10.01.2013 Aufrufe

Herausforderungen an die Abgasreinigung von morgen - Deutsche ...

Herausforderungen an die Abgasreinigung von morgen - Deutsche ...

Herausforderungen an die Abgasreinigung von morgen - Deutsche ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

6/2006<br />

BBPCAX 101 (8) 1083-1196 (1998)<br />

ISSN 0005 – 9021<br />

No. 6 – November 2006<br />

BUNSENMAGAZIN<br />

� Leitartikel<br />

Neues <strong>von</strong> der<br />

Unterrichtskommission S. 161<br />

� Aspekte<br />

Microemulsions:<br />

From Sience to Application S. 163<br />

Herausforderung <strong>an</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Abgasreinigung</strong> S. 173<br />

� Aktuelles<br />

Ostwaldtage in Leipzig S. 180<br />

� Tagung<br />

Symposium: Qu<strong>an</strong>tum Chemistry<br />

- Methods <strong>an</strong>d Applications S. 183


INHALTSVERZEICHNIS<br />

LEITARTIKEL<br />

ASPEKTE<br />

AKTUELLES<br />

TAGUNG<br />

NACHRICHTEN<br />

ZEITSCHRIFT FÜR<br />

PHYSIKALISCHE CHEMIE<br />

GDCH<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 8. JAHRGANG · 5/2006<br />

Katharina Al-Shamery<br />

Neues <strong>von</strong> der Unterrichtskommission 161<br />

Thomas Sottm<strong>an</strong>n<br />

Microemulsions: From Science to Application 163<br />

Jürgen Giesshoff<br />

Herausforderung <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Abgasreinigung</strong> <strong>von</strong> <strong>morgen</strong> 173<br />

Klaus Funke<br />

Zur Eröffnung der Zweiten Ostwaldtage in Leipzig 180<br />

Thomas Heine<br />

42. Symposium für Theoretische Chemie: Qu<strong>an</strong>tum Chemistry<br />

- Methods <strong>an</strong>d Applications 182<br />

Grußworte für Peter C. Schmidt 185<br />

Personalia, Ver<strong>an</strong>staltungen/Events 187<br />

Ausschreibungen 187<br />

Inhalt 8 und Inhalt 9 (2006) 189<br />

Die GDCH und das III. Reich 190<br />

Zum Titelbild<br />

Jahresmittelwerte der Feinstaubbelastung (Partikel 10 �m<br />

Durchmesser) in Deutschl<strong>an</strong>d im Jahre 2005 mit nebenstehender<br />

Farbko<strong>die</strong>rung, siehe Artikel <strong>von</strong> Jürgen Gieshoff,<br />

Seite 173.<br />

Die Daten wurden vom Umweltbundesamt zur Verfügung gestellt.<br />

160


LEITARTIKEL<br />

Katharina Al-Shamery<br />

Bachelor/Master?<br />

Nein, <strong>die</strong>se Frage<br />

wollen Sie nicht mehr<br />

hören. Einige <strong>von</strong> Ihnen<br />

stellen <strong>die</strong> Frage mit<br />

dem Unterton „Ist<br />

<strong>die</strong>s überhaupt noch<br />

ein Thema?“ Sie gehören<br />

zu denjenigen,<br />

<strong>die</strong> Meilensteine setzen<br />

wollen und reagieren,<br />

bevor <strong>die</strong> Masse losmarschiert.<br />

Sie haben<br />

schon erste Zeugnisse<br />

überreicht und verfolgen<br />

mit Interesse,<br />

wie <strong>die</strong>ser Berufsabschluss<br />

<strong>von</strong> der Indus-<br />

trie <strong>an</strong>genommen wird.<br />

....................<br />

Oder gehören Sie zu der Kategorie der Fleißigen, deren<br />

hundertseitige Modulh<strong>an</strong>dbücher gerade <strong>von</strong> den Akkreditierungseinrichtungen<br />

durchgesehen wurden (Herr Kollege<br />

Prof. Temps berichtete ausführlich in seinem Leitartikel<br />

des Bunsen-Magazins 4/2005, was zum Thema „Akkreditierung“<br />

gewusst werden muss; eine Stellungnahme aller<br />

Chemieorg<strong>an</strong>isationen zu den R<strong>an</strong>dbedingungen der Einführung<br />

des neuen Stu<strong>die</strong>nsystems ist zu fi nden unter : http://<br />

www.gdch.de/bub/info_neusg/chemorg.htm). Sie kämpfen<br />

sich nun durch <strong>die</strong> neuen Prüfungsordnungen und lernen<br />

mühsam, was w<strong>an</strong>n wie wo geprüft werden muss. Allein<br />

für das neue Qualitätssicherungssystem und <strong>die</strong> Prüfungsverwaltung<br />

sollte jede Universität etwa fünf hauptamtliche<br />

Mitarbeiter mindestens beschäftigen. Außerdem stellen Sie<br />

gerade fest, was inhaltlich dringend nochmals <strong>an</strong>gepasst<br />

werden sollte. Sie ändern Namen, wie z.B. „Zweifachbachelor“<br />

in „Zweifächerbachelor“ (ehemalige Lehramtsstu<strong>die</strong>ngänge),<br />

um künftig Anfragen zu vermeiden, ob der<br />

Einfachbachelor (alter Diplomstu<strong>die</strong>ng<strong>an</strong>g) z.B. in Physik<br />

weniger Mathematik enthielte als der Zweifachbachelor<br />

(schließlich hiesse er „einfach“).<br />

Oder sind Sie etwas l<strong>an</strong>gsamer, weil Sie endlos mit den<br />

Kollegen um jeden Leistungspunkt feilschen müssen? Denken<br />

Sie dar<strong>an</strong>: 2010 müssen Sie fertig sein!<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 8. JAHRGANG · 6/2006<br />

NEUES VON DER UNTERRICHTSKOMMISSION<br />

Prof. Dr. Katharina Al-Shamery<br />

Universität Oldenburg, Fakultät V,<br />

Institut für Reine und Angew<strong>an</strong>dte Chemie<br />

Postfach 25 03, D-26111 Oldenburg<br />

Tel.: +49 (0) 441 798 38 53<br />

Fax: +49 (0) 441 798 28 09<br />

katharina.al.shamery@uni-oldenburg.de<br />

161<br />

Herr Kollege Prof. Blume berichtete im Bunsen-Magazin<br />

5/2005 über alle mit der Umstellung verbundenen Probleme<br />

inklusive der der Lehramtsstu<strong>die</strong>ngänge. Zur Erinnerung:<br />

Für Vorlesungen und Übungen rechnet <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Akkreditierung<br />

führende ASIIN typischerweise 1,5 Leistungspunkte<br />

pro Semesterwochenstunde, für Praktika 0,6-0,8 (in PC eher<br />

noch mehr), wobei 45-50% Präsenzstunden gefordert sind.<br />

Wenn Sie g<strong>an</strong>z sicher gehen wollen, dass bei der Akkreditierung<br />

nichts schief läuft, ist eine Vorbesprechung bei der<br />

Akkreditierungsinstitution möglich und empfehlenswert.<br />

Schließlich dürfen wir <strong>die</strong> TU-9 nicht vergessen, <strong>die</strong> versuchen,<br />

ihre gerade wieder festgestellte Exzellenz in <strong>die</strong> Waagschale<br />

zu werfen, um den Diplomstu<strong>die</strong>ng<strong>an</strong>g doch noch<br />

zu retten! Es dürfte sehr schwer werden. Vor sieben Jahren<br />

unterschrieben 29 europäische Länder das Bologna-<br />

Abkommen, um bis zum Jahre 2010 ein <strong>die</strong> europäische Hochschull<strong>an</strong>dschaft<br />

vereinheitlichendes System zu schaffen.<br />

Leider wurde vergessen, ein europaweit einheitliches Kreditpunktesystem<br />

festzulegen. Das wäre hilfreich gewesen.<br />

Sogar für so etwas Triviales, wie <strong>die</strong> Gesamt<strong>an</strong>zahl der<br />

Leistungspunkte bis zum Bachelor gibt es in Europa zwei<br />

Modelle, g<strong>an</strong>z zu schweigen <strong>von</strong> einem einheitlichen Kreditpunkteschlüssel,<br />

der uniintern, teilweise sogar fachintern gelöst<br />

wird. Insgesamt ist der Vorlesungs<strong>an</strong>teil im Vergleich zu<br />

den alten Stu<strong>die</strong>ngängen gestiegen, wobei der Praktikums<strong>an</strong>teil<br />

europaweit gesehen immer noch besonders hoch ist.<br />

Übrigens, <strong>die</strong> ASIIN verleiht auch das Prädikat Eurobachelor.<br />

Die Hochschule muss sich eigeninitiativ darum bemühen.<br />

Bisher liegen in Deutschl<strong>an</strong>d nur 1-2 Anträge vor. Für den<br />

Erhalt <strong>die</strong>ses Prädikats spielt der Anteil des Praktikums am<br />

