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Atlas Copco stellt einige neue und modifizierte ... - Advanced Mining

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02 2010<br />

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WEITERBILDUNG<br />

Die Methoden der bohrtechnischen Erk<strong>und</strong>ung von Lagerstätten mineralsicher Rohstoffe<br />

- Teil III<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Forschungsansatz <strong>und</strong> Vorgehensweise zur Ermittlung von empirischen<br />

Korrekturparametern für richtungsgenaues Bohren<br />

Raisebohren in der Schweiz<br />

Massenbewegungen in Tontagebauen von Rheinland-Pfalz<br />

Monitoring von Tagebaurandböschungen mittels Vertikal-Inklinometer<br />

Wissen, was los ist -Die Anwendung von Web-basierten Monitoring- <strong>und</strong> Analyse-<br />

Plattformen für die Überwachung von Böschungen in Steinbrüchen <strong>und</strong> Tagebauen<br />

Erk<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> Analyse des Untergr<strong>und</strong>es - Gr<strong>und</strong>lage der Beurteilung der<br />

Standsicherheit von Böschungen<br />

Berücksichtigung von Erdbeben bei Standsicherheitsberechnungen für tiefe<br />

Endböschungen unter Wasser<br />

Gestaltung von Unterwasserböschungen bei der Gewinnung von Sand <strong>und</strong> Kies -<br />

Strategien zur Vermeidung von Böschungsbrüchen<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> – <strong>neue</strong> Gesteinsbohrhämmer für den Untertageeinsatz<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> – <strong>neue</strong>s Smart Rig ROC D65s – Grossartige Neuigkeiten für Steinbruchsbetreiber <strong>und</strong><br />

Bohrunternehmen!<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> – Geotechnische Untersuchungsmethoden mit Terracore!<br />

Oetelshofen Kalk setzt Massstäbe –seit über 100 Jahren - Sandvik WT7000 reduziert Emission um<br />

20 dB <strong>und</strong> verdreifacht die Standzeit!<br />

Der Metso Kegelbrecher HP100: Zielgenaues Feinbrechen im Kalkstein<br />

Energieoptimierte Fördergurte reduzieren Kosten <strong>und</strong> schonen die Umwelt<br />

DIESES MAGAZIN WIRD UNTERSTÜTZT VON:<br />

BBM Operta GmbH<br />

Continental/ContiTech<br />

Vermeer<br />

Sandvik<br />

Wirtgen GmbH<br />

Dehaco International<br />

02 2010<br />

Tudeshki, H. ; Hertel, H.<br />

Institut für Bergbau | TU Clausthal | Deutschland<br />

Tudeshki, H. ; Kappler, M.<br />

Institut für Bergbau | TU Clausthal | Deutschland<br />

Thyssen Schachtbau GmbH<br />

Mülheim an der Ruhr | Deutschland<br />

Wehinger, A.<br />

Landesamt für Geologie <strong>und</strong> Bergbau Rheinland-Pfalz |<br />

Mainz | Deutschland<br />

Dahmen, D.<br />

Gebirgs- <strong>und</strong> Bodenmechanik, RWE Power AG |<br />

Bergheim | Deutschland<br />

Graf, T. ; Fyfe, T. D.<br />

FUGRO CONSULT GmbH | Berlin | Deutschland<br />

Bruhn, D.<br />

Terra Control GmbH | Bad Nauheim | Deutschland<br />

Goldscheider, M.<br />

vormals Institut für Bodenmechanik <strong>und</strong> Felsmechanik<br />

Univ. Karlsruhe, i. R.<br />

Dahmen, D. ; Karcher, C.<br />

Gebirgs- <strong>und</strong> Bodenmechanik, RWE Power AG |<br />

Bergheim | Deutschland<br />

Bode, G. ; Patzold, V.<br />

PATZOLD, KÖBKE & PARTNER ENGINEERS |<br />

Holm-Seppensen | Deutschland<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Deutschland<br />

Essen | Deutschland<br />

Sandvik <strong>Mining</strong> and Construction<br />

Central Europe GmbH<br />

Essen | Deutschland<br />

Metso Minerals Deutschland GmbH<br />

Mannheim | Deutschland<br />

Continental ConiTech AG<br />

Hannover | Deutschland<br />

Metso Minerals<br />

MTC


WEITERBILDUNG<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

BEUMER bietet Lösungen für die <strong>Mining</strong>-Branche: Mit kurvengängigen Gurtförderanlagen<br />

Schüttgut effizient transportieren!<br />

Neue Kiesel Niederlassung in Bielefeld - Konsequent Regionen stärken<br />

Hitachi Radlader ZW330, ZW370 & ZW550 - Kiesel <strong>stellt</strong> <strong>neue</strong> Grossradlader vor!<br />

Aktualisierung des Cat ® 988H bringt K<strong>und</strong>en Mehrwert durch verbesserte Systeme,<br />

niedrigere Kosten <strong>und</strong> beispielhaften Fahrerkomfort<br />

Liebherr R 9800: Ersteinsatz des weltgrössten Tieflöffel-<strong>Mining</strong>-Baggers in australischer<br />

Kohlemine<br />

Tenova TAKRAF <strong>und</strong> Liebherr entwickeln gemeinsam das erste dieselelektrische<br />

Antriebssystem für Surface Miner!<br />

Tenova TAKRAF <strong>stellt</strong> <strong>neue</strong> Generation mobiler Brecheranlagen für den Tagebaueinsatz vor!<br />

Die <strong>neue</strong> Kleemann-Prallbrecher-Generation im HäRTETEST!<br />

Wirtgen bringt ABSAUGANLAGE VCS für Kaltfräsen auf den Markt!<br />

Stars and Stripes für MB!<br />

Der Universelle Schnellverschluss!<br />

Hartl Powercrusher steigt mit Megakooperation in den Chinesischen Markt ein!<br />

Anlagenbauer SBM erhält 2,2 Mio. EUR Auftrag von STRABAG: Vollautomatische<br />

Verladeanlage für Diabas-Steinbruch in Saalfelden<br />

Für jedes Abbruch- <strong>und</strong> Geruchsproblem die richtige Lösung:Dehaco führender Lieferant von<br />

Staubbekämpfern<br />

VERANSTALTUNGEN Der AMS-Veranstaltungskalender 2010<br />

DIESES MAGAZIN WIRD UNTERSTÜTZT VON:<br />

BBM Operta GmbH<br />

Continental/ContiTech<br />

Vermeer<br />

Sandvik<br />

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Dehaco International<br />

02 2010<br />

Beumer Maschinenfabrik GmbH<br />

Beckum | Deutschland<br />

Kiesel GmbH<br />

Baienfurt | Deutschland<br />

Caterpillar<br />

Liebherr-France SAS<br />

Colmar/Cedex | Frankreich<br />

Tenova Takraf<br />

Leipzig | Deutschland<br />

Kleemann GmbH<br />

Göppingen | Deutschland<br />

Wirtgen GmbH<br />

Windhagen | Deutschland<br />

MB S.p.A.<br />

Fara Vicentino | Italien<br />

Hartl Powercrusher<br />

St. Valentin | Österreich<br />

SBM Mineral Processing GmbH<br />

Laakirchen | Österreich<br />

Dehaco GmbH<br />

Hannover | Deutschland<br />

Metso Minerals<br />

MTC


Ausgabe 02 | 2010<br />

WEITERBILDUNG<br />

Die Methoden der bohrtechnischen Erk<strong>und</strong>ung von<br />

Lagerstätten mineralsicher Rohstoffe -<br />

Teil III<br />

Erk<strong>und</strong>ungsbohrverfahren zur<br />

Gewinnung von Bohrkleinproben<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der pneumatischen<br />

Imlochhammerbohrtechnik<br />

Mit der durchgehenden Gewinnung nahezu ungestörter<br />

Bohrkerne werden gr<strong>und</strong>sätzlich Proben mit höchster<br />

Güte gewonnen <strong>und</strong> liefern einen hohen Informationsgrad<br />

zum durchteuften Gebirge. Dem Vorteil hinsichtlich<br />

der Aussagekraft <strong>und</strong> Zuverlässigkeit der Proben<br />

steht ein vergleichsweise zu anderen Bohrverfahren<br />

hoher spezifischer Zeit- <strong>und</strong> Kostenaufwand durch<br />

den Kernbohrprozess entgegen. In der Bewertung<br />

von möglichen Alternativen zum Kernbohrverfahren<br />

im Festgestein ist die zu erwartende Probenqualität<br />

<strong>und</strong> Probenquantität mit der Zielstellung der<br />

Erk<strong>und</strong>ungsarbeiten zu überprüfen. Ergibt eine Bewertung<br />

zur geforderten Qualität der Proben, dass Kernproben nicht<br />

zwingend zur Erfüllung des Erk<strong>und</strong>ungszieles erforderlich<br />

sind, so können mit den effizienter zu beschaffenden<br />

Bohrkleinproben die Erk<strong>und</strong>ungskosten sowie die<br />

Erk<strong>und</strong>ungsdauer erheblich reduziert werden. Eines der<br />

leistungsfähigsten Bohrverfahren im Festgestein ist das<br />

Imlochhammerbohrverfahren.<br />

Dieses zeichnet sich durch den drehschlagenden<br />

Gesteinslöseprozess aus. Die auf das anstehende<br />

Gestein einwirkende Löseenergie setzt sich aus einem<br />

statischen Anteil des Bohrandruckes (ca. 10 %) <strong>und</strong> einem<br />

dynamischen Anteil aus der Schlagenergie (ca. 90 %)<br />

zusammen. Die Schlagenergie zur Gesteinszerstörung wird<br />

vom Bohrwerkzeug, dem Imlochhhammer, unmittelbar über<br />

der Bohrlochsohle aufgebracht. Hierbei wird die Energie<br />

des Spülungsmediums mittels eines Kolbenschlagwerkes<br />

in mechanische Energie gewandelt <strong>und</strong> über den<br />

Bohrmeißel in das anstehende Gebirge eingeleitet. Der<br />

von Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. H. Tudeshki ; Dipl.-Ing. Heiko Hertel<br />

Institut für Bergbau | TU Clausthal | Deutschland<br />

Bohrmeißel des Imlochhammers zerstört auf der gesamten<br />

Querschnittsfläche der Bohrlochsohle das anstehende<br />

Gestein zu Bohrklein. Im Löseprozess entstehen je nach<br />

geomechanischer Beschaffenheit des anstehenden<br />

Gebirgsverbandes <strong>und</strong> der eingetragenen Löseenergie<br />

Gesteinsfragmente mit einer Größe von wenigen Millimetern<br />

bis zu ca. 20 mm. Im Unterschied zum Kernbohrverfahren, bei<br />

dem mit einer Bohrkrone ein zylindrischer Gesteinskörper<br />

aus dem Gebirgsverband geschnitten wird, ist das<br />

Hammerbohren als Vollbohrverfahren zu klassifizieren.<br />

Das gelöste Gestein wird als Bohrklein kontinuierlich <strong>und</strong><br />

einhergehend mit dem Löseprozess von der Bohrspülung<br />

nach übertage gefördert. Abgesehen von <strong>einige</strong>n<br />

Sonderanwendungen werden Imlochhammersysteme<br />

mit Druckluft als Spülungsmedium betrieben. Die Vorteile<br />

von Druckluft liegen in der nahezu uneingeschränkten<br />

Verfügbarkeit, der einfachen Erzeugung <strong>und</strong> Entsorgung<br />

sowie der Kompressibilität <strong>und</strong> des im komprimierten<br />

Medium mitgeführten Energiegehaltes.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der nahezu uneingeschränkten Verfügbarkeit<br />

<strong>und</strong> Möglichkeit atmosphärische Luft mit einem Kompressor<br />

zu Verdichten, mit einem entsprechenden Volumenstrom<br />

in einem geschlossenen Leitungssystem zu fördern <strong>und</strong><br />

nach Gebrauch mit geringem Aufbereitungsaufwand<br />

wieder entweichen zu lassen, ist kein geschlossener<br />

Spülungskreislauf erforderlich. Hierdurch kann stets<br />

frische Luft angesaugt <strong>und</strong> im sauberen Zustand dem<br />

Imlochhammer zugeführt werden. Die gegenüber Staub-<br />

<strong>und</strong> Gesteinspartikel empfindlichen Komponenten<br />

des Schlagwerks im Imlochhhammer werden somit<br />

im Betriebszustand vor übermäßigen Verschleiß<br />

Abb. 1:<br />

Aufbau eines konventionellen Imlochhammers (exemplarisch) rot:<br />

Bohrmeißel, blau: Kolben, grau: Gehäuse <strong>und</strong> Zylinderrohr [3].<br />

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4


geschützt. Das Schlagwerk besteht aus einem Kolben,<br />

einer Zylinderlaufbuchse in der sich der Kolben axial in<br />

Linearbewegung hebt <strong>und</strong> senkt, sowie Überströmkanäle<br />

mit selbsttätigem Steuermechanismus. Dieser dient dem<br />

Befüllen <strong>und</strong> Entleeren der beiden Luftkammern zum<br />

Heben bzw. Senken des Kolbens. Nach dem Durchströmen<br />

des Schlagwerkes gelangt die Druckluft durch<br />

Austrittsöffnungen auf die Bohrlochsohle <strong>und</strong> reinigt diese<br />

vom abgelösten Bohrklein.<br />

Das herkömmliche<br />

Imlochhammerbohrverfahren<br />

Beim herkömmlichen Imlochhammerbohrverfahren<br />

gelangt die Druckluft durch das Bohrgestänge zum<br />

Imlochhammer <strong>und</strong> strömt mit Bohrklein beladen im<br />

Ringraum zwischen Bohrgestänge <strong>und</strong> Bohrlochwand<br />

nach übertage (direktes Spülbohrverfahren). Aufgr<strong>und</strong><br />

der geringen Tragfähigkeit der Luftspülung sollte deren<br />

Aufstiegsgeschwindigkeit mindestens 15 m/s betragen.<br />

Um die Spülstromgeschwindigkeit zu erreichen, werden<br />

Volumenströme je nach Bohrdurchmesser von 8 bis 35 m 3 /h<br />

(bezogen auf atmosphärische Druckverhältnisse) benötigt.<br />

Der tatsächliche Volumenstrom bestimmt sich aus den<br />

Durchmesserverhältnissen im Ringraum, den teufen- <strong>und</strong><br />

beladungsabhängigen Druckverhältnissen, die zu einer<br />

Kompression führen, sowie den Spülungsverlusten.<br />

Die tatsächliche Aufstiegsgeschwindigkeit des<br />

Bohrkleins resultiert im Wesentlichen aus der<br />

Spülstromgeschwindigkeit sowie der Größe <strong>und</strong> Wichte<br />

der einzelnen Bohrkleinteilchen.<br />

Mit dem herkömmlichen Imlochhammerbohrverfahren<br />

können flache Bohrungen bis zu einer Teufe von ca. 150 m<br />

mit einem Bohrdurchmesser von 90 mm bis ca. 254 mm im<br />

kompakten Festgestein mit hoher Effizienz niedergebracht<br />

werden. In diesem Durchmesser- Teufen-Bereich ist<br />

das Imlochhammerbohren im standfesten, trockenen<br />

<strong>und</strong> kompakten Festgestein den meisten Bohrverfahren<br />

überlegen. Mit Einschränkungen hinsichtlich der<br />

optimalen Bohrleistung können im herkömmlichen<br />

Imlochhhammerverfahren auch Bohrungen mit einem<br />

Bohrdurchmesser bis zu 750 mm (in Spezialwerkzeugen<br />

durch „clustern“ mehrerer Hämmer bis ca. 1800 mm) <strong>und</strong><br />

Endteufen von mehr als 250 m herge<strong>stellt</strong> werden. Die<br />

technisch ausgereiften Systemkomponenten garantieren<br />

eine hohe Zuverlässigkeit. In mittelharten <strong>und</strong> kompakten<br />

Formationen mit wenigen wasserführenden Kluft- oder<br />

Karsträumen ist ein Bohrfortschritt von 30 m/h bis 70 m/h<br />

realisierbar. Die Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> der Einsatz der<br />

Druckluftspülung bieten optimale Voraussetzung für die<br />

Anwendung als Gewinnungsbohrtechnik. Zum Herstellen<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

WEITERBILDUNG<br />

von Sprengbohrlöchern im Festgesteinstagebau mit<br />

einem Durchmesser von mehr als 90 mm konnte sich<br />

das herkömmliche Imlochhammerbohrverfahren seit<br />

Mitte der 1970-er Jahre zu einem Standardverfahren<br />

durchsetzen. Aufgr<strong>und</strong> der Etablierung in diesem<br />

Aufgabenspektrum sowie der Leistungsfähigkeit sind auch<br />

die Bemühungen abzuleiten, dieses Bohrverfahren in der<br />

Lagerstättenerk<strong>und</strong>ung einzusetzen.<br />

Eine möglichst hohe Leistungsfähigkeit des<br />

Imlochhammerverfahrens wird durch die optimale<br />

Konfiguration der Systemkomponenten hinsichtlich<br />

• Der Eigenschaften des zu durchteufenden Gesteins<br />

• Der vorgesehenen Bohrlochkonstruktion (Teufe,<br />

Durchmesser)<br />

• Der Abstimmung der einzelnen Systemkomponenten<br />

aufeinander erreicht.<br />

Die technischen Systemkomponenten sind im<br />

Wesentlichen<br />

• Der Bohrstrang, bestehend aus Imlochhammer <strong>und</strong><br />

Bohrgestänge<br />

• Dem Kompressor zur Bereitstellung der<br />

Druckluftspülung<br />

• Dem Bohrgerät zum Heben, Senken <strong>und</strong> Rotieren des<br />

Bohrstranges<br />

Die nachfolgenden Betrachtungen beziehen sich<br />

auf Systemkomponenten, die für Bohrungen im<br />

Durchmesserbereich von 90 mm bis 254 mm geeignet sind.<br />

Die Dimensionierung des Bohrwerkzeuges Imlochhammer<br />

erfolgt im Wesentlichen nach dem gewünschten<br />

Bohrdurchmesser, der zu erbohrenden Gesteinsart<br />

sowie dem verfügbaren Arbeitsdruck. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

gilt, je höher der zulässige Arbeitsdruck des Hammers,<br />

desto leistungsfähiger ist dieser. Mit der Entwicklung<br />

der Hammertechnologie konnte gegenüber den älteren<br />

Varianten mit Ventilsteuerung durch die heute verfügbare<br />

Schlitzsteuerung der zulässige Arbeitsdruck von ca. 12 bar<br />

auf 24 bar angehoben werden. Der Mindestarbeitsdruck<br />

liegt hierbei zwischen 8 bis 10 bar. Bei einer <strong>modifizierte</strong>n<br />

Bauweise der Hochleistungshämmer sind Arbeitsdrücke bis<br />

ca. 34 bar zulässig. Der Vorteil der Imlochhammerbohrtechnik<br />

in der Erk<strong>und</strong>ung mineralischer Rohstoffvorkommen ist die<br />

hohe Bohrleistung im Festgesteinsgebirge. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> sollte bei einem Einsatz für diese Aufgabe auch das<br />

Leistungsvermögen des Hammers stets voll ausgenutzt<br />

<strong>und</strong> dieser möglichst mit dem maximalen Arbeitsdruck<br />

betrieben werden. Unter einem optimal anliegenden<br />

Arbeitsdruck können Imlochhämmer je nach Modell eine<br />

Frequenz von 1500 bis 2000 Schlägen/Minute erzeugen.<br />

In der Planung <strong>und</strong> Auslegung der Kompressorleistung<br />

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5


sind die auftretenden Druckverluste im Bohrgestänge <strong>und</strong><br />

Ringraum, durch den statischen Druck der zu hebenden<br />

Fördersäule sowie einem Druckverlust im Zyklon mit zu<br />

berücksichtigen.<br />

Die Dimensionierung vom Durchmesser des<br />

Imlochhammers erfolgt nach dem geplanten<br />

Bohrdurchmesser. Mit der fachgerechten Abstimmung<br />

des Meißeldurchmessers zum Außendurchmesser<br />

des Hammer soll zum Einen das möglichst optimale<br />

Verhältnis aus der wirksamen Kolbenfläche des Hammers<br />

<strong>und</strong> der vom Meißel zu bearbeitenden Fläche der<br />

Bohrlochsohle herge<strong>stellt</strong> werden. Zum Anderen ist der<br />

Bohrkleintransport im Ringspalt zwischen Hammer <strong>und</strong><br />

Bohrlochwand berücksichtigt. Die Größe des Ringspaltes<br />

soll das ungehinderte Passieren der Bohrkleinteilchen in<br />

der gelösten Größe erlauben. Jedoch mindert ein zu groß<br />

dimensionierter Ringspalt die Strömungsgeschwindigkeit<br />

der Druckluftspülung <strong>und</strong> setzt somit deren Tragfähigkeit<br />

herab.<br />

Der nahezu vollständig schlagende Löseprozess wird<br />

vom Bohrmeißel durch Einleiten der vom Imlochhammer<br />

generierten Impulse verrichtet. Die prinzipielle Konstruktion<br />

des Bohrmeißels ist in einen oberen Aufnahme- bzw.<br />

Führungsschaft <strong>und</strong> in eine Arbeitsfläche zum Lösen des<br />

Gesteins zu unterscheiden. Durch den Führungsschaft ist<br />

der Vollbohrmeißel mit dem Imlochhammer verb<strong>und</strong>en.<br />

Dieser ermöglicht die Übertragung vom Drehmoment <strong>und</strong><br />

gewährt einen einaxialen Freiheitsgrad zur Verrichtung<br />

der Schlagarbeit. Die Arbeitsfläche des Bohrmeißels<br />

besteht aus einem Gr<strong>und</strong>körper, der mit einer Anzahl<br />

einzelner Hartmetallstifte in einem berechneten Profil<br />

bestückt ist. Die Hartmetallstifte zertrümmern das auf<br />

der Bohrlochsohle anstehende Material. Durch die<br />

Drehbewegung des Bohrstranges wird die Arbeitsfläche<br />

versetzt, so dass die Hartmetallstifte mit jedem Impuls<br />

auf noch ungelöstes Gesteinsmaterial treffen. Auf der<br />

Arbeitsfront befinden sich weiterhin Spülungskanäle, über<br />

die ein Teil der Druckluftspülung auf die Bohrlochsohle<br />

geführt wird. Diese gewährleisten die unverzügliche <strong>und</strong><br />

vollständige Säuberung der Bohrlochsohle vom gelösten<br />

Bohrklein.<br />

Mit der konstruktiven Gestaltung hinsichtlich der Anzahl,<br />

hervorstehenden Länge <strong>und</strong> Größe der Hartmetallstifte<br />

sowie die Form der Meißelfront werden die Bohrmeißel an<br />

die Eigenschaften des zu erbohrenden Gesteins angepasst.<br />

Mit der Gestaltungsmöglichkeit dieser Merkmale ist auch<br />

eine Spezialisierung der Bohrmeißel auf besonders hohen<br />

Bohrfortschritt, verbesserte Führungsstabilität oder höhere<br />

Meißelstandzeit möglich. An dieser Stelle soll jedoch nur<br />

auf die drei Standardprofile, das konkave, konvexe <strong>und</strong><br />

flache Profil, eingegangen werden (siehe Abbildung 2).<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

Abb. 2:<br />

Standardformen für<br />

die Frontform von<br />

Imlochhammerbohrmeißel<br />

von oben nach unten:<br />

konkaves Profil, konvexes<br />

Profil, flaches Profil [12]<br />

WEITERBILDUNG<br />

• Das konkave Profil eignet sich für sehr harte<br />

Formationen mit einer Druckfestigkeit bis ca. 300 MPa.<br />

Zudem sind mit diesem Profil aufgr<strong>und</strong> der geringen<br />

Verschleißanfälligkeit des Gr<strong>und</strong>körpers abrasive <strong>und</strong><br />

gestörte Formationen beherrschbar. Ein weiterer Vorteil ist<br />

die hohe Führungsstabilität, durch die eine Minderung von<br />

Bohrlochabweichungen erreicht werden kann.<br />

• Das konvexe Profil eignet sich zum Durchteufen von<br />

Formationen mit geringer bis mittlerer Festigkeit, z.B.<br />

Tonschiefer oder Kalkstein mit einer Druckfestigkeit bis<br />

ca.180 MPa. Dieses Profil zeichnet sich durch eine sehr gute<br />

Reinigung der Bohrlochsohle aus, wodurch ein sehr hoher<br />

Bohrfortschritt unterstützt wird.<br />

• Das flache Profil kann nahezu universell eingesetzt werden.<br />

Es eignet sich zum Lösen mittelharter bis harter Formationen<br />

mit einer Druckfestigkeit bis 300 MPa <strong>und</strong> mäßig abrasiven<br />

Eigenschaften. Mit dem flachen Profil kann ein ausgewogenes<br />

Verhältnis aus Richtungsstabilität <strong>und</strong> Bohrfortschritt erzielt<br />

werden.<br />

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6


Der Erzeugung der Druckluftspülung, die zum Aufbringen<br />

der schlagenden Löseenergie sowie dem Transport des<br />

Bohrkleins dient, kommt in der Imlochhammerbohrtechnik<br />

eine Schlüsselfunktion zu. Die Erzeugung von Druckluft<br />

erfordert einerseits einen hohen energetischen Aufwand<br />

(Gesamtwirkungsgrad von ca. 6 bis 8 %), ist jedoch<br />

andererseits Garant für einen optimalen Bohrfortschritt. Ein<br />

effizienter Bohrprozess erfordert eine optimale Abstimmung<br />

der Kompressorleistung auf den Typ des eingesetzten<br />

Imlochhammers in Abhängigkeit zum Bohrdurchmesser,<br />

den kalkulierten Druckverlusten im Fördersystem sowie<br />

der geplanten Endteufe. Aus diesen Faktoren sind der<br />

vom Kompressor zu erzeugende Druck <strong>und</strong> Volumenstrom<br />

zu ermitteln. Die Ausgangsgröße zur Berechung des vom<br />

Kompressor zu erzeugenden Druckes ist der Arbeitsdruck<br />

des Imlochhammers. Diesem sind Druckverluste aus der<br />

Strömung im Bohrgestänge, dem Heben der Fördersäule <strong>und</strong><br />

der Druckbedarf am Probenentnahmegerät hinzuzufügen.<br />

Der notwendige Druck <strong>und</strong> die Strömungsverluste nehmen<br />

mit der Bohrtiefe zu. Einen erheblichen Einfluss auf den<br />

benötigten Druck der Luftspülung geht vom anströmenden<br />

Gr<strong>und</strong>wasser aus. Gelangt dieses in das Bohrloch, erhöht<br />

sich die Wichte der zu hebenden Säule. Der benötigte<br />

Volumenstrom bezieht sich auf das unter atmosphärischen<br />

Bedingungen vom Kompressor angesaugte Volumen. In<br />

Abbildung 3 ist in Abhängigkeit des Bohrdurchmessers<br />

für den maximalen Arbeitsdruck von 24 bar der untere<br />

Grenzwert des vom Kompressor anzusaugenden Volumens<br />

darge<strong>stellt</strong>.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der geringen Güte der gewonnenen Proben<br />

findet das herkömmliche Imlochhammerbohrverfahren<br />

jedoch nur bedingte bzw. regionale Akzeptanz als<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

WEITERBILDUNG<br />

Erk<strong>und</strong>ungsbohrverfahren. Die geringe Güte des<br />

Probenmaterials resultiert aus dem Löse- <strong>und</strong> Förderprozess,<br />

auf dem bereits in diesem Beitrag eingegangen wurde. Aus<br />

den Bohrkleinproben <strong>und</strong> der sorgfältigen Beobachtung<br />

des Bohrprozesses können Näherungswerte zu<br />

• den Schicht- bzw. Formationsgrenzen,<br />

• den Mächtigkeitsverhältnissen <strong>und</strong><br />

• den Gr<strong>und</strong>wasserverhältnissen<br />

unmittelbar entnommen werden. In einer weiteren<br />

Analyse (z.B. durch Geochemie) <strong>und</strong> Begutachtung können<br />

detaillierte Informationen zu<br />

• der Gesteinsart des durchteuften Gebirgskörpers<br />

• dem Wertstoffgehalt im Lagerstättenkörper<br />

gewonnen werden. Erschwerend zum geringen<br />

Informationsgehalt der Proben wird die Zuverlässigkeit<br />

<strong>und</strong> Güte von folgenden Faktoren beeinträchtigt:<br />

• den physikalischen <strong>und</strong> geometrischen Eigenschaften<br />

der Bohrkleinteilchen, insbesondere der Größe, der<br />

Form <strong>und</strong> der Dichte<br />

• der Verteilung unterschiedlicher<br />

Bohrkleineigenschaften im Förderstrom<br />

• der Beladung der Druckluftspülung mit Bohrklein<br />

• der Beschaffenheit der Bohrlochwand hinsichtlich<br />

der Kaliberhaltigkeit, offener Trennflächen <strong>und</strong> zu<br />

Nachfall neigenden Zonen<br />

• dem Volumen des anstehenden <strong>und</strong> ins Bohrloch<br />

zuströmenden Gr<strong>und</strong>wassers<br />

Abb. 3:<br />

Mindestluftmenge<br />

konventioneller<br />

Imlochhämmer bei einem<br />

Arbeitsdruck von 24 bar<br />

in Abhängigkeit zum<br />

Bohrdurchmesser.<br />

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7


Diese störenden Einflüsse nehmen gr<strong>und</strong>sätzlich mit<br />

der Länge der Gesamtförderstrecke (Bohrlochtiefe), der im<br />

Gebirge unverrohrten Förderstrecke, sowie der Größe des<br />

Ringraumes zu. Unterschiedliche Bohrkleineigenschaften<br />

haben differierende Aufstiegsgeschwindigkeiten der<br />

einzelnen Teilchen zur Folge. Kleine Bohrkleinteilchen mit<br />

geringer Wichte strömen an größeren <strong>und</strong> schwereren<br />

Bohrkleinteilchen vorbei. Mit zunehmender Förderstrecke<br />

verstärkt sich somit die Vermischung von Bohrklein,<br />

welches aus unterschiedlichen Teufen gelöst wurde. Hinzu<br />

kommt, das die Teufe aus der das Material tatsächlich<br />

heraus gelöst wurde, aufgr<strong>und</strong> des instationären<br />

Förderzustandes nur näherungsweise bestimmt werden<br />

kann. In gut zu erbohrenden Formationen, in denen ein<br />

hoher Bohrfortschritt erreicht wird, steigt die Beladung<br />

der Druckluftspülung an. Der hohe Dichteunterschied<br />

des Bohrkleins zur Druckluft wirkt sich unmittelbar auf<br />

die Kompressibilität des Fördermediums <strong>und</strong> somit auf die<br />

Strömungseigenschaften aus. Strömt Gr<strong>und</strong>wasser ins<br />

Bohrloch, so erhöht sich der zur Förderung benötigte Druck,<br />

die Bohrkleineigenschaften können sich durch Reaktionen<br />

mit dem Wasser (verklumpen) verändern <strong>und</strong> zudem<br />

können die Ringraumeigenschaften durch verklebendes<br />

Material beeinträchtigt werden. Durch Ablagerungen von<br />

Bohrklein an der Bohrlochwand, in Auskolkungen <strong>und</strong><br />

am Bohrgestänge wird die Probenqualität über längere<br />

Bohrabschnitte gemindert. Die Ablagerungen lösen sich<br />

nachdem sie getrocknet sind <strong>und</strong> gelangen erneut in den<br />

Förderstrom, so dass ihre Herkunft aus einer tiefer liegenden<br />

Formation angesprochen wird. Aus der geringen Dichte der<br />

Druckluftspülung kann sich eine weitere Beeinträchtigung<br />

der Probengüte ergeben. Mit der Druckluftspülung kann<br />

die Bohrlochwand nicht stabilisiert werden. Lockeres<br />

Gesteinsmaterial aus bereits durchteuften Formationen kann<br />

ungehindert als Nachfall in den Förderstrom gelangen <strong>und</strong><br />

somit Verfälschung der Proben herbeiführen. Im Weiteren<br />

können Beeinträchtigungen der Probenqualität durch<br />

Verlust von Bohrklein hervorgerufen werden. Abgesehen<br />

von <strong>einige</strong>n Sonderverfahren wird im herkömmlichen<br />

Imlochhammerbohrverfahren keine Schutzverrohrung<br />

mitgeführt. Aus diesem Gr<strong>und</strong> kann beim Durchbohren<br />

geklüfteter oder verkarsteter Gebirgsabschnitte die<br />

Druckluftspülung in die Hohlräume hineinströmen bzw.<br />

die vorhandene Trennflächenfüllung verdrängen. Mit der<br />

abströmenden Druckluftspülung wird auch das Bohrklein<br />

mitgeführt, sodass Verluste in der Probenmenge entstehen.<br />

Im Abströmen der Bohrspülung werden Teilverluste <strong>und</strong><br />

Totalverluste unterschieden. Diese können temporär<br />

auftreten, z.B. bis zur Füllung eines Hohlraumes, oder in<br />

weit verzweigten Trennflächengefügen lang anhaltend<br />

sein. In diesen Fällen ist zu entscheiden, inwiefern<br />

diese Formationsabschnitte mit einem zusätzlichen<br />

Arbeitsaufwand zu stabilisieren sind.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

WEITERBILDUNG<br />

Das gelöste <strong>und</strong> nach übertage geförderte Bohrklein<br />

wird über ein geschlossenes System vom Bohrlochm<strong>und</strong><br />

zu einem Zyklon geleitet. In diesem wird das Bohrklein<br />

von der Druckluftspülung separiert <strong>und</strong> anschließend<br />

als Bohrkleinprobe entnommen. In die Probennahme<br />

wird nicht das gesamte erbohrte Material einbezogen.<br />

In definierten Teufenabständen von ca. 90 cm bis 160 cm<br />

werden Proben im Umfang von ca. 5 kg bis 15 kg aus dem<br />

geförderten Gesteinsmaterial herausgenommen <strong>und</strong> in<br />

dafür vorgesehene Probengefäße zur Weitergabe an die<br />

geochemische Analyse verpackt.<br />

Die Güte der Proben ist als unvollständig <strong>und</strong> zum<br />

Teil erheblich gestört zu bewerten. Deren Qualität <strong>und</strong><br />

Zuverlässigkeit findet nur bedingt Akzeptanz. Dennoch<br />

können in der frühen Erk<strong>und</strong>ungsphase mit diesem<br />

leistungsfähigen Bohrverfahren unter der Voraussetzung<br />

von<br />

• Endteufen zwischen 30 m bis 100 m<br />

• trockenen Gebirgsverhältnissen<br />

• standfester Bohrlochwand<br />

• keine bis geringe Störzonen<br />

hinreichend genaue Informationen für eine<br />

Trendaussage zum Wertstoffgehalt, den Schichtgrenzen<br />

<strong>und</strong> Mächtigkeitsverhältnissen unter Einsatz eines<br />

geringen wirtschaftlichen Aufwandes gewonnen werden.<br />

Das Imlochhammerbohrverfahren mit<br />

Umkehrspülung<br />

Mit der Zielstellung, dem Imlochhammerbohrverfahren<br />

ein breiteres Eignungsspektrum für die Erk<strong>und</strong>ung<br />

von Rohstoffvorkommen im Festgesteinsgebirge<br />

zu erschließen, wurde durch die Modifikation des<br />

Fördersystems das Imlochhammerbohrverfahren mit<br />

Umkehrspülung (indirekter Spülstromrichtung) entwickelt.<br />

Diese Bohrtechnik ist seit der Mitte der 1980er Jahre<br />

in der betrieblichen Anwendung <strong>und</strong> hat sich neben<br />

der Kernbohrtechnik als ein Standardverfahren für die<br />

Erk<strong>und</strong>ung mineralischer Rohstoffvorkommen etabliert.<br />

Das Fördersystem der Umkehrspülung zeichnet sich<br />

durch den im Inneren vom Bohrgestänge verlaufenden<br />

Spülungsweg der mit Bohrklein beladenen <strong>und</strong><br />

nach übertage aufsteigenden Spülung aus. Die im<br />

aufsteigenden Spülstrom transportierten Bohrkleinproben<br />

stehen durch den Schutz vom Bohrgestänge nicht<br />

im Kontakt zur Bohrlochwand bzw. zum durchteuften<br />

Gebirge. Im Weiteren bietet der Spülungskanal im<br />

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8


Bohrgestänge aufgr<strong>und</strong> der konstanten <strong>und</strong><br />

geometrisch günstigen Querschnittsfläche<br />

des Spülungsdurchganges sowie<br />

der glattwandigen Rohrmantelfläche<br />

vorteilhafte Strömungseigenschaften. Das<br />

geschlossene <strong>und</strong> strömungstechnisch<br />

günstigere Fördersystem gewährleistet<br />

dem Imlochhammerbohrverfahren mit<br />

Umkehrspülung das Gewinnen von gestörten<br />

Bohrkleinproben, die für ein breites<br />

Spektrum von Erk<strong>und</strong>ungsaufgaben eine<br />

ausreichend teufengerechte, vollständige<br />

<strong>und</strong> unverfälschte Güte aufweisen.<br />

Die im Vergleich zum herkömmlichen<br />

Imlochhammerbohrverfahren signifikanten<br />

Verbesserungen der gr<strong>und</strong>legenden<br />

Qualitätsmerkmale von Bohrproben sind auf<br />

folgende Faktoren zurückzuführen:<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

• Dem Aushalten von Nachfall im<br />

Förderstrom<br />

• Dem Reduzieren von<br />

Gr<strong>und</strong>wasserzutritten<br />

Förderstrom<br />

in den<br />

• Dem Reduzieren von<br />

Bohrkleinverlusten<br />

• Dem Reduzieren von<br />

Spülungsverlusten<br />

Die Schlüsseltechnologie für die<br />

sinnvolle Kombination der pneumatischen<br />

Imlochhammerbohrtechnik mit der indirekten<br />

Spülstromrichtung sind doppelwandige<br />

Bohrgestängen mit Schraubverbindungen.<br />

Bereits seit dem Ende der 1950er Jahre<br />

sind doppelwandige Bohrgestänge im<br />

sogenannten „Dual Wall Reverse Circulation<br />

Drilling“ Verfahren, das auch als Becker-<br />

Hammer-Verfahren“ bekannt ist, für die<br />

Erk<strong>und</strong>ung von Lockergesteinsformationen<br />

unter schwierigen Gegebenheiten in der<br />

betrieblichen Anwendung. Mit dem Ringspalt<br />

zwischen Außen- <strong>und</strong> Innenrohr vom<br />

doppelwandigen Bohrgestänge stand ein<br />

zusätzlicher geschlossener Spülungsweg<br />

zur Verfügung. Die Vorteile gegenüber<br />

allen anderen Gestängesystemen, die ein<br />

zusätzlich geschlossenes Leitungssystem<br />

zum Bohrlochtiefsten mitführen, so z.B. das<br />

Flanschgestänge der Lufthebebohrtechnik,<br />

sind zum einen die vollständige Integrität der<br />

zusätzlichen Leitung <strong>und</strong> zum anderen die<br />

Unterstützung von Schraubverbindungen.<br />

Die Schraubverbindungen zwischen<br />

den einzelnen Gestängeschüssen<br />

gewährleisten deren Verbinden<br />

<strong>und</strong> Lösen bei einem vertretbaren<br />

Zeitaufwand.<br />

Die Dimensionierung der<br />

Bohrgestängeparameter erfolgt<br />

im Wesentlichen anhand der<br />

mechanischen Belastbarkeit auf<br />

Torsion <strong>und</strong> Zugkraft sowie dem<br />

größten Außendurchmesser, der<br />

durchmesserbeeinflussten Fläche<br />

des durchströmten Kreisspaltes<br />

zwischen dem Innen- <strong>und</strong> Außenrohr<br />

sowie der durchströmten Fläche<br />

des inneren Spülungskanals. Der<br />

Außendurchmesser ist bestimmend<br />

für die Strömungsflächen, unterliegt<br />

jedoch dem Bohrdurchmesser.<br />

Mit der Dimensionierung eines<br />

geringen Ringraumes zwischen der<br />

Bohrlochwand <strong>und</strong> der äußeren<br />

Gestängemantelfläche werden<br />

günstige Voraussetzungen für die<br />

Größe der durchströmten Flächen<br />

im Gestänge geschaffen <strong>und</strong> die<br />

Stabilisierung der Bohrlochwand<br />

begünstigt, jedoch erhöhen<br />

sich die Schleiflasten in der<br />

Gestängebewegung. Bei kleineren<br />

B o h r- / G e s t ä n g e d u r c h m e s s e r n<br />

ist ein Spaltmaß von 8 bis 15 mm<br />

<strong>und</strong> mit zunehmenden Bohr-/<br />

Gestängedurchmesser ein Spaltmaß<br />

bis ca. 110 mm gebräuchlich. Die<br />

sich aus dem Durchmesser des<br />

inneren Spülungskanals ableitende<br />

Strömungsfläche ist bestimmend<br />

für die Strömungsgeschwindigkeit<br />

der aufsteigenden Bohrspülung.<br />

Der Arbeitsvolumenstrom bestimmt<br />

sich nach dem Luftverbrauch des<br />

Imlochhammers (Herstellerangabe)<br />

sowie dem größtmöglichen<br />

Beladungszustand (Verhältnis aus<br />

der Masse des gelösten Bohrkleins<br />

zum Förderstrom), so dass sich<br />

die Aufstiegsgeschwindigkeit der<br />

Bohrspülung aus der durchströmten<br />

Abb. 4:<br />

Doppelwandiges Bohrgestänge; die<br />

mechanischen Belastungen werden vom<br />

Außenrohr aufgenommen, das Innenrohr<br />

dient als Förderleitung [10].<br />

WEITERBILDUNG<br />

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9


Fläche des Spülungskanals ergibt (ohne Berücksichtigung<br />

der Kompressibilität). Für eine gute Tragfähigkeit der<br />

Druckluftspülung sollte die Aufstiegsgeschwindigkeit<br />

eine Strömungsgeschwindigkeit von 20 m/s bis 45 m/s<br />

erreichen. In der Abstimmung der Komponenten für ein<br />

optimales Fördersystem sollte sich ein Verhältnis aus der<br />

Fläche des Bohrmeißels (bzw. Fläche der Bohrlochsohle)<br />

zu der durchströmten Fläche des Innenrohres von ca. 2,3<br />

bis 2,7 :1 ergeben. In größeren Bohrdurchmesserbereichen<br />

ist dieses geometrische Verhältnis nicht mehr einzuhalten<br />

<strong>und</strong> steigt bis ca. 6 : 1 an.<br />

Aufgr<strong>und</strong> seiner Konstruktion besitzt das doppelwandige<br />

Imlochhammerbohrgestänge zum vergleichbaren<br />

herkömmlichen Imlochhammerbohrgestänge eine um<br />

20 bis 60 % höhere spezifische Masse. Diese ist sowohl<br />

in der Handhabung der einzelnen Bohrstange, als auch<br />

in der bohrtechnischen Beherrschung sowie der Logistik<br />

der gesamten Bohrstrangmasse zu berücksichtigen.<br />

Zur Handhabung im Aufsetzen oder Ablegen von<br />

doppelwandigen Bohrstangen sind gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />

(teil-) mechanisierte Hilfseinrichtungen erforderlich.<br />

Ein doppelwandiges Bohrgestänge mit dem häufig<br />

verwendeten Außendurchmesser 4 ½“ weist bei einer<br />

Standardlänge von 3 m üblicherweise ein Gewicht von<br />

mehr als 90 kg auf. In der nachfolgenden Abbildung sind die<br />

zu erwartenden spezifischen Massen von doppelwandigen<br />

Imlochhammerbohrgestänge (grüne Fläche) <strong>und</strong><br />

herkömmlichen Imlochhammerbohrgestänge (rote Fläche)<br />

über den Gestängeaußendurchmesser darge<strong>stellt</strong>.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

WEITERBILDUNG<br />

Die Lösearbeit kann prinzipiell von herkömmlichen<br />

Imlochhämmern oder von speziell für den Einsatz mit<br />

Umkehrspülung konstruierten Imlochhämmern verrichtet<br />

werden. Die Kompatibilität zwischen der bei der indirekten<br />

Spülstromrichtung durch das doppelwandige Bohrgestänge<br />

zum Bohrlochtiefsten geführten Druckluftspülung <strong>und</strong><br />

dem für eine direkte Spülstromrichtung ausgelegten<br />

herkömmlichen Imlochhammer wird durch einen<br />

zusätzlichen Übergang im Bohrstrang, dem sogenannten<br />

Cross Over Sub, herge<strong>stellt</strong>. Der Cross Over Sub ist<br />

unmittelbar über dem Imlochhammer positioniert <strong>und</strong><br />

ermöglicht das Kreuzen der Spülungswege (siehe<br />

Abbildung 6). Die im Kreisspalt zugeführte Druckluft wird<br />

in den zentrischen Spülungskanal des herkömmlichen<br />

Imlochhammers geleitet. Die Spülung tritt durch die<br />

Spülungsöffnungen des Bohrmeißels aus, reinigt die<br />

Bohrlochsohle <strong>und</strong> steigt zunächst im Ringraum zwischen<br />

dem Imlochhammer <strong>und</strong> der Bohrlochwand bis zum Cross<br />

Over Sub mit Bohrklein beladen auf. Der Durchmesser<br />

des Cross Over Subs ist nur geringfügig kleiner als der<br />

Bohrdurchmesser, so dass an dieser Stelle im Ringraum<br />

eine Strömungsbarriere entsteht.<br />

Die mit Bohrklein beladene Druckluftspülung kann über<br />

seitliche Öffnungen in den inneren Spülungskanal des<br />

Bohrstranges gelangen <strong>und</strong> nach übertage aufsteigen.<br />

In der betrieblichen Anwendung können die aus dem<br />

herkömmlichen Imlochhammerbohrverfahren bekannten<br />

Beeinträchtigungen der Probengüte im Spülungsweg von<br />

der Bohrlochsohle bis zum Cross Over Sub hervorgerufen<br />

Abb. 5:<br />

Bohrstranggewichte von konventionellen<br />

Imlochhammerbohrgestängen <strong>und</strong><br />

doppelwandigen Imlochhammerbohrgestängen.<br />

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10


werden. Im Weiteren können beim Durchteufen gebrächer<br />

Formationen Auskolkungen der Bohrlochwand entstehen,<br />

die im Zusammenwirken mit dem Eintrittswiderstand am<br />

Cross Over Sub, zu einem Entweichen des Spülungsstromes<br />

<strong>und</strong> des Probenmaterials in den oberen Ringraum führen<br />

kann.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

Abb. 7:<br />

Exemplarische Darstellung für einen RC Down The Hole Hammer [12].<br />

WEITERBILDUNG<br />

Abb. 6:<br />

Schematische Darstellung<br />

der Anwendung eines<br />

Cross Over Subs für den<br />

Einsatz von herkömmlichen<br />

Imlochhämmern für das RC<br />

Bohrverfahren.<br />

Einen nahezu vollständig geschlossenen Förderweg von<br />

der Bohrlochsohle bis zur Probeentnahme gewährleisten<br />

speziell für den Einsatz mit Umkehrspülung konstruierte<br />

Imlochhämmer. Diese verfügen über die sogenannte<br />

Center Sampling Technologie, mit der das gelöste<br />

Bohrklein unmittelbar über die Öffnung im Bohrmeißel<br />

aufgenommen <strong>und</strong> durch den Hammer in den inneren<br />

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11


Spülungsdurchgang vom Bohrgestänge geleitet wird. Mit<br />

den speziellen Imlochhämmern, den so genannten Reverse<br />

Circulation Down The Hole Hammer, kann die indirekte<br />

Spülstromrichtung im Imlochhammerbohrverfahren<br />

konsequent umgesetzt werden.<br />

Die RC Hammer unterscheiden sich zu herkömmlichen<br />

Imlochhämmern gr<strong>und</strong>legend in der Konstruktion des<br />

Schlagwerkes. Der Kolben sowie die Strömungs- bzw.<br />

Steuerungskanäle erlauben einen zentrisch durch das<br />

Schlagwerk geführten Spülungskanal, dem so genannten<br />

Probenrohr. Dieses ermöglicht den strömungstechnischen<br />

Anschluss des Bohrmeißels an den Spülungsdurchgang<br />

vom Bohrgestänge. Die dem Imlochhammer zugeführte<br />

Druckluftspülung durchströmt die Luftkammern zum<br />

Antrieb des Schlagwerkes <strong>und</strong> wird über Spülungskanäle<br />

entlang vom Schaft des Bohrmeißels <strong>und</strong> weiter über<br />

Spülungskanäle im Meißel zur Bohrlochsohle bzw. in<br />

dem vom Meißelhub eingenommenen untersten Teil des<br />

Ringraumes geführt. Mit der Teilung des Spülstromes wird<br />

die Reinigung des Freischnittes sowie der Bohrlochsohle<br />

ermöglicht. Der offene Spülungsweg wird von einer als<br />

Verschleißteil im unteren Bereich des Imlochhammers<br />

positionierten Futtermanschette, dem sogenannten Chulk<br />

Collar, zum oberen Ringraum hin begrenzt.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

WEITERBILDUNG<br />

Die Futtermanschette <strong>stellt</strong> einen nahezu vollständigen<br />

Formschluss zwischen dem Außenrohr bzw. Zylinderrohr<br />

des Imlochammers, sowie der möglichst glatt <strong>und</strong><br />

kalibergerecht geschnittenen Bohrlochwand her (siehe<br />

Abbildung 8). In der fachgerechten Kombination vom<br />

Meißelkaliber zum Durchmesser der Futtermanschette<br />

verbleibt ein Spaltmaß von ca. 1,5 bis 1,8 mm, so dass nur<br />

ein unerheblich geringer Anteil der Druckluftspülung (bei<br />

optimaler Abstimmung <strong>und</strong> ohne Verschleißerscheinungen<br />

weniger als 10 %) in den oberen Ringraum entweichen<br />

kann.<br />

Die gr<strong>und</strong>sätzliche Bauform der RC-Imlochhammer-<br />

Bohrmeißel orientiert sich an der Bauform herkömmlicher<br />

Imlochhammerbohrmeißel. Im Wesentlichen wurde die<br />

zum Lösen des Bohrkleins bereits bewährten konstruktiven<br />

Eigenschaften herkömmlicher Bohrmeißel, z.B. Form,<br />

Größe <strong>und</strong> Anordnung der Hartmetallstifte, sowie die<br />

Form der Arbeitsfläche für die am RC Hammer geeigneten<br />

Bohrmeißel beibehalten. Die konstruktiven Unterschiede<br />

bestehen in der Gestaltung der Spülungswegsamkeiten.<br />

Die Spülungsaufgabedüsen befinden sich im äußeren<br />

Kreisring <strong>und</strong> die größeren Einlassdüsen befinden sich auf<br />

dem inneren Kreisring bzw. im Zentrum der Meißelfront.<br />

Nahezu jeder Hersteller arbeitet<br />

mit einem eigenen Hammer-Bit-<br />

System. Dies gilt sowohl für die<br />

Aufnahme bzw. Schäfte der Meißel<br />

im Hammer als auch der geeigneten<br />

D u r c h m e s s e r k o n f i g u r a t i o n<br />

zwischen diesen<br />

Werkzeugkomponenten. Im<br />

Allgemeinen kann die höchste<br />

spezifische Lösearbeit durch die<br />

Konfiguration vom größtmöglichen<br />

Durchmesser des Imlochhammers<br />

zum gewünschten bzw. geforderten<br />

Durchmesser des Bohrmeißels<br />

erzielt werden. In solch einer<br />

Kombination ergibt sich der<br />

Maximalwert aus dem Verhältnis<br />

der Kolbenfläche des Hammers zur<br />

Lösefläche auf der Bohrlochsohle.<br />

Mit der Auswahl eines größeren<br />

Meißeldurchmessers am<br />

identischen Imlochhammer<br />

wird die spezifische Schlagkraft<br />

Abb. 8:<br />

Schematische Darstellung eines<br />

speziellen RC-Imlochhammers mit<br />

zentrischer Bohrkleinaufnahme über den<br />

Bohrmeißel.<br />

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12


ezogen auf die Sohlenfläche reduziert. Der Vorteil<br />

von Kombinationen mit einem etwas größeren<br />

Bohrmeißeldurchmesser besteht aufgr<strong>und</strong> des größeren<br />

Ringraumes im Verschleißverhalten am Zylinderrohr des<br />

Imlochhammers <strong>und</strong> im geringeren Drehmoment. Die<br />

speziell für die Erk<strong>und</strong>ungsbohrtechnik angebotenen RC-<br />

Imlochhammersysteme sind in der Kombinationsmöglichkeit<br />

der empfohlenen Bohrmeißeldurchmesser verhältnismäßig<br />

eng abgestuft. So beträgt die Differenz zwischen dem<br />

größten <strong>und</strong> kleinsten geeigneten Meißeldurchmesser<br />

eines Hammers nicht selten weniger als 45 mm (1 ¾“).<br />

In der Erk<strong>und</strong>ung von mineralischen Rohstoffvorkommen<br />

sind die mit RC-Imlochhammerbohrsystemen zu<br />

realisierenden Bohrdurchmesser im Bereich von 112<br />

mm (4 ½“) bis 165 mm (6 ½“) dominierend. In diesem<br />

Kaliberbereich können einerseits die geometrischen<br />

Gegebenheiten für die Realisierung einer leistungsfähigen<br />

Förder- <strong>und</strong> Lösetechnik genutzt werden <strong>und</strong> limitieren<br />

anderseits das zu lösende <strong>und</strong> fördernde Gesteinsvolumen<br />

auf einen der Zielstellung angemessenen Umfang.<br />

Die Betriebsparameter der RC-Imlochhammertechnik<br />

sind analog zu den herkömmlichen Imlochhämmern durch<br />

die pneumatischen Leistungskennwerte charakterisiert.<br />

Die Schlagkraft des Hammers wird aus der wirksamen<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

WEITERBILDUNG<br />

Kolbenfläche sowie dem Arbeitsdruck der Spülung<br />

generiert. Die Lösearbeit im Imlochhammerverfahren wird<br />

nahezu vollständig aus dessen Schlagkraft generiert. Im<br />

Gesteinszerstörungsprozess wird mit jedem aufgebrachten<br />

Impuls eine möglichst tiefgreifende Zertrümmerung<br />

unter der Bohrlochsohlenfläche beabsichtigt. Die vom<br />

Lösewerkzeug zu überwindenden Festigkeitseigenschaften<br />

nehmen im spröden <strong>und</strong> kompakten Festgesteinsgebirge<br />

mit der Tiefe aufgr<strong>und</strong> des sich erhöhenden<br />

Manteldruckes, der auf den zu lösenden Bereich unter<br />

der Bohrlochsohle einwirkt, zu. Eine für die zunehmende<br />

Teufenlage geeignete Imlochhammertechnik zeichnet<br />

sich u.a. durch den zulässigen Arbeitsdruck aus. Die<br />

tastsächliche Leistungsfähigkeit der Imlochhämmer wird<br />

neben dem Arbeitsdruck von der konstruktiven Gestaltung<br />

des Schlagwerkes, Bohrmeißels <strong>und</strong> der Spülungswege<br />

beeinflusst. Je nach Hersteller <strong>und</strong> Baureihe sind RC-<br />

Imlochhämmer mit einem zulässigen Arbeitsdruck von<br />

ca. 24 bis nahezu 50 bar verfügbar. Bei der Auswahl eines<br />

geeigneten RC-Imlochhammers gilt es, ein optimales<br />

Nutzen-Aufwand-Verhältnis zwischen der erforderlichen<br />

Löseleistung des Bohrwerkzeuges <strong>und</strong> des energetischen<br />

Aufwandes der Drucklufterzeugung zu finden.<br />

Abb. 9:<br />

Arbeitskennwerte verschiedener RC-Imlochhämmer in einer<br />

repräsentativen Auswahl unterschiedlicher Leistungsklassen.<br />

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13


Der benötigte Volumenstrom zum jeweiligen Arbeitsdruck<br />

von RC-Imlochhämmern ist prinzipiell etwas geringer als<br />

der von herkömmlichen Imlochhämmern. In der folgenden<br />

Abbildung ist der Luftverbrauch zum Arbeitsdruck<br />

exemplarisch für drei Modellreihen darge<strong>stellt</strong>. Diese<br />

sind optimal für einen Bohrdurchmesser von 5 ¼“ bis<br />

5 ¾“ geeignet <strong>und</strong> operieren bei unterschiedlichen<br />

Betriebsparametern.<br />

Die mechanischen Betriebsparameter Andruck,<br />

Drehzahl <strong>und</strong> Drehmoment sind vergleichbar mit<br />

denen der herkömmlichen Imlochhammerbohrtechnik<br />

<strong>und</strong> stellen verhältnismäßig geringe Anforderungen<br />

an die Bohrgerätetechnik. Gr<strong>und</strong>sätzlich sind<br />

Imlochhammerbohrmeißel für einen schlagend -<br />

zertrümmernden Gesteinslöseprozess konstruiert <strong>und</strong><br />

verfügen nicht über schneidend bzw. reißend wirkende<br />

Gesteinslöseeigenschaften. Bei der optimalen Einstellung<br />

der Rotation wird die Anordnung der Hartmetallstifte auf der<br />

Meißelfront so versetzt, dass diese mit jeden Schlagimpuls<br />

auf noch anstehendes Material treffen <strong>und</strong> dieses zerstören<br />

können. Die Einstellung der Drehzahl ist eine Funktion der<br />

optimalen Umfangsgeschwindigkeit <strong>und</strong> unterliegt dem<br />

Meißeldurchmesser, der tatsächlichen Schlagfrequenz<br />

sowie der von jedem Hartmetallstift erzeugten<br />

Kraterdimension. In Abhängigkeit zum Bohrdurchmesser<br />

von 112 mm (4 ½“) bis 165 mm (6 ½“) werden unter der<br />

Voraussetzung einer optimalen Schlagfrequenz zwischen<br />

60 <strong>und</strong> 20 U/min empfohlen.<br />

Abb. 10:<br />

Abschätzung der benötigten Hakenlast im Zuschlagsfaktor 1,7 bis 2,2.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

