als 90 kg auf. In der nachfolgenden Abbildung sind die<br />
zu erwartenden spezifischen Massen von doppelwandigen<br />
Imlochhammerbohrgestänge (grüne Fläche) <strong>und</strong><br />
herkömmlichen Imlochhammerbohrgestänge (rote Fläche)<br />
über den Gestängeaußendurchmesser darge<strong>stellt</strong>.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
WEITERBILDUNG<br />
Die Lösearbeit kann prinzipiell von herkömmlichen<br />
Imlochhämmern oder von speziell für den Einsatz mit<br />
Umkehrspülung konstruierten Imlochhämmern verrichtet<br />
werden. Die Kompatibilität zwischen der bei der indirekten<br />
Spülstromrichtung durch das doppelwandige Bohrgestänge<br />
zum Bohrlochtiefsten geführten Druckluftspülung <strong>und</strong><br />
dem für eine direkte Spülstromrichtung ausgelegten<br />
herkömmlichen Imlochhammer wird durch einen<br />
zusätzlichen Übergang im Bohrstrang, dem sogenannten<br />
Cross Over Sub, herge<strong>stellt</strong>. Der Cross Over Sub ist<br />
unmittelbar über dem Imlochhammer positioniert <strong>und</strong><br />
ermöglicht das Kreuzen der Spülungswege (siehe<br />
Abbildung 6). Die im Kreisspalt zugeführte Druckluft wird<br />
in den zentrischen Spülungskanal des herkömmlichen<br />
Imlochhammers geleitet. Die Spülung tritt durch die<br />
Spülungsöffnungen des Bohrmeißels aus, reinigt die<br />
Bohrlochsohle <strong>und</strong> steigt zunächst im Ringraum zwischen<br />
dem Imlochhammer <strong>und</strong> der Bohrlochwand bis zum Cross<br />
Over Sub mit Bohrklein beladen auf. Der Durchmesser<br />
des Cross Over Subs ist nur geringfügig kleiner als der<br />
Bohrdurchmesser, so dass an dieser Stelle im Ringraum<br />
eine Strömungsbarriere entsteht.<br />
Die mit Bohrklein beladene Druckluftspülung kann über<br />
seitliche Öffnungen in den inneren Spülungskanal des<br />
Bohrstranges gelangen <strong>und</strong> nach übertage aufsteigen.<br />
In der betrieblichen Anwendung können die aus dem<br />
herkömmlichen Imlochhammerbohrverfahren bekannten<br />
Beeinträchtigungen der Probengüte im Spülungsweg von<br />
der Bohrlochsohle bis zum Cross Over Sub hervorgerufen<br />
Abb. 5:<br />
Bohrstranggewichte von konventionellen<br />
Imlochhammerbohrgestängen <strong>und</strong><br />
doppelwandigen Imlochhammerbohrgestängen.<br />
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10
werden. Im Weiteren können beim Durchteufen gebrächer<br />
Formationen Auskolkungen der Bohrlochwand entstehen,<br />
die im Zusammenwirken mit dem Eintrittswiderstand am<br />
Cross Over Sub, zu einem Entweichen des Spülungsstromes<br />
<strong>und</strong> des Probenmaterials in den oberen Ringraum führen<br />
kann.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
Abb. 7:<br />
Exemplarische Darstellung für einen RC Down The Hole Hammer [12].<br />
WEITERBILDUNG<br />
Abb. 6:<br />
Schematische Darstellung<br />
der Anwendung eines<br />
Cross Over Subs für den<br />
Einsatz von herkömmlichen<br />
Imlochhämmern für das RC<br />
Bohrverfahren.<br />
Einen nahezu vollständig geschlossenen Förderweg von<br />
der Bohrlochsohle bis zur Probeentnahme gewährleisten<br />
speziell für den Einsatz mit Umkehrspülung konstruierte<br />
Imlochhämmer. Diese verfügen über die sogenannte<br />
Center Sampling Technologie, mit der das gelöste<br />
Bohrklein unmittelbar über die Öffnung im Bohrmeißel<br />
aufgenommen <strong>und</strong> durch den Hammer in den inneren<br />
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11
Spülungsdurchgang vom Bohrgestänge geleitet wird. Mit<br />
den speziellen Imlochhämmern, den so genannten Reverse<br />
Circulation Down The Hole Hammer, kann die indirekte<br />
Spülstromrichtung im Imlochhammerbohrverfahren<br />
konsequent umgesetzt werden.<br />
Die RC Hammer unterscheiden sich zu herkömmlichen<br />
Imlochhämmern gr<strong>und</strong>legend in der Konstruktion des<br />
Schlagwerkes. Der Kolben sowie die Strömungs- bzw.<br />
Steuerungskanäle erlauben einen zentrisch durch das<br />
Schlagwerk geführten Spülungskanal, dem so genannten<br />
Probenrohr. Dieses ermöglicht den strömungstechnischen<br />
Anschluss des Bohrmeißels an den Spülungsdurchgang<br />
vom Bohrgestänge. Die dem Imlochhammer zugeführte<br />
Druckluftspülung durchströmt die Luftkammern zum<br />
Antrieb des Schlagwerkes <strong>und</strong> wird über Spülungskanäle<br />
entlang vom Schaft des Bohrmeißels <strong>und</strong> weiter über<br />
Spülungskanäle im Meißel zur Bohrlochsohle bzw. in<br />
dem vom Meißelhub eingenommenen untersten Teil des<br />
Ringraumes geführt. Mit der Teilung des Spülstromes wird<br />
die Reinigung des Freischnittes sowie der Bohrlochsohle<br />
ermöglicht. Der offene Spülungsweg wird von einer als<br />
Verschleißteil im unteren Bereich des Imlochhammers<br />
positionierten Futtermanschette, dem sogenannten Chulk<br />
Collar, zum oberen Ringraum hin begrenzt.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
WEITERBILDUNG<br />
Die Futtermanschette <strong>stellt</strong> einen nahezu vollständigen<br />
Formschluss zwischen dem Außenrohr bzw. Zylinderrohr<br />
des Imlochammers, sowie der möglichst glatt <strong>und</strong><br />
kalibergerecht geschnittenen Bohrlochwand her (siehe<br />
Abbildung 8). In der fachgerechten Kombination vom<br />
Meißelkaliber zum Durchmesser der Futtermanschette<br />
verbleibt ein Spaltmaß von ca. 1,5 bis 1,8 mm, so dass nur<br />
ein unerheblich geringer Anteil der Druckluftspülung (bei<br />
optimaler Abstimmung <strong>und</strong> ohne Verschleißerscheinungen<br />
weniger als 10 %) in den oberen Ringraum entweichen<br />
kann.<br />
Die gr<strong>und</strong>sätzliche Bauform der RC-Imlochhammer-<br />
Bohrmeißel orientiert sich an der Bauform herkömmlicher<br />
Imlochhammerbohrmeißel. Im Wesentlichen wurde die<br />
zum Lösen des Bohrkleins bereits bewährten konstruktiven<br />
Eigenschaften herkömmlicher Bohrmeißel, z.B. Form,<br />
Größe <strong>und</strong> Anordnung der Hartmetallstifte, sowie die<br />
Form der Arbeitsfläche für die am RC Hammer geeigneten<br />
Bohrmeißel beibehalten. Die konstruktiven Unterschiede<br />
bestehen in der Gestaltung der Spülungswegsamkeiten.<br />
Die Spülungsaufgabedüsen befinden sich im äußeren<br />
Kreisring <strong>und</strong> die größeren Einlassdüsen befinden sich auf<br />
dem inneren Kreisring bzw. im Zentrum der Meißelfront.<br />
Nahezu jeder Hersteller arbeitet<br />
mit einem eigenen Hammer-Bit-<br />
System. Dies gilt sowohl für die<br />
Aufnahme bzw. Schäfte der Meißel<br />
im Hammer als auch der geeigneten<br />
D u r c h m e s s e r k o n f i g u r a t i o n<br />
zwischen diesen<br />
Werkzeugkomponenten. Im<br />
Allgemeinen kann die höchste<br />
spezifische Lösearbeit durch die<br />
Konfiguration vom größtmöglichen<br />
Durchmesser des Imlochhammers<br />
zum gewünschten bzw. geforderten<br />
Durchmesser des Bohrmeißels<br />
erzielt werden. In solch einer<br />
Kombination ergibt sich der<br />
Maximalwert aus dem Verhältnis<br />
der Kolbenfläche des Hammers zur<br />
Lösefläche auf der Bohrlochsohle.<br />
Mit der Auswahl eines größeren<br />
Meißeldurchmessers am<br />
identischen Imlochhammer<br />
wird die spezifische Schlagkraft<br />
Abb. 8:<br />
Schematische Darstellung eines<br />
speziellen RC-Imlochhammers mit<br />
zentrischer Bohrkleinaufnahme über den<br />
Bohrmeißel.<br />
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12
ezogen auf die Sohlenfläche reduziert. Der Vorteil<br />
von Kombinationen mit einem etwas größeren<br />
Bohrmeißeldurchmesser besteht aufgr<strong>und</strong> des größeren<br />
Ringraumes im Verschleißverhalten am Zylinderrohr des<br />
Imlochhammers <strong>und</strong> im geringeren Drehmoment. Die<br />
speziell für die Erk<strong>und</strong>ungsbohrtechnik angebotenen RC-<br />
Imlochhammersysteme sind in der Kombinationsmöglichkeit<br />
der empfohlenen Bohrmeißeldurchmesser verhältnismäßig<br />
eng abgestuft. So beträgt die Differenz zwischen dem<br />
größten <strong>und</strong> kleinsten geeigneten Meißeldurchmesser<br />
eines Hammers nicht selten weniger als 45 mm (1 ¾“).<br />
In der Erk<strong>und</strong>ung von mineralischen Rohstoffvorkommen<br />
sind die mit RC-Imlochhammerbohrsystemen zu<br />
realisierenden Bohrdurchmesser im Bereich von 112<br />
mm (4 ½“) bis 165 mm (6 ½“) dominierend. In diesem<br />
Kaliberbereich können einerseits die geometrischen<br />
Gegebenheiten für die Realisierung einer leistungsfähigen<br />
Förder- <strong>und</strong> Lösetechnik genutzt werden <strong>und</strong> limitieren<br />
anderseits das zu lösende <strong>und</strong> fördernde Gesteinsvolumen<br />
auf einen der Zielstellung angemessenen Umfang.<br />
Die Betriebsparameter der RC-Imlochhammertechnik<br />
sind analog zu den herkömmlichen Imlochhämmern durch<br />
die pneumatischen Leistungskennwerte charakterisiert.<br />
Die Schlagkraft des Hammers wird aus der wirksamen<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
WEITERBILDUNG<br />
Kolbenfläche sowie dem Arbeitsdruck der Spülung<br />
generiert. Die Lösearbeit im Imlochhammerverfahren wird<br />
nahezu vollständig aus dessen Schlagkraft generiert. Im<br />
Gesteinszerstörungsprozess wird mit jedem aufgebrachten<br />
Impuls eine möglichst tiefgreifende Zertrümmerung<br />
unter der Bohrlochsohlenfläche beabsichtigt. Die vom<br />
Lösewerkzeug zu überwindenden Festigkeitseigenschaften<br />
nehmen im spröden <strong>und</strong> kompakten Festgesteinsgebirge<br />
mit der Tiefe aufgr<strong>und</strong> des sich erhöhenden<br />
Manteldruckes, der auf den zu lösenden Bereich unter<br />
der Bohrlochsohle einwirkt, zu. Eine für die zunehmende<br />
Teufenlage geeignete Imlochhammertechnik zeichnet<br />
sich u.a. durch den zulässigen Arbeitsdruck aus. Die<br />
tastsächliche Leistungsfähigkeit der Imlochhämmer wird<br />
neben dem Arbeitsdruck von der konstruktiven Gestaltung<br />
des Schlagwerkes, Bohrmeißels <strong>und</strong> der Spülungswege<br />
beeinflusst. Je nach Hersteller <strong>und</strong> Baureihe sind RC-<br />
Imlochhämmer mit einem zulässigen Arbeitsdruck von<br />
ca. 24 bis nahezu 50 bar verfügbar. Bei der Auswahl eines<br />
geeigneten RC-Imlochhammers gilt es, ein optimales<br />
Nutzen-Aufwand-Verhältnis zwischen der erforderlichen<br />
Löseleistung des Bohrwerkzeuges <strong>und</strong> des energetischen<br />
Aufwandes der Drucklufterzeugung zu finden.<br />
Abb. 9:<br />
Arbeitskennwerte verschiedener RC-Imlochhämmer in einer<br />
repräsentativen Auswahl unterschiedlicher Leistungsklassen.<br />
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13
Der benötigte Volumenstrom zum jeweiligen Arbeitsdruck<br />
von RC-Imlochhämmern ist prinzipiell etwas geringer als<br />
der von herkömmlichen Imlochhämmern. In der folgenden<br />
Abbildung ist der Luftverbrauch zum Arbeitsdruck<br />
exemplarisch für drei Modellreihen darge<strong>stellt</strong>. Diese<br />
sind optimal für einen Bohrdurchmesser von 5 ¼“ bis<br />
5 ¾“ geeignet <strong>und</strong> operieren bei unterschiedlichen<br />
Betriebsparametern.<br />
Die mechanischen Betriebsparameter Andruck,<br />
Drehzahl <strong>und</strong> Drehmoment sind vergleichbar mit<br />
denen der herkömmlichen Imlochhammerbohrtechnik<br />
<strong>und</strong> stellen verhältnismäßig geringe Anforderungen<br />
an die Bohrgerätetechnik. Gr<strong>und</strong>sätzlich sind<br />
Imlochhammerbohrmeißel für einen schlagend -<br />
zertrümmernden Gesteinslöseprozess konstruiert <strong>und</strong><br />
verfügen nicht über schneidend bzw. reißend wirkende<br />
Gesteinslöseeigenschaften. Bei der optimalen Einstellung<br />
der Rotation wird die Anordnung der Hartmetallstifte auf der<br />
Meißelfront so versetzt, dass diese mit jeden Schlagimpuls<br />
auf noch anstehendes Material treffen <strong>und</strong> dieses zerstören<br />
können. Die Einstellung der Drehzahl ist eine Funktion der<br />
optimalen Umfangsgeschwindigkeit <strong>und</strong> unterliegt dem<br />
Meißeldurchmesser, der tatsächlichen Schlagfrequenz<br />
sowie der von jedem Hartmetallstift erzeugten<br />
Kraterdimension. In Abhängigkeit zum Bohrdurchmesser<br />
von 112 mm (4 ½“) bis 165 mm (6 ½“) werden unter der<br />
Voraussetzung einer optimalen Schlagfrequenz zwischen<br />
60 <strong>und</strong> 20 U/min empfohlen.<br />
Abb. 10:<br />
Abschätzung der benötigten Hakenlast im Zuschlagsfaktor 1,7 bis 2,2.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
WEITERBILDUNG<br />
Mit dem Bohrandruck wird der Rückschlagskraft des<br />
Hammers <strong>und</strong> somit axialen Vibrationen im Bohrstrang<br />
entgegengewirkt. Der Bohrandruck hat keinen Einfluss<br />
auf den Gesteinslöseprozess. Aus diesem Gr<strong>und</strong> sollte der<br />
Andruck auf den Hammer gr<strong>und</strong>sätzlich so gering wie möglich<br />
gehalten werden. Bezogen auf die Querschnittsfläche des<br />
Hammers kann ein Mindestandruck von 3 kg/cm2 <strong>und</strong> ein<br />
Maximalwert von 8 kg/cm2 herangezogen werden. Ein frei<br />
auf dem Hammer aufstehendes Bohrgestänge übersteigt<br />
somit bereits bei wenigen Metern die Andruckbelastung<br />
der meisten Imlochhämmer, so dass der Bohrstrang vom<br />
Bohrgerät auf Gegenzug gehalten werden muss.<br />
Abgesehen von wenigen Sonderfällen kommen<br />
in der Lagerstättenerk<strong>und</strong>ung mit dem RC-<br />
Imlochhammerbohrverfahren ausschließlich auf einer<br />
mobilen Basisplattform aufgebaute <strong>und</strong> dieselhydraulisch<br />
betriebene Bohrgeräte mit Kraftdrehkopf zum Einsatz.<br />
Ein Hauptmerkmal für die Auslegung des Bohrgerätes<br />
ist die im Regelbetrieb aufzunehmende Zugkraft sowie<br />
die möglicherweise in Ausnahmefällen aufzubringenden<br />
Zugkraftreserven (Ausnahmelast). Die vom Bohrgerät<br />
zu beherrschenden regulären Zugkräfte resultieren<br />
aus der Masse des Bohrstrangs, der zu hebenden<br />
Gerätekomponenten (Kraftdrehkopf), sowie aus der<br />
Schleiflast des Bohrstranges an der Bohrlochwand.<br />
Das maximale Bohrstranggewicht ergibt sich aus der<br />
spezifischen Masse vom Bohrgestänge, der geplanten<br />
Endteufe sowie der Masse des Bohrwerkzeuges.<br />
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14
Bei der Abschätzung der benötigten Hakenlast sollte die<br />
vom frei <strong>und</strong> lotrecht hängenden Bohrgestänge ausgeübte<br />
Zugkraft mit einem Zuschlagsfaktor von 1,7 bis 2,2 für<br />
Schleiflasten <strong>und</strong> Verlustleistung beaufschlagt werden.<br />
Aufgr<strong>und</strong> des verfahrensbedingt nicht mit Spülung<br />
durchströmten Ringraumes sowie dessen Dimensionierung<br />
ist der RC-Bohrstrang prinzipiell einer erhöhten<br />
Reibbelastung ausgesetzt, insbesondere in verlaufenden<br />
(bzw. nicht achsgeraden) Bohrlochabschnitten <strong>und</strong><br />
bei gebrächen Formationen. Eine sichere Abschätzung<br />
der tatsächlich auftretenden Schleiflasten ist unter<br />
der Voraussetzung der Erk<strong>und</strong>ungsbohrtechnik nur<br />
unzureichend möglich, so dass häufig zugunsten<br />
der Betriebssicherheit auf eine nach Datenblatt<br />
überdimensionierte Bohranlage zurückgegriffen wird. In<br />
der nachfolgenden Abbildung wird die zu kalkulierende<br />
Rückzugskraft exemplarisch mit einer häufig eingesetzten<br />
Bohrstrangkonfiguration darge<strong>stellt</strong>, die für einen<br />
Bohrdurchmesser 5 ½“ (140 mm) bei einem 4 ½“<br />
Bohrgestänge <strong>und</strong> einem 5“ RC-Imlochhammer geeignet<br />
ist.<br />
Die für das RC-Imlochhammerbohrverfahren konzipierten<br />
Bohranlagen sind typischerweise mit einem Kraftdrehkopf<br />
zur Erzeugung der Rotation ausgerüstet. Vom Kraftdrehkopf<br />
ist ein nach Möglichkeit stufenlos einzustellender<br />
Drehzahlbereich von ca. 15 U/min bis 100 U/min <strong>und</strong> ein<br />
konstant anliegendes Drehmoment von ca. 1500 bis 12000<br />
Nm zu erzeugen. Des Weiteren ist der Kraftdrehkopf die<br />
technische Verbindung der nicht rotierenden Elemente von<br />
Vorschub bzw. Zugeinrichtung sowie dem feststehenden<br />
Teil des Spülungssystems mit dem rotierenden Bohrstrang.<br />
Das im Inneren vom Bohrstrang aufsteigende Gemisch<br />
aus der Luftspülung <strong>und</strong> dem Bohrklein gelangt über<br />
einen zentrisch im Kraftdrehkopf integrierten Spülkopf in<br />
ein feststehendes Leitungssystem, das dem Bohrstrang<br />
mit einem Zyklon zur Separation des Bohrkleines aus<br />
der Spülung verbindet. Die Spülungszuführung in den<br />
Kreisspalt vom doppelwandigen Bohrgestänge erfolgt über<br />
einen zweiten Spülkopf, der zwischen dem Kraftdrehkopf<br />
<strong>und</strong> dem Bohrstrang installiert ist. In der technischen<br />
Basisausstattung des RC-Imlochhammerbohrens sind<br />
Kompressoren zur Bereitstellung der Druckluftspülung<br />
sowie Zyklone zur Separation der Bohrkleinproben aus<br />
dem Spülstrom unverzichtbar.<br />
Die optimale Auswahl <strong>und</strong> Dimensionierung der<br />
Kompressoren ist für den wirtschaftlichen <strong>und</strong> technischen<br />
Erfolg der Imlochhammerbohrtechnik bestimmend. Mit<br />
der richtigen Parametrisierung von eingespeistem Druck<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
WEITERBILDUNG<br />
<strong>und</strong> Volumenstrom ist die bestmögliche Abstimmung aus<br />
Energieaufwand, Bohrfortschritt <strong>und</strong> Werkzeug- bzw.<br />
Meißelstandzeit zu erzielen. Hierzu ist eine sorgfältige<br />
Planung erforderlich, in der nachfolgenden Kriterien zu<br />
beachten sind:<br />
• Arbeitsdruck des RC-Imlochhammers<br />
• Benötigter Arbeitsvolumenstrom des RC-<br />
Imlochhammers<br />
• Benötigter Förder-Volumenstrom zum Erzeugen einer<br />
ausreichenden Aufstiegsgeschwindigkeit<br />
• Ausgleich der formationsbedingten,<br />
bohrstrangbedingten<br />
Druckverluste<br />
sowie teufenbedingten<br />
Auf die Arbeitskennwerte von RC-Imlochhämmer wurde<br />
vorausgehend eingegangen <strong>und</strong> exemplarisch in der<br />
Abbildung 9 wiedergegeben. Hieraus kann entnommen<br />
werden, dass der maximal zulässige Arbeitsdruck bis 48<br />
bar betragen kann. In der Standardanwendung sind RC-<br />
Imlochhämmer mit einem Arbeitsdruck bis 35 bar üblich.<br />
Diese benötigen einen Arbeitsvolumenstrom von ca. 30<br />
m3/min, bezogen auf eine Temperatur von 20°C <strong>und</strong> einem<br />
Luftdruck von 1 bar. In der Auslegung des einzuspeisenden<br />
Druckes ist der tatsächlich am Imlochhammer anliegende<br />
Differenzialdruck zu berücksichtigen. Aus diesem Gr<strong>und</strong><br />
sind zum Arbeitsdruck hinzuzurechnen:<br />
• die dynamischen Druckverluste der zugeführten<br />
Druckluftspülung<br />
• die dynamischen Druckverluste der aufsteigenden<br />
Druckluftspülung<br />
• der statische Druck der Fördersäule<br />
• der Arbeitsdruck des Zyklons<br />
Die dynamischen Druckverluste ergeben sich aus der<br />
Funktion des druckabhängigen Volumenstromes <strong>und</strong> der<br />
Länge des Leitungssystems. Die dynamischen Druckverluste<br />
sowie spezielle Druckverluste an Bauteilen sind unter<br />
regulären Bedingungen rechnerisch gut beherrschbar. Mit<br />
zum Teil größeren Unwägbarkeiten ist die Berechnung der<br />
statischen Druckverluste behaftet. Diese sind abhängig von<br />
der Zusammensetzung des Gemisches in der Fördersäule.<br />
Insbesondere der Zutritt von Gr<strong>und</strong>wasser kann das<br />
Druckpotential der Fördersäule erheblich erhöhen. Auf<br />
die exakte Berechnung der Druckverluste wird an dieser<br />
Stelle aufgr<strong>und</strong> der komplexen Funktion <strong>und</strong> der genau<br />
zu definierenden Eingangsparameter nicht eingegangen.<br />
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15
Näherungswerte können mit einer einfach zu handhabenden<br />
Abschätzung auf der Gr<strong>und</strong>lage von I. Speer [16] getroffen<br />
werden. Demnach werden unter der Annahme, dass ein<br />
doppelwandiges Bohrgestänge im Durchmesser 4“ zum<br />
Einsatz kommt, folgende Näherungswerte angesetzt:<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
• dynamische Druckverluste der zugeführten Spülung<br />
ca. 0,17 bar /10 m<br />
• dynamische Druckverluste der aufsteigenden Spülung<br />
ca. 0,23 bar / 10 m<br />
• statische Druckverluste in der Fördersäule nach<br />
Gr<strong>und</strong>wasseranschnitt mit ca. 0,69 bar / 10 mWs<br />
• konstante Druckverluste am Spülkopf, Zyklon usw. mit<br />
ca. 1,86 bar<br />
In Abbildung 12 sind die Näherungswerte als Funktion<br />
über die Bohrlochtiefe im trockenen Bohrloch sowie der<br />
exemplarischen Annahme eines Gr<strong>und</strong>wasserzutrittes ab<br />
einer Bohrtiefe von 300 m darge<strong>stellt</strong>.<br />
Die Kompressorenkenngrößen sind aus der<br />
bedarfsgerechten Dimensionierung von Druck <strong>und</strong><br />
Volumenstrom abzuleiten. Hierzu sind der untere <strong>und</strong> obere<br />
Grenzwert des vom Kompressor abzugebenden Druckes zu<br />
ermitteln. Der untere Grenzwert ist aus dem Maximalwert<br />
der Druckverluste <strong>und</strong> dem geringsten Arbeitdruck des<br />
WEITERBILDUNG<br />
Abb. 11:<br />
Pneumatische Druckverluste (Näherungswerte) über die Bohrlochtiefe im trockenen<br />
Bohrloch (blau) sowie unter der Annahme von Gr<strong>und</strong>wasserzutritt ab 300 m.<br />
Imlochhammers, der obere Grenzwert aus dem Minimalwert<br />
der Druckverluste <strong>und</strong> den höchsten zulässigen Arbeitsdruck<br />
des Imlochhammers zu bestimmen. Aufgr<strong>und</strong> der teufen-<br />
<strong>und</strong> gr<strong>und</strong>wasserabhängigen Druckverluste eignen sich mit<br />
zunehmender Bohrlochtiefe Kompressoren mit mehreren<br />
Leistungsstufen bzw. stufenlos steuerbare Aggregate. Das<br />
mit Kompressoren technisch <strong>und</strong> wirtschaftlich sinnvoll zu<br />
erzeugende Leistungsspektrum ist mit der Abgabe eines<br />
Volumenstromes von ca. 30 bis 35 m3/min unter einem<br />
Druck von 30 bis 35 bar limitiert. In dieser Leistungsklasse<br />
kommen üblicherweise Schraubenkompressoren mit einer<br />
installierten Motorenleistung von ca. 400 bis 540 KW zum<br />
Einsatz. Ist der Arbeitsdruck des primären Kompressors<br />
nicht ausreichend, kann ein Booster-Kompressor zum<br />
Einsatz kommen. Der Booster-Kompressor wird mit der<br />
Druckluft des primären Kompressors beliefert <strong>und</strong> verdichtet<br />
diese auf ein höheres Druckniveau. Aufgr<strong>und</strong> der enormen<br />
Volumenkompression kann das Zusammenschalten<br />
mehrerer primärer Kompressoren für die Belieferung eines<br />
Booster-Kompressors erforderlich werden. Für das RC-<br />
Imlochhammerbohren eignen sich Booster-Kompressoren<br />
mit einer moderaten Verdichtungsleistung von ca. 70<br />
bis 150 bar unter Abgabe eines verhältnismäßig hohen<br />
Volumenstromes von 70 bzw. 40 m3/min (bezogen auf 1bar,<br />
20°C). Mit dem Einsatz von Booster-Kompressoren können<br />
im RC-Imlochhammerbohrverfahren größere Zieltiefen<br />
erreicht werden, jedoch erhöht sich auch der energetische<br />
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16
Abb. 12:<br />
Systemkombination aus Kompressor <strong>und</strong> Booster für einen Arbeitsdruck<br />
bis 69 bar; installierte Antriebsleistung von ca. 500 kW [7].<br />
Aufwand für die Drucklufterzeugung erheblich. Im<br />
Umgang mit hoch verdichteter Druckluftspülung sind<br />
besondere Sicherheitsvorkehrungen für die Handhabung,<br />
Zusammenstellung <strong>und</strong> Wartung der Gerätekomponenten<br />
zu beachten.<br />
Die Entnahme der Bohrkleinproben erfolgt in einem<br />
ersten Schritt durch die Separation aus dem Spülstrom<br />
<strong>und</strong> im zweiten Schritt durch die Reduktion auf eine<br />
handhabbare Materialmenge <strong>und</strong> deren Verpackung in<br />
Probensammelgefäßen. Das Bohrklein wird mit Hilfe von<br />
Zyklonen aus dem Spülstrom separiert. Die Proben werden<br />
in regelmäßigen Abständen mit der voranschreitenden<br />
Bohrlochtiefe von 1 bis 2 m entnommen <strong>und</strong> in Beutel<br />
bzw. Säcken abgefüllt. Die gelöste Gesteinsmasse von<br />
ca. 25 bis 55 kg/Bohrmeter (Bohrdurchmesser 4 ½“<br />
bis 6 ½“) übersteigt jedoch den Bedarf an benötigten<br />
Probenmaterial. Das anfallende Bohrklein wird nach der<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
WEITERBILDUNG<br />
Separation vom Spülstrom mit einem Splitter auf ca. 1/7 bis<br />
1/12 reduziert, so dass aus dem gesamten Material eine<br />
repräsentative Bohrkleinprobe von ca. 2 bis 5 kg/Bohrmeter<br />
entnommen wird. Für die geochemische Analyse wird<br />
hieraus nochmals eine kleinere Menge extrahiert. Die<br />
Begutachtung <strong>und</strong> Verwahrung des gesamten erbohrten<br />
Gesteins übersteigt den wirtschaftlich vertretbaren<br />
Aufwand. Mit dieser reduzierenden Methode können<br />
repräsentative Proben aus einem verhältnismäßig großen<br />
Aufschlussfenster gewonnen werden <strong>und</strong> ist insbesondere<br />
für die Beurteilung von Lagerstätten mit einer hohen<br />
Verwachsung bzw. unregelmäßigen Wertstoffverteilung<br />
von Vorteil.<br />
Die mit dem RC-Imlochhammerbohrverfahren zu<br />
erreichende Bohrlochendteufe wird im Wesentlichen<br />
von der Bohrstrangmasse oder der benötigten<br />
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17
Kompressorleistung limitiert. Mit einer fachgerechten<br />
Dimensionierung <strong>und</strong> Abstimmung von Bohrwerkzeug,<br />
Bohrgestänge, Kompressorleistung <strong>und</strong> Rückzugskraft<br />
bzw. Hakenlast der Bohranlage können Bohrlochendteufen<br />
bis 500 m niedergebracht werden (siehe Abbildung 14). Bei<br />
der Anwendung besonders leistungsfähiger Kompressoren<br />
<strong>und</strong> Bohranlagen sind Zielhorizonte von 1000 m erreichbar.<br />
Mit dem RC-Imlochhammerbohrverfahren kann ein<br />
Bohrfortschritt von 20 bis 40 m/h erzielt werden.<br />
Schlussbetrachtung zu den bohrtechnischen<br />
Erk<strong>und</strong>ungsverfahren<br />
In der bohrtechnischen Erk<strong>und</strong>ung von mineralischen<br />
Rohstoffvorkommen im Festgestein sind das (Diamant-)<br />
Kernbohrverfahren sowie das Imlochhammerbohrverfahren<br />
mit Umkehrspülung dominierend. Die Vorzüge <strong>und</strong> Nachteile<br />
beider Verfahren begründen sich aus der erreichbaren<br />
Bohrleistung, dem Technikeinsatz <strong>und</strong> der Probenqualität.<br />
Das verhältnismäßig junge Imlochhammerbohrverfahren<br />
mit Umkehrspülung hat das klassische Kernbohrverfahren<br />
zu einem beträchtlichen Anteil aus den weltweiten<br />
Erk<strong>und</strong>ungsaktivitäten (mineralische Rohstoffe) verdrängt.<br />
Die differierenden Eignungskriterien beider Verfahren<br />
eröffnen komplementäre Anwendungsgebiete mit<br />
einer konkurrierenden Schnittmenge, sodass eine<br />
vollständige Verdrängung des Kernbohrverfahrens<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
Abb. 13:<br />
Planungsschema für die Dimensionierung sowie<br />
Abstimmung von Bohrstrang, Kompressor <strong>und</strong> Bohrgerät.<br />
WEITERBILDUNG<br />
durch das RC-Imlochhammerbohrverfahren auch in<br />
Zukunft nicht gegeben ist. Zum Stand der Technik ist das<br />
Kernbohrverfahren dem RC-Imlochhammerbohrverfahren<br />
im Gewinnen von qualitativ hochwertigen Proben, dem<br />
Aufschluss tiefer Zielhorizonte sowie im Einsatz schwer<br />
erreichbarer bzw. unwegsamer Gebiete überlegen. Mit dem<br />
RC-Imlochhammerbohrverfahren können wirtschaftliche<br />
Vorteile aufgr<strong>und</strong> des hohen Bohrfortschrittes erzielt werden.<br />
Im Weiteren ist die Bestimmung des Wertstoffgehaltes<br />
anhand von Bohrkleinproben aufgr<strong>und</strong> des größeren<br />
Aufschlussfensters (Bohrdurchmesser) in stark<br />
unregelmäßig verteilten Lagerstätten vorteilhaft möglich.<br />
Dem Einsatz an schwer erreichbaren Bohransatzpunkten<br />
steht dem RC-Imlochhammerbohrverfahren insbesondere<br />
die zu mobilisierenden Bohrstrang- <strong>und</strong> Gerätemassen<br />
entgegen. In der bohrtechnischen Planung sind die zum<br />
Teil erheblichen Kosten von schweren Bohranlagen für<br />
Logistik, Energieversorgung <strong>und</strong> Bohrplatzgestaltung<br />
sowie dessen Rekultivierung dem höheren Bohrfortschritt<br />
gegenüber zu stellen.<br />
Das Einsatzspektrum der herkömmlichen<br />
Imlochhammerbohrtechnik weist nur geringfügige<br />
Schnittmengen mit dem Einsatzgebiet der RC-<br />
Imlochhammerbohrtechnik <strong>und</strong> der Kernbohrtechnik<br />
auf <strong>und</strong> hat kaum konkurrierenden Einfluss. Die<br />
geringe Probenqualität verwehrt der herkömmlichen<br />
Imlochhammerbohrtechnik eine höhere Bedeutung als<br />
Erk<strong>und</strong>ungsbohrverfahren.<br />
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18
Die geeignete Bohrtechnik zur Erk<strong>und</strong>ung mineralsicher<br />
Rohstoffe ist aufgr<strong>und</strong> variierender Einsatzbedingungen<br />
<strong>und</strong> wechselnden geologischen Gegebenheiten nicht<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich auf die erwähnten Standardbohrverfahren<br />
zu limitieren. In speziellen Erk<strong>und</strong>ungsaufgaben<br />
eignen sich auch Technologien, die für andersweitige<br />
Bohraufgaben konzipiert wurden. Diese werden dann<br />
als Sonderverfahren in der Erk<strong>und</strong>ung mineralischer<br />
Rohstoffvorkommen eingesetzt <strong>und</strong> beleiben in diesen<br />
Beitrag unberücksichtigt.<br />
Quellenverzeichnis<br />
[1] BULROC LTD.: Produktinformation: D.T.H. Reverse<br />
Circulation Equipment, www.bulroc.com, 2010<br />
[2] Buja, Heinrich: Handbuch der Baugr<strong>und</strong>erk<strong>und</strong>ung;<br />
1. Auflage, Düsseldorf, Werner Verlag GmbH & Co.KG,<br />
1999<br />
[3] ROCKMORE INTERNATIONAL: Internetinformation,<br />
www.rockmore-intl.com; 2010<br />
[4] ATLAS COPCO HURRICANE LLC:<br />
Internetinformation,<br />
2010<br />
www.hurricane-compressors.com,<br />
[5] Hartman, Howard L.: SME <strong>Mining</strong> Handbook,<br />
Society For <strong>Mining</strong>, Metallurgy and Exploration; 2nd Edition;<br />
1998<br />
[6] NUMA: Internetinformation, www.numahammers.<br />
com; 2010<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Hossein H. Tudeshki<br />
studierte am <strong>Mining</strong> College of Schahrud, Iran.<br />
Nach mehrjähriger Tätigkeit in der Bergbauindustrie<br />
absolvierte er 1989 das Bergbaustudium<br />
an der RWTH Aachen. Von 1992 bis 2001 war<br />
er Oberingenieur am Institut für Bergbauk<strong>und</strong>e<br />
III der RWTH Aachen mit dem Arbeitsschwerpunkt<br />
Tagebau- <strong>und</strong> Bohrtechnik. Er promovierte<br />
1993 <strong>und</strong> habilitierte sich 1997. Von 1997 bis<br />
zu seiner Ernennung zum Universitätsprofessor war er als Dozent<br />
für das Fach Tagebau auf Steine <strong>und</strong> Erden tätig. 1998 wurde ihm<br />
die Venia Legendi für dieses Fach an der RWTH Aachen verliehen.<br />
2001 wurde er zum Professor für Tagebau <strong>und</strong> Internationaler<br />
Bergbau an der TU Clausthal ernannt. Neben dem Tagebau <strong>und</strong><br />
internationalem Bergbau bildet u.a. die Spezialbohrtechnik mit den<br />
Anwendungsfeldern Brunnenbau, Microtunneling, pipe jacking<br />
<strong>und</strong> HDD-Technologie einen Schwerpunkt seiner Lehr- <strong>und</strong> Forschungstätigkeit.<br />
| tudeshki@tu-clausthal.de | www.bergbau.tu-clausthal.de |<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
WEITERBILDUNG<br />
[7] ATLAS COPCO: Internetinformation, www.<br />
atlascopco.com<br />
[8] ATLAS COPCO: Produktinformation: DTH<br />
application – the hole story, 2010<br />
[9] SULLAIR CORPORATION: Internetinformation,<br />
www.championcompressors.com.au, 2010<br />
[10]<br />
03/2009<br />
BOART LONGYEAR: Reverse Circulation Tools,<br />
[11] MINCON ROCKDRILLS: Internetinformation, www.<br />
mincon.com; 2010<br />
[12] SANDVIK: Internetinformation, www.<br />
miningandconstruction.sandvik.com, 2010<br />
[13]<br />
au, 2010<br />
METZKE: Internetinformation, www.metzke.com.<br />
[14] Marshal, Alan; Bettenay, Leigh: RAB Drilling<br />
and RAB Geochemistry; Erschienen in: Explore, Nr. 130,<br />
02/2006<br />
[15] FOREMOST: Produktinformation: Reverse<br />
Circulation Drill Pipe; www.foremostdrilling.com, 2010<br />
[16] Speer, Ian: High pressure air and its application<br />
D.T.H. hammer– drilling for profit; Kalam<strong>und</strong>a, Australien;<br />
Sperr Compression Systems, 1996<br />
[17] Halco Drilling International Limited: A-Z of DTH<br />
The defininitve guide to selecting and operating Down The<br />
Hole hammers and bits; Halifax; 1999<br />
Dipl.-Ing. Heiko Hertel, geboren 1975,<br />
absolvierte in den Jahren 1995 bis 1998 eine<br />
Ausbildung zum Brunnenbauer. Die Tätigkeiten<br />
des Brunnenbauers übte er bis zum Jahr 2001<br />
aus. Direkt im Anschluss begann er im gleichen<br />
Jahr das Studium der Geotechnik, Bergbau<br />
<strong>und</strong> Erdöl-/Erdgastechnik an der Technischen<br />
Universität Clausthal. Sein Studium beendete<br />
er erfolgreich im Jahr 2007 <strong>und</strong> ist seidem als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Lehrstuhl für Tagebau <strong>und</strong> Internationaler Bergbau<br />
an der TU Clausthal beschäftigt.<br />
| heiko.hertel@tu-clausthal.de | www.bergbau.tu-clausthal.de |<br />
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19
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
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20
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Forschungsansatz <strong>und</strong> Vorgehensweise zur<br />
Ermittlung von empirischen Korrekturparametern für<br />
richtungsgenaues Bohren<br />
von Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. H. Tudeshki ; M.Sc. Mirco Kappler<br />
Institut für Bergbau | TU Clausthal | Deutschland<br />
Bohren <strong>und</strong> Sprengen ist integraler Bestandteil der Lösearbeit im Produktionsprozess der<br />
Steine-<strong>und</strong>-Erden-Industrie. Es wird festge<strong>stellt</strong>, dass ungenaue Bohrungen eine Gefahr für die<br />
Sicherheit <strong>und</strong> Umwelt sind <strong>und</strong> darüber hinaus die Wirtschaftlichkeit des Produktionsprozesses<br />
verringern. Darum wird mit diesem Artikel ein Konzept vorge<strong>stellt</strong>, mit dem die Ursachen für das<br />
Verlaufen von Bohrungen ermittelt werden sollen <strong>und</strong> darauffolgend in ein Handlungskonzept<br />
zur Optimierung des Bohrprozesses einfließen. Ziel ist es, unabhängig von der Geologie <strong>und</strong> den<br />
Gesteinseigenschaften richtungsgenaue Bohrungen abzuteufen.<br />
Motivation <strong>und</strong> Ziel der Untersuchung<br />
Die Ausgangssituation<br />
Die konventionelle Bohr- <strong>und</strong> Sprengarbeit ist das<br />
überwiegend angewandte Gewinnungsverfahren in den<br />
Betrieben der Natursteinindustrie. Verfahrensbedingt<br />
treten bei der Sprengung von Naturstein Emissionen<br />
hauptsächlich in Form von Erschütterungen sowie die<br />
Gefahr von Steinflug auf. Während Ersteres vor allem<br />
zu einer Beeinträchtigung der umgebenden Umwelt<br />
insbesondere in der Nähe von Siedlungsflächen führt,<br />
ist Letzteres eine direkte Gefährdung von Personen<br />
<strong>und</strong> Sachgütern des Betriebes. Durch Abweichungen<br />
(Verlaufen) der Sprengbohrlöcher vom vorgesehenen<br />
Bohrlochverlauf können die verfahrensbedingt<br />
auftretenden Erschütterungen sowie die Gefahr von<br />
Steinflug deutlich verstärkt werden. In der Folge können<br />
Konflikte durch Beschwerden oder gar rechtliche Schritte<br />
von Anwohnern entstehen, die wiederum zu betrieblichen<br />
<strong>und</strong> wirtschaftlichen Konsequenzen führen können.<br />
Die dichte Besiedlung <strong>und</strong> die räumliche Annäherung<br />
von Wohngebieten an die Gewinnungsbetriebe führen dazu,<br />
dass die von den Sprengarbeiten ausgehenden Emissionen<br />
<strong>und</strong> Gefahren zunehmend an Bedeutung gewinnen. Es gilt<br />
folglich, durch planerische <strong>und</strong> technische Möglichkeiten,<br />
die zu erwartenden Emissionen <strong>und</strong> das Gefahrenpotential<br />
zu minimieren, was vor allem durch eine sorgfältige<br />
Niederbringung <strong>und</strong> Vermessung von Sprengbohrlöchern<br />
<strong>und</strong> einer daraus resultierenden richtigen Dimensionierung<br />
der Sprenganlage erzielt werden kann. Hierdurch ist es<br />
möglich, Sprengerschütterungen zu reduzieren <strong>und</strong> dem<br />
Steinflug zu begegnen.<br />
Ein betrieblich interessanter Nebeneffekt ist die positive<br />
Beeinflussung der Haufwerksqualität sowie eine bessere<br />
Ausnutzung der Sprengenergie <strong>und</strong> damit einhergehend<br />
einer Optimierung der Energiebilanz mit gleichzeitiger<br />
Reduzierung von Sprengschwaden. Eine gleichmäßige<br />
Haufwerksqualität hinsichtlich der Korngrößenverteilung<br />
wirkt sich in den nachfolgenden Arbeitsprozessen wie<br />
Laden, Transportieren <strong>und</strong> Aufbereiten sehr positiv aus. So<br />
wird durch eine optimal durchgeführte Sprengung, ohne<br />
ein Verlaufen der Sprengbohrlöcher, beispielsweise die<br />
Ladetätigkeit vereinfacht. Das Auftreten von Rippen sowie<br />
großstückigem Haufwerk <strong>und</strong> damit einhergehend die<br />
Erfordernis von nachträglichen Arbeiten wie Nachsprengen<br />
oder Knäppern wird deutlich reduziert. Auch für die<br />
nachgeschaltete Aufbereitung lassen sich durch eine<br />
gleichmäßige Haufwerksqualität positive Effekte, wie<br />
eine gegebenenfalls mögliche kleinere Dimensionierung<br />
der Vorbrecher, feststellen. Damit können sowohl die<br />
Investitions- als auch die Betriebskosten, letztere durch<br />
einen geringeren Energieverbrauch, gesenkt werden.<br />
Durch ein Verlaufen der Sprengbohrlöcher entsteht<br />
eine geometrisch ungleichmäßig aufgebaute Bruchwand,<br />
die wiederum eine optimale Dimensionierung der<br />
nachfolgenden Sprengungen erschwert <strong>und</strong> damit<br />
zusätzlichen betrieblichen Aufwand <strong>und</strong> weitere Kosten<br />
verursacht. Kann ein Bohrlochverlauf verhindert werden,<br />
so reduzieren sich folglich auch diese Folgefehler <strong>und</strong> der<br />
Betrieb spart Zeit <strong>und</strong> Geld.<br />
Insgesamt kann damit festge<strong>stellt</strong> werden, dass das<br />
richtungsgenaue Niederbringen von Sprengbohrlöchern<br />
einen Schlüsselprozess dar<strong>stellt</strong>, der bei einer optimalen<br />
Durchführung zu einer Verbesserung einer Vielzahl<br />
betrieblicher Folgeprozesse beitragen kann. Es besteht<br />
daher auf diesem Gebiet ein hoher Forschungsbedarf zum<br />
richtungsgenauen Niederbringen von Bohrungen.<br />
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21
Das Ziel eines richtungsgenauen Niederbringens<br />
von Bohrungen ist von einer Reihe Einflussparameter<br />
unterschiedlicher Natur sowie deren gegenseitiger<br />
Wechselwirkung abhängig. Dabei sind die folgenden<br />
Parametergruppen von Bedeutung [15], [16], [17]:<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
• geologische, gebirgsmechanische <strong>und</strong> tektonische<br />
Parameter,<br />
• maschinentechnische Parameter,<br />
• abbau- <strong>und</strong> gewinnungstechnische Parameter,<br />
• Parameter hinsichtlich der Qualifikation <strong>und</strong><br />
Erfahrung des Bohrpersonals sowie der betrieblichen<br />
Organisation <strong>und</strong><br />
• sonstige Parameter wie beispielsweise Orientierung<br />
der Bohreinrichtung <strong>und</strong> Neigung der der<br />
Standfläche.<br />
Die Erfassung, Quantifizierung <strong>und</strong> Gewichtung der<br />
einzelnen Einflussparameter sowie die Berücksichtigung<br />
ihrer Wechselwirkung auf die Bohrgenauigkeit ermöglicht<br />
die Erarbeitung eines geeigneten Handlungskonzeptes<br />
für die Steine-<strong>und</strong>-Erden-Industrie im Rahmen eines<br />
praxisnahen Forschungsvorhabens.<br />
Problembeschreibung<br />
Neben den weitgehend vermeidbaren<br />
Handhabungsfehlern, wie fehlerhaftes Ansetzen,<br />
Ausrichten, Anbohren <strong>und</strong> Zentrieren, kommt es beim<br />
Bohrprozess<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
zu Abweichungen im Bohrloch, die hauptsächlich<br />
durch ein schräges Durchbohren unterschiedlich harter<br />
Schichten oder Diskontinuitätsflächen (Klüfte, Störungen)<br />
verursacht werden. Bei einem solchen Durchbohren<br />
werden am Bohrwerkzeug Reaktionskräfte hervorrufen,<br />
die einen Einfluss auf die Richtung der Bohrung ausüben<br />
<strong>und</strong> in der Folge in einer Abweichung des tatsächlichen<br />
Bohrendpunktes zum geplanten Bohrendpunkt resultieren<br />
[19].<br />
Eine Abweichung des Bohrloches in Richtung der<br />
Abbaukante hat aufgr<strong>und</strong> der verringerten Vorgabe einen<br />
erhöhten Steinflug <strong>und</strong> verstärkte Staubemission zur<br />
Folge (vgl. Abbildung 1, Nr. 1). Laufen zwei Bohrlöcher<br />
im Bohrlochtiefsten zusammen, so ist der tatsächliche<br />
Bohrlochabstand am Strossenfuß geringer als am<br />
Bohransatzpunkt (Abbildung 1, Nr.3). Im Bereich der<br />
zusammenlaufenden Bohrlöcher kommt es zu einer lokalen<br />
Überladung mit Sprengstoff <strong>und</strong> damit einhergehend<br />
ebenfalls zu einem erhöhten Steinflugrisiko. Im Bereich des<br />
Nachbarbohrloches entsteht aufgr<strong>und</strong> des vergrößerten<br />
Abstandes eine lokale Unterladung, die zu erhöhten<br />
Erschütterungen führt. Gleiches gilt, wenn die Bohrlöcher<br />
nach hinten ins Gebirge abweichen <strong>und</strong> die Vorgabe nicht<br />
mehr geworfen werden kann (Abbildung 1, Nr.5). In diesem<br />
Fall wird die gesamte Sprengenergie als seismische Welle<br />
ins rückwärtige Gebirge abgegeben <strong>und</strong> führt zu einer<br />
deutlichen Zunahme der Sprengerschütterungen [4], [18].<br />
Abb. 1:<br />
Darstellung der möglichen<br />
Fehlerquellen beim Bohren [6].<br />
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22
Es wird also deutlich, dass die Genauigkeit, mit der<br />
Sprengbohrlöcher herge<strong>stellt</strong> werden, entscheidend für<br />
die resultierende Sprengerschütterung <strong>und</strong> den Steinflug<br />
ist. Zudem können betriebliche Folgeprozesse wie Laden,<br />
Transportieren <strong>und</strong> Aufbereiten durch eine verbesserte<br />
Haufwerksqualität positiv beeinflusst werden.<br />
Um eine Anlage im Nachhinein sprengtechnisch zu<br />
berichtigen ist eine Wand- <strong>und</strong> Bohrlochvermessung<br />
notwendig. Trotz eines enormen zeitlichen <strong>und</strong> finanziellen<br />
Aufwandes für die nachträgliche Vermessung der<br />
Bohrlöcher sowie einer Korrektur der Sprenganlage wurde<br />
bislang keine befriedigende Problemlösung herbeigeführt.<br />
Die Zielsetzung sollte daher sein, den Herstellungsprozess<br />
soweit zu verbessern, dass ein richtungsgenaues<br />
Niederbringen der Bohrlöcher möglich ist.<br />
Stand der Technik in der Bohr- <strong>und</strong><br />
Bohrlochvermessung in der Naturstein-<br />
Industrie<br />
Stand der Bohrtechnik<br />
Zur Niederbringung der maximal 30 m langen<br />
Sprengbohrlöcher im Festgestein werden in der Naturstein-<br />
Industrie vorwiegend drehschlagende Bohrverfahren<br />
eingesetzt. In weicheren Gesteinen (z.B. Kalkstein) wird<br />
auch das drehende Verfahren angewandt.<br />
Das drehschlagende Bohren ist dadurch gekennzeichnet,<br />
dass die zur Gesteinszerstörung notwendige Schlagenergie<br />
durch ein hydraulisch oder pneumatisch betriebenes<br />
Hammerwerk erzeugt wird. Die Bewegungsenergie des<br />
Hammerkolbens wird als Stoßwelle zum Bohrwerkzeug<br />
geführt <strong>und</strong> erzeugt auf der Bohrlochsohle Einkerbungen,<br />
wenn die spezifische Kerbfestigkeit des Gesteins<br />
überschritten wird. Diese Abfolge wiederholt sich nach<br />
jedem Schlag, so dass die Leistung des Verfahrens<br />
proportional zur Schlagfrequenz ansteigt. Demzufolge<br />
muss die Schlagzahl sehr hoch sein, um einen zufrieden<br />
stellenden Bohrfortschritt zu erreichen [19].<br />
Es wird unterschieden zwischen Außenhämmern, bei<br />
denen die Schlagenergie über das gesamte Bohrgestänge<br />
dem Meißel zugeführt wird, <strong>und</strong> Imlochhämmern,<br />
deren Schlagwerk unmittelbar über dem Bohrwerkzeug<br />
angeordnet ist [19].<br />
Nachteilig wirken sich bei den schlagenden<br />
Bohrverfahren Schlagenergieverluste im Kontaktbereich<br />
Bohrwerkzeug-Gestein <strong>und</strong> – vor allem beim Einsatz von<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Außenhämmern – Reibungsverluste zwischen Gestänge<br />
<strong>und</strong> Bohrlochwand <strong>und</strong> in den Gewindeverbindungen<br />
aus. Aufgr<strong>und</strong> dieser Verluste sinkt die Bohrleistung beim<br />
Außenhammer mit zunehmender Bohrlochtiefe stärker<br />
als bei anderen Verfahren, die Gestänge sind hohen<br />
Beanspruchungen ausgesetzt <strong>und</strong> verschleißen leichter.<br />
Imlochhämmer eignen sich besonders für schwierige<br />
Bohrverhältnisse <strong>und</strong> größere Bohrlochteufen. Sie<br />
sind von leichter Bauart, kostengünstig <strong>und</strong> bieten<br />
universelle Einsatzmöglichkeiten (vertikale <strong>und</strong> horizontale<br />
Bohrlöcher). In der Regel können damit in größeren Teufen<br />
geradere Bohrlochverläufe erzielt werden. Die Leistung der<br />
Imlochhämmer ist allerdings insbesondere bei geringen<br />
Bohrlochteufen geringer als die der Außenhämmer [10].<br />
Eine weitere technische Möglichkeit <strong>stellt</strong> das<br />
Außenhammer-Bohrsystem COPROD der Firma ATLAS<br />
COPCO dar [1]. Das Kernstück der Anlage ist ein spezielles<br />
Bohrgestänge, das die mit Imlochhämmern erzielte<br />