Gesamtstudium eine Rolle.<br />

Die Me<strong>die</strong>n sind des Lobes voll, wie schön schnell und praxisnah<br />

nun stu<strong>die</strong>rt werden k<strong>an</strong>n. Hier ist <strong>die</strong> ASIIN übrigens großzügig:<br />

Der Professionalisierungs<strong>an</strong>teil muss in den Modulh<strong>an</strong>dbüchern<br />

und in der Stu<strong>die</strong>ng<strong>an</strong>gsbeschreibung ausgewiesen<br />

sein, darf aber durchaus fachspezifi sch sein. Ob m<strong>an</strong><br />

den Master überhaupt noch machen sollte, wird diskutiert,<br />

oder ob m<strong>an</strong> direkt in den Beruf einsteigt. Die Besonderheiten<br />

einzelner Stu<strong>die</strong>ngänge können im Rahmen der so<br />

schönen Reform natürlich nicht berücksichtigt werden. Dass<br />

m<strong>an</strong> in Chemie in Deutschl<strong>an</strong>d bisher quasi promovieren<br />

musste, um eine <strong>an</strong>gesehene Stelle in der Industrie zu erhalten,<br />

hat in Europa Alleinstellungsmerkmal. Von den Fachverbänden<br />

in der Chemie gibt es daher ein eindeutiges Votum: Keine<br />

Quoten für den Überg<strong>an</strong>g vom Bachelor in den Master! Die<br />

großen Firmen wollen sich auf den neuen Markt einstellen.<br />

Doch eins ist jetzt schon klar: Im Wettbewerb werden <strong>die</strong> Fachhochschulbachelor<br />

sicher bevorzugt werden, da <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>ngänge<br />

<strong>von</strong> vornherein auf Praxisnähe <strong>an</strong>gelegt sind, während<br />

<strong>die</strong> Universitätsbachelor forschungsnäher gepl<strong>an</strong>t sind.


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

Was können wir Physikochemiker noch tun? Um <strong>die</strong> Qualität<br />

in unserem Fach zu sichern, stellen wir derzeit in der Unterrichtskommission<br />

zusammen, welche Strukturen <strong>an</strong> den<br />

einzelnen Universitäten aufgebaut worden sind. Eine Übersicht<br />

über <strong>die</strong> existierenden Physikochemie-Module wird<br />

demnächst über <strong>die</strong> Internetseite der Bunsen-Gesellschaft<br />

verfügbar sein. Wir wollen d<strong>an</strong>n inhaltliche Empfehlungen<br />

für Basismodule erarbeiten, um eine gewisse Austauschbarkeit<br />

im Bachelor-Stu<strong>die</strong>ng<strong>an</strong>g zumindest in der Physikalischen<br />

Chemie zu gewährleisten, wenn es <strong>an</strong> <strong>die</strong> Überarbeitung<br />

der neuen Stu<strong>die</strong>ngänge geht. Im Master-Bereich<br />

wird jede Universität sicher ihre Spezialitäten verfolgen, so<br />

dass dort keine Absprachen erforderlich sind.<br />

Promotionsstu<strong>die</strong>ngänge? Diese Frage ist aus den gen<strong>an</strong>nten<br />

Gründen nun gerade in der Chemie <strong>von</strong> ausgesprochener<br />

Bedeutung. Auch hier gibt es einen Wust <strong>an</strong> Modellen. Die<br />

Rede ist <strong>von</strong> 12-60 Kreditpunkten pro Jahr. Einige Universitäten<br />

diskutieren einen alles übergreifenden Promotionsstu<strong>die</strong>ng<strong>an</strong>g<br />

für <strong>die</strong> gesamte Universität. Sogar Äußerungen<br />

<strong>von</strong> Politikern soll es geben, dass m<strong>an</strong> den Doktortitel über<br />

ein erfolgreiches Promotionsstudium erhalten k<strong>an</strong>n, ohne<br />

wissenschaftlich gearbeitet zu haben. Nun, da ist das Statement<br />

der Unterrichtskommission g<strong>an</strong>z leicht: Keine Trockenpromotion!<br />

In Empfehlungen der GDCh ist <strong>von</strong> mehrfachen<br />

schriftlichen Prüfungen pro Semester <strong>die</strong> Rede, damit <strong>die</strong><br />

Kreditpunkte für <strong>die</strong> Module verteilt werden können. Auch<br />

hier gibt es ein eindeutiges Votum aus der Unterrichtskommission:<br />

keine Klausuren in der reinen Promotionsphase!<br />

Die Unterrichtskommission hält maximal 3-4 Vorlesungen für<br />

sinnvoll. Ebenso heiß diskutiert wird, automatisch Bachelorstu<strong>die</strong>rende<br />

in den Promotionsstu<strong>die</strong>ng<strong>an</strong>g aufzunehmen,<br />

wenn ein bestimmter Notendurchschnitt erreicht wurde.<br />

Wie auch immer das im einzelnen geregelt wird, sollte klar<br />

sein, dass <strong>die</strong>se Stu<strong>die</strong>renden zunächst im ersten Jahr schwerpunktmäßig<br />

zusätzliche Vorlesungen besuchen sollten, wobei<br />

empfohlen wird, <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>renden d<strong>an</strong>n im ersten Jahr nicht zu<br />

bezahlen. Maximal 5-10% aller Promovierenden sollten <strong>die</strong>ses<br />

Privileg, direkt vom Bachelor in den Promotionsstu<strong>die</strong>ng<strong>an</strong>g<br />

zu wechseln, maximal erhalten. Die Bezahlung <strong>die</strong>ser<br />

LEITARTIKEL<br />

Stu<strong>die</strong>renden ist übrigens <strong>von</strong> eigener Problematik, ist der<br />

Bachelorabschluß ja schließlich berufsqualifi zierend. Eröffnet<br />

m<strong>an</strong> <strong>die</strong> Möglichkeit, einen Master als Zusammenfassung<br />

des ersten Teils der Promotion und bei erfolgreichem Besuch<br />

entsprechender Vorlesungen zwischenzeitlich einzureichen,<br />

wäre <strong>die</strong>s möglicherweise eleg<strong>an</strong>t gelöst. Da sicher<br />

keiner <strong>von</strong> uns insbesondere <strong>an</strong> den kleinen und mittelgroßen<br />

Universitäten unter Beschäftigungslosigkeit leidet,<br />

ist es sicher ebenfalls wichtig, dass externe Gutachter nur<br />

für das Prädikat „Summa“ her<strong>an</strong>gezogen werden sollten.<br />

Wenn m<strong>an</strong> neben dem eigentlichen Betreuer zusätzliche<br />

Mentoren obligatorisch während der Promotion einbeziehen<br />

will, sollte sich das auf einen beschränken. Vorträge auf<br />

Tagungen und Betreuung <strong>von</strong> Praktika sollten im Programm<br />

auftauchen. Denken Sie dar<strong>an</strong>, Ihre Promotionsstu<strong>die</strong>ngänge<br />

so forschungsnah wie möglich zu gestalten! Sommerschulen<br />

können dabei eine domin<strong>an</strong>te Rolle spielen. Solche<br />

Programme kosten natürlich viel Geld. Andererseits sollten<br />

keine Stu<strong>die</strong>ngebühren <strong>von</strong> Teilnehmern bezahlt werden, <strong>die</strong><br />

selber in der Lehre arbeiten. Dies wäre absurd. Möglicherweise<br />

werden kleinere Universitäten daher nicht automatisch<br />

Promotionsstu<strong>die</strong>ngänge in jedem einzelnen Fach<br />

<strong>an</strong>bieten können. Würde ein derartiger Promotionsstu<strong>die</strong>ng<strong>an</strong>g<br />

damit automatisch zu einem Kriterium für „Elite“<br />

werden? Um doch noch mitzugestalten, gibt es <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

interdisziplinäre Promotionsstu<strong>die</strong>ngänge in den<br />

Forschungsschwerpunkten der Universität einzurichten.<br />

Aber um alle Unsicherheiten auszuräumen: Das Promotionsrecht<br />

hat prinzipiell nach wie vor <strong>die</strong> Fakultät oder der Fachbereich.<br />

Dies ist verbrieftes Recht der Universitäten und<br />

k<strong>an</strong>n durch kein L<strong>an</strong>desgesetz einfach geändert werden.<br />

So wird es immer <strong>die</strong> Möglichkeit geben, auch außerhalb<br />

eines Promotionsstu<strong>die</strong>ng<strong>an</strong>gs zu promovieren.<br />

162


ASPEKTE<br />

Thomas Sottm<strong>an</strong>n<br />

163<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 8. JAHRGANG · 6/2006<br />

MICROEMULSIONS: FROM SCIENCE TO APPLICATION<br />

1. INTRODUCTION<br />

Microemulsions are macroscopically isotropic mixtures of at<br />

least a hydrophilic, a hydrophobic <strong>an</strong>d <strong>an</strong> amphiphilic component.<br />

Their thermodynamic stability distinguishes them<br />

from ordinary emulsions which are thermodynamically unstable.<br />

They were fi rst observed by Schulm<strong>an</strong> [1] <strong>an</strong>d Winsor<br />