WEITERBILDUNG<br />

Mit dem Bohrandruck wird der Rückschlagskraft des<br />

Hammers <strong>und</strong> somit axialen Vibrationen im Bohrstrang<br />

entgegengewirkt. Der Bohrandruck hat keinen Einfluss<br />

auf den Gesteinslöseprozess. Aus diesem Gr<strong>und</strong> sollte der<br />

Andruck auf den Hammer gr<strong>und</strong>sätzlich so gering wie möglich<br />

gehalten werden. Bezogen auf die Querschnittsfläche des<br />

Hammers kann ein Mindestandruck von 3 kg/cm2 <strong>und</strong> ein<br />

Maximalwert von 8 kg/cm2 herangezogen werden. Ein frei<br />

auf dem Hammer aufstehendes Bohrgestänge übersteigt<br />

somit bereits bei wenigen Metern die Andruckbelastung<br />

der meisten Imlochhämmer, so dass der Bohrstrang vom<br />

Bohrgerät auf Gegenzug gehalten werden muss.<br />

Abgesehen von wenigen Sonderfällen kommen<br />

in der Lagerstättenerk<strong>und</strong>ung mit dem RC-<br />

Imlochhammerbohrverfahren ausschließlich auf einer<br />

mobilen Basisplattform aufgebaute <strong>und</strong> dieselhydraulisch<br />

betriebene Bohrgeräte mit Kraftdrehkopf zum Einsatz.<br />

Ein Hauptmerkmal für die Auslegung des Bohrgerätes<br />

ist die im Regelbetrieb aufzunehmende Zugkraft sowie<br />

die möglicherweise in Ausnahmefällen aufzubringenden<br />

Zugkraftreserven (Ausnahmelast). Die vom Bohrgerät<br />

zu beherrschenden regulären Zugkräfte resultieren<br />

aus der Masse des Bohrstrangs, der zu hebenden<br />

Gerätekomponenten (Kraftdrehkopf), sowie aus der<br />

Schleiflast des Bohrstranges an der Bohrlochwand.<br />

Das maximale Bohrstranggewicht ergibt sich aus der<br />

spezifischen Masse vom Bohrgestänge, der geplanten<br />

Endteufe sowie der Masse des Bohrwerkzeuges.<br />

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14


Bei der Abschätzung der benötigten Hakenlast sollte die<br />

vom frei <strong>und</strong> lotrecht hängenden Bohrgestänge ausgeübte<br />

Zugkraft mit einem Zuschlagsfaktor von 1,7 bis 2,2 für<br />

Schleiflasten <strong>und</strong> Verlustleistung beaufschlagt werden.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des verfahrensbedingt nicht mit Spülung<br />

durchströmten Ringraumes sowie dessen Dimensionierung<br />

ist der RC-Bohrstrang prinzipiell einer erhöhten<br />

Reibbelastung ausgesetzt, insbesondere in verlaufenden<br />

(bzw. nicht achsgeraden) Bohrlochabschnitten <strong>und</strong><br />

bei gebrächen Formationen. Eine sichere Abschätzung<br />

der tatsächlich auftretenden Schleiflasten ist unter<br />

der Voraussetzung der Erk<strong>und</strong>ungsbohrtechnik nur<br />

unzureichend möglich, so dass häufig zugunsten<br />

der Betriebssicherheit auf eine nach Datenblatt<br />

überdimensionierte Bohranlage zurückgegriffen wird. In<br />

der nachfolgenden Abbildung wird die zu kalkulierende<br />

Rückzugskraft exemplarisch mit einer häufig eingesetzten<br />

Bohrstrangkonfiguration darge<strong>stellt</strong>, die für einen<br />

Bohrdurchmesser 5 ½“ (140 mm) bei einem 4 ½“<br />

Bohrgestänge <strong>und</strong> einem 5“ RC-Imlochhammer geeignet<br />

ist.<br />

Die für das RC-Imlochhammerbohrverfahren konzipierten<br />

Bohranlagen sind typischerweise mit einem Kraftdrehkopf<br />

zur Erzeugung der Rotation ausgerüstet. Vom Kraftdrehkopf<br />

ist ein nach Möglichkeit stufenlos einzustellender<br />

Drehzahlbereich von ca. 15 U/min bis 100 U/min <strong>und</strong> ein<br />

konstant anliegendes Drehmoment von ca. 1500 bis 12000<br />

Nm zu erzeugen. Des Weiteren ist der Kraftdrehkopf die<br />

technische Verbindung der nicht rotierenden Elemente von<br />

Vorschub bzw. Zugeinrichtung sowie dem feststehenden<br />

Teil des Spülungssystems mit dem rotierenden Bohrstrang.<br />

Das im Inneren vom Bohrstrang aufsteigende Gemisch<br />

aus der Luftspülung <strong>und</strong> dem Bohrklein gelangt über<br />

einen zentrisch im Kraftdrehkopf integrierten Spülkopf in<br />

ein feststehendes Leitungssystem, das dem Bohrstrang<br />

mit einem Zyklon zur Separation des Bohrkleines aus<br />

der Spülung verbindet. Die Spülungszuführung in den<br />

Kreisspalt vom doppelwandigen Bohrgestänge erfolgt über<br />

einen zweiten Spülkopf, der zwischen dem Kraftdrehkopf<br />

<strong>und</strong> dem Bohrstrang installiert ist. In der technischen<br />

Basisausstattung des RC-Imlochhammerbohrens sind<br />

Kompressoren zur Bereitstellung der Druckluftspülung<br />

sowie Zyklone zur Separation der Bohrkleinproben aus<br />

dem Spülstrom unverzichtbar.<br />

Die optimale Auswahl <strong>und</strong> Dimensionierung der<br />

Kompressoren ist für den wirtschaftlichen <strong>und</strong> technischen<br />

Erfolg der Imlochhammerbohrtechnik bestimmend. Mit<br />

der richtigen Parametrisierung von eingespeistem Druck<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

WEITERBILDUNG<br />

<strong>und</strong> Volumenstrom ist die bestmögliche Abstimmung aus<br />

Energieaufwand, Bohrfortschritt <strong>und</strong> Werkzeug- bzw.<br />

Meißelstandzeit zu erzielen. Hierzu ist eine sorgfältige<br />

Planung erforderlich, in der nachfolgenden Kriterien zu<br />

beachten sind:<br />

• Arbeitsdruck des RC-Imlochhammers<br />

• Benötigter Arbeitsvolumenstrom des RC-<br />

Imlochhammers<br />

• Benötigter Förder-Volumenstrom zum Erzeugen einer<br />

ausreichenden Aufstiegsgeschwindigkeit<br />

• Ausgleich der formationsbedingten,<br />

bohrstrangbedingten<br />

Druckverluste<br />

sowie teufenbedingten<br />

Auf die Arbeitskennwerte von RC-Imlochhämmer wurde<br />

vorausgehend eingegangen <strong>und</strong> exemplarisch in der<br />

Abbildung 9 wiedergegeben. Hieraus kann entnommen<br />

werden, dass der maximal zulässige Arbeitsdruck bis 48<br />

bar betragen kann. In der Standardanwendung sind RC-<br />

Imlochhämmer mit einem Arbeitsdruck bis 35 bar üblich.<br />

Diese benötigen einen Arbeitsvolumenstrom von ca. 30<br />

m3/min, bezogen auf eine Temperatur von 20°C <strong>und</strong> einem<br />

Luftdruck von 1 bar. In der Auslegung des einzuspeisenden<br />

Druckes ist der tatsächlich am Imlochhammer anliegende<br />

Differenzialdruck zu berücksichtigen. Aus diesem Gr<strong>und</strong><br />

sind zum Arbeitsdruck hinzuzurechnen:<br />

• die dynamischen Druckverluste der zugeführten<br />

Druckluftspülung<br />

• die dynamischen Druckverluste der aufsteigenden<br />

Druckluftspülung<br />

• der statische Druck der Fördersäule<br />

• der Arbeitsdruck des Zyklons<br />

Die dynamischen Druckverluste ergeben sich aus der<br />

Funktion des druckabhängigen Volumenstromes <strong>und</strong> der<br />

Länge des Leitungssystems. Die dynamischen Druckverluste<br />

sowie spezielle Druckverluste an Bauteilen sind unter<br />

regulären Bedingungen rechnerisch gut beherrschbar. Mit<br />

zum Teil größeren Unwägbarkeiten ist die Berechnung der<br />

statischen Druckverluste behaftet. Diese sind abhängig von<br />

der Zusammensetzung des Gemisches in der Fördersäule.<br />

Insbesondere der Zutritt von Gr<strong>und</strong>wasser kann das<br />

Druckpotential der Fördersäule erheblich erhöhen. Auf<br />

die exakte Berechnung der Druckverluste wird an dieser<br />

Stelle aufgr<strong>und</strong> der komplexen Funktion <strong>und</strong> der genau<br />

zu definierenden Eingangsparameter nicht eingegangen.<br />

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15


Näherungswerte können mit einer einfach zu handhabenden<br />

Abschätzung auf der Gr<strong>und</strong>lage von I. Speer [16] getroffen<br />

werden. Demnach werden unter der Annahme, dass ein<br />

doppelwandiges Bohrgestänge im Durchmesser 4“ zum<br />

Einsatz kommt, folgende Näherungswerte angesetzt:<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

• dynamische Druckverluste der zugeführten Spülung<br />

ca. 0,17 bar /10 m<br />

• dynamische Druckverluste der aufsteigenden Spülung<br />

ca. 0,23 bar / 10 m<br />

• statische Druckverluste in der Fördersäule nach<br />

Gr<strong>und</strong>wasseranschnitt mit ca. 0,69 bar / 10 mWs<br />

• konstante Druckverluste am Spülkopf, Zyklon usw. mit<br />

ca. 1,86 bar<br />

In Abbildung 12 sind die Näherungswerte als Funktion<br />

über die Bohrlochtiefe im trockenen Bohrloch sowie der<br />

exemplarischen Annahme eines Gr<strong>und</strong>wasserzutrittes ab<br />

einer Bohrtiefe von 300 m darge<strong>stellt</strong>.<br />

Die Kompressorenkenngrößen sind aus der<br />

bedarfsgerechten Dimensionierung von Druck <strong>und</strong><br />

Volumenstrom abzuleiten. Hierzu sind der untere <strong>und</strong> obere<br />

Grenzwert des vom Kompressor abzugebenden Druckes zu<br />

ermitteln. Der untere Grenzwert ist aus dem Maximalwert<br />

der Druckverluste <strong>und</strong> dem geringsten Arbeitdruck des<br />

WEITERBILDUNG<br />

Abb. 11:<br />

Pneumatische Druckverluste (Näherungswerte) über die Bohrlochtiefe im trockenen<br />

Bohrloch (blau) sowie unter der Annahme von Gr<strong>und</strong>wasserzutritt ab 300 m.<br />

Imlochhammers, der obere Grenzwert aus dem Minimalwert<br />

der Druckverluste <strong>und</strong> den höchsten zulässigen Arbeitsdruck<br />

des Imlochhammers zu bestimmen. Aufgr<strong>und</strong> der teufen-<br />

<strong>und</strong> gr<strong>und</strong>wasserabhängigen Druckverluste eignen sich mit<br />

zunehmender Bohrlochtiefe Kompressoren mit mehreren<br />

Leistungsstufen bzw. stufenlos steuerbare Aggregate. Das<br />

mit Kompressoren technisch <strong>und</strong> wirtschaftlich sinnvoll zu<br />

erzeugende Leistungsspektrum ist mit der Abgabe eines<br />

Volumenstromes von ca. 30 bis 35 m3/min unter einem<br />

Druck von 30 bis 35 bar limitiert. In dieser Leistungsklasse<br />

kommen üblicherweise Schraubenkompressoren mit einer<br />

installierten Motorenleistung von ca. 400 bis 540 KW zum<br />

Einsatz. Ist der Arbeitsdruck des primären Kompressors<br />

nicht ausreichend, kann ein Booster-Kompressor zum<br />

Einsatz kommen. Der Booster-Kompressor wird mit der<br />

Druckluft des primären Kompressors beliefert <strong>und</strong> verdichtet<br />

diese auf ein höheres Druckniveau. Aufgr<strong>und</strong> der enormen<br />

Volumenkompression kann das Zusammenschalten<br />

mehrerer primärer Kompressoren für die Belieferung eines<br />

Booster-Kompressors erforderlich werden. Für das RC-<br />

Imlochhammerbohren eignen sich Booster-Kompressoren<br />

mit einer moderaten Verdichtungsleistung von ca. 70<br />

bis 150 bar unter Abgabe eines verhältnismäßig hohen<br />

Volumenstromes von 70 bzw. 40 m3/min (bezogen auf 1bar,<br />

20°C). Mit dem Einsatz von Booster-Kompressoren können<br />

im RC-Imlochhammerbohrverfahren größere Zieltiefen<br />

erreicht werden, jedoch erhöht sich auch der energetische<br />

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16


Abb. 12:<br />

Systemkombination aus Kompressor <strong>und</strong> Booster für einen Arbeitsdruck<br />

bis 69 bar; installierte Antriebsleistung von ca. 500 kW [7].<br />

Aufwand für die Drucklufterzeugung erheblich. Im<br />

Umgang mit hoch verdichteter Druckluftspülung sind<br />

besondere Sicherheitsvorkehrungen für die Handhabung,<br />

Zusammenstellung <strong>und</strong> Wartung der Gerätekomponenten<br />

zu beachten.<br />

Die Entnahme der Bohrkleinproben erfolgt in einem<br />

ersten Schritt durch die Separation aus dem Spülstrom<br />

<strong>und</strong> im zweiten Schritt durch die Reduktion auf eine<br />

handhabbare Materialmenge <strong>und</strong> deren Verpackung in<br />

Probensammelgefäßen. Das Bohrklein wird mit Hilfe von<br />

Zyklonen aus dem Spülstrom separiert. Die Proben werden<br />

in regelmäßigen Abständen mit der voranschreitenden<br />

Bohrlochtiefe von 1 bis 2 m entnommen <strong>und</strong> in Beutel<br />

bzw. Säcken abgefüllt. Die gelöste Gesteinsmasse von<br />

ca. 25 bis 55 kg/Bohrmeter (Bohrdurchmesser 4 ½“<br />

bis 6 ½“) übersteigt jedoch den Bedarf an benötigten<br />

Probenmaterial. Das anfallende Bohrklein wird nach der<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

WEITERBILDUNG<br />

Separation vom Spülstrom mit einem Splitter auf ca. 1/7 bis<br />

1/12 reduziert, so dass aus dem gesamten Material eine<br />

repräsentative Bohrkleinprobe von ca. 2 bis 5 kg/Bohrmeter<br />

entnommen wird. Für die geochemische Analyse wird<br />

hieraus nochmals eine kleinere Menge extrahiert. Die<br />

Begutachtung <strong>und</strong> Verwahrung des gesamten erbohrten<br />

Gesteins übersteigt den wirtschaftlich vertretbaren<br />

Aufwand. Mit dieser reduzierenden Methode können<br />

repräsentative Proben aus einem verhältnismäßig großen<br />

Aufschlussfenster gewonnen werden <strong>und</strong> ist insbesondere<br />

für die Beurteilung von Lagerstätten mit einer hohen<br />

Verwachsung bzw. unregelmäßigen Wertstoffverteilung<br />

von Vorteil.<br />

Die mit dem RC-Imlochhammerbohrverfahren zu<br />

erreichende Bohrlochendteufe wird im Wesentlichen<br />

von der Bohrstrangmasse oder der benötigten<br />

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17


Kompressorleistung limitiert. Mit einer fachgerechten<br />

Dimensionierung <strong>und</strong> Abstimmung von Bohrwerkzeug,<br />

Bohrgestänge, Kompressorleistung <strong>und</strong> Rückzugskraft<br />

bzw. Hakenlast der Bohranlage können Bohrlochendteufen<br />

bis 500 m niedergebracht werden (siehe Abbildung 14). Bei<br />

der Anwendung besonders leistungsfähiger Kompressoren<br />

<strong>und</strong> Bohranlagen sind Zielhorizonte von 1000 m erreichbar.<br />

Mit dem RC-Imlochhammerbohrverfahren kann ein<br />

Bohrfortschritt von 20 bis 40 m/h erzielt werden.<br />

Schlussbetrachtung zu den bohrtechnischen<br />

Erk<strong>und</strong>ungsverfahren<br />

In der bohrtechnischen Erk<strong>und</strong>ung von mineralischen<br />

Rohstoffvorkommen im Festgestein sind das (Diamant-)<br />

Kernbohrverfahren sowie das Imlochhammerbohrverfahren<br />

mit Umkehrspülung dominierend. Die Vorzüge <strong>und</strong> Nachteile<br />

beider Verfahren begründen sich aus der erreichbaren<br />

Bohrleistung, dem Technikeinsatz <strong>und</strong> der Probenqualität.<br />

Das verhältnismäßig junge Imlochhammerbohrverfahren<br />

mit Umkehrspülung hat das klassische Kernbohrverfahren<br />

zu einem beträchtlichen Anteil aus den weltweiten<br />

Erk<strong>und</strong>ungsaktivitäten (mineralische Rohstoffe) verdrängt.<br />

Die differierenden Eignungskriterien beider Verfahren<br />

eröffnen komplementäre Anwendungsgebiete mit<br />

einer konkurrierenden Schnittmenge, sodass eine<br />

vollständige Verdrängung des Kernbohrverfahrens<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

Abb. 13:<br />

Planungsschema für die Dimensionierung sowie<br />

Abstimmung von Bohrstrang, Kompressor <strong>und</strong> Bohrgerät.<br />

WEITERBILDUNG<br />

durch das RC-Imlochhammerbohrverfahren auch in<br />

Zukunft nicht gegeben ist. Zum Stand der Technik ist das<br />

Kernbohrverfahren dem RC-Imlochhammerbohrverfahren<br />

im Gewinnen von qualitativ hochwertigen Proben, dem<br />

Aufschluss tiefer Zielhorizonte sowie im Einsatz schwer<br />

erreichbarer bzw. unwegsamer Gebiete überlegen. Mit dem<br />

RC-Imlochhammerbohrverfahren können wirtschaftliche<br />

Vorteile aufgr<strong>und</strong> des hohen Bohrfortschrittes erzielt werden.<br />

Im Weiteren ist die Bestimmung des Wertstoffgehaltes<br />

anhand von Bohrkleinproben aufgr<strong>und</strong> des größeren<br />

Aufschlussfensters (Bohrdurchmesser) in stark<br />

unregelmäßig verteilten Lagerstätten vorteilhaft möglich.<br />

Dem Einsatz an schwer erreichbaren Bohransatzpunkten<br />

steht dem RC-Imlochhammerbohrverfahren insbesondere<br />

die zu mobilisierenden Bohrstrang- <strong>und</strong> Gerätemassen<br />

entgegen. In der bohrtechnischen Planung sind die zum<br />

Teil erheblichen Kosten von schweren Bohranlagen für<br />

Logistik, Energieversorgung <strong>und</strong> Bohrplatzgestaltung<br />

sowie dessen Rekultivierung dem höheren Bohrfortschritt<br />

gegenüber zu stellen.<br />

Das Einsatzspektrum der herkömmlichen<br />

Imlochhammerbohrtechnik weist nur geringfügige<br />

Schnittmengen mit dem Einsatzgebiet der RC-<br />

Imlochhammerbohrtechnik <strong>und</strong> der Kernbohrtechnik<br />

auf <strong>und</strong> hat kaum konkurrierenden Einfluss. Die<br />

geringe Probenqualität verwehrt der herkömmlichen<br />

Imlochhammerbohrtechnik eine höhere Bedeutung als<br />

Erk<strong>und</strong>ungsbohrverfahren.<br />

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18


Die geeignete Bohrtechnik zur Erk<strong>und</strong>ung mineralsicher<br />

Rohstoffe ist aufgr<strong>und</strong> variierender Einsatzbedingungen<br />

<strong>und</strong> wechselnden geologischen Gegebenheiten nicht<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich auf die erwähnten Standardbohrverfahren<br />

zu limitieren. In speziellen Erk<strong>und</strong>ungsaufgaben<br />

eignen sich auch Technologien, die für andersweitige<br />

Bohraufgaben konzipiert wurden. Diese werden dann<br />

als Sonderverfahren in der Erk<strong>und</strong>ung mineralischer<br />

Rohstoffvorkommen eingesetzt <strong>und</strong> beleiben in diesen<br />

Beitrag unberücksichtigt.<br />

Quellenverzeichnis<br />

[1] BULROC LTD.: Produktinformation: D.T.H. Reverse<br />

Circulation Equipment, www.bulroc.com, 2010<br />

[2] Buja, Heinrich: Handbuch der Baugr<strong>und</strong>erk<strong>und</strong>ung;<br />

1. Auflage, Düsseldorf, Werner Verlag GmbH & Co.KG,<br />

1999<br />

[3] ROCKMORE INTERNATIONAL: Internetinformation,<br />

www.rockmore-intl.com; 2010<br />

[4] ATLAS COPCO HURRICANE LLC:<br />

Internetinformation,<br />

2010<br />

www.hurricane-compressors.com,<br />

[5] Hartman, Howard L.: SME <strong>Mining</strong> Handbook,<br />

Society For <strong>Mining</strong>, Metallurgy and Exploration; 2nd Edition;<br />

1998<br />

[6] NUMA: Internetinformation, www.numahammers.<br />

com; 2010<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Hossein H. Tudeshki<br />

studierte am <strong>Mining</strong> College of Schahrud, Iran.<br />

Nach mehrjähriger Tätigkeit in der Bergbauindustrie<br />

absolvierte er 1989 das Bergbaustudium<br />

an der RWTH Aachen. Von 1992 bis 2001 war<br />

er Oberingenieur am Institut für Bergbauk<strong>und</strong>e<br />

III der RWTH Aachen mit dem Arbeitsschwerpunkt<br />

Tagebau- <strong>und</strong> Bohrtechnik. Er promovierte<br />

1993 <strong>und</strong> habilitierte sich 1997. Von 1997 bis<br />

zu seiner Ernennung zum Universitätsprofessor war er als Dozent<br />

für das Fach Tagebau auf Steine <strong>und</strong> Erden tätig. 1998 wurde ihm<br />

die Venia Legendi für dieses Fach an der RWTH Aachen verliehen.<br />

2001 wurde er zum Professor für Tagebau <strong>und</strong> Internationaler<br />

Bergbau an der TU Clausthal ernannt. Neben dem Tagebau <strong>und</strong><br />

internationalem Bergbau bildet u.a. die Spezialbohrtechnik mit den<br />

Anwendungsfeldern Brunnenbau, Microtunneling, pipe jacking<br />

<strong>und</strong> HDD-Technologie einen Schwerpunkt seiner Lehr- <strong>und</strong> Forschungstätigkeit.<br />

| tudeshki@tu-clausthal.de | www.bergbau.tu-clausthal.de |<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

WEITERBILDUNG<br />

[7] ATLAS COPCO: Internetinformation, www.<br />

atlascopco.com<br />

[8] ATLAS COPCO: Produktinformation: DTH<br />

application – the hole story, 2010<br />

[9] SULLAIR CORPORATION: Internetinformation,<br />

www.championcompressors.com.au, 2010<br />

[10]<br />

03/2009<br />

BOART LONGYEAR: Reverse Circulation Tools,<br />

[11] MINCON ROCKDRILLS: Internetinformation, www.<br />

mincon.com; 2010<br />

[12] SANDVIK: Internetinformation, www.<br />

miningandconstruction.sandvik.com, 2010<br />

[13]<br />

au, 2010<br />

METZKE: Internetinformation, www.metzke.com.<br />

[14] Marshal, Alan; Bettenay, Leigh: RAB Drilling<br />

and RAB Geochemistry; Erschienen in: Explore, Nr. 130,<br />

02/2006<br />

[15] FOREMOST: Produktinformation: Reverse<br />

Circulation Drill Pipe; www.foremostdrilling.com, 2010<br />

[16] Speer, Ian: High pressure air and its application<br />

D.T.H. hammer– drilling for profit; Kalam<strong>und</strong>a, Australien;<br />

Sperr Compression Systems, 1996<br />

[17] Halco Drilling International Limited: A-Z of DTH<br />

The defininitve guide to selecting and operating Down The<br />

Hole hammers and bits; Halifax; 1999<br />

Dipl.-Ing. Heiko Hertel, geboren 1975,<br />

absolvierte in den Jahren 1995 bis 1998 eine<br />

Ausbildung zum Brunnenbauer. Die Tätigkeiten<br />

des Brunnenbauers übte er bis zum Jahr 2001<br />

aus. Direkt im Anschluss begann er im gleichen<br />

Jahr das Studium der Geotechnik, Bergbau<br />

<strong>und</strong> Erdöl-/Erdgastechnik an der Technischen<br />

Universität Clausthal. Sein Studium beendete<br />

er erfolgreich im Jahr 2007 <strong>und</strong> ist seidem als wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Lehrstuhl für Tagebau <strong>und</strong> Internationaler Bergbau<br />

an der TU Clausthal beschäftigt.<br />

| heiko.hertel@tu-clausthal.de | www.bergbau.tu-clausthal.de |<br />

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19


Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

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20


Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Forschungsansatz <strong>und</strong> Vorgehensweise zur<br />

Ermittlung von empirischen Korrekturparametern für<br />

richtungsgenaues Bohren<br />

von Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. H. Tudeshki ; M.Sc. Mirco Kappler<br />

Institut für Bergbau | TU Clausthal | Deutschland<br />

Bohren <strong>und</strong> Sprengen ist integraler Bestandteil der Lösearbeit im Produktionsprozess der<br />

Steine-<strong>und</strong>-Erden-Industrie. Es wird festge<strong>stellt</strong>, dass ungenaue Bohrungen eine Gefahr für die<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Umwelt sind <strong>und</strong> darüber hinaus die Wirtschaftlichkeit des Produktionsprozesses<br />

verringern. Darum wird mit diesem Artikel ein Konzept vorge<strong>stellt</strong>, mit dem die Ursachen für das<br />

Verlaufen von Bohrungen ermittelt werden sollen <strong>und</strong> darauffolgend in ein Handlungskonzept<br />

zur Optimierung des Bohrprozesses einfließen. Ziel ist es, unabhängig von der Geologie <strong>und</strong> den<br />

Gesteinseigenschaften richtungsgenaue Bohrungen abzuteufen.<br />

Motivation <strong>und</strong> Ziel der Untersuchung<br />

Die Ausgangssituation<br />

Die konventionelle Bohr- <strong>und</strong> Sprengarbeit ist das<br />

überwiegend angewandte Gewinnungsverfahren in den<br />

Betrieben der Natursteinindustrie. Verfahrensbedingt<br />

treten bei der Sprengung von Naturstein Emissionen<br />

hauptsächlich in Form von Erschütterungen sowie die<br />

Gefahr von Steinflug auf. Während Ersteres vor allem<br />

zu einer Beeinträchtigung der umgebenden Umwelt<br />

insbesondere in der Nähe von Siedlungsflächen führt,<br />

ist Letzteres eine direkte Gefährdung von Personen<br />

<strong>und</strong> Sachgütern des Betriebes. Durch Abweichungen<br />

(Verlaufen) der Sprengbohrlöcher vom vorgesehenen<br />

Bohrlochverlauf können die verfahrensbedingt<br />

auftretenden Erschütterungen sowie die Gefahr von<br />

Steinflug deutlich verstärkt werden. In der Folge können<br />

Konflikte durch Beschwerden oder gar rechtliche Schritte<br />

von Anwohnern entstehen, die wiederum zu betrieblichen<br />

<strong>und</strong> wirtschaftlichen Konsequenzen führen können.<br />

Die dichte Besiedlung <strong>und</strong> die räumliche Annäherung<br />

von Wohngebieten an die Gewinnungsbetriebe führen dazu,<br />

dass die von den Sprengarbeiten ausgehenden Emissionen<br />

<strong>und</strong> Gefahren zunehmend an Bedeutung gewinnen. Es gilt<br />

folglich, durch planerische <strong>und</strong> technische Möglichkeiten,<br />

die zu erwartenden Emissionen <strong>und</strong> das Gefahrenpotential<br />

zu minimieren, was vor allem durch eine sorgfältige<br />

Niederbringung <strong>und</strong> Vermessung von Sprengbohrlöchern<br />

<strong>und</strong> einer daraus resultierenden richtigen Dimensionierung<br />

der Sprenganlage erzielt werden kann. Hierdurch ist es<br />

möglich, Sprengerschütterungen zu reduzieren <strong>und</strong> dem<br />

Steinflug zu begegnen.<br />

Ein betrieblich interessanter Nebeneffekt ist die positive<br />

Beeinflussung der Haufwerksqualität sowie eine bessere<br />

Ausnutzung der Sprengenergie <strong>und</strong> damit einhergehend<br />

einer Optimierung der Energiebilanz mit gleichzeitiger<br />

Reduzierung von Sprengschwaden. Eine gleichmäßige<br />

Haufwerksqualität hinsichtlich der Korngrößenverteilung<br />

wirkt sich in den nachfolgenden Arbeitsprozessen wie<br />

Laden, Transportieren <strong>und</strong> Aufbereiten sehr positiv aus. So<br />

wird durch eine optimal durchgeführte Sprengung, ohne<br />

ein Verlaufen der Sprengbohrlöcher, beispielsweise die<br />

Ladetätigkeit vereinfacht. Das Auftreten von Rippen sowie<br />

großstückigem Haufwerk <strong>und</strong> damit einhergehend die<br />

Erfordernis von nachträglichen Arbeiten wie Nachsprengen<br />

oder Knäppern wird deutlich reduziert. Auch für die<br />

nachgeschaltete Aufbereitung lassen sich durch eine<br />

gleichmäßige Haufwerksqualität positive Effekte, wie<br />

eine gegebenenfalls mögliche kleinere Dimensionierung<br />

der Vorbrecher, feststellen. Damit können sowohl die<br />

Investitions- als auch die Betriebskosten, letztere durch<br />

einen geringeren Energieverbrauch, gesenkt werden.<br />

Durch ein Verlaufen der Sprengbohrlöcher entsteht<br />

eine geometrisch ungleichmäßig aufgebaute Bruchwand,<br />

die wiederum eine optimale Dimensionierung der<br />

nachfolgenden Sprengungen erschwert <strong>und</strong> damit<br />

zusätzlichen betrieblichen Aufwand <strong>und</strong> weitere Kosten<br />

verursacht. Kann ein Bohrlochverlauf verhindert werden,<br />

so reduzieren sich folglich auch diese Folgefehler <strong>und</strong> der<br />

Betrieb spart Zeit <strong>und</strong> Geld.<br />

Insgesamt kann damit festge<strong>stellt</strong> werden, dass das<br />

richtungsgenaue Niederbringen von Sprengbohrlöchern<br />

einen Schlüsselprozess dar<strong>stellt</strong>, der bei einer optimalen<br />

Durchführung zu einer Verbesserung einer Vielzahl<br />

betrieblicher Folgeprozesse beitragen kann. Es besteht<br />

daher auf diesem Gebiet ein hoher Forschungsbedarf zum<br />

richtungsgenauen Niederbringen von Bohrungen.<br />

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21


Das Ziel eines richtungsgenauen Niederbringens<br />

von Bohrungen ist von einer Reihe Einflussparameter<br />

unterschiedlicher Natur sowie deren gegenseitiger<br />

Wechselwirkung abhängig. Dabei sind die folgenden<br />

Parametergruppen von Bedeutung [15], [16], [17]:<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

• geologische, gebirgsmechanische <strong>und</strong> tektonische<br />

Parameter,<br />

• maschinentechnische Parameter,<br />

• abbau- <strong>und</strong> gewinnungstechnische Parameter,<br />

• Parameter hinsichtlich der Qualifikation <strong>und</strong><br />

Erfahrung des Bohrpersonals sowie der betrieblichen<br />

Organisation <strong>und</strong><br />

• sonstige Parameter wie beispielsweise Orientierung<br />

der Bohreinrichtung <strong>und</strong> Neigung der der<br />

Standfläche.<br />

Die Erfassung, Quantifizierung <strong>und</strong> Gewichtung der<br />

einzelnen Einflussparameter sowie die Berücksichtigung<br />

ihrer Wechselwirkung auf die Bohrgenauigkeit ermöglicht<br />

die Erarbeitung eines geeigneten Handlungskonzeptes<br />

für die Steine-<strong>und</strong>-Erden-Industrie im Rahmen eines<br />

praxisnahen Forschungsvorhabens.<br />

Problembeschreibung<br />

Neben den weitgehend vermeidbaren<br />

Handhabungsfehlern, wie fehlerhaftes Ansetzen,<br />

Ausrichten, Anbohren <strong>und</strong> Zentrieren, kommt es beim<br />

Bohrprozess<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

zu Abweichungen im Bohrloch, die hauptsächlich<br />

durch ein schräges Durchbohren unterschiedlich harter<br />

Schichten oder Diskontinuitätsflächen (Klüfte, Störungen)<br />

verursacht werden. Bei einem solchen Durchbohren<br />

werden am Bohrwerkzeug Reaktionskräfte hervorrufen,<br />

die einen Einfluss auf die Richtung der Bohrung ausüben<br />

<strong>und</strong> in der Folge in einer Abweichung des tatsächlichen<br />

Bohrendpunktes zum geplanten Bohrendpunkt resultieren<br />

[19].<br />

Eine Abweichung des Bohrloches in Richtung der<br />

Abbaukante hat aufgr<strong>und</strong> der verringerten Vorgabe einen<br />

erhöhten Steinflug <strong>und</strong> verstärkte Staubemission zur<br />

Folge (vgl. Abbildung 1, Nr. 1). Laufen zwei Bohrlöcher<br />

im Bohrlochtiefsten zusammen, so ist der tatsächliche<br />

Bohrlochabstand am Strossenfuß geringer als am<br />

Bohransatzpunkt (Abbildung 1, Nr.3). Im Bereich der<br />

zusammenlaufenden Bohrlöcher kommt es zu einer lokalen<br />

Überladung mit Sprengstoff <strong>und</strong> damit einhergehend<br />

ebenfalls zu einem erhöhten Steinflugrisiko. Im Bereich des<br />

Nachbarbohrloches entsteht aufgr<strong>und</strong> des vergrößerten<br />

Abstandes eine lokale Unterladung, die zu erhöhten<br />

Erschütterungen führt. Gleiches gilt, wenn die Bohrlöcher<br />

nach hinten ins Gebirge abweichen <strong>und</strong> die Vorgabe nicht<br />

mehr geworfen werden kann (Abbildung 1, Nr.5). In diesem<br />

Fall wird die gesamte Sprengenergie als seismische Welle<br />

ins rückwärtige Gebirge abgegeben <strong>und</strong> führt zu einer<br />

deutlichen Zunahme der Sprengerschütterungen [4], [18].<br />

Abb. 1:<br />

Darstellung der möglichen<br />

Fehlerquellen beim Bohren [6].<br />

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22


Es wird also deutlich, dass die Genauigkeit, mit der<br />

Sprengbohrlöcher herge<strong>stellt</strong> werden, entscheidend für<br />

die resultierende Sprengerschütterung <strong>und</strong> den Steinflug<br />

ist. Zudem können betriebliche Folgeprozesse wie Laden,<br />

Transportieren <strong>und</strong> Aufbereiten durch eine verbesserte<br />

Haufwerksqualität positiv beeinflusst werden.<br />

Um eine Anlage im Nachhinein sprengtechnisch zu<br />

berichtigen ist eine Wand- <strong>und</strong> Bohrlochvermessung<br />

notwendig. Trotz eines enormen zeitlichen <strong>und</strong> finanziellen<br />

Aufwandes für die nachträgliche Vermessung der<br />

Bohrlöcher sowie einer Korrektur der Sprenganlage wurde<br />

bislang keine befriedigende Problemlösung herbeigeführt.<br />

Die Zielsetzung sollte daher sein, den Herstellungsprozess<br />

soweit zu verbessern, dass ein richtungsgenaues<br />

Niederbringen der Bohrlöcher möglich ist.<br />

Stand der Technik in der Bohr- <strong>und</strong><br />

Bohrlochvermessung in der Naturstein-<br />

Industrie<br />

Stand der Bohrtechnik<br />

Zur Niederbringung der maximal 30 m langen<br />

Sprengbohrlöcher im Festgestein werden in der Naturstein-<br />

Industrie vorwiegend drehschlagende Bohrverfahren<br />

eingesetzt. In weicheren Gesteinen (z.B. Kalkstein) wird<br />

auch das drehende Verfahren angewandt.<br />

Das drehschlagende Bohren ist dadurch gekennzeichnet,<br />

dass die zur Gesteinszerstörung notwendige Schlagenergie<br />

durch ein hydraulisch oder pneumatisch betriebenes<br />

Hammerwerk erzeugt wird. Die Bewegungsenergie des<br />

Hammerkolbens wird als Stoßwelle zum Bohrwerkzeug<br />

geführt <strong>und</strong> erzeugt auf der Bohrlochsohle Einkerbungen,<br />

wenn die spezifische Kerbfestigkeit des Gesteins<br />

überschritten wird. Diese Abfolge wiederholt sich nach<br />

jedem Schlag, so dass die Leistung des Verfahrens<br />

proportional zur Schlagfrequenz ansteigt. Demzufolge<br />

muss die Schlagzahl sehr hoch sein, um einen zufrieden<br />

stellenden Bohrfortschritt zu erreichen [19].<br />

Es wird unterschieden zwischen Außenhämmern, bei<br />

denen die Schlagenergie über das gesamte Bohrgestänge<br />

dem Meißel zugeführt wird, <strong>und</strong> Imlochhämmern,<br />

deren Schlagwerk unmittelbar über dem Bohrwerkzeug<br />

angeordnet ist [19].<br />

Nachteilig wirken sich bei den schlagenden<br />

Bohrverfahren Schlagenergieverluste im Kontaktbereich<br />

Bohrwerkzeug-Gestein <strong>und</strong> – vor allem beim Einsatz von<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Außenhämmern – Reibungsverluste zwischen Gestänge<br />

<strong>und</strong> Bohrlochwand <strong>und</strong> in den Gewindeverbindungen<br />

aus. Aufgr<strong>und</strong> dieser Verluste sinkt die Bohrleistung beim<br />

Außenhammer mit zunehmender Bohrlochtiefe stärker<br />

als bei anderen Verfahren, die Gestänge sind hohen<br />

Beanspruchungen ausgesetzt <strong>und</strong> verschleißen leichter.<br />

Imlochhämmer eignen sich besonders für schwierige<br />

Bohrverhältnisse <strong>und</strong> größere Bohrlochteufen. Sie<br />

sind von leichter Bauart, kostengünstig <strong>und</strong> bieten<br />

universelle Einsatzmöglichkeiten (vertikale <strong>und</strong> horizontale<br />

Bohrlöcher). In der Regel können damit in größeren Teufen<br />

geradere Bohrlochverläufe erzielt werden. Die Leistung der<br />

Imlochhämmer ist allerdings insbesondere bei geringen<br />

Bohrlochteufen geringer als die der Außenhämmer [10].<br />

Eine weitere technische Möglichkeit <strong>stellt</strong> das<br />

Außenhammer-Bohrsystem COPROD der Firma ATLAS<br />

COPCO dar [1]. Das Kernstück der Anlage ist ein spezielles<br />

Bohrgestänge, das die mit Imlochhämmern erzielte<br />

Bohrlochgenauigkeit mit der hohen Bohrleistung der<br />

Außenhammermethode kombiniert. Das Bohrgestänge<br />

besteht aus einer Kombination von Schlagstangen <strong>und</strong><br />

Bohrrohren. Die Schlagstangen übertragen ausschließlich<br />

die Schlagenergie, während die Bohrrohre die<br />

Vorschubkraft sowie das Rotationsdrehmoment übertragen<br />

<strong>und</strong> das Spülmedium zur Lochsohle transportieren. Die<br />

schwimmend gelagerten Schlagstangen haben kein<br />

Gewinde, so dass die vom Hammerwerk erzeugten<br />

Stoßwellen direkt auf die Bohrkrone übertragen werden.<br />

Die äußeren Bohrrohre haben folglich eine sehr hohe<br />

Standzeit.<br />

Stand der Bohrlochvermessungstechnik<br />

Zur richtigen Berechnung <strong>und</strong> Verteilung der<br />

Sprengladungen ist es notwendig, den Verlauf der<br />

Bohrungen zu ermitteln. In der Naturstein-Industrie<br />

sind <strong>einige</strong> Methoden in Anwendung, die nachträglich<br />

den Verlauf der gebohrten Sprenglöcher kontrollieren.<br />

Unterschieden wird zwischen folgenden Verfahren:<br />

• Einfache Messung mit Handgefällmesser (z.B. NECLI)<br />

[2], [14] ,<br />

• indirekte Messverfahren mittels Diademe [14] <strong>und</strong><br />

• Bohrlochvermessung mit Boretrak [7], [14].<br />

Bei der Anwendung von Handgefällemessern werden<br />

die Bohrlochneigung <strong>und</strong> die Richtung des Bohrlochs<br />

festge<strong>stellt</strong>. Dazu wird eine Lichtquelle oder ein Spiegel<br />

am Seil ins Bohrloch hinabgelassen. Wandert die<br />

Lichtquelle beim Herablassen aus dem Sichtsfeld, liegt<br />

eine Abweichung vor, die den Bohrlochdurchmesser<br />

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23


übersteigt. Durch Ausleuchten des Bohrlochs können<br />

der freie Durchgang <strong>und</strong> das mögliche Verlaufen<br />

überprüft werden. Mit dem Handgefällemesser kann die<br />

Bohrlochneigung direkt gemessen werden, die Tiefe wird<br />

mit einem Bandmaß überprüft. Wenn auf diese Weise der<br />

Verlauf der Bohrung nicht bis ins Bohrlochtiefste ermittelt<br />

werden kann, müssen andere Verfahren angewendet<br />

werden [3], [13], [16].<br />

Mit dem Vorgabemesssystem Diademe wird nicht das<br />

Bohrloch, sondern indirekt die Position des Bohrloches<br />

relativ zur Bruchwand im Wandfuß ermittelt [14]. Das<br />

System besteht aus einem frei beweglichen Sender <strong>und</strong><br />

einem Empfänger mit Sonde, Kabel <strong>und</strong> Anzeigegerät.<br />

Mit einem Stangensatz oder am Kabel wird der Messkopf<br />

ins Bohrlochtiefste hinabgelassen. Der Sender strahlt<br />

elektromagnetische Signale aus <strong>und</strong> wird gleichmäßig<br />

über die Bruchwand geführt. Der Empfänger registriert<br />

die ankommenden Signale <strong>und</strong> zeigt die Distanz zwischen<br />

Sende- <strong>und</strong> Empfängerteil am Bohrlochm<strong>und</strong> an. Ein<br />

Rechner erfasst bei diesem Vorgang die genaue seitliche<br />

Position <strong>und</strong> den Abstand des Bohrlochs zur Bruchwand<br />

<strong>und</strong> <strong>stellt</strong> diese graphisch dar. Auch der Abstand<br />

benachbarter Bohrlöcher kann so angezeigt werden. Ein<br />

Nachteil des Verfahrens ist die aufwendige Vermessung<br />

der einzelnen Bohrlöcher sowie die bei magnetischen<br />

Einflüssen auftretenden Ungenauigkeiten [3], [13], [16].<br />

Die aussagekräftigste <strong>und</strong> zuverlässigste Methode<br />

zur Vermessung von Sprengbohrlöchern ist Boretrak der<br />

Firma MDL. Die in zwei Ebenen messende Sonde wird an<br />

leichtgewichtigen Stangen mit einaxialen Gelenken oder<br />

an einem Kabel in das Bohrloch hinabgelassen. In kurzen<br />

Zeitintervallen registriert eine Messeinheit die jeweilige<br />

Neigung der Sonde zur Vertikalen sowie die zugehörige<br />

Bohrlochtiefe. Die im System integrierte Kontroll- <strong>und</strong><br />

Anzeigeeinheit speichert alle Daten, die im Anschluss<br />

an die Messung auf einen Computer übertragen werden.<br />

Die Boretrak-Software übernimmt die Auswertung,<br />

vergleicht die Daten der Planung mit den Ergebnissen der<br />

tatsächlichen Bohrung <strong>und</strong> gibt die Unterschiede grafisch<br />

aus. Durch Kombination der Ergebnisse mit den Daten<br />

einer lasergestützten Wandvermessung kann eine exakte<br />

Bestimmung der Vorgabe erfolgen. Neben der schnellen<br />

<strong>und</strong> einfachen Handhabung wirkt sich bei diesem<br />

Verfahren vor allem die Tatsache vorteilhaft aus, dass<br />

die Messgenauigkeit weder durch magnetische Einflüsse<br />

noch durch die Beschaffenheit der Bohrlochwandung oder<br />

durch Wasser im Bohrloch beeinflusst wird [7], [16].<br />

Die Vermessung der Bruchwände wurde lange Zeit<br />

mit Hilfe des Lotmessverfahrens, mit Hängekompass<br />

<strong>und</strong> Gradbogen, mit Handgefällemessern oder mittels<br />

Tachymeter-Theodolit durchgeführt. Die Arbeiten<br />

mussten unmittelbar vor der Wand vorgenommen werden,<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

wodurch die Beschäftigten einer erheblichen Unfallgefahr<br />

ausgesetzt waren. Die Ergebnisse solcher Messungen<br />

waren relativ ungenau.<br />

Aus diesen Gründen führte die Westspreng<br />

GmbH das auf Lasertechnologie basierende<br />

Bruchwandvermessungssystem MDL-Quarryman ein<br />

[14]. Damit sind sowohl Vertikal- <strong>und</strong> Horizontalwinkel als<br />

auch die Distanz zur Bruchwand bis zu 500 m Entfernung<br />

bestimmbar. Die Messdaten werden in einen PC übertragen<br />

<strong>und</strong> grafisch ausgewertet, so dass ein dreidimensionales<br />

Modell der Bruchwand entsteht [7].<br />

Die Firma Breithaupt entwickelte ein spezielles<br />

Laservermessungssystem für Steinbruchwände,<br />

das sog. LAPRO II [2]. Integraler Bestandteil ist eine<br />

interaktive Auswertesoftware, die es erlaubt, Wandprofile<br />

darzustellen <strong>und</strong> Lademengenberechnungen vorzunehmen.<br />

Die traditionellen Messverfahren stützen sich fast<br />

ausschließlich auf Messpunkte der Bruchkante <strong>und</strong> der<br />

Sohle. Dagegen können mit dem passiv arbeitenden<br />

Laser-Distanzmeter auch dazwischen liegende<br />

sicherheitsrelevante Bereiche (Vorsprünge, Ausbrüche,<br />

Überhänge, etc.) exakt aus der Distanz vermessen<br />

werden.<br />

Stand der Technik bei der Richtungskontrolle<br />

während des Bohrprozesses<br />

Weltweit existiert keine Anlage oder Vorrichtung zur<br />

Kontrolle der Richtungsgenauigkeit von Sprengbohrungen<br />

während des Bohrprozesses. Ebenso wurden bislang<br />

keine Vorrichtungen entwickelt, die ein Verlaufen<br />

von Sprengbohrlöchern während des Bohrprozesses<br />

zuverlässig vermeiden.<br />

Fazit aus dem Stand der Technik<br />

Insgesamt ist festzustellen, dass gemäß dem Stand<br />

der Technik mit der zurzeit praktizieren Verfahrensweise<br />

der Bohrlochherstellung das Verlaufen einer Bohrung<br />

nicht vermeidbar ist. Bei optimalen geologischen,<br />

gebirgsmechanischen, abbautechnischen sowie<br />

organisatorischen Bedingungen kann eine ausreichende<br />

Genauigkeit erreicht werden. Liegen allerdings keine<br />

optimalen Bedingungen vor, so ist mit einer Abweichung<br />

zwischen tatsächlichem Zielpunkt <strong>und</strong> Sollzielpunkt zu<br />

rechnen. Resultierend aus den natürlichen Inhomogenitäten<br />

des Untergr<strong>und</strong>es sowie stets vorhandenen Diskontinuitäten<br />

wie Schichtung, Klüftung <strong>und</strong> Störungen liegen in der Natur<br />

keine optimalen Voraussetzungen vor. Die Erarbeitung von<br />

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24


quantitativen Korrekturparametern in Anlehnung an Art<br />

<strong>und</strong> Umfang der Abweichungen des Untergr<strong>und</strong>es im<br />

Vergleich zu den optimalen Verhältnissen sowie deren<br />

Integration in den Bohrprozess zur Steuerung des<br />

Bohrlochverlaufes bietet einen realen Lösungsansatz<br />

zur Lösung der angesprochenen Problemstellung.<br />

Die beschriebenen Vermessungstechnologien<br />

können helfen, die auftretenden Ungenauigkeiten<br />

zu korrigieren, indem die Sprenganlage auf die<br />

realen Bohrlochgeometrien angepasst wird. Die<br />

Vermessungstechnologien liefern allerdings keine<br />

Lösung des beschriebenen Hauptproblems. Sie<br />

können nur nach Fertigstellung der Bohrung <strong>und</strong> mit<br />

einem hohen zeitlichen <strong>und</strong> finanziellen Aufwand zu<br />

einer Korrektur der Sprenganlage beitragen. Hinzu<br />

kommt, dass erfahrungsgemäß in den meisten Fällen<br />

eine Bohrlochvermessung erst nach der Fertigstellung<br />

einer Reihe von Bohrungen durchgeführt wird. Somit<br />

sind häufig direkt mehrere Bohrungen von einem<br />

Verlaufen betroffen <strong>und</strong> eine geeignete Reaktion des<br />

Bohrpersonals wird zusätzlich erschwert.<br />

Im Rahmen dieser Forschung wird die Sonde „Pulsar<br />

Blasthole Probe Mk3“ (vgl. Abbildung 2) für die Messung<br />

des Neigungswinkels <strong>und</strong> des Azimut verwendet.<br />

Die gemessenen Daten werden mit der Software<br />

„Quarrypocket“ auf einem mobilen Handrechner „TDS<br />

Recon X“ aufgezeichnet <strong>und</strong> anschließend auf einem<br />

PC mit der Software „HoleDev.6“ prozessiert (vgl.<br />

Abbildung 3).<br />

Abb. 3:<br />

Frontalansicht einer Bohrlochreihe mit erheblichen<br />

Abweichungen, mit Hole Dev.6 generiert.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Abb. 2:<br />

Sonde „Pulsar Blasthole Probe Mk3“ mit „TDS Recon X“.<br />

Trotz der Tatsache, dass das Verlaufen von Bohrlöchern <strong>und</strong><br />

die damit verb<strong>und</strong>enen Problematiken von Steinflug im Betrieb<br />

bzw. von Immissionen in der Nachbarschaft ein betrieblich<br />

fast alltägliches Problem dar<strong>stellt</strong>, existiert hierfür bislang kein<br />

befriedigender Lösungsansatz.<br />

Weiterentwicklung des Rock Mass Drillind<br />

Index vs. Neuentwicklung<br />

Der RDi („Rock Mass Drilling Index“) ist ein Index, der<br />

ursprünglich zur Bewertung<br />

der Bohrbarkeit von Gesteinen<br />

entwickelt wurde [5]. Der<br />

ermittelte Indexwert gibt<br />

Aufschluss über den zu<br />

erwartenden Bohrfortschritt.<br />

Dieser ist für die Planung <strong>und</strong><br />

Kalkulation der Bohrarbeit<br />

von organisatorischem <strong>und</strong><br />

wirtschaftlichem Interesse, weil<br />

sich daraus u.a. die Gesamtdauer<br />

der Bohraktivität, die Bohrmeter<br />

je Zeiteinheit <strong>und</strong> deren Kosten<br />

ableiten lassen. Ziel dieses<br />

Forschungsprojektes ist es<br />

jedoch, ein Handlungskonzept<br />

zum richtungsgenauen Abteufen<br />

einer Sprengbohrung zu<br />

erstellen. Der Bohrfortschritt ist<br />

deshalb eher von sek<strong>und</strong>ärem<br />

bzw. mittelbarem Interesse.<br />

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25


Technisch ist der RDI ein Bewertungssystem für<br />

die Ermittlung des zu erwartenden Bohrfortschrittes.<br />

Die Gesteinseigenschaften, die dafür von Bedeutung<br />

sind, beinhalten physikalische Parameter (Körnung,<br />

Gefüge), die Widerstandskraft (Mohs Härte, einaxiale<br />

Druckfestigkeit) <strong>und</strong> strukturelle Parameter des<br />

Gesteins (Kluftgröße, -einfallen, -füllung). Je nach<br />

Ausprägung <strong>und</strong> Abhängigkeit des zu erwartenden<br />

Bohrfortschrittes werden für die Parameter ordinal<br />

skalierte Punkte vergeben. Die Bewertungsspanne<br />

reicht von 7 bis 100 Punkten. Je höher der ermittelte<br />

Punktwert ist, desto größerer bzw. schneller ist der<br />

erwartete Bohrfortschritt. Die Tabelle 1 fasst die<br />

Bewertung des RDi zusammen [5].<br />

Die gesuchte Zielgröße dieses Projektes hat gemein<br />

mit dem RDi, dass sie größtenteils von denselben<br />

Parametern abhängt. Darüber hinaus sind aber noch<br />

weitere geologische Einflussgrößen wie Störungszonen<br />

<strong>und</strong> Schichtverläufe von Belang.<br />

Abb. 4:<br />

Klüfte <strong>und</strong> Störungen erschweren die Herstellung richtungsgenauer<br />

Bohrlöcher; hier im Bild schräg einfallende Rhyolith-Säulen<br />

durchbohrt mit einen Außenhammer.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Tab. 1:<br />

RDi, Klassifikation zur Bohrbarkeit von Gesteinen [5].<br />

Rock mass drillability index (RDi) classification<br />

Textur Porös Fragmentiert Granitoid Porphyrisch dicht<br />

Korngröße - - > 5 mm 2-5 mm 0,05-1 &2-5 mm 0,05-1 mm<br />

Bewertung 15 10 7 4 1<br />

Mohs Härte<br />

(Skalenwert)<br />

1-3 3-4,5 4,5-6 6-7 >7<br />

Beschreibung Sehr weich – weich Relative weich Relative hart Hart Sehr hart<br />

Bewertung 18 13 9 4 1<br />

Einaxiale<br />

Druckfestigkeit [MPa]<br />

1-25 25-50 50-100 100-200 >200<br />

Beschreibung Sehr geringe Geringe Festigkeit Durchschnittliche Hohe Festigkeit Sehr hohe Festigkeit<br />

Festigkeit<br />

Festigkeit<br />

Bewertung 22 16 11 6 2<br />

Kluftabstand (a) >2 m 1-2 m 0,5-1 m 0,15-0,5 m 0-0,15 m<br />

Bewertung 18 13 9 5 1<br />

Kluftgröße & -füllung Geschlossene Kluft > 20 mm 12 – 20 mm 9 – 12 mm 2 – 9 mm<br />

(b)<br />

0-2 mm<br />

Bewertung 15 10 7 4 1<br />

Winkel zwischen Kluft<br />

<strong>und</strong> Bohrlochachse<br />

70° - 90° 55° - 70° 35° - 55° 20° - 35° 0° - 20°<br />

Bewertung 12 8 6 3 1<br />

Für den Fall, dass mehr als mehrere Kluftsysteme existieren, wird das vorherrschende Kluftsystem klassifiziert. Für den Fall<br />

gleichbedeutender Kluftsysteme wird die durchschnittliche Bewertung für die Ermittlung des RDi herangezogen. In Grenzfällen ist<br />

die jeweils niedrigere Klasse angemessen.<br />

(a) Für regelmäßig geschichtete Gesteine wir eine Bewertung mit 12 angenommen aufgr<strong>und</strong> der leichten Bohrbarkeit.<br />

(b) Für Kluftfüllungen aus Boden <strong>und</strong> sehr feinen Pulvern wird eine Bewertung mit 7 als angemessen erachtet.<br />

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26


Die Frage, die sich nun <strong>stellt</strong>, ist, ob es sinnvoll ist, den RDi<br />

zu erweitern <strong>und</strong> auf die Bedürfnisse des richtungsgenauen<br />

Bohrens anzupassen. Der RDi gibt keine Empfehlung im<br />

Sinne eines Handlungskonzeptes welches Bohrgerät in<br />

Abhängigkeit des Gesteins gewählt werden sollte <strong>und</strong><br />

welche Maschinenparameter einge<strong>stellt</strong> werden müssen,<br />

um gerade <strong>und</strong> präzise Bohrungen abzuteufen. Ergebnis<br />

eines Handlungskonzeptes oder Bewertungssystems<br />

müsste es daher sein eine konditionale Beziehung zwischen<br />

den unveränderbaren (Geologie, Gesteinsmechanik),<br />

den in Grenzen variablen Parametern (Maschinenwahl,<br />

Betriebsparameter, Bohrlochgeometrie) <strong>und</strong> den während<br />

des Bohrprozesses variablen Parametern (Andruck,<br />

Drehzahl, Spüldruck, etc.) herzustellen. Ziel ist es also,<br />

aus den gegebenen Einflussgrößen empirisch bestimmte<br />

Werte herzuleiten, die die Richtungsgenauigkeit des<br />

Bohrens prognostizieren <strong>und</strong> darüber hinaus Empfehlungen<br />

für die Wahl der am besten geeigneten Maschine <strong>und</strong><br />

Korrekturempfehlungen für den Bohrprozess liefern.<br />

Der zu entwickelnde Index knüpft insofern also an den<br />

RDi an, dass er neben anderen auch die Gesteinsparameter<br />

als Ausgangsgröße berücksichtigt. Allein die Gewichtung<br />

<strong>und</strong> die Auswirkung auf die Zielgröße müssen neu bestimmt<br />

werden, weil die Abhängigkeiten unterschiedlich geartet<br />

sein könnten. Auf der gr<strong>und</strong>sätzlichen Struktur <strong>und</strong> der<br />

Idee des RDi kann aufgebaut werden. Beispielsweise<br />

sinkt die Bohrbarkeit eines Gesteins je kleiner die Körnung<br />

<strong>und</strong> je dichter die Textur ist (vgl. Tabelle 1). Hingegen<br />

könnte eine grobe Körnung <strong>und</strong> weicheres Gestein eine<br />

Ablenkung des Bohrstranges begünstigen. Die Bewertung<br />

ist also nicht gleichgerichtet. Dennoch wird deutlich, dass<br />

die ermittelten Parameter vergleichbar zum RDi in eine<br />

Rangfolge gesetzt werden müssen, um eine Aussage<br />

über die Häufigkeit einer Abweichung unter den jeweils<br />

vorliegenden Bedingungen zu fällen.<br />

Die Anforderungen an das zu entwickelnde<br />

Handlungskonzept gewährleisten nicht eine vollständige<br />

Prognose des Bohrlochverlaufes, sondern charakterisieren<br />

vielmehr das zu entwickelnde Modell. Sie finden sich z.B.<br />

auch in der Entwicklung des RDi wieder <strong>und</strong> lassen sich<br />

reduzieren auf:<br />

a) Überschaubare, geringe Anzahl an Parametern,<br />

b) Vermeidung von Proportionalitäten <strong>und</strong> Red<strong>und</strong>anzen<br />

(Multikollinearität),<br />

c) Gruppierung der Parameter <strong>und</strong><br />

d) Einfache, praktische Handhabung vor Ort, [5].<br />

Je mehr Parameter in die Prognose der zu erwartenden<br />

Bohrlohabweichung einfließen, desto unüberschaubarer<br />

wird der Index <strong>und</strong> desto komplexer gestaltet sich die<br />

Ermittlung der optimalen Maschine, der Drehzahl, des<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Andruckes usw. Die Qualität des zu entwickelnden Modells<br />

wird also u.a. durch den optimalen Grad der Abstraktion<br />

<strong>und</strong> der Konzentration auf die einflussreichsten Größen<br />

bestimmt. Ferner sollten sich die Werte vor Ort <strong>und</strong> auf<br />

einfache Art <strong>und</strong> Weise bestimmen <strong>und</strong> übertragen lassen.<br />