Bohrlochgenauigkeit mit der hohen Bohrleistung der<br />
Außenhammermethode kombiniert. Das Bohrgestänge<br />
besteht aus einer Kombination von Schlagstangen <strong>und</strong><br />
Bohrrohren. Die Schlagstangen übertragen ausschließlich<br />
die Schlagenergie, während die Bohrrohre die<br />
Vorschubkraft sowie das Rotationsdrehmoment übertragen<br />
<strong>und</strong> das Spülmedium zur Lochsohle transportieren. Die<br />
schwimmend gelagerten Schlagstangen haben kein<br />
Gewinde, so dass die vom Hammerwerk erzeugten<br />
Stoßwellen direkt auf die Bohrkrone übertragen werden.<br />
Die äußeren Bohrrohre haben folglich eine sehr hohe<br />
Standzeit.<br />
Stand der Bohrlochvermessungstechnik<br />
Zur richtigen Berechnung <strong>und</strong> Verteilung der<br />
Sprengladungen ist es notwendig, den Verlauf der<br />
Bohrungen zu ermitteln. In der Naturstein-Industrie<br />
sind <strong>einige</strong> Methoden in Anwendung, die nachträglich<br />
den Verlauf der gebohrten Sprenglöcher kontrollieren.<br />
Unterschieden wird zwischen folgenden Verfahren:<br />
• Einfache Messung mit Handgefällmesser (z.B. NECLI)<br />
[2], [14] ,<br />
• indirekte Messverfahren mittels Diademe [14] <strong>und</strong><br />
• Bohrlochvermessung mit Boretrak [7], [14].<br />
Bei der Anwendung von Handgefällemessern werden<br />
die Bohrlochneigung <strong>und</strong> die Richtung des Bohrlochs<br />
festge<strong>stellt</strong>. Dazu wird eine Lichtquelle oder ein Spiegel<br />
am Seil ins Bohrloch hinabgelassen. Wandert die<br />
Lichtquelle beim Herablassen aus dem Sichtsfeld, liegt<br />
eine Abweichung vor, die den Bohrlochdurchmesser<br />
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23
übersteigt. Durch Ausleuchten des Bohrlochs können<br />
der freie Durchgang <strong>und</strong> das mögliche Verlaufen<br />
überprüft werden. Mit dem Handgefällemesser kann die<br />
Bohrlochneigung direkt gemessen werden, die Tiefe wird<br />
mit einem Bandmaß überprüft. Wenn auf diese Weise der<br />
Verlauf der Bohrung nicht bis ins Bohrlochtiefste ermittelt<br />
werden kann, müssen andere Verfahren angewendet<br />
werden [3], [13], [16].<br />
Mit dem Vorgabemesssystem Diademe wird nicht das<br />
Bohrloch, sondern indirekt die Position des Bohrloches<br />
relativ zur Bruchwand im Wandfuß ermittelt [14]. Das<br />
System besteht aus einem frei beweglichen Sender <strong>und</strong><br />
einem Empfänger mit Sonde, Kabel <strong>und</strong> Anzeigegerät.<br />
Mit einem Stangensatz oder am Kabel wird der Messkopf<br />
ins Bohrlochtiefste hinabgelassen. Der Sender strahlt<br />
elektromagnetische Signale aus <strong>und</strong> wird gleichmäßig<br />
über die Bruchwand geführt. Der Empfänger registriert<br />
die ankommenden Signale <strong>und</strong> zeigt die Distanz zwischen<br />
Sende- <strong>und</strong> Empfängerteil am Bohrlochm<strong>und</strong> an. Ein<br />
Rechner erfasst bei diesem Vorgang die genaue seitliche<br />
Position <strong>und</strong> den Abstand des Bohrlochs zur Bruchwand<br />
<strong>und</strong> <strong>stellt</strong> diese graphisch dar. Auch der Abstand<br />
benachbarter Bohrlöcher kann so angezeigt werden. Ein<br />
Nachteil des Verfahrens ist die aufwendige Vermessung<br />
der einzelnen Bohrlöcher sowie die bei magnetischen<br />
Einflüssen auftretenden Ungenauigkeiten [3], [13], [16].<br />
Die aussagekräftigste <strong>und</strong> zuverlässigste Methode<br />
zur Vermessung von Sprengbohrlöchern ist Boretrak der<br />
Firma MDL. Die in zwei Ebenen messende Sonde wird an<br />
leichtgewichtigen Stangen mit einaxialen Gelenken oder<br />
an einem Kabel in das Bohrloch hinabgelassen. In kurzen<br />
Zeitintervallen registriert eine Messeinheit die jeweilige<br />
Neigung der Sonde zur Vertikalen sowie die zugehörige<br />
Bohrlochtiefe. Die im System integrierte Kontroll- <strong>und</strong><br />
Anzeigeeinheit speichert alle Daten, die im Anschluss<br />
an die Messung auf einen Computer übertragen werden.<br />
Die Boretrak-Software übernimmt die Auswertung,<br />
vergleicht die Daten der Planung mit den Ergebnissen der<br />
tatsächlichen Bohrung <strong>und</strong> gibt die Unterschiede grafisch<br />
aus. Durch Kombination der Ergebnisse mit den Daten<br />
einer lasergestützten Wandvermessung kann eine exakte<br />
Bestimmung der Vorgabe erfolgen. Neben der schnellen<br />
<strong>und</strong> einfachen Handhabung wirkt sich bei diesem<br />
Verfahren vor allem die Tatsache vorteilhaft aus, dass<br />
die Messgenauigkeit weder durch magnetische Einflüsse<br />
noch durch die Beschaffenheit der Bohrlochwandung oder<br />
durch Wasser im Bohrloch beeinflusst wird [7], [16].<br />
Die Vermessung der Bruchwände wurde lange Zeit<br />
mit Hilfe des Lotmessverfahrens, mit Hängekompass<br />
<strong>und</strong> Gradbogen, mit Handgefällemessern oder mittels<br />
Tachymeter-Theodolit durchgeführt. Die Arbeiten<br />
mussten unmittelbar vor der Wand vorgenommen werden,<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
wodurch die Beschäftigten einer erheblichen Unfallgefahr<br />
ausgesetzt waren. Die Ergebnisse solcher Messungen<br />
waren relativ ungenau.<br />
Aus diesen Gründen führte die Westspreng<br />
GmbH das auf Lasertechnologie basierende<br />
Bruchwandvermessungssystem MDL-Quarryman ein<br />
[14]. Damit sind sowohl Vertikal- <strong>und</strong> Horizontalwinkel als<br />
auch die Distanz zur Bruchwand bis zu 500 m Entfernung<br />
bestimmbar. Die Messdaten werden in einen PC übertragen<br />
<strong>und</strong> grafisch ausgewertet, so dass ein dreidimensionales<br />
Modell der Bruchwand entsteht [7].<br />
Die Firma Breithaupt entwickelte ein spezielles<br />
Laservermessungssystem für Steinbruchwände,<br />
das sog. LAPRO II [2]. Integraler Bestandteil ist eine<br />
interaktive Auswertesoftware, die es erlaubt, Wandprofile<br />
darzustellen <strong>und</strong> Lademengenberechnungen vorzunehmen.<br />
Die traditionellen Messverfahren stützen sich fast<br />
ausschließlich auf Messpunkte der Bruchkante <strong>und</strong> der<br />
Sohle. Dagegen können mit dem passiv arbeitenden<br />
Laser-Distanzmeter auch dazwischen liegende<br />
sicherheitsrelevante Bereiche (Vorsprünge, Ausbrüche,<br />
Überhänge, etc.) exakt aus der Distanz vermessen<br />
werden.<br />
Stand der Technik bei der Richtungskontrolle<br />
während des Bohrprozesses<br />
Weltweit existiert keine Anlage oder Vorrichtung zur<br />
Kontrolle der Richtungsgenauigkeit von Sprengbohrungen<br />
während des Bohrprozesses. Ebenso wurden bislang<br />
keine Vorrichtungen entwickelt, die ein Verlaufen<br />
von Sprengbohrlöchern während des Bohrprozesses<br />
zuverlässig vermeiden.<br />
Fazit aus dem Stand der Technik<br />
Insgesamt ist festzustellen, dass gemäß dem Stand<br />
der Technik mit der zurzeit praktizieren Verfahrensweise<br />
der Bohrlochherstellung das Verlaufen einer Bohrung<br />
nicht vermeidbar ist. Bei optimalen geologischen,<br />
gebirgsmechanischen, abbautechnischen sowie<br />
organisatorischen Bedingungen kann eine ausreichende<br />
Genauigkeit erreicht werden. Liegen allerdings keine<br />
optimalen Bedingungen vor, so ist mit einer Abweichung<br />
zwischen tatsächlichem Zielpunkt <strong>und</strong> Sollzielpunkt zu<br />
rechnen. Resultierend aus den natürlichen Inhomogenitäten<br />
des Untergr<strong>und</strong>es sowie stets vorhandenen Diskontinuitäten<br />
wie Schichtung, Klüftung <strong>und</strong> Störungen liegen in der Natur<br />
keine optimalen Voraussetzungen vor. Die Erarbeitung von<br />
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24
quantitativen Korrekturparametern in Anlehnung an Art<br />
<strong>und</strong> Umfang der Abweichungen des Untergr<strong>und</strong>es im<br />
Vergleich zu den optimalen Verhältnissen sowie deren<br />
Integration in den Bohrprozess zur Steuerung des<br />
Bohrlochverlaufes bietet einen realen Lösungsansatz<br />
zur Lösung der angesprochenen Problemstellung.<br />
Die beschriebenen Vermessungstechnologien<br />
können helfen, die auftretenden Ungenauigkeiten<br />
zu korrigieren, indem die Sprenganlage auf die<br />
realen Bohrlochgeometrien angepasst wird. Die<br />
Vermessungstechnologien liefern allerdings keine<br />
Lösung des beschriebenen Hauptproblems. Sie<br />
können nur nach Fertigstellung der Bohrung <strong>und</strong> mit<br />
einem hohen zeitlichen <strong>und</strong> finanziellen Aufwand zu<br />
einer Korrektur der Sprenganlage beitragen. Hinzu<br />
kommt, dass erfahrungsgemäß in den meisten Fällen<br />
eine Bohrlochvermessung erst nach der Fertigstellung<br />
einer Reihe von Bohrungen durchgeführt wird. Somit<br />
sind häufig direkt mehrere Bohrungen von einem<br />
Verlaufen betroffen <strong>und</strong> eine geeignete Reaktion des<br />
Bohrpersonals wird zusätzlich erschwert.<br />
Im Rahmen dieser Forschung wird die Sonde „Pulsar<br />
Blasthole Probe Mk3“ (vgl. Abbildung 2) für die Messung<br />
des Neigungswinkels <strong>und</strong> des Azimut verwendet.<br />
Die gemessenen Daten werden mit der Software<br />
„Quarrypocket“ auf einem mobilen Handrechner „TDS<br />
Recon X“ aufgezeichnet <strong>und</strong> anschließend auf einem<br />
PC mit der Software „HoleDev.6“ prozessiert (vgl.<br />
Abbildung 3).<br />
Abb. 3:<br />
Frontalansicht einer Bohrlochreihe mit erheblichen<br />
Abweichungen, mit Hole Dev.6 generiert.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Abb. 2:<br />
Sonde „Pulsar Blasthole Probe Mk3“ mit „TDS Recon X“.<br />
Trotz der Tatsache, dass das Verlaufen von Bohrlöchern <strong>und</strong><br />
die damit verb<strong>und</strong>enen Problematiken von Steinflug im Betrieb<br />
bzw. von Immissionen in der Nachbarschaft ein betrieblich<br />
fast alltägliches Problem dar<strong>stellt</strong>, existiert hierfür bislang kein<br />
befriedigender Lösungsansatz.<br />
Weiterentwicklung des Rock Mass Drillind<br />
Index vs. Neuentwicklung<br />
Der RDi („Rock Mass Drilling Index“) ist ein Index, der<br />
ursprünglich zur Bewertung<br />
der Bohrbarkeit von Gesteinen<br />
entwickelt wurde [5]. Der<br />
ermittelte Indexwert gibt<br />
Aufschluss über den zu<br />
erwartenden Bohrfortschritt.<br />
Dieser ist für die Planung <strong>und</strong><br />
Kalkulation der Bohrarbeit<br />
von organisatorischem <strong>und</strong><br />
wirtschaftlichem Interesse, weil<br />
sich daraus u.a. die Gesamtdauer<br />
der Bohraktivität, die Bohrmeter<br />
je Zeiteinheit <strong>und</strong> deren Kosten<br />
ableiten lassen. Ziel dieses<br />
Forschungsprojektes ist es<br />
jedoch, ein Handlungskonzept<br />
zum richtungsgenauen Abteufen<br />
einer Sprengbohrung zu<br />
erstellen. Der Bohrfortschritt ist<br />
deshalb eher von sek<strong>und</strong>ärem<br />
bzw. mittelbarem Interesse.<br />
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25
Technisch ist der RDI ein Bewertungssystem für<br />
die Ermittlung des zu erwartenden Bohrfortschrittes.<br />
Die Gesteinseigenschaften, die dafür von Bedeutung<br />
sind, beinhalten physikalische Parameter (Körnung,<br />
Gefüge), die Widerstandskraft (Mohs Härte, einaxiale<br />
Druckfestigkeit) <strong>und</strong> strukturelle Parameter des<br />
Gesteins (Kluftgröße, -einfallen, -füllung). Je nach<br />
Ausprägung <strong>und</strong> Abhängigkeit des zu erwartenden<br />
Bohrfortschrittes werden für die Parameter ordinal<br />
skalierte Punkte vergeben. Die Bewertungsspanne<br />
reicht von 7 bis 100 Punkten. Je höher der ermittelte<br />
Punktwert ist, desto größerer bzw. schneller ist der<br />
erwartete Bohrfortschritt. Die Tabelle 1 fasst die<br />
Bewertung des RDi zusammen [5].<br />
Die gesuchte Zielgröße dieses Projektes hat gemein<br />
mit dem RDi, dass sie größtenteils von denselben<br />
Parametern abhängt. Darüber hinaus sind aber noch<br />
weitere geologische Einflussgrößen wie Störungszonen<br />
<strong>und</strong> Schichtverläufe von Belang.<br />
Abb. 4:<br />
Klüfte <strong>und</strong> Störungen erschweren die Herstellung richtungsgenauer<br />
Bohrlöcher; hier im Bild schräg einfallende Rhyolith-Säulen<br />
durchbohrt mit einen Außenhammer.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Tab. 1:<br />
RDi, Klassifikation zur Bohrbarkeit von Gesteinen [5].<br />
Rock mass drillability index (RDi) classification<br />
Textur Porös Fragmentiert Granitoid Porphyrisch dicht<br />
Korngröße - - > 5 mm 2-5 mm 0,05-1 &2-5 mm 0,05-1 mm<br />
Bewertung 15 10 7 4 1<br />
Mohs Härte<br />
(Skalenwert)<br />
1-3 3-4,5 4,5-6 6-7 >7<br />
Beschreibung Sehr weich – weich Relative weich Relative hart Hart Sehr hart<br />
Bewertung 18 13 9 4 1<br />
Einaxiale<br />
Druckfestigkeit [MPa]<br />
1-25 25-50 50-100 100-200 >200<br />
Beschreibung Sehr geringe Geringe Festigkeit Durchschnittliche Hohe Festigkeit Sehr hohe Festigkeit<br />
Festigkeit<br />
Festigkeit<br />
Bewertung 22 16 11 6 2<br />
Kluftabstand (a) >2 m 1-2 m 0,5-1 m 0,15-0,5 m 0-0,15 m<br />
Bewertung 18 13 9 5 1<br />
Kluftgröße & -füllung Geschlossene Kluft > 20 mm 12 – 20 mm 9 – 12 mm 2 – 9 mm<br />
(b)<br />
0-2 mm<br />
Bewertung 15 10 7 4 1<br />
Winkel zwischen Kluft<br />
<strong>und</strong> Bohrlochachse<br />
70° - 90° 55° - 70° 35° - 55° 20° - 35° 0° - 20°<br />
Bewertung 12 8 6 3 1<br />
Für den Fall, dass mehr als mehrere Kluftsysteme existieren, wird das vorherrschende Kluftsystem klassifiziert. Für den Fall<br />
gleichbedeutender Kluftsysteme wird die durchschnittliche Bewertung für die Ermittlung des RDi herangezogen. In Grenzfällen ist<br />
die jeweils niedrigere Klasse angemessen.<br />
(a) Für regelmäßig geschichtete Gesteine wir eine Bewertung mit 12 angenommen aufgr<strong>und</strong> der leichten Bohrbarkeit.<br />
(b) Für Kluftfüllungen aus Boden <strong>und</strong> sehr feinen Pulvern wird eine Bewertung mit 7 als angemessen erachtet.<br />
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26
Die Frage, die sich nun <strong>stellt</strong>, ist, ob es sinnvoll ist, den RDi<br />
zu erweitern <strong>und</strong> auf die Bedürfnisse des richtungsgenauen<br />
Bohrens anzupassen. Der RDi gibt keine Empfehlung im<br />
Sinne eines Handlungskonzeptes welches Bohrgerät in<br />
Abhängigkeit des Gesteins gewählt werden sollte <strong>und</strong><br />
welche Maschinenparameter einge<strong>stellt</strong> werden müssen,<br />
um gerade <strong>und</strong> präzise Bohrungen abzuteufen. Ergebnis<br />
eines Handlungskonzeptes oder Bewertungssystems<br />
müsste es daher sein eine konditionale Beziehung zwischen<br />
den unveränderbaren (Geologie, Gesteinsmechanik),<br />
den in Grenzen variablen Parametern (Maschinenwahl,<br />
Betriebsparameter, Bohrlochgeometrie) <strong>und</strong> den während<br />
des Bohrprozesses variablen Parametern (Andruck,<br />
Drehzahl, Spüldruck, etc.) herzustellen. Ziel ist es also,<br />
aus den gegebenen Einflussgrößen empirisch bestimmte<br />
Werte herzuleiten, die die Richtungsgenauigkeit des<br />
Bohrens prognostizieren <strong>und</strong> darüber hinaus Empfehlungen<br />
für die Wahl der am besten geeigneten Maschine <strong>und</strong><br />
Korrekturempfehlungen für den Bohrprozess liefern.<br />
Der zu entwickelnde Index knüpft insofern also an den<br />
RDi an, dass er neben anderen auch die Gesteinsparameter<br />
als Ausgangsgröße berücksichtigt. Allein die Gewichtung<br />
<strong>und</strong> die Auswirkung auf die Zielgröße müssen neu bestimmt<br />
werden, weil die Abhängigkeiten unterschiedlich geartet<br />
sein könnten. Auf der gr<strong>und</strong>sätzlichen Struktur <strong>und</strong> der<br />
Idee des RDi kann aufgebaut werden. Beispielsweise<br />
sinkt die Bohrbarkeit eines Gesteins je kleiner die Körnung<br />
<strong>und</strong> je dichter die Textur ist (vgl. Tabelle 1). Hingegen<br />
könnte eine grobe Körnung <strong>und</strong> weicheres Gestein eine<br />
Ablenkung des Bohrstranges begünstigen. Die Bewertung<br />
ist also nicht gleichgerichtet. Dennoch wird deutlich, dass<br />
die ermittelten Parameter vergleichbar zum RDi in eine<br />
Rangfolge gesetzt werden müssen, um eine Aussage<br />
über die Häufigkeit einer Abweichung unter den jeweils<br />
vorliegenden Bedingungen zu fällen.<br />
Die Anforderungen an das zu entwickelnde<br />
Handlungskonzept gewährleisten nicht eine vollständige<br />
Prognose des Bohrlochverlaufes, sondern charakterisieren<br />
vielmehr das zu entwickelnde Modell. Sie finden sich z.B.<br />
auch in der Entwicklung des RDi wieder <strong>und</strong> lassen sich<br />
reduzieren auf:<br />
a) Überschaubare, geringe Anzahl an Parametern,<br />
b) Vermeidung von Proportionalitäten <strong>und</strong> Red<strong>und</strong>anzen<br />
(Multikollinearität),<br />
c) Gruppierung der Parameter <strong>und</strong><br />
d) Einfache, praktische Handhabung vor Ort, [5].<br />
Je mehr Parameter in die Prognose der zu erwartenden<br />
Bohrlohabweichung einfließen, desto unüberschaubarer<br />
wird der Index <strong>und</strong> desto komplexer gestaltet sich die<br />
Ermittlung der optimalen Maschine, der Drehzahl, des<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Andruckes usw. Die Qualität des zu entwickelnden Modells<br />
wird also u.a. durch den optimalen Grad der Abstraktion<br />
<strong>und</strong> der Konzentration auf die einflussreichsten Größen<br />
bestimmt. Ferner sollten sich die Werte vor Ort <strong>und</strong> auf<br />
einfache Art <strong>und</strong> Weise bestimmen <strong>und</strong> übertragen lassen.<br />
Die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf verschiedene<br />
Bohrtechniken <strong>und</strong> die örtlichen Gegebenheiten muss<br />
ebenso gewährleistet sein <strong>und</strong> wird unter d) subsumiert.<br />
Fraglich ist außerdem welche Aussagen das<br />
Handlungskonzept liefern soll bzw. kann. Denkbar wären<br />
z.B. folgende Prognosen:<br />
• des genauen Bohrlochverlaufes: exakte Vorhersage<br />
der x, y, z – Koordinaten für jeden Bohrmeter,<br />
• der Abweichung: exakte Vorhersage der x, y –<br />
Koordinaten für jeden Bohrmeter,<br />
• der wahrscheinlichen Richtung der Abweichung:<br />
„Bohrung verläuft in Richtung der Böschung/des<br />
Gebirges/des Nachbarbohrloches“,<br />
• der Wahrscheinlichkeit für eine absolute Abweichung:<br />
„Verlaufen der Bohrung ist ausgeschlossen/<br />
unwahrscheinlich/wahrscheinlich/sicher.“<br />
Die Aussagen unterscheiden sich vor allem in der<br />
Art der Skalierung. Während die ersten beiden Punkte<br />
metrisch skalierte Aussagen treffen, ist der dritte (vierte)<br />
Punkt nominal (ordinal - Rangordnung) skaliert. Während<br />
metrische Aussagen auf metrischen Daten beruhen,<br />
reichen für die ordinal bzw. nominal skalierten Aussagen<br />
auch weniger parametrisierte Verfahren. Allerdings muss<br />
dabei auf die zusätzliche Information verzichtet werden.<br />
Die in Abbildung 5 vorgeschlagene Struktur des<br />
zu entwickelnden Index orientiert sich am RDi. Den<br />
Strukturparametern des zu durchbohrenden Gesteins<br />
wird im RDi nicht die Aufmerksamkeit beigemessen, wie<br />
es für eine Prognose der Richtungsgenauigkeit notwendig<br />
wäre. Darum wurden zusätzlich zu den Kluftparametern<br />
noch Schichtverläufe <strong>und</strong> Störungen eingefügt. In der<br />
Theorie werden Bohrungen durch verschieden einfallende<br />
Schichten unterschiedlich abgelenkt. So <strong>stellt</strong> sich der<br />
Bohrkopf entweder senkrecht zum Schichtverlauf oder folgt<br />
dem Schichtverlauf, je nachdem in welchem Winkel er auf<br />
die Schicht auftrifft <strong>und</strong> welche physischen Eigenschaften<br />
das durchbohrte Gestein hat.<br />
Die vorgeschlagene Struktur des Indexes erlaubt<br />
lediglich eine Prognose in Form einer Rangordnung<br />
vergleichbar mit dem RDi, wie wahrscheinlich eine<br />
Abweichung des Bohrendpunktes vom Sollendpunkt ist.<br />
Die in der rechten Hälfte abgebildeten Parameter werden<br />
in Abhängigkeit des Indexwertes ausgewählt <strong>und</strong> sollen<br />
die Wahrscheinlichkeit einer Abweichung minimieren.<br />
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27
Um darüber hinausgehend auch die Richtung <strong>und</strong> Stärke<br />
der Abweichung prognostizieren <strong>und</strong> steuern zu können, ist<br />
eine genaue Information über die Schicht- <strong>und</strong> Kluftverläufe<br />
im zu durchbohrenden Gestein notwendig. Weil sich diese<br />
innerhalb einer Bohrlochreihe stark unterscheiden können,<br />
erscheint diese Art der Prognose sehr schwer. Vor allem<br />
die Anwendbarkeit vor Ort durch das Bohrpersonal <strong>und</strong> der<br />
notwendige Zeitaufwand sind vermutlich zunächst nicht<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Abb. 5:<br />
Indexstruktur, in Anlehnung am RDi.<br />
angemessen. Ergibt die Untersuchung hingegen, dass mit<br />
einer signifikanten Wahrscheinlichkeit eine Prognose des<br />
zu erwartenden Bohrendpunktes möglich ist, sollte diese<br />
Information nicht vernachlässigt werden.<br />
Mit dem bloßen<br />
Auge lassen sich<br />
Abweichungen <strong>und</strong><br />
bestimmte Tendenzen<br />
selten feststellen.<br />
Abbildung 6 zeigt<br />
beispielhaft deutlich zu<br />
erkennende, verlaufene<br />
Bohrlöcher. Dennoch<br />
ist aus der Betrachtung<br />
der verlaufenen<br />
Bohrlöcher weder eine<br />
Tendenz noch eine<br />
Handlungsempfehlung<br />
ableitbar.<br />
Abb. 6:<br />
Bohrlochverläufe in<br />
Sedimentgestein (Kalkstein);<br />
drehendes Bohren. Deutlich zu<br />
erkennende Abweichungen.<br />
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28
Vorgehensweise <strong>und</strong> statistische<br />
Versuchsplanung<br />
Bevor Lösungsansätze für ein richtungsstabiles<br />
Niederbringen von Bohrlöchern entwickelt werden<br />
können, müssen die Hauptursachen für das Verlaufen<br />
zweifelsfrei bestimmt werden. Denn nur durch Kenntnis<br />
der Ursachen lassen sich Korrekturen am Bohrprozess <strong>und</strong><br />
der Betriebsmittel ermitteln. In den folgenden Absätzen soll<br />
nun die Vorgehensweise bei der Versuchsplanung <strong>und</strong> der<br />
Auswertung der gesammelten Daten erläutert werden.<br />
Zur Ermittlung der Ursachen von nicht richtungsstabil<br />
niedergebrachten Bohrungen wird ein Testprogramm<br />
aufgelegt, bei dem möglichst alle relevanten Daten<br />
aus den genannten Einflussbereichen der Geologie,<br />
der Gesteinsmechanik, der Maschinentechnik, der<br />
Abbauparameter, der Bohrlochgeometrie <strong>und</strong> dem<br />
Bohrpersonal erhoben werden. Die Werte der Daten<br />
sind jeweils unterschiedlich skaliert. Sofern es möglich<br />
ist, sollten überwiegend metrisch skalierte Daten (z.B.<br />
Bohrlochlänge in m oder Bohrandruck in bar) erhoben<br />
werden, damit aus ihnen weitere Indikatoren berechnet<br />
werden können. Es wird beispielsweise angenommen,<br />
dass die Meißelform <strong>und</strong> die Hammertechnik (Imloch/<br />
Außenloch/CopRod) einen signifikanten Einfluss auf die<br />
Präzision des Bohrlochverlaufes haben. Diese <strong>und</strong> andere<br />
Daten können jedoch nur nominal (kategorial) erfasst<br />
werden.<br />
Ein Problem <strong>stellt</strong> die Aufzeichnung der<br />
maschinentechnischen Parameter dar. Kaum ein Gerät<br />
bietet die Möglichkeit, den Bohrandruck, die Drehzahl,<br />
den Schlagdruck, den Bohrfortschritt <strong>und</strong> den Spüldruck in<br />
Abhängigkeit der Zeit aufzuzeichnen. Ist die Möglichkeit zur<br />
Aufzeichnung der Daten nicht gegeben, bieten lediglich die<br />
ungefähren Aussagen der Bohristen einen Anhaltspunkt<br />
für die tatsächlichen Werte. In der Praxis variieren die<br />
Bohrmaschinisten die Parameter <strong>und</strong> orientieren sich<br />
dabei an ihrer Erfahrung, der subjektiven Wahrnehmung<br />
<strong>und</strong> empirisch bestimmten Werten für den maximalen<br />
Bohrfortschritt. Die Entscheidung für oder wider die<br />
Veränderung des Andruckes <strong>und</strong> der Drehzahl ist somit<br />
der subjektiven Einschätzung des Maschinisten bezüglich<br />
des Bohrfortschrittes überlassen. Zur genauen Analyse<br />
des Einflusses der Maschinenparameter scheint derzeit<br />
eine Aufzeichnung der Daten jedoch unumgänglich.<br />
Zunächst werden verschiedene Steinbrüche mit<br />
verschiedener Genese des Gesteins ausgewählt, die über<br />
dieselbe Maschinentechnik verfügen. Weil die identische<br />
Technik jedoch nicht überall verfügbar ist, müssen <strong>einige</strong><br />
Lagerstätten mit einer abweichenden Maschinentechnik<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
mit einbezogen werden. Als Vergleichsmaßstab wird<br />
auch das drehende Bohren mit in die Untersuchung<br />
einbezogen.<br />
Ziel der Untersuchung mit der einheitlichen<br />
Bohrtechnik aber variabler Genese ist es, geologische<br />
<strong>und</strong> gesteinsmechanische Faktoren zu ermitteln,<br />
die ein Verlaufen der Bohrung begünstigen bzw. die<br />
richtungsgenaues Bohren ermöglichen. Die Lagerstätten<br />
werden zu diesem Zweck nach ihrer Genese in<br />
sedimentäre, magmatische (Vulkanite, Plutonite) <strong>und</strong><br />
metamorphe Lagerstättentypen gegliedert. Derzeit werden<br />
Untersuchungen in den nachfolgenden Gesteinsarten<br />
vorgenommen:<br />
Sedimentär: Muschelkalk, Massenkalk.<br />
Metamorph: Gneis, Granit-Gneis.<br />
Magmatisch: Andesit, Rhyolith.<br />
Die Bohrungen werden entweder von externen Firmen<br />
oder vereinzelt mit eigenen Ressourcen durchgeführt.<br />
Die Vergleichbarkeit der Bohrtechnik ist von besonderer<br />
Wichtigkeit, um andere Ursachen als die Geologie für die<br />
beobachteten Bohrlochverläufe ausschließen zu können.<br />
In jedem der genannten Steinbrüche sollten mindestens<br />
30 Bohrungen abgeteuft <strong>und</strong> mit der Vermessungstechnik<br />
Boretrak der Firma MDL vermessen werden. Es sind<br />
möglichst viele aber mindestens 30 Bohrungen notwendig,<br />
um mit hinlänglicher Sicherheit von einer Annäherung<br />
der Stichprobenvarianz an die unbekannte Varianz der<br />
normalverteilten Variable ausgehen zu können.<br />
Vor <strong>und</strong> nach der Sprengung wird die Wand geologisch<br />
kartographiert, um Klüfte (Häufigkeit, Größe, Füllung,<br />
Einfallen), Schichtungen (Einfallen, Mächtigkeit, Material)<br />
<strong>und</strong> Störungen im durchbohrten Gestein detailliert zu<br />
erfassen. Ferner werden Gesteinsproben genommen, die<br />
auf ihr mechanisches Verhalten <strong>und</strong> das Gefüge (Struktur,<br />
Textur) hin im Labor untersucht werden, sofern nicht auf<br />
vorhandene Proben der Betriebe zurückgegriffen werden<br />
kann.<br />
In einem weiteren, darauffolgenden Schritt werden<br />
nun Bohrungen in Steinbrüchen gleicher Genese mit<br />
verschiedener Maschinentechnik untersucht. Besonderes<br />
Augenmerk wird dabei auf die Art des Hammers<br />
gelegt. Schließlich wird der Imlochhammertechnik<br />
im Vergleich zur Außenhammertechnik eine größere<br />
Genauigkeit nachgesagt, die überprüft werden soll.<br />
Neben der Aussage, welches Bohrgerät sich besser für<br />
richtungsstabile Bohrungen eignet, ist es das Ziel, die<br />
Bohrparameter zu bestimmen, die eine Bohrung verlaufen<br />
lassen. Weil die Mittelwerte der Bohrlochabweichungen<br />
aufgr<strong>und</strong> der Geologie <strong>und</strong> Gesteinsmechanik aus<br />
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29
der vorherigen Stichprobe bekannt sind, kann eine<br />
signifikant darüber hinausgehende oder darunter liegende<br />
Abweichung auf die unterschiedliche Maschinenauswahl<br />
<strong>und</strong> Parametereinstellung zurückgeführt werden.<br />
„Semivariabel“ sind die Parameter für die Auswahl der<br />
Maschinentechnik. So lassen sich wie bereits gesagt die<br />
beiden Techniken Imlochhammer <strong>und</strong> Außenlochhammer<br />
unterscheiden. Das COPROD-System der Firma <strong>Atlas</strong><br />
<strong>Copco</strong> steht für diese Untersuchung nur begrenzt zur<br />
Verfügung, weil bisher nur ein Betrieb in der B<strong>und</strong>esrepublik<br />
Deutschland diese Technik anwendet. Darüber hinaus<br />
können verschiedene Meißelformen, Bits (sphärisch,<br />
ballistisch, semiballistisch) <strong>und</strong> Gestänge (Durchmesser,<br />
Pilotrohr etc.) verwendet werden. In den Grenzen der<br />
Maschineneigenschaften sind die Bohrparameter wie<br />
z.B. der Andruck <strong>und</strong> die Drehzahl auch während des<br />
Bohrprozesses „variabel“, wenngleich diese in der Regel<br />
kaum variiert werden.<br />
Geht man davon aus, dass die Bohrlochabweichungen<br />
normalverteilt sind <strong>und</strong> die Varianz <strong>und</strong> der Erwartungswert<br />
unbekannt sind, müssen diese Werte mit Hilfe der<br />
Stichprobe ermittelt werden. Der Stichprobenumfang<br />
sollte dafür über 30 Bohrungen möglichst aus einer Sohle<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
Abb. 7:<br />
Histogramm der<br />
2D-Bohrlochabweichung<br />
weichen Gestein.<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
einem Steinbruch umfassen, damit eine Normalverteilung<br />
der Variable „Bohrlochabweichung“ angenommen werden<br />
kann. Die Abweichung der Bohrungen im zweiten Schritt<br />
können dann belastbar mit den Ergebnissen des ersten<br />
Tests verglichen werden. Ändert sich die Abweichung<br />
signifikant, ist es wahrscheinlich, dass die veränderte<br />
Maschinentechnik dafür ursächlich ist.<br />
Die Abbildung 7 zeigt beispielhaft das Histogramm<br />
nicht repräsentativer, absoluter Bohrlochabweichungen<br />
(vgl. Abbildung 8) in einem Steinbruch. Es ist deutlich zu<br />
erkennen, dass die absolute Abweichung (gemessen in<br />
xy-Richtung) um einen Mittelwert (hier 0,81 m) gestreut<br />
ist. Aus der Stichprobe von 62 Bohrungen auf einer Sohle<br />
wurde die Varianz berechnet. Es ist in der rechten Grafik<br />
zu erkennen, dass es eine überwiegende Tendenz zum<br />
Verlaufen der Bohrlöcher im Azimut nach rechts <strong>und</strong> der<br />
Neigung nach hinten, gibt (Y-Achse: Abweichung der<br />
Bohrwinkel/Neigung; X-Achse: Abweichung im Azimut).<br />
Für die Untersuchung ist in erster Linie die Abweichung<br />
der Bohrung im Bohrwinkel (y-Richtung) <strong>und</strong> im Azimut<br />
(x-Richtung) von Interesse. Die Abweichung in der<br />
Höhe (z-Richtung) resultiert im Allgemeinen lediglich<br />
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30
aus den Richtungsverläufen der xy-Richtung, weil die<br />
Bohrlochlänge relativ einfach (über die Gestängemeter)<br />
überwacht werden kann. Das heißt, wenn der Azimut <strong>und</strong><br />
der Bohrwinkel den Vorgaben entsprechen, gilt das auch<br />
für die Bohrlochlänge, weil bei geradem Bohrlochverlauf<br />
die leicht zu messenden Bohrmeter die Teufe bestimmen.<br />
Aus der statistischen Untersuchung der ersten<br />
beiden Verfahrensschritte sollte hervorgehen, welche<br />
Faktoren maßgeblich (signifikant) für eine Ablenkung<br />
des Bohrstranges verantwortlich sind bzw. durch die<br />
Veränderung welcher Einflussgrößen eine größere<br />
Richtungsstabilität der Bohrung erreicht werden kann. Die<br />
gewonnenen Erkenntnisse fließen dann in eine Empfehlung<br />
zur Korrektur der Bohrparameter in Abhängigkeit der<br />
geologischen Gegebenheiten ein. Das Ziel sollte sein,<br />
dadurch eine signifikante Reduktion der Abweichungen<br />
zu bestätigen. Die Verifizierung der Ergebnisse wird in<br />
einem letzten Test in denselben Steinbrüchen/Tagebauen<br />
durchgeführt.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Abb. 8:<br />
Streudiagramm der<br />
2D-Bohrlochabweichung<br />
weichen Gestein.<br />
Neben der absoluten Bohrlochabweichung in xy-<br />
Richtung ist es von Interesse, ob die Abweichungen eine<br />
Tendenz in eine bestimmte Richtung aufweisen oder ob<br />
man zumindest ein gewisses Muster wiedererkennen<br />
kann. Für die Richtung der Abweichung wird gemeinhin<br />
der Winkel verantwortlich gemacht, mit dem der Bohrkopf<br />
auf unterschiedlich harte Gesteinsschichten, Klüfte <strong>und</strong><br />
Störungen trifft. Darum ist sowohl der Neigungswinkel<br />
der Bohrung als auch das Einfallen <strong>und</strong> Streichen von<br />
Schichten <strong>und</strong> Klüften von Bedeutung. Um die Richtung der<br />
Abweichung bestimmen zu können, erscheint eine weitere,<br />
separate Analyse angebracht. Die unterschiedlichen<br />
Lithologien zwischen den Sohlen eines Steinbruches<br />
<strong>und</strong> auch innerhalb einer Bohrreihe machen es nahezu<br />
unmöglich vergleichbare Bedingungen zu testen, zu<br />
wiederholen <strong>und</strong> zu validieren. Die Herausforderung<br />
besteht darin, für jedes Bohrloch teufenabhängige Daten<br />
in definierten Abständen aufzuzeichnen, um daraus eine<br />
Gesetzmäßigkeit abzuleiten. Diese Möglichkeit ist technisch<br />
zurzeit nicht gegeben. Die Smartrig® Technologie der<br />
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31
Firma <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> bietet mit dem Werkzeug „Measure<br />
While Drilling“ die bislang einzige den Autoren bekannte<br />
Möglichkeit der Aufzeichnung. Diese Technologie ist<br />
jedoch noch nicht verbreitet in der Steine <strong>und</strong> Erden<br />
Industrie.<br />
Datenauswertung<br />
Die statistische Datenauswertung lässt sich<br />
größtenteils mit der Software Excel der Firma Microsoft<br />
durchführen. Statistica (Firma StatSoft) o.ä. Programme<br />
verfügen über weitergehende statistische <strong>und</strong> grafische<br />
Analysewerkzeuge, die eventuell notwendig werden.<br />
Verschiedene statistische Methoden sollen die<br />
Modellbildung unterstützen. Bevor eine Aussage über<br />
einen quantitativen Zusammenhang gemacht werden<br />
kann, wird die absolute Abweichung in Abhängigkeit von<br />
den zuvor bestimmten Faktoren zunächst grafisch auf ein<br />
Vorhandensein <strong>und</strong> die Stärke der linearen Korrelation<br />
hin untersucht. Zu diesem Zweck werden die absoluten<br />
Abweichungen der Bohrlöcher in vergleichbaren Teufen<br />
von 5, 10, 15, 20, 25 <strong>und</strong> 30m den Bohrlochparametern<br />
(Durchmesser, Winkel, etc.), den Gesteinseigenschaften,<br />
der Geologie <strong>und</strong> den Bohrdaten (Andruck, Drehzahl,<br />
Spüldruck, Schlagenergie, etc.) gegenüberge<strong>stellt</strong>. Dabei<br />
muss den unterschiedlichen Skalenniveaus Rechnung<br />
getragen werden, indem man angepasste Verfahren<br />
verwendet.<br />
Die Korrelation wird zunächst auf Signifikanz geprüft.<br />
Dadurch soll ausgeschlossen werden, dass die ermittelten<br />
Zusammenhänge rein zufällig zustande gekommen sind.<br />
Nach Ablehnung dieser Hypothese, wird geprüft, ob<br />
ein linearer Zusammenhang besteht. Zu diesem Zweck<br />
sollte im Voraus eine Grenze für den absoluten Wert<br />
des Korrelationskoeffizienten (z.B. I r xy I ≥ 0,5) bestimmt<br />
werden, ab den von Linearität ausgegangen wird. Im<br />
dritten Schritt wird die Stärke <strong>und</strong> Richtung der linearen<br />
Korrelation untersucht. Grafisch lassen sich der zweite<br />
<strong>und</strong> dritte Schritt auch anhand eines Streudiagrammes<br />
überprüfen. Ist kein linearer Zusammenhang der<br />
untersuchten Größen erkennbar, könnte dennoch ein<br />
logarithmischer, exponentieller oder anderweitiger nichtlinearer<br />
Zusammenhang bestehen, was wiederum grafisch<br />
mit Hilfe einer Trendlinie überprüft wird.<br />
Sind die Art <strong>und</strong> die Stärke des Zusammenhanges<br />
der zu untersuchenden Größen bestimmt <strong>und</strong> lassen sie<br />
sich kausal begründen, wird eine Regressionsanalyse<br />
durchgeführt. Dabei werden die mit Hilfe der „Kleinste-<br />
Quadrate-Methode“ (kurz: KQ-Methode, engl.: OLS-<br />
Method) bestimmten Parameter mit dem sogenannten<br />
„F-Test“ <strong>und</strong> dem „T-Test“ auf Signifikanz geprüft.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Die absolute Abweichung des Bohrloches lässt sich mit<br />
Hilfe der Regression als abhängige Variable von <strong>einige</strong>n<br />
unabhängigen Einflussparametern schätzen. Dabei sollten<br />
Multikollinearitäten vermieden werden. Diese entstehen,<br />
wenn erklärende Variablen in einem bestimmten linearen<br />
Verhältnis zu anderen unabhängigen Größen stehen. So ist<br />
die Drehzahl des Bohrers beispielsweise proportional zur<br />
Schlagzahl. Auch für die Gesteinseigenschaften lassen sich<br />
<strong>einige</strong> Abhängigkeiten bestimmen. So kann es ausreichen,<br />
lediglich die Mohs Härte <strong>und</strong> die einaxiale Druckfestigkeit<br />
als Parameter für die Bewertung der Eigenschaften des<br />
Gesteins zu ermitteln, weil sie in einem Zusammenhang mit<br />
Größen wie der Dichte, der Porosität, der Elastizität, der<br />
Kornform/-größe <strong>und</strong> anderen Indikatoren stehen [7].<br />
Ziel der Regressionsanalyse ist es, absolute<br />
Bohrlochabweichungen mit einer bestimmten Sicherheit<br />
in Abhängigkeit der gegebenen geologischen <strong>und</strong><br />
betrieblichen Parameter voraussagen zu können.<br />
Ausblick <strong>und</strong> Zeitplan<br />
Anders als frühere Forschungsansätze in der Literatur<br />
liegt das Ziel der Untersuchung nicht in der Erklärung<br />
der theoretischen physikalischen Ursachen für die<br />
Abweichung (wie z.B. [8], [9], [11], [12]). Vielmehr sollen die<br />
angenommenen Ursachen für Bohrlochungenauigkeiten<br />
statistisch untersucht werden <strong>und</strong> mit Hilfe der Datenbasis<br />
nach gr<strong>und</strong>sätzlichen Erklärungsmustern gesucht bzw.<br />
die Theorien für das drehschlagende Bohren verifiziert<br />
werden. Im Anschluss daran sollen die aufgedeckten<br />
Zusammenhänge zwischen den gebirgsmechanischen,<br />
geologischen, betrieblichen <strong>und</strong> bohrtechnischen<br />
Parametern <strong>und</strong> der Bohrlochabweichung auf Gr<strong>und</strong>lage<br />
der gesammelten Daten quantifiziert werden. Letztere ist die<br />
Voraussetzung für die Entwicklung von Korrekturfaktoren,<br />
die das Verlaufen von Bohrungen minimieren.<br />
Es besteht die Möglichkeit, dass die theoretischen<br />
Annahmen für die Ursachen einer Abweichung nicht die<br />
beobachteten Bohrlochverläufe erklären können. Gänzlich<br />
unsystematische Zusammenhänge können ebenfalls nicht<br />
mit der Methode der kleinsten Quadrate erklärt werden.<br />
Das würde einerseits eine Revidierung des angenommenen<br />
Modells <strong>und</strong>/oder eine veränderte <strong>neue</strong> Datenauswahl <strong>und</strong><br />
–aufnahme bedingen.<br />
Als Zeitplan für die Datenaufnahme ist ein Zeitraum<br />
von vier Monaten von Anfang Januar bis Ende April 2010<br />
geplant. Witterungs- <strong>und</strong> betriebsbedingte Ruhezeiten<br />
der Bohr- <strong>und</strong> Sprengaktivitäten stellen ein Risiko für die<br />
Einhaltung des Zeitplanes dar. Ein weiteres Hindernis liegt<br />
in der Verfügbarkeit der Bohrmaschinen für vergleichende<br />
Analysen begründet. Ist es nicht möglich während des<br />
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32
laufenden Betriebes statistisch verwertbare Vergleiche<br />
zwischen Imloch- <strong>und</strong> Außenhämmern innerhalb eines<br />
Betriebes anzustellen, werden auch die Ergebnisse nur<br />
auf die überwiegend verwendete Bohrhammertechnik<br />
der Außenlochhammer angewendet werden können. Die<br />
Auswahl der Steinbrüche ist damit durch die Verfügbarkeit<br />
der vergleichbaren Maschinentechnologie <strong>und</strong> der<br />
Steinbrüche vergleichbarer geologischer Formation<br />
reduziert.<br />
Literaturverzeichnis<br />
[1] <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>: Informationsmaterial der Firma<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>: Hydraulic Rock Drills, COP 4050-Series,<br />
http://pol.atlascopco.com/SGSite/SGAdminImages/<br />
PrintedMatters/3396.pdf, abgerufen am:08.01.2010.[<br />
2] Breithaupt: Informationsmaterial der Firma<br />
Breithaupt, http://www.breithaupt.de/produkte/steinbruchmessinstrumente/bruchwand-laser-vermessungssystem/<br />
lapro-ii/ <strong>und</strong> http://www.breithaupt.de/produkte/steinbruchmessinstrumente/optischer-haendgefaellmesser/necli/,<br />
abgerufen am: 21.12.2009.<br />
[3] Glötzl Baumesstechnik: Informationsmaterial<br />
der Firma Glötzl Baumesstechnik; http://www.gloetzl.org/<br />
homepage/deu/pdf/P075.01.01.00.00.001R01.pdf,<br />
am: 21.12.2009.<br />
abgerufen<br />
[4] Gustafson, R.: Blasting Technique. Wien: Dynamit<br />
Nobel Gesellschaft, 1981.<br />
[5] Hoseinie, S.H./Aghbabaei, H./Pourrahimian, Y.:<br />
Development of a new classification system for assessing of<br />
rock mass drillability index (RDi). Int J Rock Mech Min Sci 45<br />
(2008), S. 1-10.<br />
[6] Kerber, R./Tudeshki, H./Rebehn, T.:<br />
Untersuchungen zum richtungsstabilen Niederbringen<br />
von Sprengbohrlöchern im Hartgestein, AI-Aggregates<br />
International, 04/2007.<br />
[7] MDL Boretrak: Informationsmaterial der Firma<br />
MDL „Cabled Boretrak®“; http://www.mdl.co.uk/laser_<br />
systems/cabled-boretrak-/index.html,<br />
21.12.2009.<br />
abgerufen am:<br />
[8] Murphey, C.E./Cheatham, J.B.: Hole deviation<br />
and drill string behaviour. Soc. Petrol. Engrs J. 6 (1966), S.44-<br />
53.<br />
[9] Rollins, H. M.: Straight hole drilling. World Oil 156<br />
(1963), S.113 – 119.<br />
[10] Sandvik Tamrock Corp.: Rock Excavation<br />
Handbook, 1999.<br />
[11] Singh, S.P.: The effects of rock mass<br />
characteristics on blasthole deviation. CIM Bulletin Vol. 91,<br />
January (1998), No 1016, S.90-95.<br />
[12] Sinkala, T.: Hole Deviations in Percussion<br />
Drilling and Control Measures - Theoretical and Field Studies,<br />
Dissertation Lulea University of Technology, 1989.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
[13] Steinbruchs-Berufsgenossenschaft:<br />
Vermessung <strong>und</strong> Berechnung von Großbohrlochsprengungen.<br />
Schriftenreihe<br />
Ausgabe 9 (1995).<br />
der Steinbruchsberufsgenossenschaft,<br />
[14] Steinbruchs-Berufsgenossenschaft: B o h r -<br />
<strong>und</strong> Sprengtechnik. Aus: Die Industrie der Steine <strong>und</strong> Erden,<br />
Ausgabe 1/99.<br />
[15] Thum, W.: Sprengtechnik im Steinbruchs<strong>und</strong><br />
Baubetrieb. Wiesbaden, Bauverlag, 1978.<br />
[16] Tudeshki, H.: Vorlesungsunterlagen zur<br />
Vorlesung Spezialbohrtechnik.<br />
[17] Tudeshki, H.: Vorlesungsunterlagen zur<br />
Vorlesung Tagebautechnik I <strong>und</strong> III.<br />
[18] Wild, H.W.: Sprengtechnik, Glückauf-<br />
Betriebsbücher Band 10, 1984.<br />
[19] Wirth – Maschinen- <strong>und</strong> Bohrgerätefabrik GmbH:<br />
Bohrtechnisches Handbuch, Version 1.0, 2002.<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Hossein H. Tudeshki<br />
studierte am <strong>Mining</strong> College of Schahrud,<br />
Iran. Nach mehrjähriger Tätigkeit in der<br />
Bergbauindustrie absolvierte er 1989 das<br />
Bergbaustudium an der RWTH Aachen. Von<br />
1992 bis 2001 war er Oberingenieur am Institut<br />
für Bergbauk<strong>und</strong>e III der RWTH Aachen<br />
mit dem Arbeitsschwerpunkt Tagebau-<br />
<strong>und</strong> Bohrtechnik. Er promovierte 1993 <strong>und</strong><br />
habilitierte sich 1997. Von 1997 bis zu seiner Ernennung zum<br />
Universitätsprofessor war er als Dozent für das Fach Tagebau auf<br />
Steine <strong>und</strong> Erden tätig. 1998 wurde ihm die Venia Legendi für dieses<br />
Fach an der RWTH Aachen verliehen. 2001 wurde er zum Professor<br />
für Tagebau <strong>und</strong> Internationaler Bergbau an der TU Clausthal<br />
ernannt. Neben dem Tagebau <strong>und</strong> internationalem Bergbau<br />
bildet u.a. die Spezialbohrtechnik mit den Anwendungsfeldern<br />
Brunnenbau, Microtunneling, pipe jacking <strong>und</strong> HDD-Technologie<br />
einen Schwerpunkt seiner Lehr- <strong>und</strong> Forschungstätigkeit.<br />
| tudeshki@tu-clausthal.de | www.bergbau.tu-clausthal.de |<br />
Dipl.-Vw., M.Sc. Mirco Kappler, geboren<br />
1978 in Berlin, beendete 2005 an der<br />
Universität Potsdam das Studium der<br />
Volkswirtschaftslehre, bevor er 2009<br />
den Masterstudiengang technische<br />
Betriebswirtschaftlehre mit dem<br />
Schwerpunkt Rohstoffgewinnung an<br />
der Technischen Universität Clausthal<br />
abschloss. Seit November 2009 ist er als<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Tagebau <strong>und</strong><br />
Internationaler Bergbau des Institutes für Bergbau der Technischen<br />
Universität Clausthal beschäftigt.<br />
| mirco.kappler@tu-clausthal.de | www.bergbau.tu-clausthal.de |<br />
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33
Erschließung Steinbruch „Rüti“<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
RAISEBOHREN IN DER SCHWEIZ<br />
Rotzloch – eine Baustelle mit herrlicher Aussicht. (Foto: Mitarbeiter TS Gruppe)<br />
S<br />
eit sieben Jahren führt Thyssen Schachtbau Raisebohrarbeiten in der Schweiz<br />
durch. Der Einstieg gelang mit dem Auftrag des Teufens von Schacht II in Sedrun<br />
für das Gotthard-Basistunnel-Projekt im Jahr 2002. Nachdem Schacht I konventionell<br />
abgeteuft wurde, sollte Schacht II mit einer Schachtbohrmaschine geteuft werden. Für<br />
dieses Verfahren ist ein Pilotloch notwendig, damit das beim Schachtbohren anfallende<br />
Haufwerk durch Schwerkraft nach unten abgefördert werden kann. Das Bohren des<br />
Pilotlochs erfolgte mit einer Raisebohranlage HG 330. Nach diesem für alle Beteiligten<br />
sehr erfolgreichen Projekt folgten weitere Einsätze. Die drei letzten sollen nachfolgend<br />
näher betrachtet werden.<br />
Der zu erschließende Steinbruch Rüti befindet sich<br />
nahe des Steinbruchs Rotzloch im Kanton Nidwalden. Im<br />
