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13001 Techn_Info_Ziegelsystem - ENEV-Online.de

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Statik 3/3<br />

Formbeständigkeit<br />

Keine Mischbauweise:<br />

Erhöhung <strong>de</strong>r Putzrisssicherheit<br />

Wichtig bei <strong>de</strong>r Bauausführung sind hierbei auch die Anschlussbereiche. Es macht wenig<br />

Sinn, im Außenbereich wärmetechnisch optimiertes Ziegelmaterial einzusetzen und die<br />

anschließen<strong>de</strong>n Innenwän<strong>de</strong> mit stärker kriechen<strong>de</strong>m o<strong>de</strong>r stark schwin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>m Mauerwerk<br />

aus bin<strong>de</strong>mittelgebun<strong>de</strong>nen Wandbaustoffen auszuführen. Bei dieser Konstruktion ist im<br />

Anschlussbereich eine Rissgefahr wahrscheinlich, so dass <strong>de</strong>r Luftschall ungehin<strong>de</strong>rt von<br />

<strong>de</strong>r einen zur an<strong>de</strong>ren Wandseite übertragen wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Verformungskennwerte für<br />

Kriechen, Schwin<strong>de</strong>n, Temperaturän<strong>de</strong>rung sowie Elastizitätsmodule<br />

Mauersteinart<br />

Endwert <strong>de</strong>r Feuchte<strong>de</strong>hnung<br />

(Schwin<strong>de</strong>n,<br />

chemisches Quellen<br />

��� Endkriechzahl<br />

Wärme<strong>de</strong>hnungskoeffizient<br />

Elastizitätsmodul<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

1 ) �� 2 ) �T � 3 )<br />

Rechenwert<br />

mm/m<br />

Rechenwert<br />

10<br />

Rechenwert<br />

-6 /K MN/m2 Wertebereich<br />

Rechenwert Wertebereich<br />

Wertebereich Wertebereich<br />

Mauerziegel 0 +0,3 bis -0,2 1,0 0,5 bis 1,5 6 5 bis 7 3500 · � 0<br />

Kalksandsteine<br />

4 )<br />

Leichtbetonsteine<br />

Betonsteine<br />

Porenbetonsteine<br />

-0,2<br />

-0,4<br />

-0,2<br />

-0,2<br />

-0,1 bis -0,3<br />

-0,2 bis -0,5<br />

-0,1 bis -0,3<br />

+0,1 bis -0,3<br />

1,5<br />

2,0<br />

1,0<br />

1,5<br />

1,0 bis 2,0<br />

1,50 bis 2,5<br />

–<br />

1,0 bis 2,5<br />

8<br />

10<br />

8 5 )<br />

10<br />

8<br />

7 bis 9<br />

8 bis 12<br />

8 bis 12<br />

7 bis 9<br />

3000 · � 0<br />

5000 · � 0<br />

7500 · � 0<br />

2500 · � 0<br />

1 ) Verkürzung (Schwin<strong>de</strong>n): Vorzeichen minus; Verlängern (chemisches Quellen): Vorzeichen plus<br />

2 ) �� = � �� /� �� ; � �� Endkriech<strong>de</strong>hnung; � �� = �/�<br />

3 ) � Sekantenmodul aus Gesamt<strong>de</strong>hung bei etwa 1/3 <strong>de</strong>r Mauerwerksdruckfestigkeit;<br />

� 0 Grundwert nach Tabellen 4a, 4b und 4c.<br />

4 ) Gilt auch für Hüttensteine<br />

5 ) Für Leichtbeton mit überwiegend Blähton als Zuschlag<br />

Quelle: DIN 1053-1: 1996-11<br />

3500 bis<br />

4000 · �0 2500 bis<br />

4000 · � 0<br />

4000 bis<br />

5500 · � 0<br />

6500 bis<br />

8500 · � 0<br />

2000 bis<br />

3000 · � 0<br />

Formän<strong>de</strong>rung<br />

Formän<strong>de</strong>rungen von Baustoffen ergeben sich durch kurz- und langfristige Lasteinwirkungen.<br />

Daneben kann Feuchtigkeitsentzug zum Schwin<strong>de</strong>n, Feuchtigkeitsaufnahme zum<br />

Quellen führen. Temperaturverän<strong>de</strong>rungen machen sich als Kontraktion o<strong>de</strong>r Längen<strong>de</strong>hnung<br />

bemerkbar. Deshalb ist es wichtig, Materialeigenschaften und Konstruktion aufeinan<strong>de</strong>r<br />

abzustimmen und konsequenter Weise die Außen- und Innenwän<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m selben<br />

Wandbaustoff herzustellen.<br />

Kriechen<br />

Kriechen kann in elastische und plastische Verformungen unterteilt wer<strong>de</strong>n. Die elastische<br />