Die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf verschiedene<br />

Bohrtechniken <strong>und</strong> die örtlichen Gegebenheiten muss<br />

ebenso gewährleistet sein <strong>und</strong> wird unter d) subsumiert.<br />

Fraglich ist außerdem welche Aussagen das<br />

Handlungskonzept liefern soll bzw. kann. Denkbar wären<br />

z.B. folgende Prognosen:<br />

• des genauen Bohrlochverlaufes: exakte Vorhersage<br />

der x, y, z – Koordinaten für jeden Bohrmeter,<br />

• der Abweichung: exakte Vorhersage der x, y –<br />

Koordinaten für jeden Bohrmeter,<br />

• der wahrscheinlichen Richtung der Abweichung:<br />

„Bohrung verläuft in Richtung der Böschung/des<br />

Gebirges/des Nachbarbohrloches“,<br />

• der Wahrscheinlichkeit für eine absolute Abweichung:<br />

„Verlaufen der Bohrung ist ausgeschlossen/<br />

unwahrscheinlich/wahrscheinlich/sicher.“<br />

Die Aussagen unterscheiden sich vor allem in der<br />

Art der Skalierung. Während die ersten beiden Punkte<br />

metrisch skalierte Aussagen treffen, ist der dritte (vierte)<br />

Punkt nominal (ordinal - Rangordnung) skaliert. Während<br />

metrische Aussagen auf metrischen Daten beruhen,<br />

reichen für die ordinal bzw. nominal skalierten Aussagen<br />

auch weniger parametrisierte Verfahren. Allerdings muss<br />

dabei auf die zusätzliche Information verzichtet werden.<br />

Die in Abbildung 5 vorgeschlagene Struktur des<br />

zu entwickelnden Index orientiert sich am RDi. Den<br />

Strukturparametern des zu durchbohrenden Gesteins<br />

wird im RDi nicht die Aufmerksamkeit beigemessen, wie<br />

es für eine Prognose der Richtungsgenauigkeit notwendig<br />

wäre. Darum wurden zusätzlich zu den Kluftparametern<br />

noch Schichtverläufe <strong>und</strong> Störungen eingefügt. In der<br />

Theorie werden Bohrungen durch verschieden einfallende<br />

Schichten unterschiedlich abgelenkt. So <strong>stellt</strong> sich der<br />

Bohrkopf entweder senkrecht zum Schichtverlauf oder folgt<br />

dem Schichtverlauf, je nachdem in welchem Winkel er auf<br />

die Schicht auftrifft <strong>und</strong> welche physischen Eigenschaften<br />

das durchbohrte Gestein hat.<br />

Die vorgeschlagene Struktur des Indexes erlaubt<br />

lediglich eine Prognose in Form einer Rangordnung<br />

vergleichbar mit dem RDi, wie wahrscheinlich eine<br />

Abweichung des Bohrendpunktes vom Sollendpunkt ist.<br />

Die in der rechten Hälfte abgebildeten Parameter werden<br />

in Abhängigkeit des Indexwertes ausgewählt <strong>und</strong> sollen<br />

die Wahrscheinlichkeit einer Abweichung minimieren.<br />

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27


Um darüber hinausgehend auch die Richtung <strong>und</strong> Stärke<br />

der Abweichung prognostizieren <strong>und</strong> steuern zu können, ist<br />

eine genaue Information über die Schicht- <strong>und</strong> Kluftverläufe<br />

im zu durchbohrenden Gestein notwendig. Weil sich diese<br />

innerhalb einer Bohrlochreihe stark unterscheiden können,<br />

erscheint diese Art der Prognose sehr schwer. Vor allem<br />

die Anwendbarkeit vor Ort durch das Bohrpersonal <strong>und</strong> der<br />

notwendige Zeitaufwand sind vermutlich zunächst nicht<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Abb. 5:<br />

Indexstruktur, in Anlehnung am RDi.<br />

angemessen. Ergibt die Untersuchung hingegen, dass mit<br />

einer signifikanten Wahrscheinlichkeit eine Prognose des<br />

zu erwartenden Bohrendpunktes möglich ist, sollte diese<br />

Information nicht vernachlässigt werden.<br />

Mit dem bloßen<br />

Auge lassen sich<br />

Abweichungen <strong>und</strong><br />

bestimmte Tendenzen<br />

selten feststellen.<br />

Abbildung 6 zeigt<br />

beispielhaft deutlich zu<br />

erkennende, verlaufene<br />

Bohrlöcher. Dennoch<br />

ist aus der Betrachtung<br />

der verlaufenen<br />

Bohrlöcher weder eine<br />

Tendenz noch eine<br />

Handlungsempfehlung<br />

ableitbar.<br />

Abb. 6:<br />

Bohrlochverläufe in<br />

Sedimentgestein (Kalkstein);<br />

drehendes Bohren. Deutlich zu<br />

erkennende Abweichungen.<br />

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28


Vorgehensweise <strong>und</strong> statistische<br />

Versuchsplanung<br />

Bevor Lösungsansätze für ein richtungsstabiles<br />

Niederbringen von Bohrlöchern entwickelt werden<br />

können, müssen die Hauptursachen für das Verlaufen<br />

zweifelsfrei bestimmt werden. Denn nur durch Kenntnis<br />

der Ursachen lassen sich Korrekturen am Bohrprozess <strong>und</strong><br />

der Betriebsmittel ermitteln. In den folgenden Absätzen soll<br />

nun die Vorgehensweise bei der Versuchsplanung <strong>und</strong> der<br />

Auswertung der gesammelten Daten erläutert werden.<br />

Zur Ermittlung der Ursachen von nicht richtungsstabil<br />

niedergebrachten Bohrungen wird ein Testprogramm<br />

aufgelegt, bei dem möglichst alle relevanten Daten<br />

aus den genannten Einflussbereichen der Geologie,<br />

der Gesteinsmechanik, der Maschinentechnik, der<br />

Abbauparameter, der Bohrlochgeometrie <strong>und</strong> dem<br />

Bohrpersonal erhoben werden. Die Werte der Daten<br />

sind jeweils unterschiedlich skaliert. Sofern es möglich<br />

ist, sollten überwiegend metrisch skalierte Daten (z.B.<br />

Bohrlochlänge in m oder Bohrandruck in bar) erhoben<br />

werden, damit aus ihnen weitere Indikatoren berechnet<br />

werden können. Es wird beispielsweise angenommen,<br />

dass die Meißelform <strong>und</strong> die Hammertechnik (Imloch/<br />

Außenloch/CopRod) einen signifikanten Einfluss auf die<br />

Präzision des Bohrlochverlaufes haben. Diese <strong>und</strong> andere<br />

Daten können jedoch nur nominal (kategorial) erfasst<br />

werden.<br />

Ein Problem <strong>stellt</strong> die Aufzeichnung der<br />

maschinentechnischen Parameter dar. Kaum ein Gerät<br />

bietet die Möglichkeit, den Bohrandruck, die Drehzahl,<br />

den Schlagdruck, den Bohrfortschritt <strong>und</strong> den Spüldruck in<br />

Abhängigkeit der Zeit aufzuzeichnen. Ist die Möglichkeit zur<br />

Aufzeichnung der Daten nicht gegeben, bieten lediglich die<br />

ungefähren Aussagen der Bohristen einen Anhaltspunkt<br />

für die tatsächlichen Werte. In der Praxis variieren die<br />

Bohrmaschinisten die Parameter <strong>und</strong> orientieren sich<br />

dabei an ihrer Erfahrung, der subjektiven Wahrnehmung<br />

<strong>und</strong> empirisch bestimmten Werten für den maximalen<br />

Bohrfortschritt. Die Entscheidung für oder wider die<br />

Veränderung des Andruckes <strong>und</strong> der Drehzahl ist somit<br />

der subjektiven Einschätzung des Maschinisten bezüglich<br />

des Bohrfortschrittes überlassen. Zur genauen Analyse<br />

des Einflusses der Maschinenparameter scheint derzeit<br />

eine Aufzeichnung der Daten jedoch unumgänglich.<br />

Zunächst werden verschiedene Steinbrüche mit<br />

verschiedener Genese des Gesteins ausgewählt, die über<br />

dieselbe Maschinentechnik verfügen. Weil die identische<br />

Technik jedoch nicht überall verfügbar ist, müssen <strong>einige</strong><br />

Lagerstätten mit einer abweichenden Maschinentechnik<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

mit einbezogen werden. Als Vergleichsmaßstab wird<br />

auch das drehende Bohren mit in die Untersuchung<br />

einbezogen.<br />

Ziel der Untersuchung mit der einheitlichen<br />

Bohrtechnik aber variabler Genese ist es, geologische<br />

<strong>und</strong> gesteinsmechanische Faktoren zu ermitteln,<br />

die ein Verlaufen der Bohrung begünstigen bzw. die<br />

richtungsgenaues Bohren ermöglichen. Die Lagerstätten<br />

werden zu diesem Zweck nach ihrer Genese in<br />

sedimentäre, magmatische (Vulkanite, Plutonite) <strong>und</strong><br />

metamorphe Lagerstättentypen gegliedert. Derzeit werden<br />

Untersuchungen in den nachfolgenden Gesteinsarten<br />

vorgenommen:<br />

Sedimentär: Muschelkalk, Massenkalk.<br />

Metamorph: Gneis, Granit-Gneis.<br />

Magmatisch: Andesit, Rhyolith.<br />

Die Bohrungen werden entweder von externen Firmen<br />

oder vereinzelt mit eigenen Ressourcen durchgeführt.<br />

Die Vergleichbarkeit der Bohrtechnik ist von besonderer<br />

Wichtigkeit, um andere Ursachen als die Geologie für die<br />

beobachteten Bohrlochverläufe ausschließen zu können.<br />

In jedem der genannten Steinbrüche sollten mindestens<br />

30 Bohrungen abgeteuft <strong>und</strong> mit der Vermessungstechnik<br />

Boretrak der Firma MDL vermessen werden. Es sind<br />

möglichst viele aber mindestens 30 Bohrungen notwendig,<br />

um mit hinlänglicher Sicherheit von einer Annäherung<br />

der Stichprobenvarianz an die unbekannte Varianz der<br />

normalverteilten Variable ausgehen zu können.<br />

Vor <strong>und</strong> nach der Sprengung wird die Wand geologisch<br />

kartographiert, um Klüfte (Häufigkeit, Größe, Füllung,<br />

Einfallen), Schichtungen (Einfallen, Mächtigkeit, Material)<br />

<strong>und</strong> Störungen im durchbohrten Gestein detailliert zu<br />

erfassen. Ferner werden Gesteinsproben genommen, die<br />

auf ihr mechanisches Verhalten <strong>und</strong> das Gefüge (Struktur,<br />

Textur) hin im Labor untersucht werden, sofern nicht auf<br />

vorhandene Proben der Betriebe zurückgegriffen werden<br />

kann.<br />

In einem weiteren, darauffolgenden Schritt werden<br />

nun Bohrungen in Steinbrüchen gleicher Genese mit<br />

verschiedener Maschinentechnik untersucht. Besonderes<br />

Augenmerk wird dabei auf die Art des Hammers<br />

gelegt. Schließlich wird der Imlochhammertechnik<br />

im Vergleich zur Außenhammertechnik eine größere<br />

Genauigkeit nachgesagt, die überprüft werden soll.<br />

Neben der Aussage, welches Bohrgerät sich besser für<br />

richtungsstabile Bohrungen eignet, ist es das Ziel, die<br />

Bohrparameter zu bestimmen, die eine Bohrung verlaufen<br />

lassen. Weil die Mittelwerte der Bohrlochabweichungen<br />

aufgr<strong>und</strong> der Geologie <strong>und</strong> Gesteinsmechanik aus<br />

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29


der vorherigen Stichprobe bekannt sind, kann eine<br />

signifikant darüber hinausgehende oder darunter liegende<br />

Abweichung auf die unterschiedliche Maschinenauswahl<br />

<strong>und</strong> Parametereinstellung zurückgeführt werden.<br />

„Semivariabel“ sind die Parameter für die Auswahl der<br />

Maschinentechnik. So lassen sich wie bereits gesagt die<br />

beiden Techniken Imlochhammer <strong>und</strong> Außenlochhammer<br />

unterscheiden. Das COPROD-System der Firma <strong>Atlas</strong><br />

<strong>Copco</strong> steht für diese Untersuchung nur begrenzt zur<br />

Verfügung, weil bisher nur ein Betrieb in der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland diese Technik anwendet. Darüber hinaus<br />

können verschiedene Meißelformen, Bits (sphärisch,<br />

ballistisch, semiballistisch) <strong>und</strong> Gestänge (Durchmesser,<br />

Pilotrohr etc.) verwendet werden. In den Grenzen der<br />

Maschineneigenschaften sind die Bohrparameter wie<br />

z.B. der Andruck <strong>und</strong> die Drehzahl auch während des<br />

Bohrprozesses „variabel“, wenngleich diese in der Regel<br />

kaum variiert werden.<br />

Geht man davon aus, dass die Bohrlochabweichungen<br />

normalverteilt sind <strong>und</strong> die Varianz <strong>und</strong> der Erwartungswert<br />

unbekannt sind, müssen diese Werte mit Hilfe der<br />

Stichprobe ermittelt werden. Der Stichprobenumfang<br />

sollte dafür über 30 Bohrungen möglichst aus einer Sohle<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

Abb. 7:<br />

Histogramm der<br />

2D-Bohrlochabweichung<br />

weichen Gestein.<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

einem Steinbruch umfassen, damit eine Normalverteilung<br />

der Variable „Bohrlochabweichung“ angenommen werden<br />

kann. Die Abweichung der Bohrungen im zweiten Schritt<br />

können dann belastbar mit den Ergebnissen des ersten<br />

Tests verglichen werden. Ändert sich die Abweichung<br />

signifikant, ist es wahrscheinlich, dass die veränderte<br />

Maschinentechnik dafür ursächlich ist.<br />

Die Abbildung 7 zeigt beispielhaft das Histogramm<br />

nicht repräsentativer, absoluter Bohrlochabweichungen<br />

(vgl. Abbildung 8) in einem Steinbruch. Es ist deutlich zu<br />

erkennen, dass die absolute Abweichung (gemessen in<br />

xy-Richtung) um einen Mittelwert (hier 0,81 m) gestreut<br />

ist. Aus der Stichprobe von 62 Bohrungen auf einer Sohle<br />

wurde die Varianz berechnet. Es ist in der rechten Grafik<br />

zu erkennen, dass es eine überwiegende Tendenz zum<br />

Verlaufen der Bohrlöcher im Azimut nach rechts <strong>und</strong> der<br />

Neigung nach hinten, gibt (Y-Achse: Abweichung der<br />

Bohrwinkel/Neigung; X-Achse: Abweichung im Azimut).<br />

Für die Untersuchung ist in erster Linie die Abweichung<br />

der Bohrung im Bohrwinkel (y-Richtung) <strong>und</strong> im Azimut<br />

(x-Richtung) von Interesse. Die Abweichung in der<br />

Höhe (z-Richtung) resultiert im Allgemeinen lediglich<br />

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30


aus den Richtungsverläufen der xy-Richtung, weil die<br />

Bohrlochlänge relativ einfach (über die Gestängemeter)<br />

überwacht werden kann. Das heißt, wenn der Azimut <strong>und</strong><br />

der Bohrwinkel den Vorgaben entsprechen, gilt das auch<br />

für die Bohrlochlänge, weil bei geradem Bohrlochverlauf<br />

die leicht zu messenden Bohrmeter die Teufe bestimmen.<br />

Aus der statistischen Untersuchung der ersten<br />

beiden Verfahrensschritte sollte hervorgehen, welche<br />

Faktoren maßgeblich (signifikant) für eine Ablenkung<br />

des Bohrstranges verantwortlich sind bzw. durch die<br />

Veränderung welcher Einflussgrößen eine größere<br />

Richtungsstabilität der Bohrung erreicht werden kann. Die<br />

gewonnenen Erkenntnisse fließen dann in eine Empfehlung<br />

zur Korrektur der Bohrparameter in Abhängigkeit der<br />

geologischen Gegebenheiten ein. Das Ziel sollte sein,<br />

dadurch eine signifikante Reduktion der Abweichungen<br />

zu bestätigen. Die Verifizierung der Ergebnisse wird in<br />

einem letzten Test in denselben Steinbrüchen/Tagebauen<br />

durchgeführt.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Abb. 8:<br />

Streudiagramm der<br />

2D-Bohrlochabweichung<br />

weichen Gestein.<br />

Neben der absoluten Bohrlochabweichung in xy-<br />

Richtung ist es von Interesse, ob die Abweichungen eine<br />

Tendenz in eine bestimmte Richtung aufweisen oder ob<br />

man zumindest ein gewisses Muster wiedererkennen<br />

kann. Für die Richtung der Abweichung wird gemeinhin<br />

der Winkel verantwortlich gemacht, mit dem der Bohrkopf<br />

auf unterschiedlich harte Gesteinsschichten, Klüfte <strong>und</strong><br />

Störungen trifft. Darum ist sowohl der Neigungswinkel<br />

der Bohrung als auch das Einfallen <strong>und</strong> Streichen von<br />

Schichten <strong>und</strong> Klüften von Bedeutung. Um die Richtung der<br />

Abweichung bestimmen zu können, erscheint eine weitere,<br />

separate Analyse angebracht. Die unterschiedlichen<br />

Lithologien zwischen den Sohlen eines Steinbruches<br />

<strong>und</strong> auch innerhalb einer Bohrreihe machen es nahezu<br />

unmöglich vergleichbare Bedingungen zu testen, zu<br />

wiederholen <strong>und</strong> zu validieren. Die Herausforderung<br />

besteht darin, für jedes Bohrloch teufenabhängige Daten<br />

in definierten Abständen aufzuzeichnen, um daraus eine<br />

Gesetzmäßigkeit abzuleiten. Diese Möglichkeit ist technisch<br />

zurzeit nicht gegeben. Die Smartrig® Technologie der<br />

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31


Firma <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> bietet mit dem Werkzeug „Measure<br />

While Drilling“ die bislang einzige den Autoren bekannte<br />

Möglichkeit der Aufzeichnung. Diese Technologie ist<br />

jedoch noch nicht verbreitet in der Steine <strong>und</strong> Erden<br />

Industrie.<br />

Datenauswertung<br />

Die statistische Datenauswertung lässt sich<br />

größtenteils mit der Software Excel der Firma Microsoft<br />

durchführen. Statistica (Firma StatSoft) o.ä. Programme<br />

verfügen über weitergehende statistische <strong>und</strong> grafische<br />

Analysewerkzeuge, die eventuell notwendig werden.<br />

Verschiedene statistische Methoden sollen die<br />

Modellbildung unterstützen. Bevor eine Aussage über<br />

einen quantitativen Zusammenhang gemacht werden<br />

kann, wird die absolute Abweichung in Abhängigkeit von<br />

den zuvor bestimmten Faktoren zunächst grafisch auf ein<br />

Vorhandensein <strong>und</strong> die Stärke der linearen Korrelation<br />

hin untersucht. Zu diesem Zweck werden die absoluten<br />

Abweichungen der Bohrlöcher in vergleichbaren Teufen<br />

von 5, 10, 15, 20, 25 <strong>und</strong> 30m den Bohrlochparametern<br />

(Durchmesser, Winkel, etc.), den Gesteinseigenschaften,<br />

der Geologie <strong>und</strong> den Bohrdaten (Andruck, Drehzahl,<br />

Spüldruck, Schlagenergie, etc.) gegenüberge<strong>stellt</strong>. Dabei<br />

muss den unterschiedlichen Skalenniveaus Rechnung<br />

getragen werden, indem man angepasste Verfahren<br />

verwendet.<br />

Die Korrelation wird zunächst auf Signifikanz geprüft.<br />

Dadurch soll ausgeschlossen werden, dass die ermittelten<br />

Zusammenhänge rein zufällig zustande gekommen sind.<br />

Nach Ablehnung dieser Hypothese, wird geprüft, ob<br />

ein linearer Zusammenhang besteht. Zu diesem Zweck<br />

sollte im Voraus eine Grenze für den absoluten Wert<br />

des Korrelationskoeffizienten (z.B. I r xy I ≥ 0,5) bestimmt<br />

werden, ab den von Linearität ausgegangen wird. Im<br />

dritten Schritt wird die Stärke <strong>und</strong> Richtung der linearen<br />

Korrelation untersucht. Grafisch lassen sich der zweite<br />

<strong>und</strong> dritte Schritt auch anhand eines Streudiagrammes<br />

überprüfen. Ist kein linearer Zusammenhang der<br />

untersuchten Größen erkennbar, könnte dennoch ein<br />

logarithmischer, exponentieller oder anderweitiger nichtlinearer<br />

Zusammenhang bestehen, was wiederum grafisch<br />

mit Hilfe einer Trendlinie überprüft wird.<br />

Sind die Art <strong>und</strong> die Stärke des Zusammenhanges<br />

der zu untersuchenden Größen bestimmt <strong>und</strong> lassen sie<br />

sich kausal begründen, wird eine Regressionsanalyse<br />

durchgeführt. Dabei werden die mit Hilfe der „Kleinste-<br />

Quadrate-Methode“ (kurz: KQ-Methode, engl.: OLS-<br />

Method) bestimmten Parameter mit dem sogenannten<br />

„F-Test“ <strong>und</strong> dem „T-Test“ auf Signifikanz geprüft.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Die absolute Abweichung des Bohrloches lässt sich mit<br />

Hilfe der Regression als abhängige Variable von <strong>einige</strong>n<br />

unabhängigen Einflussparametern schätzen. Dabei sollten<br />

Multikollinearitäten vermieden werden. Diese entstehen,<br />

wenn erklärende Variablen in einem bestimmten linearen<br />

Verhältnis zu anderen unabhängigen Größen stehen. So ist<br />

die Drehzahl des Bohrers beispielsweise proportional zur<br />

Schlagzahl. Auch für die Gesteinseigenschaften lassen sich<br />

<strong>einige</strong> Abhängigkeiten bestimmen. So kann es ausreichen,<br />

lediglich die Mohs Härte <strong>und</strong> die einaxiale Druckfestigkeit<br />

als Parameter für die Bewertung der Eigenschaften des<br />

Gesteins zu ermitteln, weil sie in einem Zusammenhang mit<br />

Größen wie der Dichte, der Porosität, der Elastizität, der<br />

Kornform/-größe <strong>und</strong> anderen Indikatoren stehen [7].<br />

Ziel der Regressionsanalyse ist es, absolute<br />

Bohrlochabweichungen mit einer bestimmten Sicherheit<br />

in Abhängigkeit der gegebenen geologischen <strong>und</strong><br />

betrieblichen Parameter voraussagen zu können.<br />

Ausblick <strong>und</strong> Zeitplan<br />

Anders als frühere Forschungsansätze in der Literatur<br />

liegt das Ziel der Untersuchung nicht in der Erklärung<br />

der theoretischen physikalischen Ursachen für die<br />

Abweichung (wie z.B. [8], [9], [11], [12]). Vielmehr sollen die<br />

angenommenen Ursachen für Bohrlochungenauigkeiten<br />

statistisch untersucht werden <strong>und</strong> mit Hilfe der Datenbasis<br />

nach gr<strong>und</strong>sätzlichen Erklärungsmustern gesucht bzw.<br />

die Theorien für das drehschlagende Bohren verifiziert<br />

werden. Im Anschluss daran sollen die aufgedeckten<br />

Zusammenhänge zwischen den gebirgsmechanischen,<br />

geologischen, betrieblichen <strong>und</strong> bohrtechnischen<br />

Parametern <strong>und</strong> der Bohrlochabweichung auf Gr<strong>und</strong>lage<br />

der gesammelten Daten quantifiziert werden. Letztere ist die<br />

Voraussetzung für die Entwicklung von Korrekturfaktoren,<br />

die das Verlaufen von Bohrungen minimieren.<br />

Es besteht die Möglichkeit, dass die theoretischen<br />

Annahmen für die Ursachen einer Abweichung nicht die<br />

beobachteten Bohrlochverläufe erklären können. Gänzlich<br />

unsystematische Zusammenhänge können ebenfalls nicht<br />

mit der Methode der kleinsten Quadrate erklärt werden.<br />

Das würde einerseits eine Revidierung des angenommenen<br />

Modells <strong>und</strong>/oder eine veränderte <strong>neue</strong> Datenauswahl <strong>und</strong><br />

–aufnahme bedingen.<br />

Als Zeitplan für die Datenaufnahme ist ein Zeitraum<br />

von vier Monaten von Anfang Januar bis Ende April 2010<br />

geplant. Witterungs- <strong>und</strong> betriebsbedingte Ruhezeiten<br />

der Bohr- <strong>und</strong> Sprengaktivitäten stellen ein Risiko für die<br />

Einhaltung des Zeitplanes dar. Ein weiteres Hindernis liegt<br />

in der Verfügbarkeit der Bohrmaschinen für vergleichende<br />

Analysen begründet. Ist es nicht möglich während des<br />

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32


laufenden Betriebes statistisch verwertbare Vergleiche<br />

zwischen Imloch- <strong>und</strong> Außenhämmern innerhalb eines<br />

Betriebes anzustellen, werden auch die Ergebnisse nur<br />

auf die überwiegend verwendete Bohrhammertechnik<br />

der Außenlochhammer angewendet werden können. Die<br />

Auswahl der Steinbrüche ist damit durch die Verfügbarkeit<br />

der vergleichbaren Maschinentechnologie <strong>und</strong> der<br />

Steinbrüche vergleichbarer geologischer Formation<br />

reduziert.<br />

Literaturverzeichnis<br />

[1] <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>: Informationsmaterial der Firma<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>: Hydraulic Rock Drills, COP 4050-Series,<br />

http://pol.atlascopco.com/SGSite/SGAdminImages/<br />

PrintedMatters/3396.pdf, abgerufen am:08.01.2010.[<br />

2] Breithaupt: Informationsmaterial der Firma<br />

Breithaupt, http://www.breithaupt.de/produkte/steinbruchmessinstrumente/bruchwand-laser-vermessungssystem/<br />

lapro-ii/ <strong>und</strong> http://www.breithaupt.de/produkte/steinbruchmessinstrumente/optischer-haendgefaellmesser/necli/,<br />

abgerufen am: 21.12.2009.<br />

[3] Glötzl Baumesstechnik: Informationsmaterial<br />

der Firma Glötzl Baumesstechnik; http://www.gloetzl.org/<br />

homepage/deu/pdf/P075.01.01.00.00.001R01.pdf,<br />

am: 21.12.2009.<br />

abgerufen<br />

[4] Gustafson, R.: Blasting Technique. Wien: Dynamit<br />

Nobel Gesellschaft, 1981.<br />

[5] Hoseinie, S.H./Aghbabaei, H./Pourrahimian, Y.:<br />

Development of a new classification system for assessing of<br />

rock mass drillability index (RDi). Int J Rock Mech Min Sci 45<br />

(2008), S. 1-10.<br />

[6] Kerber, R./Tudeshki, H./Rebehn, T.:<br />

Untersuchungen zum richtungsstabilen Niederbringen<br />

von Sprengbohrlöchern im Hartgestein, AI-Aggregates<br />

International, 04/2007.<br />

[7] MDL Boretrak: Informationsmaterial der Firma<br />

MDL „Cabled Boretrak®“; http://www.mdl.co.uk/laser_<br />

systems/cabled-boretrak-/index.html,<br />

21.12.2009.<br />

abgerufen am:<br />

[8] Murphey, C.E./Cheatham, J.B.: Hole deviation<br />

and drill string behaviour. Soc. Petrol. Engrs J. 6 (1966), S.44-<br />

53.<br />

[9] Rollins, H. M.: Straight hole drilling. World Oil 156<br />

(1963), S.113 – 119.<br />

[10] Sandvik Tamrock Corp.: Rock Excavation<br />

Handbook, 1999.<br />

[11] Singh, S.P.: The effects of rock mass<br />

characteristics on blasthole deviation. CIM Bulletin Vol. 91,<br />

January (1998), No 1016, S.90-95.<br />

[12] Sinkala, T.: Hole Deviations in Percussion<br />

Drilling and Control Measures - Theoretical and Field Studies,<br />

Dissertation Lulea University of Technology, 1989.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

[13] Steinbruchs-Berufsgenossenschaft:<br />

Vermessung <strong>und</strong> Berechnung von Großbohrlochsprengungen.<br />

Schriftenreihe<br />

Ausgabe 9 (1995).<br />

der Steinbruchsberufsgenossenschaft,<br />

[14] Steinbruchs-Berufsgenossenschaft: B o h r -<br />

<strong>und</strong> Sprengtechnik. Aus: Die Industrie der Steine <strong>und</strong> Erden,<br />

Ausgabe 1/99.<br />

[15] Thum, W.: Sprengtechnik im Steinbruchs<strong>und</strong><br />

Baubetrieb. Wiesbaden, Bauverlag, 1978.<br />

[16] Tudeshki, H.: Vorlesungsunterlagen zur<br />

Vorlesung Spezialbohrtechnik.<br />

[17] Tudeshki, H.: Vorlesungsunterlagen zur<br />

Vorlesung Tagebautechnik I <strong>und</strong> III.<br />

[18] Wild, H.W.: Sprengtechnik, Glückauf-<br />

Betriebsbücher Band 10, 1984.<br />

[19] Wirth – Maschinen- <strong>und</strong> Bohrgerätefabrik GmbH:<br />

Bohrtechnisches Handbuch, Version 1.0, 2002.<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Hossein H. Tudeshki<br />

studierte am <strong>Mining</strong> College of Schahrud,<br />

Iran. Nach mehrjähriger Tätigkeit in der<br />

Bergbauindustrie absolvierte er 1989 das<br />

Bergbaustudium an der RWTH Aachen. Von<br />

1992 bis 2001 war er Oberingenieur am Institut<br />

für Bergbauk<strong>und</strong>e III der RWTH Aachen<br />

mit dem Arbeitsschwerpunkt Tagebau-<br />

<strong>und</strong> Bohrtechnik. Er promovierte 1993 <strong>und</strong><br />

habilitierte sich 1997. Von 1997 bis zu seiner Ernennung zum<br />

Universitätsprofessor war er als Dozent für das Fach Tagebau auf<br />

Steine <strong>und</strong> Erden tätig. 1998 wurde ihm die Venia Legendi für dieses<br />

Fach an der RWTH Aachen verliehen. 2001 wurde er zum Professor<br />

für Tagebau <strong>und</strong> Internationaler Bergbau an der TU Clausthal<br />

ernannt. Neben dem Tagebau <strong>und</strong> internationalem Bergbau<br />

bildet u.a. die Spezialbohrtechnik mit den Anwendungsfeldern<br />

Brunnenbau, Microtunneling, pipe jacking <strong>und</strong> HDD-Technologie<br />

einen Schwerpunkt seiner Lehr- <strong>und</strong> Forschungstätigkeit.<br />

| tudeshki@tu-clausthal.de | www.bergbau.tu-clausthal.de |<br />

Dipl.-Vw., M.Sc. Mirco Kappler, geboren<br />

1978 in Berlin, beendete 2005 an der<br />

Universität Potsdam das Studium der<br />

Volkswirtschaftslehre, bevor er 2009<br />

den Masterstudiengang technische<br />

Betriebswirtschaftlehre mit dem<br />

Schwerpunkt Rohstoffgewinnung an<br />

der Technischen Universität Clausthal<br />

abschloss. Seit November 2009 ist er als<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Tagebau <strong>und</strong><br />

Internationaler Bergbau des Institutes für Bergbau der Technischen<br />

Universität Clausthal beschäftigt.<br />

| mirco.kappler@tu-clausthal.de | www.bergbau.tu-clausthal.de |<br />

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33


Erschließung Steinbruch „Rüti“<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

RAISEBOHREN IN DER SCHWEIZ<br />

Rotzloch – eine Baustelle mit herrlicher Aussicht. (Foto: Mitarbeiter TS Gruppe)<br />

S<br />

eit sieben Jahren führt Thyssen Schachtbau Raisebohrarbeiten in der Schweiz<br />

durch. Der Einstieg gelang mit dem Auftrag des Teufens von Schacht II in Sedrun<br />

für das Gotthard-Basistunnel-Projekt im Jahr 2002. Nachdem Schacht I konventionell<br />

abgeteuft wurde, sollte Schacht II mit einer Schachtbohrmaschine geteuft werden. Für<br />

dieses Verfahren ist ein Pilotloch notwendig, damit das beim Schachtbohren anfallende<br />

Haufwerk durch Schwerkraft nach unten abgefördert werden kann. Das Bohren des<br />

Pilotlochs erfolgte mit einer Raisebohranlage HG 330. Nach diesem für alle Beteiligten<br />

sehr erfolgreichen Projekt folgten weitere Einsätze. Die drei letzten sollen nachfolgend<br />

näher betrachtet werden.<br />

Der zu erschließende Steinbruch Rüti befindet sich<br />

nahe des Steinbruchs Rotzloch im Kanton Nidwalden. Im<br />

<strong>neue</strong>n Steinbruch Rüti wird wie im Rotzloch Kieselkalk<br />

abgebaut. Der Felsen wird lokal gesprengt <strong>und</strong> mittels<br />

einer Vorbrecheranlage auf die Größe von max. 350 mm<br />

Kantenlänge zerkleinert. Dieses Material wird in einen<br />

Vertikalschacht verstürzt <strong>und</strong> zwischengebunkert. Der<br />

Vertikalschacht wird vollgefüllt, damit das Material nicht<br />

durch den Aufprall zerstört wird. Am unteren Ende des<br />

Vertikalschachtes ist eine Installationskammer. Dort wird<br />

das Gestein automatisch auf ein Förderband umgeleitet<br />

<strong>und</strong> läuft durch den Tunnel Rüti, quert die Rotzschlucht<br />

<strong>und</strong> erreicht nach dem kurzen Tunnel Rotzloch die <strong>neue</strong><br />

Übergabestation im heutigen Steinbruch Rotzloch.<br />

Von dort gelangt es auf einem weiteren Förderband<br />

ins Schotterwerk, um zu Schotter <strong>und</strong> Hartsplitt<br />

weiterverarbeitet zu werden.<br />

Für die Errichtung des Vertikalschachtes wurde der<br />

Bereich Schachtbau <strong>und</strong> Bohren angefragt <strong>und</strong> mit<br />

der Ausführung beauftragt. Der Schacht hat eine Teufe<br />

von 130 m, einen Durchmesser von 3,0 m <strong>und</strong> sollte im<br />

Raisebohrverfahren herge<strong>stellt</strong> werden.<br />

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34


Projektverlauf<br />

Nachdem die Tunnelunterfahrung <strong>und</strong> die<br />

Installationskammer (die so genannte Bergebox) inklusive<br />

Betonausbau bereits vollständig herge<strong>stellt</strong> waren, kam<br />

die Raisebohrmaschine HG 250 der Herstellerfirma Wirth<br />

zum Einsatz.<br />

Das Bohrgerät wurde auf dem vorbereiteten<br />

Bohrf<strong>und</strong>ament über Tage montiert. Hinsichtlich der<br />

Zielgenauigkeit bestanden hohe Anforderungen – die<br />

Pilotbohrung musste die Kalotte der Installationskammer<br />

mittig treffen. Um diesen hohen Anforderungen zu<br />

entsprechen, entschloss sich die Thyssen Schachtbau<br />

GmbH für den Einsatz eines Rotary-Vertical-Drilling-<br />

Systems (RVDS).<br />

Vor dem Einsetzen des RVDS musste auf Gr<strong>und</strong> der Länge<br />

des Steuerwerkzeugs zunächst ein vertikaler Bohrabschnitt<br />

von ca. 6 m Länge mit stabilisierter Bohrwerkzeuggarnitur<br />

geteuft werden.<br />

Die Pilotbohrung wurde mit dem im Bohrstrang<br />

enthaltenen RVDS sofort auf den für das Raisebohren<br />

erforderlichen Durchmesser von 12¼“ (311 mm) abwärts<br />

gebohrt.<br />

Nach dem untertägigen Durchschlag der Raisebohrung<br />

wurde der Pilotbohrmeißel demontiert <strong>und</strong> der<br />

Raisebohrkopf in der Installationskammer montiert. Im<br />

Anschluss erfolgte die eigentliche Erweiterungsbohrung<br />

durch drehendes Aufwärtsführen des Bohrstranges mit<br />

Erweiterungsbohrkopf auf den Enddurchmesser 3,00 m.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Nach dem Erreichen des Durchschlagpunktes über<br />

Tage wurden die Raisebohrmaschine <strong>und</strong> anschließend<br />

der Erweiterungsbohrkopf demontiert.<br />

Mit der Firma Gasser Felstechnik AG als Auftraggeber<br />

bestand über den gesamten Projektverlauf eine sehr gute<br />

Zusammenarbeit. Das Projekt wurde dadurch sehr zügig<br />

abgearbeitet, so dass ein Bohrfortschritt von 20 m pro<br />

Tag beim Erweitern erreicht wurde. Alle Arbeiten wurden<br />

termingerecht abgeschlossen.<br />

Die Lage des Bohrplatzes, 630 m über NN, mit der<br />

vorhandenen Infrastruktur <strong>und</strong> den sehr schmalen<br />

Bergstraßen <strong>stellt</strong>e hohe Anforderungen an den Transport<br />

sowie den Auf- bzw. Abbau der Bohrmaschine.<br />

Aber auch solche Schwierigkeiten, wie Spülungsverlust<br />

während der Bohrarbeiten, konnten aufgr<strong>und</strong> der sehr<br />

guten Zusammenarbeit gelöst werden. In diesem Fall<br />

sprangen Bauern aus der näheren Umgebung mit ihren<br />

Wasserwagen ein bzw. die örtliche Feuerwehr half mit<br />

einer Pumpe aus, denn woher bekommt man so schnell<br />

das zum Bohren notwendige Wasser in 630 m Höhe im<br />

abgelegenen Landschaftsbereich, am Fuße der Alpen.<br />

Teilweise entschädigt für diesen ungewöhnlichen<br />

Bohrplatz mit seinen sehr spezifischen Anforderungen<br />

wurde man natürlich durch die herrliche Aussicht <strong>und</strong><br />

seiner Nähe zum Vierwaldstättersee.<br />

Gebohrt wird r<strong>und</strong> um die Uhr, auch in der Nacht.<br />

(Foto: Mitarbeiter TS Gruppe)<br />

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35


Links: Raisebohrmaschine Robbins 73<br />

mit Steuerstand<br />

(Foto: Mitarbeiter TS Gruppe)<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

Rechts <strong>und</strong> unten: Pilotbohrung<br />

mit Bohrspülung<br />

(Foto: Mitarbeiter TS Gruppe)<br />

ARGE Druckleitung Schattenhalb 3<br />

Am 18.06.2008 begannen die Bauarbeiten für das<br />

31 Mio. CHF teure Wasserkraftwerk Schattenhalb 3.<br />

Die Bauzeit für die <strong>neue</strong> Anlage wird voraussichtlich<br />

zweieinhalb Jahre dauern. Die ARGE Schattenhalb mit<br />

den Partnern Gasser Felstechnik AG, Frutiger AG <strong>und</strong><br />

Montagen AG bekam den Zuschlag zur Ausführung der<br />

Ausbrucharbeiten <strong>und</strong> Montage der Druckleitung. Die<br />

Variante der ARGE sieht dabei auch einen ca. 280 m<br />

Schrägschacht im Raisebohrverfahren mit ca. 37° Neigung<br />

aus der Vertikalen <strong>und</strong> einer Höhendifferenz von ca. 218 m<br />

vor. Für dieses Raisebohrloch hat die Thyssen Schachtbau<br />

GmbH, Niederlassung Schweiz, den Zuschlag erhalten <strong>und</strong><br />

als Subunternehmer die Niederlassung Schweiz der Firma<br />

Edilmac aus Italien beauftragt.<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Projektverlauf<br />

Die Arbeiten zum Erstellen der Pilotbohrung haben<br />

am 10.03.2009 begonnen <strong>und</strong> wurden bis zum 23.03.2009<br />

abgeschlossen. Das vorliegende Gebirge ist weitestgehend<br />

standfest, weist eine hohe einaxiale Druckfestigkeit im<br />

Bereich von 120 bis 200 MPa mit geringem Schichteinfallen<br />

auf. Auf Gr<strong>und</strong> der Lage des späteren Schrägschachtes<br />

wurde kein hoher Überlagerungsdruck im Gebirge<br />

erwartet. Das eingesetzte Bohrgerät ist eine Robbins 73<br />

der Herstellerfirma <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>.<br />

Das Pilotloch wurde zunächst mit einem<br />

Warzenrollenmeißel, einem Bohrdurchmesser von 12¼‘‘,<br />

37° geforderter Abweichung von der Vertikalen <strong>und</strong> 283<br />

m Länge, er<strong>stellt</strong>. Zum Austrag des Bohrkleins wurde<br />

Frischwasser mit bis zu 1.200 l/min <strong>und</strong> einem Druck von ca. 5<br />

bar eingesetzt. Auf der F<strong>und</strong>amentplatte vor dem Bohrgerät<br />

wurde eine Auslaufrinne geschaffen <strong>und</strong> die<br />

Bohrspülung mit Bohrklein in das erste von 3<br />

Absetzbecken geleitet.<br />

Die eingesetzte Bohrgarnitur bestand<br />

aus dem benannten Rollenmeißel,<br />

Rollenstabilisator, Stabilisatoren<br />

<strong>und</strong> Bohrstangen mit 11¼‘‘ <strong>und</strong> 10‘‘<br />

Durchmesser.<br />

Bereits bei der Planung der Raisebohrung<br />

wurde sich auf Gr<strong>und</strong> der wirtschaftlichen<br />

Betrachtung seitens der ARGE Druckleitung<br />

Schattenhalb gegen den Einsatz eines<br />

Richtbohrsystems entschieden. Die<br />

Arbeiten im Zugangsstollen, der zum<br />

Schachtfuß führt, wurden ca. 40 m vor dem<br />

Pilotbohrung mit Bohrspülung<br />

(Foto: Mitarbeiter TS Gruppe)<br />

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36


geplanten Zielbohrpunkt einge<strong>stellt</strong>, so dass<br />

mit den letzten notwendigen Abschlägen im<br />

konventionellen Bohr- <strong>und</strong> Sprengbetrieb eine<br />

Anpassung des Stollenverlaufs zur Pilotbohrung<br />

erfolgen konnte. Der Bohrlochverlauf <strong>und</strong> die<br />

Koordinate im Bohrlochtiefsten wurden zuvor<br />

zu diesem Zwecke vermessen.<br />

Die Aufweitung der Pilotbohrung zum<br />

Ausbruchsdurchmesser von 3,05 m ist<br />

aufwärts geführt mit einem Raisebohrkopf<br />

der Firma Sandvik aus der untertägigen<br />

Installationskammer des Zugangsstollens<br />

erfolgt. Im Gegensatz zur Pilotbohrung wurde<br />

beim Aufweiten des Schrägschachtes eine<br />

geringe Spülungsmenge von ca. 30 l/min<br />

zum Bedüsen des Haufwerks <strong>und</strong> R<strong>einige</strong>n<br />

des Bohrwerkzeugs benötigt. Das beim<br />

Raisebohren anfallende Haufwerk wurde am<br />

Schachtfuß mittels Radfahr lader weggeladen.<br />

Trotz technischer Probleme, dem Versagen<br />

einer Gestängeverbindung nach 142<br />

Bohrmetern, erreichte der Raisebohrkopf am<br />

24.06.2009 den Schachtkopf. Beim Erweitern<br />

auf den Ausbruchdurchmesser von 3,05 m hat<br />

sich das anstehende Gebirge entsprechend der<br />

geologischen Vorhersagen als sehr standfest<br />

erwiesen, so dass nach der Fertigstellung<br />

des Raisebohrschachtes eine sehr saubere<br />

Gebirgskontur ohne Ausbrüche zu sehen war.<br />

Nach der Aufweitung des<br />

Raisebohrschachtes mit einer Länge von<br />

258,50 m wurde der Raisebohrkopf abgespannt,<br />

gesichert <strong>und</strong> die Robbins 73 deinstalliert.<br />

Der obere Bereich des Schachtkopfes wurde<br />

mittels Hydraulikbagger <strong>und</strong> Hydraulikhammer<br />

ausgespitzt, der 12 t schwere Raisebohrkopf<br />

unter dem Einsatz eines Mobilkrans aus<br />

dem Schacht gehoben <strong>und</strong> zum Abtransport<br />

verladen.<br />

Zusammenfassend können wir als Thyssen<br />

Schachtbau GmbH das erfolgreiche Erstellen<br />

des Druckleitungsschachtes Schattenhalb 3 in<br />

der Zeit vom 9. März bis zum 29. Juni 2009 in<br />

guter Kooperation mit dem Auftraggeber <strong>und</strong><br />

Nachauftragnehmer vermelden.<br />

Ausblickend wird der Schrägschacht<br />

entsprechend der geologischen<br />

Situation Gebirgssicherungsklassen<br />

zugeordnet, mit Ankern <strong>und</strong> Spritzbeton<br />

gesichert. Abschließend werden eine<br />

korrosionsgeschützte Druckstahlleitung<br />

DN1000, eine Wartungstreppe sowie<br />

Kabelschutzrohre installiert.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

Der Raisebohrkopf verlässt das<br />

Tageslicht Richtung Installationskammer...<br />

(Foto: Mitarbeiter TS Gruppe)<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Der Stollen erreicht die Pilotbohrung,<br />

der Meißel kann nun gegen den Bohrkopf<br />

getauscht werden.<br />

(Foto: Mitarbeiter TS Gruppe)<br />

… <strong>und</strong> erblickt nach getaner Arbeit wieder das Tageslicht.<br />

(Foto: Mitarbeiter TS Gruppe)<br />

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37


Raisebohrung für das<br />

Wasserkraftwerk am<br />

Taschinasbach<br />

Zur Erstellung eines<br />

Druckausgleichschachtes, dem so genannten<br />

Wasserschloss, des Wasserkraftwerkes<br />

Taschinas wurde vom Bauherren, der Rätia<br />

Energie AG, das Raisebohrverfahren präferiert.<br />

Im April 2009 wurde die Timdrilling von der<br />

bauausführenden Arbeitsgemeinschaft<br />

„GrischaTaschinas“ mit der Erstellung der<br />

Raisebohrung beauftragt.<br />

Der Bohrstandort liegt auf ca. 1000 m über<br />

dem Meeresspiegel, am Hang der Deponie<br />

Plileisch, nördlich der Ortschaft Seewis-Dorf<br />

im Prättgau. Die Zufahrt zur Baustelle besteht<br />

aus einer schmalen, steilen Straße mit diversen<br />

Spitzkehren, was den Antransport sämtlicher<br />

Ausrüstung erschwert.<br />

Auf der Deponie soll im Verlauf der Arbeiten<br />

das Ausbruchsmaterial der zu erstellenden<br />

unterirdischen Hohlräume (Druckschächte,<br />

Wasserschloss usw.) gelagert werden.<br />

Bereits die Vorbereitung zum Erstellen<br />

des Bohrplatzes wurde durch die<br />

Geländeoberfläche (Hanglage) <strong>und</strong> das<br />

anstehende Deckgebirge erschwert. Die<br />

oberen 9 m des Deckgebirges bestehen aus<br />

quartären Lockergesteinsschichten <strong>und</strong> teils<br />

tonig-bindigen Material.<br />

Zur Stabilisierung des benannten<br />

Deckgebirgsbereiches wurde eine ringförmige<br />

Bohrpfahlwand bis zur Tiefe des anstehenden,<br />

festen Gebirges er<strong>stellt</strong>. Der Innenbereich des<br />

Bohrpfahlringes wurde ebenfalls zementiert.<br />

Die Aufstellfläche des Bohrgerätes wurde aus<br />

lagenweise verdichtetem Ausbruchsmaterial<br />

<strong>und</strong> einer F<strong>und</strong>amentplatte er<strong>stellt</strong>. Die<br />

F<strong>und</strong>amentplatte wurde so ausgelegt, dass die<br />

Zugkräfte der verankerten Raisebohrmaschine<br />

beim Pilotbohren <strong>und</strong> die Druckkräfte beim<br />

eigentlichen Erweiterungsbohren aufgenommen<br />

werden können. Das Betonf<strong>und</strong>ament dient<br />

nicht nur als Widerlager beim Einsatz des<br />

Bohrgerätes, sondern verteilt die Auflast der<br />

Maschine so, dass eine Sicherheit gegen<br />

Einsinken <strong>und</strong> Kippen vorhanden ist.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

Bohrplatz<br />

Wasserschloss<br />

nördlich Seewis-Dorf,<br />

Bohrf<strong>und</strong>ament <strong>und</strong><br />

Bohrpfahlpositionen<br />

für Gebirgsvergütung.<br />

(Foto: Mitarbeiter TS<br />

Gruppe)<br />

Installation der HG 160-2<br />

Bohranlage.<br />

(Foto: Mitarbeiter TS Gruppe)<br />

Oben: Drehbohrkopf der HG 160-2 mit<br />

Gestängegeber.<br />

Unten: Durchschlag der Pilotbohrung,<br />

Erweiterungsmeißel montiert.<br />

(Foto: Mitarbeiter TS Gruppe)<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Projektverlauf<br />

Zum Erstellen des<br />

Wasserschlosses war es<br />

erforderlich, 48,8 m vertikal<br />

zu bohren <strong>und</strong> dabei unter<br />

Tage punktgenau die Firste<br />

der Installationskammer zu<br />

erreichen. Seitens Timdrilling <strong>und</strong><br />

an Hand der Informationen zur<br />

geologischen Situation wurde<br />

diese Bohrung ohne Einsatz eines<br />

Richtbohrsystems angeboten.<br />

Der Bohrstrang wurde dazu beim<br />

Pilotbohren mit 12¼’’ Durchmesser<br />

mit 5 Stabilisatoren von jeweils 1,5<br />

m Länge versteift. Eine Führung<br />

des Bohrstranges ist in den<br />

ersten 9 m Bohrmetern vor allem<br />

durch die homogene Zementation<br />

der Bohrpfähle gewährleistet<br />

gewesen.<br />

Als Bohrspülung wurde<br />

Frischwasser ohne zusätzliche<br />

B o h r s p ü l u n g s k o m p o n e n t e n<br />

eingesetzt <strong>und</strong> im Kreislauf über<br />

ein Absetzbecken mit 30 m³<br />

Fassungsvermögen gepumpt. Die<br />

Pilotbohrung ist in 1,5 Arbeitstagen<br />

fertig ge<strong>stellt</strong> worden.<br />

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38


Anschließend wurde in der untertägigen<br />

Installationskammer der Erweiterungskopf, ein CRH3 mit<br />

1,05 m Schneiddurchmesser der Firma Sandvik, montiert<br />

<strong>und</strong> das Bohrloch von unten nach oben innerhalb von 1,5<br />

Arbeitstagen aufgeweitet.<br />

Rückblickend lässt sich zusammenfassen, dass die<br />

Bohrung exakt, entsprechend der Anforderungen <strong>und</strong> zur<br />

vollen Zu friedenheit des Auftraggebers er<strong>stellt</strong> worden ist.<br />

Es wurden beim Bohren keine unerwarteten geologischen<br />

Bedingungen angetroffen.<br />

Ausblickend wird das Wasserschloss durch den<br />

Auftraggeber mit einer zentrierten Stahlvorrohrung<br />

DN800 versehen <strong>und</strong> mit Betonsuspension im Ringraum<br />

hinterfüllt.<br />

Auch hier Lob <strong>und</strong> Dank an den Auftraggeber für die<br />

hervorragende Vorbereitung <strong>und</strong> den projektbegleitenden<br />

Service.<br />

Stolleneingang zur Installationskammer.<br />

(Foto: Mitarbeiter TS Gruppe)<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

Autoren:<br />

Tilo Jautze & Joachim Gerbig<br />

Fazit<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Mit den darge<strong>stellt</strong>en Projekten hat sich die Thyssen<br />

Schachtbau GmbH im Alpenraum einen guten Ruf als<br />

leistungsstarkes <strong>und</strong> zuverlässiges Raisebohrunternehmen<br />

erworben.<br />

Mehrere Projekte im Wasserkraftwerksbau <strong>und</strong> im<br />

Bergbau befinden sich in der Angebotsphase. Die Thyssen<br />

Schachtbau GmbH steht bereit für beste Bauausführung.<br />

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />

Thyssen Schachtbau GmbH<br />

Sandstraße 107-135<br />

45473 Mülheim an der Ruhr | Deutschland<br />

Tel.: +49 (0)208 - 30 02 0<br />

Fax: +49 (0)208 - 30 02 3 95<br />

eMail: info@ts-gruppe.com<br />

Internet: www.thyssen-schachtbau.de<br />

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39


Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

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40


Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Massenbewegungen in Tontagebauen von Rheinland-Pfalz<br />

von Ansgar Wehinger<br />

Landesamt für Geologie <strong>und</strong> Bergbau Rheinland-Pfalz | Mainz | Deutschland<br />

Im Tonrevier des Westerwaldes ist europaweit die höchste Zahl <strong>und</strong> räumliche Dichte an<br />

Tontagebauen vorhanden. Die sedimentären Tone des Tertiär weisen zum Teil nur geringe<br />

Scherfestigkeiten auf. Das Bestreben die Lagerstätten möglichst vollständig zu gewinnen führt<br />

insbesondere in Verbindung mit ungünstigen geologischen Randbedingungen vergleichsweise<br />

häufig zu Böschungsinstabilitäten <strong>und</strong> Massenbewegungen (Abb. 1). Wiederholt sind dadurch<br />

auch angrenzende Bauwerke, wie Siedlungen, Straßen <strong>und</strong> Bahntrassen, gefährdet. Die aus<br />

Schadensfällen gewonnenen Erfahrungen werden dokumentiert, um für zukünftige Tagebaue<br />

deren Planung optimieren zu können.<br />

Westerwälder Ton<br />

Das Kannenbäckerland ist Teil des Westerwaldes <strong>und</strong><br />

liegt in Rheinland-Pfalz (B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland).<br />

Hier kommen bis 70 m mächtige Tonlagerstätten vor,<br />

die sowohl mengen- als auch qualitätsmäßig zu den<br />

bedeutendsten Tonvorkommen Mitteleuropas zählen. Über<br />

50 Tagebaue fördern jährlich etwa 3 Millionen Tonnen Ton.<br />

Die Tone entstanden in der Zeit des Tertiärs (vor 65 bis 2,6<br />

Millionen Jahren) unter Festlands-Bedingungen durch<br />

Verwitterung der 400 Millionen Jahre alten Tonschiefer des<br />

Rheinischen Schiefergebirges. Die Lagerstätten zeichnen<br />

sich durch ihre große Zahl <strong>und</strong> zum Teil sehr gute Qualität<br />

Abb. 1:<br />

Beispiel für eine<br />

Böschungsrutschung<br />

in einem Tontagebau in<br />

der Verbandsgemeinde<br />

Wirges im Westerwald<br />

(B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland) (Foto:<br />

Wehinger 2002).<br />

verschiedener Tonsorten aus. Ein Qualitätsmerkmal ist<br />

der Tonerde-Gehalt (Al 2 O 3 ). Übliche Tonerde-Gehalte<br />

reichen von etwa 15 M. % („magerer“ Ton) bis über<br />

30 M. % („fetter“ Ton). Der Tonerde-Anteil ist in der Regel an<br />

die Tonminerale geb<strong>und</strong>en, weshalb die Plastizität <strong>und</strong> damit<br />

die Scherfestigkeit der Tone auch vom Aluminium-Gehalt<br />

bestimmt werden. Die Tone des Westerwaldes setzen sich<br />

überwiegend aus den Tonmineralen Illit <strong>und</strong> Kaolinit sowie<br />

aus Quarz zusammen. Im Einzelfall kommen auch Smektit-<br />

bzw. Montmorillonit-reiche Tonlagen vor, die sich unter<br />

Anderem durch ein erhöhtes Wasseraufnahmevermögen<br />

<strong>und</strong> geringere Scherfestigkeiten ausweisen.<br />

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41


Fallbeispiel<br />

In der Verbandsgemeinde Westerburg sind im<br />

Winter 2004/2005 in einer parallel zu einem Tontagebau<br />

gelegenen Kreisstrasse Risse aufgetreten (Abb. 2). Die<br />

Hauptgleitfläche erstreckte sich von der Fahrbahnmitte bis<br />

zum etwa 20 m tiefer gelegenen Fuß der Tagebauböschung.<br />

Die Gleitfläche lief etwa horizontal aus. Dabei rutschten<br />

ausgeprägt plastische Tone auf geringer plastischen<br />

Tonen ab. Im Vorfeld der Rutschung wurden im oberen<br />

Böschungsbereich Wasseraustritte beobachtet. Die<br />

Böschung wies eine Generalneigung von etwa 30° auf.<br />

Einzelböschungen waren bis zu 80° steil geneigt (Abb.<br />

3). Das Böschungssystem war somit – insbesondere<br />

bei Wassereinfluss – übersteilt <strong>und</strong> nicht dauerhaft<br />

standsicher.<br />

Nach der Erk<strong>und</strong>ung in Form von Feld- <strong>und</strong><br />

Laboruntersuchungen wurde zunächst das Rutschereignis<br />

rückgerechnet (Abb. 4). Mit den dabei gewonnenen<br />

Bodenkenngrößen konnte die Sanierung bemessen werden.<br />

Folgende Einzelmaßnahmen wurden durchgeführt:<br />

Abb. 3: (unten)<br />

Böschung des Tontagebaus unmittelbar neben der geschädigten<br />

Straße (im Bild links). Hier werden zur Bestimmung der Scherfestigkeit<br />

Flügelsondierungen durchgeführt (Foto: Wehinger 2005). .<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Abb. 2: (oben)<br />

Abriss inmitten einer Straße, die oberhalb<br />

eines Tontagebaus verläuft (im Bild rechts)<br />

(Foto: Wehinger 2005).<br />

.<br />

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42


• Die Straße wurde rückverlegt <strong>und</strong> abgesenkt (Verringerung<br />

der Auflast).<br />

• Der Straßenunterbau wurde verstärkt.<br />

• Am Fuß der Rutschung wurden Kästen aus grobstückigem<br />

Trachyt <strong>und</strong> Basalt herge<strong>stellt</strong>. Der Ton wurde bis 3 m Tiefe<br />

unter die Gleitsohle ausgehoben <strong>und</strong> durch insgesamt 4 m<br />

hohe Kästen aus Grobkorn ersetzt.<br />

• Die Böschungsvorschüttung wurde in Sandwichbauweise<br />

neu aufgebaut. Tonige Lagen wurden mit Grobkorn stabilisiert.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Die einzelnen Arbeitsebenen sind treppenförmig mit leichtem<br />

Gefälle in Richtung Tongrube angeordnet worden.<br />

• Es wurden Maßnahmen zur Verhinderung des konzentrierten<br />

Eintrags von Oberflächen- <strong>und</strong> Niederschlagswasser in den<br />

Untergr<strong>und</strong> ausgeführt.<br />

Die Abbildung 5 zeigt eine während der<br />

Sanierungsarbeiten entstandene Aufnahme. In der<br />

Abbildung 6 ist die rechnerische Überprüfung der<br />

Sanierung dokumentiert.<br />

Abb. 4:<br />

Nachrechnung der Rutschung. Der Sicherheitsbeiwert liegt mit h= 0,98 knapp unter dem Grenzgleichgewicht. Entsprechend der Verwertung<br />

der Lagerstätte wurden sieben verschiedene Tonqualitäten mit Reibungswinkeln in der Größe von j= 16-30,° <strong>und</strong> Kohäsionen c= 5-10 kN/m 2<br />

unterschieden.<br />

Abb. 5:<br />

Böschung des Tontagebaus in der Verbandsgemeinde Westerburg unmittelbar neben der geschädigten Straße (im Bild rechts) während der<br />

Sanierungsarbeiten: Die Rutschmassen wurden abschnittsweise ausgekoffert <strong>und</strong> durch reibungsfestes Material – hier grobstückige Trachyt-<br />

<strong>und</strong> Basaltstücke – ersetzt. Rechts ist die Geländeoberfläche bereits zum Teil tiefer gelegt (Foto: Wehinger 2005).<br />