<strong>neue</strong>n Steinbruch Rüti wird wie im Rotzloch Kieselkalk<br />
abgebaut. Der Felsen wird lokal gesprengt <strong>und</strong> mittels<br />
einer Vorbrecheranlage auf die Größe von max. 350 mm<br />
Kantenlänge zerkleinert. Dieses Material wird in einen<br />
Vertikalschacht verstürzt <strong>und</strong> zwischengebunkert. Der<br />
Vertikalschacht wird vollgefüllt, damit das Material nicht<br />
durch den Aufprall zerstört wird. Am unteren Ende des<br />
Vertikalschachtes ist eine Installationskammer. Dort wird<br />
das Gestein automatisch auf ein Förderband umgeleitet<br />
<strong>und</strong> läuft durch den Tunnel Rüti, quert die Rotzschlucht<br />
<strong>und</strong> erreicht nach dem kurzen Tunnel Rotzloch die <strong>neue</strong><br />
Übergabestation im heutigen Steinbruch Rotzloch.<br />
Von dort gelangt es auf einem weiteren Förderband<br />
ins Schotterwerk, um zu Schotter <strong>und</strong> Hartsplitt<br />
weiterverarbeitet zu werden.<br />
Für die Errichtung des Vertikalschachtes wurde der<br />
Bereich Schachtbau <strong>und</strong> Bohren angefragt <strong>und</strong> mit<br />
der Ausführung beauftragt. Der Schacht hat eine Teufe<br />
von 130 m, einen Durchmesser von 3,0 m <strong>und</strong> sollte im<br />
Raisebohrverfahren herge<strong>stellt</strong> werden.<br />
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34
Projektverlauf<br />
Nachdem die Tunnelunterfahrung <strong>und</strong> die<br />
Installationskammer (die so genannte Bergebox) inklusive<br />
Betonausbau bereits vollständig herge<strong>stellt</strong> waren, kam<br />
die Raisebohrmaschine HG 250 der Herstellerfirma Wirth<br />
zum Einsatz.<br />
Das Bohrgerät wurde auf dem vorbereiteten<br />
Bohrf<strong>und</strong>ament über Tage montiert. Hinsichtlich der<br />
Zielgenauigkeit bestanden hohe Anforderungen – die<br />
Pilotbohrung musste die Kalotte der Installationskammer<br />
mittig treffen. Um diesen hohen Anforderungen zu<br />
entsprechen, entschloss sich die Thyssen Schachtbau<br />
GmbH für den Einsatz eines Rotary-Vertical-Drilling-<br />
Systems (RVDS).<br />
Vor dem Einsetzen des RVDS musste auf Gr<strong>und</strong> der Länge<br />
des Steuerwerkzeugs zunächst ein vertikaler Bohrabschnitt<br />
von ca. 6 m Länge mit stabilisierter Bohrwerkzeuggarnitur<br />
geteuft werden.<br />
Die Pilotbohrung wurde mit dem im Bohrstrang<br />
enthaltenen RVDS sofort auf den für das Raisebohren<br />
erforderlichen Durchmesser von 12¼“ (311 mm) abwärts<br />
gebohrt.<br />
Nach dem untertägigen Durchschlag der Raisebohrung<br />
wurde der Pilotbohrmeißel demontiert <strong>und</strong> der<br />
Raisebohrkopf in der Installationskammer montiert. Im<br />
Anschluss erfolgte die eigentliche Erweiterungsbohrung<br />
durch drehendes Aufwärtsführen des Bohrstranges mit<br />
Erweiterungsbohrkopf auf den Enddurchmesser 3,00 m.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Nach dem Erreichen des Durchschlagpunktes über<br />
Tage wurden die Raisebohrmaschine <strong>und</strong> anschließend<br />
der Erweiterungsbohrkopf demontiert.<br />
Mit der Firma Gasser Felstechnik AG als Auftraggeber<br />
bestand über den gesamten Projektverlauf eine sehr gute<br />
Zusammenarbeit. Das Projekt wurde dadurch sehr zügig<br />
abgearbeitet, so dass ein Bohrfortschritt von 20 m pro<br />
Tag beim Erweitern erreicht wurde. Alle Arbeiten wurden<br />
termingerecht abgeschlossen.<br />
Die Lage des Bohrplatzes, 630 m über NN, mit der<br />
vorhandenen Infrastruktur <strong>und</strong> den sehr schmalen<br />
Bergstraßen <strong>stellt</strong>e hohe Anforderungen an den Transport<br />
sowie den Auf- bzw. Abbau der Bohrmaschine.<br />
Aber auch solche Schwierigkeiten, wie Spülungsverlust<br />
während der Bohrarbeiten, konnten aufgr<strong>und</strong> der sehr<br />
guten Zusammenarbeit gelöst werden. In diesem Fall<br />
sprangen Bauern aus der näheren Umgebung mit ihren<br />
Wasserwagen ein bzw. die örtliche Feuerwehr half mit<br />
einer Pumpe aus, denn woher bekommt man so schnell<br />
das zum Bohren notwendige Wasser in 630 m Höhe im<br />
abgelegenen Landschaftsbereich, am Fuße der Alpen.<br />
Teilweise entschädigt für diesen ungewöhnlichen<br />
Bohrplatz mit seinen sehr spezifischen Anforderungen<br />
wurde man natürlich durch die herrliche Aussicht <strong>und</strong><br />
seiner Nähe zum Vierwaldstättersee.<br />
Gebohrt wird r<strong>und</strong> um die Uhr, auch in der Nacht.<br />
(Foto: Mitarbeiter TS Gruppe)<br />
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35
Links: Raisebohrmaschine Robbins 73<br />
mit Steuerstand<br />
(Foto: Mitarbeiter TS Gruppe)<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
Rechts <strong>und</strong> unten: Pilotbohrung<br />
mit Bohrspülung<br />
(Foto: Mitarbeiter TS Gruppe)<br />
ARGE Druckleitung Schattenhalb 3<br />
Am 18.06.2008 begannen die Bauarbeiten für das<br />
31 Mio. CHF teure Wasserkraftwerk Schattenhalb 3.<br />
Die Bauzeit für die <strong>neue</strong> Anlage wird voraussichtlich<br />
zweieinhalb Jahre dauern. Die ARGE Schattenhalb mit<br />
den Partnern Gasser Felstechnik AG, Frutiger AG <strong>und</strong><br />
Montagen AG bekam den Zuschlag zur Ausführung der<br />
Ausbrucharbeiten <strong>und</strong> Montage der Druckleitung. Die<br />
Variante der ARGE sieht dabei auch einen ca. 280 m<br />
Schrägschacht im Raisebohrverfahren mit ca. 37° Neigung<br />
aus der Vertikalen <strong>und</strong> einer Höhendifferenz von ca. 218 m<br />
vor. Für dieses Raisebohrloch hat die Thyssen Schachtbau<br />
GmbH, Niederlassung Schweiz, den Zuschlag erhalten <strong>und</strong><br />
als Subunternehmer die Niederlassung Schweiz der Firma<br />
Edilmac aus Italien beauftragt.<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Projektverlauf<br />
Die Arbeiten zum Erstellen der Pilotbohrung haben<br />
am 10.03.2009 begonnen <strong>und</strong> wurden bis zum 23.03.2009<br />
abgeschlossen. Das vorliegende Gebirge ist weitestgehend<br />
standfest, weist eine hohe einaxiale Druckfestigkeit im<br />
Bereich von 120 bis 200 MPa mit geringem Schichteinfallen<br />
auf. Auf Gr<strong>und</strong> der Lage des späteren Schrägschachtes<br />
wurde kein hoher Überlagerungsdruck im Gebirge<br />
erwartet. Das eingesetzte Bohrgerät ist eine Robbins 73<br />
der Herstellerfirma <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>.<br />
Das Pilotloch wurde zunächst mit einem<br />
Warzenrollenmeißel, einem Bohrdurchmesser von 12¼‘‘,<br />
37° geforderter Abweichung von der Vertikalen <strong>und</strong> 283<br />
m Länge, er<strong>stellt</strong>. Zum Austrag des Bohrkleins wurde<br />
Frischwasser mit bis zu 1.200 l/min <strong>und</strong> einem Druck von ca. 5<br />
bar eingesetzt. Auf der F<strong>und</strong>amentplatte vor dem Bohrgerät<br />
wurde eine Auslaufrinne geschaffen <strong>und</strong> die<br />
Bohrspülung mit Bohrklein in das erste von 3<br />
Absetzbecken geleitet.<br />
Die eingesetzte Bohrgarnitur bestand<br />
aus dem benannten Rollenmeißel,<br />
Rollenstabilisator, Stabilisatoren<br />
<strong>und</strong> Bohrstangen mit 11¼‘‘ <strong>und</strong> 10‘‘<br />
Durchmesser.<br />
Bereits bei der Planung der Raisebohrung<br />
wurde sich auf Gr<strong>und</strong> der wirtschaftlichen<br />
Betrachtung seitens der ARGE Druckleitung<br />
Schattenhalb gegen den Einsatz eines<br />
Richtbohrsystems entschieden. Die<br />
Arbeiten im Zugangsstollen, der zum<br />
Schachtfuß führt, wurden ca. 40 m vor dem<br />
Pilotbohrung mit Bohrspülung<br />
(Foto: Mitarbeiter TS Gruppe)<br />
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36
geplanten Zielbohrpunkt einge<strong>stellt</strong>, so dass<br />
mit den letzten notwendigen Abschlägen im<br />
konventionellen Bohr- <strong>und</strong> Sprengbetrieb eine<br />
Anpassung des Stollenverlaufs zur Pilotbohrung<br />
erfolgen konnte. Der Bohrlochverlauf <strong>und</strong> die<br />
Koordinate im Bohrlochtiefsten wurden zuvor<br />
zu diesem Zwecke vermessen.<br />
Die Aufweitung der Pilotbohrung zum<br />
Ausbruchsdurchmesser von 3,05 m ist<br />
aufwärts geführt mit einem Raisebohrkopf<br />
der Firma Sandvik aus der untertägigen<br />
Installationskammer des Zugangsstollens<br />
erfolgt. Im Gegensatz zur Pilotbohrung wurde<br />
beim Aufweiten des Schrägschachtes eine<br />
geringe Spülungsmenge von ca. 30 l/min<br />
zum Bedüsen des Haufwerks <strong>und</strong> R<strong>einige</strong>n<br />
des Bohrwerkzeugs benötigt. Das beim<br />
Raisebohren anfallende Haufwerk wurde am<br />
Schachtfuß mittels Radfahr lader weggeladen.<br />
Trotz technischer Probleme, dem Versagen<br />
einer Gestängeverbindung nach 142<br />
Bohrmetern, erreichte der Raisebohrkopf am<br />
24.06.2009 den Schachtkopf. Beim Erweitern<br />
auf den Ausbruchdurchmesser von 3,05 m hat<br />
sich das anstehende Gebirge entsprechend der<br />
geologischen Vorhersagen als sehr standfest<br />
erwiesen, so dass nach der Fertigstellung<br />
des Raisebohrschachtes eine sehr saubere<br />
Gebirgskontur ohne Ausbrüche zu sehen war.<br />
Nach der Aufweitung des<br />
Raisebohrschachtes mit einer Länge von<br />
258,50 m wurde der Raisebohrkopf abgespannt,<br />
gesichert <strong>und</strong> die Robbins 73 deinstalliert.<br />
Der obere Bereich des Schachtkopfes wurde<br />
mittels Hydraulikbagger <strong>und</strong> Hydraulikhammer<br />
ausgespitzt, der 12 t schwere Raisebohrkopf<br />
unter dem Einsatz eines Mobilkrans aus<br />
dem Schacht gehoben <strong>und</strong> zum Abtransport<br />
verladen.<br />
Zusammenfassend können wir als Thyssen<br />
Schachtbau GmbH das erfolgreiche Erstellen<br />
des Druckleitungsschachtes Schattenhalb 3 in<br />
der Zeit vom 9. März bis zum 29. Juni 2009 in<br />
guter Kooperation mit dem Auftraggeber <strong>und</strong><br />
Nachauftragnehmer vermelden.<br />
Ausblickend wird der Schrägschacht<br />
entsprechend der geologischen<br />
Situation Gebirgssicherungsklassen<br />
zugeordnet, mit Ankern <strong>und</strong> Spritzbeton<br />
gesichert. Abschließend werden eine<br />
korrosionsgeschützte Druckstahlleitung<br />
DN1000, eine Wartungstreppe sowie<br />
Kabelschutzrohre installiert.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
Der Raisebohrkopf verlässt das<br />
Tageslicht Richtung Installationskammer...<br />
(Foto: Mitarbeiter TS Gruppe)<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Der Stollen erreicht die Pilotbohrung,<br />
der Meißel kann nun gegen den Bohrkopf<br />
getauscht werden.<br />
(Foto: Mitarbeiter TS Gruppe)<br />
… <strong>und</strong> erblickt nach getaner Arbeit wieder das Tageslicht.<br />
(Foto: Mitarbeiter TS Gruppe)<br />
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37
Raisebohrung für das<br />
Wasserkraftwerk am<br />
Taschinasbach<br />
Zur Erstellung eines<br />
Druckausgleichschachtes, dem so genannten<br />
Wasserschloss, des Wasserkraftwerkes<br />
Taschinas wurde vom Bauherren, der Rätia<br />
Energie AG, das Raisebohrverfahren präferiert.<br />
Im April 2009 wurde die Timdrilling von der<br />
bauausführenden Arbeitsgemeinschaft<br />
„GrischaTaschinas“ mit der Erstellung der<br />
Raisebohrung beauftragt.<br />
Der Bohrstandort liegt auf ca. 1000 m über<br />
dem Meeresspiegel, am Hang der Deponie<br />
Plileisch, nördlich der Ortschaft Seewis-Dorf<br />
im Prättgau. Die Zufahrt zur Baustelle besteht<br />
aus einer schmalen, steilen Straße mit diversen<br />
Spitzkehren, was den Antransport sämtlicher<br />
Ausrüstung erschwert.<br />
Auf der Deponie soll im Verlauf der Arbeiten<br />
das Ausbruchsmaterial der zu erstellenden<br />
unterirdischen Hohlräume (Druckschächte,<br />
Wasserschloss usw.) gelagert werden.<br />
Bereits die Vorbereitung zum Erstellen<br />
des Bohrplatzes wurde durch die<br />
Geländeoberfläche (Hanglage) <strong>und</strong> das<br />
anstehende Deckgebirge erschwert. Die<br />
oberen 9 m des Deckgebirges bestehen aus<br />
quartären Lockergesteinsschichten <strong>und</strong> teils<br />
tonig-bindigen Material.<br />
Zur Stabilisierung des benannten<br />
Deckgebirgsbereiches wurde eine ringförmige<br />
Bohrpfahlwand bis zur Tiefe des anstehenden,<br />
festen Gebirges er<strong>stellt</strong>. Der Innenbereich des<br />
Bohrpfahlringes wurde ebenfalls zementiert.<br />
Die Aufstellfläche des Bohrgerätes wurde aus<br />
lagenweise verdichtetem Ausbruchsmaterial<br />
<strong>und</strong> einer F<strong>und</strong>amentplatte er<strong>stellt</strong>. Die<br />
F<strong>und</strong>amentplatte wurde so ausgelegt, dass die<br />
Zugkräfte der verankerten Raisebohrmaschine<br />
beim Pilotbohren <strong>und</strong> die Druckkräfte beim<br />
eigentlichen Erweiterungsbohren aufgenommen<br />
werden können. Das Betonf<strong>und</strong>ament dient<br />
nicht nur als Widerlager beim Einsatz des<br />
Bohrgerätes, sondern verteilt die Auflast der<br />
Maschine so, dass eine Sicherheit gegen<br />
Einsinken <strong>und</strong> Kippen vorhanden ist.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
Bohrplatz<br />
Wasserschloss<br />
nördlich Seewis-Dorf,<br />
Bohrf<strong>und</strong>ament <strong>und</strong><br />
Bohrpfahlpositionen<br />
für Gebirgsvergütung.<br />
(Foto: Mitarbeiter TS<br />
Gruppe)<br />
Installation der HG 160-2<br />
Bohranlage.<br />
(Foto: Mitarbeiter TS Gruppe)<br />
Oben: Drehbohrkopf der HG 160-2 mit<br />
Gestängegeber.<br />
Unten: Durchschlag der Pilotbohrung,<br />
Erweiterungsmeißel montiert.<br />
(Foto: Mitarbeiter TS Gruppe)<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Projektverlauf<br />
Zum Erstellen des<br />
Wasserschlosses war es<br />
erforderlich, 48,8 m vertikal<br />
zu bohren <strong>und</strong> dabei unter<br />
Tage punktgenau die Firste<br />
der Installationskammer zu<br />
erreichen. Seitens Timdrilling <strong>und</strong><br />
an Hand der Informationen zur<br />
geologischen Situation wurde<br />
diese Bohrung ohne Einsatz eines<br />
Richtbohrsystems angeboten.<br />
Der Bohrstrang wurde dazu beim<br />
Pilotbohren mit 12¼’’ Durchmesser<br />
mit 5 Stabilisatoren von jeweils 1,5<br />
m Länge versteift. Eine Führung<br />
des Bohrstranges ist in den<br />
ersten 9 m Bohrmetern vor allem<br />
durch die homogene Zementation<br />
der Bohrpfähle gewährleistet<br />
gewesen.<br />
Als Bohrspülung wurde<br />
Frischwasser ohne zusätzliche<br />
B o h r s p ü l u n g s k o m p o n e n t e n<br />
eingesetzt <strong>und</strong> im Kreislauf über<br />
ein Absetzbecken mit 30 m³<br />
Fassungsvermögen gepumpt. Die<br />
Pilotbohrung ist in 1,5 Arbeitstagen<br />
fertig ge<strong>stellt</strong> worden.<br />
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38
Anschließend wurde in der untertägigen<br />
Installationskammer der Erweiterungskopf, ein CRH3 mit<br />
1,05 m Schneiddurchmesser der Firma Sandvik, montiert<br />
<strong>und</strong> das Bohrloch von unten nach oben innerhalb von 1,5<br />
Arbeitstagen aufgeweitet.<br />
Rückblickend lässt sich zusammenfassen, dass die<br />
Bohrung exakt, entsprechend der Anforderungen <strong>und</strong> zur<br />
vollen Zu friedenheit des Auftraggebers er<strong>stellt</strong> worden ist.<br />
Es wurden beim Bohren keine unerwarteten geologischen<br />
Bedingungen angetroffen.<br />
Ausblickend wird das Wasserschloss durch den<br />
Auftraggeber mit einer zentrierten Stahlvorrohrung<br />
DN800 versehen <strong>und</strong> mit Betonsuspension im Ringraum<br />
hinterfüllt.<br />
Auch hier Lob <strong>und</strong> Dank an den Auftraggeber für die<br />
hervorragende Vorbereitung <strong>und</strong> den projektbegleitenden<br />
Service.<br />
Stolleneingang zur Installationskammer.<br />
(Foto: Mitarbeiter TS Gruppe)<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
Autoren:<br />
Tilo Jautze & Joachim Gerbig<br />
Fazit<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Mit den darge<strong>stellt</strong>en Projekten hat sich die Thyssen<br />
Schachtbau GmbH im Alpenraum einen guten Ruf als<br />
leistungsstarkes <strong>und</strong> zuverlässiges Raisebohrunternehmen<br />
erworben.<br />
Mehrere Projekte im Wasserkraftwerksbau <strong>und</strong> im<br />
Bergbau befinden sich in der Angebotsphase. Die Thyssen<br />
Schachtbau GmbH steht bereit für beste Bauausführung.<br />
WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />
Thyssen Schachtbau GmbH<br />
Sandstraße 107-135<br />
45473 Mülheim an der Ruhr | Deutschland<br />
Tel.: +49 (0)208 - 30 02 0<br />
Fax: +49 (0)208 - 30 02 3 95<br />
eMail: info@ts-gruppe.com<br />
Internet: www.thyssen-schachtbau.de<br />
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39
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
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40
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Massenbewegungen in Tontagebauen von Rheinland-Pfalz<br />
von Ansgar Wehinger<br />
Landesamt für Geologie <strong>und</strong> Bergbau Rheinland-Pfalz | Mainz | Deutschland<br />
Im Tonrevier des Westerwaldes ist europaweit die höchste Zahl <strong>und</strong> räumliche Dichte an<br />
Tontagebauen vorhanden. Die sedimentären Tone des Tertiär weisen zum Teil nur geringe<br />
Scherfestigkeiten auf. Das Bestreben die Lagerstätten möglichst vollständig zu gewinnen führt<br />
insbesondere in Verbindung mit ungünstigen geologischen Randbedingungen vergleichsweise<br />
häufig zu Böschungsinstabilitäten <strong>und</strong> Massenbewegungen (Abb. 1). Wiederholt sind dadurch<br />
auch angrenzende Bauwerke, wie Siedlungen, Straßen <strong>und</strong> Bahntrassen, gefährdet. Die aus<br />
Schadensfällen gewonnenen Erfahrungen werden dokumentiert, um für zukünftige Tagebaue<br />
deren Planung optimieren zu können.<br />
Westerwälder Ton<br />
Das Kannenbäckerland ist Teil des Westerwaldes <strong>und</strong><br />
liegt in Rheinland-Pfalz (B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland).<br />
Hier kommen bis 70 m mächtige Tonlagerstätten vor,<br />
die sowohl mengen- als auch qualitätsmäßig zu den<br />
bedeutendsten Tonvorkommen Mitteleuropas zählen. Über<br />
50 Tagebaue fördern jährlich etwa 3 Millionen Tonnen Ton.<br />
Die Tone entstanden in der Zeit des Tertiärs (vor 65 bis 2,6<br />
Millionen Jahren) unter Festlands-Bedingungen durch<br />
Verwitterung der 400 Millionen Jahre alten Tonschiefer des<br />
Rheinischen Schiefergebirges. Die Lagerstätten zeichnen<br />
sich durch ihre große Zahl <strong>und</strong> zum Teil sehr gute Qualität<br />
Abb. 1:<br />
Beispiel für eine<br />
Böschungsrutschung<br />
in einem Tontagebau in<br />
der Verbandsgemeinde<br />
Wirges im Westerwald<br />
(B<strong>und</strong>esrepublik<br />
Deutschland) (Foto:<br />
Wehinger 2002).<br />
verschiedener Tonsorten aus. Ein Qualitätsmerkmal ist<br />
der Tonerde-Gehalt (Al 2 O 3 ). Übliche Tonerde-Gehalte<br />
reichen von etwa 15 M. % („magerer“ Ton) bis über<br />
30 M. % („fetter“ Ton). Der Tonerde-Anteil ist in der Regel an<br />
die Tonminerale geb<strong>und</strong>en, weshalb die Plastizität <strong>und</strong> damit<br />
die Scherfestigkeit der Tone auch vom Aluminium-Gehalt<br />
bestimmt werden. Die Tone des Westerwaldes setzen sich<br />
überwiegend aus den Tonmineralen Illit <strong>und</strong> Kaolinit sowie<br />
aus Quarz zusammen. Im Einzelfall kommen auch Smektit-<br />
bzw. Montmorillonit-reiche Tonlagen vor, die sich unter<br />
Anderem durch ein erhöhtes Wasseraufnahmevermögen<br />
<strong>und</strong> geringere Scherfestigkeiten ausweisen.<br />
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41
Fallbeispiel<br />
In der Verbandsgemeinde Westerburg sind im<br />
Winter 2004/2005 in einer parallel zu einem Tontagebau<br />
gelegenen Kreisstrasse Risse aufgetreten (Abb. 2). Die<br />
Hauptgleitfläche erstreckte sich von der Fahrbahnmitte bis<br />
zum etwa 20 m tiefer gelegenen Fuß der Tagebauböschung.<br />
Die Gleitfläche lief etwa horizontal aus. Dabei rutschten<br />
ausgeprägt plastische Tone auf geringer plastischen<br />
Tonen ab. Im Vorfeld der Rutschung wurden im oberen<br />
Böschungsbereich Wasseraustritte beobachtet. Die<br />
Böschung wies eine Generalneigung von etwa 30° auf.<br />
Einzelböschungen waren bis zu 80° steil geneigt (Abb.<br />
3). Das Böschungssystem war somit – insbesondere<br />
bei Wassereinfluss – übersteilt <strong>und</strong> nicht dauerhaft<br />
standsicher.<br />
Nach der Erk<strong>und</strong>ung in Form von Feld- <strong>und</strong><br />
Laboruntersuchungen wurde zunächst das Rutschereignis<br />
rückgerechnet (Abb. 4). Mit den dabei gewonnenen<br />
Bodenkenngrößen konnte die Sanierung bemessen werden.<br />
Folgende Einzelmaßnahmen wurden durchgeführt:<br />
Abb. 3: (unten)<br />
Böschung des Tontagebaus unmittelbar neben der geschädigten<br />
Straße (im Bild links). Hier werden zur Bestimmung der Scherfestigkeit<br />
Flügelsondierungen durchgeführt (Foto: Wehinger 2005). .<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Abb. 2: (oben)<br />
Abriss inmitten einer Straße, die oberhalb<br />
eines Tontagebaus verläuft (im Bild rechts)<br />
(Foto: Wehinger 2005).<br />
.<br />
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42
• Die Straße wurde rückverlegt <strong>und</strong> abgesenkt (Verringerung<br />
der Auflast).<br />
• Der Straßenunterbau wurde verstärkt.<br />
• Am Fuß der Rutschung wurden Kästen aus grobstückigem<br />
Trachyt <strong>und</strong> Basalt herge<strong>stellt</strong>. Der Ton wurde bis 3 m Tiefe<br />
unter die Gleitsohle ausgehoben <strong>und</strong> durch insgesamt 4 m<br />
hohe Kästen aus Grobkorn ersetzt.<br />
• Die Böschungsvorschüttung wurde in Sandwichbauweise<br />
neu aufgebaut. Tonige Lagen wurden mit Grobkorn stabilisiert.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Die einzelnen Arbeitsebenen sind treppenförmig mit leichtem<br />
Gefälle in Richtung Tongrube angeordnet worden.<br />
• Es wurden Maßnahmen zur Verhinderung des konzentrierten<br />
Eintrags von Oberflächen- <strong>und</strong> Niederschlagswasser in den<br />
Untergr<strong>und</strong> ausgeführt.<br />
Die Abbildung 5 zeigt eine während der<br />
Sanierungsarbeiten entstandene Aufnahme. In der<br />
Abbildung 6 ist die rechnerische Überprüfung der<br />
Sanierung dokumentiert.<br />
Abb. 4:<br />
Nachrechnung der Rutschung. Der Sicherheitsbeiwert liegt mit h= 0,98 knapp unter dem Grenzgleichgewicht. Entsprechend der Verwertung<br />
der Lagerstätte wurden sieben verschiedene Tonqualitäten mit Reibungswinkeln in der Größe von j= 16-30,° <strong>und</strong> Kohäsionen c= 5-10 kN/m 2<br />
unterschieden.<br />
Abb. 5:<br />
Böschung des Tontagebaus in der Verbandsgemeinde Westerburg unmittelbar neben der geschädigten Straße (im Bild rechts) während der<br />
Sanierungsarbeiten: Die Rutschmassen wurden abschnittsweise ausgekoffert <strong>und</strong> durch reibungsfestes Material – hier grobstückige Trachyt-<br />
<strong>und</strong> Basaltstücke – ersetzt. Rechts ist die Geländeoberfläche bereits zum Teil tiefer gelegt (Foto: Wehinger 2005).<br />
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43
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Abb. 6:<br />
Standsicherheitsberechnung für den sanierten Zustand (vergleiche mit Abb. 4). Nach der Sanierung mit Austausch der Rutschmassen ergibt<br />
sich eine rechnerische Sicherheit h= 1,42.<br />
Geotechnische Erfahrungen<br />
Für die Rutschungen von Böschungen in Tontagebauen<br />
des Westerwaldes können folgende Erfahrungen<br />
zusammen gefasst werden:<br />
• Insbesondere am Fuß von Rutschungen ist die Gleitfläche<br />
häufig an vorgegebene Schwächezonen geb<strong>und</strong>en.<br />
Solche Schwächezonen können wasserführende bzw.<br />
wasserempfindliche Zwischenschichten (sandige oder<br />
kohlige Lagen), Tone mit geringer Scherfestigkeit, Sohlen<br />
ehemaligen Altbergbaus oder auch nur die Grenzfläche<br />
zwischen sehr unterschiedlich plastischen Tonen sein. Auf<br />
solche Schwächezonen ist während des Abbaubetriebs<br />
besonders zu achten. Erforderlichenfalls kann hier die<br />
Gewinnung nur abschnittsweise erfolgen.<br />
• Häufig liegen Bruchkörper mit einer polygonalen Bruchfigur<br />
vor. Obwohl Ton zu den Lockergesteinen zählt, führen in<br />
dem kohäsiven Material Trennflächen<br />
bzw. Unstetigkeiten vielfach zu<br />
Blockgleitungen, wie dies sonst eher bei<br />
Festgesteinen zu beobachten ist.<br />
• Viele Rutschungen sind durch<br />
anfallendes Wasser gesteuert. Der<br />
Drainage bzw. schadlosen Fassung <strong>und</strong><br />
Ableitung aller Arten von Wasser kommt<br />
sowohl bei der Vorbeugung als auch<br />
der Sanierung von Rutschungen eine<br />
besondere Bedeutung zu (Abb. 7).<br />
• Ebenfalls aus Gründen der<br />
Wasserverfügbarkeit ist die<br />
höchste Rutschungsaktivität in den<br />
Frühjahrsmonaten zu verzeichnen.<br />
• Bei günstigen Verhältnissen, das heißt es stehen<br />
ausschließlich ungestört gelagerte, illitisch-kaolinitische<br />
Tone ohne Wasserzutritte an, wurde aus der Rückrechnung<br />
verschiedenster Schadensfälle für das Grenzgleichgewicht<br />
(h = 1,0) ein Ersatzreibungswinkel j= 26-27° (bei Kohäsion c<br />
= 0) ermittelt.<br />
• Bei ungünstigen Verhältnissen, wie beispielsweise<br />
bei Anstehen von montmorillonitischen Tonen oder<br />
stark wasserführender Zwischenschichten (z.B. Sandoder<br />
Braunkohle-Bänder), ergeben sich rechnerisch<br />
Ersatzreibungswinkel sogar unter j= 15-17° (bei Kohäsion<br />
c = 0).<br />
Abb. 7:<br />
Beispiel für eine Böschungsrutschung in einem Tontagebau in<br />
der Verbandsgemeinde Montabaur. Hier ist durch die Rutschung<br />
eine Straße abgebrochen. In die Rutschung fließ unkontrolliert<br />
Oberflächenwasser aus der Wegeentwässerung <strong>und</strong> verschlechtert<br />
die Standsicherheitssituation zusätzlich (Foto: Wehinger 2007).<br />
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44
Bodenmechanische Kennwerte<br />
In der Tabelle 1 sind für die beiden genannten<br />
Tonvarianten charakteristische Kennwerte <strong>und</strong> deren<br />
typischen Bandbreiten zusammenge<strong>stellt</strong>. Es ist<br />
besonders darauf hinzuweisen, dass selbstverständlich<br />
im konkreten Einzelfall die tatsächlichen geologischbergbautechnischen<br />
Gegebenheiten zu prüfen sind. Die<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Tab. 1:<br />
Tabelle mit charakteristischen, bodenmechanischen Kennwerten <strong>und</strong> der typischen Bandbreite von unterschiedlichen Tonen im Westerwald.<br />
Die Kennwerte wurden über bodenmechanische Laborversuche sowie die Rückrechnung der Standsicherheit bei Böschungsbrüchen ermittelt.<br />
Tonart / Parameter Statistik<br />
Smektitische Tone, Tuff-Bänder,<br />
kohlige Tone, ausgeprägt<br />
plastische Tone, wasserführende<br />
bzw. wasser-empfindliche oder<br />
gestörte Zwischenlagen<br />
Illitische bis kaolinitische Tone,<br />
ungestörte Lagerung, leicht bis<br />
ausgeprägt plastisch<br />
Abb. 8:<br />
Zusammenstellung der bodenmechanischen<br />
Versuchsergebnisse von Tonen des Westerwaldes<br />
aus verschiedenen Tagebauen. Bemerkenswert ist<br />
die positive Korrelation des Aluminium-Gehalts mit<br />
den plastischen Eigenschaften.<br />
Feuchtwichte<br />
Plastizitätszahl<br />
Wasseraufnahmevermögen<br />
Reibungswinkel<br />
Kohäsion<br />
g [kN/m³] IP [%] wmax [%] j' [°] c' [kN/m²]<br />
Charakteristischer Wert 18 30 90 15 0<br />
Typische Bandbreite 16-20 25-35 60-120 10-20 0-10<br />
Charakteristischer Wert 20 25 60 22 5<br />
Typische Bandbreite 18-22 20-30 40-80 17-27 0-40<br />
angegebenen Werte dienen vor allem zur Projektierung<br />
sowie Plausibilitätsprüfungen bzw. generellen<br />
Standsicherheitseinschätzungen von Tagebauen.<br />
In der Tabelle 1 ist auch das Wasseraufnahmevermögen<br />
aufgeführt. Statistische Auswertungen zeigen, dass<br />
diese Eigenschaft stark mit der Plastizität bzw. dem<br />
Scherverhalten <strong>und</strong> der chemisch-mineralogischen<br />
Zusammensetzung<br />
korreliert. Somit<br />
steht ein relativ<br />
einfacher Versuch<br />
zur Abschätzung<br />
der genannten<br />
Eigenschaften zur<br />
Verfügung (Abb. 8).<br />
WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />
Landesamt für Geologie <strong>und</strong> Bergbau Rheinland-Pfalz<br />
Geologiedirektor Dipl.-Geol. Ansgar Wehinger<br />
Emy-Roeder-Str. 5<br />
D-55129 Mainz | Deutschland<br />
Tel.: +49 (0) 6131 - 92 54 - 367<br />
eMail: ansgar.wehinger@lgb-rlp.de<br />
Internet: www.lgb-rlp.de<br />
www.advanced-mining.com<br />
45
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Monitoring von Tagebaurandböschungen mittels Vertikal-<br />
Inklinometer<br />
von Dr.-Ing. Dieter Dahmen<br />
Gebirgs- <strong>und</strong> Bodenmechanik, RWE Power AG | Bergheim | Deutschland<br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
Im Tagebau kommt es infolge der Massenentnahme<br />
durch den Gewinnungsprozess zu Spannungsänderungen<br />
<strong>und</strong> damit Verformungen im Lockergebirge. Aufgr<strong>und</strong><br />
der Schichtung des Gebirges konzentrieren sich<br />
Verformungen insbesondere in Böden mit niedriger<br />
Festigkeit <strong>und</strong> auf Bereiche, in denen Schichten mit stark<br />
unterschiedlichen Scherfestigkeiten aneinander grenzen.<br />
Da sich die Scherfestigkeit eines Bodens mit zunehmender<br />
Deformation ändert <strong>und</strong> ggf. bis zu einem residuellen Wert<br />
abnehmen kann, ist eine frühzeitige Identifizierung von<br />
hoch-ausgelasteten Bereichen für die Beurteilung der<br />
Standsicherheit der Böschung von hoher Bedeutung, da<br />
sich dort Versagenszonen ausbilden können.<br />
Zur Beobachtung des Verformungsverhaltens werden<br />
meist terrestrische Messungen an den Oberflächen von<br />
Böschungen nach deren Fertigstellung durchgeführt.<br />
Mittels Inklinometermessungen können ergänzend<br />
Verschiebungen im Gebirge gemessen werden. Auf der<br />
Gr<strong>und</strong>lage von Inklinometermessungen können Aussagen<br />
zum Verformungsverhalten im Inneren von Böschungen<br />
getätigt werden. Insbesondere dienen sie im Tagebau zur<br />
Identifizierung bewegungsaktiver Horizonte innerhalb von<br />
Randböschungen.<br />
Sie erlauben eine Überwachung des<br />
Verformungsverhaltens von Horizonten geringer<br />
Scherfestigkeit, für die bei Standsicherheitsberechnungen<br />
Bruchmechanismen identifiziert wurden <strong>und</strong> dienen<br />
damit der Überwachung der Böschungsstandsicherheit<br />
sowie der Korrelation von Verformung <strong>und</strong> Aushub<br />
durch die Gewinnungsgeräte; zukünftig sollen sie durch<br />
den Vergleich mit Verformungsprognosen eine weiter<br />
verbesserte Aussage über den Zustand einer Böschung<br />
erlauben.<br />
Abb. 1:<br />
Messprinzip Inklinometer<br />
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46
Historie/Entwicklung<br />
Im Juni 1985 wurden im Rheinischen Revier erstmals<br />
Vertikalinklinometer in Tage-bauböschungen eingesetzt.<br />
Dies erfolgte wegen der großen Teufen <strong>und</strong> der zu<br />
erwartenden Verformungen in Verbindung mit Vierkant-<br />
Stahlrohren, die in Untersuchungsbohrungen eingebaut<br />
wurden. Seit 2002 werden auch für die Entwässerung<br />
nicht mehr nutzbare Brunnenröhren zum Einbau solcher<br />
Inklinometerrohre verwendet. Ebenfalls in 2002 erfolgte<br />
die Beschaffung eines automatisierten Messanhängers<br />
sowie von Inklinometermessketten zur kontinuierlichen<br />
Überwachung einzelner Verformungshorizonte. In 2005<br />
wurden <strong>neue</strong> Rollenführungen für die Inklinometersonden<br />
entwickelt, <strong>und</strong> in 2008 erfolgte die Beschaffung eines<br />
semimobilen Messcontainers als Ersatzsystem sowie<br />
einer Videokamera zur Begutachtung von Schäden in<br />
Inklinometerrohren.<br />
Zur Messung einer evtl. vorhandenen Torsion der<br />
Messrohre wurden auch Drehwinkelsonden entwickelt,<br />
die allerdings aufgr<strong>und</strong> der Führungsungenauigkeiten<br />
nicht reproduzierbare Messergebnissen erbrachten. Der<br />
Einsatz von Torsionsmessgeräten mit Kreiselkompass<br />
scheitert derzeit noch an deren zu großen Abmessungen.<br />
Die seit 1991 verwendeten Vierkant-Quadratprofil-<br />
Stahlrohre in der Dimension 110 mm x 110 mm werden<br />
beim Einbau mittels geschweißter Muffen wasserdicht<br />
verb<strong>und</strong>en. Die Messrohre werden mit der Diagonale<br />
(A-Richtung) in Fallrichtung der Böschung eingebaut. Die<br />
bei RWE Power verwendeten Messsonden werden mit<br />
Rollenführungen in der Diagonale des Messrohres geführt;<br />
sie besitzen eine Länge von 2 m, sind allerdings einkürzbar<br />
auf 1 m <strong>und</strong> 0,5 m um die Messung auch stärker verformter<br />
Messrohre <strong>und</strong> eine Erhöhung der Messauflösung<br />
zu gewährleisten. Eine in 2005 neu entwickelte<br />
Sondenführung verhindert das „Steckenbleiben“ der<br />
Sonde beim Herausfahren. Die Messsonden besitzen<br />
Neigungssensoren für die A-Richtung (Fallrichtung der<br />
Böschung) <strong>und</strong> die um 90° im Uhrzeigersinn gedrehte<br />
B-Richtung.<br />
Die mit der Ausrüstung erzielbaren Genauigkeiten<br />
liegen maximal bei 0,1 mm/2 m, in der Praxis werden<br />
0,2 mm/2 m erreicht. Da der Entwurf der Neufassung der<br />
DIN 4107-1 höhere Genauigkeiten fordert, läuft derzeit<br />
über den DEBRIV ein Einspruchverfahren.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
Abb. 2:<br />
konventionelle (oben) <strong>und</strong> neu<br />
entwickelte Sondenführung (unten)<br />
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47
Durchführung von Messungen<br />
Der seit 2002 eingesetzte teilautomatisierte Messanhänger erlaubt<br />
eine 1-Mann-Bedienung, eine schnellere Messung <strong>und</strong> eine Steigerung<br />
der Genauigkeit durch automatische Positionierung. Dazu ist das Kevlarverstärkte<br />
Messkabel mit Teufen- <strong>und</strong> Induktionsmarken versehen.<br />
Die maximale Messteufe (Messkabellänge) beträgt 600<br />
m, die tiefste bisher gemessene Bohrung hatte eine Teufe<br />
von 498 m.<br />
In den letzten 15 Jahren wurde eine „Messleistung“ von<br />
730.000 Messmetern erbracht; das bisher leistungsstärkste<br />
Jahr war 1994 mit 97.000 Messmetern.<br />
Anordnung der Meßstellen<br />
Werden Inklinometermessstellen außerhalb des<br />
späteren Aushubbereiches angeordnet, kann der<br />
Deformationsprozess über einen langen Zeitraum<br />
beobachtet werden. Inklinometermessstellen, die im<br />
Bereich des späteren Aushubs herge<strong>stellt</strong> werden,<br />
müssen dem Aushubfortschritt folgend er<strong>stellt</strong>, sowie<br />
ggf. überbaggert (eingekürzt) <strong>und</strong> wieder aufgewältigt<br />
werden. In den Tagebauen der RWE Power AG werden<br />
Inklinometerbohrungen daher üblicherweise vorlaufend<br />
in Niveau <strong>und</strong> Lage festgelegt <strong>und</strong> möglichst erst dann<br />
er<strong>stellt</strong>, wenn die entsprechende Gewinnungssohle diese<br />
Schnittlage innerhalb der Randböschung freigeschnitten<br />
hat. Damit sind kein Bohren im „offenen Tagebaufenster“<br />
<strong>und</strong> keine Überbaggerung der Inklinometerbohrung<br />
erforderlich. Darüber hinaus ist die Lebensdauer der<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Bohrung optimiert, da die vor der Erstellung innerhalb des<br />
Lockergebirges abgelaufene Verformung für eine Bohrung<br />
nicht relevant ist.<br />
Wenn bei starken Verformungen die Durchgängigkeit<br />
der Sonde durch das Vierkantrohr - auch eingekürzt auf<br />
0,5 m - nicht mehr gegeben ist, muss eine Messbohrung<br />
aufgegeben <strong>und</strong> zementiert werden.<br />
Auswertung von Messungen<br />
Abb. 3:<br />
Automatisierter Messanhänger<br />
Bezüglich der Auswertung waren bei Einsatz analoger<br />
Messtechnik anfangs nur relative Bewegungen interessant<br />
(Teufenlage von Verformungshorizonten, Unterscheidung<br />
zonale oder trennflächenartige Verformung). Aufgr<strong>und</strong> der<br />
begrenzten Genauigkeiten wurde bei der Auswertung ein<br />
Schwellenwert von 1 mm (sog. „Schwelle 1“) eingeführt,<br />
unterhalb dessen der gemessene Einzelwert nicht<br />
berücksichtigt wurde. Damit war aber kein Vergleich<br />
zwischen terrestrisch gemessener Kopfpunktbewegung<br />
<strong>und</strong> der aus der Inklinometermessung resultierenden<br />
Kopfpunktbewegung möglich, da das Inklinometerergebnis<br />
zu geringe Verformung ergab. Mit den höheren<br />
Genauigkeiten der digitalen Messtechnik ab 1994 konnte<br />
der Schwellenwert 1 mm entfallen <strong>und</strong> damit ist heute<br />
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48
ein Vergleich zwischen der aus terrestrischer Messung <strong>und</strong> der<br />
aus Inklinometermessung ermittelten Kopfpunktbewegung möglich.<br />
Aus der Differenz beider Messungen ergibt sich die Bewegung des<br />
- bei der üblichen Auswertung von Inklinometermessungen als fest<br />
angenommenen - Fußpunktes.<br />
Aktuell werden bei RWE Power 22 Bohrungen im Rheinischen<br />
Revier gemessen, davon 18 Bohrungen im Tagebau Hambach<br />
(davon 2 ehemalige Brunnen), sowie je 2 Bohrungen in den<br />
Tagebauen Garzweiler <strong>und</strong> Inden.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Die Bereitstellung der Messergebnisse erfolgt nach der Auswertung webbasiert auf einem internen Datenserver<br />
für einen ausgewählten Nutzerkreis aus den Tagebauen <strong>und</strong> den Planungsabteilungen. Beim Vergleich zwischen<br />
gemessenen <strong>und</strong> prognostizierten Verformungen ist für die Berechnung der Zeitbezug der Verformungen zu beachten, da<br />
Inklinometermessungen nur Verformungen nach Herstellung der Bohrung erfassen können.<br />
Abb. 5:<br />
Entwicklung Inklinometerverformung bei<br />
Bezug auf markscheiderisch gemessene<br />
Kopfpunktbewegung.<br />
Abb. 4:<br />
Entwicklung Inklinometerverformung<br />
bei Bezug auf festen Fußpunkt.<br />
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49
Zusammenfassung<br />
Inklinometermessungen haben sich in den letzten<br />
25 Jahren zu einem unverzichtbaren Hilfsmittel zur<br />
Beurteilung des Zustandes <strong>und</strong> damit der Standsicherheit<br />
von Tagebaurandböschungen im Rheinischen<br />
Braunkohlenrevier entwickelt.<br />
Sie dienen zur frühzeitigen in-situ-Lokalisierung von<br />
Verformungszonen <strong>und</strong> geringmächtigen einzelnen<br />
Verformungshorizonten.<br />
Sie erlauben damit Rückschlüsse auf die Ursachen von<br />
Böschungsverformungen <strong>und</strong> sind damit eine wichtige<br />
Ergänzung der terrestrischen markscheiderischen<br />
Messungen.<br />
Die Messeinrichtungen <strong>und</strong> Auswertungen wurden an die<br />
speziellen Anforderungen <strong>und</strong> Randbedingungen bei RWE<br />
Power angepasst <strong>und</strong> werden ständig weiterentwickelt.<br />
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Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />
RWE Power Aktiengesellschaft<br />
Dr.-Ing. Dieter Dahmen<br />
Gebirgs- <strong>und</strong> Bodenmechanik,<br />
Giersbergstrasse<br />
50126 Bergheim | Deutschland<br />
Tel.: +49 (0) 22 71 - 751 - 22 782<br />
Fax: +49 (0) 22 71 - 751 - 22 122<br />
eMail: d.dahmen@rwe.com<br />
Internet: www.rwe.com<br />
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50
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Wissen, was los ist -<br />
Die Anwendung von Web-basierten Monitoring- <strong>und</strong> Analyse-<br />
Plattformen für die Überwachung von Böschungen in<br />
Steinbrüchen <strong>und</strong> Tagebauen<br />
von Thomas Graf, Timothy D. Fyfe<br />
FUGRO CONSULT GmbH | Berlin | Deutschland<br />
Die Gewährleistung der betriebstechnischen <strong>und</strong> arbeitstechnischen Sicherheit gehört<br />
heutzutage zu den wichtigsten Kernbereichen beim Betrieb von Steinbrüchen <strong>und</strong> Tagebauen.<br />
Dabei ist die geotechnische Standsicherheit der Böschungen im Tagebaubetrieb ein nicht zu<br />
unterschätzendes Gefahrenpotenzial.<br />
Böschungsrutschungen entstehen dabei i.d.R., wenn<br />
durch ein oder mehrere Faktoren (z.B. geometrische,<br />
geologische oder hydrologische Verhältnisse), die<br />
Scherfestigkeit des anstehenden Materials geschwächt<br />
wird, beziehungsweise die äußeren treibenden Kräfte<br />
größer werden als die inneren haltenden Kräfte.<br />
Im Festgestein treten Standsicherheitsprobleme im<br />
Wesentlichen durch ein Abgleiten auf vorgegebenen<br />
Gleitflächen auf. Neben dem Abgleiten ist hier auch ein<br />
mögliches Abkippen zu beachten. Die Schwächezonen<br />
werden hierbei durch das im Fels vorhandene<br />
Kluftsystem gebildet. Neben den klassischen<br />
Böschungsbrüchen wie oben beschrieben besteht in<br />
wassergesättigten Kippenbereichen die Gefahr einer<br />
Verflüssigung, dem sogenannten Setzungsfließen.<br />
Dieser Gefügezusammenbruch, beispielsweise im<br />
Böschungsfuß einer im Wasser stehenden Kippe<br />
bewirkt in aller Regel das Versagen<br />
des gesamten darüber befindlichen<br />
trockenen Böschungssystems.<br />
Die dadurch entstehende rasante<br />
Dynamik ist akut lebensgefährlich.<br />
In der Vergangenheit hat dies im<br />
Braunkohlentagebau zu mehr als einem<br />
Dutzend tödlicher Unfälle geführt, aber<br />
auch im Steine- <strong>und</strong> Erdenbergbau<br />
kann diese Gefahr auftreten. Besonders<br />
gefährdet sind dabei Spülkippen, die auf<br />
Gr<strong>und</strong> ihres Kornspektrum, der lockeren<br />
Lagerung <strong>und</strong> der Wassersättigung<br />
besonders gefährdet sind für<br />
Setzungsfließereignisse.<br />
Abb. 1:<br />
Laser-Tachymeter zur<br />
Hangüberwachung<br />
Sanieren kann man instabile Böschungen durch<br />
Veränderungen der Geometrie (Abflachung bzw.<br />
Herstellung von Bermen), durch Vorschüttungen<br />
bzw. Abtragungen am Böschungskopf bzw.<br />
durch technologische oder auch biologische<br />
Verbaumaßnahmen. Sanierungsmaßnahmen sind<br />
i.d.R. sehr aufwendig, kostenintensiv <strong>und</strong> im laufenden<br />
Tagebaubetrieb auch nur bedingt umsetzbar. Zur sicheren<br />
Überwachung von Böschungen in Tagebaubetrieben<br />
empfiehlt sich daher der Einsatz von modernen<br />
Monitoringsystemen. Damit lassen sich kurzfristig <strong>und</strong><br />
zeitnah Fragen beantworten wie: Wo befindet sich das<br />
Gr<strong>und</strong>wasser im Hang? Sind aktuell Bewegungen in der<br />
Böschung zu erkennen? Müssen Vorsichtsmaßnahmen<br />
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51
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
getroffen werden? In der Vergangenheit bedeuteten derartige Fragestellungen aufwendige<br />
Feldmessungen, Monitoringkampagnen <strong>und</strong> Auswertungen. Die Ergebnisse solcher Messungen<br />
kamen i.d.R. zu spät wie zahlreiche Unglücke in der Vergangenheit gezeigt haben.<br />
Moderne Internet-basierte Anwendungen können dabei heutzutage leicht Abhilfe schaffen. In<br />
kürzester Zeit können vollautomatisch <strong>und</strong> in Echtzeit Antworten auf die oben ge<strong>stellt</strong>en Fragen<br />
geliefert werden. Das System sorgt dafür, dass immer alle relevanten Parameter vorliegen <strong>und</strong><br />
deren zeitliche Entwicklung schnell grafisch visualisiert <strong>und</strong> analysiert werden kann.<br />
Abb. 2:<br />
Auswahlbildschirm eines Webbasiertes<br />
Monitoringsystem<br />
Web-basierte Systeme verknüpfen gezielt Daten von<br />
unterschiedlichen Sensoren <strong>und</strong> Messpunkten im Feld<br />
zu aussagekräftigen Informationen <strong>und</strong> visualisierten<br />
Darstellungen. Verschiedenste Datenerfassungsgeräte<br />
<strong>und</strong> Sensoren, wie z.B. Tachymeter, Inklinometer,<br />
Extensometer, Piezometer, GPS, Webcams,<br />
Bohrlochsensoren, meteorologische Messgeräte u.v.m.<br />
können gleichzeitig aufgezeichnet <strong>und</strong> in Echtzeit von<br />
überall abgerufen werden.<br />
Die FUGRO CONSULT GMBH hat in den vergangenen<br />
Jahren auf Gr<strong>und</strong>lage der Software GeODin ein<br />
System entwickelt mit dem nach Installation eines<br />
Monitoringnetzwerkes vollautomatisch komplexe<br />
Böschungs- <strong>und</strong> Hangbereiche überwacht werden<br />
können. Derartige Systeme sind vielfach bereits<br />
erfolgreich in der Praxis eingesetzt worden.<br />
Vereinfacht arbeiten derartige Systeme wie folgt:<br />
Im zu überwachenden Bereich wird eine beliebige<br />
Anzahl von Messsensoren eingebaut. Die Sensoren<br />
messen in regelmäßigen Abständen vordefinierte<br />
Parameter <strong>und</strong> produzieren dabei Text-Dateien. Diese<br />
Dateien werden an einen im Feld installierten PC<br />
übertragen <strong>und</strong> dort zwischengespeichert.<br />
Vom Feld PC werden ereignis- oder zeitgesteuert die<br />
Text-Dateien auf einem FTP Server kopiert. Zusätzlich<br />
können die Textdateien täglich als Zip-Dateien auf<br />
dem Feld PC archiviert. Die Daten werden von einem<br />
FTP-Server abgeholt, dannach geprüft (sogenannte<br />
„Thresholds“) <strong>und</strong> dann automatisch in verschiedenen<br />
Tabellen in eine Datenbank geschrieben. Bei Bedarf <strong>und</strong><br />
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52
Ausgabe 02 | 2010<br />
Abb. 3:<br />
Beispiellayout zur Informationsdarstellung<br />
in Abhängigkeit der Ausgangswerte kann auch ein Pre-<br />
bzw. Post-Processing ausgeführt werden, bei dem <strong>neue</strong><br />
„virtuelle“, d.h. nicht gemessene sondern berechnete,<br />
Parameter entstehen können.<br />
Der GeODin Portal Server produziert Webdarstellungen<br />
in Echtzeit auf der Gr<strong>und</strong>lage der aktuell in der Datenbank<br />
vorhandenen Daten. Die gemessenen <strong>und</strong> berechneten<br />
Werte werden in GeODin-Layouts „on-the-fly“<br />