[2] in the fi fties of the past century. While the former observed<br />

<strong>an</strong> optically tr<strong>an</strong>sparent <strong>an</strong>d thermodynamically<br />

stable mixture by adding alcohol, the latter induced a tr<strong>an</strong>sition<br />

from a stable oil-rich to a stable water-rich mixture by<br />

varying the salinity. In 1959 Schulm<strong>an</strong> [3] introduced the<br />

term “micro-emulsions” for these mixtures which were later<br />

characterized to be n<strong>an</strong>o-structured.<br />

Within the last 30 years microemulsions have attained increasing<br />

signifi c<strong>an</strong>ce both in basic research <strong>an</strong>d in industry.<br />

This fact becomes obvious considering the number of publications<br />

on microemulsions. A survey of paper titles, abstracts<br />

<strong>an</strong>d keywords reveals that the number of papers<br />

appearing on the subject of microemulsion (s) increased<br />

within the last 30 years from 474 in 1976-1985 to 2508 in<br />

1986-1995 <strong>an</strong>d to 6691 in 1996-2005 1 . That microemulsions<br />

offer also a high potential for numerous practical applications<br />

c<strong>an</strong> be deduced from the number of patents fi led on this<br />

topic. The survey of patents titles <strong>an</strong>d abstracts on microemulsion<br />

(s) show <strong>an</strong> increase from 159 in 1976-1985 to 805<br />

in 1986-1995 <strong>an</strong>d to 2107 in 1996-2005. 2<br />

Their miscell<strong>an</strong>eous usability in cosmetics <strong>an</strong>d pharmaceuticals,<br />

tertiary oil recovery, washing processes <strong>an</strong>d chemical<br />

reactions (n<strong>an</strong>o-particle synthesis, polymerization, catalytic<br />

reactions) or other technical processes (extractions) is possible<br />

due to their special properties. Microscopically, the<br />

amphiphilic molecules form <strong>an</strong> extended interfacial monolayer<br />

separating hydrophilic <strong>an</strong>d hydrophobic n<strong>an</strong>o-domains<br />

of adjustable size <strong>an</strong>d shape. The preferential adsorption<br />

of the amphiphiles in the interface reduces the interfacial<br />

tension between the polar <strong>an</strong>d non-polar solvent to nearly<br />

zero which in turn permits thermal energy to disperse the<br />

two incompatible solvents into each other. In practical applications,<br />

however, microemulsions are frequently multicomponent<br />

mixtures. Salt solutions, <strong>an</strong>d other polar solvents<br />

or monomers c<strong>an</strong> be used as hydrophilic component.<br />

The hydrophobic component, usually referred to as oil may<br />

be <strong>an</strong> alk<strong>an</strong>e, triglyceride, supercritical fl uid, monomer or a<br />

mixture thereof.<br />

Dr. Thomas Sottm<strong>an</strong>n<br />

Institut für Physikalische Chemie, Universität Köln<br />

Luxemburger Straße 116<br />

D-50939 Köln<br />

Tel.: +49 (0) 221 4706308<br />

Fax: +49 (0) 221 4705104<br />

thomas.sottm<strong>an</strong>n@uni-koeln.de<br />

Industrially used amphiphiles include soaps, surfact<strong>an</strong>ts as<br />

well as medium chained alcohols <strong>an</strong>d amphiphilic polymers,<br />

known as co-surfact<strong>an</strong>t.<br />

This Aspekte article presents the basic properties of microemulsions<br />

concentrating on the close connection between<br />

the phase behaviour <strong>an</strong>d the interfacial tensions as well<br />

as on the fascinating microstructure. Afterwards it will be<br />

shown, that we could use these properties to dramatically<br />

enh<strong>an</strong>ce epoxidation rates [4], degrease <strong>an</strong>imal skins [5-7]<br />

<strong>an</strong>d to produce n<strong>an</strong>o-foams [8].<br />

2. MICROEMULSIONS – BASIC FEATURES<br />

The extensive research on microemulsions was stimulated<br />

by the two oil crises in 1973 <strong>an</strong>d 1979. To optimize oil recovery<br />

the technique of fl ooding the oil reservoirs with a water-surfact<strong>an</strong>t<br />

mixture was considered using the ultra-low<br />

interfacial tensions to remove the oil entrapped in the rock<br />

pores by forming a microemulsion. Obviously this method<br />

of tertiary oil recovery requires the underst<strong>an</strong>ding of the<br />

phase behaviour <strong>an</strong>d interfacial tensions of mixtures of water/salt,<br />

crude oil <strong>an</strong>d surfact<strong>an</strong>t [9]. These in-depth stu<strong>die</strong>s<br />

were carried out in the 1970s <strong>an</strong>d 1980s yielding the precise<br />

knowledge of the phase behaviour of microemulsions<br />

stabilized by non-ionic [10,11] <strong>an</strong>d ionic surfact<strong>an</strong>ts [12-14]<br />

<strong>an</strong>d mixtures thereof [15]. The infl uence of additives, like<br />

hydro- <strong>an</strong>d lyotropic salts [16], short <strong>an</strong>d medium chain alcohols<br />

(co-surfact<strong>an</strong>t) [17] on both non-ionic [18] <strong>an</strong>d ionic<br />

microemulsions [19] was also stu<strong>die</strong>d in detail. The most<br />

striking <strong>an</strong>d relev<strong>an</strong>t property of microemulsion systems in<br />

technical applications is the low or even ultra-low interfacial<br />

tension between the water- <strong>an</strong>d the oil excess phase in the<br />

presence of a microemulsion phase. Its variation with salt<br />

[20] or alcohol concentration [21] <strong>an</strong>d temperature [22] as<br />

well as its interrelation with the phase behaviour [23,24] c<strong>an</strong><br />

be regarded as well understood.<br />

From the late 1980’s the research on microemulsions turned<br />

to the underst<strong>an</strong>ding of the fascinating microstructure<br />

of these mixtures. Microemulsions are stabilized by the<br />

surfact<strong>an</strong>t fi lm forming at the microscopic water/oil interface.<br />

Different methods such as NMR-self diffusion [25,26],<br />

Tr<strong>an</strong>smission Electron Microscopy (TEM) [25,27] <strong>an</strong>d scattering<br />

techniques (small <strong>an</strong>gle X-ray (SAXS) [28] <strong>an</strong>d neutron<br />

scattering (SANS) [21,29]) provided large pieces in the<br />

puzzle of the m<strong>an</strong>ifold structure of microemulsions [30]. A<br />

recent overview of the state of the art of microemulsion research<br />

which contains the basic features of microemulsions<br />

as well as their theoretical description is given in Ref. [31].<br />

1 ISI Web of Knowledge, Science Citation Index Exp<strong>an</strong>ded.<br />

2 Europe<strong>an</strong> Patent Office, esp@cenet.


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

The research on microemulsions currently focusses on even<br />

more complex mixtures. By adding amphiphilic macromolecules<br />

the properties of microemulsions c<strong>an</strong> be strongly<br />

infl uenced. If only small amounts of amphiphilic block copolymers<br />

are added to a bicontinuous microemulsion a dramatic<br />

enh<strong>an</strong>cement of the solubilisation effi ciency is found<br />

[32,33]. On the other h<strong>an</strong>d the addition of hydrophobically<br />

modifi ed (HM) - polymers to droplet microemulsions leads<br />

to a bridging of swollen micelles <strong>an</strong>d <strong>an</strong> increase of the low<br />

shear viscosity by several orders of magnitude [34].<br />

In technical application the main interest is currently directed<br />

towards the use of the m<strong>an</strong>ifold n<strong>an</strong>o-structure of microemulsion.<br />

Thus, microemulsions are used as reaction media<br />

for org<strong>an</strong>ic <strong>an</strong>d enzymatic synthesis [35,36] for polymerizations<br />

[37,38] <strong>an</strong>d the production of n<strong>an</strong>o-particles [39,40]. Before<br />

describing three applications developed in our department,<br />

the main features of microemulsions will be briefl y summarized<br />

to enable the benefi cial use of microemulsions in technical<br />

applications.<br />

2.1 PHASE BEHAVIOUR AND INTERFACIAL TENSION<br />

The primary aim of microemulsion research is to fi nd the three<br />

phase state in which the surfact<strong>an</strong>t solubilises the maximum<br />

amounts of water <strong>an</strong>d oil. Thus has the phase behaviour to<br />

be stu<strong>die</strong>d. In applications, microemulsions contain <strong>an</strong>y number<br />

of polar, non-polar <strong>an</strong>d amphiphilic components. Thus,<br />

the choice of components is abund<strong>an</strong>t. However, it has been<br />

shown that simple ternary systems of water, oil <strong>an</strong>d non-ionic<br />

n-alkyl polyglycol ether (CiEj) exhibit all the relev<strong>an</strong>t properties<br />

of complex <strong>an</strong>d technically relev<strong>an</strong>t systems [11].<br />