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43


Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Abb. 6:<br />

Standsicherheitsberechnung für den sanierten Zustand (vergleiche mit Abb. 4). Nach der Sanierung mit Austausch der Rutschmassen ergibt<br />

sich eine rechnerische Sicherheit h= 1,42.<br />

Geotechnische Erfahrungen<br />

Für die Rutschungen von Böschungen in Tontagebauen<br />

des Westerwaldes können folgende Erfahrungen<br />

zusammen gefasst werden:<br />

• Insbesondere am Fuß von Rutschungen ist die Gleitfläche<br />

häufig an vorgegebene Schwächezonen geb<strong>und</strong>en.<br />

Solche Schwächezonen können wasserführende bzw.<br />

wasserempfindliche Zwischenschichten (sandige oder<br />

kohlige Lagen), Tone mit geringer Scherfestigkeit, Sohlen<br />

ehemaligen Altbergbaus oder auch nur die Grenzfläche<br />

zwischen sehr unterschiedlich plastischen Tonen sein. Auf<br />

solche Schwächezonen ist während des Abbaubetriebs<br />

besonders zu achten. Erforderlichenfalls kann hier die<br />

Gewinnung nur abschnittsweise erfolgen.<br />

• Häufig liegen Bruchkörper mit einer polygonalen Bruchfigur<br />

vor. Obwohl Ton zu den Lockergesteinen zählt, führen in<br />

dem kohäsiven Material Trennflächen<br />

bzw. Unstetigkeiten vielfach zu<br />

Blockgleitungen, wie dies sonst eher bei<br />

Festgesteinen zu beobachten ist.<br />

• Viele Rutschungen sind durch<br />

anfallendes Wasser gesteuert. Der<br />

Drainage bzw. schadlosen Fassung <strong>und</strong><br />

Ableitung aller Arten von Wasser kommt<br />

sowohl bei der Vorbeugung als auch<br />

der Sanierung von Rutschungen eine<br />

besondere Bedeutung zu (Abb. 7).<br />

• Ebenfalls aus Gründen der<br />

Wasserverfügbarkeit ist die<br />

höchste Rutschungsaktivität in den<br />

Frühjahrsmonaten zu verzeichnen.<br />

• Bei günstigen Verhältnissen, das heißt es stehen<br />

ausschließlich ungestört gelagerte, illitisch-kaolinitische<br />

Tone ohne Wasserzutritte an, wurde aus der Rückrechnung<br />

verschiedenster Schadensfälle für das Grenzgleichgewicht<br />

(h = 1,0) ein Ersatzreibungswinkel j= 26-27° (bei Kohäsion c<br />

= 0) ermittelt.<br />

• Bei ungünstigen Verhältnissen, wie beispielsweise<br />

bei Anstehen von montmorillonitischen Tonen oder<br />

stark wasserführender Zwischenschichten (z.B. Sandoder<br />

Braunkohle-Bänder), ergeben sich rechnerisch<br />

Ersatzreibungswinkel sogar unter j= 15-17° (bei Kohäsion<br />

c = 0).<br />

Abb. 7:<br />

Beispiel für eine Böschungsrutschung in einem Tontagebau in<br />

der Verbandsgemeinde Montabaur. Hier ist durch die Rutschung<br />

eine Straße abgebrochen. In die Rutschung fließ unkontrolliert<br />

Oberflächenwasser aus der Wegeentwässerung <strong>und</strong> verschlechtert<br />

die Standsicherheitssituation zusätzlich (Foto: Wehinger 2007).<br />

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44


Bodenmechanische Kennwerte<br />

In der Tabelle 1 sind für die beiden genannten<br />

Tonvarianten charakteristische Kennwerte <strong>und</strong> deren<br />

typischen Bandbreiten zusammenge<strong>stellt</strong>. Es ist<br />

besonders darauf hinzuweisen, dass selbstverständlich<br />

im konkreten Einzelfall die tatsächlichen geologischbergbautechnischen<br />

Gegebenheiten zu prüfen sind. Die<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Tab. 1:<br />

Tabelle mit charakteristischen, bodenmechanischen Kennwerten <strong>und</strong> der typischen Bandbreite von unterschiedlichen Tonen im Westerwald.<br />

Die Kennwerte wurden über bodenmechanische Laborversuche sowie die Rückrechnung der Standsicherheit bei Böschungsbrüchen ermittelt.<br />

Tonart / Parameter Statistik<br />

Smektitische Tone, Tuff-Bänder,<br />

kohlige Tone, ausgeprägt<br />

plastische Tone, wasserführende<br />

bzw. wasser-empfindliche oder<br />

gestörte Zwischenlagen<br />

Illitische bis kaolinitische Tone,<br />

ungestörte Lagerung, leicht bis<br />

ausgeprägt plastisch<br />

Abb. 8:<br />

Zusammenstellung der bodenmechanischen<br />

Versuchsergebnisse von Tonen des Westerwaldes<br />

aus verschiedenen Tagebauen. Bemerkenswert ist<br />

die positive Korrelation des Aluminium-Gehalts mit<br />

den plastischen Eigenschaften.<br />

Feuchtwichte<br />

Plastizitätszahl<br />

Wasseraufnahmevermögen<br />

Reibungswinkel<br />

Kohäsion<br />

g [kN/m³] IP [%] wmax [%] j' [°] c' [kN/m²]<br />

Charakteristischer Wert 18 30 90 15 0<br />

Typische Bandbreite 16-20 25-35 60-120 10-20 0-10<br />

Charakteristischer Wert 20 25 60 22 5<br />

Typische Bandbreite 18-22 20-30 40-80 17-27 0-40<br />

angegebenen Werte dienen vor allem zur Projektierung<br />

sowie Plausibilitätsprüfungen bzw. generellen<br />

Standsicherheitseinschätzungen von Tagebauen.<br />

In der Tabelle 1 ist auch das Wasseraufnahmevermögen<br />

aufgeführt. Statistische Auswertungen zeigen, dass<br />

diese Eigenschaft stark mit der Plastizität bzw. dem<br />

Scherverhalten <strong>und</strong> der chemisch-mineralogischen<br />

Zusammensetzung<br />

korreliert. Somit<br />

steht ein relativ<br />

einfacher Versuch<br />

zur Abschätzung<br />

der genannten<br />

Eigenschaften zur<br />

Verfügung (Abb. 8).<br />

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />

Landesamt für Geologie <strong>und</strong> Bergbau Rheinland-Pfalz<br />

Geologiedirektor Dipl.-Geol. Ansgar Wehinger<br />

Emy-Roeder-Str. 5<br />

D-55129 Mainz | Deutschland<br />

Tel.: +49 (0) 6131 - 92 54 - 367<br />

eMail: ansgar.wehinger@lgb-rlp.de<br />

Internet: www.lgb-rlp.de<br />

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45


Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Monitoring von Tagebaurandböschungen mittels Vertikal-<br />

Inklinometer<br />

von Dr.-Ing. Dieter Dahmen<br />

Gebirgs- <strong>und</strong> Bodenmechanik, RWE Power AG | Bergheim | Deutschland<br />

Hintergr<strong>und</strong><br />

Im Tagebau kommt es infolge der Massenentnahme<br />

durch den Gewinnungsprozess zu Spannungsänderungen<br />

<strong>und</strong> damit Verformungen im Lockergebirge. Aufgr<strong>und</strong><br />

der Schichtung des Gebirges konzentrieren sich<br />

Verformungen insbesondere in Böden mit niedriger<br />

Festigkeit <strong>und</strong> auf Bereiche, in denen Schichten mit stark<br />

unterschiedlichen Scherfestigkeiten aneinander grenzen.<br />

Da sich die Scherfestigkeit eines Bodens mit zunehmender<br />

Deformation ändert <strong>und</strong> ggf. bis zu einem residuellen Wert<br />

abnehmen kann, ist eine frühzeitige Identifizierung von<br />

hoch-ausgelasteten Bereichen für die Beurteilung der<br />

Standsicherheit der Böschung von hoher Bedeutung, da<br />

sich dort Versagenszonen ausbilden können.<br />

Zur Beobachtung des Verformungsverhaltens werden<br />

meist terrestrische Messungen an den Oberflächen von<br />

Böschungen nach deren Fertigstellung durchgeführt.<br />

Mittels Inklinometermessungen können ergänzend<br />

Verschiebungen im Gebirge gemessen werden. Auf der<br />

Gr<strong>und</strong>lage von Inklinometermessungen können Aussagen<br />

zum Verformungsverhalten im Inneren von Böschungen<br />

getätigt werden. Insbesondere dienen sie im Tagebau zur<br />

Identifizierung bewegungsaktiver Horizonte innerhalb von<br />

Randböschungen.<br />

Sie erlauben eine Überwachung des<br />

Verformungsverhaltens von Horizonten geringer<br />

Scherfestigkeit, für die bei Standsicherheitsberechnungen<br />

Bruchmechanismen identifiziert wurden <strong>und</strong> dienen<br />

damit der Überwachung der Böschungsstandsicherheit<br />

sowie der Korrelation von Verformung <strong>und</strong> Aushub<br />

durch die Gewinnungsgeräte; zukünftig sollen sie durch<br />

den Vergleich mit Verformungsprognosen eine weiter<br />

verbesserte Aussage über den Zustand einer Böschung<br />

erlauben.<br />

Abb. 1:<br />

Messprinzip Inklinometer<br />

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46


Historie/Entwicklung<br />

Im Juni 1985 wurden im Rheinischen Revier erstmals<br />

Vertikalinklinometer in Tage-bauböschungen eingesetzt.<br />

Dies erfolgte wegen der großen Teufen <strong>und</strong> der zu<br />

erwartenden Verformungen in Verbindung mit Vierkant-<br />

Stahlrohren, die in Untersuchungsbohrungen eingebaut<br />

wurden. Seit 2002 werden auch für die Entwässerung<br />

nicht mehr nutzbare Brunnenröhren zum Einbau solcher<br />

Inklinometerrohre verwendet. Ebenfalls in 2002 erfolgte<br />

die Beschaffung eines automatisierten Messanhängers<br />

sowie von Inklinometermessketten zur kontinuierlichen<br />

Überwachung einzelner Verformungshorizonte. In 2005<br />

wurden <strong>neue</strong> Rollenführungen für die Inklinometersonden<br />

entwickelt, <strong>und</strong> in 2008 erfolgte die Beschaffung eines<br />

semimobilen Messcontainers als Ersatzsystem sowie<br />

einer Videokamera zur Begutachtung von Schäden in<br />

Inklinometerrohren.<br />

Zur Messung einer evtl. vorhandenen Torsion der<br />

Messrohre wurden auch Drehwinkelsonden entwickelt,<br />

die allerdings aufgr<strong>und</strong> der Führungsungenauigkeiten<br />

nicht reproduzierbare Messergebnissen erbrachten. Der<br />

Einsatz von Torsionsmessgeräten mit Kreiselkompass<br />

scheitert derzeit noch an deren zu großen Abmessungen.<br />

Die seit 1991 verwendeten Vierkant-Quadratprofil-<br />

Stahlrohre in der Dimension 110 mm x 110 mm werden<br />

beim Einbau mittels geschweißter Muffen wasserdicht<br />

verb<strong>und</strong>en. Die Messrohre werden mit der Diagonale<br />

(A-Richtung) in Fallrichtung der Böschung eingebaut. Die<br />

bei RWE Power verwendeten Messsonden werden mit<br />

Rollenführungen in der Diagonale des Messrohres geführt;<br />

sie besitzen eine Länge von 2 m, sind allerdings einkürzbar<br />

auf 1 m <strong>und</strong> 0,5 m um die Messung auch stärker verformter<br />

Messrohre <strong>und</strong> eine Erhöhung der Messauflösung<br />

zu gewährleisten. Eine in 2005 neu entwickelte<br />

Sondenführung verhindert das „Steckenbleiben“ der<br />

Sonde beim Herausfahren. Die Messsonden besitzen<br />

Neigungssensoren für die A-Richtung (Fallrichtung der<br />

Böschung) <strong>und</strong> die um 90° im Uhrzeigersinn gedrehte<br />

B-Richtung.<br />

Die mit der Ausrüstung erzielbaren Genauigkeiten<br />

liegen maximal bei 0,1 mm/2 m, in der Praxis werden<br />

0,2 mm/2 m erreicht. Da der Entwurf der Neufassung der<br />

DIN 4107-1 höhere Genauigkeiten fordert, läuft derzeit<br />

über den DEBRIV ein Einspruchverfahren.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

Abb. 2:<br />

konventionelle (oben) <strong>und</strong> neu<br />

entwickelte Sondenführung (unten)<br />

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47


Durchführung von Messungen<br />

Der seit 2002 eingesetzte teilautomatisierte Messanhänger erlaubt<br />

eine 1-Mann-Bedienung, eine schnellere Messung <strong>und</strong> eine Steigerung<br />

der Genauigkeit durch automatische Positionierung. Dazu ist das Kevlarverstärkte<br />

Messkabel mit Teufen- <strong>und</strong> Induktionsmarken versehen.<br />

Die maximale Messteufe (Messkabellänge) beträgt 600<br />

m, die tiefste bisher gemessene Bohrung hatte eine Teufe<br />

von 498 m.<br />

In den letzten 15 Jahren wurde eine „Messleistung“ von<br />

730.000 Messmetern erbracht; das bisher leistungsstärkste<br />

Jahr war 1994 mit 97.000 Messmetern.<br />

Anordnung der Meßstellen<br />

Werden Inklinometermessstellen außerhalb des<br />

späteren Aushubbereiches angeordnet, kann der<br />

Deformationsprozess über einen langen Zeitraum<br />

beobachtet werden. Inklinometermessstellen, die im<br />

Bereich des späteren Aushubs herge<strong>stellt</strong> werden,<br />

müssen dem Aushubfortschritt folgend er<strong>stellt</strong>, sowie<br />

ggf. überbaggert (eingekürzt) <strong>und</strong> wieder aufgewältigt<br />

werden. In den Tagebauen der RWE Power AG werden<br />

Inklinometerbohrungen daher üblicherweise vorlaufend<br />

in Niveau <strong>und</strong> Lage festgelegt <strong>und</strong> möglichst erst dann<br />

er<strong>stellt</strong>, wenn die entsprechende Gewinnungssohle diese<br />

Schnittlage innerhalb der Randböschung freigeschnitten<br />

hat. Damit sind kein Bohren im „offenen Tagebaufenster“<br />

<strong>und</strong> keine Überbaggerung der Inklinometerbohrung<br />

erforderlich. Darüber hinaus ist die Lebensdauer der<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Bohrung optimiert, da die vor der Erstellung innerhalb des<br />

Lockergebirges abgelaufene Verformung für eine Bohrung<br />

nicht relevant ist.<br />

Wenn bei starken Verformungen die Durchgängigkeit<br />

der Sonde durch das Vierkantrohr - auch eingekürzt auf<br />

0,5 m - nicht mehr gegeben ist, muss eine Messbohrung<br />

aufgegeben <strong>und</strong> zementiert werden.<br />

Auswertung von Messungen<br />

Abb. 3:<br />

Automatisierter Messanhänger<br />

Bezüglich der Auswertung waren bei Einsatz analoger<br />

Messtechnik anfangs nur relative Bewegungen interessant<br />

(Teufenlage von Verformungshorizonten, Unterscheidung<br />

zonale oder trennflächenartige Verformung). Aufgr<strong>und</strong> der<br />

begrenzten Genauigkeiten wurde bei der Auswertung ein<br />

Schwellenwert von 1 mm (sog. „Schwelle 1“) eingeführt,<br />

unterhalb dessen der gemessene Einzelwert nicht<br />

berücksichtigt wurde. Damit war aber kein Vergleich<br />

zwischen terrestrisch gemessener Kopfpunktbewegung<br />

<strong>und</strong> der aus der Inklinometermessung resultierenden<br />

Kopfpunktbewegung möglich, da das Inklinometerergebnis<br />

zu geringe Verformung ergab. Mit den höheren<br />

Genauigkeiten der digitalen Messtechnik ab 1994 konnte<br />

der Schwellenwert 1 mm entfallen <strong>und</strong> damit ist heute<br />

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48


ein Vergleich zwischen der aus terrestrischer Messung <strong>und</strong> der<br />

aus Inklinometermessung ermittelten Kopfpunktbewegung möglich.<br />

Aus der Differenz beider Messungen ergibt sich die Bewegung des<br />

- bei der üblichen Auswertung von Inklinometermessungen als fest<br />

angenommenen - Fußpunktes.<br />

Aktuell werden bei RWE Power 22 Bohrungen im Rheinischen<br />

Revier gemessen, davon 18 Bohrungen im Tagebau Hambach<br />

(davon 2 ehemalige Brunnen), sowie je 2 Bohrungen in den<br />

Tagebauen Garzweiler <strong>und</strong> Inden.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Die Bereitstellung der Messergebnisse erfolgt nach der Auswertung webbasiert auf einem internen Datenserver<br />

für einen ausgewählten Nutzerkreis aus den Tagebauen <strong>und</strong> den Planungsabteilungen. Beim Vergleich zwischen<br />

gemessenen <strong>und</strong> prognostizierten Verformungen ist für die Berechnung der Zeitbezug der Verformungen zu beachten, da<br />

Inklinometermessungen nur Verformungen nach Herstellung der Bohrung erfassen können.<br />

Abb. 5:<br />

Entwicklung Inklinometerverformung bei<br />

Bezug auf markscheiderisch gemessene<br />

Kopfpunktbewegung.<br />

Abb. 4:<br />

Entwicklung Inklinometerverformung<br />

bei Bezug auf festen Fußpunkt.<br />

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49


Zusammenfassung<br />

Inklinometermessungen haben sich in den letzten<br />

25 Jahren zu einem unverzichtbaren Hilfsmittel zur<br />

Beurteilung des Zustandes <strong>und</strong> damit der Standsicherheit<br />

von Tagebaurandböschungen im Rheinischen<br />

Braunkohlenrevier entwickelt.<br />

Sie dienen zur frühzeitigen in-situ-Lokalisierung von<br />

Verformungszonen <strong>und</strong> geringmächtigen einzelnen<br />

Verformungshorizonten.<br />

Sie erlauben damit Rückschlüsse auf die Ursachen von<br />

Böschungsverformungen <strong>und</strong> sind damit eine wichtige<br />

Ergänzung der terrestrischen markscheiderischen<br />

Messungen.<br />

Die Messeinrichtungen <strong>und</strong> Auswertungen wurden an die<br />

speziellen Anforderungen <strong>und</strong> Randbedingungen bei RWE<br />

Power angepasst <strong>und</strong> werden ständig weiterentwickelt.<br />

ANZEIGE<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />

RWE Power Aktiengesellschaft<br />

Dr.-Ing. Dieter Dahmen<br />

Gebirgs- <strong>und</strong> Bodenmechanik,<br />

Giersbergstrasse<br />

50126 Bergheim | Deutschland<br />

Tel.: +49 (0) 22 71 - 751 - 22 782<br />

Fax: +49 (0) 22 71 - 751 - 22 122<br />

eMail: d.dahmen@rwe.com<br />

Internet: www.rwe.com<br />

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50


Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Wissen, was los ist -<br />

Die Anwendung von Web-basierten Monitoring- <strong>und</strong> Analyse-<br />

Plattformen für die Überwachung von Böschungen in<br />

Steinbrüchen <strong>und</strong> Tagebauen<br />

von Thomas Graf, Timothy D. Fyfe<br />

FUGRO CONSULT GmbH | Berlin | Deutschland<br />

Die Gewährleistung der betriebstechnischen <strong>und</strong> arbeitstechnischen Sicherheit gehört<br />

heutzutage zu den wichtigsten Kernbereichen beim Betrieb von Steinbrüchen <strong>und</strong> Tagebauen.<br />

Dabei ist die geotechnische Standsicherheit der Böschungen im Tagebaubetrieb ein nicht zu<br />

unterschätzendes Gefahrenpotenzial.<br />

Böschungsrutschungen entstehen dabei i.d.R., wenn<br />

durch ein oder mehrere Faktoren (z.B. geometrische,<br />

geologische oder hydrologische Verhältnisse), die<br />

Scherfestigkeit des anstehenden Materials geschwächt<br />

wird, beziehungsweise die äußeren treibenden Kräfte<br />

größer werden als die inneren haltenden Kräfte.<br />

Im Festgestein treten Standsicherheitsprobleme im<br />

Wesentlichen durch ein Abgleiten auf vorgegebenen<br />

Gleitflächen auf. Neben dem Abgleiten ist hier auch ein<br />

mögliches Abkippen zu beachten. Die Schwächezonen<br />

werden hierbei durch das im Fels vorhandene<br />

Kluftsystem gebildet. Neben den klassischen<br />

Böschungsbrüchen wie oben beschrieben besteht in<br />

wassergesättigten Kippenbereichen die Gefahr einer<br />

Verflüssigung, dem sogenannten Setzungsfließen.<br />

Dieser Gefügezusammenbruch, beispielsweise im<br />

Böschungsfuß einer im Wasser stehenden Kippe<br />

bewirkt in aller Regel das Versagen<br />

des gesamten darüber befindlichen<br />

trockenen Böschungssystems.<br />

Die dadurch entstehende rasante<br />

Dynamik ist akut lebensgefährlich.<br />

In der Vergangenheit hat dies im<br />

Braunkohlentagebau zu mehr als einem<br />

Dutzend tödlicher Unfälle geführt, aber<br />

auch im Steine- <strong>und</strong> Erdenbergbau<br />

kann diese Gefahr auftreten. Besonders<br />

gefährdet sind dabei Spülkippen, die auf<br />

Gr<strong>und</strong> ihres Kornspektrum, der lockeren<br />

Lagerung <strong>und</strong> der Wassersättigung<br />

besonders gefährdet sind für<br />

Setzungsfließereignisse.<br />

Abb. 1:<br />

Laser-Tachymeter zur<br />

Hangüberwachung<br />

Sanieren kann man instabile Böschungen durch<br />

Veränderungen der Geometrie (Abflachung bzw.<br />

Herstellung von Bermen), durch Vorschüttungen<br />

bzw. Abtragungen am Böschungskopf bzw.<br />

durch technologische oder auch biologische<br />

Verbaumaßnahmen. Sanierungsmaßnahmen sind<br />

i.d.R. sehr aufwendig, kostenintensiv <strong>und</strong> im laufenden<br />

Tagebaubetrieb auch nur bedingt umsetzbar. Zur sicheren<br />

Überwachung von Böschungen in Tagebaubetrieben<br />

empfiehlt sich daher der Einsatz von modernen<br />

Monitoringsystemen. Damit lassen sich kurzfristig <strong>und</strong><br />

zeitnah Fragen beantworten wie: Wo befindet sich das<br />

Gr<strong>und</strong>wasser im Hang? Sind aktuell Bewegungen in der<br />

Böschung zu erkennen? Müssen Vorsichtsmaßnahmen<br />

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51


Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

getroffen werden? In der Vergangenheit bedeuteten derartige Fragestellungen aufwendige<br />

Feldmessungen, Monitoringkampagnen <strong>und</strong> Auswertungen. Die Ergebnisse solcher Messungen<br />

kamen i.d.R. zu spät wie zahlreiche Unglücke in der Vergangenheit gezeigt haben.<br />

Moderne Internet-basierte Anwendungen können dabei heutzutage leicht Abhilfe schaffen. In<br />

kürzester Zeit können vollautomatisch <strong>und</strong> in Echtzeit Antworten auf die oben ge<strong>stellt</strong>en Fragen<br />

geliefert werden. Das System sorgt dafür, dass immer alle relevanten Parameter vorliegen <strong>und</strong><br />

deren zeitliche Entwicklung schnell grafisch visualisiert <strong>und</strong> analysiert werden kann.<br />

Abb. 2:<br />

Auswahlbildschirm eines Webbasiertes<br />

Monitoringsystem<br />

Web-basierte Systeme verknüpfen gezielt Daten von<br />

unterschiedlichen Sensoren <strong>und</strong> Messpunkten im Feld<br />

zu aussagekräftigen Informationen <strong>und</strong> visualisierten<br />

Darstellungen. Verschiedenste Datenerfassungsgeräte<br />

<strong>und</strong> Sensoren, wie z.B. Tachymeter, Inklinometer,<br />

Extensometer, Piezometer, GPS, Webcams,<br />

Bohrlochsensoren, meteorologische Messgeräte u.v.m.<br />

können gleichzeitig aufgezeichnet <strong>und</strong> in Echtzeit von<br />

überall abgerufen werden.<br />

Die FUGRO CONSULT GMBH hat in den vergangenen<br />

Jahren auf Gr<strong>und</strong>lage der Software GeODin ein<br />

System entwickelt mit dem nach Installation eines<br />

Monitoringnetzwerkes vollautomatisch komplexe<br />

Böschungs- <strong>und</strong> Hangbereiche überwacht werden<br />

können. Derartige Systeme sind vielfach bereits<br />

erfolgreich in der Praxis eingesetzt worden.<br />

Vereinfacht arbeiten derartige Systeme wie folgt:<br />

Im zu überwachenden Bereich wird eine beliebige<br />

Anzahl von Messsensoren eingebaut. Die Sensoren<br />

messen in regelmäßigen Abständen vordefinierte<br />

Parameter <strong>und</strong> produzieren dabei Text-Dateien. Diese<br />

Dateien werden an einen im Feld installierten PC<br />

übertragen <strong>und</strong> dort zwischengespeichert.<br />

Vom Feld PC werden ereignis- oder zeitgesteuert die<br />

Text-Dateien auf einem FTP Server kopiert. Zusätzlich<br />

können die Textdateien täglich als Zip-Dateien auf<br />

dem Feld PC archiviert. Die Daten werden von einem<br />

FTP-Server abgeholt, dannach geprüft (sogenannte<br />

„Thresholds“) <strong>und</strong> dann automatisch in verschiedenen<br />

Tabellen in eine Datenbank geschrieben. Bei Bedarf <strong>und</strong><br />

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52


Ausgabe 02 | 2010<br />

Abb. 3:<br />

Beispiellayout zur Informationsdarstellung<br />

in Abhängigkeit der Ausgangswerte kann auch ein Pre-<br />

bzw. Post-Processing ausgeführt werden, bei dem <strong>neue</strong><br />

„virtuelle“, d.h. nicht gemessene sondern berechnete,<br />

Parameter entstehen können.<br />

Der GeODin Portal Server produziert Webdarstellungen<br />

in Echtzeit auf der Gr<strong>und</strong>lage der aktuell in der Datenbank<br />

vorhandenen Daten. Die gemessenen <strong>und</strong> berechneten<br />

Werte werden in GeODin-Layouts „on-the-fly“<br />

darge<strong>stellt</strong>, die jeder Webbrowser anzeigen kann. Die<br />

Darstellungen können dabei unterschiedlichste Grafiken<br />

<strong>und</strong> Informationen enthalten. Innerhalb der Darstellungen<br />

<strong>und</strong> Grafiken sind Verknüpfungen auf andere GeODin-<br />

Layouts (Webseiten) möglich. Diese können an variablen<br />

Textelementen oder auch an Zeitreihen festgelegt<br />

werden. Natürlich sind Verknüpfungen auch auf beliebige<br />

Webseiten <strong>und</strong> MapServer-Anwendungen möglich.<br />

Auf der Basis der GeODin-Platform erstellen Sie<br />

ein komplettes Web-Portal für die Präsentation Ihrer<br />

Datenbestände. Hierfür sind keinerlei Kenntnisse zu<br />

HTML-Programmierung oder Webseitengestaltung<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

erforderlich. In gewohnter GeODin-Arbeitsumgebung<br />

erstellen Sie Berichte, Darstellungen für geologische<br />

<strong>und</strong> geotechnische Sachverhalte <strong>und</strong> Grafiken aus<br />

vorliegenden Sensor-Ergebnissen. Eine Funktion zur adhoc-Erstellung<br />

von Berichten im PDF-Format ist ebenfalls<br />

enthalten.<br />

So können Sie ihren Nutzern des Web-Portals<br />

beispielsweise die Gesamtdokumentation einer Bohrung<br />

anbieten. Dies kann direkt auf der Webseite in mehreren<br />

Einzellayouts wie Kopfblatt, Profildarstellung <strong>und</strong><br />

Ausbauplan erfolgen <strong>und</strong> gleichzeitig einen Link für den<br />

Download des Komplettberichtes zu dieser Bohrung<br />

als PDF-Datei bereitstellen. Als wichtiges Sicherheits-<br />

Feature ist es weiterhin möglich, auf der Datenbank<br />

Skripts auszuführen, die Alarm-Funktionen steuern. Dabei<br />

sind kritische Parameter frei definierbar <strong>und</strong> Sie können<br />

festlegen bei welchen Ereignissen ein Alarm ausgelöst wird.<br />

Falls ein Alarm-Event eintritt, wird je nach Voreinstellung<br />

eine SMS <strong>und</strong>/oder Email an bestimmte verantwortlichen<br />

Personen versendet. Auch das Verschicken periodischer<br />

Berichte an ausgewählte Empfänger <strong>und</strong> ist möglich.<br />

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53


Ereignissen ein Alarm ausgelöst wird. Falls ein Alarm-<br />

Event eintritt, wird je nach Voreinstellung eine SMS <strong>und</strong>/<br />

oder Email an bestimmte verantwortlichen Personen<br />

versendet. Auch das Verschicken periodischer Berichte<br />

an ausgewählte Empfänger <strong>und</strong> ist möglich.<br />

Wichtig dabei ist, dass die Systeme an die jeweils<br />

vorliegenden Bedürfnisse des Abbaubetriebes angepasst<br />

werden können. Somit lassen sie sich universell einsetzen<br />

<strong>und</strong> unterliegen keinerlei Einschränkungen. Weiterhin sind<br />

sie jederzeit unkompliziert erweiterbar. Selbstverständlich<br />

ist bei aller Konfigurierbarkeit <strong>und</strong> allzeitiger Zugänglichkeit<br />

die Sicherheit der sensiblen Daten vor unberechtigten<br />

Zugriffen garantiert. Damit steht den Abbaubetrieben<br />

eine hilfreiche <strong>und</strong> vergleichsweise preiswerte<br />

Palette an Werkzeugen parat, um den wachsenden<br />

Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden. Gleichzeitig<br />

können derartige Systeme dazu beigetragen, dass<br />

wirtschaftliche Ausfälle <strong>und</strong> finanzielle Schäden minimiert<br />

oder verhindert werden.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Abb. 4:<br />

Vereinfachtes Fließschema von der<br />

Datenerfassung zur Web-basierten<br />

Monitoringplattform<br />

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />

FUGRO CONSULT GMBH<br />

Thomas Graf<br />

Fachbereichsleiter Bergbau/Infrastruktur<br />

Wolfener Strasse 36V<br />

12681 Berlin | Deutschland<br />

Tel.: +49 (0) 30 93 - 651 - 331<br />

Fax: +49 (0) 30 93 - 651 - 300<br />

eMail: T.Graf@fugro.de<br />

Internet: www.fugro.de<br />

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54


Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Erk<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> Analyse des Untergr<strong>und</strong>es<br />

Gr<strong>und</strong>lage der Beurteilung der Standsicherheit von Böschungen<br />

von Dirk Bruhn<br />

Terra Control GmbH | Bad Nauheim | Deutschland<br />

Immer leistungsfähigere EDV-Systeme <strong>und</strong> moderne geotechnische Software zur Konstruktion<br />

<strong>und</strong> Berechnung von Böschungssicherungen <strong>und</strong> Standsicherheiten von Böschungen im Locker-<br />

<strong>und</strong> Festgestein haben zu einer erheblichen Vereinfachung der Bearbeitung geführt <strong>und</strong> liefern<br />

schnelle Resultate.<br />

Unsere Erfahrung des letzten Jahrzehnts zeigt, dass<br />

dieser Vorteil im Zuge des immer stärkeren Kostendruckes<br />

zu einer immer stärkeren Unterschätzung der Komplexität<br />

der jeweilig zu lösenden Aufgaben führt.<br />

Anhand eines Beispiels einer kleinen aber<br />

vergleichsweise tiefen Baugrube in Tonschiefern soll<br />

die Bedeutung der geotechnischen Untersuchung des<br />

Untergr<strong>und</strong>es herausgestrichen <strong>und</strong> erläutert werden.<br />

Die geotechnische / ingenieurgeologische Erk<strong>und</strong>ung<br />

hat im Wesentlichen folgende Fragestellungen zu klären:<br />

• Lithologische Zusammensetzung des Gesteins<br />

• Struktureller Aufbau (Trennflächengefüge)<br />

• Felsmechanische Kenngrößen<br />

• Wasserführung im Gestein auf den Trennflächen<br />

Dies wird in der Regel durch einen entsprechenden<br />

Erk<strong>und</strong>ungsumfang erzielt, welcher im Folgenden<br />

exemplarisch darge<strong>stellt</strong> wird:<br />

• Klärung der großräumigen geologischen Situation<br />

• Aufschlusspunkte sollten das Gebiet repräsentativ<br />

erfassen (z.B. DIN 4020)<br />

• Gegebenenfalls wird eine Nacherk<strong>und</strong>ung nötig<br />

• Aufschlussverfahren müssen die benötigte<br />

Aussagekraft <strong>und</strong> Eignung zur Probenahme besitzen<br />

(Bohrung, Schürfe, Sonderproben)<br />

• Gr<strong>und</strong>wasser sollte möglichst beobachtet,<br />

sinnvollerweise im Jahresgang beobachtet werden<br />

• Soll- / Ist-Abgleich der Situation während der Anlage<br />

der Böschung<br />

• Nachsorge durch regelmäßige Kontrolle<br />

Das nachfolgende Beispiel verdeutlicht die Entwicklung<br />

einer Baugrube unter zuvor trotz geotechnischen <strong>und</strong><br />

ingenieurgeologischen Untersuchungen nicht bekannten<br />

hochkomplexen Verhältnissen:<br />

Die Stadt Usingen plante eine Zweifeldsporthalle mit<br />

einer Tiefgarage in direkter Nachbarschaft zur bestehenden<br />

Schwimmhalle an einem Talabhang. Maßgeblich der<br />

Daten der geologischen Karte <strong>und</strong> bekannter Daten<br />

vorhergehender Baugruben im weiteren Umfeld der<br />

geplanten Baugrube würde die Aushubtätigkeit zum<br />

Auffahren der Baugrube in eine Lockergesteinsbedeckung<br />

aus Residuallehmen (Hanglehme) <strong>und</strong> darunter<br />

lagernden Tonschiefern der unterdevonischen Emsstufe<br />

einschneiden.<br />

Bisherige Erfahrungen mit diesem Untergr<strong>und</strong> in<br />

benachbarten Baugruben zeigten, dass die Verwitterung<br />

der Tonschiefer zum Teil mehrere Meter tief in den<br />

Tonschiefer hinein reicht.<br />

Die strukturgeologische Situation im Baufeld wird durch<br />

die für das rheinische Schiefergebirge typische Südwest /<br />

Nordost streichende Faltenstrukturen geprägt.<br />

Die gefaltete Schichtung wird durch eine engständige<br />

Schieferung <strong>und</strong> von zeitlich unterschiedlichen<br />

Generationen von Störungen durchlaufen.<br />

Unter ähnlichen strukturellen <strong>und</strong> geologischen<br />

Bedingungen wurden Baugruben <strong>und</strong> Böschungen im<br />

anstehenden Tonschiefer mit einem Böschungswinkel von<br />

β = 70° für temporäre Böschungen sicher <strong>und</strong> erfolgreich<br />

angelegt.<br />

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55


Auf Basis dieser Information wurde die geotechnische<br />

Baugr<strong>und</strong>untersuchung für das Baufeld anhand von<br />

2 Schürfgruben, 6 Rammkernbohrungen <strong>und</strong> zwei<br />

überschweren Rammsondierungen (DPG) mit einem 200 kg<br />

Rammbären sowie Ac = 20 cm² <strong>und</strong> d = 50 mm ausgeführt.<br />

Die Ergebnisse dieser Untersuchung bestätigten die<br />

oben zitierten <strong>und</strong> für das Baufeld angenommenen<br />

ingenieurgeologischen Verhältnisse:<br />

Unter einer Lockergesteinüberlagerung von Hanglehmen<br />

im Sinne von Residuallehmen mit Mächtigkeiten zwischen<br />

3 <strong>und</strong> 5 m wurde der verwitterte unterdevonische<br />

Tonschiefer angetroffen. Die Übergangszone zu den<br />

weniger stark verwitterten Tonschiefern reichte bis zu<br />

7,5 m unter Geländeoberkante.<br />

Die Klärung der strukturgeologischen<br />

Situation zeigte, dass die zukünftige<br />

Nordböschung der Baugrube durch<br />

die Trennflächen der jeweiligen<br />

strukturellen Elemente, im Wesentlichen<br />

der Schieferung, in einem Winkel von<br />

ca. 10° geschnitten wird. Weiterhin<br />

konnte nachgewiesen werden, dass<br />

die Baugrube strukturgeologisch im<br />

Bereich eines aufsteigenden Schenkels<br />

einer regionalen Nordwest vergenten<br />

Faltenstruktur lokalisiert ist.<br />

Die Schichtung <strong>und</strong> die Schieferung<br />

des Tonschiefers zeigten denselben<br />

Einfallswinkel, jedoch fällt die<br />

Schieferung etwas steiler ein als<br />

die Schichtung. Schichtflächen <strong>und</strong><br />

Schieferflächen wurden mit einem<br />

Einfallen zwischen 65° <strong>und</strong> 80° in<br />

Richtung zur Baugrube ermittelt.<br />

Die Bewertung der<br />

vorgenannten zusammengefassten<br />

Untersuchungsdaten resultierte in<br />

der Angabe eines wirtschaftlichen<br />

<strong>und</strong> sicheren Böschungswinkels für<br />

den Residuallehm von 50° <strong>und</strong> für den<br />

unterdevonischen Tonschiefer von 70°.<br />

Beide Böschungsbereiche sollten durch<br />

eine Berme mit 1 m Breite getrennt<br />

werden.<br />

Da unterschiedliche Ergebnisse der<br />

überschweren Rammsondierung sowie<br />

die Ergebnisse der Schürfgruben auf<br />

die Möglichkeit einer Inhomogenität<br />

hinwiesen, wurde für ein wirtschaftlich<br />

tragbares Management dieser im<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Zuge des Bodenaushubs möglicherweise auftretenden<br />

Inhomogenitäten festgelegt, dass der Unternehmer die<br />

Baugrube von Süd nach Nord, also vom flachen bis zum<br />

tiefen Ende über die gesamte Höhe der jeweils schrittweise<br />

freizulegenden nördlichen Böschung ausheben sollte.<br />

Im Zuge dieses Aushubes sollte täglich die strukturelle<br />

<strong>und</strong> geologische Situation der jeweiligen nördlichen<br />

Aushubböschung <strong>und</strong> der Aushubsohle überprüft werden.<br />

Auf diese Weise wären Inhomogenitäten im Untergr<strong>und</strong><br />

rechtzeitig vor Anlage der endgültigen Nordböschung<br />

erkannt worden <strong>und</strong> das Konzept der Böschungssicherung<br />

hätte angepasst werden können.<br />

Abb. 1:<br />

Entlang der zerstörten nördlichen Böschung wurden in<br />

Teilbereichen kleinformatige Duplexstrukturen festge<strong>stellt</strong>.<br />

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56


Angeblich aus wirtschaftlichen Gründen <strong>und</strong> wegen<br />

eines sehr engen Zeitplans wurde der Baugrubenaushub<br />

nicht nach der o.g. Empfehlung durchgeführt. Kurz vor<br />

der Profilierung der endgültigen nördlichen Böschung<br />

entwickelten sich in diesem Böschungsbereich mehrere<br />

Böschungsbrüche an der zu diesem Zeitpunkt 8 m hohen<br />

Böschung.<br />

Das in die Baugrube abgeglittene Schichtpaket des<br />

Tonschiefers sowie die weitere Instabilität der Böschung<br />

führten aus Sicherheitsgründen zu einer Sperrung des<br />

gefährdeten Bereiches.<br />

Die unmittelbare Erk<strong>und</strong>ung der entstandenen Situation<br />

zeigte, dass die Baugrubensohle komplett durch die<br />

Fahrspuren von Baggern <strong>und</strong> Dumpern zerfahren war <strong>und</strong><br />

keine Überwachung der geologischen Situation ermöglicht<br />

hat. Entgegen der Empfehlung wurde kein tägliches<br />

Monitoring der Untergr<strong>und</strong>situation durchgeführt.<br />

Die nachfolgende Untersuchung der strukturellen<br />

<strong>und</strong> geologischen Situation zeigt ein hochkomplexes<br />

Zusammenspiel von mehreren limitierenden<br />

strukturgeologischen Parametern:<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Entlang der zerstörten nördlichen Böschung wurden<br />

in Teilbereichen kleinformatige Duplexstrukturen (Abb. 1)<br />

festge<strong>stellt</strong>.<br />

Per Definition werden Duplexstrukturen durch<br />

Scherflächen begrenzt. Durch ihre Existenz bewiesen sie<br />

somit eine in den Tonschiefern lokalisierte Scherzone.<br />

Weitere Untersuchungen konnten zeigen, dass diese<br />

Scherzone durch mehrere nachfolgende Störungen<br />

erneut aktiviert wurde. Die relevanten Flächen dieser<br />

Scherzone zeigten bei einer südlichen Einfallsrichtung<br />

einen Einfallswinkel von 42° bis 50° nahezu parallel zur<br />

Böschungsneigung.<br />

Diese böschungsparallele Orientierung der Scherzone<br />

zusammen mit dem intensiv gestörten Material wurde als<br />

der Hauptgr<strong>und</strong> für das Versagen der Böschung festge<strong>stellt</strong>.<br />

Auf den Scherflächen in der Aushubböschung rutschten<br />

kompakte Blöcke des Tonschiefers mit Dicken um ca. 1 m<br />

hinab zum Böschungsfuß auf die Baugrubensohle (Abb.2).<br />

Abb. 2:<br />

Auf den Scherflächen in der Aushubböschung rutschten<br />

kompakte Blöcke des Tonschiefers mit Dicken um ca. 1 m<br />

hinab zum Böschungsfuß auf die Baugrubensohle.<br />

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57


Im Zuge der Untersuchung wurde auch die<br />

Baugrubensohle gesäubert. Dabei wurde eine Wasser<br />

führende Großstörung festge<strong>stellt</strong>, welche die Baugrube<br />

im Bereich der nördlichen Böschung mit einem südöstlich<br />

nordwestlichen Streichen durchzog. Diese Großstörung<br />

zeigte aufgr<strong>und</strong> ihrer Wasserführung <strong>und</strong> als Resultat der<br />

vermutlich tertiären Verwitterung eine massive Alteration<br />

des benachbarten Gesteins (Fig. 3). Die Plastifizierung der<br />

Tonschiefer <strong>und</strong> die Deformationszonen dieser Großstörung<br />

konnte mehrere Meter in den umgebenden Tonschiefer<br />

zurück verfolgt werden. Durch die Störung wurden die<br />

westlichen Abschnitte der relevanten nördlichen Böschung<br />

deutlich alteriert, wie Fig. 4 entnommen werden kann.<br />

Die Bewertung der Untersuchungen ergab, dass<br />

die oben beschriebenen strukturellen geologischen<br />

Elemente zu einer deutlichen Verschlechterung der<br />

felsmechanischen Parameter führten. Im Bereich der stark<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Abb. 3:<br />

Die Großstörung zeigte aufgr<strong>und</strong> ihrer Wasserführung <strong>und</strong><br />

als Resultat der vermutlich tertiären Verwitterung eine<br />

massive Alteration des benachbarten Gesteins.<br />

alterierten Tonschiefer wurden aus Rückrechnungen der<br />

Winkel der inneren Reibung mit φ = 14° <strong>und</strong> die Kohäsion<br />

mit c = 5 kN/m² ermittelt. Für die nur gering alterierten<br />

Bereiche der Böschung wurden nach gleichem Verfahren<br />

felsmechanische Parameter von φ = 21° <strong>und</strong> c = 8 kN/m²<br />

bestimmt.<br />

Die auf Basis dieser Daten durchgeführte<br />

Böschungsberechnung führte zu einer Sicherung<br />

einer 60°- Böschung durch Felsnägel. Aus Gründen<br />

der Arbeitssicherheit wurden an der endgültig mit 60°<br />

profilierten Nordböschung die notwendigen Bohrarbeiten<br />

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58


mit einer an einem Ausleger eines Baggergerät<br />

montierten Morath Bohrlafette unter Verwendung eines<br />

Druckluftimlochhammers gebohrt. Das Einführen der<br />

Felsnägel in die Bohrlöcher <strong>und</strong> die Verpressarbeiten<br />

wurden von einer Hebebühne aus einem sicheren Abstand<br />

heraus durchgeführt.<br />

Anhand dieses Beispiels ist ersichtlich, dass auch bei<br />

zunächst scheinbar bekannten Fällen eine umfassende<br />

geotechnische bzw. ingenieurgeologische Betreuung von<br />

großer Bedeutung ist.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />

Terra Control geologische Beratung <strong>und</strong> Umwelttechnik GmbH<br />

Dirk Bruhn<br />

Bad Nauheimer Straße 19<br />

61231 Bad Nauheim | Deutschland<br />

Tel.: +49 (0) 60 32 - 971 - 355<br />

Fax: +49 (0) 60 32 - 971 - 357<br />

eMail: bruhn@terra-control.de<br />

Internet: www.terra-control.de<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Im relevanten Fall hätte ein durchgeführtes Monitoring<br />

<strong>und</strong> aus geotechnischer Sicht eine fachgerechte<br />

Entwicklung der Baugrubensohle (ohne die dort sichtbaren<br />

Strukturen zu zerstören) viel Zeit <strong>und</strong> Geld sparen können.<br />

Abb. 4:<br />

Durch die Störung wurden die westlichen<br />

Abschnitte der relevanten nördlichen<br />

Böschung deutlich alteriert.<br />

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59


Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Berücksichtigung von Erdbeben bei<br />

Standsicherheitsberechnungen für tiefe Endböschungen<br />

unter Wasser<br />

von Dr. Michael Goldscheider 1 , Dr. Dieter Dahmen 2 , Dr. Christian Karcher 2<br />

1 vormals Institut für Bodenmechanik <strong>und</strong> Felsmechanik Univ. Karlsruhe, i. R.<br />

2 Gebirgs- <strong>und</strong> Bodenmechanik, RWE Power AG | Bergheim | Deutschland<br />

Einführung in Problem <strong>und</strong><br />

Lösungsmethode<br />

Die typische Endböschung der Tagebaue<br />

im Rheinischen Braunkohlenrevier, um deren<br />

Standsicherheitsberechnung es hier geht, ist etwa<br />

100 bis 300 m tief <strong>und</strong> schneidet in ein Gebirge aus mehreren<br />

söhligen bis leicht geneigten Lockergesteinsschichten ein<br />

(Abb. 1). Die Schichten unterscheiden sich in Körnung,<br />

Wichte, Wasserdurchlässigkeit <strong>und</strong> in den effektiven<br />

Scherparametern j’ <strong>und</strong> c’. Wenig unterhalb des<br />

Böschungsfußpunkts liegt oft eine Ton-schicht mit sehr<br />

geringer Scherfestigkeit. Es ist der Zustand zu betrachten,<br />

in dem die Böschung teilweise in einen See eintaucht. Der<br />

Gr<strong>und</strong>wasserspiegel im Böschungskörper soll horizontal<br />

sein <strong>und</strong> wird in Höhe des offenen Wasserspiegels<br />

angenommen. Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass die<br />

Böschung Erdbebenbeschleunigungen mit horizontaler<br />

<strong>und</strong> vertikaler Komponente<br />

Formeln (1)<br />

ausgesetzt sein kann (g Erdbeschleunigung, a h <strong>und</strong> a v<br />

relative horizontale bzw. vertikale Bodenbeschleunigung<br />

infolge Erdbeben). Die Werte für Erdbebenbeschleunigungen<br />

wurden durch ingenieurseismische Untersuchungen<br />

an der Erdbebenstation Bensberg der Universität Köln<br />

ermittelt [1] <strong>und</strong> sind für unsere Betrachtung gegebene<br />

Größen. Mit folgenden Werten – eingerechnet eine<br />

zulässige Abminderung für Böschungen – wird nach diesen<br />

Angaben gerechnet: a h = 0,5 m/s2, av = 0,35 m/s², Dauer der<br />

starken Bodenbewegungen etwa 5 s (bei quasistatischen<br />

Berechnungsverfahren ist nach [3] mit nur 50% der<br />

maximalen horizontalen <strong>und</strong> vertikalen Beschleunigungen<br />

zu rechnen; ah = 0,5 m/s2 <strong>und</strong> av = 0,35 m/s² sind die auf<br />

50% verminderten Werte aus den ingenieurseismischen<br />

Untersuchungen).<br />

Die Aufgabe, über die hier berichtet wird, besteht darin,<br />

Methoden zu entwickeln, um die Sicherheit derartiger<br />

Böschungen gegen tief greifende Böschungsrutschungen<br />

unter den genannten Einwirkungen zu berechnen.<br />

Eine Böschungsrutschung wird dabei als plastisches<br />

Versagen betrachtet, wobei sich die Betrachtung auf<br />

den plastischen Grenzzustand beschränkt. Verformungen<br />

werden im Rahmen dieses Teils der Untersuchungen nicht<br />

berechnet.<br />

Bei der klassischen Methode der<br />

Standsicherheitsberechnung nach der Plastizitätstheorie<br />

geht man von der Kinematik des Versagens, dem so<br />

genannten Bruchmechanismus aus, der aufgr<strong>und</strong><br />

der Beobachtung <strong>und</strong> Erfahrung unter Beachtung<br />

gewisser Gesetzmäßigkeiten anzunehmen ist. Für diesen<br />

Bruchmechanismus wird die Statik im Grenzgleichgewicht<br />

aufge<strong>stellt</strong>. Im Rahmen unserer Untersuchungen für<br />

die tiefen Endböschungen haben wir die Ansätze für<br />

zusammengesetzte Bruchmechanismen <strong>und</strong> für Gleitkreise<br />

nach dem Lamellenverfahren theoretisch überprüft <strong>und</strong> an<br />

die vorliegenden besonderen Bedingungen angepasst.<br />

Zusammengesetzte Bruchmechanismen werden von<br />

mehreren Gleitkörpern gebildet, die bei der Berechnung<br />

als in sich starr angenommen werden dürfen <strong>und</strong> sich auf<br />

geraden inneren <strong>und</strong> äußeren Gleitlinien relativ zu einander<br />

Abb. 1:<br />

Gegebene Situation: Tiefe<br />

geschichtete Böschung, die<br />

in ein Gewässer eintaucht.<br />

(a) bis (f) Schichten.<br />

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60


<strong>und</strong> zur festen Umgebung bewegen können (Beispiele<br />

Abb. 2). Die Gesetzmäßigkeiten für die Konstruktion <strong>und</strong><br />

Berechnung derartiger Bruchmechanismen sind in [2]<br />

beschrieben. Zusammengesetzte Bruchmechanismen<br />

sind optimal dazu geeignet, die Besonderheiten der<br />

Schichtung, Böschungsgeometrie <strong>und</strong> Einwirkungen zu<br />

berücksichtigen.<br />

Abb. 2:<br />

Beispiele für zusammengesetzte<br />

Bruchmechanismen aus mehreren<br />

Gleitkörpern <strong>und</strong> im Längsschnitt<br />

geraden Gleitlinien [2].<br />

Abb. 3:<br />

Beispiel eines Gleitkreises mit<br />

Wasserdrücken <strong>und</strong> Lamelleneinteilung;<br />

Koordinaten <strong>und</strong> Bezeichnungen.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Dieser Beitrag beschränkt sich auf die Darstellung<br />

der Wirkungen von Erdbebenkräften auf den Boden<br />

<strong>und</strong> ihren Ansatz beim Lamellenverfahren nach<br />

Bishop für Gleitkreise (Bild 3). DIN 4084, wo dieses<br />

Gleitkreisberechnungsverfahren behandelt wird,<br />

enthält keine Angaben über die Berücksichtigung von<br />

Erdbebenkräften. Unsere Ansätze setzen voraus, dass das<br />

Korngefüge durch die Erdbebenbeschleunigungen nicht<br />

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61


Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

geändert wird, sie gelten also nicht für sehr starke Beben <strong>und</strong> sehr lockere Böden. Für zusammengesetzte<br />

Bruchmechanismen gelten im Prinzip die gleichen Ansätze für die Erdbebenwirkungen, aber dort gestaltet sich<br />

die Berechnung der Statik etwas komplizierter, weil die vereinfachenden statischen Annahmen des Bishop-<br />

Verfahrens nicht benutzt werden.<br />

Die Statik der Gleitkreis-Lamellen nach Bishop<br />

Abb. 4:<br />

Statik für eine Lamelle im Bereich C des Gleitkörpers.<br />

(a) Lamelle mit allen angreifenden Kräften<br />

einschließlich der Erdbebenkräfte. (b) Kräftepolygon<br />

für Grenzgleichgewicht im Zustand ohne Erdbeben.<br />

(c) Kräftepolygon für Grenzgleichgewicht im Zustand<br />

mit Erdbebenkräften bei nach unten gerichteter<br />

+ senkrechter Komponente DV . (d) wie (c), jedoch mit<br />

i<br />

nach oben gerichteter senkrechter Erdbebenkraft DVi- www.advanced-mining.com<br />

62


Statik der Lamellen ohne Erdbebenkräfte<br />

Beim Lamellenverfahren zur Berechnung von Gleitkreisen<br />

wird der Gleitkörper durch senkrechte Schnitte in Lamellen<br />

zerlegt (Abb. 3). Die Zerlegung in Lamellen dient dazu, über<br />

stati-sche Annahmen <strong>und</strong> die Gleichgewichtsbedingungen<br />

für die einzelnen Lamellen eine statisch mögliche Lösung<br />

für die Spannungsverteilung längs der Gleitlinie, die<br />

statisch unbestimmt ist, zu erhalten. Eine Lösung für die<br />

Spannungsverteilung wird benötigt, weil die Sicherheit<br />

gegen Böschungsbruch mit einer gekrümmten Gleitlinie<br />

in einem Reibungsboden von der Spannungsverteilung<br />

abhängt. Die dabei einzuführenden statischen Annahmen<br />

beziehen sich auf die frei geschnittenen Kräfte in den<br />

Lamellenschnitten. Die Statik wird für einen gedachten<br />

Grenzgleichgewichtszustand aufge<strong>stellt</strong>, wobei mit der<br />

effektiven Grenzbedingung für die einzelnen Schichten<br />

Formeln (2)<br />

gerechnet wird; dabei sind mit c’ <strong>und</strong> s’ gemäß dem für<br />

Tagebauendböschungen verwendeten Sicherheitskonzept<br />

die charakteristischen Werte der Scherparameter<br />

gemeint.<br />

Beim Lamellenverfahren nach Bishop,<br />

welches hier zugr<strong>und</strong>e gelegt wird, werden die<br />

Lamellenschnittkräfte horizontal angenommen.<br />

Außerdem werden die Anforderungen aus der<br />

Momentengleichgewichtsbedingung für die einzelnen<br />

Lamellen vernachlässigt.<br />

Es sei n die Anzahl der Lamellen <strong>und</strong> i mit 1< i < n die<br />

laufende Nummer der Lamellen. Die Lamellenbreite ist<br />

b i <strong>und</strong> ihre Winkelkoordinate q i , wobei q i durch den<br />

Radiusvektor des Schnittpunkts der senkrechten Mittellinie<br />

der Lamelle mit dem Gleitkreis festgelegt wird (Abb. 4 a).<br />

Für die weiteren Überlegungen genügt es, eine Lamelle<br />

aus dem Bereich C von Abb. 3 zu betrachten, in dem die<br />

Böschungsoberfläche unter dem Außenwasserspiegel<br />

liegt. Im mittleren Bereich B entfallen die Wasserdrücke<br />

wi auf die Böschungsoberfläche, im oberen Bereich A<br />

auch alle Wasserdrücke ui auf die inneren Ränder. Abb.<br />

4 a zeigt die an einer Lamelle im Bereich C angreifenden<br />

Kräfte unter den genannten Bedingungen. Vor allem<br />

wegen der verschiedenen Wirkungen der Erdbebenkräfte<br />

auf die Wasserdrücke im Boden werden die Wasserdrücke<br />

wie in DIN 4084 durch Ansatz der Wasserdrücke auf alle<br />

Ränder eines Bodenelements in Verbindung mit der totalen<br />

Bodenwichte statt mit den Strömungskräften <strong>und</strong> der<br />

Auftriebswichte berücksichtigt; der letztere Ansatz wäre<br />

jedoch auch möglich. Ohne Erdbeben greifen somit an<br />

einer Lamelle folgende Kräfte an:<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