darge<strong>stellt</strong>, die jeder Webbrowser anzeigen kann. Die<br />
Darstellungen können dabei unterschiedlichste Grafiken<br />
<strong>und</strong> Informationen enthalten. Innerhalb der Darstellungen<br />
<strong>und</strong> Grafiken sind Verknüpfungen auf andere GeODin-<br />
Layouts (Webseiten) möglich. Diese können an variablen<br />
Textelementen oder auch an Zeitreihen festgelegt<br />
werden. Natürlich sind Verknüpfungen auch auf beliebige<br />
Webseiten <strong>und</strong> MapServer-Anwendungen möglich.<br />
Auf der Basis der GeODin-Platform erstellen Sie<br />
ein komplettes Web-Portal für die Präsentation Ihrer<br />
Datenbestände. Hierfür sind keinerlei Kenntnisse zu<br />
HTML-Programmierung oder Webseitengestaltung<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
erforderlich. In gewohnter GeODin-Arbeitsumgebung<br />
erstellen Sie Berichte, Darstellungen für geologische<br />
<strong>und</strong> geotechnische Sachverhalte <strong>und</strong> Grafiken aus<br />
vorliegenden Sensor-Ergebnissen. Eine Funktion zur adhoc-Erstellung<br />
von Berichten im PDF-Format ist ebenfalls<br />
enthalten.<br />
So können Sie ihren Nutzern des Web-Portals<br />
beispielsweise die Gesamtdokumentation einer Bohrung<br />
anbieten. Dies kann direkt auf der Webseite in mehreren<br />
Einzellayouts wie Kopfblatt, Profildarstellung <strong>und</strong><br />
Ausbauplan erfolgen <strong>und</strong> gleichzeitig einen Link für den<br />
Download des Komplettberichtes zu dieser Bohrung<br />
als PDF-Datei bereitstellen. Als wichtiges Sicherheits-<br />
Feature ist es weiterhin möglich, auf der Datenbank<br />
Skripts auszuführen, die Alarm-Funktionen steuern. Dabei<br />
sind kritische Parameter frei definierbar <strong>und</strong> Sie können<br />
festlegen bei welchen Ereignissen ein Alarm ausgelöst wird.<br />
Falls ein Alarm-Event eintritt, wird je nach Voreinstellung<br />
eine SMS <strong>und</strong>/oder Email an bestimmte verantwortlichen<br />
Personen versendet. Auch das Verschicken periodischer<br />
Berichte an ausgewählte Empfänger <strong>und</strong> ist möglich.<br />
www.advanced-mining.com<br />
53
Ereignissen ein Alarm ausgelöst wird. Falls ein Alarm-<br />
Event eintritt, wird je nach Voreinstellung eine SMS <strong>und</strong>/<br />
oder Email an bestimmte verantwortlichen Personen<br />
versendet. Auch das Verschicken periodischer Berichte<br />
an ausgewählte Empfänger <strong>und</strong> ist möglich.<br />
Wichtig dabei ist, dass die Systeme an die jeweils<br />
vorliegenden Bedürfnisse des Abbaubetriebes angepasst<br />
werden können. Somit lassen sie sich universell einsetzen<br />
<strong>und</strong> unterliegen keinerlei Einschränkungen. Weiterhin sind<br />
sie jederzeit unkompliziert erweiterbar. Selbstverständlich<br />
ist bei aller Konfigurierbarkeit <strong>und</strong> allzeitiger Zugänglichkeit<br />
die Sicherheit der sensiblen Daten vor unberechtigten<br />
Zugriffen garantiert. Damit steht den Abbaubetrieben<br />
eine hilfreiche <strong>und</strong> vergleichsweise preiswerte<br />
Palette an Werkzeugen parat, um den wachsenden<br />
Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden. Gleichzeitig<br />
können derartige Systeme dazu beigetragen, dass<br />
wirtschaftliche Ausfälle <strong>und</strong> finanzielle Schäden minimiert<br />
oder verhindert werden.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Abb. 4:<br />
Vereinfachtes Fließschema von der<br />
Datenerfassung zur Web-basierten<br />
Monitoringplattform<br />
WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />
FUGRO CONSULT GMBH<br />
Thomas Graf<br />
Fachbereichsleiter Bergbau/Infrastruktur<br />
Wolfener Strasse 36V<br />
12681 Berlin | Deutschland<br />
Tel.: +49 (0) 30 93 - 651 - 331<br />
Fax: +49 (0) 30 93 - 651 - 300<br />
eMail: T.Graf@fugro.de<br />
Internet: www.fugro.de<br />
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54
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Erk<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> Analyse des Untergr<strong>und</strong>es<br />
Gr<strong>und</strong>lage der Beurteilung der Standsicherheit von Böschungen<br />
von Dirk Bruhn<br />
Terra Control GmbH | Bad Nauheim | Deutschland<br />
Immer leistungsfähigere EDV-Systeme <strong>und</strong> moderne geotechnische Software zur Konstruktion<br />
<strong>und</strong> Berechnung von Böschungssicherungen <strong>und</strong> Standsicherheiten von Böschungen im Locker-<br />
<strong>und</strong> Festgestein haben zu einer erheblichen Vereinfachung der Bearbeitung geführt <strong>und</strong> liefern<br />
schnelle Resultate.<br />
Unsere Erfahrung des letzten Jahrzehnts zeigt, dass<br />
dieser Vorteil im Zuge des immer stärkeren Kostendruckes<br />
zu einer immer stärkeren Unterschätzung der Komplexität<br />
der jeweilig zu lösenden Aufgaben führt.<br />
Anhand eines Beispiels einer kleinen aber<br />
vergleichsweise tiefen Baugrube in Tonschiefern soll<br />
die Bedeutung der geotechnischen Untersuchung des<br />
Untergr<strong>und</strong>es herausgestrichen <strong>und</strong> erläutert werden.<br />
Die geotechnische / ingenieurgeologische Erk<strong>und</strong>ung<br />
hat im Wesentlichen folgende Fragestellungen zu klären:<br />
• Lithologische Zusammensetzung des Gesteins<br />
• Struktureller Aufbau (Trennflächengefüge)<br />
• Felsmechanische Kenngrößen<br />
• Wasserführung im Gestein auf den Trennflächen<br />
Dies wird in der Regel durch einen entsprechenden<br />
Erk<strong>und</strong>ungsumfang erzielt, welcher im Folgenden<br />
exemplarisch darge<strong>stellt</strong> wird:<br />
• Klärung der großräumigen geologischen Situation<br />
• Aufschlusspunkte sollten das Gebiet repräsentativ<br />
erfassen (z.B. DIN 4020)<br />
• Gegebenenfalls wird eine Nacherk<strong>und</strong>ung nötig<br />
• Aufschlussverfahren müssen die benötigte<br />
Aussagekraft <strong>und</strong> Eignung zur Probenahme besitzen<br />
(Bohrung, Schürfe, Sonderproben)<br />
• Gr<strong>und</strong>wasser sollte möglichst beobachtet,<br />
sinnvollerweise im Jahresgang beobachtet werden<br />
• Soll- / Ist-Abgleich der Situation während der Anlage<br />
der Böschung<br />
• Nachsorge durch regelmäßige Kontrolle<br />
Das nachfolgende Beispiel verdeutlicht die Entwicklung<br />
einer Baugrube unter zuvor trotz geotechnischen <strong>und</strong><br />
ingenieurgeologischen Untersuchungen nicht bekannten<br />
hochkomplexen Verhältnissen:<br />
Die Stadt Usingen plante eine Zweifeldsporthalle mit<br />
einer Tiefgarage in direkter Nachbarschaft zur bestehenden<br />
Schwimmhalle an einem Talabhang. Maßgeblich der<br />
Daten der geologischen Karte <strong>und</strong> bekannter Daten<br />
vorhergehender Baugruben im weiteren Umfeld der<br />
geplanten Baugrube würde die Aushubtätigkeit zum<br />
Auffahren der Baugrube in eine Lockergesteinsbedeckung<br />
aus Residuallehmen (Hanglehme) <strong>und</strong> darunter<br />
lagernden Tonschiefern der unterdevonischen Emsstufe<br />
einschneiden.<br />
Bisherige Erfahrungen mit diesem Untergr<strong>und</strong> in<br />
benachbarten Baugruben zeigten, dass die Verwitterung<br />
der Tonschiefer zum Teil mehrere Meter tief in den<br />
Tonschiefer hinein reicht.<br />
Die strukturgeologische Situation im Baufeld wird durch<br />
die für das rheinische Schiefergebirge typische Südwest /<br />
Nordost streichende Faltenstrukturen geprägt.<br />
Die gefaltete Schichtung wird durch eine engständige<br />
Schieferung <strong>und</strong> von zeitlich unterschiedlichen<br />
Generationen von Störungen durchlaufen.<br />
Unter ähnlichen strukturellen <strong>und</strong> geologischen<br />
Bedingungen wurden Baugruben <strong>und</strong> Böschungen im<br />
anstehenden Tonschiefer mit einem Böschungswinkel von<br />
β = 70° für temporäre Böschungen sicher <strong>und</strong> erfolgreich<br />
angelegt.<br />
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55
Auf Basis dieser Information wurde die geotechnische<br />
Baugr<strong>und</strong>untersuchung für das Baufeld anhand von<br />
2 Schürfgruben, 6 Rammkernbohrungen <strong>und</strong> zwei<br />
überschweren Rammsondierungen (DPG) mit einem 200 kg<br />
Rammbären sowie Ac = 20 cm² <strong>und</strong> d = 50 mm ausgeführt.<br />
Die Ergebnisse dieser Untersuchung bestätigten die<br />
oben zitierten <strong>und</strong> für das Baufeld angenommenen<br />
ingenieurgeologischen Verhältnisse:<br />
Unter einer Lockergesteinüberlagerung von Hanglehmen<br />
im Sinne von Residuallehmen mit Mächtigkeiten zwischen<br />
3 <strong>und</strong> 5 m wurde der verwitterte unterdevonische<br />
Tonschiefer angetroffen. Die Übergangszone zu den<br />
weniger stark verwitterten Tonschiefern reichte bis zu<br />
7,5 m unter Geländeoberkante.<br />
Die Klärung der strukturgeologischen<br />
Situation zeigte, dass die zukünftige<br />
Nordböschung der Baugrube durch<br />
die Trennflächen der jeweiligen<br />
strukturellen Elemente, im Wesentlichen<br />
der Schieferung, in einem Winkel von<br />
ca. 10° geschnitten wird. Weiterhin<br />
konnte nachgewiesen werden, dass<br />
die Baugrube strukturgeologisch im<br />
Bereich eines aufsteigenden Schenkels<br />
einer regionalen Nordwest vergenten<br />
Faltenstruktur lokalisiert ist.<br />
Die Schichtung <strong>und</strong> die Schieferung<br />
des Tonschiefers zeigten denselben<br />
Einfallswinkel, jedoch fällt die<br />
Schieferung etwas steiler ein als<br />
die Schichtung. Schichtflächen <strong>und</strong><br />
Schieferflächen wurden mit einem<br />
Einfallen zwischen 65° <strong>und</strong> 80° in<br />
Richtung zur Baugrube ermittelt.<br />
Die Bewertung der<br />
vorgenannten zusammengefassten<br />
Untersuchungsdaten resultierte in<br />
der Angabe eines wirtschaftlichen<br />
<strong>und</strong> sicheren Böschungswinkels für<br />
den Residuallehm von 50° <strong>und</strong> für den<br />
unterdevonischen Tonschiefer von 70°.<br />
Beide Böschungsbereiche sollten durch<br />
eine Berme mit 1 m Breite getrennt<br />
werden.<br />
Da unterschiedliche Ergebnisse der<br />
überschweren Rammsondierung sowie<br />
die Ergebnisse der Schürfgruben auf<br />
die Möglichkeit einer Inhomogenität<br />
hinwiesen, wurde für ein wirtschaftlich<br />
tragbares Management dieser im<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Zuge des Bodenaushubs möglicherweise auftretenden<br />
Inhomogenitäten festgelegt, dass der Unternehmer die<br />
Baugrube von Süd nach Nord, also vom flachen bis zum<br />
tiefen Ende über die gesamte Höhe der jeweils schrittweise<br />
freizulegenden nördlichen Böschung ausheben sollte.<br />
Im Zuge dieses Aushubes sollte täglich die strukturelle<br />
<strong>und</strong> geologische Situation der jeweiligen nördlichen<br />
Aushubböschung <strong>und</strong> der Aushubsohle überprüft werden.<br />
Auf diese Weise wären Inhomogenitäten im Untergr<strong>und</strong><br />
rechtzeitig vor Anlage der endgültigen Nordböschung<br />
erkannt worden <strong>und</strong> das Konzept der Böschungssicherung<br />
hätte angepasst werden können.<br />
Abb. 1:<br />
Entlang der zerstörten nördlichen Böschung wurden in<br />
Teilbereichen kleinformatige Duplexstrukturen festge<strong>stellt</strong>.<br />
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56
Angeblich aus wirtschaftlichen Gründen <strong>und</strong> wegen<br />
eines sehr engen Zeitplans wurde der Baugrubenaushub<br />
nicht nach der o.g. Empfehlung durchgeführt. Kurz vor<br />
der Profilierung der endgültigen nördlichen Böschung<br />
entwickelten sich in diesem Böschungsbereich mehrere<br />
Böschungsbrüche an der zu diesem Zeitpunkt 8 m hohen<br />
Böschung.<br />
Das in die Baugrube abgeglittene Schichtpaket des<br />
Tonschiefers sowie die weitere Instabilität der Böschung<br />
führten aus Sicherheitsgründen zu einer Sperrung des<br />
gefährdeten Bereiches.<br />
Die unmittelbare Erk<strong>und</strong>ung der entstandenen Situation<br />
zeigte, dass die Baugrubensohle komplett durch die<br />
Fahrspuren von Baggern <strong>und</strong> Dumpern zerfahren war <strong>und</strong><br />
keine Überwachung der geologischen Situation ermöglicht<br />
hat. Entgegen der Empfehlung wurde kein tägliches<br />
Monitoring der Untergr<strong>und</strong>situation durchgeführt.<br />
Die nachfolgende Untersuchung der strukturellen<br />
<strong>und</strong> geologischen Situation zeigt ein hochkomplexes<br />
Zusammenspiel von mehreren limitierenden<br />
strukturgeologischen Parametern:<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Entlang der zerstörten nördlichen Böschung wurden<br />
in Teilbereichen kleinformatige Duplexstrukturen (Abb. 1)<br />
festge<strong>stellt</strong>.<br />
Per Definition werden Duplexstrukturen durch<br />
Scherflächen begrenzt. Durch ihre Existenz bewiesen sie<br />
somit eine in den Tonschiefern lokalisierte Scherzone.<br />
Weitere Untersuchungen konnten zeigen, dass diese<br />
Scherzone durch mehrere nachfolgende Störungen<br />
erneut aktiviert wurde. Die relevanten Flächen dieser<br />
Scherzone zeigten bei einer südlichen Einfallsrichtung<br />
einen Einfallswinkel von 42° bis 50° nahezu parallel zur<br />
Böschungsneigung.<br />
Diese böschungsparallele Orientierung der Scherzone<br />
zusammen mit dem intensiv gestörten Material wurde als<br />
der Hauptgr<strong>und</strong> für das Versagen der Böschung festge<strong>stellt</strong>.<br />
Auf den Scherflächen in der Aushubböschung rutschten<br />
kompakte Blöcke des Tonschiefers mit Dicken um ca. 1 m<br />
hinab zum Böschungsfuß auf die Baugrubensohle (Abb.2).<br />
Abb. 2:<br />
Auf den Scherflächen in der Aushubböschung rutschten<br />
kompakte Blöcke des Tonschiefers mit Dicken um ca. 1 m<br />
hinab zum Böschungsfuß auf die Baugrubensohle.<br />
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57
Im Zuge der Untersuchung wurde auch die<br />
Baugrubensohle gesäubert. Dabei wurde eine Wasser<br />
führende Großstörung festge<strong>stellt</strong>, welche die Baugrube<br />
im Bereich der nördlichen Böschung mit einem südöstlich<br />
nordwestlichen Streichen durchzog. Diese Großstörung<br />
zeigte aufgr<strong>und</strong> ihrer Wasserführung <strong>und</strong> als Resultat der<br />
vermutlich tertiären Verwitterung eine massive Alteration<br />
des benachbarten Gesteins (Fig. 3). Die Plastifizierung der<br />
Tonschiefer <strong>und</strong> die Deformationszonen dieser Großstörung<br />
konnte mehrere Meter in den umgebenden Tonschiefer<br />
zurück verfolgt werden. Durch die Störung wurden die<br />
westlichen Abschnitte der relevanten nördlichen Böschung<br />
deutlich alteriert, wie Fig. 4 entnommen werden kann.<br />
Die Bewertung der Untersuchungen ergab, dass<br />
die oben beschriebenen strukturellen geologischen<br />
Elemente zu einer deutlichen Verschlechterung der<br />
felsmechanischen Parameter führten. Im Bereich der stark<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Abb. 3:<br />
Die Großstörung zeigte aufgr<strong>und</strong> ihrer Wasserführung <strong>und</strong><br />
als Resultat der vermutlich tertiären Verwitterung eine<br />
massive Alteration des benachbarten Gesteins.<br />
alterierten Tonschiefer wurden aus Rückrechnungen der<br />
Winkel der inneren Reibung mit φ = 14° <strong>und</strong> die Kohäsion<br />
mit c = 5 kN/m² ermittelt. Für die nur gering alterierten<br />
Bereiche der Böschung wurden nach gleichem Verfahren<br />
felsmechanische Parameter von φ = 21° <strong>und</strong> c = 8 kN/m²<br />
bestimmt.<br />
Die auf Basis dieser Daten durchgeführte<br />
Böschungsberechnung führte zu einer Sicherung<br />
einer 60°- Böschung durch Felsnägel. Aus Gründen<br />
der Arbeitssicherheit wurden an der endgültig mit 60°<br />
profilierten Nordböschung die notwendigen Bohrarbeiten<br />
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58
mit einer an einem Ausleger eines Baggergerät<br />
montierten Morath Bohrlafette unter Verwendung eines<br />
Druckluftimlochhammers gebohrt. Das Einführen der<br />
Felsnägel in die Bohrlöcher <strong>und</strong> die Verpressarbeiten<br />
wurden von einer Hebebühne aus einem sicheren Abstand<br />
heraus durchgeführt.<br />
Anhand dieses Beispiels ist ersichtlich, dass auch bei<br />
zunächst scheinbar bekannten Fällen eine umfassende<br />
geotechnische bzw. ingenieurgeologische Betreuung von<br />
großer Bedeutung ist.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />
Terra Control geologische Beratung <strong>und</strong> Umwelttechnik GmbH<br />
Dirk Bruhn<br />
Bad Nauheimer Straße 19<br />
61231 Bad Nauheim | Deutschland<br />
Tel.: +49 (0) 60 32 - 971 - 355<br />
Fax: +49 (0) 60 32 - 971 - 357<br />
eMail: bruhn@terra-control.de<br />
Internet: www.terra-control.de<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Im relevanten Fall hätte ein durchgeführtes Monitoring<br />
<strong>und</strong> aus geotechnischer Sicht eine fachgerechte<br />
Entwicklung der Baugrubensohle (ohne die dort sichtbaren<br />
Strukturen zu zerstören) viel Zeit <strong>und</strong> Geld sparen können.<br />
Abb. 4:<br />
Durch die Störung wurden die westlichen<br />
Abschnitte der relevanten nördlichen<br />
Böschung deutlich alteriert.<br />
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59
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Berücksichtigung von Erdbeben bei<br />
Standsicherheitsberechnungen für tiefe Endböschungen<br />
unter Wasser<br />
von Dr. Michael Goldscheider 1 , Dr. Dieter Dahmen 2 , Dr. Christian Karcher 2<br />
1 vormals Institut für Bodenmechanik <strong>und</strong> Felsmechanik Univ. Karlsruhe, i. R.<br />
2 Gebirgs- <strong>und</strong> Bodenmechanik, RWE Power AG | Bergheim | Deutschland<br />
Einführung in Problem <strong>und</strong><br />
Lösungsmethode<br />
Die typische Endböschung der Tagebaue<br />
im Rheinischen Braunkohlenrevier, um deren<br />
Standsicherheitsberechnung es hier geht, ist etwa<br />
100 bis 300 m tief <strong>und</strong> schneidet in ein Gebirge aus mehreren<br />
söhligen bis leicht geneigten Lockergesteinsschichten ein<br />
(Abb. 1). Die Schichten unterscheiden sich in Körnung,<br />
Wichte, Wasserdurchlässigkeit <strong>und</strong> in den effektiven<br />
Scherparametern j’ <strong>und</strong> c’. Wenig unterhalb des<br />
Böschungsfußpunkts liegt oft eine Ton-schicht mit sehr<br />
geringer Scherfestigkeit. Es ist der Zustand zu betrachten,<br />
in dem die Böschung teilweise in einen See eintaucht. Der<br />
Gr<strong>und</strong>wasserspiegel im Böschungskörper soll horizontal<br />
sein <strong>und</strong> wird in Höhe des offenen Wasserspiegels<br />
angenommen. Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass die<br />
Böschung Erdbebenbeschleunigungen mit horizontaler<br />
<strong>und</strong> vertikaler Komponente<br />
Formeln (1)<br />
ausgesetzt sein kann (g Erdbeschleunigung, a h <strong>und</strong> a v<br />
relative horizontale bzw. vertikale Bodenbeschleunigung<br />
infolge Erdbeben). Die Werte für Erdbebenbeschleunigungen<br />
wurden durch ingenieurseismische Untersuchungen<br />
an der Erdbebenstation Bensberg der Universität Köln<br />
ermittelt [1] <strong>und</strong> sind für unsere Betrachtung gegebene<br />
Größen. Mit folgenden Werten – eingerechnet eine<br />
zulässige Abminderung für Böschungen – wird nach diesen<br />
Angaben gerechnet: a h = 0,5 m/s2, av = 0,35 m/s², Dauer der<br />
starken Bodenbewegungen etwa 5 s (bei quasistatischen<br />
Berechnungsverfahren ist nach [3] mit nur 50% der<br />
maximalen horizontalen <strong>und</strong> vertikalen Beschleunigungen<br />
zu rechnen; ah = 0,5 m/s2 <strong>und</strong> av = 0,35 m/s² sind die auf<br />
50% verminderten Werte aus den ingenieurseismischen<br />
Untersuchungen).<br />
Die Aufgabe, über die hier berichtet wird, besteht darin,<br />
Methoden zu entwickeln, um die Sicherheit derartiger<br />
Böschungen gegen tief greifende Böschungsrutschungen<br />
unter den genannten Einwirkungen zu berechnen.<br />
Eine Böschungsrutschung wird dabei als plastisches<br />
Versagen betrachtet, wobei sich die Betrachtung auf<br />
den plastischen Grenzzustand beschränkt. Verformungen<br />
werden im Rahmen dieses Teils der Untersuchungen nicht<br />
berechnet.<br />
Bei der klassischen Methode der<br />
Standsicherheitsberechnung nach der Plastizitätstheorie<br />
geht man von der Kinematik des Versagens, dem so<br />
genannten Bruchmechanismus aus, der aufgr<strong>und</strong><br />
der Beobachtung <strong>und</strong> Erfahrung unter Beachtung<br />
gewisser Gesetzmäßigkeiten anzunehmen ist. Für diesen<br />
Bruchmechanismus wird die Statik im Grenzgleichgewicht<br />
aufge<strong>stellt</strong>. Im Rahmen unserer Untersuchungen für<br />
die tiefen Endböschungen haben wir die Ansätze für<br />
zusammengesetzte Bruchmechanismen <strong>und</strong> für Gleitkreise<br />
nach dem Lamellenverfahren theoretisch überprüft <strong>und</strong> an<br />
die vorliegenden besonderen Bedingungen angepasst.<br />
Zusammengesetzte Bruchmechanismen werden von<br />
mehreren Gleitkörpern gebildet, die bei der Berechnung<br />
als in sich starr angenommen werden dürfen <strong>und</strong> sich auf<br />
geraden inneren <strong>und</strong> äußeren Gleitlinien relativ zu einander<br />
Abb. 1:<br />
Gegebene Situation: Tiefe<br />
geschichtete Böschung, die<br />
in ein Gewässer eintaucht.<br />
(a) bis (f) Schichten.<br />
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60
<strong>und</strong> zur festen Umgebung bewegen können (Beispiele<br />
Abb. 2). Die Gesetzmäßigkeiten für die Konstruktion <strong>und</strong><br />
Berechnung derartiger Bruchmechanismen sind in [2]<br />
beschrieben. Zusammengesetzte Bruchmechanismen<br />
sind optimal dazu geeignet, die Besonderheiten der<br />
Schichtung, Böschungsgeometrie <strong>und</strong> Einwirkungen zu<br />
berücksichtigen.<br />
Abb. 2:<br />
Beispiele für zusammengesetzte<br />
Bruchmechanismen aus mehreren<br />
Gleitkörpern <strong>und</strong> im Längsschnitt<br />
geraden Gleitlinien [2].<br />
Abb. 3:<br />
Beispiel eines Gleitkreises mit<br />
Wasserdrücken <strong>und</strong> Lamelleneinteilung;<br />
Koordinaten <strong>und</strong> Bezeichnungen.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Dieser Beitrag beschränkt sich auf die Darstellung<br />
der Wirkungen von Erdbebenkräften auf den Boden<br />
<strong>und</strong> ihren Ansatz beim Lamellenverfahren nach<br />
Bishop für Gleitkreise (Bild 3). DIN 4084, wo dieses<br />
Gleitkreisberechnungsverfahren behandelt wird,<br />
enthält keine Angaben über die Berücksichtigung von<br />
Erdbebenkräften. Unsere Ansätze setzen voraus, dass das<br />
Korngefüge durch die Erdbebenbeschleunigungen nicht<br />
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61
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
geändert wird, sie gelten also nicht für sehr starke Beben <strong>und</strong> sehr lockere Böden. Für zusammengesetzte<br />
Bruchmechanismen gelten im Prinzip die gleichen Ansätze für die Erdbebenwirkungen, aber dort gestaltet sich<br />
die Berechnung der Statik etwas komplizierter, weil die vereinfachenden statischen Annahmen des Bishop-<br />
Verfahrens nicht benutzt werden.<br />
Die Statik der Gleitkreis-Lamellen nach Bishop<br />
Abb. 4:<br />
Statik für eine Lamelle im Bereich C des Gleitkörpers.<br />
(a) Lamelle mit allen angreifenden Kräften<br />
einschließlich der Erdbebenkräfte. (b) Kräftepolygon<br />
für Grenzgleichgewicht im Zustand ohne Erdbeben.<br />
(c) Kräftepolygon für Grenzgleichgewicht im Zustand<br />
mit Erdbebenkräften bei nach unten gerichteter<br />
+ senkrechter Komponente DV . (d) wie (c), jedoch mit<br />
i<br />
nach oben gerichteter senkrechter Erdbebenkraft DVi- www.advanced-mining.com<br />
62
Statik der Lamellen ohne Erdbebenkräfte<br />
Beim Lamellenverfahren zur Berechnung von Gleitkreisen<br />
wird der Gleitkörper durch senkrechte Schnitte in Lamellen<br />
zerlegt (Abb. 3). Die Zerlegung in Lamellen dient dazu, über<br />
stati-sche Annahmen <strong>und</strong> die Gleichgewichtsbedingungen<br />
für die einzelnen Lamellen eine statisch mögliche Lösung<br />
für die Spannungsverteilung längs der Gleitlinie, die<br />
statisch unbestimmt ist, zu erhalten. Eine Lösung für die<br />
Spannungsverteilung wird benötigt, weil die Sicherheit<br />
gegen Böschungsbruch mit einer gekrümmten Gleitlinie<br />
in einem Reibungsboden von der Spannungsverteilung<br />
abhängt. Die dabei einzuführenden statischen Annahmen<br />
beziehen sich auf die frei geschnittenen Kräfte in den<br />
Lamellenschnitten. Die Statik wird für einen gedachten<br />
Grenzgleichgewichtszustand aufge<strong>stellt</strong>, wobei mit der<br />
effektiven Grenzbedingung für die einzelnen Schichten<br />
Formeln (2)<br />
gerechnet wird; dabei sind mit c’ <strong>und</strong> s’ gemäß dem für<br />
Tagebauendböschungen verwendeten Sicherheitskonzept<br />
die charakteristischen Werte der Scherparameter<br />
gemeint.<br />
Beim Lamellenverfahren nach Bishop,<br />
welches hier zugr<strong>und</strong>e gelegt wird, werden die<br />
Lamellenschnittkräfte horizontal angenommen.<br />
Außerdem werden die Anforderungen aus der<br />
Momentengleichgewichtsbedingung für die einzelnen<br />
Lamellen vernachlässigt.<br />
Es sei n die Anzahl der Lamellen <strong>und</strong> i mit 1< i < n die<br />
laufende Nummer der Lamellen. Die Lamellenbreite ist<br />
b i <strong>und</strong> ihre Winkelkoordinate q i , wobei q i durch den<br />
Radiusvektor des Schnittpunkts der senkrechten Mittellinie<br />
der Lamelle mit dem Gleitkreis festgelegt wird (Abb. 4 a).<br />
Für die weiteren Überlegungen genügt es, eine Lamelle<br />
aus dem Bereich C von Abb. 3 zu betrachten, in dem die<br />
Böschungsoberfläche unter dem Außenwasserspiegel<br />
liegt. Im mittleren Bereich B entfallen die Wasserdrücke<br />
wi auf die Böschungsoberfläche, im oberen Bereich A<br />
auch alle Wasserdrücke ui auf die inneren Ränder. Abb.<br />
4 a zeigt die an einer Lamelle im Bereich C angreifenden<br />
Kräfte unter den genannten Bedingungen. Vor allem<br />
wegen der verschiedenen Wirkungen der Erdbebenkräfte<br />
auf die Wasserdrücke im Boden werden die Wasserdrücke<br />
wie in DIN 4084 durch Ansatz der Wasserdrücke auf alle<br />
Ränder eines Bodenelements in Verbindung mit der totalen<br />
Bodenwichte statt mit den Strömungskräften <strong>und</strong> der<br />
Auftriebswichte berücksichtigt; der letztere Ansatz wäre<br />
jedoch auch möglich. Ohne Erdbeben greifen somit an<br />
einer Lamelle folgende Kräfte an:<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
1) Die totale Gewichtskraft G i , berechnet unter<br />
dem Wasserspiegel mit der (totalen) Wichte<br />
g r des wassergesättigten Bodens, über dem<br />
Gr<strong>und</strong>wasserspiegel mit der Wichte g des feuchten<br />
Bodens. Die Wirkungslinien der G i werden<br />
vereinfachend in der senkrechten Mittellinie der<br />
Lamellen angenommen – unabhängig von der Form<br />
der Lamelle.<br />
2) Die hydrostatischen Wasserdrücke u auf den<br />
Gleitlinienabschnitt <strong>und</strong> die Lamellenschnitten <strong>und</strong><br />
w auf die freie Böschungsoberfläche; sie berechnen<br />
sich mit den<br />
Formeln (3)<br />
darin ist g w die Wichte des Wassers <strong>und</strong> h u bzw.<br />
h w die senkrechte Höhe des Wasserspiegels<br />
über dem Angriffspunkt von u bzw. w (Abb.<br />
1 <strong>und</strong> 4 a); die Wasserdrücke werden zu<br />
resultierenden Kräften senkrecht auf die<br />
betreffenden Ränder zusammengefasst; so wirkt<br />
auf den Gleitlinienabschnitt die resultierende<br />
Wasserdruckkraft,<br />
(Formel (4))<br />
wobei u i der durchschnittliche Wasserdruck in<br />
diesem Gleitlinienabschnitt ist <strong>und</strong> angenommen<br />
wird, dass U i unter dem Winkel J i gegen die Vertikale<br />
geneigt ist; auf die Böschungsoberfläche wirken die<br />
Komponenten<br />
(Formel (5))<br />
(Dh i siehe Abb. 4 a). Die resultierenden<br />
Wasserdruckkräfte auf die beiden senkrechten<br />
Lamellenschnittränder sind U i,i-1 <strong>und</strong> U i,i+1 ; diese<br />
brauchen aber bei horizontalem Wasserspiegel<br />
nicht berechnet zu werden, weil sie sich gegenseitig<br />
aufheben.<br />
3) Die resultierende effektive Normalkraft N’ i , wobei<br />
wie für U i angenommen wird, dass N’ i unter J i gegen<br />
die Vertikale geneigt ist, das heißt, im Schnittpunkt<br />
der senkrechten Mittellinie der Lamelle mit dem<br />
Gleitkreis angreift.<br />
4) Die resultierende Scherwiderstandskraft T i im<br />
Gleitlinienabschnitt; diese soll einen gedachten<br />
Grenzgleichgewichtszustand erfüllen, was durch<br />
den Ansatz erreicht wird:<br />
(Formel(6))<br />
wobei entsprechend der Grenzbedingung (2) gelten<br />
soll<br />
(Formel (6a))<br />
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63
in Gl. (6) bedeutet h F einen für alle Schichten <strong>und</strong><br />
Lamellen gleichen <strong>und</strong> unbekannten Faktor, der<br />
so zu bestimmen ist, dass sich zwischen den T i<br />
nach Gl. (6) <strong>und</strong> den gegebenen einwirkenden<br />
Kräften Gleichgewicht ergibt. h F hat die Bedeutung<br />
eines globalen Sicherheitsbeiwerts <strong>und</strong> heißt<br />
Sicherheitsbeiwert nach Fellenius. Statt mit h F lässt<br />
sich Gl. (6) auch mit dem in DIN 4084 definierten<br />
Ausnutzungsgrad der Scherwiderstände schreiben.<br />
Der Angriffspunkt von T i wird ebenso wie derjenige<br />
von N’ i im Schnittpunkt der senkrechten Mittellinie<br />
der Lamelle mit dem Gleitkreis, die Neigung in<br />
Richtung der Tangente in diesem Punkt, das<br />
heißt unter dem Winkel J i gegen die Horizontale<br />
angenommen.<br />
5) Die Lamellenschnittkräfte (Erddrücke) E i,i-1 <strong>und</strong><br />
E i,i+1 , die horizontal angenommen werden, womit<br />
unter allen mögliche Richtungsannahmen die<br />
Scherfestigkeit in diesen Schnitten am wenigsten<br />
ausgenutzt wird.<br />
Für die Statik wird die Vereinfachung eingeführt,<br />
dass die Momentengleichgewichtsbedingung für die<br />
einzelnen Lamellen nicht beachtet wird; nur die je zwei<br />
Kräftegleichgewichtsbedingungen werden berücksichtigt.<br />
Dieser statischen Vereinfachung entsprechen die bei<br />
der obigen Aufzählung der Kräfte genannten Annahmen<br />
bezüglich der Angriffspunkte <strong>und</strong> Richtungen der Kräfte<br />
G i , U i , N’ i <strong>und</strong> T i . Die Momentengleichgewichtsbedingung<br />
für die einzelne Lamelle könnte unter anderem eine<br />
exzentrische Lage des gemeinsame Angriffspunkts<br />
von T i <strong>und</strong> N’ i erfordern. Damit würden sich auch die<br />
Neigungswinkel dieser Kräfte ändern, was sich auf das<br />
Kräftegleichgewicht <strong>und</strong> somit die Größe der unbekannten<br />
Kräfte auswirken würde. Andererseits ist die Erfüllung<br />
des Momentengleichgewichts für jede Lamelle im<br />
Allgemeinen nicht möglich, ohne Unstetigkeiten in der<br />
Spannungsverteilung zu erzeugen, die physikalisch<br />
ausgeschlossen sind. Bei der Lösung des Gleitkreisproblems<br />
sind statische Näherungen unumgänglich, <strong>und</strong> gewisse<br />
Ungenauigkeiten müssen akzeptiert werden; denn der<br />
Gleitkreis ist im Allgemeinen nicht die exakte Lösung des<br />
plastischen Problems.<br />
Nach Vernachlässigung des Momentengleichgewichts<br />
stehen für jede Lamelle i, 1 < i < n folgende Gleichungen<br />
zur Verfügung:<br />
1) Die Grenzbedingung für die effektiven Spannungen,<br />
Gl. (2), unter Einrechnung des unbekannten globalen<br />
Sicherheitsbeiwerts h F nach Fellenius: Für die<br />
Kräfte an einer Lamelle nach Abb. 4 a führt die<br />
Grenzbedingung auf Gl.(6) <strong>und</strong> (6 a):<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
(Formel (7))<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
2) Gleichgewicht der Vertikalkräfte<br />
3) Gleichgewicht der Horizontalkräfte<br />
(Formel (8))<br />
(Formel (9))<br />
wobei die Schnittkräfte E i,i-1 <strong>und</strong> E i-1,i an einem<br />
Lamellenschnitte entgegengesetzt gleich sind.<br />
Bei dem hier vorausgesetzten horizontalen<br />
Wasserspiegel ist die Resultierende der<br />
Horizontalkomponenten aller Wasserdrücke auf<br />
eine Lamelle gleich Null:<br />
wodurch sich Gl. (9) wie folgt vereinfacht:<br />
(Formel (9a))<br />
Die Gleichungen (7) bis (9) bzw. (9 a) für die n Lamellen<br />
bilden ein System von 3n nicht homogenen Gleichungen.<br />
Die Unbekannten sind: die je n Gleitlinienkräfte T i <strong>und</strong> N’ i ,<br />
die n-1 Lamellenschnittkräfte E i,i+1 , 1< i < n-1, <strong>und</strong> der globale<br />
Sicherheitsbeiwert h F , also insgesamt 3n Größen. Daher<br />
lassen sich mit dem Gleichungssystem alle Unbekannten<br />
eindeutig bestimmen. Aber das Gleichungssystem<br />
ist in h F nichtlinear. Daher lässt sich h F nur iterativ<br />
berechnen. Ist h F bekannt, so könnte das verbleibende,<br />
nun lineare Gleichungssystem explizit nach den übrigen<br />
Unbekannten aufgelöst werden. Das Kräftepolygon in<br />
Abb. 4 b ist die graphische Lösung dieser Gleichungen<br />
für eine Lamelle mit einem angenommenen Wert für h F ;<br />
durch Aneinanderzeichnen der Kräftepolygone für alle<br />
Lamellen erhielte man die vollständige Lösung. Bei der<br />
üblichen Anwendung des Bishop-Verfahrens beschränkt<br />
man sich auf die Bestimmung allein von h F bzw. des<br />
Ausnutzungsgrads der Scherwiderstände.<br />
Zur Bestimmung von h F aus den Gln. (7) bis (9) geht man<br />
üblicherweise wie folgt vor: man ersetzt in Gl. (8) T i durch<br />
den Ausdruck von Gl. (7) <strong>und</strong> löst diese Gleichung nach N’ i<br />
auf; man erhält so den Ausdruck<br />
(Formel (10))<br />
diesen Ausdruck für N’ i , Gl. (10) setzt man wieder in Gl.<br />
(7) ein <strong>und</strong> löst nach R i auf:<br />
(Formel (11))<br />
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64
Die Gleichgewichtsbedingungen für die Horizontalkräfte<br />
könnte man verwerten, indem man zuerst die Summe<br />
dieser Gleichungen für alle Lamellen bildet, wodurch sich<br />
die Lamellenschnittkräfte E i,i+1 , 1< i < n-1 herausheben<br />
würden; aber diese Gleichungssumme enthielte immer<br />
noch die U i <strong>und</strong> die Unbekannten N’ i . Zu einer noch<br />
bequemeren Gleichung gelangt man, indem man nach<br />
dem Vorschlag von Bishop anstelle der Summe der<br />
Gleichgewichtsgleichungen für die Horizontalkräfte, die<br />
Summe der Momente um den Gleitkreismittelpunkt benutzt.<br />
Diese Gleichung lautet:<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
(Formel (12))<br />
darin ist M wx = Wx× dwdas<br />
Moment der<br />
Horizontalkomponente des gesamten Wasserdrucks auf<br />
die Böschungsoberfläche um den Gleitkreismittelpunkt.<br />
Umformen von Gl. (12) ergibt die implizite Gleichung für hF (Formel (13))<br />
mittels Gl. (13) <strong>und</strong> (11) bestimmt man h F iterativ, wobei<br />
man mit einem Schätzwert h 0 beginnt.<br />
Es ist anzumerken, dass h F auch über die<br />
Gleichgewichtsbedingung der Horizontalkräfte Gl. (9)<br />
iterativ bestimmt werden könnte, wobei dieser h F – Wert<br />
von dem Wert nach Gl. (13) trotz gleicher Definition im<br />
Allgemeinen verschieden ist. Der Unterschied zwischen<br />
den beiden h F – Werten ist auf den unvermeidlichen Defekt<br />
im Momentengleichgewicht für die einzelnen Lamellen<br />
zurückzuführen, der sich auf beide Berechnungsarten,<br />
nach Gl. (9) <strong>und</strong> nach Gl. (13) unterschiedlich auswirkt.<br />
Üblich <strong>und</strong> in DIN 4084 festgelegt ist die Berechnungsart<br />
nach Gl. (13), was aber überwiegend historisch begründet<br />
ist.<br />
Einführung der Erdbebenkräfte in die<br />
Lamellenstatik<br />
Die entscheidende statische Annahme des<br />
Lamellenverfahrens nach Bishop, nämlich, dass die<br />
Schnittkräfte in den senkrechten Lamellenschnitten<br />
horizontal sind, wird auch für den Fall mit Erdbeben<br />
übernommen.<br />
Die Kräfte infolge der Erdbebenbeschleunigungen<br />
sind Massenkräfte in abwechselnd entgegengesetzten<br />
Richtungen. Von der senkrechten Komponente sind<br />
bei Böschungen beide Zustände mit maximalen<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Trägheitskräften, nach oben <strong>und</strong> nach unten zu untersuchen;<br />
von der waagerechten Komponente ist nur der Zustand<br />
mit maximalen Trägheitskräften von der Böschung weg (in<br />
positiver x- Richtung nach Abb. 3) von Bedeutung. Es wird<br />
angenommen dass die Zustände mit maximaler horizontaler<br />
<strong>und</strong> vertikaler Beschleunigung zeitlich zusammenfallen. Die<br />
Trägheitskräfte in der betrachteten Richtung werden wie<br />
kurzzeitig wirkende, monotone statische Lasten behandelt.<br />
Die Beschleunigungen wirken gleichmäßig auf alle im<br />
Gleitkörper enthaltenen Massen, also auf die Masse des<br />
Korngerüsts des Bodens <strong>und</strong> auf die Masse des im Boden<br />
enthaltenen Porenwassers. Zusätzlich wird berücksichtigt,<br />
dass die Erdbebenkräfte, weil sie sehr rasch entstehen,<br />
je nach den hydraulischen Bedingungen des Bodens<br />
Porenwasserüberdrücke bzw. –unterdrücke erzeugen<br />
können. Die Erdbebenbeschleunigungen wirken auch<br />
auf das offene Wasser, <strong>und</strong> zwar verursachen sie lange<br />
Wellen im Gewässer; diese werden durch eine kurzzeitige<br />
Spiegeländerung des offenen Gewässers bei gleich<br />
bleibendem Gr<strong>und</strong>wasserstand berücksichtigt. (bisher<br />
angesetzt: kurzzeitiges Absinken des Wasserspiegels um<br />
D F h w = 0,20 m gleichzeitig mit einem Zustand maximaler<br />
Bodenbeschleunigungen).<br />
Bei der Anwendung der entwickelten Formeln bereitet<br />
es keine Schwierigkeiten, für verschiedene Bereiche<br />
des Gleitkörpers verschiedene Beschleunigungswerte<br />
anzusetzen.<br />
Es genügt wieder, eine Lamelle im Bereich C von<br />
Abb. 3 zu betrachten. Abb. 4 a zeigt die Lamelle mit allen<br />
angreifenden Kräften. Folgende Kräfte kommen durch<br />
Erdbebeneinwirkung hinzu:<br />
Zusätzliche Massenkräfte:<br />
Zu der totalen Gewichtskraft Gi kommen die senkrechte<br />
<strong>und</strong> waagerechte Komponente DV i <strong>und</strong> DH i der<br />
Erdbebenkraft hinzu. Diese Komponenten betragen<br />
(Formel (14))<br />
(Formel (15))<br />
In Gl. (14) bedeutet das positive Vorzeichen DV nach i<br />
unten, das negative DV nach oben; in Bild 4 ist DV i i<br />
+ - nach unten bzw. oben mit DV bzw. DVi bezeichnet. Die<br />
i<br />
Horizontalkomponente DH wird ausschließlich in Richtung<br />
i<br />
des Einfallens der Böschung angenommen, das ist in der<br />
betrachteten Situation nach links, in positiver x-Richtung.<br />
In den Kräftepolygonen in den Abb. 4 (c) <strong>und</strong> (d) sind die<br />
drei Kräfte G , DV <strong>und</strong>DH jeweils zu ihrer Resultierenden<br />
i i i<br />
F zusammengesetzt (gestrichelt gezeichnet). DV <strong>und</strong> DH i i i<br />
greifen ebenso wie G im Massenschwerpunkt der Lamelle<br />
i<br />
an, das heißt etwa in halber Höhe, a /2, der Lamelle.<br />
i<br />
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65
Änderung der hydrostatisch bedingten<br />
Porenwasserdrücke: Weil die Erdbebenbeschleunigung<br />
auch auf das Porenwasser wirkt, werden ebenso wie G i<br />
auch alle Porenwasserdrücke im Boden um den Faktor<br />
1+/-a v verändert, das heißt, die Porenwasserdrücke u i in<br />
der Gleitlinie berechnen sich nun anstatt mit Gl. (3) mit der<br />
Beziehung<br />
(Formel (16))<br />
wobei h die Tiefe unter dem unveränderten<br />
ui<br />
Gr<strong>und</strong>wasserspiegel ist. Durch die Horizontalkomponente<br />
der Erdbebenbeschleunigung werden die Wasserdrücke<br />
u im Boden nicht geändert, weil die Neigung des<br />
i<br />
Gr<strong>und</strong>wasserspiegels durch die Erdbebenbeschleunigung<br />
nicht geändert wird. Aus den Wasserdruckoordinaten<br />
nach Gl. (16) berechnen sich die resultierenden<br />
+/- Wasserdruckkräfte U im Gleitlinienabschnitt wieder<br />
i<br />
nach Gl. (4).<br />
+/- Ui ,i-1 <strong>und</strong> U +/- in den seitlichen Lamellenrändern<br />
i ,i+1<br />
brauchen nicht berechnet zu werden, weil sie sich als<br />
innere Kräfte aus den Gleichgewichtsbedingungen<br />
herausheben.<br />
Porenwasserüberdrücke:<br />
Aus den Erdbebenkräften DV i <strong>und</strong> DH i resultieren<br />
rasche Änderungen DN i der totalen Normalkräfte in der<br />
Gleitlinie <strong>und</strong> aus diesen Porenwasser-Überdrücke bzw.<br />
–Unterdrücke DU i zusätzlich zu den hydrostatischen<br />
Wasserdrücken nach Gl. (16). Die DN i <strong>und</strong> somit die DU i<br />
ergeben sich nicht als Unbekannte aus dem System<br />
der Gleichgewichtsgleichungen für die Lamellen; sie<br />
müssen ebenso wie die hydrostatischen Wasserdrücke<br />
vorgegeben bzw. durch andere Überlegungen vorweg<br />
bestimmt werden. Wegen der Annahme der Horizontalität<br />
der Lamellenschnittkräfte lässt sich aber folgende einfache<br />
<strong>und</strong> angemessen genaue Näherung angeben: Man denkt<br />
sich die Erdbebenkräfte DV i <strong>und</strong> DH i zu ihrer Resultierenden<br />
DF i zusammengesetzt <strong>und</strong> zerlegt DFi in Komponenten DT i<br />
bzw. DN i parallel <strong>und</strong> normal zur mittleren Tangente des<br />
Gleitlinienabschnitts; diese Komponenten sind:<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
(Formel (17))<br />
(Formel (18))<br />
Die Kräftepolygone Abb. 4 (c) <strong>und</strong> (d) zeigen die<br />
Zerlegung nach den Gln. (17) <strong>und</strong> (18). Die Gln. (17) <strong>und</strong><br />
(18) gelten wegen der horizontalen Lamellenschnittkräfte<br />
exakt für diejenige Lamelle, deren Gleitlinienabschnitt<br />
horizontal ist; bei den anderen Lamellen wird ein Teil der<br />
nach Gl. (18) berechneten Kraft DN i von einer Differenz der<br />
Lamellenschnittkräfte aufgenommen.<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Liegt der Gleitlinienabschnitt in wassergesättigtem<br />
oder zumindest teilgesättigtem Boden, so wird<br />
die Normalkomponente DN i zu einem Anteil p ui in<br />
Porenwasserüberdruck<br />
<strong>und</strong> mit dem Rest in eine effektive Normalkraft:<br />
(Formel (19))<br />
(Formel (20))<br />
umgesetzt. (Im Fall DN i >0 nach Gl.(18) ist DU i nach Gl.(19)<br />
eine Porenwasserüberdruck-Kraft, die auf die Lamellen in<br />
Richtung zum Gleitkreismittelpunkt hin wirkt, wie in Abb.<br />
4 c, andernfalls eine Porenwasserunterdruck-Kraft, das<br />
heißt eine Zugkraft wie in Abb. 4 d).<br />
Der Zahlenwert des Faktors p u in Gl. (19) hängt von<br />
der Wasserdurchlässigkeit <strong>und</strong> vom Sättigungsgrad des<br />
Bodens in der Umgebung der Gleitfläche ab. Bis genauere<br />
Erkenntnisse vorliegen, wird mit folgenden Schätzwerten<br />
gerechnet:<br />
• Gleitlinie unter dem Gr<strong>und</strong>wasserspiegel: p =1,0 bei allen an<br />
u<br />
den Endböschungen der Tagebaue von RWE vorkommenden<br />
Böden<br />
• Gleitlinie über dem Gr<strong>und</strong>wasserspiegel: Boden an der<br />
Gleitlinie<br />
• Sand oder Kies: pu<br />
=0<br />
• Ton oder Schluff: p =0,7 bis 1,0 je nach<br />
u<br />
Sättigungsgrad<br />
Verminderung des Außenwasserdrucks<br />
auf die Böschungsoberfläche:<br />
Die als Folge langer Wellen angenommene rasche<br />
Wasserspiegelabsenkung um die Höhe Dh w ergibt bei einer<br />
Lamelle im Bereich C eine Änderung der Wasserdrücke<br />
W ix <strong>und</strong> W iz um DW ix <strong>und</strong> DW iz , wobei<br />
nach oben<br />
(Formel (21))<br />
(Formel (22))<br />
horizontal von der Böschung weg<br />
D w = g × D h <strong>und</strong> Dh nach Abb. 4a.<br />
i<br />
mit w w<br />
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66
Einführung der Erdbebenkräfte in die<br />
Gleichgewichtsbedingungen:<br />
Die durch Erdbeben erzeugten Kräfte DV <strong>und</strong> DH nach<br />
i i<br />
+/- +/-<br />
den Gln. (14) <strong>und</strong> (15), U nach Gl. (16) statt Gl. (3), DU i<br />
i<br />
nach Gl. (19) <strong>und</strong> (18) <strong>und</strong> DW <strong>und</strong> DW nach Gl. (21) <strong>und</strong> (22)<br />
ix iz<br />
werden nun zusätzlich zu den ständig wirkenden Kräften<br />
bzw. an deren Stelle in die Gleichgewichtsgleichungen (8),<br />
(9) <strong>und</strong> (12) eingesetzt, wobei die Annahmen bezüglich der<br />
Richtung der Lamellenschnittkräfte (horizontal) <strong>und</strong> der<br />
Wirkungslinien der Gleitlinienkräfte N’ <strong>und</strong> T beibehalten<br />
i i<br />
werden.<br />
Die Gleichung für die Grenzbedingung Gl. (7) gilt danach<br />
unverändert.<br />
Aus Gl. (8) für das Gleichgewicht der Vertikalkräfte wird<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
(Formel 23))<br />
aus Gl. (9) für das Gleichgewicht der Horizontalkräfte<br />
wird mit den Erdbebenkräften<br />
(Formel (24))<br />
dabei gilt, weil sich die horizontalen Wasserdrücke<br />
wegen des horizontalen Wasserspiegels gegenseitig<br />
ausbalancieren,<br />
Ui, i− 1 −Ui, i+ 1 −Wix − Ui sin Ji<br />
= 0<br />
,<br />
wodurch sich Gl. (24) vereinfacht zu<br />
Formel (24a))<br />
Porenwasserüberdrücke in den Lamellenschnitten, die<br />
durch die Erdbebenkräfte entstehen können, sind in den<br />
E ij enthalten, da sie in Gl. (24) nicht explizit berücksichtigt<br />
sind.<br />
Auflösen der Gleichungen <strong>und</strong><br />
Bestimmung von h F<br />
Die Kräftepolygone in den Abb. 4 c <strong>und</strong> d stellen die<br />
graphische Lösung der Gleichungen (23) <strong>und</strong> (24) für eine<br />
Lamelle bei gewähltem h -Wert dar. Aus den insgesamt 3n<br />
Gleichungen (7), (23) <strong>und</strong> (24) bzw. (24 a) könnte man den<br />
globalen Sicherheitsbeiwert h F (bzw. den Ausnutzungsgrads<br />
der Scherwiderstände) <strong>und</strong> außerdem alle unbekannten<br />