Considering the temperature dependence of these ternary<br />

systems the phase behaviour has to be represented in <strong>an</strong><br />

up-right phase prism. A useful way to characterize the phase<br />

behaviour, i.e. to localize the three phase state, is to perform<br />

vertical sections through the phase prism at const<strong>an</strong>t<br />

oil/water-ratio (�=mB/(mA+mB)). Such a temperature versus<br />

surfact<strong>an</strong>t-mass fraction T(�)-section is shown schematically<br />

in fi g. 1, left. In such a section the phase boundaries<br />

resemble the shape of a fi sh. Starting with the binary water<br />

– oil system two phases, a water <strong>an</strong>d <strong>an</strong> oil phase, coexist<br />

over the entire experimentally accessible temperature r<strong>an</strong>ge.<br />

Small amounts of added surfact<strong>an</strong>t molecules dissolve monomerically<br />

in the two phases <strong>an</strong>d preferentially adsorb at<br />

the macroscopic interface. At a mass fraction �0 both excess<br />

phases <strong>an</strong>d the macroscopic interface are saturated<br />

with surfact<strong>an</strong>t. As a function of temperature different phase<br />

states c<strong>an</strong> be found. Since at low temperatures water is a<br />

good solvent for the surfact<strong>an</strong>t a surfact<strong>an</strong>t-rich water phase<br />

(a) coexists with <strong>an</strong> oil-excess phase (b). This situation is<br />

denoted as —2 . At high temperatures the inverted situation is<br />

found. Here, the oil is the better solvent for the surfact<strong>an</strong>t.<br />

Thus, a surfact<strong>an</strong>t-rich oil phase (b) coexists with a water<br />

—<br />

excess phase (a) ( 2 ). At intermediate temperatures the surfact<strong>an</strong>t<br />

is almost equally soluble in both solvents. Here, three<br />

phases (3), i.e. a surfact<strong>an</strong>t-rich phase (c), <strong>an</strong> excess oil <strong>an</strong>d<br />

water phase coexist. Increasing � further, the volume of the<br />

ASPEKTE<br />

third phase increases (see test tubes in fi g. 1) until the two<br />

~<br />

excess phases v<strong>an</strong>ish. This happens at �,<br />

where the three<br />

phase body meets the one phase region.<br />

The measurement of the phase behaviour, i.e. the deter-<br />

~<br />

mination of � provides us with two qu<strong>an</strong>tities import<strong>an</strong>t for<br />

technical applications: The minimum amount of surfact<strong>an</strong>t<br />

~ � needed to solubilise water <strong>an</strong>d oil, i.e. the effi ciency of the<br />

~<br />

surfact<strong>an</strong>t, <strong>an</strong>d the corresponding temperature �, which is a<br />

measure of the phase inversion temperature PIT.<br />

Figure 1: Left: Schematic representation of a T(�) – section through the<br />

phase prism at a const<strong>an</strong>t oil/water ratio �=0.5 for a (pseudo) ternary<br />

system of water (A), oil (B) <strong>an</strong>d nonionic amphiphile (C). The test tubes<br />

show the typical variation of the phase volumes. Thereby the microemulsion<br />

is shown as hatched or in gray. The interfacial tensions on<br />

the right-h<strong>an</strong>d side illustrate the origin of the minimum of the water/oil<br />

interfacial tension �ab. It is a consequence of the opposite temperature<br />

dependence of tensions �ac <strong>an</strong>d �bc becoming zero at Tl <strong>an</strong>d Tu, respectively.<br />

The photograph shows that a lens of the microemulsion phase<br />

(c) fl oats at the a/b-interface, if �ab


ASPEKTE<br />

identical) <strong>an</strong>d increases monotonically with increasing temperature.<br />

Whereas the interfacial tension �bc decreases<br />

(monotonically) with increasing temperature <strong>an</strong>d v<strong>an</strong>ishes<br />

at Tu, because the two phases (c) <strong>an</strong>d (b) become identical<br />

there. This opposite temperature dependence of �ac <strong>an</strong>d<br />

�bc results in a minimum in their sum, �ac + �bc. In order to<br />

assure the stability of the water/oil interface �ab � �ac + �bc<br />

must hold. Otherwise a thin layer of the middle-phase<br />

would penetrate between the water- <strong>an</strong>d oil-rich excess phase.<br />

Therefore �ab has to pass through a minimum within the<br />

three phase region, i.e. being more precisely at the phase<br />

inversion temperature.<br />

In conclusion, at the PIT the minimum in the water/oil interfacial<br />

tension enables the optimal solubilisation of water <strong>an</strong>d<br />

oil, i.e. with the minimum amount of surfact<strong>an</strong>t �. That this<br />

correlation between phase behaviour <strong>an</strong>d interfacial tensions<br />

holds also for technical applications was shown by the removal<br />

of hexadec<strong>an</strong>e from synthetic tissue, which reaches a<br />

maximum within the three phase region [41,42]. The value<br />

of the water/oil-interfacial tension �ab c<strong>an</strong> be estimated<br />

considering the simple argument from Volmer [43,44] that<br />

thermal energy will lead to dispersion as soon as the interfacial<br />

tension times the area of the object becomes smaller<br />

th<strong>an</strong> kT, i.e. �abr 2 ≈ kT.<br />

2.2 MICROSTRUCTURE<br />

Most of the recent applications of microemulsions depend<br />

on the fact that microemulsions, although macroscopically<br />

homogeneous, are heterogeneous on the sub-microscopically<br />

scale. Topologically ordered interfacial fi lms are formed<br />

by the surfact<strong>an</strong>t molecules which are forced into the microscopic<br />

water/oil interface because of their amphiphilicity.<br />

The nature <strong>an</strong>d properties of these microscopic interfacial<br />

fi lms are essential for the formations of microemulsions<br />

<strong>an</strong>d in particular for the most interesting feature of microemulsions,<br />

i.e. their microstructure. 50 years ago, Winsor<br />

[2] <strong>an</strong>d Schulm<strong>an</strong> [45] suggested that microemulsions<br />

are always spherical exhibit microstructures, <strong>an</strong>d that a<br />

layered, lamellar structure exists as the exception in the<br />

middle phase. In 1976 Scriven [46] put forward the crucial<br />

idea of the bicontinuous structure of the surfact<strong>an</strong>trich<br />

middle phase, which 10 years later was proven with<br />

the help of NMR self-diffusion measurements [25,26] <strong>an</strong>d<br />

the direct visualization by freeze fracture electron microscopy<br />

(FFEM) [25,27]. Further stu<strong>die</strong>s of the micro-structure<br />

by NMR-self diffusion, tr<strong>an</strong>smission electron microscopy<br />

(TEM) <strong>an</strong>d scattering techniques (SAXS <strong>an</strong>d SANS) proved<br />

structures droplet- <strong>an</strong>d wormlike micro, sample sp<strong>an</strong>ning<br />

networks <strong>an</strong>d bicontinuous structures. Furthermore, liquid<br />

crystalline meso-phases such as the cubic (V), hexagonal<br />

(H) <strong>an</strong>d lamellar phases (L� ) exist <strong>an</strong>d compete with these<br />

complex fl uids. It has been realized that the main parameter<br />

determining the microstructure is the local curvature of the<br />

amphiphilic interfacial fi lm. Thus, controlling the curvature<br />

is the ultimate goal for choosing <strong>an</strong>y desired structure.<br />

Strey has stu<strong>die</strong>d the variation of the microstructure as<br />

function of temperature exemplary <strong>an</strong>d in large detail for<br />

165<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 8. JAHRGANG · 6/2006<br />

the ternary nonionic system H2O – n-oct<strong>an</strong>e – C12E5 [30].<br />

He used both freeze fracture electron microscopy (FFEM)<br />

<strong>an</strong>d small <strong>an</strong>gle neutron scattering (SANS) to characterize<br />

the microstructure. Both methods complement each other:<br />

While FFEM yields the shape of the structure, statistical<br />

information about frequently occurring dist<strong>an</strong>ces in these<br />

micro-structured systems are obtained by SANS.<br />

Figure 2: Temperature dependence of the characteristic length scale �<br />

for the systems H2O – n-oct<strong>an</strong>e – C12E5 together with freeze fracture<br />

electron microscopy (FFEM) pictures. The �(T)-curve is shaped <strong>an</strong>d runs<br />

through a maximum at the phase inversion temperature PIT, where the<br />

microstructure is found to be bicontinuous. At temperatures below <strong>an</strong>d<br />

above the three phase region the optimal microstructure consists of<br />

spherical oil-in-water (o/w) <strong>an</strong>d water-in-oil (w/o) droplets, respectively.<br />

Fig. 2 shows the variation of the length scale � of the microstructure<br />

as a function of temperature. The measurements<br />

were are performed at a composition where the structures<br />

are maximally swollen maximal with water, oil or both, i.e.<br />

~<br />

at the emulsifi cation failure boundaries or point �, respectively<br />

[31]. Starting at low temperatures the microstructure<br />

consists of spherical oil-in-water (o/w) droplets.<br />

The FFEM picture [47] was taken at T = 26.1°C (by cooling<br />

microemulsion rapidly (>10000 K/s) to liquid nitrogen<br />

temperature T = -196°C) <strong>an</strong>d yields a me<strong>an</strong> radius<br />