1) Die totale Gewichtskraft G i , berechnet unter<br />

dem Wasserspiegel mit der (totalen) Wichte<br />

g r des wassergesättigten Bodens, über dem<br />

Gr<strong>und</strong>wasserspiegel mit der Wichte g des feuchten<br />

Bodens. Die Wirkungslinien der G i werden<br />

vereinfachend in der senkrechten Mittellinie der<br />

Lamellen angenommen – unabhängig von der Form<br />

der Lamelle.<br />

2) Die hydrostatischen Wasserdrücke u auf den<br />

Gleitlinienabschnitt <strong>und</strong> die Lamellenschnitten <strong>und</strong><br />

w auf die freie Böschungsoberfläche; sie berechnen<br />

sich mit den<br />

Formeln (3)<br />

darin ist g w die Wichte des Wassers <strong>und</strong> h u bzw.<br />

h w die senkrechte Höhe des Wasserspiegels<br />

über dem Angriffspunkt von u bzw. w (Abb.<br />

1 <strong>und</strong> 4 a); die Wasserdrücke werden zu<br />

resultierenden Kräften senkrecht auf die<br />

betreffenden Ränder zusammengefasst; so wirkt<br />

auf den Gleitlinienabschnitt die resultierende<br />

Wasserdruckkraft,<br />

(Formel (4))<br />

wobei u i der durchschnittliche Wasserdruck in<br />

diesem Gleitlinienabschnitt ist <strong>und</strong> angenommen<br />

wird, dass U i unter dem Winkel J i gegen die Vertikale<br />

geneigt ist; auf die Böschungsoberfläche wirken die<br />

Komponenten<br />

(Formel (5))<br />

(Dh i siehe Abb. 4 a). Die resultierenden<br />

Wasserdruckkräfte auf die beiden senkrechten<br />

Lamellenschnittränder sind U i,i-1 <strong>und</strong> U i,i+1 ; diese<br />

brauchen aber bei horizontalem Wasserspiegel<br />

nicht berechnet zu werden, weil sie sich gegenseitig<br />

aufheben.<br />

3) Die resultierende effektive Normalkraft N’ i , wobei<br />

wie für U i angenommen wird, dass N’ i unter J i gegen<br />

die Vertikale geneigt ist, das heißt, im Schnittpunkt<br />

der senkrechten Mittellinie der Lamelle mit dem<br />

Gleitkreis angreift.<br />

4) Die resultierende Scherwiderstandskraft T i im<br />

Gleitlinienabschnitt; diese soll einen gedachten<br />

Grenzgleichgewichtszustand erfüllen, was durch<br />

den Ansatz erreicht wird:<br />

(Formel(6))<br />

wobei entsprechend der Grenzbedingung (2) gelten<br />

soll<br />

(Formel (6a))<br />

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63


in Gl. (6) bedeutet h F einen für alle Schichten <strong>und</strong><br />

Lamellen gleichen <strong>und</strong> unbekannten Faktor, der<br />

so zu bestimmen ist, dass sich zwischen den T i<br />

nach Gl. (6) <strong>und</strong> den gegebenen einwirkenden<br />

Kräften Gleichgewicht ergibt. h F hat die Bedeutung<br />

eines globalen Sicherheitsbeiwerts <strong>und</strong> heißt<br />

Sicherheitsbeiwert nach Fellenius. Statt mit h F lässt<br />

sich Gl. (6) auch mit dem in DIN 4084 definierten<br />

Ausnutzungsgrad der Scherwiderstände schreiben.<br />

Der Angriffspunkt von T i wird ebenso wie derjenige<br />

von N’ i im Schnittpunkt der senkrechten Mittellinie<br />

der Lamelle mit dem Gleitkreis, die Neigung in<br />

Richtung der Tangente in diesem Punkt, das<br />

heißt unter dem Winkel J i gegen die Horizontale<br />

angenommen.<br />

5) Die Lamellenschnittkräfte (Erddrücke) E i,i-1 <strong>und</strong><br />

E i,i+1 , die horizontal angenommen werden, womit<br />

unter allen mögliche Richtungsannahmen die<br />

Scherfestigkeit in diesen Schnitten am wenigsten<br />

ausgenutzt wird.<br />

Für die Statik wird die Vereinfachung eingeführt,<br />

dass die Momentengleichgewichtsbedingung für die<br />

einzelnen Lamellen nicht beachtet wird; nur die je zwei<br />

Kräftegleichgewichtsbedingungen werden berücksichtigt.<br />

Dieser statischen Vereinfachung entsprechen die bei<br />

der obigen Aufzählung der Kräfte genannten Annahmen<br />

bezüglich der Angriffspunkte <strong>und</strong> Richtungen der Kräfte<br />

G i , U i , N’ i <strong>und</strong> T i . Die Momentengleichgewichtsbedingung<br />

für die einzelne Lamelle könnte unter anderem eine<br />

exzentrische Lage des gemeinsame Angriffspunkts<br />

von T i <strong>und</strong> N’ i erfordern. Damit würden sich auch die<br />

Neigungswinkel dieser Kräfte ändern, was sich auf das<br />

Kräftegleichgewicht <strong>und</strong> somit die Größe der unbekannten<br />

Kräfte auswirken würde. Andererseits ist die Erfüllung<br />

des Momentengleichgewichts für jede Lamelle im<br />

Allgemeinen nicht möglich, ohne Unstetigkeiten in der<br />

Spannungsverteilung zu erzeugen, die physikalisch<br />

ausgeschlossen sind. Bei der Lösung des Gleitkreisproblems<br />

sind statische Näherungen unumgänglich, <strong>und</strong> gewisse<br />

Ungenauigkeiten müssen akzeptiert werden; denn der<br />

Gleitkreis ist im Allgemeinen nicht die exakte Lösung des<br />

plastischen Problems.<br />

Nach Vernachlässigung des Momentengleichgewichts<br />

stehen für jede Lamelle i, 1 < i < n folgende Gleichungen<br />

zur Verfügung:<br />

1) Die Grenzbedingung für die effektiven Spannungen,<br />

Gl. (2), unter Einrechnung des unbekannten globalen<br />

Sicherheitsbeiwerts h F nach Fellenius: Für die<br />

Kräfte an einer Lamelle nach Abb. 4 a führt die<br />

Grenzbedingung auf Gl.(6) <strong>und</strong> (6 a):<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

(Formel (7))<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

2) Gleichgewicht der Vertikalkräfte<br />

3) Gleichgewicht der Horizontalkräfte<br />

(Formel (8))<br />

(Formel (9))<br />

wobei die Schnittkräfte E i,i-1 <strong>und</strong> E i-1,i an einem<br />

Lamellenschnitte entgegengesetzt gleich sind.<br />

Bei dem hier vorausgesetzten horizontalen<br />

Wasserspiegel ist die Resultierende der<br />

Horizontalkomponenten aller Wasserdrücke auf<br />

eine Lamelle gleich Null:<br />

wodurch sich Gl. (9) wie folgt vereinfacht:<br />

(Formel (9a))<br />

Die Gleichungen (7) bis (9) bzw. (9 a) für die n Lamellen<br />

bilden ein System von 3n nicht homogenen Gleichungen.<br />

Die Unbekannten sind: die je n Gleitlinienkräfte T i <strong>und</strong> N’ i ,<br />

die n-1 Lamellenschnittkräfte E i,i+1 , 1< i < n-1, <strong>und</strong> der globale<br />

Sicherheitsbeiwert h F , also insgesamt 3n Größen. Daher<br />

lassen sich mit dem Gleichungssystem alle Unbekannten<br />

eindeutig bestimmen. Aber das Gleichungssystem<br />

ist in h F nichtlinear. Daher lässt sich h F nur iterativ<br />

berechnen. Ist h F bekannt, so könnte das verbleibende,<br />

nun lineare Gleichungssystem explizit nach den übrigen<br />

Unbekannten aufgelöst werden. Das Kräftepolygon in<br />

Abb. 4 b ist die graphische Lösung dieser Gleichungen<br />

für eine Lamelle mit einem angenommenen Wert für h F ;<br />

durch Aneinanderzeichnen der Kräftepolygone für alle<br />

Lamellen erhielte man die vollständige Lösung. Bei der<br />

üblichen Anwendung des Bishop-Verfahrens beschränkt<br />

man sich auf die Bestimmung allein von h F bzw. des<br />

Ausnutzungsgrads der Scherwiderstände.<br />

Zur Bestimmung von h F aus den Gln. (7) bis (9) geht man<br />

üblicherweise wie folgt vor: man ersetzt in Gl. (8) T i durch<br />

den Ausdruck von Gl. (7) <strong>und</strong> löst diese Gleichung nach N’ i<br />

auf; man erhält so den Ausdruck<br />

(Formel (10))<br />

diesen Ausdruck für N’ i , Gl. (10) setzt man wieder in Gl.<br />

(7) ein <strong>und</strong> löst nach R i auf:<br />

(Formel (11))<br />

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64


Die Gleichgewichtsbedingungen für die Horizontalkräfte<br />

könnte man verwerten, indem man zuerst die Summe<br />

dieser Gleichungen für alle Lamellen bildet, wodurch sich<br />

die Lamellenschnittkräfte E i,i+1 , 1< i < n-1 herausheben<br />

würden; aber diese Gleichungssumme enthielte immer<br />

noch die U i <strong>und</strong> die Unbekannten N’ i . Zu einer noch<br />

bequemeren Gleichung gelangt man, indem man nach<br />

dem Vorschlag von Bishop anstelle der Summe der<br />

Gleichgewichtsgleichungen für die Horizontalkräfte, die<br />

Summe der Momente um den Gleitkreismittelpunkt benutzt.<br />

Diese Gleichung lautet:<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

(Formel (12))<br />

darin ist M wx = Wx× dwdas<br />

Moment der<br />

Horizontalkomponente des gesamten Wasserdrucks auf<br />

die Böschungsoberfläche um den Gleitkreismittelpunkt.<br />

Umformen von Gl. (12) ergibt die implizite Gleichung für hF (Formel (13))<br />

mittels Gl. (13) <strong>und</strong> (11) bestimmt man h F iterativ, wobei<br />

man mit einem Schätzwert h 0 beginnt.<br />

Es ist anzumerken, dass h F auch über die<br />

Gleichgewichtsbedingung der Horizontalkräfte Gl. (9)<br />

iterativ bestimmt werden könnte, wobei dieser h F – Wert<br />

von dem Wert nach Gl. (13) trotz gleicher Definition im<br />

Allgemeinen verschieden ist. Der Unterschied zwischen<br />

den beiden h F – Werten ist auf den unvermeidlichen Defekt<br />

im Momentengleichgewicht für die einzelnen Lamellen<br />

zurückzuführen, der sich auf beide Berechnungsarten,<br />

nach Gl. (9) <strong>und</strong> nach Gl. (13) unterschiedlich auswirkt.<br />

Üblich <strong>und</strong> in DIN 4084 festgelegt ist die Berechnungsart<br />

nach Gl. (13), was aber überwiegend historisch begründet<br />

ist.<br />

Einführung der Erdbebenkräfte in die<br />

Lamellenstatik<br />

Die entscheidende statische Annahme des<br />

Lamellenverfahrens nach Bishop, nämlich, dass die<br />

Schnittkräfte in den senkrechten Lamellenschnitten<br />

horizontal sind, wird auch für den Fall mit Erdbeben<br />

übernommen.<br />

Die Kräfte infolge der Erdbebenbeschleunigungen<br />

sind Massenkräfte in abwechselnd entgegengesetzten<br />

Richtungen. Von der senkrechten Komponente sind<br />

bei Böschungen beide Zustände mit maximalen<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Trägheitskräften, nach oben <strong>und</strong> nach unten zu untersuchen;<br />

von der waagerechten Komponente ist nur der Zustand<br />

mit maximalen Trägheitskräften von der Böschung weg (in<br />

positiver x- Richtung nach Abb. 3) von Bedeutung. Es wird<br />

angenommen dass die Zustände mit maximaler horizontaler<br />

<strong>und</strong> vertikaler Beschleunigung zeitlich zusammenfallen. Die<br />

Trägheitskräfte in der betrachteten Richtung werden wie<br />

kurzzeitig wirkende, monotone statische Lasten behandelt.<br />

Die Beschleunigungen wirken gleichmäßig auf alle im<br />

Gleitkörper enthaltenen Massen, also auf die Masse des<br />

Korngerüsts des Bodens <strong>und</strong> auf die Masse des im Boden<br />

enthaltenen Porenwassers. Zusätzlich wird berücksichtigt,<br />

dass die Erdbebenkräfte, weil sie sehr rasch entstehen,<br />

je nach den hydraulischen Bedingungen des Bodens<br />

Porenwasserüberdrücke bzw. –unterdrücke erzeugen<br />

können. Die Erdbebenbeschleunigungen wirken auch<br />

auf das offene Wasser, <strong>und</strong> zwar verursachen sie lange<br />

Wellen im Gewässer; diese werden durch eine kurzzeitige<br />

Spiegeländerung des offenen Gewässers bei gleich<br />

bleibendem Gr<strong>und</strong>wasserstand berücksichtigt. (bisher<br />

angesetzt: kurzzeitiges Absinken des Wasserspiegels um<br />

D F h w = 0,20 m gleichzeitig mit einem Zustand maximaler<br />

Bodenbeschleunigungen).<br />

Bei der Anwendung der entwickelten Formeln bereitet<br />

es keine Schwierigkeiten, für verschiedene Bereiche<br />

des Gleitkörpers verschiedene Beschleunigungswerte<br />

anzusetzen.<br />

Es genügt wieder, eine Lamelle im Bereich C von<br />

Abb. 3 zu betrachten. Abb. 4 a zeigt die Lamelle mit allen<br />

angreifenden Kräften. Folgende Kräfte kommen durch<br />

Erdbebeneinwirkung hinzu:<br />

Zusätzliche Massenkräfte:<br />

Zu der totalen Gewichtskraft Gi kommen die senkrechte<br />

<strong>und</strong> waagerechte Komponente DV i <strong>und</strong> DH i der<br />

Erdbebenkraft hinzu. Diese Komponenten betragen<br />

(Formel (14))<br />

(Formel (15))<br />

In Gl. (14) bedeutet das positive Vorzeichen DV nach i<br />

unten, das negative DV nach oben; in Bild 4 ist DV i i<br />

+ - nach unten bzw. oben mit DV bzw. DVi bezeichnet. Die<br />

i<br />

Horizontalkomponente DH wird ausschließlich in Richtung<br />

i<br />

des Einfallens der Böschung angenommen, das ist in der<br />

betrachteten Situation nach links, in positiver x-Richtung.<br />

In den Kräftepolygonen in den Abb. 4 (c) <strong>und</strong> (d) sind die<br />

drei Kräfte G , DV <strong>und</strong>DH jeweils zu ihrer Resultierenden<br />

i i i<br />

F zusammengesetzt (gestrichelt gezeichnet). DV <strong>und</strong> DH i i i<br />

greifen ebenso wie G im Massenschwerpunkt der Lamelle<br />

i<br />

an, das heißt etwa in halber Höhe, a /2, der Lamelle.<br />

i<br />

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65


Änderung der hydrostatisch bedingten<br />

Porenwasserdrücke: Weil die Erdbebenbeschleunigung<br />

auch auf das Porenwasser wirkt, werden ebenso wie G i<br />

auch alle Porenwasserdrücke im Boden um den Faktor<br />

1+/-a v verändert, das heißt, die Porenwasserdrücke u i in<br />

der Gleitlinie berechnen sich nun anstatt mit Gl. (3) mit der<br />

Beziehung<br />

(Formel (16))<br />

wobei h die Tiefe unter dem unveränderten<br />

ui<br />

Gr<strong>und</strong>wasserspiegel ist. Durch die Horizontalkomponente<br />

der Erdbebenbeschleunigung werden die Wasserdrücke<br />

u im Boden nicht geändert, weil die Neigung des<br />

i<br />

Gr<strong>und</strong>wasserspiegels durch die Erdbebenbeschleunigung<br />

nicht geändert wird. Aus den Wasserdruckoordinaten<br />

nach Gl. (16) berechnen sich die resultierenden<br />

+/- Wasserdruckkräfte U im Gleitlinienabschnitt wieder<br />

i<br />

nach Gl. (4).<br />

+/- Ui ,i-1 <strong>und</strong> U +/- in den seitlichen Lamellenrändern<br />

i ,i+1<br />

brauchen nicht berechnet zu werden, weil sie sich als<br />

innere Kräfte aus den Gleichgewichtsbedingungen<br />

herausheben.<br />

Porenwasserüberdrücke:<br />

Aus den Erdbebenkräften DV i <strong>und</strong> DH i resultieren<br />

rasche Änderungen DN i der totalen Normalkräfte in der<br />

Gleitlinie <strong>und</strong> aus diesen Porenwasser-Überdrücke bzw.<br />

–Unterdrücke DU i zusätzlich zu den hydrostatischen<br />

Wasserdrücken nach Gl. (16). Die DN i <strong>und</strong> somit die DU i<br />

ergeben sich nicht als Unbekannte aus dem System<br />

der Gleichgewichtsgleichungen für die Lamellen; sie<br />

müssen ebenso wie die hydrostatischen Wasserdrücke<br />

vorgegeben bzw. durch andere Überlegungen vorweg<br />

bestimmt werden. Wegen der Annahme der Horizontalität<br />

der Lamellenschnittkräfte lässt sich aber folgende einfache<br />

<strong>und</strong> angemessen genaue Näherung angeben: Man denkt<br />

sich die Erdbebenkräfte DV i <strong>und</strong> DH i zu ihrer Resultierenden<br />

DF i zusammengesetzt <strong>und</strong> zerlegt DFi in Komponenten DT i<br />

bzw. DN i parallel <strong>und</strong> normal zur mittleren Tangente des<br />

Gleitlinienabschnitts; diese Komponenten sind:<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

(Formel (17))<br />

(Formel (18))<br />

Die Kräftepolygone Abb. 4 (c) <strong>und</strong> (d) zeigen die<br />

Zerlegung nach den Gln. (17) <strong>und</strong> (18). Die Gln. (17) <strong>und</strong><br />

(18) gelten wegen der horizontalen Lamellenschnittkräfte<br />

exakt für diejenige Lamelle, deren Gleitlinienabschnitt<br />

horizontal ist; bei den anderen Lamellen wird ein Teil der<br />

nach Gl. (18) berechneten Kraft DN i von einer Differenz der<br />

Lamellenschnittkräfte aufgenommen.<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Liegt der Gleitlinienabschnitt in wassergesättigtem<br />

oder zumindest teilgesättigtem Boden, so wird<br />

die Normalkomponente DN i zu einem Anteil p ui in<br />

Porenwasserüberdruck<br />

<strong>und</strong> mit dem Rest in eine effektive Normalkraft:<br />

(Formel (19))<br />

(Formel (20))<br />

umgesetzt. (Im Fall DN i >0 nach Gl.(18) ist DU i nach Gl.(19)<br />

eine Porenwasserüberdruck-Kraft, die auf die Lamellen in<br />

Richtung zum Gleitkreismittelpunkt hin wirkt, wie in Abb.<br />

4 c, andernfalls eine Porenwasserunterdruck-Kraft, das<br />

heißt eine Zugkraft wie in Abb. 4 d).<br />

Der Zahlenwert des Faktors p u in Gl. (19) hängt von<br />

der Wasserdurchlässigkeit <strong>und</strong> vom Sättigungsgrad des<br />

Bodens in der Umgebung der Gleitfläche ab. Bis genauere<br />

Erkenntnisse vorliegen, wird mit folgenden Schätzwerten<br />

gerechnet:<br />

• Gleitlinie unter dem Gr<strong>und</strong>wasserspiegel: p =1,0 bei allen an<br />

u<br />

den Endböschungen der Tagebaue von RWE vorkommenden<br />

Böden<br />

• Gleitlinie über dem Gr<strong>und</strong>wasserspiegel: Boden an der<br />

Gleitlinie<br />

• Sand oder Kies: pu<br />

=0<br />

• Ton oder Schluff: p =0,7 bis 1,0 je nach<br />

u<br />

Sättigungsgrad<br />

Verminderung des Außenwasserdrucks<br />

auf die Böschungsoberfläche:<br />

Die als Folge langer Wellen angenommene rasche<br />

Wasserspiegelabsenkung um die Höhe Dh w ergibt bei einer<br />

Lamelle im Bereich C eine Änderung der Wasserdrücke<br />

W ix <strong>und</strong> W iz um DW ix <strong>und</strong> DW iz , wobei<br />

nach oben<br />

(Formel (21))<br />

(Formel (22))<br />

horizontal von der Böschung weg<br />

D w = g × D h <strong>und</strong> Dh nach Abb. 4a.<br />

i<br />

mit w w<br />

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66


Einführung der Erdbebenkräfte in die<br />

Gleichgewichtsbedingungen:<br />

Die durch Erdbeben erzeugten Kräfte DV <strong>und</strong> DH nach<br />

i i<br />

+/- +/-<br />

den Gln. (14) <strong>und</strong> (15), U nach Gl. (16) statt Gl. (3), DU i<br />

i<br />

nach Gl. (19) <strong>und</strong> (18) <strong>und</strong> DW <strong>und</strong> DW nach Gl. (21) <strong>und</strong> (22)<br />

ix iz<br />

werden nun zusätzlich zu den ständig wirkenden Kräften<br />

bzw. an deren Stelle in die Gleichgewichtsgleichungen (8),<br />

(9) <strong>und</strong> (12) eingesetzt, wobei die Annahmen bezüglich der<br />

Richtung der Lamellenschnittkräfte (horizontal) <strong>und</strong> der<br />

Wirkungslinien der Gleitlinienkräfte N’ <strong>und</strong> T beibehalten<br />

i i<br />

werden.<br />

Die Gleichung für die Grenzbedingung Gl. (7) gilt danach<br />

unverändert.<br />

Aus Gl. (8) für das Gleichgewicht der Vertikalkräfte wird<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

(Formel 23))<br />

aus Gl. (9) für das Gleichgewicht der Horizontalkräfte<br />

wird mit den Erdbebenkräften<br />

(Formel (24))<br />

dabei gilt, weil sich die horizontalen Wasserdrücke<br />

wegen des horizontalen Wasserspiegels gegenseitig<br />

ausbalancieren,<br />

Ui, i− 1 −Ui, i+ 1 −Wix − Ui sin Ji<br />

= 0<br />

,<br />

wodurch sich Gl. (24) vereinfacht zu<br />

Formel (24a))<br />

Porenwasserüberdrücke in den Lamellenschnitten, die<br />

durch die Erdbebenkräfte entstehen können, sind in den<br />

E ij enthalten, da sie in Gl. (24) nicht explizit berücksichtigt<br />

sind.<br />

Auflösen der Gleichungen <strong>und</strong><br />

Bestimmung von h F<br />

Die Kräftepolygone in den Abb. 4 c <strong>und</strong> d stellen die<br />

graphische Lösung der Gleichungen (23) <strong>und</strong> (24) für eine<br />

Lamelle bei gewähltem h -Wert dar. Aus den insgesamt 3n<br />

Gleichungen (7), (23) <strong>und</strong> (24) bzw. (24 a) könnte man den<br />

globalen Sicherheitsbeiwert h F (bzw. den Ausnutzungsgrads<br />

der Scherwiderstände) <strong>und</strong> außerdem alle unbekannten<br />

Kräfte bestimmen. Um aber den üblichen Rechengang zu<br />

Bestimmung von h F beizubehalten, wird wieder anstelle<br />

der Gleichgewichtsbedingungen für die Horizontalkräfte<br />

die globale Momentengleichgewichtsbedingung benutzt.<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Dazu löst man die Gln. (23) nach Einsetzen von (7) nach N’ i<br />

auf <strong>und</strong> erhält anstelle von Gl. (10) den Ausdruck<br />

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />

Dr.-Ing. Michael Goldscheider<br />

vormals Institut für Bodenmechanik <strong>und</strong> Felsmechanik<br />

Univ. Karlsruhe, i. R.<br />

eMail: michael.goldscheider@gmx.de<br />

(Formel (25))<br />

durch Einsetzen von Gl.(25) in Gl.(7) erhält man anstelle<br />

von Gl. (11) den Ausdruck<br />

(Formel (26))<br />

das globale Gleichgewicht der Momente um den<br />

Gleitkreismittelpunkt ergibt anstelle von Gl. (12) die<br />

Gleichung<br />

(Formel(27))<br />

(zur Bedeutung der Nummern j <strong>und</strong> m siehe Abb. 3);<br />

durch Umformen erhält man aus Gl. (27) die implizite<br />

Gleichung für h F , die an die Stelle von Gl. (13) tritt<br />

(Formel (28))<br />

Mittels Gl. (28) wird h F in üblicher Weise iterativ<br />

ermittelt.<br />

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67


Zusammenfassung<br />

Erdbebenbeschleunigungen mit horizontaler <strong>und</strong><br />

senkrechter Komponente haben mehrfache Wirkung auf<br />

eine Böschung: Sie erzeugen zusätzliche Massenkräfte<br />

des Bodens, die sich proportional zu den Massenanteilen<br />

auf das Korngerüst <strong>und</strong> das Porenwasser verteilen. Durch<br />

die senkrechten Beschleunigungen ändern sich auch die<br />

hydrostatisch bedingten Porenwasserdrücke. Die aus<br />

diesen zusätzlichen Kräften bzw. Drücken resultierenden<br />

Änderungen der totalen Spannungen werden je nach<br />

Wassersättigung des Bodens teilweise oder vollständig<br />

in Porenwasserüberdrücke umgesetzt, die sich den<br />

geänderten hydrostatischen Porenwasserdrücken<br />

überlagern. Taucht die Böschung in ein offenes Gewässer<br />

ein, so ist mit einer raschen Spiegelabsenkung bei gleich<br />

bleibendem Gr<strong>und</strong>wasserspiegel infolge langer Wellen zu<br />

rechnen, die durch das Erdbeben ausgelöst werden können.<br />

Im Beitrag wird gezeigt, wie diese durch ein Erdbeben<br />

erzeugten Kräfte zu formulieren <strong>und</strong> in die Lamellenstatik<br />

des üblichen Gleitkreisberechnungsverfahrens nach<br />

ANZEIGE<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Bishop unter Beibehaltung der statischen Annahmen<br />

<strong>und</strong> Vereinfachungen dieses Verfahrens einzuführen<br />

sind.. Entsprechende Ansätze wurden auch für<br />

zusammengesetzte Bruchmechanismen aus mehreren<br />

Gleitkörpern <strong>und</strong> geraden Gleitlinien entwickelt.<br />

Literatur<br />

[1] Prof. Klaus- G. Hinzen: Seismische Lasten für die<br />

Ermittlung von Böschungsstandsicherheiten (interner<br />

Bericht)<br />

[2] Goldscheider, M.: Zur Berechnung der Standsicherheit<br />

hoher Böschungen unter Wasser <strong>und</strong> Erdbebenkräften.<br />

Veröff. Institut für Bodenmechanik <strong>und</strong> Felsmechanik Univ.<br />

Karlsruhe, H. 170, Teil 2, 2008, S. 9-30<br />

[3] Steven L. Kramer: Geotechnical Earthquake Engineering,<br />

Prentice Hall,1996<br />

DIN 4084: Baugr<strong>und</strong> – Geländebruchberechnungen.<br />

Januar 2009<br />

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68


Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Gestaltung von Unterwasserböschungen bei der Gewinnung<br />

von Sand <strong>und</strong> Kies - Strategien zur Vermeidung von<br />

Böschungsbrüchen<br />

von Dr. rer. nat. Gernot Bode & Dr.-Ing. Volker Patzold<br />

PATZOLD, KÖBKE & PARTNER ENGINEERS | Holm-Seppensen | Deutschland<br />

Das Ingenieurbüro PATZOLD, KÖBKE & PARTNER ENGINEERS hat vor dem Hintergr<strong>und</strong> von<br />

zahlreichen Böschungsbrüchen bei der Gewinnung von Sand <strong>und</strong> Kies, die durch die Autoren in<br />

den vergangenen Jahren fachgutachterlich begleitet wurden <strong>und</strong> in vielen Fällen zu erheblichen<br />

Sach- <strong>und</strong> Vermögensschäden führten, wirksame Strategien zu deren Vermeidung entwickelt.<br />

Diese Strategien werden nachstehend allgemein beschrieben.<br />

Einleitung<br />

Die Gestaltung von Unterwasserböschungen – als<br />

Erdbauwerke im Sinne der DIN 4084 – bei der Gewinnung<br />

von Sand <strong>und</strong> Kies steht im Spannungsfeld zwischen den<br />

Interessen der Abbautreibenden <strong>und</strong> Aufsichtsbehörden.<br />

Einerseits ist den Abbautreibenden aus rohstoffwirtschaftlichen<br />

Gründen <strong>und</strong> im Hinblick auf eine<br />

Maximierung der gewinn- <strong>und</strong> nutzbaren Vorräte an einer<br />

möglichst steilen Böschung gelegen. Andererseits ist den<br />

Aufsichtsbehörden aus genehmigungsrechtlichen Gründen<br />

an einer ausreichend standsicheren <strong>und</strong> entsprechend<br />

flachen Böschung gelegen.<br />

Für Standsicherheitsnachweise von<br />

Unterwasserböschungen beim Abbau von Sand <strong>und</strong><br />

Kies stehen nach dem derzeitigen Stand der Technik <strong>und</strong><br />

Wissenschaft zwar keine geeigneten Berechnungsmodelle<br />

zur Verfügung, es liegen jedoch empirische<br />

Untersuchungsergebnisse sowie ein entsprechendes<br />

Planungssystem von BODE (2005) <strong>und</strong> PATZOLD et al.<br />

(2008) vor – als Bestandteil des Planungssystems SAGALO<br />

– System zur Anlagenplanung für die Gewinnung <strong>und</strong><br />

Aufbereitung von Lockergestein von PATZOLD, KÖBKE &<br />

PARTNER ENGINEERS (s. PATZOLD et al., 2004).<br />

Die Gewinnungspraxis zeigt, dass sich die<br />

Unterwasserböschungen bei der Gewinnung von Sand<br />

<strong>und</strong> Kies in anderer Neigung einstellen, als die üblichen<br />

Berechnungsverfahren in DIN 4084 erwarten lassen.<br />

Eine Berücksichtigung von dynamischen Einwirkungen<br />

durch die unterschiedlichen Gewinnungsverfahren oder<br />

auch eine rechnerische Betrachtung von dynamischen<br />

Prozessen durch das ständige Auftreten von Rutschungen<br />

<strong>und</strong> Trübeströmen im Zuge der Abbautätigkeit – mit<br />

maßgeblicher Bedeutung für die jeweils herstellbare<br />

Böschungsneigung – ist mit erdstatischen Verfahren <strong>und</strong><br />

kontinuumsmechanischen Methoden nicht möglich.<br />

Die Beachtung dieses Sachverhaltes kann als erster<br />

Schritt im Hinblick auf die Entwicklung von Strategien<br />

zur Vermeidung von Böschungsbrüchen angesehen<br />

werden, die in vielen Fällen zu erheblichen Sach- <strong>und</strong><br />

Vermögensschäden führen.<br />

Bisheriger Stand der Technik<br />

Der Stand der Technik bei der Gewinnung von Sand<br />

<strong>und</strong> Kies ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt <strong>und</strong> in den<br />

meisten Betrieben der Steine- <strong>und</strong> Erden-Industrie durch<br />

einen Nassabbau in sogenannter „unkontrollierter“<br />

Ausführung gekennzeichnet. Diese Art des Abbaus kann<br />

mit Gewinnungsgeräten, die mit zwangsgeführten oder<br />

nicht zwangsgeführten Lösewerkzeugen ausgerüstet sind,<br />

durchgeführt werden.<br />

Im Zuge der Gewinnung werden laufend<br />

Böschungsbrüche mit globalem Versagen durch mehr<br />

oder weniger statisch positionierte Baggerung <strong>und</strong><br />

unkontrollierte Schnittführung herbeigeführt, die zu<br />

Böschungsneigungen in sogenannter „natürlicher“<br />

Neigung führen.<br />

Zur Entnahme vorgesehenes <strong>und</strong> im Trockenen<br />

anstehendes Material wird ständig nachgeschoben. Als<br />

Folge dieser Aktivitäten kann es u.A. durch die Sog- <strong>und</strong><br />

Erosionswirkung des Suspensionsstromes, der sich unter<br />

Wasser durch den Einschub von Boden bildet, zu einem<br />

Versagen der Böschung im Rückgriff kommen, wie in<br />

Abb. 1 dokumentiert.<br />

Die Abbauböschung <strong>stellt</strong> sich im Massenausgleich<br />

durch Umlagerung des Lockergesteins ein. Dabei ist<br />

nach eigenen Geländebef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> entsprechenden<br />

Beobachtungen von MEYER & FRITZ (2001) hinsichtlich<br />

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69


Abb. 1:<br />

Versagen der Böschung (rote Pfeile) nach Einschub von<br />

Boden (blauer Pfeil) aus dem Trockenen ins Nasse.<br />

des zeitlichen Ablaufes ein schneller vorauseilender – zum<br />

Teil auch schlagartig auftretender – Böschungsbruch <strong>und</strong><br />

ein langsamer nachfolgender Bruch zu unterscheiden. Die<br />

Herstellung von gebrochenen Böschungssystemen mit<br />

unterschiedlichen Teilböschungsneigungen ist damit nicht<br />

möglich <strong>und</strong> auch nicht gewünscht.<br />

Eine Kontrolle der Böschungsbaggerung erfolgt in<br />

der Regel nicht oder nur hilfsweise durch Fluchten <strong>und</strong><br />

Handpeilungen (s. PATZOLD & BODE, 2001).<br />

Diese Art der Gewinnung, von MEYER & FRITZ<br />

(2001) im Hinblick auf die Standsicherheit von<br />

Unterwasserböschungen auch als „nicht schonender<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Abbaubetrieb“ bezeichnet, wird ausschließlich beim<br />

Rohstoffabbau durchgeführt, wenn die Produktionsleistung<br />

ohne Rücksicht auf Gewinnungsverluste im Vordergr<strong>und</strong><br />

steht (s. PATZOLD, 1994, 1995). Dabei wird mit zunehmender<br />

Böschungshöhe zugleich die Gefahr von Schadensfällen<br />

infolge von unkontrollierten Böschungsbrüchen mit<br />

erheblicher Rückgriffweite maximiert <strong>und</strong> letztlich<br />

der Ausbeutegrad in den Lagerstätten mit flacheren<br />

Böschungsneigungen von β


Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Theoretisch lässt sich mit der unkontrollierten Baggerung im Sand <strong>und</strong> Kies eine hochgradig<br />

instabile Böschung mit einer Neigung entsprechend dem kritischen Reibungswinkel j c – als<br />

Reibungswinkel des rolligen Bodens bei großer Verformung – herstellen. Eine Betrachtung der<br />

Böschungsbruchsicherheit nach DIN 4084 ist jedoch, wie bereits oben angeführt, nicht möglich,<br />

da die sich einstellende Böschungsneigung offensichtlich von dynamischen Vorgängen bei den<br />

auftretenden Rutschungen abhängt.<br />

Abb. 3:<br />

Erstreckung eines Schadensbereiches<br />

in Niedersachsen.<br />

Tatsächlich erfolgt bei der unkontrollierten Baggerung<br />

durch ständiges Anfahren mit dem Lösewerkzeug<br />

<strong>und</strong> nachfolgende Böschungsbrüche eine erhebliche<br />

Beanspruchung des Gebirges durch dynamische<br />

Einwirkungen, die zu überflachen Böschungsneigungen <strong>und</strong><br />

rückgreifenden Auflockerungen führt. Infolgedessen sind<br />

im s-förmig gebogenen Böschungsprofil konvexe Abbrüche<br />

aus weitreichenden Rutschungen vom Böschungskopf<br />

weg <strong>und</strong> konkave Abflachungen durch nachfolgende<br />

Sedimentation zum Böschungsfuß hin zu beobachten.<br />

Hier stehen die oberen Bereiche der Böschung im labilen<br />

Gleichgewicht. Dabei sind nach eigenen Echolotpeilungen<br />

<strong>und</strong> entsprechenden Beobachtungen von HORN (1969),<br />

BÖTTGER et al. (1978) <strong>und</strong> BÖTTGER (1983 a, b) allmähliche<br />

Verflachungen der Abbauböschung über längere Zeiträume<br />

– teilweise über mehrere Jahre – auszumachen.<br />

Im Zuge einer Rutschung erfolgt im Baggersee eine<br />

weitgehende oder vollständige Auflösung der Struktur <strong>und</strong><br />

Strukturfestigkeit des betrachteten Rutschkörpers, der<br />

dementsprechend auch nicht als einfacher Starrkörper wie<br />

in DIN 4084 betrachtet werden kann. Mit Ausbildung eines<br />

Suspensionsstromes erfolgt eine erhebliche Entmischung<br />

<strong>und</strong> korngrößenabhängige Sortierung des Anstehenden<br />

in der Vertikalen <strong>und</strong> der Horizontalen („Lawineneffekt“),<br />

die anhand von eigenen Geländebeobachtungen durch<br />

weitreichende Trübstofffahnen mit aufsteigenden<br />

Luftblasen aus entweichender Bodenluft in verschiedenen<br />

Tagebauseen belegt werden kann. Durch Abbautreibende<br />

wird von einem „Kochen“ des Wassers berichtet. Dabei<br />

ist gr<strong>und</strong>sätzlich von einer proximalen Sedimentation<br />

des Grobkorns <strong>und</strong> einer distalen Ablagerung des<br />

Feinkorns sowie von einer normalen Gradierung mit<br />

einer böschungsabgewandten Schrägschichtung im<br />

resedimentierten Rutschkörper auszugehen.<br />

Von KÖHLER (2001) als auch von RICHWIEN & MEYER<br />

(2004) <strong>und</strong> RICHWIEN (2005) wird der Bodenluft im Hinblick<br />

auf das Verformungs- <strong>und</strong> Stabilitätsverhalten von Böden<br />

bei der unkontrollierten Baggerung eine erhebliche<br />

Bedeutung beigemessen.<br />

Das Prinzip der unkontrollierten Baggerung ist<br />

Abb. 4 zu entnehmen. Dabei steht der hier darge<strong>stellt</strong>e<br />

Schwimmgreiferbagger stellvertretend auch für andere<br />

Gewinnungsgeräte, mit denen eine statisch positionierte<br />

Gewinnung in der oben beschriebenen Weise durchgeführt<br />

wird.<br />

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71


Abb. 4:<br />

Prinzip der unkontrollierten Baggerung.<br />

Eine Abschätzung der standsicheren<br />

Unterwasserböschung bei unkontrollierter Baggerung<br />

kann nach PATZOLD & BODE (2004) <strong>und</strong> BODE (2005) auf<br />

Gr<strong>und</strong>lage von Ergebnissen einer Regressionsanalyse mit<br />

Gl. 1 erfolgen.<br />

H : L<br />

erf .<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

⎡<br />

j<br />

= ⎢5,<br />

260155 − 0,<br />

074211⋅<br />

+ 0,<br />

004926⋅<br />

µ<br />

⎢⎣<br />

g j<br />


Abb. 5:<br />

Prinzip der Box-Cut Baggerung.<br />

zugleich die Gefahr von Schadensfällen infolge von<br />

unkontrollierten Böschungsbrüchen erheblich verringert<br />

<strong>und</strong> letztlich der Ausbeutegrad in den Lagerstätten mit<br />

steileren Böschungsneigungen als bei der unkontrollierten<br />

Abgrabung erhöht. Darüber hinaus wird die akute Gefahr<br />

einer Bodenverflüssigung in entsprechend gefährdeten<br />

Böden gegenüber dem unkontrollierten Abbau<br />

vermindert. Hier werden derzeit gute Erfahrungen in den<br />

Landkreisen Cloppenburg <strong>und</strong> Leer gesammelt, die in den<br />

vergangenen Jahren auch aufgr<strong>und</strong> baugr<strong>und</strong>spezifischer<br />

Gegebenheiten in besonderem Maße von Schadensfällen<br />

betroffen waren.<br />

Auch im Braunkohlentagebau hat sich der Abbau<br />

in Strossen durch „Abtreppung“ als Vorgabe aus der<br />

Abbauplanung als bodenmechanisch günstig erwiesen (s.<br />

KARCHER, 2003).<br />

Theoretisch lässt sich mit dem Box-Cut Verfahren im<br />

Sand <strong>und</strong> Kies eine hochgradig instabile Böschung mit<br />

einem Ausnutzungsgrad μ = 1,0 <strong>und</strong> mit einer Neigung<br />

zwischen dem Peak-Reibungswinkel j p – als maximal<br />

möglicher Reibungswinkel des rolligen Bodens im Sinne<br />

der DIN 18311 in dichtester Lagerung – <strong>und</strong> dem kritischen<br />

Reibungswinkel j c herstellen. Dies gilt allerdings nur dann,<br />

wenn keine anderen Beanspruchungen auftreten. Für die<br />

Endstandsicherheit der Unterwasserböschungen sollte<br />

im Allgemeinen mit dem kritischen Reibungswinkel j c<br />

gerechnet werden.<br />

Tatsächlich erfolgt auch beim Box-Cut Verfahren<br />

mit zwangsgeführten oder nicht zwangsgeführtem<br />

Lösewerkzeug eine nicht unerhebliche Beanspruchung<br />

des Gebirges durch dynamische Einwirkungen, die keine<br />

Berücksichtigung in DIN 4084 findet <strong>und</strong> zu einem globalen<br />

Versagen der Böschung führen kann. Infolgedessen sind<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

mitunter großräumig im zunächst treppenstufenartigen<br />

<strong>und</strong> anschließend verflachenden Böschungsprofil<br />

rückgreifende Abbrüche aus größeren Rutschungen vom<br />

Böschungskopf weg <strong>und</strong> weitreichende Abflachungen<br />

durch anschließende Ablagerung zum Böschungsfuß<br />

hin zu beobachten. Hier stehen wiederum die oberen<br />

Bereiche der Böschung in einzelnen Abschnitten im labilen<br />

Gleichgewicht.<br />

Ein Beispiel für die Ausführung einer Box-Cut Baggerung<br />

in einem Tagebausee im Landkreis Cloppenburg, als<br />

Aufzeichnung einer Abbaukontrollanlage Fabrikat Arge VPC<br />

& SPE, Typ MARPO_DGPS_K, ist Abb. 6 zu entnehmen. Bei<br />

Betrachtung wird deutlich, dass nicht nur das Sollprofil (rote<br />

Linie) sondern auch die Strossenhöhe von 2,50 m gemäß<br />

Planfeststellung im Zuge der Nassgewinnung (blaue Linie)<br />

eingehalten wurde. Das Beispiel kennzeichnet eine Box-<br />

Cut Baggerung in ausgezeichneter Ausführungsqualität,<br />

die nach vorangegangenen Schadensfällen nunmehr<br />

in erheblichem Maße zu einer Reduzierung des<br />

Böschungsbruchrisikos am Standort beiträgt.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich bleibt für die Box-Cut Baggerung in der<br />

Böschung festzuhalten: Ausführung vom Hangenden<br />

zum Liegenden <strong>und</strong> in der Fläche. Eine Baggerung<br />

vom Liegenden zum Hangenden <strong>und</strong> auf einer Station<br />

hingegen kennzeichnet eine unkontrollierte Baggerung mit<br />

entsprechend resultierender Standsicherheitsgefährdung<br />

der Böschung.<br />

Eine Abschätzung der standsicheren<br />

Unterwasserböschung bei Box-Cut Baggerung kann<br />

nach PATZOLD & BODE (2004) <strong>und</strong> BODE (2005) mit Gl. 2<br />

erfolgen.<br />

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73


⎡ 1 j ⎤<br />

c<br />

H : Lerf<br />

. = ⎢ ⋅a<br />

dyn.<br />

⋅ tan ⎥ mit:<br />

⎢⎣<br />

µ tab.<br />

g j ⎥⎦<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

• H:L Neigungsverhältnis der Unterwasserböschung [-]<br />

erf.<br />

• μ Ausnutzungsgrad aus Lastannahmen [-]<br />

tab.<br />

• a Abminderungsbeiwert für Gewinnungsverfahren [-]<br />

dyn.<br />

• j Kritischer Reibungswinkel des Bodens [°]<br />

c<br />

• g Teilsicherheitsbeiwert für Reibungswinkel [-]<br />

j<br />

Abb. 6:<br />

Ausführung einer Box-Cut Baggerung (blaue Linie).<br />

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74


Abbaukontrolle<br />

Die Entwicklung von Strategien zur Vermeidung von<br />

Böschungsbrüchen bei der Gewinnung von Sand <strong>und</strong><br />

Kies ist ohne eine Abbaukontrolle nicht denkbar. Dazu<br />

stehen am Markt leistungsfähige Anlagen zur Verfügung,<br />

die eine Box-Cut Baggerung <strong>und</strong> eine Minimierung von<br />

Gewinnungsverlusten überhaupt erst ermöglichen. Als<br />

Beispiel wird hier auf die Abbaukontrollanlage Fabrikat<br />

Arge VPC & SPE, Typ MARPO_DGPS_K, hingewiesen.<br />

Die Funktionsweise dieser Anlage ist nachstehend<br />

beschrieben.<br />

• Konfiguration des Geländemodells: Vor der Installation<br />

werden Daten einer Lagerstättenerk<strong>und</strong>ung, Auflagen<br />

gemäß Planfeststellung zu Abbaugrenzen, Sollböschungsneigungen<br />

<strong>und</strong> gegebenenfalls zu Bauverbotszonen etc.<br />

sowie die Konstruktionsgeometrie des Schwimmbaggers in<br />

den Bordrechner eingegeben.<br />

• Positionierung des Baggers: Die Position des Baggers wird<br />

über Satelliten-Positionierung bestimmt. Die Positionsdaten<br />

werden mittels Kabel oder per Funk auf den Bordrechner<br />

übertragen <strong>und</strong> dort verarbeitet.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

• Positionierung des Lösewerkzeuges: Die Tiefe des<br />

Lösewerkzeuges wird mittels Druckmessdose, Winkelmesser<br />

oder Echolot bestimmt. Die Lage des Werkzeuges wird<br />

unter Berücksichtigung der Gerätegeometrie ebenfalls<br />

über die Positionierung ermittelt. Die Positionsdaten des<br />

Lösewerkzeuges werden auf den Rechner übertragen <strong>und</strong><br />

dort verarbeitet.<br />

• Option für 360° Sonar: Bei Baggerungen in größeren Tiefen<br />

kann das Baggerfeld einschließlich Böschungsbereich durch<br />

ein 360° Sonar fortlaufend kontrolliert werden. Dabei wird<br />

die sich einstellende Böschung <strong>und</strong> zulaufendes Material<br />

während der Baggerung kontinuierlich auf dem Bildschirm<br />

angezeigt. Die Messdaten werden vom Bordrechner<br />

verarbeitet.<br />

• Eingabe des Baggerseespiegels: Die Änderungen des<br />

Baggerseespiegels werden manuell oder mittels Funkpegel<br />

in den Rechner eingegeben.<br />

• Visualisierung des Abbaubetriebes: Die Daten werden dem<br />

Baggermeister auf einem Touch-Screen Bildschirm in 2<br />

Bildebenen darge<strong>stellt</strong>, wie in Abb. 7 visualisiert.<br />

Abb. 7:<br />

Ansichten Abbaukontrollanlage Fabrikat<br />

Arge VPC & SPE, Typ MARPO_DGPS_K.<br />

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75


• Bildebene I: Lageplan, Position des Baggers,<br />

Topographie der Gewässersohle, Abbaugrenzen,<br />

Böschungsfußlinie sowie Schnittlinie für Bildebene II.<br />

• Bildebene II: Vertikalschnitt, Geländemodell mit Position<br />

des Lösewerkzeuges sowie Soll- <strong>und</strong> Ist-Böschung.<br />

Die Darstellung der Bildebene I kann im Betrieb<br />

zur 3D-Visualisierung des Abbaugebietes <strong>und</strong> des<br />

Abbaugerätes umgeschaltet werden. Dies gilt ebenfalls<br />

für die Darstellung der Restmächtigkeiten.<br />

• Auswertung der Baggerdaten: Die Positions-, Zeit- <strong>und</strong><br />

Tiefendaten der Baggerung werden fortlaufend im<br />

Bordrechner gespeichert <strong>und</strong> stehen der Betriebsleitung<br />

zur Auswertung mit der Bürosoftware zur Verfügung.<br />

Dabei können Lagepläne, Tiefenkarten <strong>und</strong> Querprofile<br />

er<strong>stellt</strong> sowie Produktions- <strong>und</strong> Restmengenermittlungen<br />

durchgeführt werden.<br />

Abbaukonzept<br />

Die Anfertigung eines Abbaukonzeptes <strong>und</strong> dessen<br />

Umsetzung im Gewinnungsbetrieb <strong>stellt</strong> schließlich das<br />

Werkzeug zur Vermeidung von Böschungsbrüchen bei der<br />

Gewinnung von Sand <strong>und</strong> Kies dar. Die Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong><br />

Elemente in diesem Zusammenhang sind nachstehend<br />

angeführt.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

• Durchführung einer Baugr<strong>und</strong>erk<strong>und</strong>ung: Zur Beurteilung<br />

der Standsicherheit des Böschungssystem ist die<br />

Verfügbarkeit von Ergebnissen einer Baugr<strong>und</strong>erk<strong>und</strong>ung<br />

erforderlich. Dazu gehören z.B. Schichtenverzeichnisse von<br />

Aufschlussbohrungen, Ergebnisse von Drucksondierungen<br />

sowie Resultate von Korngrößenanalysen <strong>und</strong> Ergebnisse<br />

einer geophysikalischen Lagerstättenerk<strong>und</strong>ung.<br />

• Durchführung einer Echolotpeilung: Zur Betrachtung der<br />

Standsicherheit des Böschungssystems ist weiterhin die<br />

Verfügbarkeit von Ergebnissen einer Echolotpeilung bzw.<br />

eines Geländeaufmaßes notwendig.<br />

• Durchführung einer Standsicherheitsuntersuchung: Auf<br />

Gr<strong>und</strong>lage der Baugr<strong>und</strong>erk<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> Echolotpeilung<br />

ist im Hinblick auf Vorgaben zur Gestaltung der Unterwasserböschung<br />

eine Standsicherheitsuntersuchung<br />

durchzuführen. Dabei sind neben dem Baugr<strong>und</strong>modell auch<br />

das Gewinnungsverfahren <strong>und</strong> Gewinnungsgerät zu berücksichtigen.<br />

• Ausweisung von Bauverbotszonen: Auf Gr<strong>und</strong>lage einer<br />

Sensitivitätsanalyse durch Verschneidung von Soll- <strong>und</strong><br />

Ist-Profil ist das Gefährdungspotential von Nachbargr<strong>und</strong>stücken<br />

abzuschätzen <strong>und</strong> gegebenenfalls eine<br />

Ausweisung von Bauverbotszonen durchzuführen. Siehe<br />

dazu Abb. 8.<br />

Abb. 8:<br />

Ausweisung von Bauverbotszonen.<br />

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76


Die Ausweisung einer Bauverbotszone ist z.B.<br />

nach einem Böschungsbruch zur Minimierung eines<br />

Lasteintrags in die Abbruchböschung sinnvoll. In diesem<br />

Fall ist die Breite des „Sperrstreifens“ im Sinne des<br />

B<strong>und</strong>esfernstraßengesetzes (§9, FstrG, 1994) als auch des<br />

Niedersächsischen Straßengesetzes (§24, NstrG, 1980) im<br />

Bereich des Schadensfalles entsprechend der Breite aus<br />

resedimentiertem Material anzulegen, <strong>und</strong> zwar um das<br />

„Widerlager“ am Böschungsfuß gegen einen <strong>neue</strong>rlichen<br />

Bruch der betreffenden Böschung nicht zu schwächen.<br />

Die Erstreckung der Berme zum Schadensbereich hin ist<br />

aus Ergebnissen einer Standsicherheitsuntersuchung <strong>und</strong><br />

Echolotpeilung abzuleiten.<br />

• Anfertigung eines Abbaukonzeptes: Auf Gr<strong>und</strong>lage der<br />

Standsicherheitsuntersuchung <strong>und</strong> Sensitivitätsanalyse<br />

sowie unter Berücksichtigung der Vorgaben gemäß<br />

Planfeststellung ist ein Abbaukonzept anzufertigen, das<br />

üblicherweise als Betriebshandbuch anzulegen ist.<br />

• Erstellung eines Geländemodells: Durch Digitalisierung<br />

des Baugr<strong>und</strong>modells sowie des Soll- <strong>und</strong> Ist-Profils wird<br />

ein Geländemodell zur Implementierung in eine Abbaukontrollanlage<br />

erhalten.<br />

• Installation der Abbaukontrollanlage: Nach Erstellung des<br />

Geländemodells wird die Abbaukontrollanlage installiert.<br />

• Schulung der Mitarbeiter: Zur Qualifizierung des<br />

Baggermeisters im Hinblick auf den Einsatz der<br />

Abbaukontrollanlage <strong>und</strong> die Durchführung einer Box-Cut<br />

Baggerung ist eine Schulung erforderlich.<br />

• Auswertung der Abbaukontrolldaten: Im Zusammenhang mit<br />

der Wartung <strong>und</strong> Funktionsprüfung der Abbaukontrollanlage<br />

ist eine Auswertung der Abbaukontrolldaten in einem Intervall<br />

von < 12 Monaten anzuraten. Damit wird zugleich ein Nachweis<br />

gegenüber der Aufsichtsbehörde im Hinblick auf die<br />

Einhaltung der Auflagen gemäß Planfeststellung erbracht.<br />

Zusammenfassend bleibt auf Gr<strong>und</strong>lage der<br />

Erfahrungen von PATZOLD, KÖBKE & PARTNER ENGINEERS<br />

festzustellen, dass mit einer auf den Einzelfall abgestimmten<br />

Abbauplanung sowie mit der Einführung einer Box-Cut<br />

Baggerung <strong>und</strong> der Gewährung einer Abbaukontrolle bei der<br />

Gewinnung von Sand <strong>und</strong> Kies das Böschungsbruchrisiko<br />

in erheblichem Maße reduziert werden kann. Neben einer<br />

Maximierung der gewinn- <strong>und</strong> nutzbaren Vorräte können<br />

damit Schäden des Abbautreibenden <strong>und</strong> Dritter im Zuge<br />

des Gewinnungsbetriebes abgewendet werden.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Aufgeführte Schriften<br />

BODE, G. (2005): Zur Ausbildung <strong>und</strong> Gestaltung von<br />

Böschungssystemen bei der Gewinnung von Sand <strong>und</strong><br />

Kies – Entwicklung eines Planungssystems. – Diss. Naturwissenschaftliche<br />

Fakultät der Universität Hannover:<br />

177S., 74 Abb., 65 Tab., 5 Anh.; Hannover.<br />

BÖTTGER, M. (1978): Böschungsschäden <strong>und</strong> ihre<br />

Verhinderung in Kiesgruben. Darge<strong>stellt</strong> an Beispielen aus<br />

dem Oberrheingebiet. – Garten <strong>und</strong> Landschaft, 88 (3): 160-<br />

166; München (Callwey).<br />

BÖTTGER, M. (1983 a): Die Böschungsgestaltung in<br />

Baggerseen der Sand- <strong>und</strong> Kiesvorkommen des mittleren<br />

Oberrheingebietes. – Carolinea (4): 21-32; Karlsruhe.<br />

BÖTTGER, M. (1983 b): Echolotmessungen in Baggerseen –<br />

Ergebnisse <strong>und</strong> Folgerungen. – Wasser & Boden, (9): 400-<br />

404; Hamburg.<br />

HORN, A. (1969): Der Gleichgewichtszustand von<br />

Kiesgruben unter Gr<strong>und</strong>wasser. Zulässiger Grenzabstand<br />

bei Baggerungen. – Wasser & Boden, (8): 237-239;<br />

Hamburg.<br />

KARCHER, C. (2003): Tagebaubedingte Deformationen im<br />

Lockergestein. – Diss. Fakultät für Bauingenieur-, Geo<strong>und</strong><br />

Umweltwissenschaften der Universität Karlsruhe –<br />

Veröffentlichungen des Institutes für Bodenmechanik <strong>und</strong><br />

Felsmechanik der Universität Fridericiana in Karlsruhe 160:<br />

193 S.; Karlsruhe.<br />

KÖHLER, H.-J. (2001): Druckwechselbelastung an Wasser-<br />

Boden-Grenzflächen. – Die Bautechnik 16: 409-413; Berlin<br />

(Ernst).<br />

MEYER, H. & FRITZ, L. (2001): Unterwasserböschungen aus<br />

Sicht der Bodenmechanik. – Zeitschrift für angewandte<br />

Geologie 47 (1): 4-7; Stuttgart (Schweizerbart).<br />

PATZOLD, V. (1994): Auswahl des Gewinnungsverfahrens<br />

beim Abbau von Kiessand unter Berücksichtigung von<br />

Gewinnungsverlusten. – Erzmetall (47) 10: 618-626;<br />

Clausthal-Zellerfeld.<br />

PATZOLD, V. (1995): Gerätebedingte Gewinnungsverluste<br />

<strong>und</strong> Ansätze zu deren Minimierung. – Erzmetall (48) 6/7:<br />

444-451; Clausthal-Zellerfeld.<br />

PATZOLD, V. & BODE, G. (2001): Herstellung <strong>und</strong> Ausbildung<br />

von Unterwasserböschungen in Baggerseen. – Zeitschrift<br />

für angewandte Geologie 47 (1): 17-22; Stuttgart<br />

(Schweizerbart).<br />

www.advanced-mining.com<br />

77


PATZOLD, V. & BODE, G. (2004): Abschlussbericht zum<br />

Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsvorhaben – Verminderung<br />

des Flächenverbrauchs durch die Rohstoffgewinnung<br />

durch Maximierung der gewinn- <strong>und</strong> nutzbaren Vorräte<br />

von Lagerstätten im Lockergestein (Sand <strong>und</strong> Kies)<br />

unter besonderer Berücksichtigung der Gestaltung von<br />

Unterwasserböschungen. – 159 S., 62 Abb., 66 Tab., 6 Anh.,<br />

1 Anl.; Förderung durch Deutsche B<strong>und</strong>esstiftung Umwelt,<br />

Aktenzeichen 18713; Osnabrück.<br />

PATZOLD, V., KÖBKE, J.-U., LÜBKE, H., BODE, G. & GRUHN,<br />

G. (2004): Sagalo – Ein System zur Anlagenplanung für die<br />

Gewinnung <strong>und</strong> Aufbereitung von Lockergestein. – Aufbereitungstechnik<br />

12: 32-40; Gütersloh (Bauverlag).<br />

PATZOLD, V., GRUHN, G. & DREBENSTEDT, C. (2008):<br />

Der Nassabbau – Erk<strong>und</strong>ung, Gewinnung, Aufbereitung,<br />

Bewertung. – 472 S., zahlr. Abb. <strong>und</strong> Tab.; Berlin, Heidelberg,<br />

New York (Springer).<br />

RICHWIEN, A. (2005): Untersuchungen zur Standsicherheit<br />

von Unterwasserböschungen aus nichtbindigen<br />

Bodenarten. – Diss. Institut für Geotechnik <strong>und</strong><br />

Markscheidewesen der Technischen Universität Clausthal<br />

– Schriftenreihe Geotechnik <strong>und</strong> Markscheidewesen 10:<br />

165 S., zahlr. Abb, Tab. <strong>und</strong> Anh.; Clausthal-Zellerfeld.<br />

RICHWIEN, A. & MEYER, N. (2004): Nachweis der<br />

Standsicherheit von Unterwasserböschungen aus<br />

nichtbindigen Bodenarten. – Schriftlicher Beitrag<br />

zum Vortrag an der B<strong>und</strong>esanstalt für Wasserbau am<br />

17.09.2004: 12 S., 5 Abb., 4 Tab.; Karlsruhe. [unveröff.]<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />

Patzold, Köbke & Partner Engineers<br />

Partnergesellschaft<br />

Dr. rer. nat Gernot Bode<br />

Beratender Geowissenschaftler BDG<br />

Dr.-Ing. Volker Patzold<br />

Beratender Ingenieur VBI<br />

Kleiberweg 20<br />

21244 Buchholz i.d.N | Deutschland<br />

Tel.: +49 (0) 41 87 - 312 - 306<br />

Fax: +49 (0) 41 87 - 74 - 92<br />

eMail: info@vp-engineers.de<br />

Internet: www.vp-engineers.de<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Dr. rer. nat. Gernot Bode wurde 1967 in Hannover geboren. Er<br />

absolvierte 1997 ein Studium der Geologie <strong>und</strong> Paläontologie<br />

an der Universität Hannover <strong>und</strong> wurde 2005 eben da nach<br />

berufsbegleitender Forschungstätigkeit promoviert. Nach<br />

seinem Studium war er in verschiedenen Ingenieurbüros<br />

im Bereich des Tagebaus, der Hydrogeologie, der Geo- <strong>und</strong><br />

Umwelttechnik tätig. Seit 2010 ist Herr Dr. rer. nat. Gernot<br />

Bode Partner bei Patzold, Köbke & Partner Engineers<br />

| dr.gernot.bode@vp-engineers.de |<br />

Dr.-Ing. Volker Patzold wurde 1942 in Hayingen / Lothringen<br />

geboren. Er absolvierte 1968 ein Bergbaustudium an der<br />

Technischen Universität Clausthal-Zellerfeld <strong>und</strong> wurde<br />

1970 an der Technischen Universität Hannover promoviert.<br />

Nach seinem Studium war er in verschiedenen Firmen im<br />

Bereich des Wasser-, Straßen- <strong>und</strong> Tiefbaus tätig. Seit 1984<br />

ist er selbstständig. Herr Dr.-Ing. Volker Patzold ist Inhaber<br />

des Ingenieurbüros Dr.-Ing. Volker Patzold <strong>und</strong> Seniorpartner<br />

bei Patzold, Köbke & Partner Engineers.<br />

| dr.volker.patzold@vp-engineers.de |<br />

www.advanced-mining.com<br />

78


ContiTech Conveyor Belt Group | Phone +49 5551 702-207<br />

transportbandsysteme@cbg.contitech.de<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

WEITERBILDUNG<br />

ANZEIGE<br />

www.advanced-mining.com<br />

79


At l A s Co p C o Co n s t ru C t i o n to o l s<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