Kräfte bestimmen. Um aber den üblichen Rechengang zu<br />
Bestimmung von h F beizubehalten, wird wieder anstelle<br />
der Gleichgewichtsbedingungen für die Horizontalkräfte<br />
die globale Momentengleichgewichtsbedingung benutzt.<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Dazu löst man die Gln. (23) nach Einsetzen von (7) nach N’ i<br />
auf <strong>und</strong> erhält anstelle von Gl. (10) den Ausdruck<br />
WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />
Dr.-Ing. Michael Goldscheider<br />
vormals Institut für Bodenmechanik <strong>und</strong> Felsmechanik<br />
Univ. Karlsruhe, i. R.<br />
eMail: michael.goldscheider@gmx.de<br />
(Formel (25))<br />
durch Einsetzen von Gl.(25) in Gl.(7) erhält man anstelle<br />
von Gl. (11) den Ausdruck<br />
(Formel (26))<br />
das globale Gleichgewicht der Momente um den<br />
Gleitkreismittelpunkt ergibt anstelle von Gl. (12) die<br />
Gleichung<br />
(Formel(27))<br />
(zur Bedeutung der Nummern j <strong>und</strong> m siehe Abb. 3);<br />
durch Umformen erhält man aus Gl. (27) die implizite<br />
Gleichung für h F , die an die Stelle von Gl. (13) tritt<br />
(Formel (28))<br />
Mittels Gl. (28) wird h F in üblicher Weise iterativ<br />
ermittelt.<br />
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67
Zusammenfassung<br />
Erdbebenbeschleunigungen mit horizontaler <strong>und</strong><br />
senkrechter Komponente haben mehrfache Wirkung auf<br />
eine Böschung: Sie erzeugen zusätzliche Massenkräfte<br />
des Bodens, die sich proportional zu den Massenanteilen<br />
auf das Korngerüst <strong>und</strong> das Porenwasser verteilen. Durch<br />
die senkrechten Beschleunigungen ändern sich auch die<br />
hydrostatisch bedingten Porenwasserdrücke. Die aus<br />
diesen zusätzlichen Kräften bzw. Drücken resultierenden<br />
Änderungen der totalen Spannungen werden je nach<br />
Wassersättigung des Bodens teilweise oder vollständig<br />
in Porenwasserüberdrücke umgesetzt, die sich den<br />
geänderten hydrostatischen Porenwasserdrücken<br />
überlagern. Taucht die Böschung in ein offenes Gewässer<br />
ein, so ist mit einer raschen Spiegelabsenkung bei gleich<br />
bleibendem Gr<strong>und</strong>wasserspiegel infolge langer Wellen zu<br />
rechnen, die durch das Erdbeben ausgelöst werden können.<br />
Im Beitrag wird gezeigt, wie diese durch ein Erdbeben<br />
erzeugten Kräfte zu formulieren <strong>und</strong> in die Lamellenstatik<br />
des üblichen Gleitkreisberechnungsverfahrens nach<br />
ANZEIGE<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Bishop unter Beibehaltung der statischen Annahmen<br />
<strong>und</strong> Vereinfachungen dieses Verfahrens einzuführen<br />
sind.. Entsprechende Ansätze wurden auch für<br />
zusammengesetzte Bruchmechanismen aus mehreren<br />
Gleitkörpern <strong>und</strong> geraden Gleitlinien entwickelt.<br />
Literatur<br />
[1] Prof. Klaus- G. Hinzen: Seismische Lasten für die<br />
Ermittlung von Böschungsstandsicherheiten (interner<br />
Bericht)<br />
[2] Goldscheider, M.: Zur Berechnung der Standsicherheit<br />
hoher Böschungen unter Wasser <strong>und</strong> Erdbebenkräften.<br />
Veröff. Institut für Bodenmechanik <strong>und</strong> Felsmechanik Univ.<br />
Karlsruhe, H. 170, Teil 2, 2008, S. 9-30<br />
[3] Steven L. Kramer: Geotechnical Earthquake Engineering,<br />
Prentice Hall,1996<br />
DIN 4084: Baugr<strong>und</strong> – Geländebruchberechnungen.<br />
Januar 2009<br />
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68
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Gestaltung von Unterwasserböschungen bei der Gewinnung<br />
von Sand <strong>und</strong> Kies - Strategien zur Vermeidung von<br />
Böschungsbrüchen<br />
von Dr. rer. nat. Gernot Bode & Dr.-Ing. Volker Patzold<br />
PATZOLD, KÖBKE & PARTNER ENGINEERS | Holm-Seppensen | Deutschland<br />
Das Ingenieurbüro PATZOLD, KÖBKE & PARTNER ENGINEERS hat vor dem Hintergr<strong>und</strong> von<br />
zahlreichen Böschungsbrüchen bei der Gewinnung von Sand <strong>und</strong> Kies, die durch die Autoren in<br />
den vergangenen Jahren fachgutachterlich begleitet wurden <strong>und</strong> in vielen Fällen zu erheblichen<br />
Sach- <strong>und</strong> Vermögensschäden führten, wirksame Strategien zu deren Vermeidung entwickelt.<br />
Diese Strategien werden nachstehend allgemein beschrieben.<br />
Einleitung<br />
Die Gestaltung von Unterwasserböschungen – als<br />
Erdbauwerke im Sinne der DIN 4084 – bei der Gewinnung<br />
von Sand <strong>und</strong> Kies steht im Spannungsfeld zwischen den<br />
Interessen der Abbautreibenden <strong>und</strong> Aufsichtsbehörden.<br />
Einerseits ist den Abbautreibenden aus rohstoffwirtschaftlichen<br />
Gründen <strong>und</strong> im Hinblick auf eine<br />
Maximierung der gewinn- <strong>und</strong> nutzbaren Vorräte an einer<br />
möglichst steilen Böschung gelegen. Andererseits ist den<br />
Aufsichtsbehörden aus genehmigungsrechtlichen Gründen<br />
an einer ausreichend standsicheren <strong>und</strong> entsprechend<br />
flachen Böschung gelegen.<br />
Für Standsicherheitsnachweise von<br />
Unterwasserböschungen beim Abbau von Sand <strong>und</strong><br />
Kies stehen nach dem derzeitigen Stand der Technik <strong>und</strong><br />
Wissenschaft zwar keine geeigneten Berechnungsmodelle<br />
zur Verfügung, es liegen jedoch empirische<br />
Untersuchungsergebnisse sowie ein entsprechendes<br />
Planungssystem von BODE (2005) <strong>und</strong> PATZOLD et al.<br />
(2008) vor – als Bestandteil des Planungssystems SAGALO<br />
– System zur Anlagenplanung für die Gewinnung <strong>und</strong><br />
Aufbereitung von Lockergestein von PATZOLD, KÖBKE &<br />
PARTNER ENGINEERS (s. PATZOLD et al., 2004).<br />
Die Gewinnungspraxis zeigt, dass sich die<br />
Unterwasserböschungen bei der Gewinnung von Sand<br />
<strong>und</strong> Kies in anderer Neigung einstellen, als die üblichen<br />
Berechnungsverfahren in DIN 4084 erwarten lassen.<br />
Eine Berücksichtigung von dynamischen Einwirkungen<br />
durch die unterschiedlichen Gewinnungsverfahren oder<br />
auch eine rechnerische Betrachtung von dynamischen<br />
Prozessen durch das ständige Auftreten von Rutschungen<br />
<strong>und</strong> Trübeströmen im Zuge der Abbautätigkeit – mit<br />
maßgeblicher Bedeutung für die jeweils herstellbare<br />
Böschungsneigung – ist mit erdstatischen Verfahren <strong>und</strong><br />
kontinuumsmechanischen Methoden nicht möglich.<br />
Die Beachtung dieses Sachverhaltes kann als erster<br />
Schritt im Hinblick auf die Entwicklung von Strategien<br />
zur Vermeidung von Böschungsbrüchen angesehen<br />
werden, die in vielen Fällen zu erheblichen Sach- <strong>und</strong><br />
Vermögensschäden führen.<br />
Bisheriger Stand der Technik<br />
Der Stand der Technik bei der Gewinnung von Sand<br />
<strong>und</strong> Kies ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt <strong>und</strong> in den<br />
meisten Betrieben der Steine- <strong>und</strong> Erden-Industrie durch<br />
einen Nassabbau in sogenannter „unkontrollierter“<br />
Ausführung gekennzeichnet. Diese Art des Abbaus kann<br />
mit Gewinnungsgeräten, die mit zwangsgeführten oder<br />
nicht zwangsgeführten Lösewerkzeugen ausgerüstet sind,<br />
durchgeführt werden.<br />
Im Zuge der Gewinnung werden laufend<br />
Böschungsbrüche mit globalem Versagen durch mehr<br />
oder weniger statisch positionierte Baggerung <strong>und</strong><br />
unkontrollierte Schnittführung herbeigeführt, die zu<br />
Böschungsneigungen in sogenannter „natürlicher“<br />
Neigung führen.<br />
Zur Entnahme vorgesehenes <strong>und</strong> im Trockenen<br />
anstehendes Material wird ständig nachgeschoben. Als<br />
Folge dieser Aktivitäten kann es u.A. durch die Sog- <strong>und</strong><br />
Erosionswirkung des Suspensionsstromes, der sich unter<br />
Wasser durch den Einschub von Boden bildet, zu einem<br />
Versagen der Böschung im Rückgriff kommen, wie in<br />
Abb. 1 dokumentiert.<br />
Die Abbauböschung <strong>stellt</strong> sich im Massenausgleich<br />
durch Umlagerung des Lockergesteins ein. Dabei ist<br />
nach eigenen Geländebef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> entsprechenden<br />
Beobachtungen von MEYER & FRITZ (2001) hinsichtlich<br />
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69
Abb. 1:<br />
Versagen der Böschung (rote Pfeile) nach Einschub von<br />
Boden (blauer Pfeil) aus dem Trockenen ins Nasse.<br />
des zeitlichen Ablaufes ein schneller vorauseilender – zum<br />
Teil auch schlagartig auftretender – Böschungsbruch <strong>und</strong><br />
ein langsamer nachfolgender Bruch zu unterscheiden. Die<br />
Herstellung von gebrochenen Böschungssystemen mit<br />
unterschiedlichen Teilböschungsneigungen ist damit nicht<br />
möglich <strong>und</strong> auch nicht gewünscht.<br />
Eine Kontrolle der Böschungsbaggerung erfolgt in<br />
der Regel nicht oder nur hilfsweise durch Fluchten <strong>und</strong><br />
Handpeilungen (s. PATZOLD & BODE, 2001).<br />
Diese Art der Gewinnung, von MEYER & FRITZ<br />
(2001) im Hinblick auf die Standsicherheit von<br />
Unterwasserböschungen auch als „nicht schonender<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Abbaubetrieb“ bezeichnet, wird ausschließlich beim<br />
Rohstoffabbau durchgeführt, wenn die Produktionsleistung<br />
ohne Rücksicht auf Gewinnungsverluste im Vordergr<strong>und</strong><br />
steht (s. PATZOLD, 1994, 1995). Dabei wird mit zunehmender<br />
Böschungshöhe zugleich die Gefahr von Schadensfällen<br />
infolge von unkontrollierten Böschungsbrüchen mit<br />
erheblicher Rückgriffweite maximiert <strong>und</strong> letztlich<br />
der Ausbeutegrad in den Lagerstätten mit flacheren<br />
Böschungsneigungen von β
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Theoretisch lässt sich mit der unkontrollierten Baggerung im Sand <strong>und</strong> Kies eine hochgradig<br />
instabile Böschung mit einer Neigung entsprechend dem kritischen Reibungswinkel j c – als<br />
Reibungswinkel des rolligen Bodens bei großer Verformung – herstellen. Eine Betrachtung der<br />
Böschungsbruchsicherheit nach DIN 4084 ist jedoch, wie bereits oben angeführt, nicht möglich,<br />
da die sich einstellende Böschungsneigung offensichtlich von dynamischen Vorgängen bei den<br />
auftretenden Rutschungen abhängt.<br />
Abb. 3:<br />
Erstreckung eines Schadensbereiches<br />
in Niedersachsen.<br />
Tatsächlich erfolgt bei der unkontrollierten Baggerung<br />
durch ständiges Anfahren mit dem Lösewerkzeug<br />
<strong>und</strong> nachfolgende Böschungsbrüche eine erhebliche<br />
Beanspruchung des Gebirges durch dynamische<br />
Einwirkungen, die zu überflachen Böschungsneigungen <strong>und</strong><br />
rückgreifenden Auflockerungen führt. Infolgedessen sind<br />
im s-förmig gebogenen Böschungsprofil konvexe Abbrüche<br />
aus weitreichenden Rutschungen vom Böschungskopf<br />
weg <strong>und</strong> konkave Abflachungen durch nachfolgende<br />
Sedimentation zum Böschungsfuß hin zu beobachten.<br />
Hier stehen die oberen Bereiche der Böschung im labilen<br />
Gleichgewicht. Dabei sind nach eigenen Echolotpeilungen<br />
<strong>und</strong> entsprechenden Beobachtungen von HORN (1969),<br />
BÖTTGER et al. (1978) <strong>und</strong> BÖTTGER (1983 a, b) allmähliche<br />
Verflachungen der Abbauböschung über längere Zeiträume<br />
– teilweise über mehrere Jahre – auszumachen.<br />
Im Zuge einer Rutschung erfolgt im Baggersee eine<br />
weitgehende oder vollständige Auflösung der Struktur <strong>und</strong><br />
Strukturfestigkeit des betrachteten Rutschkörpers, der<br />
dementsprechend auch nicht als einfacher Starrkörper wie<br />
in DIN 4084 betrachtet werden kann. Mit Ausbildung eines<br />
Suspensionsstromes erfolgt eine erhebliche Entmischung<br />
<strong>und</strong> korngrößenabhängige Sortierung des Anstehenden<br />
in der Vertikalen <strong>und</strong> der Horizontalen („Lawineneffekt“),<br />
die anhand von eigenen Geländebeobachtungen durch<br />
weitreichende Trübstofffahnen mit aufsteigenden<br />
Luftblasen aus entweichender Bodenluft in verschiedenen<br />
Tagebauseen belegt werden kann. Durch Abbautreibende<br />
wird von einem „Kochen“ des Wassers berichtet. Dabei<br />
ist gr<strong>und</strong>sätzlich von einer proximalen Sedimentation<br />
des Grobkorns <strong>und</strong> einer distalen Ablagerung des<br />
Feinkorns sowie von einer normalen Gradierung mit<br />
einer böschungsabgewandten Schrägschichtung im<br />
resedimentierten Rutschkörper auszugehen.<br />
Von KÖHLER (2001) als auch von RICHWIEN & MEYER<br />
(2004) <strong>und</strong> RICHWIEN (2005) wird der Bodenluft im Hinblick<br />
auf das Verformungs- <strong>und</strong> Stabilitätsverhalten von Böden<br />
bei der unkontrollierten Baggerung eine erhebliche<br />
Bedeutung beigemessen.<br />
Das Prinzip der unkontrollierten Baggerung ist<br />
Abb. 4 zu entnehmen. Dabei steht der hier darge<strong>stellt</strong>e<br />
Schwimmgreiferbagger stellvertretend auch für andere<br />
Gewinnungsgeräte, mit denen eine statisch positionierte<br />
Gewinnung in der oben beschriebenen Weise durchgeführt<br />
wird.<br />
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71
Abb. 4:<br />
Prinzip der unkontrollierten Baggerung.<br />
Eine Abschätzung der standsicheren<br />
Unterwasserböschung bei unkontrollierter Baggerung<br />
kann nach PATZOLD & BODE (2004) <strong>und</strong> BODE (2005) auf<br />
Gr<strong>und</strong>lage von Ergebnissen einer Regressionsanalyse mit<br />
Gl. 1 erfolgen.<br />
H : L<br />
erf .<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
⎡<br />
j<br />
= ⎢5,<br />
260155 − 0,<br />
074211⋅<br />
+ 0,<br />
004926⋅<br />
µ<br />
⎢⎣<br />
g j<br />
Abb. 5:<br />
Prinzip der Box-Cut Baggerung.<br />
zugleich die Gefahr von Schadensfällen infolge von<br />
unkontrollierten Böschungsbrüchen erheblich verringert<br />
<strong>und</strong> letztlich der Ausbeutegrad in den Lagerstätten mit<br />
steileren Böschungsneigungen als bei der unkontrollierten<br />
Abgrabung erhöht. Darüber hinaus wird die akute Gefahr<br />
einer Bodenverflüssigung in entsprechend gefährdeten<br />
Böden gegenüber dem unkontrollierten Abbau<br />
vermindert. Hier werden derzeit gute Erfahrungen in den<br />
Landkreisen Cloppenburg <strong>und</strong> Leer gesammelt, die in den<br />
vergangenen Jahren auch aufgr<strong>und</strong> baugr<strong>und</strong>spezifischer<br />
Gegebenheiten in besonderem Maße von Schadensfällen<br />
betroffen waren.<br />
Auch im Braunkohlentagebau hat sich der Abbau<br />
in Strossen durch „Abtreppung“ als Vorgabe aus der<br />
Abbauplanung als bodenmechanisch günstig erwiesen (s.<br />
KARCHER, 2003).<br />
Theoretisch lässt sich mit dem Box-Cut Verfahren im<br />
Sand <strong>und</strong> Kies eine hochgradig instabile Böschung mit<br />
einem Ausnutzungsgrad μ = 1,0 <strong>und</strong> mit einer Neigung<br />
zwischen dem Peak-Reibungswinkel j p – als maximal<br />
möglicher Reibungswinkel des rolligen Bodens im Sinne<br />
der DIN 18311 in dichtester Lagerung – <strong>und</strong> dem kritischen<br />
Reibungswinkel j c herstellen. Dies gilt allerdings nur dann,<br />
wenn keine anderen Beanspruchungen auftreten. Für die<br />
Endstandsicherheit der Unterwasserböschungen sollte<br />
im Allgemeinen mit dem kritischen Reibungswinkel j c<br />
gerechnet werden.<br />
Tatsächlich erfolgt auch beim Box-Cut Verfahren<br />
mit zwangsgeführten oder nicht zwangsgeführtem<br />
Lösewerkzeug eine nicht unerhebliche Beanspruchung<br />
des Gebirges durch dynamische Einwirkungen, die keine<br />
Berücksichtigung in DIN 4084 findet <strong>und</strong> zu einem globalen<br />
Versagen der Böschung führen kann. Infolgedessen sind<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
mitunter großräumig im zunächst treppenstufenartigen<br />
<strong>und</strong> anschließend verflachenden Böschungsprofil<br />
rückgreifende Abbrüche aus größeren Rutschungen vom<br />
Böschungskopf weg <strong>und</strong> weitreichende Abflachungen<br />
durch anschließende Ablagerung zum Böschungsfuß<br />
hin zu beobachten. Hier stehen wiederum die oberen<br />
Bereiche der Böschung in einzelnen Abschnitten im labilen<br />
Gleichgewicht.<br />
Ein Beispiel für die Ausführung einer Box-Cut Baggerung<br />
in einem Tagebausee im Landkreis Cloppenburg, als<br />
Aufzeichnung einer Abbaukontrollanlage Fabrikat Arge VPC<br />
& SPE, Typ MARPO_DGPS_K, ist Abb. 6 zu entnehmen. Bei<br />
Betrachtung wird deutlich, dass nicht nur das Sollprofil (rote<br />
Linie) sondern auch die Strossenhöhe von 2,50 m gemäß<br />
Planfeststellung im Zuge der Nassgewinnung (blaue Linie)<br />
eingehalten wurde. Das Beispiel kennzeichnet eine Box-<br />
Cut Baggerung in ausgezeichneter Ausführungsqualität,<br />
die nach vorangegangenen Schadensfällen nunmehr<br />
in erheblichem Maße zu einer Reduzierung des<br />
Böschungsbruchrisikos am Standort beiträgt.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich bleibt für die Box-Cut Baggerung in der<br />
Böschung festzuhalten: Ausführung vom Hangenden<br />
zum Liegenden <strong>und</strong> in der Fläche. Eine Baggerung<br />
vom Liegenden zum Hangenden <strong>und</strong> auf einer Station<br />
hingegen kennzeichnet eine unkontrollierte Baggerung mit<br />
entsprechend resultierender Standsicherheitsgefährdung<br />
der Böschung.<br />
Eine Abschätzung der standsicheren<br />
Unterwasserböschung bei Box-Cut Baggerung kann<br />
nach PATZOLD & BODE (2004) <strong>und</strong> BODE (2005) mit Gl. 2<br />
erfolgen.<br />
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73
⎡ 1 j ⎤<br />
c<br />
H : Lerf<br />
. = ⎢ ⋅a<br />
dyn.<br />
⋅ tan ⎥ mit:<br />
⎢⎣<br />
µ tab.<br />
g j ⎥⎦<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
• H:L Neigungsverhältnis der Unterwasserböschung [-]<br />
erf.<br />
• μ Ausnutzungsgrad aus Lastannahmen [-]<br />
tab.<br />
• a Abminderungsbeiwert für Gewinnungsverfahren [-]<br />
dyn.<br />
• j Kritischer Reibungswinkel des Bodens [°]<br />
c<br />
• g Teilsicherheitsbeiwert für Reibungswinkel [-]<br />
j<br />
Abb. 6:<br />
Ausführung einer Box-Cut Baggerung (blaue Linie).<br />
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74
Abbaukontrolle<br />
Die Entwicklung von Strategien zur Vermeidung von<br />
Böschungsbrüchen bei der Gewinnung von Sand <strong>und</strong><br />
Kies ist ohne eine Abbaukontrolle nicht denkbar. Dazu<br />
stehen am Markt leistungsfähige Anlagen zur Verfügung,<br />
die eine Box-Cut Baggerung <strong>und</strong> eine Minimierung von<br />
Gewinnungsverlusten überhaupt erst ermöglichen. Als<br />
Beispiel wird hier auf die Abbaukontrollanlage Fabrikat<br />
Arge VPC & SPE, Typ MARPO_DGPS_K, hingewiesen.<br />
Die Funktionsweise dieser Anlage ist nachstehend<br />
beschrieben.<br />
• Konfiguration des Geländemodells: Vor der Installation<br />
werden Daten einer Lagerstättenerk<strong>und</strong>ung, Auflagen<br />
gemäß Planfeststellung zu Abbaugrenzen, Sollböschungsneigungen<br />
<strong>und</strong> gegebenenfalls zu Bauverbotszonen etc.<br />
sowie die Konstruktionsgeometrie des Schwimmbaggers in<br />
den Bordrechner eingegeben.<br />
• Positionierung des Baggers: Die Position des Baggers wird<br />
über Satelliten-Positionierung bestimmt. Die Positionsdaten<br />
werden mittels Kabel oder per Funk auf den Bordrechner<br />
übertragen <strong>und</strong> dort verarbeitet.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
• Positionierung des Lösewerkzeuges: Die Tiefe des<br />
Lösewerkzeuges wird mittels Druckmessdose, Winkelmesser<br />
oder Echolot bestimmt. Die Lage des Werkzeuges wird<br />
unter Berücksichtigung der Gerätegeometrie ebenfalls<br />
über die Positionierung ermittelt. Die Positionsdaten des<br />
Lösewerkzeuges werden auf den Rechner übertragen <strong>und</strong><br />
dort verarbeitet.<br />
• Option für 360° Sonar: Bei Baggerungen in größeren Tiefen<br />
kann das Baggerfeld einschließlich Böschungsbereich durch<br />
ein 360° Sonar fortlaufend kontrolliert werden. Dabei wird<br />
die sich einstellende Böschung <strong>und</strong> zulaufendes Material<br />
während der Baggerung kontinuierlich auf dem Bildschirm<br />
angezeigt. Die Messdaten werden vom Bordrechner<br />
verarbeitet.<br />
• Eingabe des Baggerseespiegels: Die Änderungen des<br />
Baggerseespiegels werden manuell oder mittels Funkpegel<br />
in den Rechner eingegeben.<br />
• Visualisierung des Abbaubetriebes: Die Daten werden dem<br />
Baggermeister auf einem Touch-Screen Bildschirm in 2<br />
Bildebenen darge<strong>stellt</strong>, wie in Abb. 7 visualisiert.<br />
Abb. 7:<br />
Ansichten Abbaukontrollanlage Fabrikat<br />
Arge VPC & SPE, Typ MARPO_DGPS_K.<br />
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75
• Bildebene I: Lageplan, Position des Baggers,<br />
Topographie der Gewässersohle, Abbaugrenzen,<br />
Böschungsfußlinie sowie Schnittlinie für Bildebene II.<br />
• Bildebene II: Vertikalschnitt, Geländemodell mit Position<br />
des Lösewerkzeuges sowie Soll- <strong>und</strong> Ist-Böschung.<br />
Die Darstellung der Bildebene I kann im Betrieb<br />
zur 3D-Visualisierung des Abbaugebietes <strong>und</strong> des<br />
Abbaugerätes umgeschaltet werden. Dies gilt ebenfalls<br />
für die Darstellung der Restmächtigkeiten.<br />
• Auswertung der Baggerdaten: Die Positions-, Zeit- <strong>und</strong><br />
Tiefendaten der Baggerung werden fortlaufend im<br />
Bordrechner gespeichert <strong>und</strong> stehen der Betriebsleitung<br />
zur Auswertung mit der Bürosoftware zur Verfügung.<br />
Dabei können Lagepläne, Tiefenkarten <strong>und</strong> Querprofile<br />
er<strong>stellt</strong> sowie Produktions- <strong>und</strong> Restmengenermittlungen<br />
durchgeführt werden.<br />
Abbaukonzept<br />
Die Anfertigung eines Abbaukonzeptes <strong>und</strong> dessen<br />
Umsetzung im Gewinnungsbetrieb <strong>stellt</strong> schließlich das<br />
Werkzeug zur Vermeidung von Böschungsbrüchen bei der<br />
Gewinnung von Sand <strong>und</strong> Kies dar. Die Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong><br />
Elemente in diesem Zusammenhang sind nachstehend<br />
angeführt.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
• Durchführung einer Baugr<strong>und</strong>erk<strong>und</strong>ung: Zur Beurteilung<br />
der Standsicherheit des Böschungssystem ist die<br />
Verfügbarkeit von Ergebnissen einer Baugr<strong>und</strong>erk<strong>und</strong>ung<br />
erforderlich. Dazu gehören z.B. Schichtenverzeichnisse von<br />
Aufschlussbohrungen, Ergebnisse von Drucksondierungen<br />
sowie Resultate von Korngrößenanalysen <strong>und</strong> Ergebnisse<br />
einer geophysikalischen Lagerstättenerk<strong>und</strong>ung.<br />
• Durchführung einer Echolotpeilung: Zur Betrachtung der<br />
Standsicherheit des Böschungssystems ist weiterhin die<br />
Verfügbarkeit von Ergebnissen einer Echolotpeilung bzw.<br />
eines Geländeaufmaßes notwendig.<br />
• Durchführung einer Standsicherheitsuntersuchung: Auf<br />
Gr<strong>und</strong>lage der Baugr<strong>und</strong>erk<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> Echolotpeilung<br />
ist im Hinblick auf Vorgaben zur Gestaltung der Unterwasserböschung<br />
eine Standsicherheitsuntersuchung<br />
durchzuführen. Dabei sind neben dem Baugr<strong>und</strong>modell auch<br />
das Gewinnungsverfahren <strong>und</strong> Gewinnungsgerät zu berücksichtigen.<br />
• Ausweisung von Bauverbotszonen: Auf Gr<strong>und</strong>lage einer<br />
Sensitivitätsanalyse durch Verschneidung von Soll- <strong>und</strong><br />
Ist-Profil ist das Gefährdungspotential von Nachbargr<strong>und</strong>stücken<br />
abzuschätzen <strong>und</strong> gegebenenfalls eine<br />
Ausweisung von Bauverbotszonen durchzuführen. Siehe<br />
dazu Abb. 8.<br />
Abb. 8:<br />
Ausweisung von Bauverbotszonen.<br />
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76
Die Ausweisung einer Bauverbotszone ist z.B.<br />
nach einem Böschungsbruch zur Minimierung eines<br />
Lasteintrags in die Abbruchböschung sinnvoll. In diesem<br />
Fall ist die Breite des „Sperrstreifens“ im Sinne des<br />
B<strong>und</strong>esfernstraßengesetzes (§9, FstrG, 1994) als auch des<br />
Niedersächsischen Straßengesetzes (§24, NstrG, 1980) im<br />
Bereich des Schadensfalles entsprechend der Breite aus<br />
resedimentiertem Material anzulegen, <strong>und</strong> zwar um das<br />
„Widerlager“ am Böschungsfuß gegen einen <strong>neue</strong>rlichen<br />
Bruch der betreffenden Böschung nicht zu schwächen.<br />
Die Erstreckung der Berme zum Schadensbereich hin ist<br />
aus Ergebnissen einer Standsicherheitsuntersuchung <strong>und</strong><br />
Echolotpeilung abzuleiten.<br />
• Anfertigung eines Abbaukonzeptes: Auf Gr<strong>und</strong>lage der<br />
Standsicherheitsuntersuchung <strong>und</strong> Sensitivitätsanalyse<br />
sowie unter Berücksichtigung der Vorgaben gemäß<br />
Planfeststellung ist ein Abbaukonzept anzufertigen, das<br />
üblicherweise als Betriebshandbuch anzulegen ist.<br />
• Erstellung eines Geländemodells: Durch Digitalisierung<br />
des Baugr<strong>und</strong>modells sowie des Soll- <strong>und</strong> Ist-Profils wird<br />
ein Geländemodell zur Implementierung in eine Abbaukontrollanlage<br />
erhalten.<br />
• Installation der Abbaukontrollanlage: Nach Erstellung des<br />
Geländemodells wird die Abbaukontrollanlage installiert.<br />
• Schulung der Mitarbeiter: Zur Qualifizierung des<br />
Baggermeisters im Hinblick auf den Einsatz der<br />
Abbaukontrollanlage <strong>und</strong> die Durchführung einer Box-Cut<br />
Baggerung ist eine Schulung erforderlich.<br />
• Auswertung der Abbaukontrolldaten: Im Zusammenhang mit<br />
der Wartung <strong>und</strong> Funktionsprüfung der Abbaukontrollanlage<br />
ist eine Auswertung der Abbaukontrolldaten in einem Intervall<br />
von < 12 Monaten anzuraten. Damit wird zugleich ein Nachweis<br />
gegenüber der Aufsichtsbehörde im Hinblick auf die<br />
Einhaltung der Auflagen gemäß Planfeststellung erbracht.<br />
Zusammenfassend bleibt auf Gr<strong>und</strong>lage der<br />
Erfahrungen von PATZOLD, KÖBKE & PARTNER ENGINEERS<br />
festzustellen, dass mit einer auf den Einzelfall abgestimmten<br />
Abbauplanung sowie mit der Einführung einer Box-Cut<br />
Baggerung <strong>und</strong> der Gewährung einer Abbaukontrolle bei der<br />
Gewinnung von Sand <strong>und</strong> Kies das Böschungsbruchrisiko<br />
in erheblichem Maße reduziert werden kann. Neben einer<br />
Maximierung der gewinn- <strong>und</strong> nutzbaren Vorräte können<br />
damit Schäden des Abbautreibenden <strong>und</strong> Dritter im Zuge<br />
des Gewinnungsbetriebes abgewendet werden.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Aufgeführte Schriften<br />
BODE, G. (2005): Zur Ausbildung <strong>und</strong> Gestaltung von<br />
Böschungssystemen bei der Gewinnung von Sand <strong>und</strong><br />
Kies – Entwicklung eines Planungssystems. – Diss. Naturwissenschaftliche<br />
Fakultät der Universität Hannover:<br />
177S., 74 Abb., 65 Tab., 5 Anh.; Hannover.<br />
BÖTTGER, M. (1978): Böschungsschäden <strong>und</strong> ihre<br />
Verhinderung in Kiesgruben. Darge<strong>stellt</strong> an Beispielen aus<br />
dem Oberrheingebiet. – Garten <strong>und</strong> Landschaft, 88 (3): 160-<br />
166; München (Callwey).<br />
BÖTTGER, M. (1983 a): Die Böschungsgestaltung in<br />
Baggerseen der Sand- <strong>und</strong> Kiesvorkommen des mittleren<br />
Oberrheingebietes. – Carolinea (4): 21-32; Karlsruhe.<br />
BÖTTGER, M. (1983 b): Echolotmessungen in Baggerseen –<br />
Ergebnisse <strong>und</strong> Folgerungen. – Wasser & Boden, (9): 400-<br />
404; Hamburg.<br />
HORN, A. (1969): Der Gleichgewichtszustand von<br />
Kiesgruben unter Gr<strong>und</strong>wasser. Zulässiger Grenzabstand<br />
bei Baggerungen. – Wasser & Boden, (8): 237-239;<br />
Hamburg.<br />
KARCHER, C. (2003): Tagebaubedingte Deformationen im<br />
Lockergestein. – Diss. Fakultät für Bauingenieur-, Geo<strong>und</strong><br />
Umweltwissenschaften der Universität Karlsruhe –<br />
Veröffentlichungen des Institutes für Bodenmechanik <strong>und</strong><br />
Felsmechanik der Universität Fridericiana in Karlsruhe 160:<br />
193 S.; Karlsruhe.<br />
KÖHLER, H.-J. (2001): Druckwechselbelastung an Wasser-<br />
Boden-Grenzflächen. – Die Bautechnik 16: 409-413; Berlin<br />
(Ernst).<br />
MEYER, H. & FRITZ, L. (2001): Unterwasserböschungen aus<br />
Sicht der Bodenmechanik. – Zeitschrift für angewandte<br />
Geologie 47 (1): 4-7; Stuttgart (Schweizerbart).<br />
PATZOLD, V. (1994): Auswahl des Gewinnungsverfahrens<br />
beim Abbau von Kiessand unter Berücksichtigung von<br />
Gewinnungsverlusten. – Erzmetall (47) 10: 618-626;<br />
Clausthal-Zellerfeld.<br />
PATZOLD, V. (1995): Gerätebedingte Gewinnungsverluste<br />
<strong>und</strong> Ansätze zu deren Minimierung. – Erzmetall (48) 6/7:<br />
444-451; Clausthal-Zellerfeld.<br />
PATZOLD, V. & BODE, G. (2001): Herstellung <strong>und</strong> Ausbildung<br />
von Unterwasserböschungen in Baggerseen. – Zeitschrift<br />
für angewandte Geologie 47 (1): 17-22; Stuttgart<br />
(Schweizerbart).<br />
www.advanced-mining.com<br />
77
PATZOLD, V. & BODE, G. (2004): Abschlussbericht zum<br />
Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsvorhaben – Verminderung<br />
des Flächenverbrauchs durch die Rohstoffgewinnung<br />
durch Maximierung der gewinn- <strong>und</strong> nutzbaren Vorräte<br />
von Lagerstätten im Lockergestein (Sand <strong>und</strong> Kies)<br />
unter besonderer Berücksichtigung der Gestaltung von<br />
Unterwasserböschungen. – 159 S., 62 Abb., 66 Tab., 6 Anh.,<br />
1 Anl.; Förderung durch Deutsche B<strong>und</strong>esstiftung Umwelt,<br />
Aktenzeichen 18713; Osnabrück.<br />
PATZOLD, V., KÖBKE, J.-U., LÜBKE, H., BODE, G. & GRUHN,<br />
G. (2004): Sagalo – Ein System zur Anlagenplanung für die<br />
Gewinnung <strong>und</strong> Aufbereitung von Lockergestein. – Aufbereitungstechnik<br />
12: 32-40; Gütersloh (Bauverlag).<br />
PATZOLD, V., GRUHN, G. & DREBENSTEDT, C. (2008):<br />
Der Nassabbau – Erk<strong>und</strong>ung, Gewinnung, Aufbereitung,<br />
Bewertung. – 472 S., zahlr. Abb. <strong>und</strong> Tab.; Berlin, Heidelberg,<br />
New York (Springer).<br />
RICHWIEN, A. (2005): Untersuchungen zur Standsicherheit<br />
von Unterwasserböschungen aus nichtbindigen<br />
Bodenarten. – Diss. Institut für Geotechnik <strong>und</strong><br />
Markscheidewesen der Technischen Universität Clausthal<br />
– Schriftenreihe Geotechnik <strong>und</strong> Markscheidewesen 10:<br />
165 S., zahlr. Abb, Tab. <strong>und</strong> Anh.; Clausthal-Zellerfeld.<br />
RICHWIEN, A. & MEYER, N. (2004): Nachweis der<br />
Standsicherheit von Unterwasserböschungen aus<br />
nichtbindigen Bodenarten. – Schriftlicher Beitrag<br />
zum Vortrag an der B<strong>und</strong>esanstalt für Wasserbau am<br />
17.09.2004: 12 S., 5 Abb., 4 Tab.; Karlsruhe. [unveröff.]<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />
Patzold, Köbke & Partner Engineers<br />
Partnergesellschaft<br />
Dr. rer. nat Gernot Bode<br />
Beratender Geowissenschaftler BDG<br />
Dr.-Ing. Volker Patzold<br />
Beratender Ingenieur VBI<br />
Kleiberweg 20<br />
21244 Buchholz i.d.N | Deutschland<br />
Tel.: +49 (0) 41 87 - 312 - 306<br />
Fax: +49 (0) 41 87 - 74 - 92<br />
eMail: info@vp-engineers.de<br />
Internet: www.vp-engineers.de<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Dr. rer. nat. Gernot Bode wurde 1967 in Hannover geboren. Er<br />
absolvierte 1997 ein Studium der Geologie <strong>und</strong> Paläontologie<br />
an der Universität Hannover <strong>und</strong> wurde 2005 eben da nach<br />
berufsbegleitender Forschungstätigkeit promoviert. Nach<br />
seinem Studium war er in verschiedenen Ingenieurbüros<br />
im Bereich des Tagebaus, der Hydrogeologie, der Geo- <strong>und</strong><br />
Umwelttechnik tätig. Seit 2010 ist Herr Dr. rer. nat. Gernot<br />
Bode Partner bei Patzold, Köbke & Partner Engineers<br />
| dr.gernot.bode@vp-engineers.de |<br />
Dr.-Ing. Volker Patzold wurde 1942 in Hayingen / Lothringen<br />
geboren. Er absolvierte 1968 ein Bergbaustudium an der<br />
Technischen Universität Clausthal-Zellerfeld <strong>und</strong> wurde<br />
1970 an der Technischen Universität Hannover promoviert.<br />
Nach seinem Studium war er in verschiedenen Firmen im<br />
Bereich des Wasser-, Straßen- <strong>und</strong> Tiefbaus tätig. Seit 1984<br />
ist er selbstständig. Herr Dr.-Ing. Volker Patzold ist Inhaber<br />
des Ingenieurbüros Dr.-Ing. Volker Patzold <strong>und</strong> Seniorpartner<br />
bei Patzold, Köbke & Partner Engineers.<br />
| dr.volker.patzold@vp-engineers.de |<br />
www.advanced-mining.com<br />
78
ContiTech Conveyor Belt Group | Phone +49 5551 702-207<br />
transportbandsysteme@cbg.contitech.de<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
WEITERBILDUNG<br />
ANZEIGE<br />
www.advanced-mining.com<br />
79
At l A s Co p C o Co n s t ru C t i o n to o l s<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
ATLAS COPCO NEUE GESTEINSBOHRHäMMER –<br />
FÜR DEN UNTERTAGEEINSATZ!<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> <strong>stellt</strong> <strong>einige</strong> <strong>neue</strong> <strong>und</strong> <strong>modifizierte</strong> Gesteins- <strong>und</strong> Stützenbohrhämmer vor. Eine<br />
komplette Reihe von leichten <strong>und</strong> schallgedämpften Bohrhämmern für den Untertageeinsatz<br />
wird zur Bauma 2010 präsentiert. Ein <strong>modifizierte</strong>s Modell hat das ATEX-Verfahren bestanden <strong>und</strong><br />
entspricht jetzt in vollem Umfang der ATEX-Richtlinie. Darüber hinaus werden zwei Versionen eines<br />
<strong>neue</strong>n Hochleistungs-Säulenbohrhammers vorge<strong>stellt</strong>.<br />
Schallemissionen sind bei<br />
Gesteinsbohrungen im Tage- <strong>und</strong> Bergbau<br />
ein wichtiges Thema. “Heute verlangen die<br />
K<strong>und</strong>en immer häufiger schallgedämpfte<br />
Ausführungen für ihre Gesteinsbohrhämmer”,<br />
erläutert Rikard Nordén, Product Line<br />
Manager Light Rock Drills bei <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />
Construction Tools. Um die Nachfrage zu<br />
befriedigen, wird eine Reihe bestehend aus<br />
drei schallgedämpften Hämmern eingeführt.<br />
“Die Schallleistungspegel unserer BBC 16 WS,<br />
BBD 34 WS <strong>und</strong> BBD 94 WE wurden je nach<br />
Modell um 5-8 dB(A) gesenkt”, fügt Nordén<br />
hinzu. “Das menschliche Ohr empfindet dies<br />
als eine Reduzierung um mehr als 50 %.”<br />
Einige technische Änderungen haben<br />
dazu beigetragen, dass das Modell BBD 94<br />
WS zusammen mit der Bohrstütze BMK 91RS<br />
der ATEX-Richtlinie entspricht. “Das ist <strong>Atlas</strong><br />
<strong>Copco</strong>s einziger leichter Gesteinsbohrer, der<br />
das ganze Verfahren gemäß der Richtlinie<br />
94/9/EC durchlaufen hat,” erläutert Rikard<br />
Nordén. Die ATEX (ATmosphère EXplosible) Richtlinie<br />
beinhaltet zwei EU-Richtlinien, die vorgeben, welche<br />
Ausrüstungen <strong>und</strong> Arbeitsbedingungen in explosiver<br />
Umgebung zulässig sind.<br />
Beim BBC 34 WS6 <strong>und</strong> BBC 34 WS8 handelt es<br />
sich um Hochleistungs-Säulenbohrgeräte, die die<br />
vorhandene Produktreihe erweitern. Sie wurden für<br />
die harten Einsatzbedingungen bei Bohr-, Vortriebs-<br />
<strong>und</strong> Ankerarbeiten entwickelt. Sie eignen sich für<br />
mittelhartes bis hartes Gestein <strong>und</strong> zeichnen sich<br />
durch eine hohe Schlagenergie <strong>und</strong> ein starkes<br />
Drehwerk aus.<br />
WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Construction Tools<br />
Marketing Comunication/ Media Relations<br />
Anja Kaulbach<br />
Tel.: +49 (0)201 - 633 - 22 33<br />
eMail: anja.kaulbach@de.atlascopco.com<br />
Internet: www.atlascopco.com<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Construction Tools<br />
ist eine Abteilung innerhalb des Geschäftsbereichs Construction <strong>und</strong> <strong>Mining</strong> Technique von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>. Hier werden hydraulische,<br />
pneumatische <strong>und</strong> benzinbetriebene Ausrüstungen für Abbruch-, Recycling-, Verdichtungs-, Gesteinsbohrungs- <strong>und</strong> Betonarbeiten<br />
herge<strong>stellt</strong> <strong>und</strong> vermarktet. Die Produkte werden unter diversen Marken über eine weltweite Vertriebs- <strong>und</strong> K<strong>und</strong>endienstorganisation<br />
vertrieben. Die Abteilung hat ihren Hauptsitz in Stockholm, Schweden, <strong>und</strong> unterhält Fertigungsstätten in Europa, Afrika <strong>und</strong> Asien. .<br />
www.advanced-mining.com<br />
80
At l A s Co p C o su r f A C e Drilling eq u i p m e n t<br />
ATLAS COPCO<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
NEUES SMARTRIG ROC D65S –<br />
GROSSARTIGE NEUIGKEITEN FÜR STEINBRUCHSBETREIBER UND<br />
BOHRUNTERNEHMEN!<br />
Mit der Einführung des aktuellsten Senkhammer-Bohrgeräts - dem SmartRig ROC D65s<br />
- hat <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> den Steinbruch- <strong>und</strong> Tagebaubetrieb in <strong>neue</strong> Sphären gehoben. Das<br />
Bohrgerät ist das erste seiner Art, dass alle Vorteile des bewährten Bohrgeräts ROC<br />
L8 DTH mit der fortschrittlichen Automatisierungs- <strong>und</strong> Steuerungstechnologie der SmartRig-<br />
Familie verbindet <strong>und</strong> somit ganz <strong>neue</strong> Möglichkeiten für die Produktivität von Tagebauen <strong>und</strong><br />
Steinbrüchen eröffnet.<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> verfügt über langjährige <strong>und</strong> umfassende<br />
Erfahrungen mit seinem computergestützten<br />
Bohrkontrollsystem (RCS), das die Gr<strong>und</strong>lage für die<br />
SmartRig-Plattform bildet. Mit dem SmartRig ROC D65s<br />
stehen alle Vorteile dieses Systems nun auch für Tagebaue<br />
<strong>und</strong> Steinbrüche zur Verfügung. Das RCS steuert das gesamte<br />
Bohrgerät - vom Bohrzyklus über das automatische Magazin<br />
bis hin zum optionalen Bohrlochnavigationssystem. Das<br />
System ermöglicht auch eine einfache Übertragung von<br />
Planungs- <strong>und</strong> Leistungsdaten zwischen dem Bohrgerät<br />
<strong>und</strong> den Computern im Betriebsbüro.<br />
Das SmartRig ROC D65s wurde für Bohrlochdurchmesser<br />
von 110–203 entwickelt. Es verwendet Secoroc COP 44, 54<br />
oder 64 Senkbohrhämmer. Die maximalen Bohrlochtiefe<br />
beträgt 54 Meter. Die Bohrleistung wird von einem im<br />
Gerät integrierten <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> XRX10 Kompressor mit<br />
einem Druck von 30 bar bereitge<strong>stellt</strong>. Angetrieben wird<br />
das Bohrgerät wird von einem Caterpillar C15 Motor mit<br />
539 PS.<br />
Das SmartRig ROC D65s bietet eine vollkommen <strong>neue</strong><br />
Bohrerfahrung für die Tagebau- <strong>und</strong> Steinbruchsbetreiber<br />
<strong>und</strong> spart damit viel Zeit <strong>und</strong> Geld.<br />
Symbol für die Zukunft<br />
„Dies ist die Zukunft für das Bohren von Sprengbohrlöchern<br />
in Tagebauen <strong>und</strong> Steinbrüchen“, sagt Olav Kvist,<br />
Product Manager, <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>. „Die Möglichkeiten des<br />
ROC L8 <strong>und</strong> des SmartRig wurden nun in einem einzigen<br />
Bohrgerät, das ein vollkommen <strong>neue</strong>s Bohren ermöglicht,<br />
miteinander kombiniert. Ein Beispiel hierfür ist, dass das<br />
Bohrgerät automatisch Bohrrohre nachsetzt <strong>und</strong> wieder<br />
ziehen kann, wodurch diese Arbeit nicht mehr durch den<br />
Bediener zu erledigen ist. Der Bediener kann sich nun<br />
anderen Aufgaben zuwenden, während das Bohrgerät das<br />
Bohrloch eigenständig er<strong>stellt</strong>.“<br />
Das <strong>neue</strong> SmartRig ROC D65s wurde vom<br />
Tagebaubetreiber NCC Roads im Aitik-Kupfertagebau in<br />
Nordschweden mit ca. 45.000 gebohrten Metern über<br />
einen Zeitraum von ca. sechs Monaten ausgiebig getestet.<br />
Die Ergebnisse waren so beeindruckend, dass NCC Roads<br />
dieses Bohrgerät gleich erworben <strong>und</strong> ein weiteres für das<br />
Jahresende in Auftrag gegeben hat.<br />
www.advanced-mining.com<br />
81
Fortschrittliche Technologie<br />
NCC Roads verfügt über eine Flotte von 18 <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />
Bohrgeräten, darunter auch SmartRig ROC D7C Bohrgeräte<br />
für diverse Bohrarbeiten. Martin Malmsten, Operations<br />
Manager, sagt hierzu: „Bei NCC versuchen wir immer, die<br />
fortschrittlichste Technologie anzuwenden - <strong>und</strong> genau<br />
das können wir mit dem <strong>neue</strong>n SmartRig.“<br />
„Während des Testzeitraums können wir uns wahrhaftig<br />
von den Vorteilen des RCS <strong>und</strong> der automatisierten System<br />
überzeugen. Dadurch können unsere Bediener andere<br />
wichtige Aufgaben erledigen, während das Bohrgerät<br />
seine Bohraufgaben selbstständig ausführt. Dadurch<br />
sparen wir viel Zeit <strong>und</strong> Arbeitskraft.“<br />
Dank der drei ROC L8 Bohrgeräten <strong>und</strong> den ROC D7C <strong>und</strong><br />
ROC D9C Bohrgeräten seien die Bediener bei NCC bereits<br />
gut mit dem <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Bohrkontrollsystem vertraut, so<br />
Malmsten.<br />
„Unsere Bediener kennen die Systeme von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />
<strong>und</strong> schätzen die automatisierten Funktionen. Sie sind sehr<br />
glücklich, nun auch mit dem SmartRig arbeiten zu können,<br />
denn dadurch wird ihre Arbeit noch einfacher - nicht nur in<br />
Aitik, sondern auch vielen anderen Standorten, wo wir für<br />
das Bohren verantwortlich sind.“<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
Mit dem ersten SmartRig ROC D65s im Einsatz ist<br />
NCC nun in der Lage, mit der SmartRig-Technologie<br />
im Aitik-Tagebau von den Testbohrungen zu den<br />
Produktionsbohrungen überzugehen. Das zweite Gerät<br />
wurde für die Inbetriebnahme später in diesem Jahr, wenn<br />
die Nachfrage steigt, vorbe<strong>stellt</strong>.<br />
Der Tagebau Aitik befindet sich außerhalb des<br />
Ortes Gällivare <strong>und</strong> ist einer der europaweit größten<br />
Kupfertagebaue. Hier werden auch beachtliche Mengen<br />
an Gold uns Silber abgebaut. Die jährliche Erzproduktion<br />
übersteigt 18 Millionen Tonnen.<br />
WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Surface Drilling Equipment<br />
Product Manager Automation<br />
Olav Kvist<br />
Tel.: +46 (0)19 - 670 - 74 22<br />
Fax: +46 (0)19 - 670 - 72 51<br />
eMail: olav.vist@se.atlascopco.com<br />
Internet: www.atlascopco.com<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Surface Drilling Equipment<br />
Vice President Marketing<br />
Bo-Göran Johansson<br />
Tel.: +46 (0)19 - 670 - 72 59<br />
Fax: +46 (0)19 - 670 - 72 89<br />
eMail: bo-goran.johansson@se.atlascopco.com<br />
Internet: www.atlascopco.com<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Surface Drilling Equipment<br />
Communications Professional<br />
Marina Haikara<br />
Tel.: +46 (0)19 - 670 - 74 35<br />
Fax: +46 (0)19 - 670 - 72 51<br />
eMail: marina.haikara@se.atlascopco.com<br />
Internet: www.atlascopco.com<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Surface Drilling Equipment<br />
ist ein Geschäftsbereich des Organisationsbereichs Bau- <strong>und</strong> Bergbaugeräte von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>. Er umfasst Entwicklung,<br />
Herstellung <strong>und</strong> Vermarktung von Bohrgeräten für eine Vielzahl von Anwendungen mit weltweitem Einsatz in den<br />
Bereichen Hoch- <strong>und</strong> Tiefbau, Steinbrucharbeiten <strong>und</strong> Tagebauarbeiten. Der Geschäftsbereich legt einen besonderen<br />
Wert auf innovatives Produktdesign <strong>und</strong> Unterstützungssysteme für den Sek<strong>und</strong>ärmarkt, wodurch ein zusätzlicher<br />
Wert für den K<strong>und</strong>en geschaffen wird. Der Hauptsitz des Geschäftsbereichs <strong>und</strong> die Hauptfertigungsanlagen befinden<br />
sich in Örebro, Schweden. Weitere Informationen finden Sie unter www.atlascopco.com .<br />
Das SmartRig ROC D65s ergänzt die Produktpalette der Übertage-<br />
Bohrgeräte von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> <strong>und</strong> bietet eine fortschrittliche<br />
Bohrlösung für jede Tagebau- <strong>und</strong> Bohranwendung.<br />
www.advanced-mining.com<br />
82
At l A s Co p C o geoteChniCAl Drilling A n D ex p l o rA t i o n<br />
Terracore<br />
Für den spezialisierten Bedarf von K<strong>und</strong>en, die im Segment<br />
der geotechnischen <strong>und</strong> Lockergesteinserk<strong>und</strong>ung<br />
arbeiten, wurde das Terracore-Produktprogramm<br />
entwickelt.<br />
Das Sortiment umfaßt Bohrwerkzeuge <strong>und</strong><br />
Ausrüstungen für Lockergesteinsboh-rungen,<br />
für geotechnische Bohrungen <strong>und</strong> Bohrungen in<br />
Baugr<strong>und</strong>untersuchungspro-jekten. Terracore Produkte<br />
sind jedoch ebenso einsetzbar bei Drainagebohrungen <strong>und</strong><br />
Pilotbohrungen für Bergbau- <strong>und</strong> Schachtbohrprojekte.<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> ist ein Lieferant für Kernbohrausrüstungen<br />
seit 1886 <strong>und</strong> Synonym für hochentwickelte Produkte im<br />
Bereich Diamantkernbohrung.<br />
Durch seine Vorreiterrolle hat <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> mit<br />
maßgeblichen Entwicklungen zum heutigen technischen<br />
Stand in der Kernbohrtechnik beigetragen:<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
• metrischer Standard für Kernbohrausrüstungen<br />
• dünnlippige Doppelkernrohre<br />
• Geobor-S Seilkernrohre<br />