= � = 12 ± 5 nm, which is in almost qu<strong>an</strong>titative<br />

agreement with the radius determined by SANS. With increasing<br />

temperature, the length scale increases in size<br />

<strong>an</strong>d runs through a maximum at the phase inversion temperature<br />

(T=32.6 °C). The bicontinuity of the structure is<br />

nicely confi rmed by the FFEM-picture [48] which shows<br />

water- <strong>an</strong>d oil-rich domains that are mutually intertwined<br />

in a sponge-like fashion. The decoration of the oil domains<br />

stems from the shadowing of the fractured surfaces with<br />

t<strong>an</strong>talum (Ta) -tungsten (W). By increasing the temperature<br />

further the length scale of the microstructure decreases.<br />

The FFEM picture [47] taken at T = 36.3°C shows that water<br />

droplets in the continuous oil phase are formed.<br />

The trend observed with increasing temperature from oil-inwater<br />

(o/w) to water-in-oil (w/o) structures via the bicontinuous<br />

structure is due to the gradually ch<strong>an</strong>ge of the<br />

curvature of the amphiphilic fi lm. At low temperatures the<br />

size of the surfact<strong>an</strong>t head group is larger th<strong>an</strong> that of the


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

hydrophobic chain leading to a curvature of the amphiphilic<br />

fi lm around the oil. With increasing temperature, the size<br />

of the surfact<strong>an</strong>t head group shrinks due to weakening of<br />

hydrogen bonds, whereas the size of the hydrophobic chain<br />

increases due to increasing number of chain conformations<br />

<strong>an</strong>d the increasing penetration of oil molecules. These<br />

trends lead to a gradually ch<strong>an</strong>ge of the curvature of the<br />

amphiphilic fi lm from oil-in-water to water-in-oil structures.<br />

It should be noted that temperature is not the sole parameter<br />

on which the curvature of the amphiphilic fi lm depends.<br />

Other parameters are pressure, salt <strong>an</strong>d co-surfact<strong>an</strong>t concentration.<br />

For the application of microemulsions <strong>an</strong> estimation of the<br />

length scales might be of interest. Following De Gennes<br />

<strong>an</strong>d Taupin [49] the diameter of a water or oil domain in<br />

the symmetrical bicontinuous phase c<strong>an</strong> be estimated by<br />

≈15Å / �. The radius of the spherical droplets c<strong>an</strong> be calculated<br />

by r ≈ 30Å (wi +�)/�, with wi being the weight fraction<br />

of the solubilised water or oil, respectively. A more refi<br />

ned model taking into account the monomeric solubility of<br />

the surfact<strong>an</strong>t in oil <strong>an</strong>d water as well as the polydispersity<br />

of the droplets leads to radii [50] hollow symbols in fi g. 2)<br />

which are in qu<strong>an</strong>titative agreement with the radii determined<br />

by SANS (fi lled symbols in fi g. 2) [31].<br />

In conclusion, by knowing the variation of the curvature<br />

with the appropriate tuning parameter the desired shape<br />

<strong>an</strong>d length scale of the structure c<strong>an</strong> be adjusted. The maximum<br />

length scale of the structure is observed at the PIT,<br />

where the minimum in the water/oil interfacial tension enables<br />

the optimal solubilisation of water <strong>an</strong>d oil, i.e. with the<br />

minimum amount of surfact<strong>an</strong>t ~ � .<br />

3. APPLICATIONS<br />

As already mentioned microemulsion systems are used in<br />

certain industrial fi elds, but there are also potential applications<br />

not yet established. In the following, the striking features<br />

of microemulsions will be exploited in three different<br />

applications.<br />

3.1 SMART REACTION MEDIA<br />

In the last 10 years much effort has been devoted to the<br />

utilization of microemulsions as reaction media [35]. N<strong>an</strong>oparticle<br />

designing [39,51,52], polymerizations [37,38,53,54],<br />

enzymatic reactions [55] <strong>an</strong>d org<strong>an</strong>ic synthetic tr<strong>an</strong>sformations<br />

[56] are suitable applications of microemulsions. The<br />

latter lie at the heart of the production ~ of fi ne chemicals,<br />

pharmaceuticals <strong>an</strong>d other valuable products from readily<br />

available <strong>an</strong>d cheap starting materials. However, reagent incompatibility<br />

is frequently encountered in org<strong>an</strong>ic reactions<br />

(i.e. inorg<strong>an</strong>ic salts <strong>an</strong>d org<strong>an</strong>icsubstrate). To solve this<br />

problem it is a current practice to choose solvents such as<br />

DMSO (dimethyl sulfoxide) <strong>an</strong>d DMF (dimethyl formamide),<br />

offering the possibility of solubilising both the org<strong>an</strong>ic <strong>an</strong>d<br />

the inorg<strong>an</strong>ic compound. However, they are expensive, toxic<br />

<strong>an</strong>d have a high boiling point, which makes them diffi cult<br />

to remove after the reaction is completed. As <strong>an</strong> alternative<br />

approach, the react<strong>an</strong>ts c<strong>an</strong> be dissolved in two immiscible<br />

solvents, whose contact area is increased by either intensive<br />

mech<strong>an</strong>ical mixing or using a phase tr<strong>an</strong>sfer agent (PTA) [57,58].<br />

Because microemulsions have the ability to dissolve both<br />

water- <strong>an</strong>d oil-soluble compounds, they are the most promising<br />

reaction media for org<strong>an</strong>ic reactions with reagent<br />

incompatibility. Within these n<strong>an</strong>o-structured mixtures the<br />

org<strong>an</strong>ic reaction c<strong>an</strong> take place at the large oil/water interface.<br />

Up to now a number of org<strong>an</strong>ic reactions show enh<strong>an</strong>ced<br />

reaction rates in microemulsions [59-61]. In the following it<br />

will be shown that the epoxidation of vitamin K3 (V-K3) by alkaline<br />

hydrogen peroxide (OOH —<br />

) is dramatically enh<strong>an</strong>ced<br />

if a non-ionic microemulsion is used as reaction media [4].<br />

Figure 3: Reaction scheme for the epoxidation of vitamin K3. (A) Deprotonation<br />

of H2O2 by NaOH in the aqueous domains determines the<br />

concentration of the reactive species OOH ¯. (B) Reaction between the<br />

oil soluble substrate tr<strong>an</strong>s-chalkone <strong>an</strong>d OOH ¯ to the epoxide.<br />

The reaction scheme of the epoxidation of V-K3 to the epoxide<br />

is shown in fi g. 3. As c<strong>an</strong> be seen in fi g. 3 (A), deprotonation<br />

of H2O2 by NaOH in the aqueous phase determines<br />

the concentration of the reactive species OOH —<br />

. The subsequent<br />

reaction (B) between the substrate vitamin K3 <strong>an</strong>d<br />

OOH —<br />

ASPEKTE<br />

to the epoxide takes place at the oil/water interface<br />

within the microemulsion, illustrated by the schematic representation<br />

shown in fi g. 4 within the fi shtail.<br />

The sample sp<strong>an</strong>ning connectivity of both water- <strong>an</strong>d oil-domains<br />

suggests performing the epoxidation reaction in the<br />

bicontinuous structure which c<strong>an</strong> be observed at the phase<br />

~<br />

inversion temperature near point X (see fi gs. 1 <strong>an</strong>d 2). In order<br />

to assure that the microemulsion is in the one phase state<br />

the phase behaviour of the microemulsion containing the<br />

react<strong>an</strong>ts has to be stu<strong>die</strong>d at fi rst. Because of the good solubility<br />

of vitamin K3 (V-K3) in toluene the microemulsion system<br />

H2O/NaOH/H2O2 – toluene/V-K3 – C10E8 was chosen<br />

as reaction media. The phase behaviour of the react<strong>an</strong>t-free<br />

systems was characterised in detail before [62].<br />

Figure 4: T(�)-section through the phase prism of the system H2O/NaOH/<br />

H2O2 – toluene/V-K3 – C10E8 at a mass fraction of oil in the water/oil mixture<br />

of � = 0.4120. The aqueous phase contains c(H2O2) = 0.36 M <strong>an</strong>d c(NaOH)<br />

= 0.06 M, the oil phase c(V-K3) = 0.36 M. The phase boundaries resemble<br />

the shape of a fi shtail (the extended lamellar (L�) phase is omitted). The<br />

reaction is performed within the one phase region at the composition<br />

<strong>an</strong>d temperature designated by the star. The schematic representation<br />

shown in the fi shtail illustrates the way the reaction takes place at the<br />

interfacial surfact<strong>an</strong>t fi lm of the bicontinuous structured microemulsion.<br />