ATLAS COPCO NEUE GESTEINSBOHRHäMMER –<br />

FÜR DEN UNTERTAGEEINSATZ!<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> <strong>stellt</strong> <strong>einige</strong> <strong>neue</strong> <strong>und</strong> <strong>modifizierte</strong> Gesteins- <strong>und</strong> Stützenbohrhämmer vor. Eine<br />

komplette Reihe von leichten <strong>und</strong> schallgedämpften Bohrhämmern für den Untertageeinsatz<br />

wird zur Bauma 2010 präsentiert. Ein <strong>modifizierte</strong>s Modell hat das ATEX-Verfahren bestanden <strong>und</strong><br />

entspricht jetzt in vollem Umfang der ATEX-Richtlinie. Darüber hinaus werden zwei Versionen eines<br />

<strong>neue</strong>n Hochleistungs-Säulenbohrhammers vorge<strong>stellt</strong>.<br />

Schallemissionen sind bei<br />

Gesteinsbohrungen im Tage- <strong>und</strong> Bergbau<br />

ein wichtiges Thema. “Heute verlangen die<br />

K<strong>und</strong>en immer häufiger schallgedämpfte<br />

Ausführungen für ihre Gesteinsbohrhämmer”,<br />

erläutert Rikard Nordén, Product Line<br />

Manager Light Rock Drills bei <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />

Construction Tools. Um die Nachfrage zu<br />

befriedigen, wird eine Reihe bestehend aus<br />

drei schallgedämpften Hämmern eingeführt.<br />

“Die Schallleistungspegel unserer BBC 16 WS,<br />

BBD 34 WS <strong>und</strong> BBD 94 WE wurden je nach<br />

Modell um 5-8 dB(A) gesenkt”, fügt Nordén<br />

hinzu. “Das menschliche Ohr empfindet dies<br />

als eine Reduzierung um mehr als 50 %.”<br />

Einige technische Änderungen haben<br />

dazu beigetragen, dass das Modell BBD 94<br />

WS zusammen mit der Bohrstütze BMK 91RS<br />

der ATEX-Richtlinie entspricht. “Das ist <strong>Atlas</strong><br />

<strong>Copco</strong>s einziger leichter Gesteinsbohrer, der<br />

das ganze Verfahren gemäß der Richtlinie<br />

94/9/EC durchlaufen hat,” erläutert Rikard<br />

Nordén. Die ATEX (ATmosphère EXplosible) Richtlinie<br />

beinhaltet zwei EU-Richtlinien, die vorgeben, welche<br />

Ausrüstungen <strong>und</strong> Arbeitsbedingungen in explosiver<br />

Umgebung zulässig sind.<br />

Beim BBC 34 WS6 <strong>und</strong> BBC 34 WS8 handelt es<br />

sich um Hochleistungs-Säulenbohrgeräte, die die<br />

vorhandene Produktreihe erweitern. Sie wurden für<br />

die harten Einsatzbedingungen bei Bohr-, Vortriebs-<br />

<strong>und</strong> Ankerarbeiten entwickelt. Sie eignen sich für<br />

mittelhartes bis hartes Gestein <strong>und</strong> zeichnen sich<br />

durch eine hohe Schlagenergie <strong>und</strong> ein starkes<br />

Drehwerk aus.<br />

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Construction Tools<br />

Marketing Comunication/ Media Relations<br />

Anja Kaulbach<br />

Tel.: +49 (0)201 - 633 - 22 33<br />

eMail: anja.kaulbach@de.atlascopco.com<br />

Internet: www.atlascopco.com<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Construction Tools<br />

ist eine Abteilung innerhalb des Geschäftsbereichs Construction <strong>und</strong> <strong>Mining</strong> Technique von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>. Hier werden hydraulische,<br />

pneumatische <strong>und</strong> benzinbetriebene Ausrüstungen für Abbruch-, Recycling-, Verdichtungs-, Gesteinsbohrungs- <strong>und</strong> Betonarbeiten<br />

herge<strong>stellt</strong> <strong>und</strong> vermarktet. Die Produkte werden unter diversen Marken über eine weltweite Vertriebs- <strong>und</strong> K<strong>und</strong>endienstorganisation<br />

vertrieben. Die Abteilung hat ihren Hauptsitz in Stockholm, Schweden, <strong>und</strong> unterhält Fertigungsstätten in Europa, Afrika <strong>und</strong> Asien. .<br />

www.advanced-mining.com<br />

80


At l A s Co p C o su r f A C e Drilling eq u i p m e n t<br />

ATLAS COPCO<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

NEUES SMARTRIG ROC D65S –<br />

GROSSARTIGE NEUIGKEITEN FÜR STEINBRUCHSBETREIBER UND<br />

BOHRUNTERNEHMEN!<br />

Mit der Einführung des aktuellsten Senkhammer-Bohrgeräts - dem SmartRig ROC D65s<br />

- hat <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> den Steinbruch- <strong>und</strong> Tagebaubetrieb in <strong>neue</strong> Sphären gehoben. Das<br />

Bohrgerät ist das erste seiner Art, dass alle Vorteile des bewährten Bohrgeräts ROC<br />

L8 DTH mit der fortschrittlichen Automatisierungs- <strong>und</strong> Steuerungstechnologie der SmartRig-<br />

Familie verbindet <strong>und</strong> somit ganz <strong>neue</strong> Möglichkeiten für die Produktivität von Tagebauen <strong>und</strong><br />

Steinbrüchen eröffnet.<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> verfügt über langjährige <strong>und</strong> umfassende<br />

Erfahrungen mit seinem computergestützten<br />

Bohrkontrollsystem (RCS), das die Gr<strong>und</strong>lage für die<br />

SmartRig-Plattform bildet. Mit dem SmartRig ROC D65s<br />

stehen alle Vorteile dieses Systems nun auch für Tagebaue<br />

<strong>und</strong> Steinbrüche zur Verfügung. Das RCS steuert das gesamte<br />

Bohrgerät - vom Bohrzyklus über das automatische Magazin<br />

bis hin zum optionalen Bohrlochnavigationssystem. Das<br />

System ermöglicht auch eine einfache Übertragung von<br />

Planungs- <strong>und</strong> Leistungsdaten zwischen dem Bohrgerät<br />

<strong>und</strong> den Computern im Betriebsbüro.<br />

Das SmartRig ROC D65s wurde für Bohrlochdurchmesser<br />

von 110–203 entwickelt. Es verwendet Secoroc COP 44, 54<br />

oder 64 Senkbohrhämmer. Die maximalen Bohrlochtiefe<br />

beträgt 54 Meter. Die Bohrleistung wird von einem im<br />

Gerät integrierten <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> XRX10 Kompressor mit<br />

einem Druck von 30 bar bereitge<strong>stellt</strong>. Angetrieben wird<br />

das Bohrgerät wird von einem Caterpillar C15 Motor mit<br />

539 PS.<br />

Das SmartRig ROC D65s bietet eine vollkommen <strong>neue</strong><br />

Bohrerfahrung für die Tagebau- <strong>und</strong> Steinbruchsbetreiber<br />

<strong>und</strong> spart damit viel Zeit <strong>und</strong> Geld.<br />

Symbol für die Zukunft<br />

„Dies ist die Zukunft für das Bohren von Sprengbohrlöchern<br />

in Tagebauen <strong>und</strong> Steinbrüchen“, sagt Olav Kvist,<br />

Product Manager, <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>. „Die Möglichkeiten des<br />

ROC L8 <strong>und</strong> des SmartRig wurden nun in einem einzigen<br />

Bohrgerät, das ein vollkommen <strong>neue</strong>s Bohren ermöglicht,<br />

miteinander kombiniert. Ein Beispiel hierfür ist, dass das<br />

Bohrgerät automatisch Bohrrohre nachsetzt <strong>und</strong> wieder<br />

ziehen kann, wodurch diese Arbeit nicht mehr durch den<br />

Bediener zu erledigen ist. Der Bediener kann sich nun<br />

anderen Aufgaben zuwenden, während das Bohrgerät das<br />

Bohrloch eigenständig er<strong>stellt</strong>.“<br />

Das <strong>neue</strong> SmartRig ROC D65s wurde vom<br />

Tagebaubetreiber NCC Roads im Aitik-Kupfertagebau in<br />

Nordschweden mit ca. 45.000 gebohrten Metern über<br />

einen Zeitraum von ca. sechs Monaten ausgiebig getestet.<br />

Die Ergebnisse waren so beeindruckend, dass NCC Roads<br />

dieses Bohrgerät gleich erworben <strong>und</strong> ein weiteres für das<br />

Jahresende in Auftrag gegeben hat.<br />

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81


Fortschrittliche Technologie<br />

NCC Roads verfügt über eine Flotte von 18 <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />

Bohrgeräten, darunter auch SmartRig ROC D7C Bohrgeräte<br />

für diverse Bohrarbeiten. Martin Malmsten, Operations<br />

Manager, sagt hierzu: „Bei NCC versuchen wir immer, die<br />

fortschrittlichste Technologie anzuwenden - <strong>und</strong> genau<br />

das können wir mit dem <strong>neue</strong>n SmartRig.“<br />

„Während des Testzeitraums können wir uns wahrhaftig<br />

von den Vorteilen des RCS <strong>und</strong> der automatisierten System<br />

überzeugen. Dadurch können unsere Bediener andere<br />

wichtige Aufgaben erledigen, während das Bohrgerät<br />

seine Bohraufgaben selbstständig ausführt. Dadurch<br />

sparen wir viel Zeit <strong>und</strong> Arbeitskraft.“<br />

Dank der drei ROC L8 Bohrgeräten <strong>und</strong> den ROC D7C <strong>und</strong><br />

ROC D9C Bohrgeräten seien die Bediener bei NCC bereits<br />

gut mit dem <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Bohrkontrollsystem vertraut, so<br />

Malmsten.<br />

„Unsere Bediener kennen die Systeme von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />

<strong>und</strong> schätzen die automatisierten Funktionen. Sie sind sehr<br />

glücklich, nun auch mit dem SmartRig arbeiten zu können,<br />

denn dadurch wird ihre Arbeit noch einfacher - nicht nur in<br />

Aitik, sondern auch vielen anderen Standorten, wo wir für<br />

das Bohren verantwortlich sind.“<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

Mit dem ersten SmartRig ROC D65s im Einsatz ist<br />

NCC nun in der Lage, mit der SmartRig-Technologie<br />

im Aitik-Tagebau von den Testbohrungen zu den<br />

Produktionsbohrungen überzugehen. Das zweite Gerät<br />

wurde für die Inbetriebnahme später in diesem Jahr, wenn<br />

die Nachfrage steigt, vorbe<strong>stellt</strong>.<br />

Der Tagebau Aitik befindet sich außerhalb des<br />

Ortes Gällivare <strong>und</strong> ist einer der europaweit größten<br />

Kupfertagebaue. Hier werden auch beachtliche Mengen<br />

an Gold uns Silber abgebaut. Die jährliche Erzproduktion<br />

übersteigt 18 Millionen Tonnen.<br />

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Surface Drilling Equipment<br />

Product Manager Automation<br />

Olav Kvist<br />

Tel.: +46 (0)19 - 670 - 74 22<br />

Fax: +46 (0)19 - 670 - 72 51<br />

eMail: olav.vist@se.atlascopco.com<br />

Internet: www.atlascopco.com<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Surface Drilling Equipment<br />

Vice President Marketing<br />

Bo-Göran Johansson<br />

Tel.: +46 (0)19 - 670 - 72 59<br />

Fax: +46 (0)19 - 670 - 72 89<br />

eMail: bo-goran.johansson@se.atlascopco.com<br />

Internet: www.atlascopco.com<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Surface Drilling Equipment<br />

Communications Professional<br />

Marina Haikara<br />

Tel.: +46 (0)19 - 670 - 74 35<br />

Fax: +46 (0)19 - 670 - 72 51<br />

eMail: marina.haikara@se.atlascopco.com<br />

Internet: www.atlascopco.com<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Surface Drilling Equipment<br />

ist ein Geschäftsbereich des Organisationsbereichs Bau- <strong>und</strong> Bergbaugeräte von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>. Er umfasst Entwicklung,<br />

Herstellung <strong>und</strong> Vermarktung von Bohrgeräten für eine Vielzahl von Anwendungen mit weltweitem Einsatz in den<br />

Bereichen Hoch- <strong>und</strong> Tiefbau, Steinbrucharbeiten <strong>und</strong> Tagebauarbeiten. Der Geschäftsbereich legt einen besonderen<br />

Wert auf innovatives Produktdesign <strong>und</strong> Unterstützungssysteme für den Sek<strong>und</strong>ärmarkt, wodurch ein zusätzlicher<br />

Wert für den K<strong>und</strong>en geschaffen wird. Der Hauptsitz des Geschäftsbereichs <strong>und</strong> die Hauptfertigungsanlagen befinden<br />

sich in Örebro, Schweden. Weitere Informationen finden Sie unter www.atlascopco.com .<br />

Das SmartRig ROC D65s ergänzt die Produktpalette der Übertage-<br />

Bohrgeräte von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> <strong>und</strong> bietet eine fortschrittliche<br />

Bohrlösung für jede Tagebau- <strong>und</strong> Bohranwendung.<br />

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82


At l A s Co p C o geoteChniCAl Drilling A n D ex p l o rA t i o n<br />

Terracore<br />

Für den spezialisierten Bedarf von K<strong>und</strong>en, die im Segment<br />

der geotechnischen <strong>und</strong> Lockergesteinserk<strong>und</strong>ung<br />

arbeiten, wurde das Terracore-Produktprogramm<br />

entwickelt.<br />

Das Sortiment umfaßt Bohrwerkzeuge <strong>und</strong><br />

Ausrüstungen für Lockergesteinsboh-rungen,<br />

für geotechnische Bohrungen <strong>und</strong> Bohrungen in<br />

Baugr<strong>und</strong>untersuchungspro-jekten. Terracore Produkte<br />

sind jedoch ebenso einsetzbar bei Drainagebohrungen <strong>und</strong><br />

Pilotbohrungen für Bergbau- <strong>und</strong> Schachtbohrprojekte.<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> ist ein Lieferant für Kernbohrausrüstungen<br />

seit 1886 <strong>und</strong> Synonym für hochentwickelte Produkte im<br />

Bereich Diamantkernbohrung.<br />

Durch seine Vorreiterrolle hat <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> mit<br />

maßgeblichen Entwicklungen zum heutigen technischen<br />

Stand in der Kernbohrtechnik beigetragen:<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

• metrischer Standard für Kernbohrausrüstungen<br />

• dünnlippige Doppelkernrohre<br />

• Geobor-S Seilkernrohre<br />

• Aluminiumbohrgestänge<br />

• imprägnierte Diamantbohrkronen<br />

ATLAS COPCO<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

GEOTECHNISCHE<br />

UNTERSUCHUNGSMETHODEN<br />

MIT TERRACORE!<br />

Mit <strong>neue</strong>n Infrastrukturprojekten, Dämmen, mit<br />

<strong>neue</strong>n Bauprojekten generell, wächst der Markt für<br />

geotechnische <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>bauaktivitäten. Es ist also<br />

von einem erhöhten Bedarf an Ausrüstungen <strong>und</strong> Werkzeugen<br />

auszugehen. <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> hat die Produkte <strong>und</strong> das Zubehör,<br />

um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden.<br />

Ziel des Unternehmens ist es, auch in Zukunft die<br />

Innovationskraft des Unternehmens auf nachhaltige<br />

Produktentwicklung zum Nutzen unserer K<strong>und</strong>en weiter<br />

auszubauen.<br />

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Geotechnical Drilling and Exploration<br />

Vice President Geotechnical Engineering Business<br />

Steve Greer<br />

Tel.: +46 (0)708 - 56 - 96 14<br />

eMail: steve.greer@se.atlascopco.com<br />

Internet: www.atlascopco.com<br />

www.advanced-mining.com<br />

83


Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

sA n D v i k mi n i n g A n D Co n s t ru C t i o n Ce n t r A l eu ro p e gm bh<br />

OETELSHOFEN KALK SETZT MASSSTäBE –<br />

SEIT ÜBER 100 JAHREN<br />

SANDVIK WT7000<br />

REDUZIERT EMISSION UM 20 DB UND VERDREIFACHT DIE STANDZEIT!<br />

Sandvik WT7000<br />

Kulturell <strong>und</strong> wirtschaftlich hat Wuppertal traditionell<br />

Maßstäbe gesetzt. Das Tanztheater Pina Bausch <strong>und</strong><br />

Aspirin hatten hier ihren Ursprung <strong>und</strong> wirkten weit über<br />

die Region <strong>und</strong> Grenzen hinaus. Als 1901 die Schwebebahn<br />

den Betrieb aufnahm, feierte der Urgroßvater der<br />

heutigen Geschäftsführer Jörg Hermann <strong>und</strong> Moritz Iseke<br />

bereits das einjährige Bestehen von Oetelshofen Kalk.<br />

Startete der Gründer als Landwirt im Ortsteil Wuppertal-<br />

Hahnenfurth seine Aktivitäten im überschaubaren Rahmen,<br />

so entwickelten die nachfolgenden Generationen das<br />

Familienunternehmen weiter – zu einem mittelständischen<br />

Betrieb mit aktuell 95 Mitarbeitern <strong>und</strong> einem Jahresumsatz<br />

von r<strong>und</strong> 35 Mio. EUR.<br />

Kalksteinabbau <strong>und</strong> veredelte Branntkalk-Produkte<br />

für diverse Industriezweige stehen auf dem Programm<br />

der Wuppertaler. 75% der Produkte sind im Umkreis<br />

von 80 km für die heimische Wirtschaft auf der Straße<br />

oder Schiene unterwegs. R<strong>und</strong> 100.000 Tonnen<br />

Kalksteinmehl im Jahr werden beispielsweise per Bahn<br />

für die Rauchgasentschwefelungsanlagen der rheinischen<br />

Kraftwerke geliefert.<br />

Die Jahresproduktion beträgt derzeit 2 Mio. Tonnen.<br />

Damit dies auch in Zukunft Bestand hat <strong>und</strong> auf<br />

umweltverträgliche Weise erfolgt, wurde bei Oetelshofen<br />

investiert – in <strong>neue</strong> Brenntechnik von QualiCal sowie<br />

Verschleiß- <strong>und</strong> Lärmschutz von Sandvik. “Für die nächsten<br />

50 Jahre ist die Gewinnung von hochwertigem Kalk am<br />

Standort gesichert. Danach müssen sich die Ingenieure<br />

mit dem Abbau unterhalb des Gr<strong>und</strong>wasserspiegels<br />

befassen.”, erläutert Moritz Iseke.<br />

“Wir sind von je her offen für <strong>neue</strong> Techniken<br />

<strong>und</strong> Technologien. In einem Pilotprojekt mit einem<br />

italienischen Ingenieurbüro haben wir am Standort eine<br />

<strong>neue</strong> Brenntechnik installiert. Mit einem Wirkungsgrad<br />

von 90% findet der GGR-Ofen (Gleichstrom-Gegenstrom-<br />

Regenerativ-Bauweise) weltweit Beachtung. Es vergehen<br />

keine zwei Wochen ohne eine Führung einer internationalen<br />

Delegation durch unser Werk.”, schwärmt der innovative<br />

Urenkel des Gründers.<br />

“Neben der Fürsorgepflicht gegenüber unseren<br />

Mitarbeitern fühlen wir uns – wie selbstverständlich – der<br />

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84


Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

Natur <strong>und</strong> den Anwohnern verpflichtet. Das schließt Reduktion der Lärmemission ein.”, ergänzt Iseke die Philosophie<br />

des Hauses. In diesem Zusammenhang wurde der Kontakt zu Sandvik aufgenommen.<br />

Erste, positive Erfahrungen mit den Sandvik Verschleißgummiplatten WT7000 hat das Unternehmen bereits vor einem<br />

halben Jahr bei der Auskleidung eines ca. 6 m 2 großen Trichters an der Ofenaufgabe gemacht. Das modulare System<br />

zeichnet sich durch den leichten Einbau <strong>und</strong> die Minderung des Geräuschpegels um ca. 20 dB aus, das menschliche Ohr<br />

empfindet dies als eine Minderung der Schallemissionen um 50%, hiervon überzeugt, entschied sich die Geschäftsleitung<br />

ebenfalls den <strong>neue</strong>n 120 m 2 großen Einkipptrichter mit den WT7000 Gummiplatten auszustatten.<br />

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85


Die Aufgabenstellung lautete, das richtige Material<br />

für die Ansprüche <strong>und</strong> Anforderungen des Trichters<br />

auszuwählen, der für r<strong>und</strong> 500.000 Tonnen Gestein<br />

pro Jahr ausgelegt ist. Nach einer Planungs- <strong>und</strong><br />

Beratungsphase entschied man sich für 1.500 Stück mit<br />

Schweißbolzen montierte Gummiplatten in einer Dicke<br />

von 50 mm, die den bis zu 60 Tonnen Gestein pro Mulde,<br />

mit einer Partikelgröße bis zu 140 mm, gerecht werden.<br />

Sollte das scharfkantige Gestein in Zukunft mal<br />

Spuren hinterlassen, ist mit dem leichten Austausch<br />

einzelner Platten mit 5 kg pro Stück <strong>und</strong> einer Größe von<br />

300 x 300 mm für schnelle, kostengünstige <strong>und</strong> gefahrlose<br />

Abhilfe gesorgt.<br />

„Das Gr<strong>und</strong>element des Trichters ist durch das<br />

patentierte Modulplattensystem gegen Risse <strong>und</strong><br />

Deformation geschützt, es bleibt somit in seiner<br />

Ursprungsform, die Speziallippe an den Platten vermeidet<br />

das Eindringen von Feinstoffen in den Zwischenräumen,<br />

zudem ist die mind. 3-fache Standzeit ein weiterer<br />

Pluspunkt. Diese Vorteile können die herkömmlichen<br />

Lösungen mit Metall- oder Verb<strong>und</strong>material nicht bieten.“,<br />

erklärt Selim Sahin von Sandvik.<br />

Die aus 100% Gummi herge<strong>stellt</strong>en Kautschukplatten<br />

bringen weitere Vorteile mit sich, wie z. B. das einfache<br />

Schneiden <strong>und</strong> die hohe Umweltverträglichkeit durch<br />

recyclebares Material.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

“Im Steinbruch befindet sich die größte Uhupopulation<br />

Europas.” erzählt der Jäger Iseke, nicht ohne Stolz. Drei<br />

Jungtiere schlüpfen im Kalkbruch Osterholz pro Jahr. Bei<br />

einem Zweischichtbetrieb im Steinbruch werden sich<br />

die Nachtjäger also bei Sandvik für die tägliche Ruhe<br />

bedanken.<br />

Im Kalkwerk wurde bereits über<br />

zukünftige Einsatzmöglichkeiten der Sandvik<br />

Verschleißschutzprodukte nachgedacht <strong>und</strong> konkret<br />

über Produkt- <strong>und</strong> Materialtests vor Ort gesprochen.<br />

Beispielsweise: die Auskleidung der Muldenkipper oder<br />

der Einsatz von Keramik-/Gummiverschleißschutzplatten.<br />

Die Firma Oetelshofen wird auch in den folgenden<br />

Jahren, gemeinsam mit den Geschäftspartnern, Maßstäbe<br />

setzen – im Einklang mit Natur <strong>und</strong> Mensch.<br />

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />

Sandvik <strong>Mining</strong> and Construction Central Europe GmbH<br />

Sales Manager Wear Protection/Screening Media<br />

Selim Sahin<br />

Tel.: +49 (0)201 - 17 85 - 361<br />

eMail: selim.sahin@sandvik.com<br />

Internet: www.sandvik.com<br />

Sandvik ist eine globale Gruppe hochtechnologischer Unternehmen, die Spitzenprodukte her<strong>stellt</strong> <strong>und</strong> eine weltweit führende Rolle in folgenden<br />

Bereichen einnimmt: Werkzeuge für die Metallbearbeitung, Maschinen <strong>und</strong> Werkzeuge für die Gesteinsverarbeitung, Edelstahlprodukte, Speziallegierungen,<br />

Hochtemperatur-Materialien sowie Prozess- <strong>und</strong> Sortieranlagen. Die Gruppe beschäftigte 2009 r<strong>und</strong> 44 000 Mitarbeiter in 130 Ländern. Der Jahresumsatz<br />

betrug knapp 72 Milliarden SEK.<br />

Sandvik <strong>Mining</strong> and Construction ist ein Geschäftsbereich der Sandvik-Gruppe <strong>und</strong> weltweit führender Anbieter von Bohr- <strong>und</strong> Tiefbaumaschinen,<br />

Hartmetallwerkzeugen, Dienstleistungen <strong>und</strong> technischen Lösungen zur Gewinnung <strong>und</strong> Zerkleinerung von Gestein <strong>und</strong> Mineralien im Bergbau <strong>und</strong> in der<br />

Bauindustrie. Der Jahresumsatz betrug 2009 r<strong>und</strong> 32,6 Milliarden SEK. Das Unternehmen beschäftigte 14 400 Mitarbeiter.<br />

www.advanced-mining.com<br />

86


me t s o minerAls (DeutsChlAnD) gm bh<br />

Der Metso Kegelbrecher HP100:<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

ZIELGENAUES FEINBRECHEN IM KALKSTEIN<br />

ittelständische Unternehmen wie Herrmann Trollius GmbH in Lauterhofen bilden eine tragende<br />

MSäule der Steine- <strong>und</strong> Erdenindustrie. Um stets wettbewerbsfähig zu bleiben <strong>und</strong> dabei<br />

nachhaltig wirtschaftlich zu arbeiten, legen die Betreiber dort hohe Qualitätsmaßstäbe zugr<strong>und</strong>e.<br />

In den Produktionsstätten des Oberpfälzer Kalk- <strong>und</strong> Schotterwerks Trollius spielen sowohl eine gut<br />

funktionierende Anlagensteuerung als auch eine aussagekräftige Prozess-Visualisierung eine große<br />

Rolle. Maschinen <strong>und</strong> Anlagen befinden sich durch ständige Ersatz- <strong>und</strong> Erweiterungsinvestitionen auf<br />

dem <strong>neue</strong>sten Stand: Das Nachbrechen von Mineralbeton-Fraktionen übernimmt seit August 2009 ein<br />

Metso Kegelbrecher vom Typ Nordberg HP100 modular.<br />

Im Werk Lauterhofen steht die Aufbereitung von Kalkstein<br />

u. a. zu Mineralbeton <strong>und</strong> Edelsplitt im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Das Nachbrechen zu Edelsplitt erfolgte dort bisher<br />

ausschließlich über eine Prallmühle. Mit zunehmendem<br />

Bedarf an 2/5 <strong>und</strong> 5/8-Fraktionen wurde über die Prallmühle<br />

zu viel unverkäuflicher Sand 0/2 produziert. Um deutlich<br />

mehr Zielkorn – vor allem 5/8 – mit weitaus weniger Sand zu<br />

erzeugen, sollte ein Teilstrom der Mineralbeton-Fraktionen<br />

8/16, 16/22, 22/32 <strong>und</strong> 32/45 mit einem dafür besonders<br />

geeigneten Brecher zerkleinert werden. Da die Anbindung<br />

an die vorhandene Anlage einfach <strong>und</strong> kostengünstig sein<br />

sollte, entschied man sich für eine kompakte <strong>und</strong> mobile<br />

Einheit – ohne eigenes Antriebsaggregat <strong>und</strong> Fahrwerk.<br />

Hier bot sich die vorinstallierte Kegelbrechereinheit HP100<br />

modular auf Kufengerüst an, die sich die Firma Trollius<br />

bereits auf der Steinexpo 2008 angesehen hatte. Dieses<br />

Anlagenmodul ließ sich in kürzester Zeit aufstellen <strong>und</strong><br />

in Betrieb nehmen. Zum Anschluss wurden vorhandene<br />

Abzüge an den entsprechenden Silokammern aktiviert. Der<br />

dosierte Abzug zur gleichmäßigen Brecherbeschickung<br />

erfolgt mit frequenzgeregelten Schwingrinnen auf ein<br />

Sammelband zum Kegelbrecher. Dessen Austrag gelangt<br />

über ein Verbindungsband zum Steigband der Edelsplitt-<br />

Siebanlage.<br />

Ein Hochleistungs-Kegelbrecher (HP steht für „High<br />

Performance“) wie der HP100 ist mit dem Nachbrechen<br />

von Kalkstein oder Dolomit – auch wenn es sich bei Trollius<br />

um hochwertige, feste Gesteine handelt – eigentlich<br />

leistungstechnisch unterfordert. Zudem besteht gerade<br />

beim Brechen von Kalkstein mit kleinen Spaltweiten die<br />

Gefahr des Brikettierens. Unsicher darüber, ob auch die<br />

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87


Kornform den zukünftigen Anforderungen genügen würde,<br />

mietete Hermann Trollius zunächst die Moduleinheit für<br />

einen Probebetrieb an. Der HP100 erhielt Brechwerkzeuge<br />

Standard Medium, mit denen der Durchsatz bei 11 mm<br />

Spaltweite 60 - 80 t/h beträgt. Bereits nach kurzer Zeit<br />

lagen überzeugende Ergebnisse für eine dauerhafte<br />

Entscheidung zugunsten des HP100 modular vor. Die<br />

Anforderungen bezüglich Zielkorn, geringem Sandanteil<br />

<strong>und</strong> Kornform wurden erfüllt. Der HP100, kleinster Brecher<br />

der HP-Serie, liefert dank überzeugender Kombination aus<br />

Brechraumprofil, Exzentrizität <strong>und</strong> Drehzahl die besten<br />

Voraussetzungen für diesen Einsatz.<br />

Wartungs- <strong>und</strong> bedienerfre<strong>und</strong>liche Eigenschaften wie<br />

die Zugänglichkeit der Brechwerkzeuge von oben sowie<br />

die Brechwerkzeugbefestigung ohne Vergussmaterial<br />

spielen bei HP-Kegelbrechern von Metso eine große Rolle.<br />

Vorteilhaft ist auch die effiziente Überlastsicherung bei<br />

unbrechbarem Material oder im Falle von Brikettierungen.<br />

Die Spaltverstellung erfolgt bei HP-Kegelbrechern durch<br />

das Drehen des Mantelträgers, was zu einem gleichmäßigen<br />

Verschleiß über den gesamten Brechraumumfang führt.<br />

Der Metso Kegelbrecher HP100 kommt bei Trollius zum<br />

Nachbrechen von Kalkstein <strong>und</strong> Dolomit zum Einsatz.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

Für den HP100 ist die intelligente Brechersteuerung<br />

IC7000 Basic bei Trollius ausreichend, um die wichtigen<br />

Brecherfunktionen zu überwachen <strong>und</strong> Hilfefunktionen bei<br />

Störungen abrufen zu können. Kommt ein HP-Kegelbrecher<br />

in stark schleißendem Gestein zum Einsatz, empfiehlt<br />

der Hersteller die IC7000 <strong>Advanced</strong>, die neben weiteren<br />

Zusatzfunktionen zur Integration in die Steuerung der<br />

Gesamtanlage auch eine Betriebsdatenauswertung sowie<br />

mehrere Modi zur Brechspaltüberwachung für einen<br />

Betrieb mit stets optimaler Spalteinstellung bereit hält.<br />

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />

Metso Minerals (Deutschland) GmbH<br />

Herr Karl-Heinz Hessler<br />

Obere Riedstr. 111-115<br />

68309 Mannheim | Deutschland<br />

Tel.: +49 (0)621 - 72 70 06 11<br />

eMail: karl-heinz.hessler@metso.com<br />

Internet: www.metso.com<br />

www.advanced-mining.com<br />

88


Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

Best results<br />

lead to the<br />

breakthrough<br />

If crusher technology by Metso looks after<br />

anything, then it’s your purse: the Barmac<br />

vertical impact crusher protects the rotor which<br />

controls the process in an autogenous layer of<br />

feed material in crushing. The mobile Lokotrack<br />

LT1415 protects the nerves, as its large intake<br />

opening prevents bridging.<br />

As a primary crusher, the LT140 saves time – in<br />

conjunction with the flexible Lokolink conveyor<br />

system it makes such progress in opencast<br />

quarrying that you can save a large proportion<br />

of your dumpers.<br />

Talk to us about the possibilities of staying<br />

successful even in difficult times.<br />

Your contact person:<br />

Karl-Heinz Hessler<br />

Tel.: ++49 (0)621 72700-611<br />

Mobile: ++49 (0)177 6608438<br />

karl-heinz.hessler@metso.com<br />

Metso Minerals (Deutschland) GmbH<br />

Obere Riedstr. 111-115,<br />

68309 Mannheim,<br />

www.metso.com<br />

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WWW.ADVANCED-MINING.COM<br />

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89


Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

CONTITECH:<br />

ENERGIEOPTIMIERTE FÖRDERGURTE<br />

REDUZIEREN KOSTEN UND SCHONEN DIE UMWELT<br />

Neuentwicklung von ContiTech<br />

minimiert Rollwiderstände <strong>und</strong><br />

senkt den Energieverbrauch beim<br />

Rohstofftransport um 20 Prozent.<br />

ContiTech <strong>stellt</strong> <strong>neue</strong>, energieoptimierte Fördergurte<br />

vor. Durch die Entwicklung einer speziellen<br />

Gummimischung ist es dem weltweit führenden Hersteller<br />

von Fördergurten gelungen, den Rollwiderstand zu<br />

minimieren <strong>und</strong> damit den Energieverbrauch beim<br />

Rohstofftransport um 20 Prozent zu senken. So lassen<br />

sich Energiekosten <strong>und</strong> CO2-Emissionen bei der<br />

Rohstoffförderung signifikant reduzieren.<br />

Angesichts steigender Energiepreise <strong>und</strong> eines<br />

zunehmenden Bewusstseins für die Notwendigkeit des<br />

Umwelt- <strong>und</strong> Klimaschutzes legen Bergbauunternehmen<br />

immer mehr Wert auf eine kosten- <strong>und</strong> klimafre<strong>und</strong>liche<br />

Rohstoffgewinnung. In dem Zusammenhang spielen<br />

Fördergurtanlagen eine besondere Rolle, weil sie im<br />

Vergleich zu herkömmlichen Transportmitteln nur einen<br />

Bruchteil der Energie verbrauchen <strong>und</strong> deutlich weniger<br />

CO2 emittieren. Um die hervorragende Energie- <strong>und</strong><br />

CONTITECH:<br />

Mit mehr als zwei Dritteln macht der Rollwiderstand den größten Anteil am<br />

gesamten Bewegungswiderstand einer Fördergurtanlage aus. ContiTech hat<br />

energieoptimierte Fördergurte entwickelt, die den Rollwiderstand minimieren.<br />

Damit kann der Energieverbrauch beim Rohstofftransport um 20 Prozent<br />

gesenkt werden. (Foto: ContiTech)<br />

Klimabilanz noch zu verbessern, arbeitet ContiTech<br />

kontinuierlich an der Erforschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

von energieoptimierten Fördergurten, die einen noch<br />

effizienteren Betrieb der Anlagen ermöglichen. Dabei<br />

steht die Reduktion von Rollwiderständen im Mittelpunkt,<br />

weil sie den Energieverbrauch von langen, horizontal<br />

verlaufenden Fördergurtanlagen wesentlich bestimmen.<br />

Ursache <strong>und</strong> Wirkung<br />

Mit mehr als zwei Dritteln macht der Rollwiderstand den<br />

größten Anteil am gesamten Bewegungswiderstand einer<br />

Fördergurtanlage aus. Die Ursache: Das visko-elastische<br />

Werkstoffverhalten der aus Gummi bestehenden<br />

Fördergurte. Der Rollwiderstand wird unter anderem beim<br />

Lauf über die Tragrollen hervorgerufen. An jeder einzelnen<br />

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90


Tragrolle entsteht im Kontaktbereich mit dem Fördergurt<br />

eine Kraft, die der Bewegung des Fördergurtes entgegen<br />

gerichtet ist <strong>und</strong> einen zusätzlichen Energieverbrauch<br />

bewirkt. Neben einer Reihe weiterer Faktoren hängt der<br />

Rollwiderstand von den technologischen Eigenschaften<br />

der Fördergurte <strong>und</strong> damit vom Material ab.<br />

Unendlich viele Möglichkeiten – eine<br />

ideale Lösung<br />

„Auf der Suche nach den optimalen<br />

Werkstoffeigenschaften spielt die Gummimischung,<br />

das sogenannte Compo<strong>und</strong>, eine wesentliche Rolle“,<br />

erläutert Wilhelm Schrand, Leiter Forschung <strong>und</strong><br />

Entwicklung bei der ContiTech Conveyor Belt Group.<br />

Dabei gibt es aufgr<strong>und</strong> der vielen unterschiedlichen<br />

Zutaten <strong>und</strong> Mischungsverhältnisse unendlich viele<br />

Möglichkeiten. „Hier die richtige Zusammensetzung zu<br />

ermitteln, ist das, was unsere besondere Fähigkeit als<br />

ContiTech ausmacht“, sagt Wilhelm Schrand. „Dabei<br />

können wir uns sowohl auf jahrzehntelange Erfahrung<br />

stützen als auch auf das interdisziplinäre <strong>und</strong> breit<br />

gefächerte Know-how eines großen Expertenpools<br />

im Unternehmen. Gleichzeitig bleiben wir in engem<br />

Kontakt mit den Betreibern der Anlagen, um gut über die<br />

Anforderungen unserer K<strong>und</strong>en informiert zu sein <strong>und</strong><br />

diese zu berücksichtigen.“<br />

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />

ContiTech AG<br />

eMail: mailservice@contitech.de<br />

Internet: www.contitech.de<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

In aufwendigen Simulationen haben ContiTech<br />

Wissenschaftler die Verformung der Fördergurte über der<br />

Tragrolle nachge<strong>stellt</strong> <strong>und</strong> davon Hypothesen abgeleitet,<br />

wie die ideale Gummimischung beschaffen sein muss. Auf<br />

dieser Basis wurden verschiedene Compo<strong>und</strong>s gemischt,<br />

getestet, optimiert <strong>und</strong> die meistversprechenden<br />

Mischungen zu Fördergurten verarbeitet, um diese zu<br />

erproben <strong>und</strong> so die ideale Lösung zu finden.<br />

Signifikantes Energiesparpotenzial<br />

Dies ist gelungen. Aktuelle Messungen auf einem mit<br />

einer speziellen Messtechnik ausgestatteten Prüfstand<br />

am Institut für Transport <strong>und</strong> Automatisierungstechnik<br />

der Universität Hannover ergaben bei der neusten<br />

Entwicklung der energieoptimierten Fördergurte von<br />

ContiTech eine signifikante Reduktion des Rollwiderstands<br />

<strong>und</strong> damit ein Energiesparpotenzial von etwa 20 Prozent.<br />

Bei einer fünf Kilometer langen Fördergurtanlage im<br />

Braunkohletagebau können so beispielsweise über<br />

3.000 kW Antriebsleistung eingespart werden. In 1,5<br />

St<strong>und</strong>en wird dabei so viel Energie eingespart, wie<br />

ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt in<br />

Deutschland pro Jahr verbraucht.<br />

Zukunftsthema<br />

„Obwohl wir bereits sehr gute Ergebnisse erzielt haben,<br />

bleibt das Thema energieoptimierte Fördergurte auf<br />

unserer Agenda“, erklärt Wilhelm Schrand. „Wir arbeiten<br />

stetig daran, unsere Lösungen noch weiter zu verbessern,<br />

um so dazu beizutragen, dass Rohstoffförderung noch<br />

kostengünstiger, klimafre<strong>und</strong>licher <strong>und</strong> nachhaltiger<br />

wird.“<br />

Die ContiTech AG<br />

Continental gehört mit einem Umsatz von ca. 20 Mrd Euro im Jahr 2009 weltweit zu den führenden Automobilzulieferern. Als Anbieter von Bremssystemen,<br />

Systemen <strong>und</strong> Komponenten für Antriebe <strong>und</strong> Fahrwerk, Instrumentierung, Infotainment-Lösungen, Fahrzeugelektronik, Reifen <strong>und</strong> technischen<br />

Elastomerprodukten trägt Continental zu mehr Fahrsicherheit <strong>und</strong> zum globalen Klimaschutz bei. Continental ist darüber hinaus ein kompetenter<br />

Partner in der vernetzten, automobilen Kommunikation. Continental beschäftigt derzeit r<strong>und</strong> 138.000 Mitarbeiter in 46 Ländern. Die Division ContiTech<br />

gehört zu den weltweit führenden Anbietern von einer Reihe von technischen Elastomerprodukten im Non-Tire-Rubber-Bereich <strong>und</strong> ist ein Spezialist<br />

für Kunststofftechnologie im Non-Tire Rubber Bereich. Die Division entwickelt <strong>und</strong> produziert Funktionsteile, Komponenten <strong>und</strong> Systeme für die<br />

Automobilindustrie <strong>und</strong> andere wichtige Industrien. Die Division beschäftigt insgesamt ca. 22.000 Mitarbeiter. 2009 erzielte sie einen Umsatz von<br />

ca. 2,4 Mrd Euro.<br />

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91


eumer mA s C h i n e n f A b r i k gm bh & Co. kg<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

BEUMER BIETET LÖSUNGEN FÜR DIE MINING-BRANCHE:<br />

MIT KURVENGäNGIGEN<br />

GURTFÖRDERANLAGEN<br />

SCHÜTTGUT EFFIZIENT<br />

TRANSPORTIEREN!<br />

Die kurvengängigen Gurtförderanlagen führen<br />

oft durch unwegsames <strong>und</strong> bergiges Gelände.<br />

BECKUM, 2010 – MODERNE<br />

ABBAUTECHNOLOGIEN ERFORDERN GERADE<br />

IM BERGBAU GURTFÖRDERANLAGEN, DIE IN<br />

DER LAGE SIND, IMMER GRÖSSERE VOLUMINA<br />

BEI ZUNEHMENDEN ACHSABSTäNDEN ÜBER<br />

UNWEGSAMES UND BERGIGES GELäNDE<br />

ZU BEWEGEN. DIE BEUMER GRUPPE,<br />

INTERNATIONAL FÜHRENDER HERSTELLER IM<br />

BEREICH FÖRDERTECHNIK, ENTWICKELT UND<br />

INSTALLIERT SOLCHE ANLAGEN.<br />

Für die Förderung von Schüttgut wie Erz, Kohle, Kies oder Sand – zum Beispiel vom Bergwerk, von der<br />

Sandgrube oder vom Steinbruch zum Werk – benötigen Unternehmen effektive Möglichkeiten. Der Transport mit<br />

Lkw ist kostenintensiv <strong>und</strong> umweltbelastend. Eine wirtschaftliche Alternative sind Stetigförderer wie Mulden- oder<br />

Rohrgurtförderer. Mit der richtigen Auslegung können diese an die Umgebungsbedingungen vor Ort optimal angepasst<br />

werden. Umweltbeeinträchtigungen wie Staub, Geräuschemissionen <strong>und</strong> Abgase werden minimiert oder sogar<br />

ausgeschlossen. Im Vergleich zu Lkw-Transporten lassen sich hohe Massenströme umsetzen. Der bauliche Aufwand<br />

dieser Anlagen ist selbst in schwieriger Umgebung gering.<br />

Individuelle Anpassung an das<br />

Fördergut<br />

Die BEUMER Gruppe entwickelt <strong>und</strong> implementiert<br />

solche Förderanlagen. Die BEUMER Gurtförderer<br />

werden als geschlossene Rohrgurtförderer oder als<br />

offene Muldengurtförderer eingesetzt. Die BEUMER<br />

Rohrgurtförderer eignen sich zum Beispiel für pulvrige<br />

Produkte <strong>und</strong> bei steilen Streckenführungen, die<br />

offenen Muldengurtförderer kommen bei robusten oder<br />

grobstückigen Produkten zum Einsatz.<br />

Durch ihre Linienführung überwinden die<br />

Gurtförderanlagen zerklüftetes Gelände <strong>und</strong> andere<br />

Hindernisse, wie Flüsse, Straßen, Gebäude oder<br />

Schienen. Das führt zu immensen Einsparungen<br />

bei den Erdbewegungsarbeiten, kostenintensive<br />

Übergabestellen werden weitestgehend vermieden.<br />

Dabei können sich auch Horizontal- <strong>und</strong> Vertikalkurven<br />

in der Streckenführung überlagern.<br />

BEUMER bietet für jede Herausforderung die richtige<br />

Lösung: Rohrgurtförderer eignen sich besonders, wenn<br />

große Steigungs- oder Neigungswinkel zu überwinden<br />

sind. Geeignet sind sie besonders für höherwertiges<br />

oder pulvriges Fördergut. Denn innerhalb des<br />

geschlossenen Systems fällt das Material nicht zurück<br />

<strong>und</strong> die gute Abdichtung ermöglicht einen staubfreien<br />

Transport. Die BEUMER Rohrgurtförderer werden auch<br />

bei besonders engen Kurvenradien eingesetzt, da<br />

sie eine bessere Kurvengängigkeit aufweisen als die<br />

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92


Muldengurtförderer. Die Muldengurtförderer dagegen<br />

erreichen größere Volumen- <strong>und</strong> Massenströme <strong>und</strong><br />

verbrauchen weniger Energie. BEUMER realisierte<br />

bereits Gurtförderanlagen mit Achsabständen von<br />

mehr als zehn Kilometern.<br />

Energieeffizienz im Mittelpunkt<br />

Die Motoren in diesen Anlagen lassen sich so regeln,<br />

dass eine optimale Belastungsverteilung im Gurt bei<br />

allen Betriebszuständen ermöglicht werden kann.<br />

Je nach Geländetopographie <strong>und</strong> Beladungszustand<br />

können die Anlagen auch im generatorischen Betrieb<br />

arbeiten. Die dabei gewonnene elektrische Leistung<br />

kann über eine Rückspeiseeinheit in das öffentliche<br />

Netz zurückgeleitet werden. So lassen sich die<br />

Energiekosten zum Betreiben der Gesamtanlage<br />

reduzieren.<br />

Für hohe Lebensdauer der Gurte<br />

gesorgt<br />

Bei BEUMER Anlagen erreichen die Gurte eine<br />

hohe Lebensdauer von bis zu 20 Jahren. Der Gr<strong>und</strong><br />

dafür ist die optimale Auslegung der Streckenführung,<br />

der Antriebstechnik, des Spannsystems sowie die<br />

Anordnung der gurtführenden Tragrollen. Genaue<br />

Berechnungen der Tragrollenpositionen ermöglichen<br />

die Kurvengängigkeit des Gurtförderers. Ist die<br />

Anlage optimal ausgelegt, ist eine gleichmäßige<br />

Beanspruchung aller Komponenten sicherge<strong>stellt</strong> <strong>und</strong><br />

die Gesamtbelastung des Gurts wird minimiert.<br />

Beratungs- <strong>und</strong> Planungskompetenz<br />

inklusive<br />

Die BEUMER Ingenieure optimieren in Abstimmung<br />

mit dem K<strong>und</strong>en vor Ort den Streckenverlauf des<br />

Gurtförderers. Zudem entwickeln sie die gesamte<br />

Konstruktion <strong>und</strong> konzipieren die statischen<br />

Voraussetzungen für die Brücken <strong>und</strong> die<br />

Gurtförderanlage. Mit ihrer Planungskompetenz<br />

achten sie dabei auf Minimierung der Investitions- <strong>und</strong><br />

Betriebskosten sowie des Energiebedarfes.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

BEUMER Gurtförderer:<br />

Bieten energieeffiziente Förderung von Schüttgut aus Steinbrüchen,<br />

Kiesgruben <strong>und</strong> anderen Bereichen der <strong>Mining</strong>-Industrie.<br />

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />

BEUMER Maschinenfabrik GmbH & Co. KG<br />

Oelder Str. 40<br />

59269 Beckum | Deutschland<br />

Vertrieb Fördertechnik<br />

Tel.: +49 (0)25 21 - 24 0<br />

eMail: beumer@BEUMER.com<br />

Internet: www.BEUMER.com<br />

Die BEUMER Gruppe<br />

Die BEUMER Gruppe ist ein international führender<br />

Hersteller der Intralogistik in den Bereichen Förder- <strong>und</strong><br />

Verladetechnik, Palettier- <strong>und</strong> Verpackungstechnik sowie<br />

Sortier- <strong>und</strong> Verteilsysteme. Mit ca. 2.000 Mitarbeitern <strong>und</strong><br />

einem Umsatz von r<strong>und</strong> 375 Millionen EUR ist BEUMER mit<br />

Tochtergesellschaften <strong>und</strong> Vertretungen für zahlreiche<br />

Branchen weltweit präsent. Weitere Informationen:<br />

www.BEUMER.com.<br />

www.advanced-mining.com<br />

93


Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

MIT INSGESAMT RUND 1500 GäSTEN AN FESTABEND UND DEN DARAUF FOLGENDEN TAGEN DER OFFENEN TÜR<br />

FEIERTE KIESEL IN BIELEFELD ENDE FEBRUAR DIE ERöFFNUNG SEINER NEUEN NIEDERLASSUNG. UNMITTELBAR<br />

AN DER A2 GELEGEN, IST DER KOMPLETT NEU ERRICHTETE STANDORT DIE SÜDLICHSTE DER INSGESAMT SIEBEN<br />

NIEDERLASSUNGEN IN DER NORDWESTDEUTSCHEN KIESEL-VERKAUFSREGION.<br />

Zusammen wachsen<br />

Die <strong>neue</strong> Kiesel Niederlassung in Bielefeld ist der erste<br />

<strong>neue</strong> Standort, den Kiesel im Jahr 2010 einweiht. Wie<br />

derzeit kaum ein anderes der b<strong>und</strong>esweit vertretenen<br />

Baumaschinen-Handelsunternehmen investieren<br />

die Baienfurter damit nicht nur in die Breite, sondern<br />

auch maßgeblich in die serviceorientierte Tiefe ihres<br />

Angebots. Insbesondere mit schlagkräftigen eigenen<br />

Niederlassungen will Kiesel die regionalen Standards in<br />

Sachen K<strong>und</strong>enbetreuung neu setzen.<br />

Diese Philosophie bestimmte auch die Ausrichtung<br />

der Anfang 2009 gegründeten Kiesel Berobau. Durch<br />

Einbindung der Kiesel-Preissler-Standorte entstand eine<br />

leistungsstarke Vertriebsregion, die heute innerhalb<br />

des Kiesel-Netzwerks für den Raum Niedersachsen<br />

<strong>und</strong> benachbarte Teilregionen Sachsen-Anhalts.<br />

Damit betreut die Regionaltochter mit insgesamt 130<br />

Mitarbeitern nicht nur technisch stark unterschiedliche<br />

Branchensegmente (z.B. Sand/Kies / Hartstein), sondern<br />

Start klar:<br />

Als einer der ersten Neumaschinen-K<strong>und</strong>en in Bielefeld konnte Peter Kögel (rechts)<br />

von Kiesel-Niederlassungsleiter Uwe Stratmann den Mobilbagger Hitachi ZX210W-3<br />

in Kögel-Firmenfarben übernehmen.<br />

NEUE KIESEL NIEDERLASSUNG IN BIELEFELD<br />

KONSEQUENT REGIONEN STäRKEN<br />

gleichermaßen größere Ballungsräume <strong>und</strong> eher ländlich<br />

geprägte Gebiete. Gemeinsam mit den beiden Kiesel-<br />

Hauptproduktlinien Hitachi Baumaschinen <strong>und</strong> Terex-<br />

Fuchs Umschlagmaschinensorgt dies für eine breite<br />

K<strong>und</strong>enstruktur.<br />

Alle Kiesel Standorte sind für einen reibungslosen<br />

Informationsaustausch miteinander verb<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> mit modernsten IT-Lösungen ausgestattet.<br />

Das Kiesel Produktentwicklungsteam unterstützt<br />

die Vertriebsmannschaft bei Bedarf mit Branchen-<br />

<strong>und</strong> Produktspezialwissen, um individuelle K<strong>und</strong>en<br />

Speziallösungen bzw. branchenspezifische<br />

Systemlösungen zu entwickeln.<br />

Außerdem können alle Kiesel Dienstleistungspakete<br />

wie beispielsweise der gruppenweite Vermietpool Kiesel<br />

PartnerRent, der auch Sondermaschinen umfasst, <strong>und</strong> die<br />

zentral agierenden Finanzierungs-Experten KieselFinance<br />

in der Region angeboten werden.<br />

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94


Dienst am K<strong>und</strong>en großgeschrieben<br />

Diese weitgehend IT-gestützte Zentralisierung der<br />

„informellen“ K<strong>und</strong>endienstleitungen – einschließlich der<br />

gruppenweiten Auftragsabwicklung – führt dazu, dass der<br />

auch überwiegende Großteil der derzeit 15 Mitarbeiter<br />

am <strong>neue</strong>n Standort Bielefeld direkt im K<strong>und</strong>enservice<br />

arbeitet. Acht Monteure, einen Mietdisponent sowie zwei<br />

Vertriebsexperten zählt die „Front-Mannschaft“. Weitere<br />

vier Mitarbeiter kümmern sich um die Organisation des<br />

großen eigenen Teilelagers (ca. 5000 Positionen), die<br />

Abwicklung der Serviceaktivitäten für die drei Produktlinien<br />

Hitachi, Terex-Fuchs <strong>und</strong> Kramer sowie die Kooperation<br />

mit den regionalen Kiesel-Partnern für Kleingeräte bzw.<br />

Umschlagmaschinen.<br />

„Wir decken vom Industriebau, über Erdbewegung<br />

<strong>und</strong> Tiefbau, die Bereiche Abbruch <strong>und</strong> Recycling bis hin<br />

zur Gewinnung, wirklich alle Baumaschinensegmente<br />

in der Region ab <strong>und</strong> sind mit Terex-Fuchs führend im<br />

Umschlag <strong>und</strong> Entsorgungsbereich“, zählt der <strong>neue</strong><br />

Niederlassungsleiter Uwe Stratmann auf. „In diesem<br />

Jahr werden wir die ersten Auszubildenden einstellen<br />

<strong>und</strong> sie in dem gruppenweiten Ausbildungsprogramm in<br />

Zusammenarbeit mit der Gewerbeschule in Breisach <strong>und</strong><br />

der ‚Kiesel-Akademie’ ausbilden.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

KIESEL:<br />

K<strong>und</strong>enwünsche frei ab Bielefeld: Der <strong>neue</strong> Kögel-Mobilbagger<br />

Hitachi ZX210W-3 wartet mit umfangreicher Sonderausstattung auf<br />

seine Auslieferung.<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

Die Auszubildenden erwartet einer der modernsten<br />

Betriebe im Raum Bielefeld. Auf knapp 11,5 ha eigenem<br />

Gr<strong>und</strong> wurden 7400 m² bebaut. Alle Verkehrsflächen sind für<br />

Lasten bis 100 Tonnen ausgelegt, mit einer durchgehenden<br />

Hallenhöhe von 11,0 Metern der beiden Werkbereiche<br />

<strong>und</strong> der separaten Waschhalle, sowie mehreren<br />

Schwerlast-Brückenkränen können selbst die größten<br />

Baumaschinen bzw. Umschläger in Bielefeld gewartet<br />

oder zur Auslieferung nach K<strong>und</strong>enwunsch vorbereitet<br />

werden. „Dies war eine wichtige Voraussetzung bei<br />

Planung <strong>und</strong> Bau, zumal wir gerade bei unserer Hauptlinie<br />

Hitachi mit ihrem niederländischen Produktionswerk echte<br />

Standortvorteile nutzen können,“ erklärt Uwe Stratmann<br />

<strong>und</strong> verweist auf k<strong>und</strong>enspezifische Modifizierungen, die<br />

in enger Technik-Kooperation auf der virtuellen Achse<br />

Oosterhout-Baienfurt-Bielefeld direkt vor Ort ausgeführt<br />

werden können.<br />

Bielefeld à la carte<br />

Ein gutes Beispiel für diese Strategie ist der Mobilbagger<br />

Hitachi ZX210W-3, der als eine der ersten „Bielefelder“<br />

Neumaschinen Ende Januar an die Bad Oeynhausener<br />

Kögel Bau GmbH & Co. KG übergeben wurde. Ab Werk<br />

mit 2,91-m Stiel <strong>und</strong> Verstellausleger ausgeliefert,<br />

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95


erhielt der 22-Tonnen-Radbagger in Bielefeld<br />

einen verbreiterten Unterwagen (2750 mm) mit<br />

Caliber-Zwillingsbereifung <strong>und</strong> wurde mit einem<br />

Oilquick-Schnellwechsler OQ 70/55 versehen. Als<br />

Grabwerkzeuge lieferte Kiesel einen hydraulisch<br />

verstellbaren 2,0-m-Grabenlöffel sowie<br />

spezielle 800-mm- bzw. 1200-mm-Verbaulöffel<br />

mit verlängerten Schneiden. Eine Verrohrung<br />

für Hammer- <strong>und</strong> Scheren-Einsätze, eine<br />

Zentralschmierung (Beka-Max) sowie zusätzliche<br />

Heckscheinwerfer komplettieren die Extras<br />

jenseits der ohnehin schon umfassenden Hitachi-<br />

Serienaus¬stattung (Heckkamera, Satelliten-<br />

Fernüberwachung, etc.) des Mobilbaggers im<br />

prägnanten Kögel-Rot. Hier wird Sicherheit groß<br />

geschrieben: die optional verbaute Seitenkamera in<br />

Verbindung mit einem zusätzlichen LCD Bildschirm<br />

erlaubt dem Fahrer freie Sicht über den gesamten rechten<br />

Maschinenbereich. Dabei ist ein hochmoderner Fuhrpark<br />

Voraussetzung, aber keine Last: seit geraumer Zeit hat Kögel<br />

Wartung <strong>und</strong> Service seiner auf vier bis fünf Betriebsjahre<br />

ausgelegten Maschinen an die entsprechenden Lieferanten<br />

„ausgelagert“ <strong>und</strong> setzt auch in der Beistellung kurzfristig<br />

benötigter Zusatzkapazitäten auf angestammte Partner.<br />

Gute Karten für Kiesel Berobau mit seinem engmaschigen<br />

Service-Netz im direkten Kögel-Einzugsgebiet <strong>und</strong> seiner<br />

vollen Verzahnung im b<strong>und</strong>esweiten Kiesel-Getriebe.<br />

Die Bad Oeynhausener KÖGEL Gruppe, mit den drei<br />

Unternehmensbereichen „KÖGEL Bau, Bausanierung <strong>und</strong><br />

Rohrtec“ hat sich zu einem überregionalen bedeutenden<br />

Baupartner entwickelt, der nachhaltig Maßstäbe setzt.<br />

Seit der Gründung als Baubetrieb im Jahre 1965 verfolgt<br />

das Unternehmen konsequent ein einziges Ziel: Die<br />

Lebens-, Arbeits- <strong>und</strong> Wohnqualität von Auftraggebern<br />

bei allen Fragen r<strong>und</strong> um den Bau spürbar zu verbessern:<br />

gemeinsam - sicher - stark.<br />

Das inzwischen dreigliedrige Unternehmen erweiterte<br />

in den letzten Jahren die Kernkompetenzen Hoch-, Tief-,<br />

Straßenbau um die Bereiche Bausanierung <strong>und</strong> -erhaltung<br />

sowie schlüsselfertige Gewerbe- <strong>und</strong> Industriebauten.<br />

Seit 2003 besitzt die Gruppe mit der Firma Rohrtec auch die<br />

Zulassung für Gas- <strong>und</strong> Wasserleitungsverlegung. Diese<br />

Kompetenzen werden ergänzt u.a. durch Landschaftsbau<br />

<strong>und</strong> umfassende Serviceleistungen.<br />

Ein zukunfts- <strong>und</strong> wachstumsorientiertes wirtschaftliches<br />

Handeln <strong>und</strong> ein verantwortungsbewusster Umgang<br />

mit allen Ressourcen, ermöglicht eine sowohl regionale<br />

als auch überregionale K<strong>und</strong>enbetreuung <strong>und</strong> sichert<br />