• Aluminiumbohrgestänge<br />
• imprägnierte Diamantbohrkronen<br />
ATLAS COPCO<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
GEOTECHNISCHE<br />
UNTERSUCHUNGSMETHODEN<br />
MIT TERRACORE!<br />
Mit <strong>neue</strong>n Infrastrukturprojekten, Dämmen, mit<br />
<strong>neue</strong>n Bauprojekten generell, wächst der Markt für<br />
geotechnische <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>bauaktivitäten. Es ist also<br />
von einem erhöhten Bedarf an Ausrüstungen <strong>und</strong> Werkzeugen<br />
auszugehen. <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> hat die Produkte <strong>und</strong> das Zubehör,<br />
um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden.<br />
Ziel des Unternehmens ist es, auch in Zukunft die<br />
Innovationskraft des Unternehmens auf nachhaltige<br />
Produktentwicklung zum Nutzen unserer K<strong>und</strong>en weiter<br />
auszubauen.<br />
WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Geotechnical Drilling and Exploration<br />
Vice President Geotechnical Engineering Business<br />
Steve Greer<br />
Tel.: +46 (0)708 - 56 - 96 14<br />
eMail: steve.greer@se.atlascopco.com<br />
Internet: www.atlascopco.com<br />
www.advanced-mining.com<br />
83
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
sA n D v i k mi n i n g A n D Co n s t ru C t i o n Ce n t r A l eu ro p e gm bh<br />
OETELSHOFEN KALK SETZT MASSSTäBE –<br />
SEIT ÜBER 100 JAHREN<br />
SANDVIK WT7000<br />
REDUZIERT EMISSION UM 20 DB UND VERDREIFACHT DIE STANDZEIT!<br />
Sandvik WT7000<br />
Kulturell <strong>und</strong> wirtschaftlich hat Wuppertal traditionell<br />
Maßstäbe gesetzt. Das Tanztheater Pina Bausch <strong>und</strong><br />
Aspirin hatten hier ihren Ursprung <strong>und</strong> wirkten weit über<br />
die Region <strong>und</strong> Grenzen hinaus. Als 1901 die Schwebebahn<br />
den Betrieb aufnahm, feierte der Urgroßvater der<br />
heutigen Geschäftsführer Jörg Hermann <strong>und</strong> Moritz Iseke<br />
bereits das einjährige Bestehen von Oetelshofen Kalk.<br />
Startete der Gründer als Landwirt im Ortsteil Wuppertal-<br />
Hahnenfurth seine Aktivitäten im überschaubaren Rahmen,<br />
so entwickelten die nachfolgenden Generationen das<br />
Familienunternehmen weiter – zu einem mittelständischen<br />
Betrieb mit aktuell 95 Mitarbeitern <strong>und</strong> einem Jahresumsatz<br />
von r<strong>und</strong> 35 Mio. EUR.<br />
Kalksteinabbau <strong>und</strong> veredelte Branntkalk-Produkte<br />
für diverse Industriezweige stehen auf dem Programm<br />
der Wuppertaler. 75% der Produkte sind im Umkreis<br />
von 80 km für die heimische Wirtschaft auf der Straße<br />
oder Schiene unterwegs. R<strong>und</strong> 100.000 Tonnen<br />
Kalksteinmehl im Jahr werden beispielsweise per Bahn<br />
für die Rauchgasentschwefelungsanlagen der rheinischen<br />
Kraftwerke geliefert.<br />
Die Jahresproduktion beträgt derzeit 2 Mio. Tonnen.<br />
Damit dies auch in Zukunft Bestand hat <strong>und</strong> auf<br />
umweltverträgliche Weise erfolgt, wurde bei Oetelshofen<br />
investiert – in <strong>neue</strong> Brenntechnik von QualiCal sowie<br />
Verschleiß- <strong>und</strong> Lärmschutz von Sandvik. “Für die nächsten<br />
50 Jahre ist die Gewinnung von hochwertigem Kalk am<br />
Standort gesichert. Danach müssen sich die Ingenieure<br />
mit dem Abbau unterhalb des Gr<strong>und</strong>wasserspiegels<br />
befassen.”, erläutert Moritz Iseke.<br />
“Wir sind von je her offen für <strong>neue</strong> Techniken<br />
<strong>und</strong> Technologien. In einem Pilotprojekt mit einem<br />
italienischen Ingenieurbüro haben wir am Standort eine<br />
<strong>neue</strong> Brenntechnik installiert. Mit einem Wirkungsgrad<br />
von 90% findet der GGR-Ofen (Gleichstrom-Gegenstrom-<br />
Regenerativ-Bauweise) weltweit Beachtung. Es vergehen<br />
keine zwei Wochen ohne eine Führung einer internationalen<br />
Delegation durch unser Werk.”, schwärmt der innovative<br />
Urenkel des Gründers.<br />
“Neben der Fürsorgepflicht gegenüber unseren<br />
Mitarbeitern fühlen wir uns – wie selbstverständlich – der<br />
www.advanced-mining.com<br />
84
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
Natur <strong>und</strong> den Anwohnern verpflichtet. Das schließt Reduktion der Lärmemission ein.”, ergänzt Iseke die Philosophie<br />
des Hauses. In diesem Zusammenhang wurde der Kontakt zu Sandvik aufgenommen.<br />
Erste, positive Erfahrungen mit den Sandvik Verschleißgummiplatten WT7000 hat das Unternehmen bereits vor einem<br />
halben Jahr bei der Auskleidung eines ca. 6 m 2 großen Trichters an der Ofenaufgabe gemacht. Das modulare System<br />
zeichnet sich durch den leichten Einbau <strong>und</strong> die Minderung des Geräuschpegels um ca. 20 dB aus, das menschliche Ohr<br />
empfindet dies als eine Minderung der Schallemissionen um 50%, hiervon überzeugt, entschied sich die Geschäftsleitung<br />
ebenfalls den <strong>neue</strong>n 120 m 2 großen Einkipptrichter mit den WT7000 Gummiplatten auszustatten.<br />
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85
Die Aufgabenstellung lautete, das richtige Material<br />
für die Ansprüche <strong>und</strong> Anforderungen des Trichters<br />
auszuwählen, der für r<strong>und</strong> 500.000 Tonnen Gestein<br />
pro Jahr ausgelegt ist. Nach einer Planungs- <strong>und</strong><br />
Beratungsphase entschied man sich für 1.500 Stück mit<br />
Schweißbolzen montierte Gummiplatten in einer Dicke<br />
von 50 mm, die den bis zu 60 Tonnen Gestein pro Mulde,<br />
mit einer Partikelgröße bis zu 140 mm, gerecht werden.<br />
Sollte das scharfkantige Gestein in Zukunft mal<br />
Spuren hinterlassen, ist mit dem leichten Austausch<br />
einzelner Platten mit 5 kg pro Stück <strong>und</strong> einer Größe von<br />
300 x 300 mm für schnelle, kostengünstige <strong>und</strong> gefahrlose<br />
Abhilfe gesorgt.<br />
„Das Gr<strong>und</strong>element des Trichters ist durch das<br />
patentierte Modulplattensystem gegen Risse <strong>und</strong><br />
Deformation geschützt, es bleibt somit in seiner<br />
Ursprungsform, die Speziallippe an den Platten vermeidet<br />
das Eindringen von Feinstoffen in den Zwischenräumen,<br />
zudem ist die mind. 3-fache Standzeit ein weiterer<br />
Pluspunkt. Diese Vorteile können die herkömmlichen<br />
Lösungen mit Metall- oder Verb<strong>und</strong>material nicht bieten.“,<br />
erklärt Selim Sahin von Sandvik.<br />
Die aus 100% Gummi herge<strong>stellt</strong>en Kautschukplatten<br />
bringen weitere Vorteile mit sich, wie z. B. das einfache<br />
Schneiden <strong>und</strong> die hohe Umweltverträglichkeit durch<br />
recyclebares Material.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
“Im Steinbruch befindet sich die größte Uhupopulation<br />
Europas.” erzählt der Jäger Iseke, nicht ohne Stolz. Drei<br />
Jungtiere schlüpfen im Kalkbruch Osterholz pro Jahr. Bei<br />
einem Zweischichtbetrieb im Steinbruch werden sich<br />
die Nachtjäger also bei Sandvik für die tägliche Ruhe<br />
bedanken.<br />
Im Kalkwerk wurde bereits über<br />
zukünftige Einsatzmöglichkeiten der Sandvik<br />
Verschleißschutzprodukte nachgedacht <strong>und</strong> konkret<br />
über Produkt- <strong>und</strong> Materialtests vor Ort gesprochen.<br />
Beispielsweise: die Auskleidung der Muldenkipper oder<br />
der Einsatz von Keramik-/Gummiverschleißschutzplatten.<br />
Die Firma Oetelshofen wird auch in den folgenden<br />
Jahren, gemeinsam mit den Geschäftspartnern, Maßstäbe<br />
setzen – im Einklang mit Natur <strong>und</strong> Mensch.<br />
WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />
Sandvik <strong>Mining</strong> and Construction Central Europe GmbH<br />
Sales Manager Wear Protection/Screening Media<br />
Selim Sahin<br />
Tel.: +49 (0)201 - 17 85 - 361<br />
eMail: selim.sahin@sandvik.com<br />
Internet: www.sandvik.com<br />
Sandvik ist eine globale Gruppe hochtechnologischer Unternehmen, die Spitzenprodukte her<strong>stellt</strong> <strong>und</strong> eine weltweit führende Rolle in folgenden<br />
Bereichen einnimmt: Werkzeuge für die Metallbearbeitung, Maschinen <strong>und</strong> Werkzeuge für die Gesteinsverarbeitung, Edelstahlprodukte, Speziallegierungen,<br />
Hochtemperatur-Materialien sowie Prozess- <strong>und</strong> Sortieranlagen. Die Gruppe beschäftigte 2009 r<strong>und</strong> 44 000 Mitarbeiter in 130 Ländern. Der Jahresumsatz<br />
betrug knapp 72 Milliarden SEK.<br />
Sandvik <strong>Mining</strong> and Construction ist ein Geschäftsbereich der Sandvik-Gruppe <strong>und</strong> weltweit führender Anbieter von Bohr- <strong>und</strong> Tiefbaumaschinen,<br />
Hartmetallwerkzeugen, Dienstleistungen <strong>und</strong> technischen Lösungen zur Gewinnung <strong>und</strong> Zerkleinerung von Gestein <strong>und</strong> Mineralien im Bergbau <strong>und</strong> in der<br />
Bauindustrie. Der Jahresumsatz betrug 2009 r<strong>und</strong> 32,6 Milliarden SEK. Das Unternehmen beschäftigte 14 400 Mitarbeiter.<br />
www.advanced-mining.com<br />
86
me t s o minerAls (DeutsChlAnD) gm bh<br />
Der Metso Kegelbrecher HP100:<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
ZIELGENAUES FEINBRECHEN IM KALKSTEIN<br />
ittelständische Unternehmen wie Herrmann Trollius GmbH in Lauterhofen bilden eine tragende<br />
MSäule der Steine- <strong>und</strong> Erdenindustrie. Um stets wettbewerbsfähig zu bleiben <strong>und</strong> dabei<br />
nachhaltig wirtschaftlich zu arbeiten, legen die Betreiber dort hohe Qualitätsmaßstäbe zugr<strong>und</strong>e.<br />
In den Produktionsstätten des Oberpfälzer Kalk- <strong>und</strong> Schotterwerks Trollius spielen sowohl eine gut<br />
funktionierende Anlagensteuerung als auch eine aussagekräftige Prozess-Visualisierung eine große<br />
Rolle. Maschinen <strong>und</strong> Anlagen befinden sich durch ständige Ersatz- <strong>und</strong> Erweiterungsinvestitionen auf<br />
dem <strong>neue</strong>sten Stand: Das Nachbrechen von Mineralbeton-Fraktionen übernimmt seit August 2009 ein<br />
Metso Kegelbrecher vom Typ Nordberg HP100 modular.<br />
Im Werk Lauterhofen steht die Aufbereitung von Kalkstein<br />
u. a. zu Mineralbeton <strong>und</strong> Edelsplitt im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Das Nachbrechen zu Edelsplitt erfolgte dort bisher<br />
ausschließlich über eine Prallmühle. Mit zunehmendem<br />
Bedarf an 2/5 <strong>und</strong> 5/8-Fraktionen wurde über die Prallmühle<br />
zu viel unverkäuflicher Sand 0/2 produziert. Um deutlich<br />
mehr Zielkorn – vor allem 5/8 – mit weitaus weniger Sand zu<br />
erzeugen, sollte ein Teilstrom der Mineralbeton-Fraktionen<br />
8/16, 16/22, 22/32 <strong>und</strong> 32/45 mit einem dafür besonders<br />
geeigneten Brecher zerkleinert werden. Da die Anbindung<br />
an die vorhandene Anlage einfach <strong>und</strong> kostengünstig sein<br />
sollte, entschied man sich für eine kompakte <strong>und</strong> mobile<br />
Einheit – ohne eigenes Antriebsaggregat <strong>und</strong> Fahrwerk.<br />
Hier bot sich die vorinstallierte Kegelbrechereinheit HP100<br />
modular auf Kufengerüst an, die sich die Firma Trollius<br />
bereits auf der Steinexpo 2008 angesehen hatte. Dieses<br />
Anlagenmodul ließ sich in kürzester Zeit aufstellen <strong>und</strong><br />
in Betrieb nehmen. Zum Anschluss wurden vorhandene<br />
Abzüge an den entsprechenden Silokammern aktiviert. Der<br />
dosierte Abzug zur gleichmäßigen Brecherbeschickung<br />
erfolgt mit frequenzgeregelten Schwingrinnen auf ein<br />
Sammelband zum Kegelbrecher. Dessen Austrag gelangt<br />
über ein Verbindungsband zum Steigband der Edelsplitt-<br />
Siebanlage.<br />
Ein Hochleistungs-Kegelbrecher (HP steht für „High<br />
Performance“) wie der HP100 ist mit dem Nachbrechen<br />
von Kalkstein oder Dolomit – auch wenn es sich bei Trollius<br />
um hochwertige, feste Gesteine handelt – eigentlich<br />
leistungstechnisch unterfordert. Zudem besteht gerade<br />
beim Brechen von Kalkstein mit kleinen Spaltweiten die<br />
Gefahr des Brikettierens. Unsicher darüber, ob auch die<br />
www.advanced-mining.com<br />
87
Kornform den zukünftigen Anforderungen genügen würde,<br />
mietete Hermann Trollius zunächst die Moduleinheit für<br />
einen Probebetrieb an. Der HP100 erhielt Brechwerkzeuge<br />
Standard Medium, mit denen der Durchsatz bei 11 mm<br />
Spaltweite 60 - 80 t/h beträgt. Bereits nach kurzer Zeit<br />
lagen überzeugende Ergebnisse für eine dauerhafte<br />
Entscheidung zugunsten des HP100 modular vor. Die<br />
Anforderungen bezüglich Zielkorn, geringem Sandanteil<br />
<strong>und</strong> Kornform wurden erfüllt. Der HP100, kleinster Brecher<br />
der HP-Serie, liefert dank überzeugender Kombination aus<br />
Brechraumprofil, Exzentrizität <strong>und</strong> Drehzahl die besten<br />
Voraussetzungen für diesen Einsatz.<br />
Wartungs- <strong>und</strong> bedienerfre<strong>und</strong>liche Eigenschaften wie<br />
die Zugänglichkeit der Brechwerkzeuge von oben sowie<br />
die Brechwerkzeugbefestigung ohne Vergussmaterial<br />
spielen bei HP-Kegelbrechern von Metso eine große Rolle.<br />
Vorteilhaft ist auch die effiziente Überlastsicherung bei<br />
unbrechbarem Material oder im Falle von Brikettierungen.<br />
Die Spaltverstellung erfolgt bei HP-Kegelbrechern durch<br />
das Drehen des Mantelträgers, was zu einem gleichmäßigen<br />
Verschleiß über den gesamten Brechraumumfang führt.<br />
Der Metso Kegelbrecher HP100 kommt bei Trollius zum<br />
Nachbrechen von Kalkstein <strong>und</strong> Dolomit zum Einsatz.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
Für den HP100 ist die intelligente Brechersteuerung<br />
IC7000 Basic bei Trollius ausreichend, um die wichtigen<br />
Brecherfunktionen zu überwachen <strong>und</strong> Hilfefunktionen bei<br />
Störungen abrufen zu können. Kommt ein HP-Kegelbrecher<br />
in stark schleißendem Gestein zum Einsatz, empfiehlt<br />
der Hersteller die IC7000 <strong>Advanced</strong>, die neben weiteren<br />
Zusatzfunktionen zur Integration in die Steuerung der<br />
Gesamtanlage auch eine Betriebsdatenauswertung sowie<br />
mehrere Modi zur Brechspaltüberwachung für einen<br />
Betrieb mit stets optimaler Spalteinstellung bereit hält.<br />
WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />
Metso Minerals (Deutschland) GmbH<br />
Herr Karl-Heinz Hessler<br />
Obere Riedstr. 111-115<br />
68309 Mannheim | Deutschland<br />
Tel.: +49 (0)621 - 72 70 06 11<br />
eMail: karl-heinz.hessler@metso.com<br />
Internet: www.metso.com<br />
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88
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
Best results<br />
lead to the<br />
breakthrough<br />
If crusher technology by Metso looks after<br />
anything, then it’s your purse: the Barmac<br />
vertical impact crusher protects the rotor which<br />
controls the process in an autogenous layer of<br />
feed material in crushing. The mobile Lokotrack<br />
LT1415 protects the nerves, as its large intake<br />
opening prevents bridging.<br />
As a primary crusher, the LT140 saves time – in<br />
conjunction with the flexible Lokolink conveyor<br />
system it makes such progress in opencast<br />
quarrying that you can save a large proportion<br />
of your dumpers.<br />
Talk to us about the possibilities of staying<br />
successful even in difficult times.<br />
Your contact person:<br />
Karl-Heinz Hessler<br />
Tel.: ++49 (0)621 72700-611<br />
Mobile: ++49 (0)177 6608438<br />
karl-heinz.hessler@metso.com<br />
Metso Minerals (Deutschland) GmbH<br />
Obere Riedstr. 111-115,<br />
68309 Mannheim,<br />
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89
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
CONTITECH:<br />
ENERGIEOPTIMIERTE FÖRDERGURTE<br />
REDUZIEREN KOSTEN UND SCHONEN DIE UMWELT<br />
Neuentwicklung von ContiTech<br />
minimiert Rollwiderstände <strong>und</strong><br />
senkt den Energieverbrauch beim<br />
Rohstofftransport um 20 Prozent.<br />
ContiTech <strong>stellt</strong> <strong>neue</strong>, energieoptimierte Fördergurte<br />
vor. Durch die Entwicklung einer speziellen<br />
Gummimischung ist es dem weltweit führenden Hersteller<br />
von Fördergurten gelungen, den Rollwiderstand zu<br />
minimieren <strong>und</strong> damit den Energieverbrauch beim<br />
Rohstofftransport um 20 Prozent zu senken. So lassen<br />
sich Energiekosten <strong>und</strong> CO2-Emissionen bei der<br />
Rohstoffförderung signifikant reduzieren.<br />
Angesichts steigender Energiepreise <strong>und</strong> eines<br />
zunehmenden Bewusstseins für die Notwendigkeit des<br />
Umwelt- <strong>und</strong> Klimaschutzes legen Bergbauunternehmen<br />
immer mehr Wert auf eine kosten- <strong>und</strong> klimafre<strong>und</strong>liche<br />
Rohstoffgewinnung. In dem Zusammenhang spielen<br />
Fördergurtanlagen eine besondere Rolle, weil sie im<br />
Vergleich zu herkömmlichen Transportmitteln nur einen<br />
Bruchteil der Energie verbrauchen <strong>und</strong> deutlich weniger<br />
CO2 emittieren. Um die hervorragende Energie- <strong>und</strong><br />
CONTITECH:<br />
Mit mehr als zwei Dritteln macht der Rollwiderstand den größten Anteil am<br />
gesamten Bewegungswiderstand einer Fördergurtanlage aus. ContiTech hat<br />
energieoptimierte Fördergurte entwickelt, die den Rollwiderstand minimieren.<br />
Damit kann der Energieverbrauch beim Rohstofftransport um 20 Prozent<br />
gesenkt werden. (Foto: ContiTech)<br />
Klimabilanz noch zu verbessern, arbeitet ContiTech<br />
kontinuierlich an der Erforschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
von energieoptimierten Fördergurten, die einen noch<br />
effizienteren Betrieb der Anlagen ermöglichen. Dabei<br />
steht die Reduktion von Rollwiderständen im Mittelpunkt,<br />
weil sie den Energieverbrauch von langen, horizontal<br />
verlaufenden Fördergurtanlagen wesentlich bestimmen.<br />
Ursache <strong>und</strong> Wirkung<br />
Mit mehr als zwei Dritteln macht der Rollwiderstand den<br />
größten Anteil am gesamten Bewegungswiderstand einer<br />
Fördergurtanlage aus. Die Ursache: Das visko-elastische<br />
Werkstoffverhalten der aus Gummi bestehenden<br />
Fördergurte. Der Rollwiderstand wird unter anderem beim<br />
Lauf über die Tragrollen hervorgerufen. An jeder einzelnen<br />
www.advanced-mining.com<br />
90
Tragrolle entsteht im Kontaktbereich mit dem Fördergurt<br />
eine Kraft, die der Bewegung des Fördergurtes entgegen<br />
gerichtet ist <strong>und</strong> einen zusätzlichen Energieverbrauch<br />
bewirkt. Neben einer Reihe weiterer Faktoren hängt der<br />
Rollwiderstand von den technologischen Eigenschaften<br />
der Fördergurte <strong>und</strong> damit vom Material ab.<br />
Unendlich viele Möglichkeiten – eine<br />
ideale Lösung<br />
„Auf der Suche nach den optimalen<br />
Werkstoffeigenschaften spielt die Gummimischung,<br />
das sogenannte Compo<strong>und</strong>, eine wesentliche Rolle“,<br />
erläutert Wilhelm Schrand, Leiter Forschung <strong>und</strong><br />
Entwicklung bei der ContiTech Conveyor Belt Group.<br />
Dabei gibt es aufgr<strong>und</strong> der vielen unterschiedlichen<br />
Zutaten <strong>und</strong> Mischungsverhältnisse unendlich viele<br />
Möglichkeiten. „Hier die richtige Zusammensetzung zu<br />
ermitteln, ist das, was unsere besondere Fähigkeit als<br />
ContiTech ausmacht“, sagt Wilhelm Schrand. „Dabei<br />
können wir uns sowohl auf jahrzehntelange Erfahrung<br />
stützen als auch auf das interdisziplinäre <strong>und</strong> breit<br />
gefächerte Know-how eines großen Expertenpools<br />
im Unternehmen. Gleichzeitig bleiben wir in engem<br />
Kontakt mit den Betreibern der Anlagen, um gut über die<br />
Anforderungen unserer K<strong>und</strong>en informiert zu sein <strong>und</strong><br />
diese zu berücksichtigen.“<br />
WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />
ContiTech AG<br />
eMail: mailservice@contitech.de<br />
Internet: www.contitech.de<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
In aufwendigen Simulationen haben ContiTech<br />
Wissenschaftler die Verformung der Fördergurte über der<br />
Tragrolle nachge<strong>stellt</strong> <strong>und</strong> davon Hypothesen abgeleitet,<br />
wie die ideale Gummimischung beschaffen sein muss. Auf<br />
dieser Basis wurden verschiedene Compo<strong>und</strong>s gemischt,<br />
getestet, optimiert <strong>und</strong> die meistversprechenden<br />
Mischungen zu Fördergurten verarbeitet, um diese zu<br />
erproben <strong>und</strong> so die ideale Lösung zu finden.<br />
Signifikantes Energiesparpotenzial<br />
Dies ist gelungen. Aktuelle Messungen auf einem mit<br />
einer speziellen Messtechnik ausgestatteten Prüfstand<br />
am Institut für Transport <strong>und</strong> Automatisierungstechnik<br />
der Universität Hannover ergaben bei der neusten<br />
Entwicklung der energieoptimierten Fördergurte von<br />
ContiTech eine signifikante Reduktion des Rollwiderstands<br />
<strong>und</strong> damit ein Energiesparpotenzial von etwa 20 Prozent.<br />
Bei einer fünf Kilometer langen Fördergurtanlage im<br />
Braunkohletagebau können so beispielsweise über<br />
3.000 kW Antriebsleistung eingespart werden. In 1,5<br />
St<strong>und</strong>en wird dabei so viel Energie eingespart, wie<br />
ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt in<br />
Deutschland pro Jahr verbraucht.<br />
Zukunftsthema<br />
„Obwohl wir bereits sehr gute Ergebnisse erzielt haben,<br />
bleibt das Thema energieoptimierte Fördergurte auf<br />
unserer Agenda“, erklärt Wilhelm Schrand. „Wir arbeiten<br />
stetig daran, unsere Lösungen noch weiter zu verbessern,<br />
um so dazu beizutragen, dass Rohstoffförderung noch<br />
kostengünstiger, klimafre<strong>und</strong>licher <strong>und</strong> nachhaltiger<br />
wird.“<br />
Die ContiTech AG<br />
Continental gehört mit einem Umsatz von ca. 20 Mrd Euro im Jahr 2009 weltweit zu den führenden Automobilzulieferern. Als Anbieter von Bremssystemen,<br />
Systemen <strong>und</strong> Komponenten für Antriebe <strong>und</strong> Fahrwerk, Instrumentierung, Infotainment-Lösungen, Fahrzeugelektronik, Reifen <strong>und</strong> technischen<br />
Elastomerprodukten trägt Continental zu mehr Fahrsicherheit <strong>und</strong> zum globalen Klimaschutz bei. Continental ist darüber hinaus ein kompetenter<br />
Partner in der vernetzten, automobilen Kommunikation. Continental beschäftigt derzeit r<strong>und</strong> 138.000 Mitarbeiter in 46 Ländern. Die Division ContiTech<br />
gehört zu den weltweit führenden Anbietern von einer Reihe von technischen Elastomerprodukten im Non-Tire-Rubber-Bereich <strong>und</strong> ist ein Spezialist<br />
für Kunststofftechnologie im Non-Tire Rubber Bereich. Die Division entwickelt <strong>und</strong> produziert Funktionsteile, Komponenten <strong>und</strong> Systeme für die<br />
Automobilindustrie <strong>und</strong> andere wichtige Industrien. Die Division beschäftigt insgesamt ca. 22.000 Mitarbeiter. 2009 erzielte sie einen Umsatz von<br />
ca. 2,4 Mrd Euro.<br />
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91
eumer mA s C h i n e n f A b r i k gm bh & Co. kg<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
BEUMER BIETET LÖSUNGEN FÜR DIE MINING-BRANCHE:<br />
MIT KURVENGäNGIGEN<br />
GURTFÖRDERANLAGEN<br />
SCHÜTTGUT EFFIZIENT<br />
TRANSPORTIEREN!<br />
Die kurvengängigen Gurtförderanlagen führen<br />
oft durch unwegsames <strong>und</strong> bergiges Gelände.<br />
BECKUM, 2010 – MODERNE<br />
ABBAUTECHNOLOGIEN ERFORDERN GERADE<br />
IM BERGBAU GURTFÖRDERANLAGEN, DIE IN<br />
DER LAGE SIND, IMMER GRÖSSERE VOLUMINA<br />
BEI ZUNEHMENDEN ACHSABSTäNDEN ÜBER<br />
UNWEGSAMES UND BERGIGES GELäNDE<br />
ZU BEWEGEN. DIE BEUMER GRUPPE,<br />
INTERNATIONAL FÜHRENDER HERSTELLER IM<br />
BEREICH FÖRDERTECHNIK, ENTWICKELT UND<br />
INSTALLIERT SOLCHE ANLAGEN.<br />
Für die Förderung von Schüttgut wie Erz, Kohle, Kies oder Sand – zum Beispiel vom Bergwerk, von der<br />
Sandgrube oder vom Steinbruch zum Werk – benötigen Unternehmen effektive Möglichkeiten. Der Transport mit<br />
Lkw ist kostenintensiv <strong>und</strong> umweltbelastend. Eine wirtschaftliche Alternative sind Stetigförderer wie Mulden- oder<br />
Rohrgurtförderer. Mit der richtigen Auslegung können diese an die Umgebungsbedingungen vor Ort optimal angepasst<br />
werden. Umweltbeeinträchtigungen wie Staub, Geräuschemissionen <strong>und</strong> Abgase werden minimiert oder sogar<br />
ausgeschlossen. Im Vergleich zu Lkw-Transporten lassen sich hohe Massenströme umsetzen. Der bauliche Aufwand<br />
dieser Anlagen ist selbst in schwieriger Umgebung gering.<br />
Individuelle Anpassung an das<br />
Fördergut<br />
Die BEUMER Gruppe entwickelt <strong>und</strong> implementiert<br />
solche Förderanlagen. Die BEUMER Gurtförderer<br />
werden als geschlossene Rohrgurtförderer oder als<br />
offene Muldengurtförderer eingesetzt. Die BEUMER<br />
Rohrgurtförderer eignen sich zum Beispiel für pulvrige<br />
Produkte <strong>und</strong> bei steilen Streckenführungen, die<br />
offenen Muldengurtförderer kommen bei robusten oder<br />
grobstückigen Produkten zum Einsatz.<br />
Durch ihre Linienführung überwinden die<br />
Gurtförderanlagen zerklüftetes Gelände <strong>und</strong> andere<br />
Hindernisse, wie Flüsse, Straßen, Gebäude oder<br />
Schienen. Das führt zu immensen Einsparungen<br />
bei den Erdbewegungsarbeiten, kostenintensive<br />
Übergabestellen werden weitestgehend vermieden.<br />
Dabei können sich auch Horizontal- <strong>und</strong> Vertikalkurven<br />
in der Streckenführung überlagern.<br />
BEUMER bietet für jede Herausforderung die richtige<br />
Lösung: Rohrgurtförderer eignen sich besonders, wenn<br />
große Steigungs- oder Neigungswinkel zu überwinden<br />
sind. Geeignet sind sie besonders für höherwertiges<br />
oder pulvriges Fördergut. Denn innerhalb des<br />
geschlossenen Systems fällt das Material nicht zurück<br />
<strong>und</strong> die gute Abdichtung ermöglicht einen staubfreien<br />
Transport. Die BEUMER Rohrgurtförderer werden auch<br />
bei besonders engen Kurvenradien eingesetzt, da<br />
sie eine bessere Kurvengängigkeit aufweisen als die<br />
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92
Muldengurtförderer. Die Muldengurtförderer dagegen<br />
erreichen größere Volumen- <strong>und</strong> Massenströme <strong>und</strong><br />
verbrauchen weniger Energie. BEUMER realisierte<br />
bereits Gurtförderanlagen mit Achsabständen von<br />
mehr als zehn Kilometern.<br />
Energieeffizienz im Mittelpunkt<br />
Die Motoren in diesen Anlagen lassen sich so regeln,<br />
dass eine optimale Belastungsverteilung im Gurt bei<br />
allen Betriebszuständen ermöglicht werden kann.<br />
Je nach Geländetopographie <strong>und</strong> Beladungszustand<br />
können die Anlagen auch im generatorischen Betrieb<br />
arbeiten. Die dabei gewonnene elektrische Leistung<br />
kann über eine Rückspeiseeinheit in das öffentliche<br />
Netz zurückgeleitet werden. So lassen sich die<br />
Energiekosten zum Betreiben der Gesamtanlage<br />
reduzieren.<br />
Für hohe Lebensdauer der Gurte<br />
gesorgt<br />
Bei BEUMER Anlagen erreichen die Gurte eine<br />
hohe Lebensdauer von bis zu 20 Jahren. Der Gr<strong>und</strong><br />
dafür ist die optimale Auslegung der Streckenführung,<br />
der Antriebstechnik, des Spannsystems sowie die<br />
Anordnung der gurtführenden Tragrollen. Genaue<br />
Berechnungen der Tragrollenpositionen ermöglichen<br />
die Kurvengängigkeit des Gurtförderers. Ist die<br />
Anlage optimal ausgelegt, ist eine gleichmäßige<br />
Beanspruchung aller Komponenten sicherge<strong>stellt</strong> <strong>und</strong><br />
die Gesamtbelastung des Gurts wird minimiert.<br />
Beratungs- <strong>und</strong> Planungskompetenz<br />
inklusive<br />
Die BEUMER Ingenieure optimieren in Abstimmung<br />
mit dem K<strong>und</strong>en vor Ort den Streckenverlauf des<br />
Gurtförderers. Zudem entwickeln sie die gesamte<br />
Konstruktion <strong>und</strong> konzipieren die statischen<br />
Voraussetzungen für die Brücken <strong>und</strong> die<br />
Gurtförderanlage. Mit ihrer Planungskompetenz<br />
achten sie dabei auf Minimierung der Investitions- <strong>und</strong><br />
Betriebskosten sowie des Energiebedarfes.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
BEUMER Gurtförderer:<br />
Bieten energieeffiziente Förderung von Schüttgut aus Steinbrüchen,<br />
Kiesgruben <strong>und</strong> anderen Bereichen der <strong>Mining</strong>-Industrie.<br />
WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />
BEUMER Maschinenfabrik GmbH & Co. KG<br />
Oelder Str. 40<br />
59269 Beckum | Deutschland<br />
Vertrieb Fördertechnik<br />
Tel.: +49 (0)25 21 - 24 0<br />
eMail: beumer@BEUMER.com<br />
Internet: www.BEUMER.com<br />
Die BEUMER Gruppe<br />
Die BEUMER Gruppe ist ein international führender<br />
Hersteller der Intralogistik in den Bereichen Förder- <strong>und</strong><br />
Verladetechnik, Palettier- <strong>und</strong> Verpackungstechnik sowie<br />
Sortier- <strong>und</strong> Verteilsysteme. Mit ca. 2.000 Mitarbeitern <strong>und</strong><br />
einem Umsatz von r<strong>und</strong> 375 Millionen EUR ist BEUMER mit<br />
Tochtergesellschaften <strong>und</strong> Vertretungen für zahlreiche<br />
Branchen weltweit präsent. Weitere Informationen:<br />
www.BEUMER.com.<br />
www.advanced-mining.com<br />
93
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
MIT INSGESAMT RUND 1500 GäSTEN AN FESTABEND UND DEN DARAUF FOLGENDEN TAGEN DER OFFENEN TÜR<br />
FEIERTE KIESEL IN BIELEFELD ENDE FEBRUAR DIE ERöFFNUNG SEINER NEUEN NIEDERLASSUNG. UNMITTELBAR<br />
AN DER A2 GELEGEN, IST DER KOMPLETT NEU ERRICHTETE STANDORT DIE SÜDLICHSTE DER INSGESAMT SIEBEN<br />
NIEDERLASSUNGEN IN DER NORDWESTDEUTSCHEN KIESEL-VERKAUFSREGION.<br />
Zusammen wachsen<br />
Die <strong>neue</strong> Kiesel Niederlassung in Bielefeld ist der erste<br />
<strong>neue</strong> Standort, den Kiesel im Jahr 2010 einweiht. Wie<br />
derzeit kaum ein anderes der b<strong>und</strong>esweit vertretenen<br />
Baumaschinen-Handelsunternehmen investieren<br />
die Baienfurter damit nicht nur in die Breite, sondern<br />
auch maßgeblich in die serviceorientierte Tiefe ihres<br />
Angebots. Insbesondere mit schlagkräftigen eigenen<br />
Niederlassungen will Kiesel die regionalen Standards in<br />
Sachen K<strong>und</strong>enbetreuung neu setzen.<br />
Diese Philosophie bestimmte auch die Ausrichtung<br />
der Anfang 2009 gegründeten Kiesel Berobau. Durch<br />
Einbindung der Kiesel-Preissler-Standorte entstand eine<br />
leistungsstarke Vertriebsregion, die heute innerhalb<br />
des Kiesel-Netzwerks für den Raum Niedersachsen<br />
<strong>und</strong> benachbarte Teilregionen Sachsen-Anhalts.<br />
Damit betreut die Regionaltochter mit insgesamt 130<br />
Mitarbeitern nicht nur technisch stark unterschiedliche<br />
Branchensegmente (z.B. Sand/Kies / Hartstein), sondern<br />
Start klar:<br />
Als einer der ersten Neumaschinen-K<strong>und</strong>en in Bielefeld konnte Peter Kögel (rechts)<br />
von Kiesel-Niederlassungsleiter Uwe Stratmann den Mobilbagger Hitachi ZX210W-3<br />
in Kögel-Firmenfarben übernehmen.<br />
NEUE KIESEL NIEDERLASSUNG IN BIELEFELD<br />
KONSEQUENT REGIONEN STäRKEN<br />
gleichermaßen größere Ballungsräume <strong>und</strong> eher ländlich<br />
geprägte Gebiete. Gemeinsam mit den beiden Kiesel-<br />
Hauptproduktlinien Hitachi Baumaschinen <strong>und</strong> Terex-<br />
Fuchs Umschlagmaschinensorgt dies für eine breite<br />
K<strong>und</strong>enstruktur.<br />
Alle Kiesel Standorte sind für einen reibungslosen<br />
Informationsaustausch miteinander verb<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> mit modernsten IT-Lösungen ausgestattet.<br />
Das Kiesel Produktentwicklungsteam unterstützt<br />
die Vertriebsmannschaft bei Bedarf mit Branchen-<br />
<strong>und</strong> Produktspezialwissen, um individuelle K<strong>und</strong>en<br />
Speziallösungen bzw. branchenspezifische<br />
Systemlösungen zu entwickeln.<br />
Außerdem können alle Kiesel Dienstleistungspakete<br />
wie beispielsweise der gruppenweite Vermietpool Kiesel<br />
PartnerRent, der auch Sondermaschinen umfasst, <strong>und</strong> die<br />
zentral agierenden Finanzierungs-Experten KieselFinance<br />
in der Region angeboten werden.<br />
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94
Dienst am K<strong>und</strong>en großgeschrieben<br />
Diese weitgehend IT-gestützte Zentralisierung der<br />
„informellen“ K<strong>und</strong>endienstleitungen – einschließlich der<br />
gruppenweiten Auftragsabwicklung – führt dazu, dass der<br />
auch überwiegende Großteil der derzeit 15 Mitarbeiter<br />
am <strong>neue</strong>n Standort Bielefeld direkt im K<strong>und</strong>enservice<br />
arbeitet. Acht Monteure, einen Mietdisponent sowie zwei<br />
Vertriebsexperten zählt die „Front-Mannschaft“. Weitere<br />
vier Mitarbeiter kümmern sich um die Organisation des<br />
großen eigenen Teilelagers (ca. 5000 Positionen), die<br />
Abwicklung der Serviceaktivitäten für die drei Produktlinien<br />
Hitachi, Terex-Fuchs <strong>und</strong> Kramer sowie die Kooperation<br />
mit den regionalen Kiesel-Partnern für Kleingeräte bzw.<br />
Umschlagmaschinen.<br />
„Wir decken vom Industriebau, über Erdbewegung<br />
<strong>und</strong> Tiefbau, die Bereiche Abbruch <strong>und</strong> Recycling bis hin<br />
zur Gewinnung, wirklich alle Baumaschinensegmente<br />
in der Region ab <strong>und</strong> sind mit Terex-Fuchs führend im<br />
Umschlag <strong>und</strong> Entsorgungsbereich“, zählt der <strong>neue</strong><br />
Niederlassungsleiter Uwe Stratmann auf. „In diesem<br />
Jahr werden wir die ersten Auszubildenden einstellen<br />
<strong>und</strong> sie in dem gruppenweiten Ausbildungsprogramm in<br />
Zusammenarbeit mit der Gewerbeschule in Breisach <strong>und</strong><br />
der ‚Kiesel-Akademie’ ausbilden.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
KIESEL:<br />
K<strong>und</strong>enwünsche frei ab Bielefeld: Der <strong>neue</strong> Kögel-Mobilbagger<br />
Hitachi ZX210W-3 wartet mit umfangreicher Sonderausstattung auf<br />
seine Auslieferung.<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
Die Auszubildenden erwartet einer der modernsten<br />
Betriebe im Raum Bielefeld. Auf knapp 11,5 ha eigenem<br />
Gr<strong>und</strong> wurden 7400 m² bebaut. Alle Verkehrsflächen sind für<br />
Lasten bis 100 Tonnen ausgelegt, mit einer durchgehenden<br />
Hallenhöhe von 11,0 Metern der beiden Werkbereiche<br />
<strong>und</strong> der separaten Waschhalle, sowie mehreren<br />
Schwerlast-Brückenkränen können selbst die größten<br />
Baumaschinen bzw. Umschläger in Bielefeld gewartet<br />
oder zur Auslieferung nach K<strong>und</strong>enwunsch vorbereitet<br />
werden. „Dies war eine wichtige Voraussetzung bei<br />
Planung <strong>und</strong> Bau, zumal wir gerade bei unserer Hauptlinie<br />
Hitachi mit ihrem niederländischen Produktionswerk echte<br />
Standortvorteile nutzen können,“ erklärt Uwe Stratmann<br />
<strong>und</strong> verweist auf k<strong>und</strong>enspezifische Modifizierungen, die<br />
in enger Technik-Kooperation auf der virtuellen Achse<br />
Oosterhout-Baienfurt-Bielefeld direkt vor Ort ausgeführt<br />
werden können.<br />
Bielefeld à la carte<br />
Ein gutes Beispiel für diese Strategie ist der Mobilbagger<br />
Hitachi ZX210W-3, der als eine der ersten „Bielefelder“<br />
Neumaschinen Ende Januar an die Bad Oeynhausener<br />
Kögel Bau GmbH & Co. KG übergeben wurde. Ab Werk<br />
mit 2,91-m Stiel <strong>und</strong> Verstellausleger ausgeliefert,<br />
www.advanced-mining.com<br />
95
erhielt der 22-Tonnen-Radbagger in Bielefeld<br />
einen verbreiterten Unterwagen (2750 mm) mit<br />
Caliber-Zwillingsbereifung <strong>und</strong> wurde mit einem<br />
Oilquick-Schnellwechsler OQ 70/55 versehen. Als<br />
Grabwerkzeuge lieferte Kiesel einen hydraulisch<br />
verstellbaren 2,0-m-Grabenlöffel sowie<br />
spezielle 800-mm- bzw. 1200-mm-Verbaulöffel<br />
mit verlängerten Schneiden. Eine Verrohrung<br />
für Hammer- <strong>und</strong> Scheren-Einsätze, eine<br />
Zentralschmierung (Beka-Max) sowie zusätzliche<br />
Heckscheinwerfer komplettieren die Extras<br />
jenseits der ohnehin schon umfassenden Hitachi-<br />
Serienaus¬stattung (Heckkamera, Satelliten-<br />
Fernüberwachung, etc.) des Mobilbaggers im<br />
prägnanten Kögel-Rot. Hier wird Sicherheit groß<br />
geschrieben: die optional verbaute Seitenkamera in<br />
Verbindung mit einem zusätzlichen LCD Bildschirm<br />
erlaubt dem Fahrer freie Sicht über den gesamten rechten<br />
Maschinenbereich. Dabei ist ein hochmoderner Fuhrpark<br />
Voraussetzung, aber keine Last: seit geraumer Zeit hat Kögel<br />
Wartung <strong>und</strong> Service seiner auf vier bis fünf Betriebsjahre<br />
ausgelegten Maschinen an die entsprechenden Lieferanten<br />
„ausgelagert“ <strong>und</strong> setzt auch in der Beistellung kurzfristig<br />
benötigter Zusatzkapazitäten auf angestammte Partner.<br />
Gute Karten für Kiesel Berobau mit seinem engmaschigen<br />
Service-Netz im direkten Kögel-Einzugsgebiet <strong>und</strong> seiner<br />
vollen Verzahnung im b<strong>und</strong>esweiten Kiesel-Getriebe.<br />
Die Bad Oeynhausener KÖGEL Gruppe, mit den drei<br />
Unternehmensbereichen „KÖGEL Bau, Bausanierung <strong>und</strong><br />
Rohrtec“ hat sich zu einem überregionalen bedeutenden<br />
Baupartner entwickelt, der nachhaltig Maßstäbe setzt.<br />
Seit der Gründung als Baubetrieb im Jahre 1965 verfolgt<br />
das Unternehmen konsequent ein einziges Ziel: Die<br />
Lebens-, Arbeits- <strong>und</strong> Wohnqualität von Auftraggebern<br />
bei allen Fragen r<strong>und</strong> um den Bau spürbar zu verbessern:<br />
gemeinsam - sicher - stark.<br />
Das inzwischen dreigliedrige Unternehmen erweiterte<br />
in den letzten Jahren die Kernkompetenzen Hoch-, Tief-,<br />
Straßenbau um die Bereiche Bausanierung <strong>und</strong> -erhaltung<br />
sowie schlüsselfertige Gewerbe- <strong>und</strong> Industriebauten.<br />
Seit 2003 besitzt die Gruppe mit der Firma Rohrtec auch die<br />
Zulassung für Gas- <strong>und</strong> Wasserleitungsverlegung. Diese<br />
Kompetenzen werden ergänzt u.a. durch Landschaftsbau<br />
<strong>und</strong> umfassende Serviceleistungen.<br />
Ein zukunfts- <strong>und</strong> wachstumsorientiertes wirtschaftliches<br />
Handeln <strong>und</strong> ein verantwortungsbewusster Umgang<br />
mit allen Ressourcen, ermöglicht eine sowohl regionale<br />
als auch überregionale K<strong>und</strong>enbetreuung <strong>und</strong> sichert<br />
über 130 Arbeits- <strong>und</strong> Ausbildungsplätze in der Region.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
Viel Platz für die Zukunft:<br />
Gut 11 Hektar umfasst der <strong>neue</strong> Kiesel-Standort in Bielefeld.<br />
Elf Meter Hallenhöhe gewährleisten vollen Platz auch für<br />
größte Projekte in Hitachi-Orange oder Fuchs-Blau.<br />
Qualifizierte Fachkräfte mit breit gefächertem, innovativem<br />
technischen Know-how, ein moderner, leistungsstarker<br />
Maschinenpark, systematisches Qualitätsmanagement <strong>und</strong><br />
zukunftsweisende Computer- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik<br />
sorgen für zeitlich <strong>und</strong> wirtschaftlich optimierte<br />
Projektabläufe.<br />
Damit dies gewährleistet ist <strong>und</strong> auch in Zukunft so<br />
bleibt, legt die KÖGEL Gruppe großen Wert auf die Aus-<br />
<strong>und</strong> Weiterbildung der Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter.<br />
Motivation, Führung, fachliche Kompetenz, Durchblick –<br />
das ist bei KÖGEL Programm. Regelmäßige Fortbildungen<br />
<strong>und</strong> Schulungen sichern den hohen Qualitätsstandard in<br />
unserem Unternehmen.<br />
WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />
Kiesel GmbH<br />
Baindter Strasse 29<br />
88255 Baienfurt | Deutschland<br />
Tel.: +49 (0)751 - 500 40<br />
Fax: +49 (0)751 - 500 48 88<br />
Internet: www.kiesel.net<br />
Kiesel GmbH<br />
Alexandra Schweiker<br />
Tel.: +49 (0)751 - 50 04 45<br />
Fax: +49 (0)751 - 50 04 50<br />
eMail: a.schweiker@kiesel.net<br />
Internet: www.kiesel.net<br />
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96
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
HitacHi construction MacHinery europe nV (HcMe) Hat seine beliebte radladerreiHe uM die drei<br />
Modelle ZW330, ZW370 <strong>und</strong> ZW550 erWeitert. diese HitacHi radlader sind die ersten, die seit bildung<br />
der allianZ iM oktober 2008 ZWiscHen HitacHi construction MacHinery co., ltd. (HcM), kaWasaki<br />
HeaVy industries ltd. (kaWasaki) <strong>und</strong> tcM corporation (tcM) auf den europäiscHen Markt gebracHt<br />
Werden.<br />
Kawasaki-Radlader sind bekannt für ihre Zuverlässigkeit<br />
<strong>und</strong> Langlebigkeit. Der Kastenrahmen, tief angelenkte<br />
Hubzylinder <strong>und</strong> zwei Schaufelzylinder machen diese<br />
Fahrzeuge noch robuster. „Die Einführung des ZW330,<br />
ZW370 <strong>und</strong> ZW550 ist ein schönes Beispiel dafür, was<br />
durch Technologie- <strong>und</strong> Informationsaustausch erreicht<br />
werden kann. Wir sind sicher, dass die <strong>neue</strong>n Modelle von<br />
unserer wachsenden K<strong>und</strong>enbasis in diesem Bereich gut<br />
angenommen werden”, so Peter Stuijt.<br />
Höhere Leistung<br />
Die ZW330, ZW370 <strong>und</strong> ZW550 sind mit kraftvollen<br />
<strong>und</strong> sparsamen Motoren ausgestattet, die in zwei<br />
verschiedenen Betriebsarten arbeiten können: im Power-<br />
oder Kraftstoffsparmodus. Diese Betriebsarten können je<br />
nach Anforderung ausgewählt werden <strong>und</strong> steigern die<br />
Produktivität <strong>und</strong> Effizienz.<br />
Die großen Modelle der ZW-Serie verfügen serienmäßig<br />
über Achsen mit Drehmoments-Verlagerungsdifferential<br />
(TPD), die die Verteilung des Drehmoments auf die<br />
HITACHI RADLADER ZW330, ZW370 & ZW550<br />
KIESEL STELLT NEUE<br />
GROSSRADLADER VOR!<br />
Räder steuert. Optional sind auch Achsen mit Lamellen-<br />
Selbstsperr-Differential erhältlich (LSD). Darüber hinaus<br />
sind die beiden Modelle ZW370 <strong>und</strong> ZW550 mit einer<br />
Traktionskontrolle ausgestattet, welche die Motordrehzahl<br />
automatisch an die Arbeitsbedingungen anpasst.<br />
Die Load-Sensing-Lenkung verstärkt die Lenkkraft<br />
so, dass das Pumpendrehmoment voll für eine höhere<br />
Produktivität genutzt werden kann. Die ZW370 <strong>und</strong> der ZW550<br />
verfügen über eine optimierte Drehmomentsteuerung zur<br />
Verbesserung der Gesamtleistung.<br />
Komfort <strong>und</strong> Sicherheit<br />
Die geräumige Kabine, die die ROPS/FOPS-<br />
Sicherheitsvorschriften erfüllt, ruht auf Viskosedämpfern,<br />
die Vibrationen während des Betriebs absorbieren. Auch<br />
der volljustierbare luftgefederte Sitz trägt zur Schaffung<br />
einer komfortablen Arbeitsumgebung für den Fahrer bei. Die<br />
Schwingungsdämpfung sorgt für einen ruhigeren Betrieb<br />
<strong>und</strong> passt sich automatisch an die Bodenbeschaffenheit<br />
an.<br />
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97
Die ölgekühlten Scheibenbremsen gewährleisten<br />
eine außerordentlich gute Bremskraft. Die<br />
Zweikreisbremsanlage, bei der Vorder- <strong>und</strong> Hinterachse<br />
über zwei Leitungen versorgt werden, ist ein weiteres<br />
Sicherheitsmerkmal. Der Kupplungsausrückpunkt lässt<br />
sich ebenfalls an die örtlichen Gegebenheiten anpassen,<br />
zum Beispiel für effizienten Betrieb auf ebenem Gelände<br />
<strong>und</strong> exzellenten Betrieb an Steigungen.<br />
Die einstellbare Lenksäule, Klimaautomatik, automatische<br />
Hubhöheneinstellung, der Richtungswahlschalter<br />
<strong>und</strong> der Kick-Down-Knopf erhöhen serienmäßig den<br />
Fahrerkomfort.<br />
Niedrigere Betriebskosten<br />
Die Modelle ZW330, ZW370 <strong>und</strong> ZW550 verfügen über<br />
eine Reihe von Leistungsmerkmalen, die zu einer Senkung<br />
von Kraftstoffverbrauch <strong>und</strong> Gesamtbetriebskosten<br />
beitragen. Das computergestützte Motorsteuergerät (ECM)<br />
<strong>stellt</strong> wichtige Daten für eine rasche Fehlerdiagnose <strong>und</strong><br />
-behebung zur Verfügung. Weitere Diagnosewerkzeuge<br />
liefern zudem wichtige Motordaten für genaue Analysen,<br />
die eine Reduzierung von Ausfallzeiten ermöglichen.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
Die Geschwindigkeit des hochentwickelten hydraulisch<br />
angetriebenen Lüfters passt sich bei Änderung der<br />
Betriebstemperaturen an, was zu einer Senkung des<br />
Geräuschpegels <strong>und</strong> des Kraftstoffverbrauchs führt.<br />
Der automatische Umkehrlüfter lässt sich von Hand<br />
wegklappen <strong>und</strong> ermöglicht dadurch eine einfache<br />
Reinigung des Kühlers.<br />
Durch das Leerlaufsteuerungssystem wird die<br />
Motordrehzahl während längerer Arbeitspausen reduziert<br />
<strong>und</strong> somit Kraftstoff gespart. Bei kaltem Wetter erhöht<br />
dieses System die Motordrehzahl <strong>und</strong> sorgt für ein schnelles<br />
Warmlaufen des Motors. Das Ladeeffizienzsystem<br />
(ELS) erhöht die Traktion während des Ladens <strong>und</strong><br />
sorgt so für eine höhere Produktivität bei gleichzeitiger<br />
Kraftstoffeinsparung.<br />
Durch ein bestmögliches Eindringverhalten verringern<br />
die Schaufeln, die für eine lange Lebensdauer angelegt<br />
sind, den Kraftstoffverbrauch. Die Schaufelbolzen sind<br />
versiegelt, um den Austritt von Schmierfett zu verhindern.<br />
Dies macht sie langlebiger <strong>und</strong> minimiert Ausfallzeiten.<br />
Dank der Verwendung eigengefertigter Komponenten,<br />
wie z. B. des Power-Shift-Getriebes, der Achsen <strong>und</strong> der<br />