166


ASPEKTE<br />

Figure 4 shows the T(�) section through the phase prism of<br />

the pseudo-ternary system H2O/NaOH/H2O2 – toluene/V-K3 –<br />

C10E8 at a const<strong>an</strong>t mass fraction of oil in the water/oil mixture<br />

of � = 0.4120. The concentrations of H2O2 <strong>an</strong>d NaOH<br />

with respect to the water phase <strong>an</strong>d vitamin K3 with respect<br />

to the oil phase are c(H2O2) = 0.36 M, c(NaOH) = 0.06 M <strong>an</strong>d<br />

c(V-K3) = 0.36 M, respectively. The phase diagram shows the<br />

typical phase behaviour of nonionic microemulsions with a<br />

point � at � = 0.12 <strong>an</strong>d T = 22.7 °C <strong>an</strong>d a pronounced lamellar<br />

phase area (L�), evolving at slightly higher mass fractions<br />

of surfact<strong>an</strong>t (omitted in fi g. 4) [4]. The reaction was performed<br />

in the microemulsion <strong>an</strong>d for comparison in the heterogeneous<br />

two-phase system H2O/NaOH/H2O2 – toluene/<br />

V-K3 without the surfact<strong>an</strong>t C10E8. The composition of the<br />

miroemulsion is indicated by the star in fi g. 4 (� = 0.15 <strong>an</strong>d<br />

T = 22.7 °C). While the tr<strong>an</strong>sformation of V-K3 to the epoxide<br />

proceeds sluggishly in the two-phase system, it was too<br />

fast to be monitored by GC in the microemulsion. However,<br />

because the colour ch<strong>an</strong>ges from the yellow vitamin K3 to<br />

the colourless epoxide, the conversion c<strong>an</strong> be monitored by<br />

UV/Vis measurements, following the tr<strong>an</strong>smitt<strong>an</strong>ce of the<br />

incident beam at �=415 nm.<br />

Figure 5: Reaction profi les for the tr<strong>an</strong>sformation of Vitamin-K3 to<br />

the epoxide measured in the heterogeneous two phase system <strong>an</strong>d<br />

in the microemulsion H2O/NaOH/H2O2 – toluene/V-K3 – C10E8 at<br />

�=0.4120. In both systems ctoluene(V-K3) = 0.15 M, cH2O(NaOH) = 0.06 M,<br />

cH2O(H2O2) = 0.36 M <strong>an</strong>d T = 22.7 °C. While in the two-phase system the<br />

tr<strong>an</strong>sformation of Vitamin-K3 c<strong>an</strong> be measured by GC (epoxide / epoxide�<br />

(t)), in the microemulsion, UV-VIS spectroscopy has to be used<br />

to monitor the epoxidation of Vitamin-K3 (T / T� (t)).<br />

The reactions profi les are shown in fi gure 5. In case of the<br />

microemulsion system the tr<strong>an</strong>smitt<strong>an</strong>ce normalized onto<br />

the tr<strong>an</strong>smitt<strong>an</strong>ce at qu<strong>an</strong>titative tr<strong>an</strong>sformation (axis T / T � )<br />

is plotted as function of time. In the two phase system the<br />

tr<strong>an</strong>sformation of V-K3 is given by epoxide / epoxide � , i.e.<br />

the normalized yield of the epoxide. As one c<strong>an</strong> see in fi g.<br />

5 the reaction is extremely fast in the bicontinuous microemulsion.<br />

The reaction is qu<strong>an</strong>titative after t = 5 min. As a<br />

measure for the rate of the reaction time we fi tted <strong>an</strong> exponential<br />

function to the data resulting in a time const<strong>an</strong>t<br />

of � =1.4 min. In the two-phase system without surfact<strong>an</strong>t,<br />

however, the conversion to the product proceeds sluggishly.<br />

The conversion of V-K3 to the epoxide is not qu<strong>an</strong>titative<br />

167<br />

~<br />

~<br />

~<br />

after t = 180 min (� = 57 min). Thus, the corresponding reaction<br />

rate in the microemulsion is a factor of 35 faster th<strong>an</strong><br />

in the heterogeneous two-phase system.<br />

This enormous acceleration of the reaction rate c<strong>an</strong> be attributed<br />

mainly to the large increase of the specifi c interfacial<br />

area S/V. While within the two-phase system only a specifi c<br />

interfacial area of up to several hundred cm 2 /mL c<strong>an</strong> be<br />

achieved even with intensive mech<strong>an</strong>ical mixing, the n<strong>an</strong>ostructured<br />

microemulsion provides a very large specifi c interfacial<br />

area of in this case S/V=74 m 2 /mL [4]. This result is of<br />

course of practical interest for org<strong>an</strong>ic synthesis where the<br />

reagent incompatibility is frequently encountered.<br />

3.2 DEGREASING OF ANIMAL SKINS<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 8. JAHRGANG · 6/2006<br />

Microemulsions are frequently used in washing processes.<br />

It is found that due to the ultra-low interfacial tensions (see<br />

fi g. 1) the removal of contamin<strong>an</strong>ts from solid surfaces or<br />

tissue capillaries is signifi c<strong>an</strong>tly improved by microemulsion<br />

systems [41,42]. Therefore microemulsions are also potential<br />

c<strong>an</strong>didates for <strong>an</strong> effi cient <strong>an</strong>d environmental-friendly<br />

degreasing of <strong>an</strong>imal skins, which is <strong>an</strong> import<strong>an</strong>t step in<br />

leather making. Figure 6 schematically shows that degreasing,<br />

t<strong>an</strong>ning, colouring <strong>an</strong>d greasing turns <strong>an</strong>imal skins<br />

into leather. Thereby the degreasing of the <strong>an</strong>imal skins<br />

lays the base for the following processes. Only a thorough<br />

degreasing of <strong>an</strong>imal skins enables <strong>an</strong> even distribution of<br />

perform<strong>an</strong>ce chemicals. After the step of chrome t<strong>an</strong>ning,<br />

the wet blue, i.e. a durable intermediate is obtained. Further<br />

imported steps towards a fl exible <strong>an</strong>d soft leather are the<br />

colouring <strong>an</strong>d re-greasing of the t<strong>an</strong>ned skin.<br />

Figure 6: Survey of some of the most import<strong>an</strong>t steps involved in the<br />

process of leather making. A good degreasing of the <strong>an</strong>imal skins -<br />

which is one of the fi rst steps in the leather making process - leads to<br />

<strong>an</strong> equal distribution of the perform<strong>an</strong>ce chemicals on the <strong>an</strong>imal skin.<br />

Therewith a uniform t<strong>an</strong>ning <strong>an</strong>d colouring of the skin is possible. One<br />

of the last steps is the re-greasing of the t<strong>an</strong>ned <strong>an</strong>d coloured skin,<br />

which leads to a fl exible <strong>an</strong>d soft leather.<br />

There are two state of the art techniques used in degreasing<br />

<strong>an</strong>imal skins: degreasing with the help of solvents or<br />

using emulsifi ers. The fi rst technique is environmentally<br />

hazardous <strong>an</strong>d therefore b<strong>an</strong>ned in most countries. Using<br />

emulsifi ers has proven to degrease the <strong>an</strong>imal skins in a<br />

more environmentally friendly fashion. Because of their<br />

weak interaction with the leather fi bre nonionic surfact<strong>an</strong>ts<br />

are particularly suited as emulsifi ers. During the last decades<br />

nonionic surfact<strong>an</strong>ts of the type alkyl phenol ethoxylates<br />

(APEs) has been used frequently <strong>an</strong>d led to satisfactory<br />

degreasing results both for cost <strong>an</strong>d perform<strong>an</strong>ce reasons.<br />

Due to the assumed toxicity of the degradation products of<br />

APEs, the use of this type of surfact<strong>an</strong>t has become incre-


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

asingly questionable. A lot of effort has been undertaken to<br />

fi nd alternatives for APEs [63]. However, up to the beginning<br />

of our stu<strong>die</strong>s all alternatives did not reach the outst<strong>an</strong>ding<br />

perform<strong>an</strong>ce of APEs.<br />

For years it has been known that water-based degreasing<br />

with emulsifi ers takes place in a four step process: At fi rst<br />

the surfact<strong>an</strong>t penetrates into the pelt, where it dissolves<br />

the grease <strong>an</strong>d tr<strong>an</strong>sports it to the surface of the skin. Finally<br />

a kinetically stabilised emulsion is formed which tr<strong>an</strong>sports<br />

the grease into the effl uent. However, the physico-chemical<br />

principles of this process are not known [64]. In order<br />

to develop <strong>an</strong> effi cient degreasing agent with comparable<br />

or even better perform<strong>an</strong>ce th<strong>an</strong> the APEs the mech<strong>an</strong>ism<br />

of degreasing was stu<strong>die</strong>d in cooperation with the BASF<br />

Comp<strong>an</strong>y.<br />

Because of the close correlation between the phase behaviour<br />

<strong>an</strong>d the water/oil interfacial tension which runs through<br />

a minimum at the phase inversion temperature (see fi g. 1)<br />

where the cle<strong>an</strong>ing capacity has proven to reach a maximum,<br />

the study started with the characterization of the phase<br />

behaviour. The effi ciency to solubilise grease in water<br />

was determined for a series of different technical, eco-friendly<br />

non-ionic surfact<strong>an</strong>t performing vertical T (�)-sections<br />

through the phase prism of the system H2O/NaCl – grease<br />

– non-ionic surfact<strong>an</strong>t at const<strong>an</strong>t grease/water-ratio [7].<br />