Verformung ist <strong>de</strong>r Teil <strong>de</strong>r Verformung, <strong>de</strong>r nach Entlastung zurück geht. Bei <strong>de</strong>r plastischen<br />

Verformung legt die Materialfaser einen Kriechweg zurück, <strong>de</strong>r �-Mal so groß ist wie die<br />

elastische Verformung. Das Kriechmaß nähert sich dabei mit Zunahme <strong>de</strong>r Belastungsdauer<br />

<strong>de</strong>r Endkriechzahl � � (siehe Tabelle oben).<br />

Schwin<strong>de</strong>n<br />

Alle nicht metallischen Baustoffe weisen unter praktischen Verhältnissen einen mehr o<strong>de</strong>r<br />

min<strong>de</strong>r großen Wassergehalt auf, <strong>de</strong>r das Volumen beeinflusst. Bei <strong>de</strong>r Wasserabgabe (Austrocknen)<br />

tritt eine Vermin<strong>de</strong>rung (Schwin<strong>de</strong>n), bei <strong>de</strong>r Wasseraufnahme eine Vergrößerung<br />

(Quellen) <strong>de</strong>r Abmessungen ein. Ziegel besitzen gegenüber <strong>de</strong>n mit hydraulischen Bin<strong>de</strong>mitteln<br />

hergestellten Baustoffen <strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>nen Vorteil, dass bei ihnen durch <strong>de</strong>n Trocken-<br />

und Brennprozeß <strong>de</strong>r Schwindungsvorgang bereits vor ihrer Verwendung been<strong>de</strong>t ist. Sie<br />

bringen somit beste Voraussetzungen für rissfreies Mauerwerk mit.<br />

Nachweis <strong>de</strong>r Risssicherheit<br />

Rechenbeispiel 1<br />

Gleiche Formän<strong>de</strong>rungs-Eigenschaftswerte<br />

über alle Geschosse für Innen- und Außenwand.<br />

Außenwand Innenwand, Querwand<br />

Leichthochlochziegel Kalksandstein<br />

LHLz 6-0,9; MG II KSV 12-1,6; MG II<br />

vorh. � = 0,2 MN/m 2 vorh. � = 0,4 MN/m 2<br />

E = 5000 N/mm 2 E = 6000 n/mm 2<br />

� � = 0,75 � � = 1,5<br />

�S � = ±0,00 mm/m �S � = ±0,2 mm/m<br />

�T = +10K �T = 0<br />

�� = 6 · 10 -6 /K<br />

Geschosshöhe h = 2,75 m; 3 Geschosse;<br />

gesamte Wohnhöhe h ges = 8,25 m. Es ergibt sich:<br />

��S� = 0 - (0,2mm/m) = 0,2 mm/m<br />

0,20 0,40<br />

��S� = 0,75 · - (-1,5 · )<br />

5000 6000<br />

�� K� = - 0,03 mm/m + 0,10 mm/m = 0,07 mm/m<br />

��T = + 10K · 6 · 10-6 /K - 0 = 0,06 mm/m<br />

1<br />

� = = 0,4 (Querwand)<br />

1 + 1,5<br />

vorh. �� = (0,2 mm/m · 0,4 + 0,07 mm/m<br />

8,25 m<br />

· 0,4 - 0,06 mm/m · =<br />

2,75 m<br />

8,25 m<br />

1,68 · = 0,5404 mm/m<br />

2,75 m<br />

�� = 0,50 mm/m > zul �� = 0,3 mm/m<br />

Rechenbeispiel 2<br />

(wie Beispiel 1, jedoch Innenwand<br />

Mauerziegel Mz 12-1,6; MG II)<br />

mit E = 6000 N/mm2 �� = 0,75 �S� = ±0,00 mm/m<br />

1<br />

� = = 0,57<br />

1 + 0,75<br />

��S� = 0 - 0 = 0 mm/m<br />

0,75 · 0,4<br />

��K� = 0,3 + = + 0,02 mm/m<br />

6000<br />

��T = 0,06 mm/m<br />

vorh. �� = (0 + 0,2 · 0,57 + 0,06 mm/m<br />

8,25 m<br />

· = 0,21 mm/m<br />

2,75 m<br />

�� = 0,21 mm/m < zul �� = 0,3 mm/m<br />

Ergebnis = Rissicherheit bei �� < 0,3 mm/m<br />

Quelle: Baukalen<strong>de</strong>r 1995, S. 311/312, Prof. Metje<br />

Wienerberger Ziegelindustrie GmbH<br />

Ol<strong>de</strong>nburger Allee 26 · 30659 Hannover<br />

Tel. (05 11) 6 10 70-0 · Fax (05 11) 61 44 03<br />

info@wzi.<strong>de</strong> · www.wienerberger.<strong>de</strong><br />

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