Hydraulik, bleiben die Fahrzeuge auch unter härtesten<br />
Arbeitsbedingungen lange einsatzfähig.<br />
KIESEL:<br />
Radlader Hitachi ZW550.<br />
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98
KIESEL:<br />
Radlader Hitachi ZW550.<br />
KIESEL:<br />
Radlader Hitachi ZW370.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
Kiesel GmbH<br />
Baindter Strasse 29<br />
88255 Baienfurt | Deutschland<br />
Tel.: +49 (0)751 - 500 40<br />
Fax: +49 (0)751 - 500 48 88<br />
Internet: www.kiesel.net<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
Alle wichtigen Wartungspunkte sind leicht<br />
zugänglich, so dass Inspektionsarbeiten einfach<br />
<strong>und</strong> schnell durchgeführt werden können.<br />
Filter <strong>und</strong> Schmierpunkte wurden zudem<br />
gruppiert, um Austausch <strong>und</strong> Schmierung<br />
zu erleichtern. Darüber hinaus sind die<br />
Maschinen mit der hochentwickelten Hitachi-<br />
Mehrschichtlackierung versehen, die nicht<br />
nur äußerst widerstandsfähig ist sondern auch<br />
beständig gegen Korrosion <strong>und</strong> mechanische<br />
Beschädigungen.<br />
Technische Daten ZW330 ZW370 ZW550<br />
Maximale Motorleistung (kW) ISO 9249 242 (325 PS) 268 (359 PS) 360 (483 PS)<br />
Betriebsgewicht (kg) * 26.500 31.400 48.200<br />
Schaufelinhalt (m³) 4,6 – 5,2 4,9 – 5,8 6,2 – 6,9<br />
* In Standardausführung<br />
WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />
Kiesel GmbH<br />
Alexandra Schweiker<br />
Tel.: +49 (0)751 - 50 04 45<br />
Fax: +49 (0)751 - 50 04 50<br />
eMail: a.schweiker@kiesel.net<br />
Internet: www.kiesel.net<br />
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99
AKTUALISIERUNG DES CAT ® 988H<br />
BRINGT KUNDEN MEHRWERT DURCH<br />
VERBESSERTE SySTEME, NIEDRIGERE<br />
KOSTEN UND BEISPIELHAFTEN<br />
FAHRERKOMFORT<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
Der Cat®-raDlaDer 988 wirD seit 1963 für Die arbeit weltweit in anwenDungen in steinbrüChen,<br />
bergbau, inDustrie unD bauwesen eingesetzt, unD Der bestanD Des aktuellen 988h beträgt fast<br />
4000 einheiten. hierzu gehören über 600 MasChinen Mit Mehr als 20.000 betriebsstunDen sowie Mehr<br />
als 150 MasChinen, Die über 30.000 betriebsstunDen aufweisen – ein hervorragenDer beweis für Die<br />
robuste konstruktion Des 988h.<br />
Aufbauend auf dieser Tradition des 988 hat Caterpillar<br />
eine aktualisierte Version des 988H vorge<strong>stellt</strong>, die die<br />
besten Eigenschaften des Vorgängers mit bis zu 10 Prozent<br />
sparsamerem Kraftstoffverbrauch <strong>und</strong> <strong>neue</strong>n Funktionen<br />
vereint, die die Produktivität erhöhen, Kosten senken, den<br />
Arbeitsplatz des Fahrers verbessern <strong>und</strong> die legendäre<br />
Haltbarkeit <strong>und</strong> Zuverlässigkeit des 988 noch erweitern.<br />
Die weiterentwickelte Konstruktion des <strong>neue</strong>sten 988H in<br />
Kombination mit der Stärke des Cat-Händlernetzes bietet<br />
dem K<strong>und</strong>en einen ungewöhnlich hohen Nutzwert.<br />
Aktualisierung<br />
Teil des aktualisierten 988H-Pakets ist das <strong>neue</strong><br />
Hydrauliksystem für Arbeitsgeräte PFC (Positive Flow<br />
Control, Positive Durchflussregelung), das zur Steigerung<br />
der Beladeleistung <strong>und</strong> für sparsamen Kraftstoffverbrauch<br />
ausgelegt ist. Ergänzt wird das PFC-System durch neu<br />
gestaltete Schaufeln, die einfacher mit mehr Material zu<br />
beladen sind, sowie durch Ände-rungen am Ladergestänge,<br />
die für größere Ausbrechkraft sorgen.<br />
Änderungen am Bremssystem verbessern<br />
die Dauerbremsleistung <strong>und</strong> verlängern<br />
die Bremsenlebensdauer, während <strong>neue</strong><br />
Kraftstoffregelungsfunktionen das Potenzial für<br />
Kraftstoffeinsparungen erhöhen. Zur weiteren<br />
Verbesserung der Effizienz beim Ladevorgang bietet das<br />
optionale Wägesystem eine erhöhte Genauigkeit, ist<br />
robuster in der Konstruktion <strong>und</strong> einfacher zu kalibrieren.<br />
Für mehr Fahrerkomfort <strong>und</strong> -sicherheit sorgt eine<br />
erhebliche Reduzierung der Fahrerhausschallpegel, <strong>und</strong><br />
eine <strong>neue</strong> elektrohydraulische Steuerkonsole verringert<br />
den Kraftaufwand <strong>und</strong> die Ermüdung des Fahrers.<br />
Klappspiegel gestatten sichereren Zugang zum R<strong>einige</strong>n<br />
der Windschutzscheibe, <strong>und</strong> eine optionale Sitzheizung<br />
sowie <strong>neue</strong> Radiooptionen (Bluetooth, Aux, MP3 <strong>und</strong><br />
Satellit) stehen für größeren Fahrerkomfort.<br />
Ladeleistung <strong>und</strong> sparsamer<br />
Kraftstoffverbrauch<br />
Beim Hydrauliksystem mit „Positive Flow Control“<br />
kommt eine <strong>neue</strong>, elektronisch geregelte Verstellpumpe<br />
zum Einsatz, die mit einem integrierten Magnetventil<br />
mit Kraftrückmeldung arbeitet, um den Ölvolumenstrom<br />
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100
präzise zu steuern. Das PFC-System <strong>stellt</strong> sicher,<br />
dass die Pumpenfördermenge immer präzise an die<br />
Lastbedingungen angepasst ist. Das System regelt den<br />
Ölvolumenstrom proportional zum Hebelweg. Damit wird<br />
das Ansprechverhalten der Hydraulik verbessert <strong>und</strong> ein<br />
hydraulischer Gesamtwirkungsgrad erzeugt, der zu weniger<br />
Wärmeentwicklung <strong>und</strong> reduziertem Kraftstoffverbrauch<br />
führt.<br />
Eine Druckerhöhung von 5000 psi (34.500 kPa) im<br />
Auslegerhubkreis erhöht die Schaufelausbrechkraft, <strong>und</strong><br />
ein Regenerierungsventil am Gestänge gewährleistet<br />
zuverlässiges Ansprechen des Zylinders. Die Aktualisierung<br />
des 988H bietet außerdem eine <strong>neue</strong> Schaufelreihe der<br />
Performance Series, die mehr Material effektiver hält<br />
(geladenes Volumen verglichen mit Nenninhalt). Die<br />
Schaufeln verfügen über eine breitere Eintrittsöffnung,<br />
einen längeren Boden <strong>und</strong> einen verbesserten<br />
Rückkippwinkel.<br />
Die Aktualisierung des 988H besitzt drei programmierbare<br />
Kraftstoffeinsparfunktionen: FMS (Fuel Management<br />
System, Kraftstoff-Managementsystem), AIK (Auto Idle<br />
Kickdown, automatische Drehzahlverringerung) <strong>und</strong><br />
Leerlaufabschaltung.<br />
Mit dem Kraftstoff-Managementsystem, das seit Juni 2007<br />
beim 988H zur Standardausrüstung gehört, können K<strong>und</strong>en<br />
Maschinenparameter an Produktionsanforderungen<br />
anpassen. Dies wird durch drei Betriebsmodi erreicht:<br />
„volle Leistung“ (FMS deaktiviert), „angepasste Leistung“<br />
<strong>und</strong> „maximale Kraftstoffeinsparung“. Bei Wahl der<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
Betriebsmodi „angepasste Leistung“ <strong>und</strong> „maximale<br />
Kraftstoffeinsparung“ kann der Fahrer die Maschine so<br />
einstellen, dass die Motordrehzahl <strong>und</strong> der Hydraulikstrom<br />
automatisch verringert werden, wenn sich der 988H<br />
außerhalb seines Grabsegments befindet. Dies birgt<br />
potenziell bis zu 15 Prozent Kraftstoffeinsparungen.<br />
Neu bei der aktualisierten Version des 988H ist die AIK-<br />
Funktion. Wird der 988H eine Zeit lang nicht aktiv betrieben,<br />
drosselt das AIK-System kurzzeitig die Motordrehzahl, um<br />
Kraftstoff zu sparen. Das System kehrt automatisch zur<br />
vorherigen Einstellung der Motordrehzahl zurück, wenn<br />
der Fahrer die Arbeitsgerät-Steuerhebelkonsole, den F-N-<br />
R-Schalter oder das STIC-Lenk-Schaltsystem betätigt. Die<br />
Leerlaufabschaltung, ebenfalls eine <strong>neue</strong> Funktion beim<br />
988H, schaltet den Motor automatisch ab, nachdem die<br />
Maschine über längere Zeit im sicheren Leerlaufzustand<br />
war. Der Fahrer erhält eine akustische <strong>und</strong> visuelle<br />
Warnung im Fahrerhaus, bevor der Motor ausgeschaltet<br />
wird.<br />
Das optionale PCS 3.0 (Payload Control System,<br />
Wägesystem) ist ein <strong>neue</strong>s System zum Wiegen während<br />
des Betriebs, das dem Fahrer des 988H hilft, jeden Lkw<br />
mit genauer Nutzlast zu beladen – in der Regel mit einer<br />
Abweichung von ± 1 Prozent. Das <strong>neue</strong> System muss<br />
nur einmal pro Jahr kalibriert werden <strong>und</strong> bietet eine<br />
einfachere Schnittstelle sowie eine intuitive graphische<br />
Oberfläche. PCS 3.0 kann Daten – Material, Datum, Uhrzeit,<br />
Anzahl Durchgänge <strong>und</strong> Belegnummer – für bis zu 1000<br />
Wagenladungen speichern <strong>und</strong> bis zu 50 Lkws erkennen.<br />
Sicherheit <strong>und</strong> Annehmlichkeiten<br />
für den Fahrer<br />
Im Fahrerhaus des <strong>neue</strong>n 988H wird<br />
Verb<strong>und</strong>sicherheitsglas beim Heckfenster <strong>und</strong><br />
bei beiden Seitenfenstern verwendet. Bei den<br />
Verb<strong>und</strong>glasfenstern sind zwei Glasscheiben<br />
durch einen Luftspalt getrennt, wodurch<br />
Fenstervibrationen gedämpft werden, die<br />
durch externe Geräuschquellen, wie den Motor<br />
<strong>und</strong> die Hydraulikpumpen, verursacht werden.<br />
Die <strong>neue</strong> Windschutzscheibe <strong>und</strong> die <strong>neue</strong>n<br />
vorderen Seitenfenster aus Verb<strong>und</strong>glas senken<br />
den Innengeräuschpegel um den beachtlichen<br />
Wert von 1 dB(A) auf 72 dB(A).<br />
Arbeitshydraulik-Bedienelemente bei der<br />
Aktualisierung des 988H sind in einer <strong>neue</strong>n,<br />
leicht zu betätigenden elektrohydraulischen<br />
Steuerkonsole angeordnet, die über<br />
berührungsempfindliche Hebel verfügt, die<br />
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101
Kontrolle <strong>und</strong> Ergonomie für den Fahrer verbessern.<br />
Die <strong>neue</strong>n Bedienhebel bieten außerdem „Softrasten“,<br />
bei denen die herkömmlichen Sperrmagneten durch<br />
elektronische Sensoren ersetzt werden, die für einfachere<br />
Hebelsteuerung sorgen.<br />
Neue Merkmale der Fahrerkabine bauen auf<br />
traditionellen Sicherheitseigenschaften des 988 auf, wie<br />
hervorragende Sicht (großflächige Verglasung, LEDs<br />
mit langer Lebensdauer <strong>und</strong> optionale Rückfahrkamera);<br />
Sicherheitsvorrichtungen für Ein- <strong>und</strong> Ausstieg (beleuchtete<br />
primäre/sek<strong>und</strong>äre Treppen, Handläufe über die gesamte<br />
Länge); Wartungsvorkehrungen (Zugang auf Bodenhöhe<br />
oder über Wartungsplattform, elektrischer Hauptschalter);<br />
Fahrerkomfort <strong>und</strong> -wohlbefinden (einstellbare<br />
Bedienelemente, Klimaanlage, optionale hydraulische<br />
Schwingungsdämpfung, sek<strong>und</strong>äres Lenksystem).<br />
Bewährte Basis<br />
Bei der Aktualisierung des 988H wurden alle<br />
bewährten Eigenschaften beibehalten, die den Ruf des<br />
988 für Langlebigkeit, Zuverlässigkeit <strong>und</strong> effiziente<br />
Leistung begründet haben. Der massive Hinterrahmen in<br />
Kastenbauweise <strong>und</strong> der kastenförmige Laderahmen der<br />
<strong>neue</strong>n Maschine wurden im Hinblick auf die während<br />
des Betriebs auftretenden Kräfte entwickelt. Bei beiden<br />
kommen in hoch beanspruchten Bereichen Gussteile<br />
zum Einsatz. Der speziell geschweißte Kastenausleger<br />
weist eine höhere Verwindungssteifigkeit als die bei<br />
herkömmlichen Z-Gestängen verwendeten Auslegerarme<br />
auf, <strong>und</strong> der Ausleger arbeitet ruckfrei mit doppelten<br />
Schaufelgliedern, um hervorragende Ausbrechkräfte <strong>und</strong><br />
dauerhafte Leistung bereitzustellen.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
Auch im Antriebsstrang findet sich bewährte<br />
Technologie des 988H. Hierzu gehören der Cat-Motor<br />
mit ACERT-Technologie mit elektronisch geregelter<br />
Kraftstoffeinspritzung <strong>und</strong> der modulare Kühler der<br />
nächsten Generation mit 14 parallelen Kreisen für optimale<br />
Kühlung. Das im Einsatz bewährte Lastschaltgetriebe<br />
nutzt den Cat-Drehmomentwandler mit Flügelradkupplung<br />
<strong>und</strong> das Steuersystem für Felgenzugkraft, um das<br />
richtige Gleichgewicht zwischen Hydraulikleistung<br />
<strong>und</strong> Antriebskraft zu erhalten. Die massiven, von Cat<br />
gefertigten Achsen verfügen über Seitenantriebe<br />
mit Planetenvorgelege an den radseitigen Enden, um<br />
Drehmomentlasten an den Achswellen zu verringern.<br />
Als Nachweis seines hohen Nutzwerts für den<br />
K<strong>und</strong>en weist der <strong>neue</strong>ste 988H wie seine zahlreichen<br />
Vorgängermodelle eine auf produktiven Einsatz über eine<br />
maximale Lebensdauer ausgelegte Konstruktion auf.<br />
Auch danach lässt er sich wirtschaftlich überholen, um<br />
außerordentlich geringe Vorhalte- <strong>und</strong> Betriebskosten<br />
sicherzustellen.<br />
Technische Daten 988H<br />
Motor Cat C18 ACERT<br />
Leistung (Brutto) 555 HP (441 kW)<br />
Einsatzgewicht 110.549 lb (50.144 kg)<br />
Nenn-Nutzlast 12,5 tn sh. (11,4 t)<br />
Schaufelfassungsvermögen 8,2-10 yd (6,3-7,6 m³)<br />
Hydraulikstrom 130 US-Gall/min. (492 l/min)<br />
Entlastungsdruck 5075 psi (35.000 kPa)<br />
WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />
Presseanfragen Europa, Afrika <strong>und</strong> Nahost<br />
Mia Karlsson<br />
Tel.: +41 (0) 22 849 46 62<br />
Fax: +41 (0) 22 849 99 93<br />
eMail: Karlsson_Mia@cat.com<br />
Internet: www.cat.com<br />
Caterpillar<br />
Seit mehr als 80 Jahren baut Caterpillar Inc. mit<br />
an der Infrastruktur der Welt, <strong>und</strong> gemeinsam<br />
mit den Cat-Händlern wird ein positiver <strong>und</strong><br />
nachhaltiger Wandel auf allen Kontinenten<br />
vorangetrieben. Bei Umsatzerlösen <strong>und</strong> Erträgen<br />
von $ 32,396 Milliarden im Jahr 2009 nimmt<br />
Caterpillar eine Spitzenposition in der Technik<br />
ein <strong>und</strong> ist weltweit der führende Hersteller<br />
von Bau- <strong>und</strong> Bergbaumaschinen, Diesel- <strong>und</strong><br />
Erdgasmotoren sowie Industriegasturbinen.<br />
Weitere Informationen finden Sie auf<br />
www.cat.com<br />
www.advanced-mining.com<br />
102
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
LIEBHERR R 9800:<br />
ERSTEINSATZ DES<br />
WELTGRÖSSTEN TIEFLÖFFEL-MINING-BAGGERS<br />
IN AUSTRALISCHER KOHLEMINE<br />
L<br />
iebherr hat das erste Seriengerät des <strong>Mining</strong>baggers R 9800 an Thiess Pty Ltd.<br />
ausgeliefert. Zum Einsatz kommt das <strong>neue</strong> Flaggschiff der Liebherr-<strong>Mining</strong>bagger<br />
beim Peabody’s Burton Coal Project in Zentral-Queensland, Australien.<br />
Die jahrelange Erfahrung von Liebherr im Entwurf,<br />
Bau <strong>und</strong> in der Betreuung von Großhydraulikbaggern<br />
für den <strong>Mining</strong>bereich kam mit dieser Neuentwicklung<br />
in der ultraschweren 800 t-Klasse zur Geltung. Bei<br />
der Entwicklung arbeitete Liebherr eng mit den<br />
Praxisexperten von Thiess in Australien zusammen. Der<br />
jetzt an der Burton Mine eingesetzte erste Bagger dieses<br />
Typs ist der weltgrößte Tieflöffelbagger überhaupt.<br />
Der erste R 9800 mit Klappschaufel wird zur Zeit einer<br />
intensiven Erprobung im Herstellerwerk unterzogen;<br />
danach beginnt eine Praxistestphase.<br />
Die ausgezeichnete Leistung des R 9800 beruht auf der<br />
Anwendung <strong>neue</strong>ster Technologien <strong>und</strong> der langjährigen<br />
Erfahrung von Liebherr im Bereich des Antriebsstrangs<br />
<strong>und</strong> der Hydraulik- <strong>und</strong> Steuerungssysteme, aber auch<br />
auf dem Einsatz <strong>neue</strong>r Techniken in den Hauptbereichen<br />
der Stahlkonstruktion. Dadurch kann der R 9800 mit einer<br />
Nennkapazität von 42 m³ als Tieflöffelgerät <strong>und</strong> 42,7 m³<br />
mit Ladeschaufel betrieben werden. Erste praktische<br />
Prüfungen bei Theiss an der Burton Mine ergaben<br />
Taktzeiten unter 29 Sek<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Schaufelinhalte bis zu<br />
75 Tonnen pro Ladebewegung.<br />
Der R 9800 wird mit einem 45 m³-Hochleistungstieflöffel<br />
betrieben, der den spezifischen Bodenverhältnissen<br />
bei Burton gerecht wird. Mit dieser Ausstattung ist der<br />
Großbagger in der Lage, Muldenkipper der 220 t-Klasse<br />
in drei Arbeitszyklen zu beladen.<br />
Der an der Burton Mine eingesetzte R 9800 von Thiess<br />
wird von zwei Cummins QSK 60-Dieselmotoren mit je<br />
1.492 kW / 2.000 PS Leistung angetrieben. Diese Motoren<br />
entsprechen dem TIER 2 Emissionsstandard. Weitere<br />
Maßnahmen zur Optimierung der Kraftstoffzufuhr<br />
sind geplant. Zukünftig wird Liebherr optional auch<br />
Ausführungen mit MTU-Motor sowie mit Elektroantrieb<br />
anbieten.<br />
Die Reiß- <strong>und</strong> Ausbrechkraftwerte wurden für<br />
das bestmögliche Eindringverhalten optimiert. Seine<br />
spezifischen Eindringkräfte sind die höchsten, die<br />
derzeit in der Ultragroßbagger-Kategorie erreichbar<br />
sind. In Zusammenhang mit der hohen Leistung des<br />
Hydrauliksystems ist dies die Gr<strong>und</strong>lage für einen<br />
optimalen Löffelfüllfaktor mit kurzen Taktzeiten.<br />
www.advanced-mining.com<br />
103
Während der Entwicklung des Großbaggers wurde<br />
dem Gesamtwirkungsgrad große Aufmerksamkeit<br />
geschenkt. Reduzierter Energieverbrauch in den<br />
Nebenarbeitskreisen, größere Durchmesser der<br />
Hydraulikleitungen <strong>und</strong> -schläuche sowie der höchste<br />
Arbeitsdruck in dieser Gerätekategorie machen aus dem<br />
R 9800 den effizientesten Hydraulik-<strong>Mining</strong>bagger, der je<br />
gebaut wurde.<br />
Bedienungs- <strong>und</strong> Wartungspersonal werden mit dem<br />
R 9800 ausgezeichnete Arbeitsbedingungen vorfinden.<br />
In der Konstruktion des Baggers sind die <strong>neue</strong>sten<br />
Ergonomie- <strong>und</strong> Sicherheitsgr<strong>und</strong>sätze berücksichtigt<br />
worden. Die Kabine, großzügig in den Abmessungen<br />
<strong>und</strong> außerordentlich geräuscharm, gewährt den<br />
bestmöglichen Überblick auf den Arbeitsbereich.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
Die Konzeption des R 9800 zielt auf kürzere<br />
Stillstandszeiten durch ergonomisch effektive, sichere<br />
Wartungsmaßnahmen <strong>und</strong> schnellen, bequemen Zugang<br />
zu den Inspektionsstellen. Hinter der Wartungsklappe<br />
lassen sich alle Betriebsmittel leicht <strong>und</strong> ohne<br />
Zeitverlust einfüllen bzw. austauschen. Mit verlängerten<br />
Wartungsintervallen von bis zu 1.000 SMU-Einheiten<br />
schafft der R 9800 von Liebherr eine ausgezeichnete<br />
Ausgangsposition für eine maximale Arbeitsleistung.<br />
WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />
Liebherr-France SAS<br />
Swann Blaise<br />
B.P. 90287<br />
68005 Colmar/Cedex | Frankreich<br />
Tel.: +33 (0) 389 - 21 - 39 33<br />
Fax: +33 (0) 389 - 21 - 38 00<br />
eMail: swann.Blaise@Liebherr.com<br />
Internet: www.Liebherr.com<br />
LIEBHERR R9800:<br />
Der weltgrößte Tieflöffel-<strong>Mining</strong>baggers Liebherr R 9800 bewährt sich beim<br />
Ersteinsatz in der australischen Kohlemine Burton Downs in Zentral-Queensland.<br />
www.advanced-mining.com<br />
104
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
Tenova TAKRAF <strong>und</strong> LIEBHERR entwickeln<br />
gemeinsam das erste dieselelektrische<br />
Antriebssystem für Surface Miner!<br />
Im März 2010 haben die TAKRAF GmbH, eine Tochtergesellschaft der italienischen Tenova S.p.A.<br />
<strong>und</strong> die Liebherr-Werk Biberach GmbH eine Rahmenvereinbarung über eine Zusammenarbeit bei<br />
der Entwicklung des <strong>neue</strong>n dieselelektrischen Antriebsystems für Tenova TAKRAF Surface Miner<br />
unterzeichnet.<br />
Tenova TAKRAF als ein weltweit führender Anbieter von<br />
kontinuierlicher Tagebautechnik bietet Surface Miner als<br />
Ergänzung seines Produktprogramms für die Gewinnung<br />
weicher bis mittelharter Rohstoffe an. Charakteristisch<br />
für diese Geräte mit der Typenbezeichnung TSM ist die<br />
Anordnung der Fräswalze an der Maschinenfront. Diese<br />
Anordnung gewährleistet, dass sich alle Raupen des<br />
Fahrwerkes im Förderbetrieb immer auf einem ebenen,<br />
frisch geschnittenen Planum bewegen. Dadurch verringert<br />
sich nicht nur die Belastung der Fahrwerkskomponenten<br />
sondern erhöht sich ebenso die Stabilität im Einsatz. Die<br />
Fräswalze eines TSM ist im Vergleich zu Produkten anderer<br />
Hersteller deutlich größer. Der TSM300, ein Gerät der<br />
mittleren Leistungsklasse, erreicht bereits eine Schnitttiefe<br />
von 800 mm. Die daraus resultierende große Schnittfläche<br />
erfordert bei gleicher Schneidleistung eine deutlich<br />
geringere Fahrgeschwindigkeit <strong>und</strong> Fräswalzendrehzahl.<br />
Der Verbrauch an Schneidwerkzeugen wird gesenkt <strong>und</strong> der<br />
Verschleiß am Fahrwerk verringert. Diese Tenova TAKRAF<br />
Technologie bietet darüber hinaus prozesstechnische<br />
Vorteile. Der TSM ist in der Lage ein Produkt mit engem<br />
Korngrößenband zu erzeugen <strong>und</strong> ermöglicht eine optimale<br />
Materialübergabe an Transportmittel (z.B. LKW oder mobile<br />
Bandbrücken).<br />
Bereits heute sind Tenova TAKRAF Surface Miner TSM<br />
mit frequenzgeregelten <strong>und</strong> hoch effizienten elektrischen<br />
Bandantrieben ausgerüstet. Aufgr<strong>und</strong> Tenova TAKRAF’s<br />
jahrzehntelanger Erfahrung mit elektrisch betriebenen<br />
Gewinnungsgeräten wurde deshalb die Integration<br />
eines elektrischen Antriebes in die Fräswalze eines<br />
leistungsstärkeren Surface Miner untersucht <strong>und</strong><br />
patentiert.<br />
Für die Entwicklung <strong>und</strong> Fertigung des vollständigen<br />
elektrischen Antriebsstrangs inklusive Steuerung konnte<br />
mit der Liebherr-Werk Biberach GmbH ein kompetenter<br />
Partner gef<strong>und</strong>en werden, der über große Erfahrung auf<br />
dem Gebiet der dieselelektrischen Antriebssysteme für<br />
<strong>Mining</strong>-Trucks verfügt.<br />
Der TSM500e wird mit einem Fräswalzenantrieb von<br />
2x500 kW ausgerüstet. Die Antriebseinheiten, bestehend<br />
aus Planetengetriebe <strong>und</strong> integriertem Elektromotor,<br />
zeichnen sich durch eine extrem kompakte Bauform<br />
aus <strong>und</strong> werden in bewährter Bauweise innerhalb der<br />
Fräswalze montiert. Neben dem Fräswalzenantrieb, dem<br />
Herzstück, werden auch die Fahrwerksantriebe sowie alle<br />
weiteren Antriebe mit Elektromotoren realisiert. Durch<br />
www.advanced-mining.com<br />
105
den im Vergleich zu einem hydraulischen Antriebsstrang<br />
wesentlich besseren Wirkungsgrad eines elektrischen<br />
Antriebsstrangs <strong>und</strong> die intelligente Steuerung wird der<br />
TSM500e, besonders im Teillastbereich, eine deutliche<br />
Effizienzsteigerung <strong>und</strong> resultierend einen niedrigeren<br />
Kraftstoffverbrauch erreichen.<br />
Gegenüber vergleichbaren dieselhydraulischen<br />
Antriebssystemen ist beim TSM500e eine Einsparung<br />
von mehr als 100.000 l Dieselkraftstoff pro Jahr zu<br />
erwarten. Der eingesetzte Dieselmotor erfüllt bereits<br />
heute die Abgasnormen entsprechend EU Stufe 2 <strong>und</strong><br />
USA Tier II. Beides trägt zu einer erheblichen Reduktion<br />
der Betriebskosten <strong>und</strong> der Schadstoff- sowie der CO2-<br />
Emissionen bei.<br />
Surface Miner:TSM300.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
Surface Miner:TSM300.<br />
Der TSM500e ist für eine Förderleistung bis 2.400 m³/h<br />
konzipiert <strong>und</strong> bietet eine Schnitttiefe von 1,1m. Das Gerät<br />
wird mit allen vom TSM300 bekannten Sicherheits- <strong>und</strong><br />
Wartungssystemen ausgestattet sein. Dazu gehört zum<br />
Beispiel eine geräumige klimatisierte Fahrerkabine. Sie ist<br />
schallisoliert <strong>und</strong> gedämpft <strong>und</strong> mit standardgerechtem<br />
ROPS/FOPS Schutz ausgerüstet. Die „heavy duty“ 230V<br />
Bordversorgung mit HID Betriebsleuchten sorgt für eine gute<br />
Ausleuchtung der Umgebung. Das Zentralschmiersystem<br />
<strong>und</strong> die Servicestation in Bodennähe gehören dazu,<br />
ebenso ein automatisches Feuerlöschsystem im<br />
Motorraum. Die Bedienung des Gerätes wird unterstützt<br />
durch das Maschinendiagnosesystem mit integrierter<br />
Neigungskorrektur <strong>und</strong> Schnitttiefensteuerung. Die<br />
Markteinführung des TSM500 soll 2012 erfolgen.<br />
www.advanced-mining.com<br />
106
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
Tenova TAKRAF <strong>stellt</strong><br />
<strong>neue</strong> Generation mobiler<br />
Brecheranlagen für den Tagebaueinsatz vor!<br />
Tenova TAKRAF präsentiert die TAKRAF Mobile Crushing Systems –TMCS® eine Serie neu entwickelter<br />
mobiler Brecheranlagen als modulare Systeme im Leistungsbereich zwischen 3.000 <strong>und</strong><br />
12.000 t/h. Das wendige System <strong>stellt</strong> die Verbindung zwischen Löffelbagger <strong>und</strong> Strossenband her.<br />
Der kostenintensive Einsatz von Trucks im Tagebau wird mit diesem System fast vollständig abgelöst.<br />
Das TMCS® kann mit einem Bandwagen oder einer mobilen Förderbrücke kombiniert werden. Dabei<br />
können bis zu 3 Stufen von je über 15 m Höhe bis zum Strossenband überspannt werden.<br />
Im einfachen Strossenbetrieb arbeitet das TMCS®<br />
auch ohne zusätzliche mobile Verbindungsbänder. In<br />
kontinuierlicher <strong>und</strong> synchroner Bewegung mit dem<br />
Löffelbagger zeigt sich die mobile Brecheranlage<br />
außerordentlich manövrierfähig. Der feststehende<br />
<strong>und</strong> überdimensionierte Abzugsförderer unter dem<br />
Brechermodul gleicht den Materialfluss aus <strong>und</strong> reduziert<br />
Verschüttungen.<br />
Das Konzept TMCS® weißt sich durch die Anordnung<br />
von Raupenfahrwerken nahe Kopf <strong>und</strong> Heck des starren<br />
Unterbaus aus. Der Aufgabebunker direkt über einem<br />
voll ausgeglichenen Raupenpaar wird durch diese<br />
Raupenfahrwerke unterstützt <strong>und</strong> abgefedert. Große<br />
Erschütterungen werden direkt in den Boden abgeleitet.<br />
Ein Kugelzapfenlager über dem vorderen<br />
Doppelraupenfahrwerk lässt Drehbewegungen um die<br />
vertikale Achse zur Lenkung der Brecheranlage zu.<br />
Hydraulische Lenkzylinder, aber auch alle zusätzlichen<br />
hydraulischen Abstützungen konnten vermieden werden.<br />
Die bahnbrechende Neuerung der <strong>neue</strong>n Generation<br />
mobiler Brecheranlagen ist die ständige Verfahrbarkeit<br />
der Anlage ohne den Materialfluss unterbrechen zu<br />
müssen. Diese kontinuierliche Beweglichkeit setzt<br />
wertvolle Produktionszeit frei <strong>und</strong> erhöht sowohl die<br />
Verfügbarkeit der Brecheranlage als auch die Nutzbarkeit<br />
des gesamten Tagebausystems.<br />
Das TMCS® kann mit einem Doppelwellen-Brecher<br />
oder einem Doppelwalzenbrecher ausgestattet werden.<br />
Für Wartungsarbeiten steht genügend Platz vor dem<br />
Brechermodul zur Verfügung. Dieses kann selbst zum<br />
Kopf des Abwurfbandes hin heraus bewegt werden.<br />
Die Reihe TMCS® wurde konstruiert, um in Verbindung<br />
mit Standard – Löffelbaggern im Leistungsbereich<br />
20 bis 65 m³ reibungslos zusammenarbeiten zu können.<br />
Das Modul-System des TMCS® können wir auch Ihren<br />
Abbauanforderungen anpassen.<br />
WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />
Tenova TAKRAF<br />
Torgauer Straße 336<br />
04347 Leipzig | Deutschland<br />
Tel.: +49 (0) 341 - 24 23 500<br />
Fax: +49 (0) 341 - 24 23 510<br />
eMail: sales@takraf.com<br />
Internet: www.takraf.com<br />
Tenova TAKRAF<br />
www.tenovagroup.com<br />
Bahnhofstraße 26<br />
01979 Lauchhammer | Deutschland<br />
Tel.: +49 (0) 3574 - 854 0<br />
Fax: +49 (0) 3574 - 854 100<br />
eMail: service@takraf.com<br />
Internet: www.takraf.com<br />
www.tenovagroup.com<br />
www.advanced-mining.com<br />
107
kleemAnn gm bh<br />
DIE NEUE KLEEMANN-<br />
PRALLBRECHER-GENERATION<br />
IM<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
HäRTETEST!<br />
Bei einer kompletten Neukonstruktion lautet am<br />
Anfang die spannendste Frage: Bestätigt sich in der<br />
Praxis, was in der Theorie entwickelt wurde? Nach<br />
einer ca. eineinhalbjährigen Entwicklungsphase ging im<br />
Spätsommer 2009 der erste Prototyp in die Erprobung.<br />
Und schon der erste Test bewies eindrucksvoll, dass<br />
das Gesamtkonzept goldrichtig ist. Schon von Anfang an<br />
wurden mit der kleineren der beiden Anlagen, der MR 110<br />
EVO, maximale Aufgabeleistungen von 350 t/h problemlos<br />
erreicht.<br />
Die ersten Tests bestätigen:<br />
Extrem hohe Dauerleistungen sind<br />
möglich<br />
Die ersten Tests wurden auf einem Recyclinghof in<br />
der Nähe des Kleemann Stammwerks in Göppingen<br />
durchgeführt. Das Aufgabematerial bestand aus<br />
gemischtem Betonbruch aus Abbruchmaterial, zu Anfang<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
Dank kräftigem Direktantrieb <strong>und</strong> <strong>neue</strong>m<br />
Materialflusskonzept nicht nur leistungsstark, sondern auch<br />
sehr wirtschaftlich im Betrieb: MOBIREX MR 130 EVO.<br />
Bevor die Serienfertigung der <strong>neue</strong>n MR 110 EVO <strong>und</strong> MR 130 EVO startet, wurden über mehrere<br />
Monate hinweg umfangreiche Tests mit mehreren Prototypen erfolgreich durchgeführt.<br />
noch mit relativ geringem Eisenanteil. Die Aufgabegrößen<br />
lagen zumeist bei einer Kantenlänge von bis zu 600 mm,<br />
in Ausnahmefällen aber auch größer. In diesen Fällen<br />
bewährte sich von Anfang an der per Fernsteuerung<br />
anhebbare Deckel am Brechereinlauf. Im weiteren<br />
Verlauf der ersten Testphase wurde mit verschiedensten<br />
Materialien getestet, vielfach mit stark eisenhaltigem<br />
Abbruchmaterial, weil hier die Technik erfahrungsgemäß<br />
der höchsten Beanspruchung ausgesetzt ist. Das Ergebnis<br />
war sehr vielversprechend: Die Anlage konnte die hohen<br />
Leistungswerte auch bei Dauerleistung bestätigen. Dabei<br />
zeichnete sich ab, dass durch das <strong>neue</strong> Materialflusskonzept<br />
der Verschleiß an den wichtigen Punkten wie Schlagleisten<br />
oder Austragsgurt maßgeblich verringert werden konnte.<br />
Natürlich konnten auch auftretende Probleme erkannt <strong>und</strong><br />
erfolgreich behoben werden.<br />
Wichtig bei den Tests war außerdem, dass die Anlage<br />
bei verschiedenen K<strong>und</strong>en getestet wurde, um durch<br />
die verschiedenen Betreiber Rückschlüsse auf das <strong>neue</strong><br />
Bedienkonzept zu bekommen. Zudem war gewährleistet,<br />
dass wirklich unterschiedlichste Aufgabematerialien<br />
gebrochen wurden.<br />
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108
Weitere Teststationen mit „Kältetest“<br />
Unter den weiteren Teststationen war unter anderem<br />
auch eine Firma im Allgäu. Hier wurde die Anlage wieder<br />
in verschiedensten Anwendungen gefahren <strong>und</strong> konnte<br />
dank des sehr „strengen“ Winters (an manchen Testtagen<br />
bis zu -23 Grad) auch echten „Kältetests“ unterzogen<br />
werden. Zu Anfang wurden <strong>einige</strong> Tausend Tonnen Kies<br />
gebrochen, danach wurden Asphaltschollen verarbeitet,<br />
gefolgt von armiertem Beton mit mehr <strong>und</strong> mit weniger<br />
Schmutzanteil. Dabei wurden immer wieder über längere<br />
Zeiträume Aufgabeleistungen von 350 t/h erreicht <strong>und</strong><br />
teilweise sogar übertroffen.<br />
Auch die größere Anlage der <strong>neue</strong>n Baureihe, die MR<br />
130 EVO, wurde umfangreich getestet. Da dieser Prototyp<br />
<strong>einige</strong> Zeit später in Betrieb genommen wurde, konnten hier<br />
schon Erfahrungen aus den Tests der MR 110 eingearbeitet<br />
<strong>und</strong> erste „Kinderkrankheiten“ schon zu Anfang vermieden<br />
werden. Und auch hier zeigte sich sofort, welches Potential<br />
in diesen Anlagen steckt. Maximale Aufgabeleistung von<br />
450 t/h wurden schnell realisiert <strong>und</strong> zum Teil beträchtlich<br />
übertroffen. Beispielsweise erledigte der Prototyp der MR<br />
130 beim ersten Test im Asphaltrecycling die geplante<br />
Tonnage wesentlich schneller als geplant.<br />
Glänzende Leistungswerte in verschiedensten<br />
Anwendungsfällen: Die <strong>neue</strong> MR 110 EVO.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
Das Testfazit:<br />
Das Konzept passt – Enorme<br />
Leistungsfähigkeit bei signifikant<br />
erhöhter Wirtschaftlichkeit<br />
Nach diesen umfangreichen Tests mit allen gängigen<br />
Anwendungsfällen – in einem Fall wurde sogar<br />
Stahlwerksschlacke verarbeitet – konnte auch eine sehr<br />
gute Kostenbilanz gezogen werden. Wie in der Theorie<br />
berechnet, weisen beide Anlagen eine sehr positive<br />
Bilanz in puncto Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> Verschleiß aus.<br />
Das <strong>neue</strong> Materialflusskonzept zeigt seine Wirkung also<br />
nicht nur in höherer Leistung sondern auch in geringerem<br />
Verschleiß. Die höheren Standzeiten, in Verbindung mit<br />
dem sehr effizient arbeitenden Direktantrieb, ergeben auf<br />
der Betriebskostenseite spürbare Kostenvorteile. In der<br />
Gesamtbetrachtung wird somit deutlich, dass Kleemann<br />
mit diesen Anlagen ein großer Wurf gelungen ist.<br />
WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />
Kleemann GmbH<br />
Mark Hezinger<br />
Manfred-Wörner-Str. 160<br />
73037 Göppingen | Deutschland<br />
Tel.: +49 (0)71 61 - 20 62 09<br />
Fax: +49 (0)71 61 - 20 61 00<br />
eMail: mark.hezinger@kleemann.info<br />
Internet: www.kleemann.info<br />
Kleemann GmbH<br />
Die Kleemann GmbH ist ein Unternehmen der Wirtgen Group, einem expandierenden, international tätigen Unternehmensverb<strong>und</strong><br />
der Baumaschinenindustrie. Zu ihm gehören die vier renommierten Marken Wirtgen, Vögele, Hamm <strong>und</strong> Kleemann mit ihren<br />
Stammwerken in Deutschland sowie lokale Produktionsstätten in den USA, Brasilien <strong>und</strong> China. Die weltweite K<strong>und</strong>enbetreuung<br />
erfolgt durch 55 eigene Vertriebs- <strong>und</strong> Servicegesellschaften.<br />
www.advanced-mining.com<br />
109
Wi r t g e n gm bh<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
Der Weltmarktführer für Kaltfräsen bringt die <strong>neue</strong> Absauganlage VCS für Straßenfräsen mit Frontladesystem auf den<br />
Markt. Mit VCS wird die Menge der luftgetragenen Partikel, die bei Fräsarbeiten durch das Abfräsen des Materials<br />
entstehen, reduziert. Die Wirtgen GmbH ist weltweit der einzige Hersteller, der eine Absauganlage für Kaltfräsen<br />
anbietet.<br />
VCS im Detail<br />
Die von Wirtgen entwickelte Absauganlage VCS - die<br />
Abkürzung steht für Vacuum Cutting System - funktioniert<br />
in der Praxis so: Beim Fräsprozess entstehen im<br />
Fräsaggregat feine Materialpartikel <strong>und</strong> Wasserdampf.<br />
Durch Unterdruck werden mit Hilfe des VCS diese feinen<br />
Partikel in den kurzen Bandkanal der Fräse gesaugt.<br />
Eine zusätzliche Abdichtung des Fräswalzenaggregats<br />
unterstützt diesen Vorgang. Eine Absaughaube über dem<br />
Bandkanal saugt die Partikel in zwei Schläuche. Diese<br />
Schläuche führen das abgesaugte Material direkt zum<br />
langen Band des Ladebandsystems <strong>und</strong> umgehen damit<br />
die Materialübergabe vom kurzen zum langen Band. Auch<br />
hier unterstützen Abdichtungen im kurzen Bandkanal <strong>und</strong><br />
an der Absaughaube diesen Prozess. Ein hydraulisch<br />
angetriebener Radiallüfter auf dem Ladeband sorgt<br />
verstärkend dafür, dass das abgesaugte Material in den<br />
langen Bandkanal gelangt. Dadurch entsteht gleichzeitig<br />
Unterdruck im Fräswalzenaggregat. Zusätzliches<br />
Einsprühen von Wasser an dieser Stelle bindet die meisten<br />
Die Absauganlage VCS ist für acht Wirtgen Kaltfräsenmodelle mit Frontladesystem verfügbar. Wirtgen setzt<br />
hier <strong>neue</strong> Maßstäbe bei Arbeitsschutz <strong>und</strong> Arbeitsplatzergonomie für Maschinenbediener von Straßenfräsen.<br />
ABSAUGANLAGE VCS<br />
WIRTGEN BRINGT<br />
FÜR KALTFRäSEN AUF DEN MARKT!<br />
Partikel. Schließlich werden die im Wasser geb<strong>und</strong>enen<br />
Partikel wieder dem Materialfluss zugeführt <strong>und</strong> gelangen<br />
weitestgehend bei der Verladung mit dem Fräsgranulat auf<br />
den Lkw.<br />
Beste Arbeitsbedingungen für<br />
Maschinenbediener<br />
Durch die unmittelbare Absaugung der Partikel profitieren<br />
die Maschinenführer von einer freieren Sicht auf die<br />
Fräskante. Insbesondere bei Nachtarbeiten mit Kaltfräsen<br />
können dank VCS deutlich bessere Sichtverhältnisse<br />
erreicht werden. Ein weiterer technischer Vorteil, den die<br />
optionale Ausrüstung einer Kaltfräse mit VCS mit sich bringt,<br />
ist die messbar geringere Motorverschmutzung durch die<br />
auftretenden feinen Partikel. Die geringere Verschmutzung<br />
wirkt sich wiederum für den Maschinenbetreiber <strong>und</strong> das<br />
Wartungspersonal positiv auf das Wechseln der Diesel-,<br />
Luft- <strong>und</strong> Ölfilter aus. Langfristig betrachtet ergibt sich auch<br />
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110
Das Funktionsprinzip der Absauganlage VCS: Die Vorteile für die Maschinenführer<br />
sind eine freiere Sicht auf die Fräskante <strong>und</strong> angenehmere Arbeitsbedingungen.<br />
eine entsprechende Kostenersparnis. Dabei kommt auch<br />
zum Tragen, dass die Kaltfräsen generell in den für diese<br />
Partikel anfälligeren Bereichen sauberer bleiben, dies gilt<br />
z.B. für die Fett geschmierte Fahrwerkssäulenführung. Die<br />
Kleinfräsenmodelle W 100 F, W 120 F <strong>und</strong> W 130 F sowie<br />
die Großfräsen W 150, W 200, W 210, W 2100 <strong>und</strong> W 2200<br />
können mit VCS ausgestattet werden.<br />
Positive Ergebnisse bei Messreihen<br />
Wirtgen rückt seit Jahren den Maschinenbediener<br />
<strong>und</strong> seinen Arbeitsplatz in den Mittelpunkt seiner<br />
Entwicklungsarbeit. Aktuelle Themen aus der<br />
Arbeitssicherheit wie die Diskussion um die<br />
Beeinträchtigung der Maschinenfahrer durch Partikel<br />
werden in der Baumaschinenbranche aufmerksam<br />
verfolgt. Neue technische Entwicklungen wie das VCS, das<br />
aus der intensiven Auseinandersetzung mit diesem Thema<br />
entstanden ist, leisten einen Beitrag dazu, dass mögliche<br />
Belastungen reduziert werden.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
Ein unabhängiges Messinstitut hat umfangreiche<br />
Messreihen an Wirtgen Kaltfräsen mit der VCS<br />
Absauganlage durchgeführt - <strong>und</strong> das mit erfolgreichen<br />
Resultaten: Aufgr<strong>und</strong> dieser Untersuchungen wird die<br />
VCS Absaugtechnik von den Berufsgenossenschaften<br />
empfohlen.<br />
WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />
Wirtgen GmbH<br />
Claudia Fernus<br />
Reinhard-Wirtgen-Straße 2<br />
53578 Windhagen | Deutschland<br />
Tel.: +49 (0)26 45 - 13 17 44<br />
Fax: +49 (0)26 45 - 13 14 99<br />
eMail: claudia.fernus@wirtgen.de<br />
Internet: www.wirtgen.com<br />
www.advanced-mining.com<br />
111
Surface <strong>Mining</strong> = Simple <strong>Mining</strong>: Ein Gerät schneidet,<br />
bricht <strong>und</strong> verlädt das Material in einem Arbeitsgang – das<br />
ist die kosten-effektivste Abbauweise für Nutzmineralien:<br />
Hochselektiver Abbau ohne Bohren<br />
<strong>und</strong> Sprengen<br />
Jahresförderleistung von bis zu 12 Mio. t<br />
in Weichgestein wie z.B. Kohle<br />
Maßgeschneiderte Schneidwalzen für<br />
Weich- <strong>und</strong> Hartgestein<br />
Verschiedene Bandauslegerlängen zum<br />
Laden von Slkw bis zur 240 t-Klasse<br />
Erfahren Sie mehr über den größten Miner<br />
unter www.wirtgen.com<br />
ROAD AND MINERAL TECHNOLOGIES<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
NEUE DIMENSION DER PRODUKTIVITÄT<br />
FÜR GROSSTAGEBAUE:<br />
DER 4200 SM VON WIRTGEN<br />
www.wirtgen-group.com<br />
Wirtgen GmbH · Reinhard-Wirtgen-Straße 2 · D-53578 Windhagen<br />
Telefon: +49 (0) 26 45 131-0 · E-Mail: info@wirtgen.com<br />
A_W_31_A5_4c_DT.indd 1 21.05.10 13:39<br />
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www.advanced-mining.com<br />
112
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
DAS UNTERNEHMEN AUS VICENZA, WELCHES WELTWEIT UNBESTRITTENER<br />
LEADER IN DER PRODUKTION UND DEM VERKAUF VON BACKENBRECHERLÖFFELN<br />
IST, ERÖFFNETE IN DER ERSTEN APRILTAGEN SEINE 3. NIEDERLASSUNG<br />
INNERHALB DER LETZTEN 12 MONATE.<br />
Die Büros <strong>und</strong> Lagerhallen befinden sich an<br />
der Westküste des Kontinents, in Reno, Nevada.<br />
Ein strategischer Ort für all die Verkaufs- <strong>und</strong><br />
Liefergeschäfte, die das Unternehmen aus Vicenza<br />
zu organisieren hat. MB reiht sich in die zahlreichen<br />
Unternehmen weltweiter Größe ein <strong>und</strong> wird somit den<br />
Marktanforderungen gerecht.<br />
Die Eröffnung der amerikanischen Filiale <strong>stellt</strong> auf<br />
der einen Seite den Abschluss einer aufmerksamen<br />
mehrjährigen Marktanalyse dar, auf der anderen Seite ist<br />
es ein Ausgangspunkt, um die Position des Unternehmens<br />
auf dem Markt noch weiter zu festigen. Die Eroberung<br />
des amerikanischen Marktes begann bereits 2005, als<br />
MB zum ersten Mal an der wichtigsten Messe des Bau-<br />
<strong>und</strong> Konstruktionssektors des Kontinents teilnahm <strong>und</strong><br />
ausgezeichnete Resultate verzeichnete. Diese schlugen<br />
sich anhand von Vertragsabschlüssen von Händlern <strong>und</strong><br />
Endk<strong>und</strong>en nieder.<br />
Der Erfolg der Backenbrecherlöffel MB wuchs<br />
exponentiell an <strong>und</strong> eroberte schließlich sogar das<br />
Militär: So wurde dem Unternehmen aus Vicenza ,<br />
durch die Zusammenarbeit mit seinen Händlern, eine<br />
STARS AND STRIPES FÜR MB!<br />
wichtige Funktion bei der Konstruktion von 1635 Häusern<br />
<strong>und</strong> der Sanierung weiterer 443 Wohnungen für die<br />
Familien des US amerikanischen Militärs zugeteilt, einem<br />
der wichtigsten Projekte zur Entwicklung von privaten<br />
Militärunterkünften des Landes seit 1996.<br />
So ist es dem Unternehmen aus Vicenza in nur<br />
wenigen Jahren gelungen, einen der technologischsten,<br />
fortgeschrittensten <strong>und</strong> kreativsten Märkte zu erobern.<br />
Nun <strong>stellt</strong> es seine genialen Produkte einer K<strong>und</strong>schaft<br />
zur Verfügung, die sowohl anspruchsvoll als auch<br />
zahlreich ist. Diese K<strong>und</strong>schaft hat in den Produkten<br />
des Unternehmens eine innovative <strong>und</strong> moderne Lösung<br />
gesehen, die sich vielfältigen Einsätzen anpasst <strong>und</strong> eine<br />
hohe Produktivität aufweist.<br />
Die <strong>neue</strong> Filiale in den USA wird es MB gestatten,<br />
die Verkäufe <strong>und</strong> Lieferungen der Produkte dank<br />
eines großen <strong>und</strong> modernen Lagerraums schnell <strong>und</strong><br />
effizient zu gestalten <strong>und</strong> den K<strong>und</strong>enanfragen mit<br />
einer Vertriebsabteilung, sowie einem professionellen<br />
K<strong>und</strong>enservice in der Muttersprache, welcher dem<br />
K<strong>und</strong>en von 08:00-20:00 Uhr zur Verfügung steht.<br />
www.advanced-mining.com<br />
113
Sämtliche Marketinginitiativen, Marktforschung,<br />
sowie Vorführungen <strong>und</strong> Road-Shows, für<br />
K<strong>und</strong>enansprüche verschiedenster Bereiche, können<br />
nun aus dem Sitz in Reno organisiert werden. Der<br />
jedoch wichtigste Faktor des <strong>neue</strong>n Geschäftssitzes<br />
in den USA besteht darin, die Backenbrecherlöffel<br />
direkt vor Ort zur Verfügung zu haben, um sie in<br />
kürzester Zeit auf die Baustelle zu liefern <strong>und</strong> damit<br />
lange Transitzeiten auf dem Meer zu vermeiden.<br />
DER<br />
UNIVERSELLE<br />
SCHNELLANSCHLUSS!<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
Effizienz, Entschlossenheit, Professionalität <strong>und</strong><br />
Zuverlässigkeit: So präsentiert sich MB der Welt, <strong>und</strong> so<br />
hat das Unternehmen aus Vicenza den amerikanischen<br />
Markt erobert um Arbeit <strong>und</strong> Innovation in dieses Land<br />
zu bringen. MB ist somit unaufhaltbar <strong>und</strong> zielt darauf<br />
ab, noch weiter an der Verbesserung eines Produkts<br />
<strong>und</strong> eines Services zu arbeiten - Kriterien die schon<br />
jetzt zu den zuverlässigsten <strong>und</strong> leistungsstärksten<br />
in diesem Sektor gehören. Dazu zählt der tägliche<br />
Vergleich mit verschiedenen Märkten <strong>und</strong> Kulturen,<br />
um die Position dieses Unternehmens, dessen Produkt<br />
mehrfache Auszeichnungen erhalten hat, weiter<br />
auszubauen <strong>und</strong> zu festigen.<br />
DAS UNTERNEHMEN AUS VICENZA, WELCHES SICH WELTWEIT IN DER PRODUKTION UND DEM<br />
VERKAUF VON BACKENBRECHERLÖFFELN RÜHMEN KANN, ÜBERRASCHT UNS AUCH WEITERHIN:<br />
BEGINNEND AB 2010 UNTERSCHREIBT DAS UNTERNEHMEN EINE GENIALE INNOVATION, DEN<br />
UNIVERSELLEN SCHNELLANSCHLUSS, EIN GERäT, DAS DEN KUNDEN DIE MÖGLICHKEIT BIETET,<br />
SO VIELSEITIG WIE MÖGLICH AUF DER BAUSTELLE ZU ARBEITEN.<br />
www.advanced-mining.com<br />
114
Ein <strong>neue</strong>s Zubehörteil, das wieder einmal den<br />
konstanten Einsatz für Innovation <strong>und</strong> Er<strong>neue</strong>rung<br />
des Unternehmens beweist, seinen Wunsch,<br />
<strong>neue</strong>ste Arbeitsgeräte zu kreieren, die sich allen<br />
Situationen anpassen <strong>und</strong> von essenziellem<br />
Gebrauch sind, wie es auch seine einzigartigen<br />
