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13001 Techn_Info_Ziegelsystem - ENEV-Online.de

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54<br />

Klimabedingter<br />

Feuchteschutz 1/2<br />

Normative Anfor<strong>de</strong>rungen/Tauwasserschutz<br />

Der Feuchteschutz ist in DIN 4108-3 behan<strong>de</strong>lt.<br />

Diese Norm enthält<br />

– Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n Tauwasserschutz von Bauteilen für Aufenthaltsräume<br />

– Empfehlungen für <strong>de</strong>n Schlagregenschutz von Wän<strong>de</strong>n sowie<br />

– feuchteschutztechnische Hinweise für Planung und Ausführung von<br />

Hochbauten.<br />

Durch Anfor<strong>de</strong>rungen, Empfehlungen und Hinweise <strong>de</strong>r DIN 4108-3 wird zur Vermeidung<br />

von Schä<strong>de</strong>n die Einwirkung von Tauwasser und Schlagregen auf Baukonstruktionen<br />

begrenzt.<br />

Tauwasserschutz<br />

Tauwasserbildung im Innern von Bauteilen<br />

Nach DIN 4108-3 ist eine Tauwasserbildung in Bauteilen unschädlich, wenn durch<br />

Erhöhung <strong>de</strong>s Feuchtegehalts <strong>de</strong>r Bau- und Dämmstoffe <strong>de</strong>r Wärmeschutz und<br />

die Standsicherheit <strong>de</strong>r Bauteile nicht gefähr<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Dies ist <strong>de</strong>r Fall, wenn<br />

folgen<strong>de</strong> Bedingungen erfüllt sind:<br />

• Das während <strong>de</strong>r Tauperio<strong>de</strong> im Innern <strong>de</strong>s Bauteils anfallen<strong>de</strong> Wasser muss<br />

während <strong>de</strong>r Verdunstungsphase wie<strong>de</strong>r an die Umgebung abgegeben<br />

wer<strong>de</strong>n können.<br />

• Die Baustoffe, die mit Tauwasser in Berührung kommen, dürfen nicht geschädigt<br />

wer<strong>de</strong>n (z. B. Pilzbefall etc.).<br />

• Bei Dach- und Wandkonstruktionen darf eine Tauwassermasse von insgesamt<br />

1,0 kg/m2 nicht überschritten wer<strong>de</strong>n.<br />

• Tritt Tauwasser an Berührungsflächen von kapillar nicht wasseraufnahmefähigen<br />

Schichten auf, so darf zur Begrenzung <strong>de</strong>s Ablaufens o<strong>de</strong>r Abtropfens eine<br />

Tauwassermenge von 0,5 kg/m2 nicht überschritten wer<strong>de</strong>n.<br />

• Bei Holz ist eine Erhöhung <strong>de</strong>s massebezogenen Feuchtegehaltes um mehr als<br />

5 %, bei Holzwerkstoffen um mehr als 3 % unzulässig.<br />

Außenwän<strong>de</strong>, für die kein rechnerischer Nachweis <strong>de</strong>s Tauwasserausfalls<br />

infolge Dampfdiffusion bei ausreichen<strong>de</strong>m Wärmeschutz nach DIN 4108-2<br />

erfor<strong>de</strong>rlich ist, sind z. B.:<br />

• Mauerwerk nach DIN 1053 aus POROTON-Ziegeln ohne zusätzliche Wärmedämmschicht<br />

als ein- o<strong>de</strong>r zweischaliges Mauerwerk, verblen<strong>de</strong>t o<strong>de</strong>r verputzt<br />

• sowie zweischaliges Mauerwerk mit Luftschicht nach DIN 1053-1, ohne o<strong>de</strong>r<br />

mit zusätzlicher Wärmedämmschicht.<br />

Die Berechnung <strong>de</strong>r Tauwassermenge ist nach Teil 5 <strong>de</strong>r DIN 4108 durchzuführen,<br />

wobei zur Berechnung das „Glaser-Diagramm“ verwen<strong>de</strong>t wird.<br />

• Für <strong>de</strong>finierte Klima- bzw. Randbedingungen wird <strong>de</strong>r Temperaturverlauf in <strong>de</strong>m<br />

Bauteil errechnet.<br />

• Zu <strong>de</strong>n Temperaturen an <strong>de</strong>n Oberflächen und Trennschichten wer<strong>de</strong>n Wasserdampfsättigungsdruck<br />

und Wasserdampfteildruck ermittelt.<br />

• Der Verlauf <strong>de</strong>r Wasserdampfdruckkurven wird graphisch dargestellt.<br />

• Anhand <strong>de</strong>r Kurvenverläufe kann festgestellt wer<strong>de</strong>n, ob und in welchem<br />

Bereich <strong>de</strong>s Bauteils die Tauwassermasse WT während <strong>de</strong>r Tauwasserperio<strong>de</strong><br />

ausfällt.<br />

• Die verdunsten<strong>de</strong> Wassermasse Wv, die wie<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m Bauteil ausgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n kann, berechnet sich über die Dauer <strong>de</strong>r Verdunstungsperio<strong>de</strong>.<br />

‘ Tauwasserbildung tritt auf, wenn <strong>de</strong>r Wasserdampfteildruck im Innern eines<br />

Bauteils <strong>de</strong>n Wasserdampfsättigungsdruck erreicht.<br />

Innenluft: � i , ø i<br />

si<br />

Außenluft: � e , a i<br />

Bild 1:<br />

Schematische Darstellung <strong>de</strong>s<br />

Verlaufs <strong>de</strong>r Temperatur, <strong>de</strong>s Wasserdampfsättigungs-<br />

und -teildrucks<br />

durch ein mehrschichtiges Bauteil zur<br />

Ermittlung etwaigen Tauwasserausfalls<br />

(im Bsp. bleibt <strong>de</strong>r Querschnitt<br />

tauwasserfrei).<br />

Wienerberger Ziegelindustrie GmbH<br />

Ol<strong>de</strong>nburger Allee 26 · 30659 Hannover<br />

Tel. (05 11) 6 10 70-0 · Fax (05 11) 61 44 03<br />

info@wzi.<strong>de</strong> · www.wienerberger.<strong>de</strong><br />

se<br />

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