über 130 Arbeits- <strong>und</strong> Ausbildungsplätze in der Region.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

Viel Platz für die Zukunft:<br />

Gut 11 Hektar umfasst der <strong>neue</strong> Kiesel-Standort in Bielefeld.<br />

Elf Meter Hallenhöhe gewährleisten vollen Platz auch für<br />

größte Projekte in Hitachi-Orange oder Fuchs-Blau.<br />

Qualifizierte Fachkräfte mit breit gefächertem, innovativem<br />

technischen Know-how, ein moderner, leistungsstarker<br />

Maschinenpark, systematisches Qualitätsmanagement <strong>und</strong><br />

zukunftsweisende Computer- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik<br />

sorgen für zeitlich <strong>und</strong> wirtschaftlich optimierte<br />

Projektabläufe.<br />

Damit dies gewährleistet ist <strong>und</strong> auch in Zukunft so<br />

bleibt, legt die KÖGEL Gruppe großen Wert auf die Aus-<br />

<strong>und</strong> Weiterbildung der Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter.<br />

Motivation, Führung, fachliche Kompetenz, Durchblick –<br />

das ist bei KÖGEL Programm. Regelmäßige Fortbildungen<br />

<strong>und</strong> Schulungen sichern den hohen Qualitätsstandard in<br />

unserem Unternehmen.<br />

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />

Kiesel GmbH<br />

Baindter Strasse 29<br />

88255 Baienfurt | Deutschland<br />

Tel.: +49 (0)751 - 500 40<br />

Fax: +49 (0)751 - 500 48 88<br />

Internet: www.kiesel.net<br />

Kiesel GmbH<br />

Alexandra Schweiker<br />

Tel.: +49 (0)751 - 50 04 45<br />

Fax: +49 (0)751 - 50 04 50<br />

eMail: a.schweiker@kiesel.net<br />

Internet: www.kiesel.net<br />

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96


Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

HitacHi construction MacHinery europe nV (HcMe) Hat seine beliebte radladerreiHe uM die drei<br />

Modelle ZW330, ZW370 <strong>und</strong> ZW550 erWeitert. diese HitacHi radlader sind die ersten, die seit bildung<br />

der allianZ iM oktober 2008 ZWiscHen HitacHi construction MacHinery co., ltd. (HcM), kaWasaki<br />

HeaVy industries ltd. (kaWasaki) <strong>und</strong> tcM corporation (tcM) auf den europäiscHen Markt gebracHt<br />

Werden.<br />

Kawasaki-Radlader sind bekannt für ihre Zuverlässigkeit<br />

<strong>und</strong> Langlebigkeit. Der Kastenrahmen, tief angelenkte<br />

Hubzylinder <strong>und</strong> zwei Schaufelzylinder machen diese<br />

Fahrzeuge noch robuster. „Die Einführung des ZW330,<br />

ZW370 <strong>und</strong> ZW550 ist ein schönes Beispiel dafür, was<br />

durch Technologie- <strong>und</strong> Informationsaustausch erreicht<br />

werden kann. Wir sind sicher, dass die <strong>neue</strong>n Modelle von<br />

unserer wachsenden K<strong>und</strong>enbasis in diesem Bereich gut<br />

angenommen werden”, so Peter Stuijt.<br />

Höhere Leistung<br />

Die ZW330, ZW370 <strong>und</strong> ZW550 sind mit kraftvollen<br />

<strong>und</strong> sparsamen Motoren ausgestattet, die in zwei<br />

verschiedenen Betriebsarten arbeiten können: im Power-<br />

oder Kraftstoffsparmodus. Diese Betriebsarten können je<br />

nach Anforderung ausgewählt werden <strong>und</strong> steigern die<br />

Produktivität <strong>und</strong> Effizienz.<br />

Die großen Modelle der ZW-Serie verfügen serienmäßig<br />

über Achsen mit Drehmoments-Verlagerungsdifferential<br />

(TPD), die die Verteilung des Drehmoments auf die<br />

HITACHI RADLADER ZW330, ZW370 & ZW550<br />

KIESEL STELLT NEUE<br />

GROSSRADLADER VOR!<br />

Räder steuert. Optional sind auch Achsen mit Lamellen-<br />

Selbstsperr-Differential erhältlich (LSD). Darüber hinaus<br />

sind die beiden Modelle ZW370 <strong>und</strong> ZW550 mit einer<br />

Traktionskontrolle ausgestattet, welche die Motordrehzahl<br />

automatisch an die Arbeitsbedingungen anpasst.<br />

Die Load-Sensing-Lenkung verstärkt die Lenkkraft<br />

so, dass das Pumpendrehmoment voll für eine höhere<br />

Produktivität genutzt werden kann. Die ZW370 <strong>und</strong> der ZW550<br />

verfügen über eine optimierte Drehmomentsteuerung zur<br />

Verbesserung der Gesamtleistung.<br />

Komfort <strong>und</strong> Sicherheit<br />

Die geräumige Kabine, die die ROPS/FOPS-<br />

Sicherheitsvorschriften erfüllt, ruht auf Viskosedämpfern,<br />

die Vibrationen während des Betriebs absorbieren. Auch<br />

der volljustierbare luftgefederte Sitz trägt zur Schaffung<br />

einer komfortablen Arbeitsumgebung für den Fahrer bei. Die<br />

Schwingungsdämpfung sorgt für einen ruhigeren Betrieb<br />

<strong>und</strong> passt sich automatisch an die Bodenbeschaffenheit<br />

an.<br />

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97


Die ölgekühlten Scheibenbremsen gewährleisten<br />

eine außerordentlich gute Bremskraft. Die<br />

Zweikreisbremsanlage, bei der Vorder- <strong>und</strong> Hinterachse<br />

über zwei Leitungen versorgt werden, ist ein weiteres<br />

Sicherheitsmerkmal. Der Kupplungsausrückpunkt lässt<br />

sich ebenfalls an die örtlichen Gegebenheiten anpassen,<br />

zum Beispiel für effizienten Betrieb auf ebenem Gelände<br />

<strong>und</strong> exzellenten Betrieb an Steigungen.<br />

Die einstellbare Lenksäule, Klimaautomatik, automatische<br />

Hubhöheneinstellung, der Richtungswahlschalter<br />

<strong>und</strong> der Kick-Down-Knopf erhöhen serienmäßig den<br />

Fahrerkomfort.<br />

Niedrigere Betriebskosten<br />

Die Modelle ZW330, ZW370 <strong>und</strong> ZW550 verfügen über<br />

eine Reihe von Leistungsmerkmalen, die zu einer Senkung<br />

von Kraftstoffverbrauch <strong>und</strong> Gesamtbetriebskosten<br />

beitragen. Das computergestützte Motorsteuergerät (ECM)<br />

<strong>stellt</strong> wichtige Daten für eine rasche Fehlerdiagnose <strong>und</strong><br />

-behebung zur Verfügung. Weitere Diagnosewerkzeuge<br />

liefern zudem wichtige Motordaten für genaue Analysen,<br />

die eine Reduzierung von Ausfallzeiten ermöglichen.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

Die Geschwindigkeit des hochentwickelten hydraulisch<br />

angetriebenen Lüfters passt sich bei Änderung der<br />

Betriebstemperaturen an, was zu einer Senkung des<br />

Geräuschpegels <strong>und</strong> des Kraftstoffverbrauchs führt.<br />

Der automatische Umkehrlüfter lässt sich von Hand<br />

wegklappen <strong>und</strong> ermöglicht dadurch eine einfache<br />

Reinigung des Kühlers.<br />

Durch das Leerlaufsteuerungssystem wird die<br />

Motordrehzahl während längerer Arbeitspausen reduziert<br />

<strong>und</strong> somit Kraftstoff gespart. Bei kaltem Wetter erhöht<br />

dieses System die Motordrehzahl <strong>und</strong> sorgt für ein schnelles<br />

Warmlaufen des Motors. Das Ladeeffizienzsystem<br />

(ELS) erhöht die Traktion während des Ladens <strong>und</strong><br />

sorgt so für eine höhere Produktivität bei gleichzeitiger<br />

Kraftstoffeinsparung.<br />

Durch ein bestmögliches Eindringverhalten verringern<br />

die Schaufeln, die für eine lange Lebensdauer angelegt<br />

sind, den Kraftstoffverbrauch. Die Schaufelbolzen sind<br />

versiegelt, um den Austritt von Schmierfett zu verhindern.<br />

Dies macht sie langlebiger <strong>und</strong> minimiert Ausfallzeiten.<br />

Dank der Verwendung eigengefertigter Komponenten,<br />

wie z. B. des Power-Shift-Getriebes, der Achsen <strong>und</strong> der<br />

Hydraulik, bleiben die Fahrzeuge auch unter härtesten<br />

Arbeitsbedingungen lange einsatzfähig.<br />

KIESEL:<br />

Radlader Hitachi ZW550.<br />

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98


KIESEL:<br />

Radlader Hitachi ZW550.<br />

KIESEL:<br />

Radlader Hitachi ZW370.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

Kiesel GmbH<br />

Baindter Strasse 29<br />

88255 Baienfurt | Deutschland<br />

Tel.: +49 (0)751 - 500 40<br />

Fax: +49 (0)751 - 500 48 88<br />

Internet: www.kiesel.net<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

Alle wichtigen Wartungspunkte sind leicht<br />

zugänglich, so dass Inspektionsarbeiten einfach<br />

<strong>und</strong> schnell durchgeführt werden können.<br />

Filter <strong>und</strong> Schmierpunkte wurden zudem<br />

gruppiert, um Austausch <strong>und</strong> Schmierung<br />

zu erleichtern. Darüber hinaus sind die<br />

Maschinen mit der hochentwickelten Hitachi-<br />

Mehrschichtlackierung versehen, die nicht<br />

nur äußerst widerstandsfähig ist sondern auch<br />

beständig gegen Korrosion <strong>und</strong> mechanische<br />

Beschädigungen.<br />

Technische Daten ZW330 ZW370 ZW550<br />

Maximale Motorleistung (kW) ISO 9249 242 (325 PS) 268 (359 PS) 360 (483 PS)<br />

Betriebsgewicht (kg) * 26.500 31.400 48.200<br />

Schaufelinhalt (m³) 4,6 – 5,2 4,9 – 5,8 6,2 – 6,9<br />

* In Standardausführung<br />

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />

Kiesel GmbH<br />

Alexandra Schweiker<br />

Tel.: +49 (0)751 - 50 04 45<br />

Fax: +49 (0)751 - 50 04 50<br />

eMail: a.schweiker@kiesel.net<br />

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AKTUALISIERUNG DES CAT ® 988H<br />

BRINGT KUNDEN MEHRWERT DURCH<br />

VERBESSERTE SySTEME, NIEDRIGERE<br />

KOSTEN UND BEISPIELHAFTEN<br />

FAHRERKOMFORT<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

Der Cat®-raDlaDer 988 wirD seit 1963 für Die arbeit weltweit in anwenDungen in steinbrüChen,<br />

bergbau, inDustrie unD bauwesen eingesetzt, unD Der bestanD Des aktuellen 988h beträgt fast<br />

4000 einheiten. hierzu gehören über 600 MasChinen Mit Mehr als 20.000 betriebsstunDen sowie Mehr<br />

als 150 MasChinen, Die über 30.000 betriebsstunDen aufweisen – ein hervorragenDer beweis für Die<br />

robuste konstruktion Des 988h.<br />

Aufbauend auf dieser Tradition des 988 hat Caterpillar<br />

eine aktualisierte Version des 988H vorge<strong>stellt</strong>, die die<br />

besten Eigenschaften des Vorgängers mit bis zu 10 Prozent<br />

sparsamerem Kraftstoffverbrauch <strong>und</strong> <strong>neue</strong>n Funktionen<br />

vereint, die die Produktivität erhöhen, Kosten senken, den<br />

Arbeitsplatz des Fahrers verbessern <strong>und</strong> die legendäre<br />

Haltbarkeit <strong>und</strong> Zuverlässigkeit des 988 noch erweitern.<br />

Die weiterentwickelte Konstruktion des <strong>neue</strong>sten 988H in<br />

Kombination mit der Stärke des Cat-Händlernetzes bietet<br />

dem K<strong>und</strong>en einen ungewöhnlich hohen Nutzwert.<br />

Aktualisierung<br />

Teil des aktualisierten 988H-Pakets ist das <strong>neue</strong><br />

Hydrauliksystem für Arbeitsgeräte PFC (Positive Flow<br />

Control, Positive Durchflussregelung), das zur Steigerung<br />

der Beladeleistung <strong>und</strong> für sparsamen Kraftstoffverbrauch<br />

ausgelegt ist. Ergänzt wird das PFC-System durch neu<br />

gestaltete Schaufeln, die einfacher mit mehr Material zu<br />

beladen sind, sowie durch Ände-rungen am Ladergestänge,<br />

die für größere Ausbrechkraft sorgen.<br />

Änderungen am Bremssystem verbessern<br />

die Dauerbremsleistung <strong>und</strong> verlängern<br />

die Bremsenlebensdauer, während <strong>neue</strong><br />

Kraftstoffregelungsfunktionen das Potenzial für<br />

Kraftstoffeinsparungen erhöhen. Zur weiteren<br />

Verbesserung der Effizienz beim Ladevorgang bietet das<br />

optionale Wägesystem eine erhöhte Genauigkeit, ist<br />

robuster in der Konstruktion <strong>und</strong> einfacher zu kalibrieren.<br />

Für mehr Fahrerkomfort <strong>und</strong> -sicherheit sorgt eine<br />

erhebliche Reduzierung der Fahrerhausschallpegel, <strong>und</strong><br />

eine <strong>neue</strong> elektrohydraulische Steuerkonsole verringert<br />

den Kraftaufwand <strong>und</strong> die Ermüdung des Fahrers.<br />

Klappspiegel gestatten sichereren Zugang zum R<strong>einige</strong>n<br />

der Windschutzscheibe, <strong>und</strong> eine optionale Sitzheizung<br />

sowie <strong>neue</strong> Radiooptionen (Bluetooth, Aux, MP3 <strong>und</strong><br />

Satellit) stehen für größeren Fahrerkomfort.<br />

Ladeleistung <strong>und</strong> sparsamer<br />

Kraftstoffverbrauch<br />

Beim Hydrauliksystem mit „Positive Flow Control“<br />

kommt eine <strong>neue</strong>, elektronisch geregelte Verstellpumpe<br />

zum Einsatz, die mit einem integrierten Magnetventil<br />

mit Kraftrückmeldung arbeitet, um den Ölvolumenstrom<br />

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100


präzise zu steuern. Das PFC-System <strong>stellt</strong> sicher,<br />

dass die Pumpenfördermenge immer präzise an die<br />

Lastbedingungen angepasst ist. Das System regelt den<br />

Ölvolumenstrom proportional zum Hebelweg. Damit wird<br />

das Ansprechverhalten der Hydraulik verbessert <strong>und</strong> ein<br />

hydraulischer Gesamtwirkungsgrad erzeugt, der zu weniger<br />

Wärmeentwicklung <strong>und</strong> reduziertem Kraftstoffverbrauch<br />

führt.<br />

Eine Druckerhöhung von 5000 psi (34.500 kPa) im<br />

Auslegerhubkreis erhöht die Schaufelausbrechkraft, <strong>und</strong><br />

ein Regenerierungsventil am Gestänge gewährleistet<br />

zuverlässiges Ansprechen des Zylinders. Die Aktualisierung<br />

des 988H bietet außerdem eine <strong>neue</strong> Schaufelreihe der<br />

Performance Series, die mehr Material effektiver hält<br />

(geladenes Volumen verglichen mit Nenninhalt). Die<br />

Schaufeln verfügen über eine breitere Eintrittsöffnung,<br />

einen längeren Boden <strong>und</strong> einen verbesserten<br />

Rückkippwinkel.<br />

Die Aktualisierung des 988H besitzt drei programmierbare<br />

Kraftstoffeinsparfunktionen: FMS (Fuel Management<br />

System, Kraftstoff-Managementsystem), AIK (Auto Idle<br />

Kickdown, automatische Drehzahlverringerung) <strong>und</strong><br />

Leerlaufabschaltung.<br />

Mit dem Kraftstoff-Managementsystem, das seit Juni 2007<br />

beim 988H zur Standardausrüstung gehört, können K<strong>und</strong>en<br />

Maschinenparameter an Produktionsanforderungen<br />

anpassen. Dies wird durch drei Betriebsmodi erreicht:<br />

„volle Leistung“ (FMS deaktiviert), „angepasste Leistung“<br />

<strong>und</strong> „maximale Kraftstoffeinsparung“. Bei Wahl der<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

Betriebsmodi „angepasste Leistung“ <strong>und</strong> „maximale<br />

Kraftstoffeinsparung“ kann der Fahrer die Maschine so<br />

einstellen, dass die Motordrehzahl <strong>und</strong> der Hydraulikstrom<br />

automatisch verringert werden, wenn sich der 988H<br />

außerhalb seines Grabsegments befindet. Dies birgt<br />

potenziell bis zu 15 Prozent Kraftstoffeinsparungen.<br />

Neu bei der aktualisierten Version des 988H ist die AIK-<br />

Funktion. Wird der 988H eine Zeit lang nicht aktiv betrieben,<br />

drosselt das AIK-System kurzzeitig die Motordrehzahl, um<br />

Kraftstoff zu sparen. Das System kehrt automatisch zur<br />

vorherigen Einstellung der Motordrehzahl zurück, wenn<br />

der Fahrer die Arbeitsgerät-Steuerhebelkonsole, den F-N-<br />

R-Schalter oder das STIC-Lenk-Schaltsystem betätigt. Die<br />

Leerlaufabschaltung, ebenfalls eine <strong>neue</strong> Funktion beim<br />

988H, schaltet den Motor automatisch ab, nachdem die<br />

Maschine über längere Zeit im sicheren Leerlaufzustand<br />

war. Der Fahrer erhält eine akustische <strong>und</strong> visuelle<br />

Warnung im Fahrerhaus, bevor der Motor ausgeschaltet<br />

wird.<br />

Das optionale PCS 3.0 (Payload Control System,<br />

Wägesystem) ist ein <strong>neue</strong>s System zum Wiegen während<br />

des Betriebs, das dem Fahrer des 988H hilft, jeden Lkw<br />

mit genauer Nutzlast zu beladen – in der Regel mit einer<br />

Abweichung von ± 1 Prozent. Das <strong>neue</strong> System muss<br />

nur einmal pro Jahr kalibriert werden <strong>und</strong> bietet eine<br />

einfachere Schnittstelle sowie eine intuitive graphische<br />

Oberfläche. PCS 3.0 kann Daten – Material, Datum, Uhrzeit,<br />

Anzahl Durchgänge <strong>und</strong> Belegnummer – für bis zu 1000<br />

Wagenladungen speichern <strong>und</strong> bis zu 50 Lkws erkennen.<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Annehmlichkeiten<br />

für den Fahrer<br />

Im Fahrerhaus des <strong>neue</strong>n 988H wird<br />

Verb<strong>und</strong>sicherheitsglas beim Heckfenster <strong>und</strong><br />

bei beiden Seitenfenstern verwendet. Bei den<br />

Verb<strong>und</strong>glasfenstern sind zwei Glasscheiben<br />

durch einen Luftspalt getrennt, wodurch<br />

Fenstervibrationen gedämpft werden, die<br />

durch externe Geräuschquellen, wie den Motor<br />

<strong>und</strong> die Hydraulikpumpen, verursacht werden.<br />

Die <strong>neue</strong> Windschutzscheibe <strong>und</strong> die <strong>neue</strong>n<br />

vorderen Seitenfenster aus Verb<strong>und</strong>glas senken<br />

den Innengeräuschpegel um den beachtlichen<br />

Wert von 1 dB(A) auf 72 dB(A).<br />

Arbeitshydraulik-Bedienelemente bei der<br />

Aktualisierung des 988H sind in einer <strong>neue</strong>n,<br />

leicht zu betätigenden elektrohydraulischen<br />

Steuerkonsole angeordnet, die über<br />

berührungsempfindliche Hebel verfügt, die<br />

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101


Kontrolle <strong>und</strong> Ergonomie für den Fahrer verbessern.<br />

Die <strong>neue</strong>n Bedienhebel bieten außerdem „Softrasten“,<br />

bei denen die herkömmlichen Sperrmagneten durch<br />

elektronische Sensoren ersetzt werden, die für einfachere<br />

Hebelsteuerung sorgen.<br />

Neue Merkmale der Fahrerkabine bauen auf<br />

traditionellen Sicherheitseigenschaften des 988 auf, wie<br />

hervorragende Sicht (großflächige Verglasung, LEDs<br />

mit langer Lebensdauer <strong>und</strong> optionale Rückfahrkamera);<br />

Sicherheitsvorrichtungen für Ein- <strong>und</strong> Ausstieg (beleuchtete<br />

primäre/sek<strong>und</strong>äre Treppen, Handläufe über die gesamte<br />

Länge); Wartungsvorkehrungen (Zugang auf Bodenhöhe<br />

oder über Wartungsplattform, elektrischer Hauptschalter);<br />

Fahrerkomfort <strong>und</strong> -wohlbefinden (einstellbare<br />

Bedienelemente, Klimaanlage, optionale hydraulische<br />

Schwingungsdämpfung, sek<strong>und</strong>äres Lenksystem).<br />

Bewährte Basis<br />

Bei der Aktualisierung des 988H wurden alle<br />

bewährten Eigenschaften beibehalten, die den Ruf des<br />

988 für Langlebigkeit, Zuverlässigkeit <strong>und</strong> effiziente<br />

Leistung begründet haben. Der massive Hinterrahmen in<br />

Kastenbauweise <strong>und</strong> der kastenförmige Laderahmen der<br />

<strong>neue</strong>n Maschine wurden im Hinblick auf die während<br />

des Betriebs auftretenden Kräfte entwickelt. Bei beiden<br />

kommen in hoch beanspruchten Bereichen Gussteile<br />

zum Einsatz. Der speziell geschweißte Kastenausleger<br />

weist eine höhere Verwindungssteifigkeit als die bei<br />

herkömmlichen Z-Gestängen verwendeten Auslegerarme<br />

auf, <strong>und</strong> der Ausleger arbeitet ruckfrei mit doppelten<br />

Schaufelgliedern, um hervorragende Ausbrechkräfte <strong>und</strong><br />

dauerhafte Leistung bereitzustellen.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

Auch im Antriebsstrang findet sich bewährte<br />

Technologie des 988H. Hierzu gehören der Cat-Motor<br />

mit ACERT-Technologie mit elektronisch geregelter<br />

Kraftstoffeinspritzung <strong>und</strong> der modulare Kühler der<br />

nächsten Generation mit 14 parallelen Kreisen für optimale<br />

Kühlung. Das im Einsatz bewährte Lastschaltgetriebe<br />

nutzt den Cat-Drehmomentwandler mit Flügelradkupplung<br />

<strong>und</strong> das Steuersystem für Felgenzugkraft, um das<br />

richtige Gleichgewicht zwischen Hydraulikleistung<br />

<strong>und</strong> Antriebskraft zu erhalten. Die massiven, von Cat<br />

gefertigten Achsen verfügen über Seitenantriebe<br />

mit Planetenvorgelege an den radseitigen Enden, um<br />

Drehmomentlasten an den Achswellen zu verringern.<br />

Als Nachweis seines hohen Nutzwerts für den<br />

K<strong>und</strong>en weist der <strong>neue</strong>ste 988H wie seine zahlreichen<br />

Vorgängermodelle eine auf produktiven Einsatz über eine<br />

maximale Lebensdauer ausgelegte Konstruktion auf.<br />

Auch danach lässt er sich wirtschaftlich überholen, um<br />

außerordentlich geringe Vorhalte- <strong>und</strong> Betriebskosten<br />

sicherzustellen.<br />

Technische Daten 988H<br />

Motor Cat C18 ACERT<br />

Leistung (Brutto) 555 HP (441 kW)<br />

Einsatzgewicht 110.549 lb (50.144 kg)<br />

Nenn-Nutzlast 12,5 tn sh. (11,4 t)<br />

Schaufelfassungsvermögen 8,2-10 yd (6,3-7,6 m³)<br />

Hydraulikstrom 130 US-Gall/min. (492 l/min)<br />

Entlastungsdruck 5075 psi (35.000 kPa)<br />

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />

Presseanfragen Europa, Afrika <strong>und</strong> Nahost<br />

Mia Karlsson<br />

Tel.: +41 (0) 22 849 46 62<br />

Fax: +41 (0) 22 849 99 93<br />

eMail: Karlsson_Mia@cat.com<br />

Internet: www.cat.com<br />

Caterpillar<br />

Seit mehr als 80 Jahren baut Caterpillar Inc. mit<br />

an der Infrastruktur der Welt, <strong>und</strong> gemeinsam<br />

mit den Cat-Händlern wird ein positiver <strong>und</strong><br />

nachhaltiger Wandel auf allen Kontinenten<br />

vorangetrieben. Bei Umsatzerlösen <strong>und</strong> Erträgen<br />

von $ 32,396 Milliarden im Jahr 2009 nimmt<br />

Caterpillar eine Spitzenposition in der Technik<br />

ein <strong>und</strong> ist weltweit der führende Hersteller<br />

von Bau- <strong>und</strong> Bergbaumaschinen, Diesel- <strong>und</strong><br />

Erdgasmotoren sowie Industriegasturbinen.<br />

Weitere Informationen finden Sie auf<br />

www.cat.com<br />

www.advanced-mining.com<br />

102


Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

LIEBHERR R 9800:<br />

ERSTEINSATZ DES<br />

WELTGRÖSSTEN TIEFLÖFFEL-MINING-BAGGERS<br />

IN AUSTRALISCHER KOHLEMINE<br />

L<br />

iebherr hat das erste Seriengerät des <strong>Mining</strong>baggers R 9800 an Thiess Pty Ltd.<br />

ausgeliefert. Zum Einsatz kommt das <strong>neue</strong> Flaggschiff der Liebherr-<strong>Mining</strong>bagger<br />

beim Peabody’s Burton Coal Project in Zentral-Queensland, Australien.<br />

Die jahrelange Erfahrung von Liebherr im Entwurf,<br />

Bau <strong>und</strong> in der Betreuung von Großhydraulikbaggern<br />

für den <strong>Mining</strong>bereich kam mit dieser Neuentwicklung<br />

in der ultraschweren 800 t-Klasse zur Geltung. Bei<br />

der Entwicklung arbeitete Liebherr eng mit den<br />

Praxisexperten von Thiess in Australien zusammen. Der<br />

jetzt an der Burton Mine eingesetzte erste Bagger dieses<br />

Typs ist der weltgrößte Tieflöffelbagger überhaupt.<br />

Der erste R 9800 mit Klappschaufel wird zur Zeit einer<br />

intensiven Erprobung im Herstellerwerk unterzogen;<br />

danach beginnt eine Praxistestphase.<br />

Die ausgezeichnete Leistung des R 9800 beruht auf der<br />

Anwendung <strong>neue</strong>ster Technologien <strong>und</strong> der langjährigen<br />

Erfahrung von Liebherr im Bereich des Antriebsstrangs<br />

<strong>und</strong> der Hydraulik- <strong>und</strong> Steuerungssysteme, aber auch<br />

auf dem Einsatz <strong>neue</strong>r Techniken in den Hauptbereichen<br />

der Stahlkonstruktion. Dadurch kann der R 9800 mit einer<br />

Nennkapazität von 42 m³ als Tieflöffelgerät <strong>und</strong> 42,7 m³<br />

mit Ladeschaufel betrieben werden. Erste praktische<br />

Prüfungen bei Theiss an der Burton Mine ergaben<br />

Taktzeiten unter 29 Sek<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Schaufelinhalte bis zu<br />

75 Tonnen pro Ladebewegung.<br />

Der R 9800 wird mit einem 45 m³-Hochleistungstieflöffel<br />

betrieben, der den spezifischen Bodenverhältnissen<br />

bei Burton gerecht wird. Mit dieser Ausstattung ist der<br />

Großbagger in der Lage, Muldenkipper der 220 t-Klasse<br />

in drei Arbeitszyklen zu beladen.<br />

Der an der Burton Mine eingesetzte R 9800 von Thiess<br />

wird von zwei Cummins QSK 60-Dieselmotoren mit je<br />

1.492 kW / 2.000 PS Leistung angetrieben. Diese Motoren<br />

entsprechen dem TIER 2 Emissionsstandard. Weitere<br />

Maßnahmen zur Optimierung der Kraftstoffzufuhr<br />

sind geplant. Zukünftig wird Liebherr optional auch<br />

Ausführungen mit MTU-Motor sowie mit Elektroantrieb<br />

anbieten.<br />

Die Reiß- <strong>und</strong> Ausbrechkraftwerte wurden für<br />

das bestmögliche Eindringverhalten optimiert. Seine<br />

spezifischen Eindringkräfte sind die höchsten, die<br />

derzeit in der Ultragroßbagger-Kategorie erreichbar<br />

sind. In Zusammenhang mit der hohen Leistung des<br />

Hydrauliksystems ist dies die Gr<strong>und</strong>lage für einen<br />

optimalen Löffelfüllfaktor mit kurzen Taktzeiten.<br />

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103


Während der Entwicklung des Großbaggers wurde<br />

dem Gesamtwirkungsgrad große Aufmerksamkeit<br />

geschenkt. Reduzierter Energieverbrauch in den<br />

Nebenarbeitskreisen, größere Durchmesser der<br />

Hydraulikleitungen <strong>und</strong> -schläuche sowie der höchste<br />

Arbeitsdruck in dieser Gerätekategorie machen aus dem<br />

R 9800 den effizientesten Hydraulik-<strong>Mining</strong>bagger, der je<br />

gebaut wurde.<br />

Bedienungs- <strong>und</strong> Wartungspersonal werden mit dem<br />

R 9800 ausgezeichnete Arbeitsbedingungen vorfinden.<br />

In der Konstruktion des Baggers sind die <strong>neue</strong>sten<br />

Ergonomie- <strong>und</strong> Sicherheitsgr<strong>und</strong>sätze berücksichtigt<br />

worden. Die Kabine, großzügig in den Abmessungen<br />

<strong>und</strong> außerordentlich geräuscharm, gewährt den<br />

bestmöglichen Überblick auf den Arbeitsbereich.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

Die Konzeption des R 9800 zielt auf kürzere<br />

Stillstandszeiten durch ergonomisch effektive, sichere<br />

Wartungsmaßnahmen <strong>und</strong> schnellen, bequemen Zugang<br />

zu den Inspektionsstellen. Hinter der Wartungsklappe<br />

lassen sich alle Betriebsmittel leicht <strong>und</strong> ohne<br />

Zeitverlust einfüllen bzw. austauschen. Mit verlängerten<br />

Wartungsintervallen von bis zu 1.000 SMU-Einheiten<br />

schafft der R 9800 von Liebherr eine ausgezeichnete<br />

Ausgangsposition für eine maximale Arbeitsleistung.<br />

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />

Liebherr-France SAS<br />

Swann Blaise<br />

B.P. 90287<br />

68005 Colmar/Cedex | Frankreich<br />

Tel.: +33 (0) 389 - 21 - 39 33<br />

Fax: +33 (0) 389 - 21 - 38 00<br />

eMail: swann.Blaise@Liebherr.com<br />

Internet: www.Liebherr.com<br />

LIEBHERR R9800:<br />

Der weltgrößte Tieflöffel-<strong>Mining</strong>baggers Liebherr R 9800 bewährt sich beim<br />

Ersteinsatz in der australischen Kohlemine Burton Downs in Zentral-Queensland.<br />

www.advanced-mining.com<br />

104


Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

Tenova TAKRAF <strong>und</strong> LIEBHERR entwickeln<br />

gemeinsam das erste dieselelektrische<br />

Antriebssystem für Surface Miner!<br />

Im März 2010 haben die TAKRAF GmbH, eine Tochtergesellschaft der italienischen Tenova S.p.A.<br />

<strong>und</strong> die Liebherr-Werk Biberach GmbH eine Rahmenvereinbarung über eine Zusammenarbeit bei<br />

der Entwicklung des <strong>neue</strong>n dieselelektrischen Antriebsystems für Tenova TAKRAF Surface Miner<br />

unterzeichnet.<br />

Tenova TAKRAF als ein weltweit führender Anbieter von<br />

kontinuierlicher Tagebautechnik bietet Surface Miner als<br />

Ergänzung seines Produktprogramms für die Gewinnung<br />

weicher bis mittelharter Rohstoffe an. Charakteristisch<br />

für diese Geräte mit der Typenbezeichnung TSM ist die<br />

Anordnung der Fräswalze an der Maschinenfront. Diese<br />

Anordnung gewährleistet, dass sich alle Raupen des<br />

Fahrwerkes im Förderbetrieb immer auf einem ebenen,<br />

frisch geschnittenen Planum bewegen. Dadurch verringert<br />

sich nicht nur die Belastung der Fahrwerkskomponenten<br />

sondern erhöht sich ebenso die Stabilität im Einsatz. Die<br />

Fräswalze eines TSM ist im Vergleich zu Produkten anderer<br />

Hersteller deutlich größer. Der TSM300, ein Gerät der<br />

mittleren Leistungsklasse, erreicht bereits eine Schnitttiefe<br />

von 800 mm. Die daraus resultierende große Schnittfläche<br />

erfordert bei gleicher Schneidleistung eine deutlich<br />

geringere Fahrgeschwindigkeit <strong>und</strong> Fräswalzendrehzahl.<br />

Der Verbrauch an Schneidwerkzeugen wird gesenkt <strong>und</strong> der<br />

Verschleiß am Fahrwerk verringert. Diese Tenova TAKRAF<br />

Technologie bietet darüber hinaus prozesstechnische<br />

Vorteile. Der TSM ist in der Lage ein Produkt mit engem<br />

Korngrößenband zu erzeugen <strong>und</strong> ermöglicht eine optimale<br />

Materialübergabe an Transportmittel (z.B. LKW oder mobile<br />

Bandbrücken).<br />

Bereits heute sind Tenova TAKRAF Surface Miner TSM<br />

mit frequenzgeregelten <strong>und</strong> hoch effizienten elektrischen<br />

Bandantrieben ausgerüstet. Aufgr<strong>und</strong> Tenova TAKRAF’s<br />

jahrzehntelanger Erfahrung mit elektrisch betriebenen<br />

Gewinnungsgeräten wurde deshalb die Integration<br />

eines elektrischen Antriebes in die Fräswalze eines<br />

leistungsstärkeren Surface Miner untersucht <strong>und</strong><br />

patentiert.<br />

Für die Entwicklung <strong>und</strong> Fertigung des vollständigen<br />

elektrischen Antriebsstrangs inklusive Steuerung konnte<br />

mit der Liebherr-Werk Biberach GmbH ein kompetenter<br />

Partner gef<strong>und</strong>en werden, der über große Erfahrung auf<br />

dem Gebiet der dieselelektrischen Antriebssysteme für<br />

<strong>Mining</strong>-Trucks verfügt.<br />

Der TSM500e wird mit einem Fräswalzenantrieb von<br />

2x500 kW ausgerüstet. Die Antriebseinheiten, bestehend<br />

aus Planetengetriebe <strong>und</strong> integriertem Elektromotor,<br />

zeichnen sich durch eine extrem kompakte Bauform<br />

aus <strong>und</strong> werden in bewährter Bauweise innerhalb der<br />

Fräswalze montiert. Neben dem Fräswalzenantrieb, dem<br />

Herzstück, werden auch die Fahrwerksantriebe sowie alle<br />

weiteren Antriebe mit Elektromotoren realisiert. Durch<br />

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105


den im Vergleich zu einem hydraulischen Antriebsstrang<br />

wesentlich besseren Wirkungsgrad eines elektrischen<br />

Antriebsstrangs <strong>und</strong> die intelligente Steuerung wird der<br />

TSM500e, besonders im Teillastbereich, eine deutliche<br />

Effizienzsteigerung <strong>und</strong> resultierend einen niedrigeren<br />

Kraftstoffverbrauch erreichen.<br />

Gegenüber vergleichbaren dieselhydraulischen<br />

Antriebssystemen ist beim TSM500e eine Einsparung<br />

von mehr als 100.000 l Dieselkraftstoff pro Jahr zu<br />

erwarten. Der eingesetzte Dieselmotor erfüllt bereits<br />

heute die Abgasnormen entsprechend EU Stufe 2 <strong>und</strong><br />

USA Tier II. Beides trägt zu einer erheblichen Reduktion<br />

der Betriebskosten <strong>und</strong> der Schadstoff- sowie der CO2-<br />

Emissionen bei.<br />

Surface Miner:TSM300.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

Surface Miner:TSM300.<br />

Der TSM500e ist für eine Förderleistung bis 2.400 m³/h<br />

konzipiert <strong>und</strong> bietet eine Schnitttiefe von 1,1m. Das Gerät<br />

wird mit allen vom TSM300 bekannten Sicherheits- <strong>und</strong><br />

Wartungssystemen ausgestattet sein. Dazu gehört zum<br />

Beispiel eine geräumige klimatisierte Fahrerkabine. Sie ist<br />

schallisoliert <strong>und</strong> gedämpft <strong>und</strong> mit standardgerechtem<br />

ROPS/FOPS Schutz ausgerüstet. Die „heavy duty“ 230V<br />

Bordversorgung mit HID Betriebsleuchten sorgt für eine gute<br />

Ausleuchtung der Umgebung. Das Zentralschmiersystem<br />

<strong>und</strong> die Servicestation in Bodennähe gehören dazu,<br />

ebenso ein automatisches Feuerlöschsystem im<br />

Motorraum. Die Bedienung des Gerätes wird unterstützt<br />

durch das Maschinendiagnosesystem mit integrierter<br />

Neigungskorrektur <strong>und</strong> Schnitttiefensteuerung. Die<br />

Markteinführung des TSM500 soll 2012 erfolgen.<br />

www.advanced-mining.com<br />

106


Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

Tenova TAKRAF <strong>stellt</strong><br />

<strong>neue</strong> Generation mobiler<br />

Brecheranlagen für den Tagebaueinsatz vor!<br />

Tenova TAKRAF präsentiert die TAKRAF Mobile Crushing Systems –TMCS® eine Serie neu entwickelter<br />

mobiler Brecheranlagen als modulare Systeme im Leistungsbereich zwischen 3.000 <strong>und</strong><br />

12.000 t/h. Das wendige System <strong>stellt</strong> die Verbindung zwischen Löffelbagger <strong>und</strong> Strossenband her.<br />

Der kostenintensive Einsatz von Trucks im Tagebau wird mit diesem System fast vollständig abgelöst.<br />

Das TMCS® kann mit einem Bandwagen oder einer mobilen Förderbrücke kombiniert werden. Dabei<br />

können bis zu 3 Stufen von je über 15 m Höhe bis zum Strossenband überspannt werden.<br />

Im einfachen Strossenbetrieb arbeitet das TMCS®<br />

auch ohne zusätzliche mobile Verbindungsbänder. In<br />

kontinuierlicher <strong>und</strong> synchroner Bewegung mit dem<br />

Löffelbagger zeigt sich die mobile Brecheranlage<br />

außerordentlich manövrierfähig. Der feststehende<br />

<strong>und</strong> überdimensionierte Abzugsförderer unter dem<br />

Brechermodul gleicht den Materialfluss aus <strong>und</strong> reduziert<br />

Verschüttungen.<br />

Das Konzept TMCS® weißt sich durch die Anordnung<br />

von Raupenfahrwerken nahe Kopf <strong>und</strong> Heck des starren<br />

Unterbaus aus. Der Aufgabebunker direkt über einem<br />

voll ausgeglichenen Raupenpaar wird durch diese<br />

Raupenfahrwerke unterstützt <strong>und</strong> abgefedert. Große<br />

Erschütterungen werden direkt in den Boden abgeleitet.<br />

Ein Kugelzapfenlager über dem vorderen<br />

Doppelraupenfahrwerk lässt Drehbewegungen um die<br />

vertikale Achse zur Lenkung der Brecheranlage zu.<br />

Hydraulische Lenkzylinder, aber auch alle zusätzlichen<br />

hydraulischen Abstützungen konnten vermieden werden.<br />

Die bahnbrechende Neuerung der <strong>neue</strong>n Generation<br />

mobiler Brecheranlagen ist die ständige Verfahrbarkeit<br />

der Anlage ohne den Materialfluss unterbrechen zu<br />

müssen. Diese kontinuierliche Beweglichkeit setzt<br />

wertvolle Produktionszeit frei <strong>und</strong> erhöht sowohl die<br />

Verfügbarkeit der Brecheranlage als auch die Nutzbarkeit<br />

des gesamten Tagebausystems.<br />

Das TMCS® kann mit einem Doppelwellen-Brecher<br />

oder einem Doppelwalzenbrecher ausgestattet werden.<br />

Für Wartungsarbeiten steht genügend Platz vor dem<br />

Brechermodul zur Verfügung. Dieses kann selbst zum<br />

Kopf des Abwurfbandes hin heraus bewegt werden.<br />

Die Reihe TMCS® wurde konstruiert, um in Verbindung<br />

mit Standard – Löffelbaggern im Leistungsbereich<br />

20 bis 65 m³ reibungslos zusammenarbeiten zu können.<br />

Das Modul-System des TMCS® können wir auch Ihren<br />

Abbauanforderungen anpassen.<br />

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />

Tenova TAKRAF<br />

Torgauer Straße 336<br />

04347 Leipzig | Deutschland<br />

Tel.: +49 (0) 341 - 24 23 500<br />

Fax: +49 (0) 341 - 24 23 510<br />

eMail: sales@takraf.com<br />

Internet: www.takraf.com<br />

Tenova TAKRAF<br />

www.tenovagroup.com<br />

Bahnhofstraße 26<br />

01979 Lauchhammer | Deutschland<br />

Tel.: +49 (0) 3574 - 854 0<br />

Fax: +49 (0) 3574 - 854 100<br />

eMail: service@takraf.com<br />

Internet: www.takraf.com<br />

www.tenovagroup.com<br />

www.advanced-mining.com<br />

107


kleemAnn gm bh<br />

DIE NEUE KLEEMANN-<br />

PRALLBRECHER-GENERATION<br />

IM<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

HäRTETEST!<br />

Bei einer kompletten Neukonstruktion lautet am<br />

Anfang die spannendste Frage: Bestätigt sich in der<br />

Praxis, was in der Theorie entwickelt wurde? Nach<br />

einer ca. eineinhalbjährigen Entwicklungsphase ging im<br />

Spätsommer 2009 der erste Prototyp in die Erprobung.<br />

Und schon der erste Test bewies eindrucksvoll, dass<br />

das Gesamtkonzept goldrichtig ist. Schon von Anfang an<br />

wurden mit der kleineren der beiden Anlagen, der MR 110<br />

EVO, maximale Aufgabeleistungen von 350 t/h problemlos<br />

erreicht.<br />

Die ersten Tests bestätigen:<br />

Extrem hohe Dauerleistungen sind<br />

möglich<br />

Die ersten Tests wurden auf einem Recyclinghof in<br />

der Nähe des Kleemann Stammwerks in Göppingen<br />

durchgeführt. Das Aufgabematerial bestand aus<br />

gemischtem Betonbruch aus Abbruchmaterial, zu Anfang<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

Dank kräftigem Direktantrieb <strong>und</strong> <strong>neue</strong>m<br />

Materialflusskonzept nicht nur leistungsstark, sondern auch<br />

sehr wirtschaftlich im Betrieb: MOBIREX MR 130 EVO.<br />

Bevor die Serienfertigung der <strong>neue</strong>n MR 110 EVO <strong>und</strong> MR 130 EVO startet, wurden über mehrere<br />

Monate hinweg umfangreiche Tests mit mehreren Prototypen erfolgreich durchgeführt.<br />

noch mit relativ geringem Eisenanteil. Die Aufgabegrößen<br />

lagen zumeist bei einer Kantenlänge von bis zu 600 mm,<br />

in Ausnahmefällen aber auch größer. In diesen Fällen<br />

bewährte sich von Anfang an der per Fernsteuerung<br />

anhebbare Deckel am Brechereinlauf. Im weiteren<br />

Verlauf der ersten Testphase wurde mit verschiedensten<br />

Materialien getestet, vielfach mit stark eisenhaltigem<br />

Abbruchmaterial, weil hier die Technik erfahrungsgemäß<br />

der höchsten Beanspruchung ausgesetzt ist. Das Ergebnis<br />

war sehr vielversprechend: Die Anlage konnte die hohen<br />

Leistungswerte auch bei Dauerleistung bestätigen. Dabei<br />

zeichnete sich ab, dass durch das <strong>neue</strong> Materialflusskonzept<br />

der Verschleiß an den wichtigen Punkten wie Schlagleisten<br />

oder Austragsgurt maßgeblich verringert werden konnte.<br />

Natürlich konnten auch auftretende Probleme erkannt <strong>und</strong><br />

erfolgreich behoben werden.<br />

Wichtig bei den Tests war außerdem, dass die Anlage<br />

bei verschiedenen K<strong>und</strong>en getestet wurde, um durch<br />

die verschiedenen Betreiber Rückschlüsse auf das <strong>neue</strong><br />

Bedienkonzept zu bekommen. Zudem war gewährleistet,<br />

dass wirklich unterschiedlichste Aufgabematerialien<br />

gebrochen wurden.<br />

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108


Weitere Teststationen mit „Kältetest“<br />

Unter den weiteren Teststationen war unter anderem<br />

auch eine Firma im Allgäu. Hier wurde die Anlage wieder<br />

in verschiedensten Anwendungen gefahren <strong>und</strong> konnte<br />

dank des sehr „strengen“ Winters (an manchen Testtagen<br />

bis zu -23 Grad) auch echten „Kältetests“ unterzogen<br />

werden. Zu Anfang wurden <strong>einige</strong> Tausend Tonnen Kies<br />

gebrochen, danach wurden Asphaltschollen verarbeitet,<br />

gefolgt von armiertem Beton mit mehr <strong>und</strong> mit weniger<br />

Schmutzanteil. Dabei wurden immer wieder über längere<br />

Zeiträume Aufgabeleistungen von 350 t/h erreicht <strong>und</strong><br />

teilweise sogar übertroffen.<br />

Auch die größere Anlage der <strong>neue</strong>n Baureihe, die MR<br />

130 EVO, wurde umfangreich getestet. Da dieser Prototyp<br />

<strong>einige</strong> Zeit später in Betrieb genommen wurde, konnten hier<br />

schon Erfahrungen aus den Tests der MR 110 eingearbeitet<br />

<strong>und</strong> erste „Kinderkrankheiten“ schon zu Anfang vermieden<br />

werden. Und auch hier zeigte sich sofort, welches Potential<br />

in diesen Anlagen steckt. Maximale Aufgabeleistung von<br />

450 t/h wurden schnell realisiert <strong>und</strong> zum Teil beträchtlich<br />

übertroffen. Beispielsweise erledigte der Prototyp der MR<br />

130 beim ersten Test im Asphaltrecycling die geplante<br />

Tonnage wesentlich schneller als geplant.<br />

Glänzende Leistungswerte in verschiedensten<br />

Anwendungsfällen: Die <strong>neue</strong> MR 110 EVO.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

Das Testfazit:<br />

Das Konzept passt – Enorme<br />

Leistungsfähigkeit bei signifikant<br />

erhöhter Wirtschaftlichkeit<br />

Nach diesen umfangreichen Tests mit allen gängigen<br />

Anwendungsfällen – in einem Fall wurde sogar<br />

Stahlwerksschlacke verarbeitet – konnte auch eine sehr<br />

gute Kostenbilanz gezogen werden. Wie in der Theorie<br />

berechnet, weisen beide Anlagen eine sehr positive<br />

Bilanz in puncto Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> Verschleiß aus.<br />

Das <strong>neue</strong> Materialflusskonzept zeigt seine Wirkung also<br />

nicht nur in höherer Leistung sondern auch in geringerem<br />

Verschleiß. Die höheren Standzeiten, in Verbindung mit<br />

dem sehr effizient arbeitenden Direktantrieb, ergeben auf<br />

der Betriebskostenseite spürbare Kostenvorteile. In der<br />

Gesamtbetrachtung wird somit deutlich, dass Kleemann<br />

mit diesen Anlagen ein großer Wurf gelungen ist.<br />

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />

Kleemann GmbH<br />

Mark Hezinger<br />

Manfred-Wörner-Str. 160<br />

73037 Göppingen | Deutschland<br />

Tel.: +49 (0)71 61 - 20 62 09<br />

Fax: +49 (0)71 61 - 20 61 00<br />

eMail: mark.hezinger@kleemann.info<br />

Internet: www.kleemann.info<br />

Kleemann GmbH<br />

Die Kleemann GmbH ist ein Unternehmen der Wirtgen Group, einem expandierenden, international tätigen Unternehmensverb<strong>und</strong><br />

der Baumaschinenindustrie. Zu ihm gehören die vier renommierten Marken Wirtgen, Vögele, Hamm <strong>und</strong> Kleemann mit ihren<br />

Stammwerken in Deutschland sowie lokale Produktionsstätten in den USA, Brasilien <strong>und</strong> China. Die weltweite K<strong>und</strong>enbetreuung<br />

erfolgt durch 55 eigene Vertriebs- <strong>und</strong> Servicegesellschaften.<br />

www.advanced-mining.com<br />

109


Wi r t g e n gm bh<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

Der Weltmarktführer für Kaltfräsen bringt die <strong>neue</strong> Absauganlage VCS für Straßenfräsen mit Frontladesystem auf den<br />

Markt. Mit VCS wird die Menge der luftgetragenen Partikel, die bei Fräsarbeiten durch das Abfräsen des Materials<br />

entstehen, reduziert. Die Wirtgen GmbH ist weltweit der einzige Hersteller, der eine Absauganlage für Kaltfräsen<br />

anbietet.<br />

VCS im Detail<br />

Die von Wirtgen entwickelte Absauganlage VCS - die<br />

Abkürzung steht für Vacuum Cutting System - funktioniert<br />

in der Praxis so: Beim Fräsprozess entstehen im<br />

Fräsaggregat feine Materialpartikel <strong>und</strong> Wasserdampf.<br />

Durch Unterdruck werden mit Hilfe des VCS diese feinen<br />

Partikel in den kurzen Bandkanal der Fräse gesaugt.<br />

Eine zusätzliche Abdichtung des Fräswalzenaggregats<br />

unterstützt diesen Vorgang. Eine Absaughaube über dem<br />

Bandkanal saugt die Partikel in zwei Schläuche. Diese<br />

Schläuche führen das abgesaugte Material direkt zum<br />

langen Band des Ladebandsystems <strong>und</strong> umgehen damit<br />

die Materialübergabe vom kurzen zum langen Band. Auch<br />

hier unterstützen Abdichtungen im kurzen Bandkanal <strong>und</strong><br />

an der Absaughaube diesen Prozess. Ein hydraulisch<br />

angetriebener Radiallüfter auf dem Ladeband sorgt<br />

verstärkend dafür, dass das abgesaugte Material in den<br />

langen Bandkanal gelangt. Dadurch entsteht gleichzeitig<br />

Unterdruck im Fräswalzenaggregat. Zusätzliches<br />

Einsprühen von Wasser an dieser Stelle bindet die meisten<br />

Die Absauganlage VCS ist für acht Wirtgen Kaltfräsenmodelle mit Frontladesystem verfügbar. Wirtgen setzt<br />

hier <strong>neue</strong> Maßstäbe bei Arbeitsschutz <strong>und</strong> Arbeitsplatzergonomie für Maschinenbediener von Straßenfräsen.<br />

ABSAUGANLAGE VCS<br />

WIRTGEN BRINGT<br />

FÜR KALTFRäSEN AUF DEN MARKT!<br />

Partikel. Schließlich werden die im Wasser geb<strong>und</strong>enen<br />

Partikel wieder dem Materialfluss zugeführt <strong>und</strong> gelangen<br />

weitestgehend bei der Verladung mit dem Fräsgranulat auf<br />

den Lkw.<br />

Beste Arbeitsbedingungen für<br />

Maschinenbediener<br />

Durch die unmittelbare Absaugung der Partikel profitieren<br />

die Maschinenführer von einer freieren Sicht auf die<br />

Fräskante. Insbesondere bei Nachtarbeiten mit Kaltfräsen<br />

können dank VCS deutlich bessere Sichtverhältnisse<br />

erreicht werden. Ein weiterer technischer Vorteil, den die<br />

optionale Ausrüstung einer Kaltfräse mit VCS mit sich bringt,<br />

ist die messbar geringere Motorverschmutzung durch die<br />

auftretenden feinen Partikel. Die geringere Verschmutzung<br />

wirkt sich wiederum für den Maschinenbetreiber <strong>und</strong> das<br />

Wartungspersonal positiv auf das Wechseln der Diesel-,<br />

Luft- <strong>und</strong> Ölfilter aus. Langfristig betrachtet ergibt sich auch<br />

www.advanced-mining.com<br />

110


Das Funktionsprinzip der Absauganlage VCS: Die Vorteile für die Maschinenführer<br />

sind eine freiere Sicht auf die Fräskante <strong>und</strong> angenehmere Arbeitsbedingungen.<br />

eine entsprechende Kostenersparnis. Dabei kommt auch<br />

zum Tragen, dass die Kaltfräsen generell in den für diese<br />

Partikel anfälligeren Bereichen sauberer bleiben, dies gilt<br />

z.B. für die Fett geschmierte Fahrwerkssäulenführung. Die<br />

Kleinfräsenmodelle W 100 F, W 120 F <strong>und</strong> W 130 F sowie<br />

die Großfräsen W 150, W 200, W 210, W 2100 <strong>und</strong> W 2200<br />

können mit VCS ausgestattet werden.<br />

Positive Ergebnisse bei Messreihen<br />

Wirtgen rückt seit Jahren den Maschinenbediener<br />

<strong>und</strong> seinen Arbeitsplatz in den Mittelpunkt seiner<br />

Entwicklungsarbeit. Aktuelle Themen aus der<br />

Arbeitssicherheit wie die Diskussion um die<br />

Beeinträchtigung der Maschinenfahrer durch Partikel<br />

werden in der Baumaschinenbranche aufmerksam<br />

verfolgt. Neue technische Entwicklungen wie das VCS, das<br />

aus der intensiven Auseinandersetzung mit diesem Thema<br />

entstanden ist, leisten einen Beitrag dazu, dass mögliche<br />

Belastungen reduziert werden.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

Ein unabhängiges Messinstitut hat umfangreiche<br />

Messreihen an Wirtgen Kaltfräsen mit der VCS<br />

Absauganlage durchgeführt - <strong>und</strong> das mit erfolgreichen<br />

Resultaten: Aufgr<strong>und</strong> dieser Untersuchungen wird die<br />

VCS Absaugtechnik von den Berufsgenossenschaften<br />

empfohlen.<br />

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />

Wirtgen GmbH<br />

Claudia Fernus<br />

Reinhard-Wirtgen-Straße 2<br />

53578 Windhagen | Deutschland<br />

Tel.: +49 (0)26 45 - 13 17 44<br />

Fax: +49 (0)26 45 - 13 14 99<br />

eMail: claudia.fernus@wirtgen.de<br />

Internet: www.wirtgen.com<br />

www.advanced-mining.com<br />

111


Surface <strong>Mining</strong> = Simple <strong>Mining</strong>: Ein Gerät schneidet,<br />

bricht <strong>und</strong> verlädt das Material in einem Arbeitsgang – das<br />

ist die kosten-effektivste Abbauweise für Nutzmineralien:<br />

Hochselektiver Abbau ohne Bohren<br />

<strong>und</strong> Sprengen<br />

Jahresförderleistung von bis zu 12 Mio. t<br />

in Weichgestein wie z.B. Kohle<br />

Maßgeschneiderte Schneidwalzen für<br />

Weich- <strong>und</strong> Hartgestein<br />

Verschiedene Bandauslegerlängen zum<br />

Laden von Slkw bis zur 240 t-Klasse<br />

Erfahren Sie mehr über den größten Miner<br />

unter www.wirtgen.com<br />

ROAD AND MINERAL TECHNOLOGIES<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