Backenbrecherlöffel sind.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />
MB S.p.A.<br />
eMail: info@mbcrusher.com<br />
Internet: www.mbcrusher.com<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
Erhältlich in sieben Ausführungen je nach Bauart des<br />
Baggerbolzens, auf den er angebaut werden soll, gestattet<br />
der <strong>neue</strong> universelle Schnellanschluss, jede Art von Gerät,<br />
sei es ein Backenbrecherlöffel, Hammer, klassischer<br />
Greifer oder ein Bohrer, an ein <strong>und</strong> denselben Bagger<br />
anzuschließen, <strong>und</strong> all dies in kürzester Zeit.<br />
Das <strong>neue</strong> Produkt von MB gestattet somit die<br />
Auffanggeometrie zu verbessern, was dank der Reduzierung<br />
der Distanz zwischen dem Ausleger des Baggers <strong>und</strong> den<br />
eingesetzten Geräten möglich ist, um so die Arbeit auf der<br />
Baustelle zu beschleunigen.<br />
Doch nicht nur das. Auch der Krafteinsatz des Baggers<br />
verringert sich dank der Gewichtsreduzierung um mehr als<br />
50% im Vergleich zu herkömmlichen im Handel erhältlichen<br />
Anschlüssen: Der <strong>neue</strong> universelle Schnellanschluss wiegt<br />
etwa 80 kg, im Vergleich den zu etwa 150 kg, welche die<br />
heute auf dem Markt erhältlichen Anschlüsse auf die Waage<br />
bringen.<br />
Der universelle Anschluss ist schnell <strong>und</strong><br />
vielseitig <strong>und</strong> vereinfacht die Montagearbeiten<br />
dank der Möglichkeit, die Anbaugeräte<br />
schnell in beide Richtungen anschließen zu<br />
können (geradeaus <strong>und</strong> rückwärts).<br />
MB S.p.A.<br />
Die MB S.p.A., das Unternehmen aus Vicenza <strong>und</strong> Leader weltweit in der Produktion <strong>und</strong> dem Verkauf von Backenbrecherlöffeln<br />
überrascht seine K<strong>und</strong>en auch weiterhin mit seiner Fähigkeit, sich stets seinen Platz in der ersten Reihe im Bereich der<br />
Abbrucharbeiten <strong>und</strong> der Wiederverwertung zu behaupten. Die kontinuierliche Forschung des spezialisierten Teams sorgt dafür,<br />
dass das Unternehmen stets Erster bei der Planung von auf der Baustelle unentbehrlichen Arbeitsgeräten ist.<br />
Die angebotenen Geräte haben dieses Unternehmen in nur kurzer Zeit zur ernsthaften Konkurrenz <strong>und</strong> seinen Namen auf der<br />
gesamten Welt bekannt gemacht.<br />
www.advanced-mining.com<br />
115
Mag. Alexander Hartl <strong>und</strong> Herr ZhangZeng Guang (Vorstandsvorsitzender<br />
der Jidong Development Group Co. Ltd.)bei der Vertragsunterzeichnung.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
HARTL POWERCRUSHER<br />
STEIGT MIT MEGAKOOPERATION IN DEN<br />
CHINESISCHEN MARKT EIN!<br />
hA r t l poWerCrusher<br />
Der österreichische Traditionsbetrieb aus St. Valentin <strong>und</strong> weltweit bekannte Hersteller für raupenmobile Sieb<strong>und</strong><br />
Brechanlagen, Hartl Anlagenbau GmbH, zeichnete am 23.02.2010 ein Kooperationsabkommen mit dem<br />
chinesischen Zementriesen Dunshi, der Jidong Development Group Co. Ltd. in Tangshan, China. Das börsennotierte<br />
Milliarden Unternehmen beschäftigt insgesamt über 20.000 Mitarbeiter in der Gruppe <strong>und</strong> gilt in China als Vorzeige- <strong>und</strong><br />
Paradeunternehmen.<br />
In feierlichem Rahmen <strong>und</strong> unter Beisein der höchsten<br />
Vertreter aus Wirtschaft <strong>und</strong> Politik wurde eine langfristige<br />
Zusammen arbeit besiegelt, welche Hartl in kurzer Zeit zum<br />
führenden Player für raupenmobile Gesteinsbrech- <strong>und</strong><br />
Siebanlagen am chinesischen Markt machen wird. Die<br />
Gr<strong>und</strong>lage für diese Zusammenarbeit ist ein Joint Venture<br />
Unternehmen mit dem Namen „Hartl Jidong Crusher<br />
Manufacturing Limited Liability Company“ <strong>und</strong> Hauptsitz<br />
in Tangshan, Hebei Provinz, P. R. China. Dieses 50/50 Joint<br />
Venture wird in Zukunft die modernen <strong>und</strong> am letzten Stand<br />
der Technik befindlichen Anlagen nach dem Know How<br />
<strong>und</strong> den hohen österreichischen Qualitätskriterien für den<br />
chinesischen Markt fertigen.<br />
Die Produktionsmöglichkeiten für diese Anlagen<br />
gewährleistet die, auf Maschinen fertigung für die<br />
Zementindustrie spezialisierte Tangshan Dunshi<br />
Machinery Manufacturing Co. Ltd, welche nicht nur<br />
der traditionsreichste <strong>und</strong> älteste sondern auch größte<br />
Hersteller in China ist. Alleine das Stammwerk zählt mehr<br />
als 2.500 Mitarbeiter <strong>und</strong> verfügt über die national größten<br />
Bearbeitungszentren sowie eine werkseigene Gießerei.<br />
Im <strong>neue</strong>n Werk in Tianjan, wo langfristig die<br />
Powercrusher Anlagen gefertigt werden, verfügt man<br />
über insgesamt vier Werkshallen mit jeweils Flächen bis zu<br />
75.000 m 2 , einem modernst ausgerüsteten Maschinenpark<br />
sowie direkten Seezugang über den werkseigenen Hafen<br />
für Be- <strong>und</strong> Entladung der gefertigten Güter.<br />
Mit der Produktion in China sollen zukünftig hohe<br />
Verschiffungs- <strong>und</strong> Transportkosten sowie Einfuhrzölle<br />
eingespart werden um langfristig auf dem wohl<br />
weltweit stärksten Wachstumsmarkt im Bau- <strong>und</strong><br />
Baumaschinensektor konkurrenzfähig zu sein.<br />
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116
Cin Zhi Chun (Vizebürgermeister, Tangshan<br />
Provinz Kommunalverwaltung).<br />
Gr<strong>und</strong>lage der geplanten Serienfertigung<br />
bietet schon alleine der hohe Eigenbedarf<br />
der Gruppe, welche sämtliche über ganz<br />
China verteilte Zementwerke ab sofort mit<br />
der <strong>neue</strong>n Technologie von raupenmobilen<br />
Aufbereitungsanlagen aus dem Hause<br />
Hartl ausstatten wird.<br />
Der Beginn dieses Modernisierungs-<br />
<strong>und</strong> Umstellungsprozesses von stationären<br />
auf mobile Aufbereitungsanlagen wurde<br />
ebenfalls mit dem Ankauf von insgesamt<br />
5 Anlagen in einem Auftragsvolumen von mehr als<br />
2 Millionen Euro mit einer Erstbestellung ins Stammwerk<br />
nach Österreich besiegelt.<br />
Die Österreicher freuen sich über diesen<br />
prestigeträchtigen Auftrag ganz besonders, da der Zuschlag<br />
nach einer intensiven internationalen Mitbewerbsanalyse<br />
erteilt wurde <strong>und</strong> damit die internationale<br />
Technologieführung <strong>und</strong> Wettbewerbsfähigkeit von Hartl<br />
Powercrusher unterstrichen wird.<br />
Bei mehreren Besichtigungen bei K<strong>und</strong>en im In- <strong>und</strong><br />
Ausland konnten sich die Zementspezialisten aus China von<br />
der Leistung <strong>und</strong> Qualität der Hartl-Anlagen überzeugen.<br />
Hauptsächlich muss Kalkstein auf eine Größe von<br />
0/80 mm zerkleinert werden <strong>und</strong> die vorgegebene<br />
Produktion soll je nach Werk bzw. Einsatzgebiet zwischen<br />
300 <strong>und</strong> 500 Tonnen pro St<strong>und</strong>e erreichen. Zusätzlich sollen<br />
die be<strong>stellt</strong>en Anlagen auch die verschiedenen Körnungen<br />
für die lokale Asphalt- <strong>und</strong> Betonerzeugung produzieren.<br />
Alle Anforderungen konnten mit den Prallmühlentypen<br />
PC 1310 I <strong>und</strong> PC 1610 IG eindrucksvoll dargelegt werden,<br />
<strong>und</strong> ebenso leistungsstark überzeugten die nachge<strong>stellt</strong>en,<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
raupenmobilen Siebanlagen welche das gebrochene<br />
Material auf die jeweils gewünschten Körnungen<br />
separieren.<br />
Der nationale Vertrieb, das lokale Service <strong>und</strong> die<br />
Ersatzteilversorgung wird in China ab sofort exklusiv<br />
von Hartl direkt <strong>und</strong> in Zusammenarbeit mit der Firma<br />
Morningstar unter der Leitung von Herrn Gerald Sturmayr<br />
<strong>und</strong> Herrn He Gang professionell <strong>und</strong> flächendeckend<br />
gewährleistet.<br />
Beide Unternehmen sehen die außergewöhnlichen<br />
Synergieeffekte <strong>und</strong> das enorme Potential der zukünftigen<br />
Zusammenarbeit, dessen Gr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> Startschuss mit<br />
dem gezeichneten Kooperationsabkommen kurz nach dem<br />
chinesischen Neujahr <strong>und</strong> Jahr des Tigers gelegt wurde.<br />
WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />
Hartl Anlagenbau GmbH<br />
Gollensdorf 24<br />
4300 St. Valentin | Österreich<br />
Tel.: +43 (0)72 38 - 293 50<br />
Fax: +43 (0)72 38 - 293 50 - 40<br />
eMail: office@powercrusher.com<br />
Internet: www.powercrusher.com<br />
Presseinfo<br />
Nathalie Palmetshofer<br />
Tel.: +43 (0)72 38 - 293 50 - 60<br />
eMail: paln@powercrusher.com<br />
www.advanced-mining.com<br />
117
sbm mi n e rA l pro C e s s i n g gm bh<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
Anlagenbauer SBM erhält 2,2 Mio. EUR Auftrag von STRABAG:<br />
VOLLAUTOMATISCHE VERLADEANLAGE<br />
FÜR DIABAS-STEINBRUCH<br />
IN SAALFELDEN<br />
Laakirchen, Mai 2010. Dank Spezial-Know-how ist es<br />
dem oberösterreichischen Anlagenbauer SBM Mineral<br />
Processing gelungen, einen 2,2 Mio. EUR Auftrag für<br />
eine Diabas-Förderanlage von der STRABAG Mineral<br />
Abbau GmbH zu gewinnen. Die Anlage wird im STRABAG-<br />
Steinbruch in Saalfelden – wo Diabas seit 1928 abgebaut<br />
wird – zum Einsatz kommen. Konkret umfasst der Auftrag<br />
eine Anlage, bestehend aus Förder- <strong>und</strong> Dosierbänder<br />
sowie Siebe, mit denen Gleisschotter auf LKWs <strong>und</strong><br />
Bahnwaggons verladen wird. Die Leistung der Anlage<br />
beträgt 600 Tonnen pro St<strong>und</strong>e – das entspricht grob<br />
gerechnet dem Gewicht von 300 Mittelklasseautos, das<br />
jede St<strong>und</strong>e von den Förderbändern transportiert wird. In<br />
Betrieb gehen soll die Anlage im Frühjahr 2011.<br />
Diabas ist ein außergewöhnlich hartes <strong>und</strong> abriebfestes<br />
Vulkangestein <strong>und</strong> findet im Straßenbau <strong>und</strong> als<br />
Gleisschotter Verwendung.<br />
Ing. Otto Biedermann, Geschäftsführer SBM Mineral<br />
Processing: „Mit diesem Auftrag schließen wir an eine<br />
Reihe von Bahnverladungs-Projekten an, die wir bereits in<br />
der Vergangenheit für den STRABAG Konzern realisieren<br />
konnten. Der <strong>neue</strong>rliche Zuschlag ist für meine Mitarbeiter/<br />
innen <strong>und</strong> mich ein schöner Beweis, dass Kompetenz <strong>und</strong><br />
Qualität auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten<br />
geschätzt werden.“<br />
WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />
SBM Mineral Processing GmbH<br />
Mag. Barbara Krautgartner, MBA<br />
Arbeiterheimstrasse 46<br />
4663 Laakirchen | Österreich<br />
Tel.: +43 (0)76 13 - 27 71 160<br />
Menedetter PR<br />
eMail: Barbara.Krautgartner@sbm-mp.at<br />
Mag. Brigitte Mühlbauer<br />
Internet: www.sbm-wageneder.at<br />
Stoß im Himmel 1<br />
1010 Wien | Österreich<br />
Tel.: +43 (0)1 - 533 23 80<br />
eMail: muehlbauer@menedetter-pr.at<br />
Über SBM:<br />
SBM Mineral Processing erwirtschaftet als Hersteller von Aufbereitungs- <strong>und</strong> Förderanlagen für Kies, Sand, Schotter sowie<br />
ähnliche Materialien einen Umsatz von über 50 Mio. EUR <strong>und</strong> ist mit einer Exportquote von 80% international präsent. In<br />
Spezialbereichen zählt SBM zu den Weltmarktführern. Das Produktportfolio umfasst Einzelmaschinen, stationäre <strong>und</strong> mobile<br />
Anlagen sowie mobile Betonmischanlagen <strong>und</strong> Service & Support. Der Firmensitz ist im oberösterreichischen Laakirchen.<br />
www.advanced-mining.com<br />
118
ANZEIGE<br />
Dehaco GmbH<br />
Podbielskistraße 333<br />
30659 Hannover (D)<br />
E dick.berbee@tiscali.nl<br />
I www.dehaco.eu<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
MACHT<br />
DIE<br />
ARBEIT<br />
www.dehaco.eu<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
AMS ONLINE AUS SICHT DR INDUSTRIE:<br />
www.advanced-mining.com<br />
119
DehACo in t e rn A t i o nA l<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
FÜR JEDES ABBRUCH- UND GERUCHSPROBLEM DIE RICHTIGE LÖSUNG<br />
DEHACO FÜHRENDER<br />
LIEFERANT VON STAUBBEKäMPFERN<br />
DEHACO INTERNATIONAL IST EIN FÜHRENDER<br />
LIEFERANT VON STAUBBEKäMPFER. DIESE FIRMA<br />
REAGIERTE ALS EINE DER ERSTEN AUF DEN IMMER<br />
DRINGLICHER WERDENDEN BEDARF AN LöSUNGEN<br />
FÜR DIE STAUB- UND GERUCHSPROBLEMATIK, MIT<br />
DER DIE ABBRUCHWELT UND RECyCLINGSFIRMEN<br />
JETZT ODER IN ZUKUNFT KONFRONTIERT WERDEN.<br />
MIT DER EINFÜHRUNG DES GROSSEN DE-DUST-<br />
STAUBBEKäMPFER 2008, DIE BEI GROSSEN<br />
ABBRUCHARBEITEN IN UND UM WOHNZENTREN<br />
HERUM EINGESETZT WERDEN, UND ERST KÜRZLICH<br />
DER AXO UND DER NANO, DIE FÜR KLEINE<br />
ABBRUCHARBEITEN IN GEBäUDEN GEEIGNET SIND,<br />
BIETET DEHACO DIE UMFANGREICHSTE AUSWAHL AN<br />
STAUBBEKäMPFER FÜR DIE UNTERSCHIEDLICHSTEN<br />
ABBRUCHARBEITEN.<br />
Dehaco ist davon überzeugt, dass die<br />
Staubbeherrschung in der Zukunft immer<br />
nachdrücklicher gesetzlich geregelt wird. Gr<strong>und</strong> genug<br />
für das Unternehmen, um sich nach noch besseren <strong>und</strong><br />
effizienteren Lösungen auf diesem Gebiet umzusehen.<br />
Die Entwicklungen auf diesem Gebiet, aber auch<br />
die Nachfrage des Marktes nach zielgerichteteren<br />
Anwendungsmöglichkeiten stehen nicht still. Dehaco<br />
<strong>stellt</strong> sich schnell <strong>und</strong> effizient darauf ein, beispielsweise<br />
mit der <strong>neue</strong>n Generation DE-Dust Staubbekämpfer. Die<br />
Reichweite dieses <strong>neue</strong>n Staubbekämpfers erstreckt<br />
sich mittlerweile von 0 bis 150 Meter.<br />
Fernbedienung<br />
Die <strong>neue</strong>n Dehaco-Staubbekämpfer unterscheiden<br />
sich u.a. durch ein höheres Maß an Effektivität: Ein<br />
drastisch reduzierter Strom- <strong>und</strong> Wasserverbrauch<br />
<strong>und</strong> umfangreiche Möglichkeiten, um den Wassernebel<br />
an die Situation anzupassen. Ein Maschinist kann<br />
den Staubbekämpfer von seinem Kran aus mit einer<br />
Fernbedienung bedienen; beispielsweise um die<br />
Reichweite des Wassernebels anzupassen <strong>und</strong>/oder<br />
die Höhe <strong>und</strong> den Winkel einzustellen. Dies bringt<br />
einen beträchtlichen Zeitgewinn mit sich. Weiterhin<br />
sind zusätzliche Accessoires, wie ein Dreh- <strong>und</strong><br />
Scharniersystem <strong>und</strong> ein praktisches Kontrollpult<br />
lieferbar, mit denen das System - wenn gewünscht -<br />
komplett selbstständig funktionieren kann. Es versteht<br />
sich von selbst, dass die Staubbekämpfer groß oder<br />
klein in festen <strong>und</strong> in mobilen Varianten lieferbar sind.<br />
Neuer DE-Dust AXO<br />
Dehaco DE-Dust AXO<br />
Der DE-Dust AXO ist auch neu. Es ist ein Midi-<br />
Staubbekämpfer, die sich sehr gut für kleinere<br />
Außenabbrucharbeiten <strong>und</strong> die Recyclingbranche<br />
eignet, beispielsweise in einer Halle oder bei einem<br />
Transportband. Der AXO lässt sich sehr einfach<br />
installieren, weil er nur 230 Volt Strom benötigt <strong>und</strong><br />
anstelle von Wasserdüsen ein Rotor genutzt wird. Die<br />
Maschine wiegt 80 kg, hat einen Wasserverbrauch von<br />
0-200 Litern/u <strong>und</strong> eine Reichweite bis zu 20 Metern.<br />
Dehaco DE-Dust AXO<br />
www.advanced-mining.com<br />
120
Ausgabe 02 | 2010<br />
NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />
Der DE-Dust NANO ist der<br />
größere Bruder des Pico <strong>und</strong> für<br />
Abbruchsarbeiten von größeren<br />
Räumen in Gebäuden oder Außen<br />
von kleineren Objekten gedacht. Den<br />
DE-Dust NANO<br />
NANO an das Wasser- <strong>und</strong> Lichtnetz<br />
anzuschließen ist schon ausreichend.<br />
Dieses Model benötigt keine Druckluft.<br />
Der Wasserverbrauch lässt sich auf 80 Liter pro St<strong>und</strong>e einstellen. Der<br />
NANO lässt sich leicht transportieren durch sein Gewicht von nur 19kg.<br />
Ein wichtiges Merkmal des Staubbekämpfer ist die große Öffnung,<br />
was dazu führt, dass das Risiko von Verstopfung fast gleich Null ist.<br />
Eine Förderpumpe ist auch nicht erforderlich, was im Ergebnis zu einer<br />
betriebssicheren <strong>und</strong> unkomplizierten Lösung führt.<br />
DE-Dust Femto<br />
WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />
Dehaco GmbH<br />
Podbielskistrasse 333<br />
30659 Hannover | Deutschland<br />
Tel.: +49 (0)511 - 54 06 401<br />
Fax: +49 (0)511 - 54 06 300<br />
eMail: dick.berbee@tiscali.nl<br />
Internet: www.dehaco.eu<br />
DE- Dust Pico, NANO <strong>und</strong><br />
Femto<br />
Der Pico - vor allem für<br />
Abbrucharbeiten in Gebäuden gedacht<br />
- ist jetzt Standard mit einem Schalter<br />
mit Wahlmöglichkeiten ausgestattet,<br />
um den Wasserverbrauch zwischen 4<br />
<strong>und</strong> 8 Litern pro St<strong>und</strong>e einstellen zu<br />
können.<br />
Der Mini-Staubbekämpfer Femto ist sehr geeignet<br />
für Abbrucharbeiten in kleineren Räumen in Gebäuden.<br />
Durch sein kleines Format ist der Femto einfach zu<br />
transportieren.<br />
Zusammengefasst können wir behaupten, dass<br />
Dehaco eine komplette Serie von Staubbekämpfer<br />
anbietet, die der Staubbekämpfungsproblematik auf eine<br />
herausragende Weise die Stirn bietet.Mehr Informationen<br />
über die DE-Dust Staubbekämpfer sind zu finden unter:<br />
www.dehaco.eu.<br />
DE-Dust Pico<br />
Dehaco B.V. (seit 1985) ist Zulieferer<br />
der Abbruchbranche <strong>und</strong> führend auf<br />
dem Gebiet von Asbestsanierungs-,<br />
Bodensanierungsprodukten <strong>und</strong><br />
Abbruchmaterial. Das Unternehmen<br />
verkauft <strong>und</strong> vermietet ein umfangreiches<br />
Sortiment hydraulischer <strong>und</strong> pneumatischer<br />
(Abbruch)Geräte, Asbestsanierungs- <strong>und</strong><br />
Sicherheitsprodukte. Außerdem verfügt<br />
Dehaco über eine moderne Prüfstation<br />
für Zubehör <strong>und</strong> Asbestwerkzeuge. Große<br />
Bauunternehmungen <strong>und</strong> Abbruchfirmen im<br />
In- <strong>und</strong> Ausland gehören zum K<strong>und</strong>enstamm.<br />
Dehaco ist ein ehrgeiziges Unternehmen,<br />
dessen Ziel es ist, den Aktionsradius im In-<br />
<strong>und</strong> Ausland weiter auszudehnen.<br />
www.advanced-mining.com<br />
121
2010<br />
DER AMS-VERANSTALTUNGSKALENDER<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
30 Jun - 04 Jul 2010<br />
Juli 2010<br />
13. Internationaler Bergbau & Montanhistorik Workshop<br />
Sankt Andreasberg ,<br />
Deutschland<br />
www.montanhistorik.de<br />
01 - 07 Jul 2010<br />
Gemeinsame Tagung: GDMB Fachausschuss Lagerstätten - GDMB<br />
Fachausschuss Rohstoffwirtschaft<br />
Halle, Deutschland www.gdmb.de<br />
08 Jul 2010 10. Wärmepumpen Fachtagung Düsseldorf, Deutschland www.energieagentur.nrw.de<br />
07 - 09 Jul 2010 AGIT 2010: Symposium <strong>und</strong> Fachmesse Angewandte Geoinformatik Salzburg, Österreich www.agit.at/<br />
27 - 29 Jul 2010 QME 2010 - Queensland <strong>Mining</strong> and Engineering Exhibition<br />
Mackay, Queensland,<br />
Australien<br />
www.aims.rwth-aachen.de/AIMS<br />
26 - 28 Jul 2010 Africa <strong>Mining</strong> Congress 2010<br />
August 2010<br />
Johannesburg, Süd<br />
Afrikaa<br />
www.terrapinn.com/2010/mining.za<br />
24 - 26 Aug 2010 Argentina <strong>Mining</strong> 2010 San Juan, Argentina www.argentinamining.com<br />
25 - 29 Aug 2010 5th Mid-European Clay Conference<br />
September 2010<br />
Budapest, Ungarn www.mecc2010.org<br />
06 - 07 Sep 2010 Wiederholungslehrgang Sprengtechnik<br />
Clausthal-Zellerfeld,<br />
Deutschland<br />
www.fwz-clz.de<br />
06 - 15 Sep 2010 Gr<strong>und</strong>lehrgang Sprengtechnik<br />
Clausthal-Zellerfeld,<br />
Deutschland<br />
www.fwz-clz.de<br />
08 Sep 2010 39. Geomechanik-Kolloquium Freiberg, Deutschland www.tu-freiberg.de<br />
09 - 10 Sep 2010 BulkSolids Europe 2010 Glasgow, Schottland www.bulksolidseurope.com<br />
12 - 15 Sep 2010 10. Internationales Symposium Kontinuierliche Tagebautechnik Freiberg, Deutschland www.bergbau-tagebau.de<br />
14 - 16 Sep 2010 ALUMINIUM 2010 8. Weltmesse & Kongress Essen, Deutschland www.aluminium-messe.com<br />
16 - 17 Sep 2010 GDMB-Fachausschuss Aufbereitung <strong>und</strong> Umwelttechnik<br />
Clausthal-Zellerfeld,<br />
Deutschland<br />
www.gdmb.de<br />
20 - 21 Sep 2010 Computereinsatz im Bergbau Kassel, Deutschland www.gdmb.de<br />
www.advanced-mining.com<br />
122
2010<br />
DER AMS-VERANSTALTUNGSKALENDER<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
Oktober 2010<br />
04 - 08 Okt 2010 Electra <strong>Mining</strong> Africa 2010<br />
Johannesburg,<br />
Süd Afrika<br />
www.specialised.com<br />
05 - 07 Okt 2010 iPAD DRC: <strong>Mining</strong> and Infrastructure Exhibition<br />
Congo, Demokratische<br />
Republik Congo<br />
www.ipad-africa.com<br />
05 - 07 Okt 2010<br />
INTERGEO 2010. Kongress <strong>und</strong> Fachmesse für Geodäsie, Geoinformation <strong>und</strong><br />
Landmanagement<br />
Köln, Deutschland www.intergeo.de<br />
10 - 13 Okt 2010 GeoDarmstadt2010 Darmstadt, Deutschland www.geodarmstadt2010.de<br />
19 - 21 Okt 2010 Intensivseminar Geothermie: Entwicklung von Tiefengeothermie-Projekten München, Deutschland www.hdt-essen.de<br />
24 - 27 Okt 2010 MEMO 2010 - The Maintenance Engineering/Mine Operators‘ Conference Ontario, Kanada www.cim.org/memo2010<br />
28 - 29 Okt 2010 7. Sächsischer Geothermietag Torgau, Deutschland www.gkz-ev.de<br />
KOSTENLOS<br />
DIGITAL<br />
INFORMATIV<br />
www.advanced-mining.com<br />
123
Rohstoffversorgungstechnik<br />
Rohstoffversorgungstechnik<br />
Rohstoffgewinnung, Rohstoffgewinnung, Aufbereitung Aufbereitung <strong>und</strong> <strong>und</strong> Veredlung Veredlung<br />
Weiterbildungsangebot<br />
Lehrgang für Fach-<br />
<strong>und</strong> Führungskräfte<br />
in der mineralischen<br />
Rohstoffindustrie<br />
16. - 18.02.2011<br />
Planung Planung <strong>und</strong> Projektierung<br />
Projektierung<br />
- Einführung Einführung in die Tagebautechnik<br />
Tagebautechnik<br />
- Lagerstättenerfassung Lagerstättenerfassung <strong>und</strong> -bewertung<br />
-bewertung<br />
- Rechtliche Rechtliche Rahmenbedingungen Rahmenbedingungen der<br />
Rohstoffgewinnung Rohstoffgewinnung im Tagebau Tagebau<br />
- Tagebauprojektierung<br />
Tagebauprojektierung<br />
- Tagebauzuschnitt Tagebauzuschnitt <strong>und</strong> Abbauplanung<br />
Abbauplanung<br />
- Hauptprozesse Hauptprozesse der Rohstoffgewinnung Rohstoffgewinnung im<br />
Tagebau Tagebau<br />
Betriebsmittel Betriebsmittel <strong>und</strong> Prozesse Prozesse<br />
der Rohstoffgewinnung<br />
Rohstoffgewinnung<br />
- Auswahl Auswahl <strong>und</strong> Dimensionierung Dimensionierung von<br />
Tagebaugeräten<br />
Tagebaugeräten<br />
- Lösen, Lösen, Laden, Laden, Transportieren<br />
Transportieren<br />
- Betriebsmittel Betriebsmittel im Lockergestein Lockergestein (Sand (Sand <strong>und</strong><br />
Kies, Braunkohle, Braunkohle, Ton)<br />
- Betriebsmittel Betriebsmittel im Festgestein Festgestein (Naturstein (Naturstein <strong>und</strong><br />
Kalkstein) Kalkstein)<br />
- Betriebsmittel Betriebsmittel in der Nassgewinnung<br />
Nassgewinnung<br />
Rohstoffaufbereitung<br />
Rohstoffaufbereitung<br />
- Aufbereitung Aufbereitung <strong>und</strong> Veredlung Veredlung<br />
von Steine-<strong>und</strong>-Erden<br />
Steine-<strong>und</strong>-Erden<br />
- Analyse Analyse<br />
- Zerkleinern, Zerkleinern, Klassieren, Klassieren, Sortieren Sortieren<br />
- Entwässern, Entwässern, Trocknen Trocknen<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
Mittwoch, 16. Februar 2011<br />
Donnerstag, 17. Februar 2011<br />
Freitag, 18. Februar 2011<br />
Dozenten<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
Univ. Univ. Prof. Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. habil. habil. H. Tudeshki Tudeshki<br />
Dr.-Ing. Dr.-Ing. K. Freytag Freytag<br />
Dr.-Ing. Dr.-Ing. V. Vogt Vogt<br />
Dipl.-Ing. Dipl.-Ing. T. Hardebusch<br />
Hardebusch<br />
Teilnahmebedingungen<br />
Der Tagungsbeitrag Tagungsbeitrag von von Euro Euro 1300,- 1300,- (zzgl. (zzgl. ges. ges.<br />
MwSt.) MwSt.) beinhaltet beinhaltet die Teilnahme Teilnahme an der<br />
Lehrveranstaltung.<br />
Lehrveranstaltung.<br />
Der Selbstkostenbeitrag Selbstkostenbeitrag für Getränke, Getränke, Mittagessen<br />
Mittagessen<br />
<strong>und</strong> <strong>und</strong> eine eine Exkursion Exkursion mit Abendveranstaltung Abendveranstaltung beträgt beträgt<br />
Euro Euro 150,- 150,- (zzgl. (zzgl. ges. ges. MwSt.). MwSt.).<br />
Veranstalter <strong>und</strong> Organisator<br />
Lehrstuhl Lehrstuhl für Tagebau Tagebau <strong>und</strong> Internationaler Internationaler Bergbau Bergbau<br />
Institut Institut für Bergbau, Bergbau, TU Clausthal Clausthal<br />
Erzstraße Erzstraße 20<br />
38678 38678 Clausthal-Zellerfeld<br />
Clausthal-Zellerfeld<br />
Telefon: Telefon: +49 (0) 53 23 / 72 22 25<br />
Telefax: Telefax: +49 (0) 53 23 / 72 23 71<br />
http://www.bergbau.tu-clausthal.de<br />
http://www.bergbau.tu-clausthal.de<br />
www.advanced-mining.com<br />
124
Ausgabe 02 | 2010<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
43.280 Besucher, rd. 230 Aussteller mit 360 vertretenen Marken<br />
waren das herausragende Ergebnis der letzten steinexpo.<br />
STEINEXPO 2011 –<br />
VORBEREITUNGEN ANGELAUFEN!<br />
WER ERINNERT SICH NICHT GERNE AN DIE STEINEXPO 2008, ALS BEI HERAUSRAGENDER STIMMUNG<br />
ÜBER 43.000 FACHBESUCHER DIE DEMONSTRATIONSMESSE FÜR DIE BAU- UND BAUSTOFF-<br />
INDUSTRIE IM BASALTSTEINBRUCH NIEDEROFLEIDEN BESUCHTEN. KAUM ZU GLAUBEN, WIE<br />
SCHNELL DIE ZEIT VORANSCHREITET, HABEN BEREITS KÜRZLICH DIE VORBEREITUNGEN FÜR DIE<br />
STEinExpO 2011 (31.8.-3.9.2011) WiEDER BEGOnnEn. MiT DER VERTRAGSunTERZEichnunG<br />
ZWISCHEN DEM BETREIBER DES GRÖSSTEN EUROPäISCHEN BASALT-STEINBRUCHS IN<br />
HOMBERG/NIEDEROFLEIDEN, DER MITTELDEUTSCHE HARTSTEIN-INDUSTRIE MHI, UND DEN<br />
VERANTWORTLICHEN DER STEINEXPO ZUR NUTZUNG DES STEINBRUCHS ALS MESSEGELäNDE<br />
WIRD DIE NEUAUFLAGE NUN WIEDER KONKRET.<br />
www.advanced-mining.com<br />
125
Beeindruckende Bilanz<br />
Die letzte Auflage der steinexpo schloss mit dem<br />
gewünschten Erfolg: Mit 43.280 Besuchern konnte die<br />
Besucherzahl enorm gesteigert werden; die etwa 230<br />
Aussteller mit r<strong>und</strong> 360 vertretenen Marken zeigten<br />
sich mit der Resonanz auf ihre Demonstrationen <strong>und</strong><br />
Vorstellungen hoch zufrieden. Speziell die aktive<br />
Leistungsschau der Maschinen <strong>und</strong> Anlagen in der<br />
Demonstration stand in der Gunst der Besucher<br />
ganz oben. Als besonders positiv wurde seitens der<br />
Aussteller der hohe Fachbesucheranteil von über 90<br />
Prozent bewertet, der einen intensiven fachlichen<br />
Austausch ermöglichte. Die Aussteller goutierten auch<br />
die Internationalität innerhalb der Besucherstruktur<br />
(20,9 %).<br />
Vielfältige Angebote <strong>und</strong> Neuerungen<br />
Die inzwischen 8. Demonstrationsmesse für die Bau-<br />
<strong>und</strong> Baustoff-Industrie findet also vom 31. August bis<br />
3. September 2011 wieder in Homberg/Niederofleiden<br />
nahe Marburg statt. Damit wird Europas größter<br />
Basaltsteinbruch wieder zu dem bewegten Branchen-<br />
Treffpunkt der Baustoffindustrie. Mit einer erwarteten<br />
Netto-Ausstellungsfläche von ca. 50.000 qm bietet die<br />
steinexpo 2011 Herstellern, Anbietern <strong>und</strong> Lieferanten im<br />
Gesamtspektrum der Rohstoffgewinnung, -aufbereitung,<br />
der Veredelung <strong>und</strong> der Baustoffwiederaufbereitung die<br />
ideale Plattform zur praxisgerechten Präsentation ihrer<br />
Produkte, Dienstleistungen <strong>und</strong> Innovationen.<br />
Dabei werden die Großhallen, die neben den<br />
Demonstrationsmöglichkeiten im Freigelände<br />
ein wichtiger Bestandteil der steinexpo sind,<br />
durch ihre Platzierung auf der Hauptfläche<br />
zentral in das gesamte Messegeschehen<br />
eingeb<strong>und</strong>en.<br />
Starke Partner<br />
Wie bei der letzten Messe ist der Verband<br />
Deutscher Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau e.V.<br />
(VDMA) wieder fachlich-ideeller Partner der<br />
steinexpo 2011. Auch der B<strong>und</strong>esverband<br />
Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO) engagiert<br />
sich aktiv bei der Konzeption, Publizierung <strong>und</strong><br />
Durchführung der Demonstrations-Messe.<br />
Gleiches gilt für den Verband der Baumaschinen-<br />
Ingenieure <strong>und</strong> -Meister e.V. (VDBUM). Das<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
europäische Engagement der steinexpo wird durch die<br />
Partnerschaft mit dem europäischen Baustoffverband<br />
UEPG (European Aggregates Association) gestützt, der<br />
rd. 32.000 Betriebe repräsentiert.<br />
Medienpartnerschaften mit national <strong>und</strong> international<br />
führenden Fachzeitschriften r<strong>und</strong>en das Bild ab.<br />
Ein „besonderes“ Messegelände<br />
Hervorgerufen durch die räumlichen Veränderungen<br />
im Steinbruch Niederofleiden – es handelt sich hier um<br />
einen produzierenden Betrieb – wird sich das „Gesicht“<br />
des Messegeländes im kommenden Jahr erheblich<br />
ändern. Die avisierten Veränderungen verheißen<br />
wieder eindrucksvolle <strong>und</strong> praxisnahe Aussteller-<br />
Präsentationen <strong>und</strong> lassen dieses „besondere“<br />
Messegelände noch attraktiver werden.<br />
Alles in allem: Die steinexpo 2011 wird vom<br />
31. August bis 3. September 2011 sicher wieder der<br />
Treffpunkt für die europäische Bau- <strong>und</strong> Baustoff-<br />
Industrie!<br />
Die Ausstellungsunterlagen stehen ab sofort zur Verfügung bei:<br />
WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />
Geoplan GmbH<br />
Josef-Herrmann-Straße 1-3<br />
76473 Iffezheim | Deutschland<br />
Tel.: +43 (0)72 29 - 606 - 30<br />
Fax: +43 (0)72 29 - 606 - 10<br />
eMail: info@geoplanGmbH.de<br />
Internet: www.geoplanGmbH.de<br />
Die steinexpo 2011 findet vom 31. August bis 3. September<br />
2011 wieder in Europas größtem Basaltsteinbruch in<br />
Homberg/Niederofleiden nahe Marburg statt.<br />
www.advanced-mining.com<br />
126
Fachausstellung: Ja, wir möchten ausstellen. Bitte setzen Sie sich mit uns in Verbindung.<br />
E-Mail:<br />
Pro�l<br />
Telefonnummer:<br />
PLZ/Ort:<br />
Im Jahre 1632 kam es zur ersten belegbaren Anwendung<br />
der Sprengtechnik im Oberharzer<br />
Bergbau. Nicht nur die sehr frühe Anwendung<br />
der Schießarbeit, sondern auch die Verwendung<br />
des brisanten Sprengstoffes, im Jahre 1866, im<br />
selben Jahr, in dem Alfred Nobel das Dynamit<br />
erfand, zeugen vom Ideereichtum <strong>und</strong> der<br />
Durchsetzungskraft früher Generationen von<br />
Harzer Bergleuten.<br />
Seit 1976 kommen traditionell alle zwei Jahre<br />
Experten aus dem nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />
Bergbau aber auch verwandten Branchen in<br />
Clausthal zusammen, um Erfahrungen, Erkenntnisse<br />
<strong>und</strong> Entwicklungen zum <strong>neue</strong>sten<br />
Stand der Technik im Bohr- <strong>und</strong> Sprengwesen<br />
auszutauschen <strong>und</strong> zu diskutieren.<br />
Mit dem 17. Bohr- <strong>und</strong> Sprengtechnischem Kolloquium<br />
am 21. <strong>und</strong> 22. Januar 2011 wird r<strong>und</strong><br />
380 Jahre nach der ersten Anwendung der<br />
Sprengtechnik im Oberharzer Bergbau auch<br />
dieses mal eine Diskussionsplattform für Vertreter<br />
von Unternehmen, Behörden, Hochschulen<br />
<strong>und</strong> anderen Einrichtungen geschaffen werden.<br />
In den vergangenen Jahren konnten wir durchschnittlich<br />
300 Fachbesucher in Clausthal anlässlich<br />
unseres Kolloquiums <strong>und</strong> der begleitenden<br />
Fachausstellung begrüßen.<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
Straße/Postfach:<br />
Institut für Bergbau<br />
Firma:<br />
Name, Vorname:<br />
17. Kolloquium<br />
Bohr- <strong>und</strong> Sprengtechnik<br />
21. <strong>und</strong> 22. Januar 2011<br />
in Clausthal- Zellerfeld<br />
per Fax: +49 (0)5323 72-2371 • per E-Mail: info@bus2011.de • im Internet unter www.bus2011.de<br />
per Post: Institut für Bergbau, Erzstraße 20, D-38678 Clausthal-Zellerfeld<br />
(Bitte für jeden Teilnehmer eine eigene Anmeldung ausfüllen. Die Rechnung wird Ihnen nach der<br />
Anmeldung per Post zugesendet)<br />
call for papers<br />
Anmeldung zum Kolloquium<br />
Zeitplan <strong>und</strong> Fristen<br />
Abgabe der Kurzfassungen der Vorträge:<br />
1. August 2010<br />
Bekanntgabe der Vortragsthemen:<br />
1. September 2010<br />
Abgabe der Druckversion zur Veröffentlichung<br />
des Vortrages:<br />
1. November 2010<br />
Kolloquium:<br />
21. <strong>und</strong> 22. Januar 2011<br />
Veranstalter <strong>und</strong> Kontakt<br />
Technische Universität Clausthal<br />
Institut für Bergbau<br />
Erzstraße 20<br />
D-38678 Clausthal-Zellerfeld<br />
Telefax: (0 53 23) 72-23 71<br />
E-Mail: info@bus2011<br />
Internet: www.bus2011.de<br />
Dipl.-Vw. Mirco Kappler<br />
Lehrstuhl für Tagebau <strong>und</strong> Internationaler Bergbau<br />
Telefon: (0 53 23) 72-21 59<br />
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Heiner Berger<br />
Abteilung für Maschinelle Betriebsmittel <strong>und</strong><br />
Verfahren im Bergbau unter Tage<br />
Telefon: (0 53 23) 72-31 79<br />
Veranstaltungsort<br />
Aula der Technischen Universität Clausthal<br />
Aulastraße 1<br />
D-38678 Clausthal-Zellerfeld<br />
Vortragsanmeldung<br />
Unserer 35-jährigen Tradition folgend, möchten wir<br />
den Teilnehmern auch dieses Mal hochkarätige Vorträge<br />
sowohl aus Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung, vor<br />
allem aber aus der betrieblichen Praxis bieten.<br />
Wir wollen Sie daher auffordern, selbst aktiv mit<br />
einem Vortrag an der Veranstaltung teilzunehmen.<br />
Interessant sind vor allem Vortragsthemen, die die<br />
Anwendung der Bohr- <strong>und</strong> Sprengtechnik in den<br />
verschiedensten Einsatzgebieten aus Anwendersicht<br />
vorstellen <strong>und</strong> besondere Herausforderungen oder<br />
die Anwendung <strong>neue</strong>r Technologien schildern.<br />
Das Paper sollte mind. 1 Seite, aber höchstens 8 Seiten<br />
umfassen. Eine kurze Zusammenfassung am Beginn<br />
des Beitrags wäre hilfreich, ebenso Tabellen,<br />
Gra�ken <strong>und</strong> Bilder. Zusätzlich sollten Angaben zur<br />
Person des Vortragenden, idealerweise ein kurzer Lebenslauf<br />
sowie die Kontaktdaten ergänzt werden.<br />
Alle akzeptierten <strong>und</strong> präsentierten Beiträge der<br />
Konferenz werden in einem Tagungsband <strong>und</strong> im<br />
Magazins AMS ONLINE <strong>Advanced</strong> <strong>Mining</strong> Solutions<br />
veröffentlicht.<br />
Bitte richten Sie Ihre Vorschläge unter dem Stichwort<br />
„BUS 2011“ bis zum 1. August 2010 an die angegebene<br />
Kontaktadresse.<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
Institut für Bergbau<br />
17. Kolloquium<br />
Bohr- <strong>und</strong> Sprengtechnik<br />
21. <strong>und</strong> 22. Januar 2011<br />
in Clausthal- Zellerfeld<br />
call for papers<br />
Sonstiges<br />
Im Rahmen des Kolloquiums wird ebenfalls<br />
eine Fachausstellung statt�nden. Hierzu stehen<br />
Ausstellungs�ächen für 80 €/m² zur Verfügung.<br />
Alle Beiträge des Kolloquiums werden in<br />
einem Tagungsband sowie in dem Magazin<br />
AMS ONLINE <strong>Advanced</strong> <strong>Mining</strong> Solutions veröffentlicht.<br />
Tagungsgebühr<br />
• Teilnehmer 250,-€ (zzgl. 19 % MwSt.)<br />
• Bergbehörden 100,-€ (zzgl. 19 % MwSt.)<br />
• Studenten 20,-€ (zzgl. 19 % MwSt.)<br />
Die Tagungsgebühr beinhaltet:<br />
• Tagungsmaterial<br />
• Pausengetränke<br />
• Mittagsimbiss an beiden Tagen<br />
• Teilnahme am Bergmännischen Abend auf<br />
dem Haus des Corps Montania (21.1.2011).<br />
Zimmerreservierung<br />
Bitte wenden Sie sich für Zimmerreservierungen<br />
direkt unter dem Stichwort „BUS 2011“ an:<br />
Hotel Goldene Krone (0 53 23) 93 00<br />
Harzhotel zum Prinzen (0 53 23) 9 66 10<br />
Landhaus Kemper (0 53 23) 17 74<br />
Pension am Hexenturm (0 53 23) 13 30<br />
Oder an die Tourist Information:<br />
Telefon: (0 53 23) 8 10 24<br />
Email: info@harztourismus.com<br />
Internet: www.oberharz.de<br />
www.advanced-mining.com<br />
127
Ausgabe 02 | 2010<br />
Fachtagung<br />
Schüttgutfördertechnik<br />
2010 mit Industrieausstellung<br />
Aktuelle Fragestellungen <strong>und</strong> Lösungen<br />
Donnerstag, 7. Oktober 2010<br />
10:00 Begrüßung<br />
Prof. Dr.-Ing. W. Günthner, Lehrstuhl fml, TU München<br />
Themenblock 1:<br />
Neues aus der Forschung<br />
10:15 „Materialflussoptimierung mittels der ‘Diskreten Elemente Methode’“<br />
DI Dr. mont. M. Prenner, Lehrstuhl für Fördertechnik <strong>und</strong><br />
Konstruktionslehre, Montanuniversität Leoben<br />
10:45<br />
11:15<br />
11:45<br />
„Simulation maschineller Erdbauprozesse“<br />
Prof. G. Kunze, Dipl.-Ing. T. Grüning,<br />
Professur für Baumaschinen <strong>und</strong> Fördertechnik, TU Dresden<br />
„Ermittlung von Dimensionierungs- <strong>und</strong> Auslegungsvorschriften für<br />
stark geneigte Hochleistungs-Schneckenförderer“<br />
Dipl.-Ing. S. Rakitsch, Lehrstuhl fml, TU München<br />
„Analyse der Zugkraftverteilung beim Multi-Disk-Reibungsantrieb“<br />
Prof. Dr.-Ing. habil Béla Illés, Uni Miskolc<br />
Themenblock 2:<br />
Auslegung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
13:30 „Neue Dimensionen im Bereich der dynamischen Prüfung von<br />
14:00<br />
14:30<br />
15:30<br />
16:00<br />
16:30<br />
Stahlseilfördergurten“<br />
Dipl.-Ing. S. Falkenberg, Institut für Transport- <strong>und</strong><br />
Automatisierungstechnik, Leibniz Universität Hannover<br />
„Einsatzgerechte Auslegung <strong>und</strong> Optimierung von<br />
Elastomerstützringen in Bandanlagen des Braunkohletagebaus“<br />
Prof. Dr.-Ing. J. Scholten, Dr.-Ing. S. Helten, IBAF Engineering GmbH,<br />
Bochum<br />
„Pipe Conveyor“<br />
BEUMER<br />
Themenblock 3:<br />
Neues aus der Industrie<br />
„Moderne Getreideerfassungsbetriebe“<br />
M. Eng., Dipl.-Wi.-Ing. FH P. Stefan, BayWa AG, München<br />
„Leittechnische Migration - Systemintegration im laufenden<br />
Produktionsprozess“<br />
D. Müller, MIBRAG, Zeitz, J. Köhler, ABB, Cottbus<br />
„Überwachung von Bandübergabestellen“<br />
S. Zöbisch, Endress + Hauser Messtechnik, Weil am Rhein<br />
Industrieausstellung<br />
Im Rahmen der kostenfreien Industrieausstellung, die parallel<br />
zur Tagung stattfindet, können Sie Ihr Unternehmen <strong>und</strong> <strong>neue</strong><br />
Produkte anhand von Exponaten einem breiten Publikum<br />
präsentieren.<br />
Veranstaltungsort:<br />
Technische Universität München<br />
Fakultät Maschinenwesen<br />
Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik (fml)<br />
Boltzmannstraße 15<br />
85748 Garching bei München<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
Garching, 7. <strong>und</strong> 8. Oktober 2010<br />
Freitag, 8. Oktober 2010<br />
Themenblock 4:<br />
Umweltverträglichkeit<br />
09:00<br />
09:30<br />
10:00<br />
10:30<br />
„Schallemission von Bandanlagen <strong>und</strong> Lagerplatzgeräten im<br />
Schüttgutumschlag, deren Vorausberechnung <strong>und</strong> Maßnahmen<br />
zur Schallreduzierung“<br />
R. Wirtz, ThyssenKrupp Fördertechnik, BU Materials Handling,<br />
St. Ingbert<br />
„Schallemission von Gurtförderern - Neue Erkenntnisse“<br />
Dr.-Ing. A. Gladysiewicz, Artur Küpper GmbH & Co. KG, Bottrop<br />
„Ermittlungsverfahren für Energieeffizienz <strong>und</strong> CO2 Emission der<br />
unterschiedlichen Tagebautechnologien“<br />
Dr.-Ing. V. Raaz, Dipl.-Ing. U. Mentges,<br />
ThyssenKrupp Fördertechnik, Essen<br />
„Vergleich verschiedener Schiffsentladesysteme bezüglich ihres<br />
spezifischen Energieverbrauchs“<br />
Dr. R. Mutschler, FLSmidth, Dipl.-Ing. C. Tilke, Lehrstuhl fml<br />
Themenblock 5:<br />
Komponenten der Fördertechnik<br />
12:00 „Direktantriebe für Gurtförderer“<br />
Dr.-Ing. T. Hellmuth, Siemens Industry, Erlangen<br />
12:30<br />
13:00<br />
13:30<br />
„Mehrfach-Verteiler zur kontinuierlichen Aufteilung eines<br />
Fördergutstromes während der pneumatischen Förderung<br />
(Auslegung, Berechnung, Betriebsverhalten)“<br />
Dipl.-Ing. K. Schneider, KS-Engineering GmbH, Köln<br />
„Erweiterung des Einsatzbereichs von konstant gefüllten<br />
Turbokupplungen für Bandantriebe mit höheren Leistungen,<br />
Bandlängen <strong>und</strong> Tonnagen - Referenzprojekt ‘TIA Maria leach pad<br />
system’“<br />
Dr. F. Hellinger, Voith Turbo GmbH & Co. KG, Crailsheim<br />
„Innovation in der Gurtbandreinigung - Der <strong>neue</strong> HOSCH<br />
Kopftrommelabstreifer HD01 - HD04“<br />
Dipl.-Ing. E. Hell, HOSCH Fördertechnik, Recklinghausen<br />
Weitere Informationen <strong>und</strong> Anmeldung online unter<br />
www.fml.mw.tum.de/Schuettguttagung<br />
Institut für<br />
Logistik <strong>und</strong> Materialflusstechnik<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c.<br />
Friedrich Krause<br />
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg<br />
fml<br />
Lehrstuhl für<br />
Fördertechnik Materialfluss Logistik<br />
Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wi.-Ing.<br />
Willibald A. Günthner<br />
Technische Universität München<br />
www.advanced-mining.com<br />
128
n<br />
n<br />
r<br />
lle<br />
ng<br />
eit<br />
30<br />
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Institut für<br />
Logistik <strong>und</strong> Materialflusstechnik<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c.<br />
Friedrich Krause<br />
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg<br />
Ausgabe 02 | 2010<br />
Fachtagung<br />
Schüttgutfördertechnik<br />
2010 mit Industrieausstellung<br />
Aktuelle Fragestellungen<br />
<strong>und</strong> Lösungen<br />
Garching, 7. <strong>und</strong> 8. Oktober 2010<br />
fml<br />
Lehrstuhl für<br />
Fördertechnik Materialfluss Logistik<br />
Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wi.-Ing.<br />
Willibald A. Günthner<br />
Technische Universität München<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
ANMELDUNG A<br />
Veranstaltungsort:<br />
Technische Universität München<br />
Fakultät Maschinenwesen<br />
Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik ( fml)<br />
Boltzmannstraße 15<br />
85748 Garching bei München<br />
Anmeldung:<br />
Bitte melden Sie sich im Internet zur Tagung an:<br />
www.fml.mw.tum.de/Schuettguttagung<br />
Anmeldeschluss:<br />
Anmeldeschluss ist der 3. September 2010.<br />
Bei Absage nach Anmeldeschluss sowie bei Nicht-Teilnahme ohne<br />
Absage wird der halbe Tagungsbeitrag berechnet, sofern nicht ein<br />
Ersatzteilnehmer ge<strong>stellt</strong> wird. Absagen sind schriftlich oder per<br />
Fax an die unten genannteAnschrift zu richten.<br />
Teilnahmegebühr:<br />
Die Teilnahmegebühr beträgt € 300,- zzgl. MwSt. bzw. ermäßigt<br />
für Hochschulangehörige nur € 200,- zzgl. MwSt.<br />
In dieser Gebühr sind inbegriffen:<br />
Die Tagungsteilnahme, die Tagungsunterlagen, Mittagessen mit<br />
Getränken,Abendveranstaltung sowie Pausengetränke.<br />
Zahlungsmodalitäten:<br />
Bitte überweisen Sie die Tagungsgebühr nach Erhalt der<br />
Rechnung. Die Rechnung ist gleichzeitig dieAnmeldebestätigung.<br />
Auskünfte:<br />
Lehrstuhl für<br />
Fördertechnik Materialfluss Logistik ( fml)<br />
Technische Universität München<br />
Boltzmannstr. 15<br />
85748 Garching<br />
Dipl.-Ing. Zuzana Cirkova<br />
Telefon: 089 / 289 - 15929<br />
E-Mail: cirkova@fml.mw.tum.de<br />
Dipl.-Ing. Michael Mirlach<br />
Telefon: 089 / 289 - 15939<br />
E-Mail: mirlach@fml.mw.tum.de<br />
Fax: 089 / 289 - 15922<br />
Aktuelle Informationen finden Sie jederzeit auch auf der Internet-<br />
Seite des Lehrstuhls fml unter: http://www.fml.mw.tum.de<br />
www.advanced-mining.com<br />
Mit<br />
Auf<br />
dor<br />
ma<br />
Bes<br />
Mit<br />
Ab<br />
Alle<br />
Ma<br />
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Ab<br />
• S<br />
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• S<br />
6<br />
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In f<br />
Zim<br />
Ho<br />
Ho<br />
Ho<br />
Ho<br />
Ho<br />
Ho<br />
129
VERLAG<br />
AMS Online GmbH<br />
An den Wurmquellen 13 a<br />
52066 Aachen | Deutschland<br />
eMail: info@advanced-mining.com<br />
Internet: www.advanced-mining.com<br />
St.-Nr.: 201/5943/4085VST | USt.-ID: DE 262 490 739<br />
GESCHäFTSFÜHRUNG<br />
Minka Ruile<br />
HERAUSGEBER<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. Hossein H. Tudeshki<br />
Universitätsprofessor für Tagebau <strong>und</strong><br />
internationalen Bergbau<br />
eMail: tudeshki@advanced-mining.com<br />
REDAKTIONSTEAM<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. Hossein H. Tudeshki<br />
Dr. Monire Bassir<br />
Dipl.-Umweltwiss. Christian Thometzek<br />
eMail: redaktion@advanced-mining.com<br />
AUFBAU & LAyOUT<br />
Dipl.-Umweltwiss. Christian Thometzek<br />
eMail: Christian.thometzek@advanced-mining.com<br />
BANKVERBINDUNG<br />
Bank: Sparkasse Aachen, BLZ 390 500 00<br />
Konto-Nr.: 1070125826<br />
SWIFT: AACSDE33<br />
IBAN: DE 27390500001070125826<br />
GRAFISCHES DESIGN<br />
Graumann Design Aachen<br />
Dipl.-Des. Kerstin Graumann<br />
Augustastr. 40 - 42<br />
52070 Aachen | Deutschland<br />
Tel.: +49 (0) 241 - 54 28 58<br />
Fax: +49 (0) 241 - 401 78 28<br />
eMail: kontakt@graumann-design.de<br />
Internet: www.graumann-design.de<br />
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Ausgabe 02 | 2010<br />
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