From these measurements the most effi cient surfact<strong>an</strong>ts<br />

have been identifi ed as the promising c<strong>an</strong>didates for <strong>an</strong> effi<br />

cient decreasing of the <strong>an</strong>imal skin. These surfact<strong>an</strong>ts are<br />

then used to degrease <strong>an</strong>imal skins in washing drums at the<br />

water workshop of the BASF Comp<strong>an</strong>y (see fi g. 7).<br />

Figure 7: Photograph of a typical washing drum fi lled with <strong>an</strong>imal skins<br />

used in the water workshop of the BASF Comp<strong>an</strong>y.<br />

In order to avoid the destruction of the collagen-structure,<br />

the water-based degreasing of <strong>an</strong>imal skins is performed traditionally<br />

at a temperature of T ≈ 30°C. At fi rst the depickled<br />

skins are washed using a concentrated solution containing<br />

the surfact<strong>an</strong>t <strong>an</strong>d large amounts of salt. After about half <strong>an</strong><br />

ASPEKTE<br />

hour this concentrated washing solution is diluted by adding<br />

water. In the third step of the degreasing process the solution<br />

is drained before the <strong>an</strong>imal skins are washed again<br />

using a diluted water/surfact<strong>an</strong>t solution.<br />

The capacity of the pre-characterized emulsifi ers in the decreasing<br />

of <strong>an</strong>imal skins was stu<strong>die</strong>d by taking samples of the<br />

washing solution from each step of the process. The phase<br />

behaviour of the solutions was then stu<strong>die</strong>d as function<br />

of temperature under normal <strong>an</strong>d polarized light. Interestingly,<br />

it was observed that the concentrated washing solution<br />

is within the three phase state at T = 37 °C, i.e. near<br />

the washing temperature. The three phases which are observed<br />

are a lower water-rich phase, <strong>an</strong> upper grease-rich<br />

phase <strong>an</strong>d a middle surfact<strong>an</strong>t-rich microemulsion phase<br />

(lower photograph on the left h<strong>an</strong>d side of fi g. 8). For the<br />

diluted washing solution, however, the three phase state<br />

is detected at elevated temperatures of T = 60 °C (upper<br />

photograph on the left h<strong>an</strong>d side of fi g. 8).<br />

Figure 8: Right: Schematic representation of the phase behaviour of the<br />

washing solution during the degreasing process. Diluting the concentrated<br />

washing solution by adding water, i.e. decreasing the weight<br />

fraction of salt � in the water/salt mixture, shifts the phase behaviour<br />

of the water/salt – grease – technical nonionic surfact<strong>an</strong>t system to<br />

higher temperatures. Left: Photographs of test tubes containing samples<br />

of the concentrated (bottom) <strong>an</strong>d diluted (top) washing solution. In<br />

the concentrated solution the three phase state is observed near the<br />

washing temperature, while it is found at elevated temperatures in the<br />

diluted solution.<br />

The variation of the phase behaviour of the washing solution<br />

during the degreasing process is shown schematically on<br />

the right h<strong>an</strong>d side of fi g. 8. As c<strong>an</strong> be seen, the three phase<br />

region of the concentrated washing solution is located only<br />

slightly above the washing temperature. At this temperature<br />

the interfacial tension between water <strong>an</strong>d grease is ultra-low<br />

which enables a thorough removal of the grease from the <strong>an</strong>imal<br />

skin [41]. When the concentrated washing solution is diluted<br />

by adding water, the weight fraction of salt � in the water/<br />

salt mixture is decreased. Therefore the phase behaviour of<br />

the system water/salt – grease – technical nonionic surfact<strong>an</strong>t<br />

shifts to higher temperatures [65], i.e. the three phase<br />

region of the diluted washing solution is located around T =<br />

60 °C. At the washing temperature, however, a grease-inwater<br />

microemulsion coexists with <strong>an</strong> excess grease phase<br />

(2). Shearing this solution in the washing drum leads to the<br />

formation of a kinetically stabilized grease-in-water macroemulsion,<br />

which prevents the re-deposition of the grease<br />

onto the skin <strong>an</strong>d tr<strong>an</strong>sports the grease into the effl uent.<br />

168


ASPEKTE<br />

Figure 9: Schematic representation of the four step mech<strong>an</strong>ism of the<br />

water-based degreasing of <strong>an</strong>imal skins: 1. Penetration of the surfact<strong>an</strong>t<br />

into the skin; 2. Dissolving the grease by forming a microemulsion<br />

phase; 3. Tr<strong>an</strong>sport of the grease to the surface of the skin <strong>an</strong>d 4. Conversion<br />

of the microemulsion into a macroemulsion – therewith the<br />

grease drains away with the effl uent.<br />

From these results a four step mech<strong>an</strong>ism has been deduced<br />

which contains the physico-chemical principles of<br />

the water-based degreasing process [6]. This mech<strong>an</strong>ism is<br />

schematically depicted in fi g. 9. The fi rst step is the penetration<br />

of the surfact<strong>an</strong>t into the skin. In the second step the<br />

grease is solubilised in a microemulsion phase using the ultra-low<br />

interfacial tensions existing in the three phase state.<br />

After the tr<strong>an</strong>sport of the grease to the surface of the skin<br />

the dilution of the washing solution leads to a conversion of<br />

the microemuslion into a kinetically stabilized macroemulsion.<br />

So the grease drains away with the effl uent. Knowing the<br />

physico-chemical principles of the water-based degreasing<br />

process the development of a novel degreasing agent with<br />

optimized properties was feasible [6].<br />

3.3 NANO-FOAM PRODUCTION<br />

Foamed materials are of broad interest for m<strong>an</strong>y applications<br />

like heat insulation, membr<strong>an</strong>es <strong>an</strong>d sound absorption. State<br />

of the art foams possess number densities of 10 6 cm -3 <strong>an</strong>d<br />

cell diameters in the order of 100 µm [66]. Up to now there<br />

are three different ways to produce thermoplastic foams.<br />

The most common process utilises the homogenous nucleation<br />

of the blowing agent [66]. In the second approach the<br />

blowing agent nucleates heterogeneous on a solid nucleation<br />

agent [67]. In the third process the blowing agent is distributed<br />

liquefi ed in the form of emulsion droplets [68]. All these<br />

procedures are limited by a low bubble number density <strong>an</strong>d<br />

cell diameters in the r<strong>an</strong>ge of several µm.<br />

The improvement of these foams towards higher number<br />

densities of bubbles <strong>an</strong>d smaller bubble sizes are the subject<br />

of current research [69-71]. Such n<strong>an</strong>o-foams are expected<br />

to be good thermal insulators since the heat tr<strong>an</strong>sfer<br />

169<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 8. JAHRGANG · 6/2006<br />

is reduced dramatically when the pore-size is smaller th<strong>an</strong><br />

the me<strong>an</strong> free path length (~ 50 nm) of the gas molecules<br />

(Knudsen effect). Until now such n<strong>an</strong>o-foams c<strong>an</strong> only<br />

be produced by <strong>an</strong> elaborate sol-gel process yielding n<strong>an</strong>ostructured,<br />

but expensive aerogels.<br />

Because microemulsions form adjustable droplet-like structures<br />

in the n<strong>an</strong>o-meter r<strong>an</strong>ge with number densities up to<br />

10 19 cm -3 (see fi g. 2), they c<strong>an</strong> be used to improve this situation,<br />

i.e. to produce low-cost, n<strong>an</strong>o-structured polymer<br />

foams. Thus, we recently proposed the Principle Of Supercritical<br />

Microemulsion Exp<strong>an</strong>sion, POSME, which uses supercritical<br />

microemulsions as starting material for the production<br />

of n<strong>an</strong>o-foams [8].<br />

Figure 10: Schematic representation of the Principle of Supercritical<br />

Microemulsion Exp<strong>an</strong>sion (POSME). In the fi rst step, water <strong>an</strong>d surfact<strong>an</strong>t<br />

form a micellar solution which coexists with the subcritical gas<br />

phase. In the second step the gas is compressed up to p>Pc at a temperature<br />

above the critical temperature of the gas (t>Tc). Using <strong>an</strong> appropriate<br />

surfact<strong>an</strong>t the supercritical gas swells the micelles forming<br />

a microemulsion. In the last step the mixture is decompressed so that<br />

each swollen micelle tr<strong>an</strong>sforms gradually into a foam bubble.<br />