NEUE DIMENSION DER PRODUKTIVITÄT<br />

FÜR GROSSTAGEBAUE:<br />

DER 4200 SM VON WIRTGEN<br />

www.wirtgen-group.com<br />

Wirtgen GmbH · Reinhard-Wirtgen-Straße 2 · D-53578 Windhagen<br />

Telefon: +49 (0) 26 45 131-0 · E-Mail: info@wirtgen.com<br />

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112


Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

DAS UNTERNEHMEN AUS VICENZA, WELCHES WELTWEIT UNBESTRITTENER<br />

LEADER IN DER PRODUKTION UND DEM VERKAUF VON BACKENBRECHERLÖFFELN<br />

IST, ERÖFFNETE IN DER ERSTEN APRILTAGEN SEINE 3. NIEDERLASSUNG<br />

INNERHALB DER LETZTEN 12 MONATE.<br />

Die Büros <strong>und</strong> Lagerhallen befinden sich an<br />

der Westküste des Kontinents, in Reno, Nevada.<br />

Ein strategischer Ort für all die Verkaufs- <strong>und</strong><br />

Liefergeschäfte, die das Unternehmen aus Vicenza<br />

zu organisieren hat. MB reiht sich in die zahlreichen<br />

Unternehmen weltweiter Größe ein <strong>und</strong> wird somit den<br />

Marktanforderungen gerecht.<br />

Die Eröffnung der amerikanischen Filiale <strong>stellt</strong> auf<br />

der einen Seite den Abschluss einer aufmerksamen<br />

mehrjährigen Marktanalyse dar, auf der anderen Seite ist<br />

es ein Ausgangspunkt, um die Position des Unternehmens<br />

auf dem Markt noch weiter zu festigen. Die Eroberung<br />

des amerikanischen Marktes begann bereits 2005, als<br />

MB zum ersten Mal an der wichtigsten Messe des Bau-<br />

<strong>und</strong> Konstruktionssektors des Kontinents teilnahm <strong>und</strong><br />

ausgezeichnete Resultate verzeichnete. Diese schlugen<br />

sich anhand von Vertragsabschlüssen von Händlern <strong>und</strong><br />

Endk<strong>und</strong>en nieder.<br />

Der Erfolg der Backenbrecherlöffel MB wuchs<br />

exponentiell an <strong>und</strong> eroberte schließlich sogar das<br />

Militär: So wurde dem Unternehmen aus Vicenza ,<br />

durch die Zusammenarbeit mit seinen Händlern, eine<br />

STARS AND STRIPES FÜR MB!<br />

wichtige Funktion bei der Konstruktion von 1635 Häusern<br />

<strong>und</strong> der Sanierung weiterer 443 Wohnungen für die<br />

Familien des US amerikanischen Militärs zugeteilt, einem<br />

der wichtigsten Projekte zur Entwicklung von privaten<br />

Militärunterkünften des Landes seit 1996.<br />

So ist es dem Unternehmen aus Vicenza in nur<br />

wenigen Jahren gelungen, einen der technologischsten,<br />

fortgeschrittensten <strong>und</strong> kreativsten Märkte zu erobern.<br />

Nun <strong>stellt</strong> es seine genialen Produkte einer K<strong>und</strong>schaft<br />

zur Verfügung, die sowohl anspruchsvoll als auch<br />

zahlreich ist. Diese K<strong>und</strong>schaft hat in den Produkten<br />

des Unternehmens eine innovative <strong>und</strong> moderne Lösung<br />

gesehen, die sich vielfältigen Einsätzen anpasst <strong>und</strong> eine<br />

hohe Produktivität aufweist.<br />

Die <strong>neue</strong> Filiale in den USA wird es MB gestatten,<br />

die Verkäufe <strong>und</strong> Lieferungen der Produkte dank<br />

eines großen <strong>und</strong> modernen Lagerraums schnell <strong>und</strong><br />

effizient zu gestalten <strong>und</strong> den K<strong>und</strong>enanfragen mit<br />

einer Vertriebsabteilung, sowie einem professionellen<br />

K<strong>und</strong>enservice in der Muttersprache, welcher dem<br />

K<strong>und</strong>en von 08:00-20:00 Uhr zur Verfügung steht.<br />

www.advanced-mining.com<br />

113


Sämtliche Marketinginitiativen, Marktforschung,<br />

sowie Vorführungen <strong>und</strong> Road-Shows, für<br />

K<strong>und</strong>enansprüche verschiedenster Bereiche, können<br />

nun aus dem Sitz in Reno organisiert werden. Der<br />

jedoch wichtigste Faktor des <strong>neue</strong>n Geschäftssitzes<br />

in den USA besteht darin, die Backenbrecherlöffel<br />

direkt vor Ort zur Verfügung zu haben, um sie in<br />

kürzester Zeit auf die Baustelle zu liefern <strong>und</strong> damit<br />

lange Transitzeiten auf dem Meer zu vermeiden.<br />

DER<br />

UNIVERSELLE<br />

SCHNELLANSCHLUSS!<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

Effizienz, Entschlossenheit, Professionalität <strong>und</strong><br />

Zuverlässigkeit: So präsentiert sich MB der Welt, <strong>und</strong> so<br />

hat das Unternehmen aus Vicenza den amerikanischen<br />

Markt erobert um Arbeit <strong>und</strong> Innovation in dieses Land<br />

zu bringen. MB ist somit unaufhaltbar <strong>und</strong> zielt darauf<br />

ab, noch weiter an der Verbesserung eines Produkts<br />

<strong>und</strong> eines Services zu arbeiten - Kriterien die schon<br />

jetzt zu den zuverlässigsten <strong>und</strong> leistungsstärksten<br />

in diesem Sektor gehören. Dazu zählt der tägliche<br />

Vergleich mit verschiedenen Märkten <strong>und</strong> Kulturen,<br />

um die Position dieses Unternehmens, dessen Produkt<br />

mehrfache Auszeichnungen erhalten hat, weiter<br />

auszubauen <strong>und</strong> zu festigen.<br />

DAS UNTERNEHMEN AUS VICENZA, WELCHES SICH WELTWEIT IN DER PRODUKTION UND DEM<br />

VERKAUF VON BACKENBRECHERLÖFFELN RÜHMEN KANN, ÜBERRASCHT UNS AUCH WEITERHIN:<br />

BEGINNEND AB 2010 UNTERSCHREIBT DAS UNTERNEHMEN EINE GENIALE INNOVATION, DEN<br />

UNIVERSELLEN SCHNELLANSCHLUSS, EIN GERäT, DAS DEN KUNDEN DIE MÖGLICHKEIT BIETET,<br />

SO VIELSEITIG WIE MÖGLICH AUF DER BAUSTELLE ZU ARBEITEN.<br />

www.advanced-mining.com<br />

114


Ein <strong>neue</strong>s Zubehörteil, das wieder einmal den<br />

konstanten Einsatz für Innovation <strong>und</strong> Er<strong>neue</strong>rung<br />

des Unternehmens beweist, seinen Wunsch,<br />

<strong>neue</strong>ste Arbeitsgeräte zu kreieren, die sich allen<br />

Situationen anpassen <strong>und</strong> von essenziellem<br />

Gebrauch sind, wie es auch seine einzigartigen<br />

Backenbrecherlöffel sind.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />

MB S.p.A.<br />

eMail: info@mbcrusher.com<br />

Internet: www.mbcrusher.com<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

Erhältlich in sieben Ausführungen je nach Bauart des<br />

Baggerbolzens, auf den er angebaut werden soll, gestattet<br />

der <strong>neue</strong> universelle Schnellanschluss, jede Art von Gerät,<br />

sei es ein Backenbrecherlöffel, Hammer, klassischer<br />

Greifer oder ein Bohrer, an ein <strong>und</strong> denselben Bagger<br />

anzuschließen, <strong>und</strong> all dies in kürzester Zeit.<br />

Das <strong>neue</strong> Produkt von MB gestattet somit die<br />

Auffanggeometrie zu verbessern, was dank der Reduzierung<br />

der Distanz zwischen dem Ausleger des Baggers <strong>und</strong> den<br />

eingesetzten Geräten möglich ist, um so die Arbeit auf der<br />

Baustelle zu beschleunigen.<br />

Doch nicht nur das. Auch der Krafteinsatz des Baggers<br />

verringert sich dank der Gewichtsreduzierung um mehr als<br />

50% im Vergleich zu herkömmlichen im Handel erhältlichen<br />

Anschlüssen: Der <strong>neue</strong> universelle Schnellanschluss wiegt<br />

etwa 80 kg, im Vergleich den zu etwa 150 kg, welche die<br />

heute auf dem Markt erhältlichen Anschlüsse auf die Waage<br />

bringen.<br />

Der universelle Anschluss ist schnell <strong>und</strong><br />

vielseitig <strong>und</strong> vereinfacht die Montagearbeiten<br />

dank der Möglichkeit, die Anbaugeräte<br />

schnell in beide Richtungen anschließen zu<br />

können (geradeaus <strong>und</strong> rückwärts).<br />

MB S.p.A.<br />

Die MB S.p.A., das Unternehmen aus Vicenza <strong>und</strong> Leader weltweit in der Produktion <strong>und</strong> dem Verkauf von Backenbrecherlöffeln<br />

überrascht seine K<strong>und</strong>en auch weiterhin mit seiner Fähigkeit, sich stets seinen Platz in der ersten Reihe im Bereich der<br />

Abbrucharbeiten <strong>und</strong> der Wiederverwertung zu behaupten. Die kontinuierliche Forschung des spezialisierten Teams sorgt dafür,<br />

dass das Unternehmen stets Erster bei der Planung von auf der Baustelle unentbehrlichen Arbeitsgeräten ist.<br />

Die angebotenen Geräte haben dieses Unternehmen in nur kurzer Zeit zur ernsthaften Konkurrenz <strong>und</strong> seinen Namen auf der<br />

gesamten Welt bekannt gemacht.<br />

www.advanced-mining.com<br />

115


Mag. Alexander Hartl <strong>und</strong> Herr ZhangZeng Guang (Vorstandsvorsitzender<br />

der Jidong Development Group Co. Ltd.)bei der Vertragsunterzeichnung.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

HARTL POWERCRUSHER<br />

STEIGT MIT MEGAKOOPERATION IN DEN<br />

CHINESISCHEN MARKT EIN!<br />

hA r t l poWerCrusher<br />

Der österreichische Traditionsbetrieb aus St. Valentin <strong>und</strong> weltweit bekannte Hersteller für raupenmobile Sieb<strong>und</strong><br />

Brechanlagen, Hartl Anlagenbau GmbH, zeichnete am 23.02.2010 ein Kooperationsabkommen mit dem<br />

chinesischen Zementriesen Dunshi, der Jidong Development Group Co. Ltd. in Tangshan, China. Das börsennotierte<br />

Milliarden Unternehmen beschäftigt insgesamt über 20.000 Mitarbeiter in der Gruppe <strong>und</strong> gilt in China als Vorzeige- <strong>und</strong><br />

Paradeunternehmen.<br />

In feierlichem Rahmen <strong>und</strong> unter Beisein der höchsten<br />

Vertreter aus Wirtschaft <strong>und</strong> Politik wurde eine langfristige<br />

Zusammen arbeit besiegelt, welche Hartl in kurzer Zeit zum<br />

führenden Player für raupenmobile Gesteinsbrech- <strong>und</strong><br />

Siebanlagen am chinesischen Markt machen wird. Die<br />

Gr<strong>und</strong>lage für diese Zusammenarbeit ist ein Joint Venture<br />

Unternehmen mit dem Namen „Hartl Jidong Crusher<br />

Manufacturing Limited Liability Company“ <strong>und</strong> Hauptsitz<br />

in Tangshan, Hebei Provinz, P. R. China. Dieses 50/50 Joint<br />

Venture wird in Zukunft die modernen <strong>und</strong> am letzten Stand<br />

der Technik befindlichen Anlagen nach dem Know How<br />

<strong>und</strong> den hohen österreichischen Qualitätskriterien für den<br />

chinesischen Markt fertigen.<br />

Die Produktionsmöglichkeiten für diese Anlagen<br />

gewährleistet die, auf Maschinen fertigung für die<br />

Zementindustrie spezialisierte Tangshan Dunshi<br />

Machinery Manufacturing Co. Ltd, welche nicht nur<br />

der traditionsreichste <strong>und</strong> älteste sondern auch größte<br />

Hersteller in China ist. Alleine das Stammwerk zählt mehr<br />

als 2.500 Mitarbeiter <strong>und</strong> verfügt über die national größten<br />

Bearbeitungszentren sowie eine werkseigene Gießerei.<br />

Im <strong>neue</strong>n Werk in Tianjan, wo langfristig die<br />

Powercrusher Anlagen gefertigt werden, verfügt man<br />

über insgesamt vier Werkshallen mit jeweils Flächen bis zu<br />

75.000 m 2 , einem modernst ausgerüsteten Maschinenpark<br />

sowie direkten Seezugang über den werkseigenen Hafen<br />

für Be- <strong>und</strong> Entladung der gefertigten Güter.<br />

Mit der Produktion in China sollen zukünftig hohe<br />

Verschiffungs- <strong>und</strong> Transportkosten sowie Einfuhrzölle<br />

eingespart werden um langfristig auf dem wohl<br />

weltweit stärksten Wachstumsmarkt im Bau- <strong>und</strong><br />

Baumaschinensektor konkurrenzfähig zu sein.<br />

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116


Cin Zhi Chun (Vizebürgermeister, Tangshan<br />

Provinz Kommunalverwaltung).<br />

Gr<strong>und</strong>lage der geplanten Serienfertigung<br />

bietet schon alleine der hohe Eigenbedarf<br />

der Gruppe, welche sämtliche über ganz<br />

China verteilte Zementwerke ab sofort mit<br />

der <strong>neue</strong>n Technologie von raupenmobilen<br />

Aufbereitungsanlagen aus dem Hause<br />

Hartl ausstatten wird.<br />

Der Beginn dieses Modernisierungs-<br />

<strong>und</strong> Umstellungsprozesses von stationären<br />

auf mobile Aufbereitungsanlagen wurde<br />

ebenfalls mit dem Ankauf von insgesamt<br />

5 Anlagen in einem Auftragsvolumen von mehr als<br />

2 Millionen Euro mit einer Erstbestellung ins Stammwerk<br />

nach Österreich besiegelt.<br />

Die Österreicher freuen sich über diesen<br />

prestigeträchtigen Auftrag ganz besonders, da der Zuschlag<br />

nach einer intensiven internationalen Mitbewerbsanalyse<br />

erteilt wurde <strong>und</strong> damit die internationale<br />

Technologieführung <strong>und</strong> Wettbewerbsfähigkeit von Hartl<br />

Powercrusher unterstrichen wird.<br />

Bei mehreren Besichtigungen bei K<strong>und</strong>en im In- <strong>und</strong><br />

Ausland konnten sich die Zementspezialisten aus China von<br />

der Leistung <strong>und</strong> Qualität der Hartl-Anlagen überzeugen.<br />

Hauptsächlich muss Kalkstein auf eine Größe von<br />

0/80 mm zerkleinert werden <strong>und</strong> die vorgegebene<br />

Produktion soll je nach Werk bzw. Einsatzgebiet zwischen<br />

300 <strong>und</strong> 500 Tonnen pro St<strong>und</strong>e erreichen. Zusätzlich sollen<br />

die be<strong>stellt</strong>en Anlagen auch die verschiedenen Körnungen<br />

für die lokale Asphalt- <strong>und</strong> Betonerzeugung produzieren.<br />

Alle Anforderungen konnten mit den Prallmühlentypen<br />

PC 1310 I <strong>und</strong> PC 1610 IG eindrucksvoll dargelegt werden,<br />

<strong>und</strong> ebenso leistungsstark überzeugten die nachge<strong>stellt</strong>en,<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

raupenmobilen Siebanlagen welche das gebrochene<br />

Material auf die jeweils gewünschten Körnungen<br />

separieren.<br />

Der nationale Vertrieb, das lokale Service <strong>und</strong> die<br />

Ersatzteilversorgung wird in China ab sofort exklusiv<br />

von Hartl direkt <strong>und</strong> in Zusammenarbeit mit der Firma<br />

Morningstar unter der Leitung von Herrn Gerald Sturmayr<br />

<strong>und</strong> Herrn He Gang professionell <strong>und</strong> flächendeckend<br />

gewährleistet.<br />

Beide Unternehmen sehen die außergewöhnlichen<br />

Synergieeffekte <strong>und</strong> das enorme Potential der zukünftigen<br />

Zusammenarbeit, dessen Gr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> Startschuss mit<br />

dem gezeichneten Kooperationsabkommen kurz nach dem<br />

chinesischen Neujahr <strong>und</strong> Jahr des Tigers gelegt wurde.<br />

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />

Hartl Anlagenbau GmbH<br />

Gollensdorf 24<br />

4300 St. Valentin | Österreich<br />

Tel.: +43 (0)72 38 - 293 50<br />

Fax: +43 (0)72 38 - 293 50 - 40<br />

eMail: office@powercrusher.com<br />

Internet: www.powercrusher.com<br />

Presseinfo<br />

Nathalie Palmetshofer<br />

Tel.: +43 (0)72 38 - 293 50 - 60<br />

eMail: paln@powercrusher.com<br />

www.advanced-mining.com<br />

117


sbm mi n e rA l pro C e s s i n g gm bh<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

Anlagenbauer SBM erhält 2,2 Mio. EUR Auftrag von STRABAG:<br />

VOLLAUTOMATISCHE VERLADEANLAGE<br />

FÜR DIABAS-STEINBRUCH<br />

IN SAALFELDEN<br />

Laakirchen, Mai 2010. Dank Spezial-Know-how ist es<br />

dem oberösterreichischen Anlagenbauer SBM Mineral<br />

Processing gelungen, einen 2,2 Mio. EUR Auftrag für<br />

eine Diabas-Förderanlage von der STRABAG Mineral<br />

Abbau GmbH zu gewinnen. Die Anlage wird im STRABAG-<br />

Steinbruch in Saalfelden – wo Diabas seit 1928 abgebaut<br />

wird – zum Einsatz kommen. Konkret umfasst der Auftrag<br />

eine Anlage, bestehend aus Förder- <strong>und</strong> Dosierbänder<br />

sowie Siebe, mit denen Gleisschotter auf LKWs <strong>und</strong><br />

Bahnwaggons verladen wird. Die Leistung der Anlage<br />

beträgt 600 Tonnen pro St<strong>und</strong>e – das entspricht grob<br />

gerechnet dem Gewicht von 300 Mittelklasseautos, das<br />

jede St<strong>und</strong>e von den Förderbändern transportiert wird. In<br />

Betrieb gehen soll die Anlage im Frühjahr 2011.<br />

Diabas ist ein außergewöhnlich hartes <strong>und</strong> abriebfestes<br />

Vulkangestein <strong>und</strong> findet im Straßenbau <strong>und</strong> als<br />

Gleisschotter Verwendung.<br />

Ing. Otto Biedermann, Geschäftsführer SBM Mineral<br />

Processing: „Mit diesem Auftrag schließen wir an eine<br />

Reihe von Bahnverladungs-Projekten an, die wir bereits in<br />

der Vergangenheit für den STRABAG Konzern realisieren<br />

konnten. Der <strong>neue</strong>rliche Zuschlag ist für meine Mitarbeiter/<br />

innen <strong>und</strong> mich ein schöner Beweis, dass Kompetenz <strong>und</strong><br />

Qualität auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten<br />

geschätzt werden.“<br />

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />

SBM Mineral Processing GmbH<br />

Mag. Barbara Krautgartner, MBA<br />

Arbeiterheimstrasse 46<br />

4663 Laakirchen | Österreich<br />

Tel.: +43 (0)76 13 - 27 71 160<br />

Menedetter PR<br />

eMail: Barbara.Krautgartner@sbm-mp.at<br />

Mag. Brigitte Mühlbauer<br />

Internet: www.sbm-wageneder.at<br />

Stoß im Himmel 1<br />

1010 Wien | Österreich<br />

Tel.: +43 (0)1 - 533 23 80<br />

eMail: muehlbauer@menedetter-pr.at<br />

Über SBM:<br />

SBM Mineral Processing erwirtschaftet als Hersteller von Aufbereitungs- <strong>und</strong> Förderanlagen für Kies, Sand, Schotter sowie<br />

ähnliche Materialien einen Umsatz von über 50 Mio. EUR <strong>und</strong> ist mit einer Exportquote von 80% international präsent. In<br />

Spezialbereichen zählt SBM zu den Weltmarktführern. Das Produktportfolio umfasst Einzelmaschinen, stationäre <strong>und</strong> mobile<br />

Anlagen sowie mobile Betonmischanlagen <strong>und</strong> Service & Support. Der Firmensitz ist im oberösterreichischen Laakirchen.<br />

www.advanced-mining.com<br />

118


ANZEIGE<br />

Dehaco GmbH<br />

Podbielskistraße 333<br />

30659 Hannover (D)<br />

E dick.berbee@tiscali.nl<br />

I www.dehaco.eu<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

MACHT<br />

DIE<br />

ARBEIT<br />

www.dehaco.eu<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

AMS ONLINE AUS SICHT DR INDUSTRIE:<br />

www.advanced-mining.com<br />

119


DehACo in t e rn A t i o nA l<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

FÜR JEDES ABBRUCH- UND GERUCHSPROBLEM DIE RICHTIGE LÖSUNG<br />

DEHACO FÜHRENDER<br />

LIEFERANT VON STAUBBEKäMPFERN<br />

DEHACO INTERNATIONAL IST EIN FÜHRENDER<br />

LIEFERANT VON STAUBBEKäMPFER. DIESE FIRMA<br />

REAGIERTE ALS EINE DER ERSTEN AUF DEN IMMER<br />

DRINGLICHER WERDENDEN BEDARF AN LöSUNGEN<br />

FÜR DIE STAUB- UND GERUCHSPROBLEMATIK, MIT<br />

DER DIE ABBRUCHWELT UND RECyCLINGSFIRMEN<br />

JETZT ODER IN ZUKUNFT KONFRONTIERT WERDEN.<br />

MIT DER EINFÜHRUNG DES GROSSEN DE-DUST-<br />

STAUBBEKäMPFER 2008, DIE BEI GROSSEN<br />

ABBRUCHARBEITEN IN UND UM WOHNZENTREN<br />

HERUM EINGESETZT WERDEN, UND ERST KÜRZLICH<br />

DER AXO UND DER NANO, DIE FÜR KLEINE<br />

ABBRUCHARBEITEN IN GEBäUDEN GEEIGNET SIND,<br />

BIETET DEHACO DIE UMFANGREICHSTE AUSWAHL AN<br />

STAUBBEKäMPFER FÜR DIE UNTERSCHIEDLICHSTEN<br />

ABBRUCHARBEITEN.<br />

Dehaco ist davon überzeugt, dass die<br />

Staubbeherrschung in der Zukunft immer<br />

nachdrücklicher gesetzlich geregelt wird. Gr<strong>und</strong> genug<br />

für das Unternehmen, um sich nach noch besseren <strong>und</strong><br />

effizienteren Lösungen auf diesem Gebiet umzusehen.<br />

Die Entwicklungen auf diesem Gebiet, aber auch<br />

die Nachfrage des Marktes nach zielgerichteteren<br />

Anwendungsmöglichkeiten stehen nicht still. Dehaco<br />

<strong>stellt</strong> sich schnell <strong>und</strong> effizient darauf ein, beispielsweise<br />

mit der <strong>neue</strong>n Generation DE-Dust Staubbekämpfer. Die<br />

Reichweite dieses <strong>neue</strong>n Staubbekämpfers erstreckt<br />

sich mittlerweile von 0 bis 150 Meter.<br />

Fernbedienung<br />

Die <strong>neue</strong>n Dehaco-Staubbekämpfer unterscheiden<br />

sich u.a. durch ein höheres Maß an Effektivität: Ein<br />

drastisch reduzierter Strom- <strong>und</strong> Wasserverbrauch<br />

<strong>und</strong> umfangreiche Möglichkeiten, um den Wassernebel<br />

an die Situation anzupassen. Ein Maschinist kann<br />

den Staubbekämpfer von seinem Kran aus mit einer<br />

Fernbedienung bedienen; beispielsweise um die<br />

Reichweite des Wassernebels anzupassen <strong>und</strong>/oder<br />

die Höhe <strong>und</strong> den Winkel einzustellen. Dies bringt<br />

einen beträchtlichen Zeitgewinn mit sich. Weiterhin<br />

sind zusätzliche Accessoires, wie ein Dreh- <strong>und</strong><br />

Scharniersystem <strong>und</strong> ein praktisches Kontrollpult<br />

lieferbar, mit denen das System - wenn gewünscht -<br />

komplett selbstständig funktionieren kann. Es versteht<br />

sich von selbst, dass die Staubbekämpfer groß oder<br />

klein in festen <strong>und</strong> in mobilen Varianten lieferbar sind.<br />

Neuer DE-Dust AXO<br />

Dehaco DE-Dust AXO<br />

Der DE-Dust AXO ist auch neu. Es ist ein Midi-<br />

Staubbekämpfer, die sich sehr gut für kleinere<br />

Außenabbrucharbeiten <strong>und</strong> die Recyclingbranche<br />

eignet, beispielsweise in einer Halle oder bei einem<br />

Transportband. Der AXO lässt sich sehr einfach<br />

installieren, weil er nur 230 Volt Strom benötigt <strong>und</strong><br />

anstelle von Wasserdüsen ein Rotor genutzt wird. Die<br />

Maschine wiegt 80 kg, hat einen Wasserverbrauch von<br />

0-200 Litern/u <strong>und</strong> eine Reichweite bis zu 20 Metern.<br />

Dehaco DE-Dust AXO<br />

www.advanced-mining.com<br />

120


Ausgabe 02 | 2010<br />

NEUHEITEN & REPORTAGEN<br />

Der DE-Dust NANO ist der<br />

größere Bruder des Pico <strong>und</strong> für<br />

Abbruchsarbeiten von größeren<br />

Räumen in Gebäuden oder Außen<br />

von kleineren Objekten gedacht. Den<br />

DE-Dust NANO<br />

NANO an das Wasser- <strong>und</strong> Lichtnetz<br />

anzuschließen ist schon ausreichend.<br />

Dieses Model benötigt keine Druckluft.<br />

Der Wasserverbrauch lässt sich auf 80 Liter pro St<strong>und</strong>e einstellen. Der<br />

NANO lässt sich leicht transportieren durch sein Gewicht von nur 19kg.<br />

Ein wichtiges Merkmal des Staubbekämpfer ist die große Öffnung,<br />

was dazu führt, dass das Risiko von Verstopfung fast gleich Null ist.<br />

Eine Förderpumpe ist auch nicht erforderlich, was im Ergebnis zu einer<br />

betriebssicheren <strong>und</strong> unkomplizierten Lösung führt.<br />

DE-Dust Femto<br />

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />

Dehaco GmbH<br />

Podbielskistrasse 333<br />

30659 Hannover | Deutschland<br />

Tel.: +49 (0)511 - 54 06 401<br />

Fax: +49 (0)511 - 54 06 300<br />

eMail: dick.berbee@tiscali.nl<br />

Internet: www.dehaco.eu<br />

DE- Dust Pico, NANO <strong>und</strong><br />

Femto<br />

Der Pico - vor allem für<br />

Abbrucharbeiten in Gebäuden gedacht<br />

- ist jetzt Standard mit einem Schalter<br />

mit Wahlmöglichkeiten ausgestattet,<br />

um den Wasserverbrauch zwischen 4<br />

<strong>und</strong> 8 Litern pro St<strong>und</strong>e einstellen zu<br />

können.<br />

Der Mini-Staubbekämpfer Femto ist sehr geeignet<br />

für Abbrucharbeiten in kleineren Räumen in Gebäuden.<br />

Durch sein kleines Format ist der Femto einfach zu<br />

transportieren.<br />

Zusammengefasst können wir behaupten, dass<br />

Dehaco eine komplette Serie von Staubbekämpfer<br />

anbietet, die der Staubbekämpfungsproblematik auf eine<br />

herausragende Weise die Stirn bietet.Mehr Informationen<br />

über die DE-Dust Staubbekämpfer sind zu finden unter:<br />

www.dehaco.eu.<br />

DE-Dust Pico<br />

Dehaco B.V. (seit 1985) ist Zulieferer<br />

der Abbruchbranche <strong>und</strong> führend auf<br />

dem Gebiet von Asbestsanierungs-,<br />

Bodensanierungsprodukten <strong>und</strong><br />

Abbruchmaterial. Das Unternehmen<br />

verkauft <strong>und</strong> vermietet ein umfangreiches<br />

Sortiment hydraulischer <strong>und</strong> pneumatischer<br />

(Abbruch)Geräte, Asbestsanierungs- <strong>und</strong><br />

Sicherheitsprodukte. Außerdem verfügt<br />

Dehaco über eine moderne Prüfstation<br />

für Zubehör <strong>und</strong> Asbestwerkzeuge. Große<br />

Bauunternehmungen <strong>und</strong> Abbruchfirmen im<br />

In- <strong>und</strong> Ausland gehören zum K<strong>und</strong>enstamm.<br />

Dehaco ist ein ehrgeiziges Unternehmen,<br />

dessen Ziel es ist, den Aktionsradius im In-<br />

<strong>und</strong> Ausland weiter auszudehnen.<br />

www.advanced-mining.com<br />

121


2010<br />

DER AMS-VERANSTALTUNGSKALENDER<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

30 Jun - 04 Jul 2010<br />

Juli 2010<br />

13. Internationaler Bergbau & Montanhistorik Workshop<br />

Sankt Andreasberg ,<br />

Deutschland<br />

www.montanhistorik.de<br />

01 - 07 Jul 2010<br />

Gemeinsame Tagung: GDMB Fachausschuss Lagerstätten - GDMB<br />

Fachausschuss Rohstoffwirtschaft<br />

Halle, Deutschland www.gdmb.de<br />

08 Jul 2010 10. Wärmepumpen Fachtagung Düsseldorf, Deutschland www.energieagentur.nrw.de<br />

07 - 09 Jul 2010 AGIT 2010: Symposium <strong>und</strong> Fachmesse Angewandte Geoinformatik Salzburg, Österreich www.agit.at/<br />

27 - 29 Jul 2010 QME 2010 - Queensland <strong>Mining</strong> and Engineering Exhibition<br />

Mackay, Queensland,<br />

Australien<br />

www.aims.rwth-aachen.de/AIMS<br />

26 - 28 Jul 2010 Africa <strong>Mining</strong> Congress 2010<br />

August 2010<br />

Johannesburg, Süd<br />

Afrikaa<br />

www.terrapinn.com/2010/mining.za<br />

24 - 26 Aug 2010 Argentina <strong>Mining</strong> 2010 San Juan, Argentina www.argentinamining.com<br />

25 - 29 Aug 2010 5th Mid-European Clay Conference<br />

September 2010<br />

Budapest, Ungarn www.mecc2010.org<br />

06 - 07 Sep 2010 Wiederholungslehrgang Sprengtechnik<br />

Clausthal-Zellerfeld,<br />

Deutschland<br />

www.fwz-clz.de<br />

06 - 15 Sep 2010 Gr<strong>und</strong>lehrgang Sprengtechnik<br />

Clausthal-Zellerfeld,<br />

Deutschland<br />

www.fwz-clz.de<br />

08 Sep 2010 39. Geomechanik-Kolloquium Freiberg, Deutschland www.tu-freiberg.de<br />

09 - 10 Sep 2010 BulkSolids Europe 2010 Glasgow, Schottland www.bulksolidseurope.com<br />

12 - 15 Sep 2010 10. Internationales Symposium Kontinuierliche Tagebautechnik Freiberg, Deutschland www.bergbau-tagebau.de<br />

14 - 16 Sep 2010 ALUMINIUM 2010 8. Weltmesse & Kongress Essen, Deutschland www.aluminium-messe.com<br />

16 - 17 Sep 2010 GDMB-Fachausschuss Aufbereitung <strong>und</strong> Umwelttechnik<br />

Clausthal-Zellerfeld,<br />

Deutschland<br />

www.gdmb.de<br />

20 - 21 Sep 2010 Computereinsatz im Bergbau Kassel, Deutschland www.gdmb.de<br />

www.advanced-mining.com<br />

122


2010<br />

DER AMS-VERANSTALTUNGSKALENDER<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

Oktober 2010<br />

04 - 08 Okt 2010 Electra <strong>Mining</strong> Africa 2010<br />

Johannesburg,<br />

Süd Afrika<br />

www.specialised.com<br />

05 - 07 Okt 2010 iPAD DRC: <strong>Mining</strong> and Infrastructure Exhibition<br />

Congo, Demokratische<br />

Republik Congo<br />

www.ipad-africa.com<br />

05 - 07 Okt 2010<br />

INTERGEO 2010. Kongress <strong>und</strong> Fachmesse für Geodäsie, Geoinformation <strong>und</strong><br />

Landmanagement<br />

Köln, Deutschland www.intergeo.de<br />

10 - 13 Okt 2010 GeoDarmstadt2010 Darmstadt, Deutschland www.geodarmstadt2010.de<br />

19 - 21 Okt 2010 Intensivseminar Geothermie: Entwicklung von Tiefengeothermie-Projekten München, Deutschland www.hdt-essen.de<br />

24 - 27 Okt 2010 MEMO 2010 - The Maintenance Engineering/Mine Operators‘ Conference Ontario, Kanada www.cim.org/memo2010<br />

28 - 29 Okt 2010 7. Sächsischer Geothermietag Torgau, Deutschland www.gkz-ev.de<br />

KOSTENLOS<br />

DIGITAL<br />

INFORMATIV<br />

www.advanced-mining.com<br />

123


Rohstoffversorgungstechnik<br />

Rohstoffversorgungstechnik<br />

Rohstoffgewinnung, Rohstoffgewinnung, Aufbereitung Aufbereitung <strong>und</strong> <strong>und</strong> Veredlung Veredlung<br />

Weiterbildungsangebot<br />

Lehrgang für Fach-<br />

<strong>und</strong> Führungskräfte<br />

in der mineralischen<br />

Rohstoffindustrie<br />

16. - 18.02.2011<br />

Planung Planung <strong>und</strong> Projektierung<br />

Projektierung<br />

- Einführung Einführung in die Tagebautechnik<br />

Tagebautechnik<br />

- Lagerstättenerfassung Lagerstättenerfassung <strong>und</strong> -bewertung<br />

-bewertung<br />

- Rechtliche Rechtliche Rahmenbedingungen Rahmenbedingungen der<br />

Rohstoffgewinnung Rohstoffgewinnung im Tagebau Tagebau<br />

- Tagebauprojektierung<br />

Tagebauprojektierung<br />

- Tagebauzuschnitt Tagebauzuschnitt <strong>und</strong> Abbauplanung<br />

Abbauplanung<br />

- Hauptprozesse Hauptprozesse der Rohstoffgewinnung Rohstoffgewinnung im<br />

Tagebau Tagebau<br />

Betriebsmittel Betriebsmittel <strong>und</strong> Prozesse Prozesse<br />

der Rohstoffgewinnung<br />

Rohstoffgewinnung<br />

- Auswahl Auswahl <strong>und</strong> Dimensionierung Dimensionierung von<br />

Tagebaugeräten<br />

Tagebaugeräten<br />

- Lösen, Lösen, Laden, Laden, Transportieren<br />

Transportieren<br />

- Betriebsmittel Betriebsmittel im Lockergestein Lockergestein (Sand (Sand <strong>und</strong><br />

Kies, Braunkohle, Braunkohle, Ton)<br />

- Betriebsmittel Betriebsmittel im Festgestein Festgestein (Naturstein (Naturstein <strong>und</strong><br />

Kalkstein) Kalkstein)<br />

- Betriebsmittel Betriebsmittel in der Nassgewinnung<br />

Nassgewinnung<br />

Rohstoffaufbereitung<br />

Rohstoffaufbereitung<br />

- Aufbereitung Aufbereitung <strong>und</strong> Veredlung Veredlung<br />

von Steine-<strong>und</strong>-Erden<br />

Steine-<strong>und</strong>-Erden<br />

- Analyse Analyse<br />

- Zerkleinern, Zerkleinern, Klassieren, Klassieren, Sortieren Sortieren<br />

- Entwässern, Entwässern, Trocknen Trocknen<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

Mittwoch, 16. Februar 2011<br />

Donnerstag, 17. Februar 2011<br />

Freitag, 18. Februar 2011<br />

Dozenten<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

Univ. Univ. Prof. Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. habil. habil. H. Tudeshki Tudeshki<br />

Dr.-Ing. Dr.-Ing. K. Freytag Freytag<br />

Dr.-Ing. Dr.-Ing. V. Vogt Vogt<br />

Dipl.-Ing. Dipl.-Ing. T. Hardebusch<br />

Hardebusch<br />

Teilnahmebedingungen<br />

Der Tagungsbeitrag Tagungsbeitrag von von Euro Euro 1300,- 1300,- (zzgl. (zzgl. ges. ges.<br />

MwSt.) MwSt.) beinhaltet beinhaltet die Teilnahme Teilnahme an der<br />

Lehrveranstaltung.<br />

Lehrveranstaltung.<br />

Der Selbstkostenbeitrag Selbstkostenbeitrag für Getränke, Getränke, Mittagessen<br />

Mittagessen<br />

<strong>und</strong> <strong>und</strong> eine eine Exkursion Exkursion mit Abendveranstaltung Abendveranstaltung beträgt beträgt<br />

Euro Euro 150,- 150,- (zzgl. (zzgl. ges. ges. MwSt.). MwSt.).<br />

Veranstalter <strong>und</strong> Organisator<br />

Lehrstuhl Lehrstuhl für Tagebau Tagebau <strong>und</strong> Internationaler Internationaler Bergbau Bergbau<br />

Institut Institut für Bergbau, Bergbau, TU Clausthal Clausthal<br />

Erzstraße Erzstraße 20<br />

38678 38678 Clausthal-Zellerfeld<br />

Clausthal-Zellerfeld<br />

Telefon: Telefon: +49 (0) 53 23 / 72 22 25<br />

Telefax: Telefax: +49 (0) 53 23 / 72 23 71<br />

http://www.bergbau.tu-clausthal.de<br />

http://www.bergbau.tu-clausthal.de<br />

www.advanced-mining.com<br />

124


Ausgabe 02 | 2010<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

43.280 Besucher, rd. 230 Aussteller mit 360 vertretenen Marken<br />

waren das herausragende Ergebnis der letzten steinexpo.<br />

STEINEXPO 2011 –<br />

VORBEREITUNGEN ANGELAUFEN!<br />

WER ERINNERT SICH NICHT GERNE AN DIE STEINEXPO 2008, ALS BEI HERAUSRAGENDER STIMMUNG<br />

ÜBER 43.000 FACHBESUCHER DIE DEMONSTRATIONSMESSE FÜR DIE BAU- UND BAUSTOFF-<br />

INDUSTRIE IM BASALTSTEINBRUCH NIEDEROFLEIDEN BESUCHTEN. KAUM ZU GLAUBEN, WIE<br />

SCHNELL DIE ZEIT VORANSCHREITET, HABEN BEREITS KÜRZLICH DIE VORBEREITUNGEN FÜR DIE<br />

STEinExpO 2011 (31.8.-3.9.2011) WiEDER BEGOnnEn. MiT DER VERTRAGSunTERZEichnunG<br />

ZWISCHEN DEM BETREIBER DES GRÖSSTEN EUROPäISCHEN BASALT-STEINBRUCHS IN<br />

HOMBERG/NIEDEROFLEIDEN, DER MITTELDEUTSCHE HARTSTEIN-INDUSTRIE MHI, UND DEN<br />

VERANTWORTLICHEN DER STEINEXPO ZUR NUTZUNG DES STEINBRUCHS ALS MESSEGELäNDE<br />

WIRD DIE NEUAUFLAGE NUN WIEDER KONKRET.<br />

www.advanced-mining.com<br />

125


Beeindruckende Bilanz<br />

Die letzte Auflage der steinexpo schloss mit dem<br />

gewünschten Erfolg: Mit 43.280 Besuchern konnte die<br />

Besucherzahl enorm gesteigert werden; die etwa 230<br />

Aussteller mit r<strong>und</strong> 360 vertretenen Marken zeigten<br />

sich mit der Resonanz auf ihre Demonstrationen <strong>und</strong><br />

Vorstellungen hoch zufrieden. Speziell die aktive<br />

Leistungsschau der Maschinen <strong>und</strong> Anlagen in der<br />

Demonstration stand in der Gunst der Besucher<br />

ganz oben. Als besonders positiv wurde seitens der<br />

Aussteller der hohe Fachbesucheranteil von über 90<br />

Prozent bewertet, der einen intensiven fachlichen<br />

Austausch ermöglichte. Die Aussteller goutierten auch<br />

die Internationalität innerhalb der Besucherstruktur<br />

(20,9 %).<br />

Vielfältige Angebote <strong>und</strong> Neuerungen<br />

Die inzwischen 8. Demonstrationsmesse für die Bau-<br />

<strong>und</strong> Baustoff-Industrie findet also vom 31. August bis<br />

3. September 2011 wieder in Homberg/Niederofleiden<br />

nahe Marburg statt. Damit wird Europas größter<br />

Basaltsteinbruch wieder zu dem bewegten Branchen-<br />

Treffpunkt der Baustoffindustrie. Mit einer erwarteten<br />

Netto-Ausstellungsfläche von ca. 50.000 qm bietet die<br />

steinexpo 2011 Herstellern, Anbietern <strong>und</strong> Lieferanten im<br />

Gesamtspektrum der Rohstoffgewinnung, -aufbereitung,<br />

der Veredelung <strong>und</strong> der Baustoffwiederaufbereitung die<br />

ideale Plattform zur praxisgerechten Präsentation ihrer<br />

Produkte, Dienstleistungen <strong>und</strong> Innovationen.<br />

Dabei werden die Großhallen, die neben den<br />

Demonstrationsmöglichkeiten im Freigelände<br />

ein wichtiger Bestandteil der steinexpo sind,<br />

durch ihre Platzierung auf der Hauptfläche<br />

zentral in das gesamte Messegeschehen<br />

eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Starke Partner<br />

Wie bei der letzten Messe ist der Verband<br />

Deutscher Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau e.V.<br />

(VDMA) wieder fachlich-ideeller Partner der<br />

steinexpo 2011. Auch der B<strong>und</strong>esverband<br />

Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO) engagiert<br />

sich aktiv bei der Konzeption, Publizierung <strong>und</strong><br />

Durchführung der Demonstrations-Messe.<br />

Gleiches gilt für den Verband der Baumaschinen-<br />

Ingenieure <strong>und</strong> -Meister e.V. (VDBUM). Das<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

europäische Engagement der steinexpo wird durch die<br />

Partnerschaft mit dem europäischen Baustoffverband<br />

UEPG (European Aggregates Association) gestützt, der<br />

rd. 32.000 Betriebe repräsentiert.<br />

Medienpartnerschaften mit national <strong>und</strong> international<br />

führenden Fachzeitschriften r<strong>und</strong>en das Bild ab.<br />

Ein „besonderes“ Messegelände<br />

Hervorgerufen durch die räumlichen Veränderungen<br />

im Steinbruch Niederofleiden – es handelt sich hier um<br />

einen produzierenden Betrieb – wird sich das „Gesicht“<br />

des Messegeländes im kommenden Jahr erheblich<br />

ändern. Die avisierten Veränderungen verheißen<br />

wieder eindrucksvolle <strong>und</strong> praxisnahe Aussteller-<br />

Präsentationen <strong>und</strong> lassen dieses „besondere“<br />

Messegelände noch attraktiver werden.<br />

Alles in allem: Die steinexpo 2011 wird vom<br />

31. August bis 3. September 2011 sicher wieder der<br />

Treffpunkt für die europäische Bau- <strong>und</strong> Baustoff-<br />

Industrie!<br />

Die Ausstellungsunterlagen stehen ab sofort zur Verfügung bei:<br />

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT:<br />

Geoplan GmbH<br />

Josef-Herrmann-Straße 1-3<br />

76473 Iffezheim | Deutschland<br />

Tel.: +43 (0)72 29 - 606 - 30<br />

Fax: +43 (0)72 29 - 606 - 10<br />

eMail: info@geoplanGmbH.de<br />

Internet: www.geoplanGmbH.de<br />

Die steinexpo 2011 findet vom 31. August bis 3. September<br />

2011 wieder in Europas größtem Basaltsteinbruch in<br />

Homberg/Niederofleiden nahe Marburg statt.<br />

www.advanced-mining.com<br />

126


Fachausstellung: Ja, wir möchten ausstellen. Bitte setzen Sie sich mit uns in Verbindung.<br />

E-Mail:<br />

Pro�l<br />

Telefonnummer:<br />

PLZ/Ort:<br />

Im Jahre 1632 kam es zur ersten belegbaren Anwendung<br />

der Sprengtechnik im Oberharzer<br />

Bergbau. Nicht nur die sehr frühe Anwendung<br />

der Schießarbeit, sondern auch die Verwendung<br />

des brisanten Sprengstoffes, im Jahre 1866, im<br />

selben Jahr, in dem Alfred Nobel das Dynamit<br />

erfand, zeugen vom Ideereichtum <strong>und</strong> der<br />

Durchsetzungskraft früher Generationen von<br />

Harzer Bergleuten.<br />

Seit 1976 kommen traditionell alle zwei Jahre<br />

Experten aus dem nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Bergbau aber auch verwandten Branchen in<br />

Clausthal zusammen, um Erfahrungen, Erkenntnisse<br />

<strong>und</strong> Entwicklungen zum <strong>neue</strong>sten<br />

Stand der Technik im Bohr- <strong>und</strong> Sprengwesen<br />

auszutauschen <strong>und</strong> zu diskutieren.<br />

Mit dem 17. Bohr- <strong>und</strong> Sprengtechnischem Kolloquium<br />

am 21. <strong>und</strong> 22. Januar 2011 wird r<strong>und</strong><br />

380 Jahre nach der ersten Anwendung der<br />

Sprengtechnik im Oberharzer Bergbau auch<br />

dieses mal eine Diskussionsplattform für Vertreter<br />

von Unternehmen, Behörden, Hochschulen<br />

<strong>und</strong> anderen Einrichtungen geschaffen werden.<br />

In den vergangenen Jahren konnten wir durchschnittlich<br />

300 Fachbesucher in Clausthal anlässlich<br />

unseres Kolloquiums <strong>und</strong> der begleitenden<br />

Fachausstellung begrüßen.<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

Straße/Postfach:<br />

Institut für Bergbau<br />

Firma:<br />

Name, Vorname:<br />

17. Kolloquium<br />

Bohr- <strong>und</strong> Sprengtechnik<br />

21. <strong>und</strong> 22. Januar 2011<br />

in Clausthal- Zellerfeld<br />

per Fax: +49 (0)5323 72-2371 • per E-Mail: info@bus2011.de • im Internet unter www.bus2011.de<br />

per Post: Institut für Bergbau, Erzstraße 20, D-38678 Clausthal-Zellerfeld<br />

(Bitte für jeden Teilnehmer eine eigene Anmeldung ausfüllen. Die Rechnung wird Ihnen nach der<br />

Anmeldung per Post zugesendet)<br />

call for papers<br />

Anmeldung zum Kolloquium<br />

Zeitplan <strong>und</strong> Fristen<br />

Abgabe der Kurzfassungen der Vorträge:<br />

1. August 2010<br />

Bekanntgabe der Vortragsthemen:<br />

1. September 2010<br />

Abgabe der Druckversion zur Veröffentlichung<br />

des Vortrages:<br />

1. November 2010<br />

Kolloquium:<br />

21. <strong>und</strong> 22. Januar 2011<br />

Veranstalter <strong>und</strong> Kontakt<br />

Technische Universität Clausthal<br />

Institut für Bergbau<br />

Erzstraße 20<br />

D-38678 Clausthal-Zellerfeld<br />

Telefax: (0 53 23) 72-23 71<br />

E-Mail: info@bus2011<br />

Internet: www.bus2011.de<br />

Dipl.-Vw. Mirco Kappler<br />

Lehrstuhl für Tagebau <strong>und</strong> Internationaler Bergbau<br />

Telefon: (0 53 23) 72-21 59<br />

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Heiner Berger<br />

Abteilung für Maschinelle Betriebsmittel <strong>und</strong><br />

Verfahren im Bergbau unter Tage<br />

Telefon: (0 53 23) 72-31 79<br />

Veranstaltungsort<br />

Aula der Technischen Universität Clausthal<br />

Aulastraße 1<br />

D-38678 Clausthal-Zellerfeld<br />

Vortragsanmeldung<br />

Unserer 35-jährigen Tradition folgend, möchten wir<br />

den Teilnehmern auch dieses Mal hochkarätige Vorträge<br />

sowohl aus Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung, vor<br />

allem aber aus der betrieblichen Praxis bieten.<br />

Wir wollen Sie daher auffordern, selbst aktiv mit<br />

einem Vortrag an der Veranstaltung teilzunehmen.<br />

Interessant sind vor allem Vortragsthemen, die die<br />

Anwendung der Bohr- <strong>und</strong> Sprengtechnik in den<br />

verschiedensten Einsatzgebieten aus Anwendersicht<br />

vorstellen <strong>und</strong> besondere Herausforderungen oder<br />

die Anwendung <strong>neue</strong>r Technologien schildern.<br />

Das Paper sollte mind. 1 Seite, aber höchstens 8 Seiten<br />

umfassen. Eine kurze Zusammenfassung am Beginn<br />

des Beitrags wäre hilfreich, ebenso Tabellen,<br />

Gra�ken <strong>und</strong> Bilder. Zusätzlich sollten Angaben zur<br />

Person des Vortragenden, idealerweise ein kurzer Lebenslauf<br />

sowie die Kontaktdaten ergänzt werden.<br />

Alle akzeptierten <strong>und</strong> präsentierten Beiträge der<br />

Konferenz werden in einem Tagungsband <strong>und</strong> im<br />

Magazins AMS ONLINE <strong>Advanced</strong> <strong>Mining</strong> Solutions<br />

veröffentlicht.<br />

Bitte richten Sie Ihre Vorschläge unter dem Stichwort<br />

„BUS 2011“ bis zum 1. August 2010 an die angegebene<br />

Kontaktadresse.<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

Institut für Bergbau<br />

17. Kolloquium<br />

Bohr- <strong>und</strong> Sprengtechnik<br />

21. <strong>und</strong> 22. Januar 2011<br />

in Clausthal- Zellerfeld<br />

call for papers<br />

Sonstiges<br />

Im Rahmen des Kolloquiums wird ebenfalls<br />

eine Fachausstellung statt�nden. Hierzu stehen<br />

Ausstellungs�ächen für 80 €/m² zur Verfügung.<br />

Alle Beiträge des Kolloquiums werden in<br />

einem Tagungsband sowie in dem Magazin<br />

AMS ONLINE <strong>Advanced</strong> <strong>Mining</strong> Solutions veröffentlicht.<br />

Tagungsgebühr<br />

• Teilnehmer 250,-€ (zzgl. 19 % MwSt.)<br />

• Bergbehörden 100,-€ (zzgl. 19 % MwSt.)<br />

• Studenten 20,-€ (zzgl. 19 % MwSt.)<br />

Die Tagungsgebühr beinhaltet:<br />

• Tagungsmaterial<br />

• Pausengetränke<br />

• Mittagsimbiss an beiden Tagen<br />

• Teilnahme am Bergmännischen Abend auf<br />

dem Haus des Corps Montania (21.1.2011).<br />

Zimmerreservierung<br />

Bitte wenden Sie sich für Zimmerreservierungen<br />

direkt unter dem Stichwort „BUS 2011“ an:<br />

Hotel Goldene Krone (0 53 23) 93 00<br />

Harzhotel zum Prinzen (0 53 23) 9 66 10<br />

Landhaus Kemper (0 53 23) 17 74<br />

Pension am Hexenturm (0 53 23) 13 30<br />

Oder an die Tourist Information:<br />

Telefon: (0 53 23) 8 10 24<br />

Email: info@harztourismus.com<br />

Internet: www.oberharz.de<br />

www.advanced-mining.com<br />

127


Ausgabe 02 | 2010<br />

Fachtagung<br />

Schüttgutfördertechnik<br />

2010 mit Industrieausstellung<br />

Aktuelle Fragestellungen <strong>und</strong> Lösungen<br />

Donnerstag, 7. Oktober 2010<br />

10:00 Begrüßung<br />

Prof. Dr.-Ing. W. Günthner, Lehrstuhl fml, TU München<br />

Themenblock 1:<br />

Neues aus der Forschung<br />

10:15 „Materialflussoptimierung mittels der ‘Diskreten Elemente Methode’“<br />

DI Dr. mont. M. Prenner, Lehrstuhl für Fördertechnik <strong>und</strong><br />

Konstruktionslehre, Montanuniversität Leoben<br />

10:45<br />

11:15<br />

11:45<br />

„Simulation maschineller Erdbauprozesse“<br />

Prof. G. Kunze, Dipl.-Ing. T. Grüning,<br />

Professur für Baumaschinen <strong>und</strong> Fördertechnik, TU Dresden<br />

„Ermittlung von Dimensionierungs- <strong>und</strong> Auslegungsvorschriften für<br />

stark geneigte Hochleistungs-Schneckenförderer“<br />

Dipl.-Ing. S. Rakitsch, Lehrstuhl fml, TU München<br />

„Analyse der Zugkraftverteilung beim Multi-Disk-Reibungsantrieb“<br />

Prof. Dr.-Ing. habil Béla Illés, Uni Miskolc<br />

Themenblock 2:<br />

Auslegung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

13:30 „Neue Dimensionen im Bereich der dynamischen Prüfung von<br />

14:00<br />

14:30<br />

15:30<br />

16:00<br />

16:30<br />

Stahlseilfördergurten“<br />

Dipl.-Ing. S. Falkenberg, Institut für Transport- <strong>und</strong><br />

Automatisierungstechnik, Leibniz Universität Hannover<br />

„Einsatzgerechte Auslegung <strong>und</strong> Optimierung von<br />

Elastomerstützringen in Bandanlagen des Braunkohletagebaus“<br />

Prof. Dr.-Ing. J. Scholten, Dr.-Ing. S. Helten, IBAF Engineering GmbH,<br />

Bochum<br />

„Pipe Conveyor“<br />

BEUMER<br />

Themenblock 3:<br />

Neues aus der Industrie<br />

„Moderne Getreideerfassungsbetriebe“<br />

M. Eng., Dipl.-Wi.-Ing. FH P. Stefan, BayWa AG, München<br />

„Leittechnische Migration - Systemintegration im laufenden<br />

Produktionsprozess“<br />

D. Müller, MIBRAG, Zeitz, J. Köhler, ABB, Cottbus<br />

„Überwachung von Bandübergabestellen“<br />

S. Zöbisch, Endress + Hauser Messtechnik, Weil am Rhein<br />

Industrieausstellung<br />

Im Rahmen der kostenfreien Industrieausstellung, die parallel<br />

zur Tagung stattfindet, können Sie Ihr Unternehmen <strong>und</strong> <strong>neue</strong><br />

Produkte anhand von Exponaten einem breiten Publikum<br />

präsentieren.<br />

Veranstaltungsort:<br />

Technische Universität München<br />

Fakultät Maschinenwesen<br />

Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik (fml)<br />

Boltzmannstraße 15<br />

85748 Garching bei München<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

Garching, 7. <strong>und</strong> 8. Oktober 2010<br />

Freitag, 8. Oktober 2010<br />

Themenblock 4:<br />

Umweltverträglichkeit<br />

09:00<br />

09:30<br />

10:00<br />

10:30<br />

„Schallemission von Bandanlagen <strong>und</strong> Lagerplatzgeräten im<br />

Schüttgutumschlag, deren Vorausberechnung <strong>und</strong> Maßnahmen<br />

zur Schallreduzierung“<br />

R. Wirtz, ThyssenKrupp Fördertechnik, BU Materials Handling,<br />

St. Ingbert<br />

„Schallemission von Gurtförderern - Neue Erkenntnisse“<br />

Dr.-Ing. A. Gladysiewicz, Artur Küpper GmbH & Co. KG, Bottrop<br />

„Ermittlungsverfahren für Energieeffizienz <strong>und</strong> CO2 Emission der<br />

unterschiedlichen Tagebautechnologien“<br />

Dr.-Ing. V. Raaz, Dipl.-Ing. U. Mentges,<br />

ThyssenKrupp Fördertechnik, Essen<br />

„Vergleich verschiedener Schiffsentladesysteme bezüglich ihres<br />

spezifischen Energieverbrauchs“<br />

Dr. R. Mutschler, FLSmidth, Dipl.-Ing. C. Tilke, Lehrstuhl fml<br />

Themenblock 5:<br />

Komponenten der Fördertechnik<br />

12:00 „Direktantriebe für Gurtförderer“<br />

Dr.-Ing. T. Hellmuth, Siemens Industry, Erlangen<br />

12:30<br />

13:00<br />

13:30<br />

„Mehrfach-Verteiler zur kontinuierlichen Aufteilung eines<br />

Fördergutstromes während der pneumatischen Förderung<br />

(Auslegung, Berechnung, Betriebsverhalten)“<br />

Dipl.-Ing. K. Schneider, KS-Engineering GmbH, Köln<br />

„Erweiterung des Einsatzbereichs von konstant gefüllten<br />

Turbokupplungen für Bandantriebe mit höheren Leistungen,<br />

Bandlängen <strong>und</strong> Tonnagen - Referenzprojekt ‘TIA Maria leach pad<br />

system’“<br />

Dr. F. Hellinger, Voith Turbo GmbH & Co. KG, Crailsheim<br />

„Innovation in der Gurtbandreinigung - Der <strong>neue</strong> HOSCH<br />

Kopftrommelabstreifer HD01 - HD04“<br />

Dipl.-Ing. E. Hell, HOSCH Fördertechnik, Recklinghausen<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Anmeldung online unter<br />

www.fml.mw.tum.de/Schuettguttagung<br />

Institut für<br />

Logistik <strong>und</strong> Materialflusstechnik<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c.<br />

Friedrich Krause<br />

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg<br />

fml<br />

Lehrstuhl für<br />

Fördertechnik Materialfluss Logistik<br />

Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wi.-Ing.<br />

Willibald A. Günthner<br />

Technische Universität München<br />

www.advanced-mining.com<br />

128


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Institut für<br />

Logistik <strong>und</strong> Materialflusstechnik<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c.<br />

Friedrich Krause<br />

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg<br />

Ausgabe 02 | 2010<br />

Fachtagung<br />

Schüttgutfördertechnik<br />

2010 mit Industrieausstellung<br />

Aktuelle Fragestellungen<br />

<strong>und</strong> Lösungen<br />

Garching, 7. <strong>und</strong> 8. Oktober 2010<br />

fml<br />

Lehrstuhl für<br />

Fördertechnik Materialfluss Logistik<br />

Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wi.-Ing.<br />

Willibald A. Günthner<br />

Technische Universität München<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

ANMELDUNG A<br />

Veranstaltungsort:<br />

Technische Universität München<br />

Fakultät Maschinenwesen<br />

Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik ( fml)<br />

Boltzmannstraße 15<br />

85748 Garching bei München<br />

Anmeldung:<br />

Bitte melden Sie sich im Internet zur Tagung an:<br />

www.fml.mw.tum.de/Schuettguttagung<br />

Anmeldeschluss:<br />

Anmeldeschluss ist der 3. September 2010.<br />

Bei Absage nach Anmeldeschluss sowie bei Nicht-Teilnahme ohne<br />

Absage wird der halbe Tagungsbeitrag berechnet, sofern nicht ein<br />

Ersatzteilnehmer ge<strong>stellt</strong> wird. Absagen sind schriftlich oder per<br />

Fax an die unten genannteAnschrift zu richten.<br />

Teilnahmegebühr:<br />

Die Teilnahmegebühr beträgt € 300,- zzgl. MwSt. bzw. ermäßigt<br />

für Hochschulangehörige nur € 200,- zzgl. MwSt.<br />

In dieser Gebühr sind inbegriffen:<br />

Die Tagungsteilnahme, die Tagungsunterlagen, Mittagessen mit<br />

Getränken,Abendveranstaltung sowie Pausengetränke.<br />

Zahlungsmodalitäten:<br />

Bitte überweisen Sie die Tagungsgebühr nach Erhalt der<br />

Rechnung. Die Rechnung ist gleichzeitig dieAnmeldebestätigung.<br />

Auskünfte:<br />

Lehrstuhl für<br />

Fördertechnik Materialfluss Logistik ( fml)<br />

Technische Universität München<br />

Boltzmannstr. 15<br />

85748 Garching<br />

Dipl.-Ing. Zuzana Cirkova<br />

Telefon: 089 / 289 - 15929<br />

E-Mail: cirkova@fml.mw.tum.de<br />

Dipl.-Ing. Michael Mirlach<br />

Telefon: 089 / 289 - 15939<br />

E-Mail: mirlach@fml.mw.tum.de<br />

Fax: 089 / 289 - 15922<br />

Aktuelle Informationen finden Sie jederzeit auch auf der Internet-<br />

Seite des Lehrstuhls fml unter: http://www.fml.mw.tum.de<br />

www.advanced-mining.com<br />

Mit<br />

Auf<br />

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129


VERLAG<br />

AMS Online GmbH<br />

An den Wurmquellen 13 a<br />

52066 Aachen | Deutschland<br />

eMail: info@advanced-mining.com<br />

Internet: www.advanced-mining.com<br />

St.-Nr.: 201/5943/4085VST | USt.-ID: DE 262 490 739<br />

GESCHäFTSFÜHRUNG<br />

Minka Ruile<br />

HERAUSGEBER<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Hossein H. Tudeshki<br />

Universitätsprofessor für Tagebau <strong>und</strong><br />

internationalen Bergbau<br />

eMail: tudeshki@advanced-mining.com<br />

REDAKTIONSTEAM<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Hossein H. Tudeshki<br />

Dr. Monire Bassir<br />

Dipl.-Umweltwiss. Christian Thometzek<br />

eMail: redaktion@advanced-mining.com<br />

AUFBAU & LAyOUT<br />

Dipl.-Umweltwiss. Christian Thometzek<br />

eMail: Christian.thometzek@advanced-mining.com<br />

BANKVERBINDUNG<br />

Bank: Sparkasse Aachen, BLZ 390 500 00<br />

Konto-Nr.: 1070125826<br />

SWIFT: AACSDE33<br />

IBAN: DE 27390500001070125826<br />

GRAFISCHES DESIGN<br />

Graumann Design Aachen<br />

Dipl.-Des. Kerstin Graumann<br />

Augustastr. 40 - 42<br />

52070 Aachen | Deutschland<br />

Tel.: +49 (0) 241 - 54 28 58<br />

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Ausgabe 02 | 2010<br />

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