The procedure is schematically illustrated in fi gure 10. In<br />

the fi rst step a water/monomer mixture <strong>an</strong>d a suitable surfact<strong>an</strong>t<br />

forms a micellar solution which coexists with a subcritical<br />

gas phase. In the second step the gas which acts<br />

as a blowing agent is compressed. Accordingly the density<br />

of the blowing agent increases <strong>an</strong>d approaches that of its<br />

liquid state. Having chosen <strong>an</strong> appropriate surfact<strong>an</strong>t the<br />

blowing agent c<strong>an</strong> be solubilised, i.e. a thermodynamically<br />

stable blowing agent in water microemulsion is formed.<br />

For the formation of the foam, the polymerization of the<br />

monomers will be initiated, <strong>an</strong>d the mixture will be exp<strong>an</strong>ded<br />

in the last step. Having depressurized the microemulsion<br />

at or above the critical temperature Tc of the blowing<br />

agent each microemulsion droplet acts as pool of blowing<br />

agent, whose density ch<strong>an</strong>ges gently from the liquid-like to<br />

a gas-like state <strong>an</strong>d each microemulsion droplet tr<strong>an</strong>sforms<br />

gradually into a foam bubble. Thus, performing the exp<strong>an</strong>sion<br />

at super- instead at subcritical temperatures avoids the<br />

nucleation step for the tr<strong>an</strong>sition from the liquid to the gas<br />

state, which would result in a statistical volume exp<strong>an</strong>sion<br />

of single micelles destroying the underlying microemulsion<br />

microstructure.<br />

The blowing agent of choice is, because of its low costs,<br />

non fl ammability <strong>an</strong>d environmental friendliness [72], carbon<br />

dioxide (Tc = 30.98°C). As noted above it is clear that <strong>an</strong><br />

effective realization of POSME needs the formulation of a


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

supercritical (sc) CO2 microemulsion <strong>an</strong>d therefore the characterization<br />

of their phase behaviour at supercritical conditions,<br />

i.e. at pressures above pc = 71 bar. Figure 11, left<br />

shows the newly developed high pressure variable volume<br />

view cell. The main component of this setup is the sapphire<br />

cylinder that facilitates <strong>an</strong> optical investigation of the whole<br />

sample. Pressures up to p = 500 bar c<strong>an</strong> be generated by turning<br />

a piston down into the sapphire cylinder, while temperatures<br />

between 0 < T < 100 °C c<strong>an</strong> be adjusted placing the<br />

pressure cell in a thermostated water bath.<br />

Figure 11: Left: Variable volume view cell which allows the study of the<br />

phase behaviour at pressures up to 500 bar <strong>an</strong>d temperatures between<br />

0° <strong>an</strong>d 100°C. The central part of this high pressure cell consists of a<br />

sapphire cylinder, with which the phases c<strong>an</strong> be distinguished by their<br />

optical appear<strong>an</strong>ce. Right: T (�) - section through the phase prism of<br />

the system water/NaCl – scCO2 – Lutensol ® XL70 at � = 0.46, � = 0.05<br />

<strong>an</strong>d p = 220 bar. The phase inversion from a CO2-in-water to a waterin-CO2<br />

microemulsion via a bicontinuous CO2 microemulsion has been<br />

obtained for the fi rst time.<br />

In order to formulate a supercritical CO2 microemulsion the<br />

system stu<strong>die</strong>d was simplifi ed by omitting the addition of<br />

monomers to the aqueous phase. The well-known pseudo<br />

ternary system H2O/NaCl – prop<strong>an</strong>e – C12E6 [73] was chosen<br />

as starting point replacing the sub-critical prop<strong>an</strong>e <strong>an</strong>d<br />

the expensive mono-disperse surfact<strong>an</strong>t C12E6 by the supercritical<br />

CO2 <strong>an</strong>d the technical surfact<strong>an</strong>t Lutensol ® XL 70<br />

(BASF, Ludwigshafen, Germ<strong>an</strong>y) stepwise. Figure 11, right<br />

shows the obtained T(�) – section through the phase prism<br />

of the system H2O/NaCl – CO2 – Lutensol ® XL70 at � = 0.46,<br />

� = 0.05 (mass fraction of NaCl in the H2O/NaCl mixture)<br />

<strong>an</strong>d a const<strong>an</strong>t pressure of p = 220 bar. As c<strong>an</strong> be seen the<br />

qualitative shape of the phase boundaries resembles the<br />

phase behaviour of nonionic microemulsions. The photograph<br />

shows the sample within the three phase state. The<br />

strong scattering of a laser beam passing through the middle<br />

phase indicating it is micro-structured. Thus, for the fi rst<br />

time supercritical CO2 microemulsions showing the typical<br />

phase inversion from a CO2-in-water to a water-in-CO2 microemulsion<br />

via a bicontinuous microstructure have been<br />

formulated. However, the solubilisation of supercritical CO2<br />

in water <strong>an</strong>d vice versa is rather ineffi cient (46 wt% of Lutensol<br />

® XL70 are needed to formulate a one phase microemulsion).<br />

The next steps for a technical realization of POSME are to<br />

fi nd surfact<strong>an</strong>ts that solubilise supercritical CO2 more ef-<br />

fi ciently. Potential c<strong>an</strong>didates that improve the interaction<br />

of supercritical CO2 with the interfacial interface <strong>an</strong>d thereby<br />

increase the effi ciency are hydrocarbon surfact<strong>an</strong>ts with<br />

br<strong>an</strong>ched alkyl chains <strong>an</strong>d fl uorinated surfact<strong>an</strong>ts [74]. Furthermore<br />

monomers or pre-polymers have to be added to<br />

the water phase to fi x the resulting foams.<br />

4. CONCLUSION<br />

The large variety of applications as well as the steadily increasing<br />

number of papers <strong>an</strong>d patents on microemulsions<br />

already show their signifi c<strong>an</strong>ce for m<strong>an</strong>y br<strong>an</strong>ches of<br />

chemistry <strong>an</strong>d suggest that microemulsions will become<br />

even more signifi c<strong>an</strong>t in the future. I hope to have given<br />

<strong>an</strong> insight into how the properties of microemulsions c<strong>an</strong><br />

be favourably used in different kinds of applications. Thus,<br />

it has been shown that the large internal water/oil interface<br />

of bicontinuous microemulsions c<strong>an</strong> be used to dramatically<br />

enh<strong>an</strong>ce epoxidation rates [4]. Knowing the correlation between<br />

the interfacial tensions <strong>an</strong>d the phase behaviour of<br />

microemulsions the physico-chemical principles of the water-based<br />

degreasing process were discovered <strong>an</strong>d a novel<br />

degreasing agent has been developed [5-7]. Last but not<br />

least the large number density of aggregates in droplet microemulsions<br />

led to the proposal of the Principle Of Supercritical<br />

Microemulsion Exp<strong>an</strong>sion, POSME, which uses supercritical<br />

- microemulsions as starting material for the production<br />

of n<strong>an</strong>o-foams [8].<br />

ACKNOWLEDGEMENT<br />

The author wishes to th<strong>an</strong>k Prof. Strey for his continuous<br />

support in all aspects both fi n<strong>an</strong>cial <strong>an</strong>d professional. His<br />

thoughts <strong>an</strong>d suggestions have been of great value. During<br />

the last 20 years of joint research <strong>an</strong>d deep discussion a close<br />

friendship has evolved. The author also th<strong>an</strong>ks S. Engelskirchen,<br />

L. Kramer, M. Schw<strong>an</strong> <strong>an</strong>d T. Wielpütz who worked<br />

on the different topics, G. Scherr <strong>an</strong>d his co-workers from<br />

the BASF Comp<strong>an</strong>y as well as Prof. A. Berkessel <strong>an</strong>d F.<br />

Schmidt from the Institute of Org<strong>an</strong>ic Chemistry (University<br />

of Cologne) for the productive cooperation. Parts of this work<br />

were supported by the BASF Comp<strong>an</strong>y as well as the EU<br />

through the Network of Excellence SoftComp (Soft Matter<br />

Composites – <strong>an</strong> approach to n<strong>an</strong>oscale functional materials)<br />

of the Sixth Framework Programme (FP6).<br />

REFERENCES<br />

ASPEKTE<br />

[1] J. H. Schulm<strong>an</strong> <strong>an</strong>d T. P. Hoar, Nature 152, 102 (1943).<br />

[2] P. A. Winsor, Solvent Properties of amphiphilic compounds.<br />

(Butherworth & Co., Ltd., London, 1954).<br />

[3] J. H. Schulm<strong>an</strong>, W. Stoeckenius, <strong>an</strong>d L. M. Prince, J.<br />

Phys. Chem. 63, 1677 (1959).<br />

[4] T. Wielpütz, T. Sottm<strong>an</strong>n, R. Strey, F. Schmidt, <strong>an</strong>d A.<br />

Berkessel, Chem.-Eur. J. (29) (2006).<br />

[5] G. R. Pabst, P. Lamalle, R. Boehn, G. Oetter, R. Erhardt,<br />

R. Strey, T. Sottm<strong>an</strong>n, <strong>an</strong>d S. Engelskirchen, Journal<br />

of the Americ<strong>an</strong> Leather Chemists Association 99 (4),<br />

151 (2004).<br />

170


ASPEKTE<br />

[6] G. R. Pabst, P. Lamalle, T. Füngerlings, G. Oetter, R.<br />

Erhardt, G. Scherr, R. Strey, T. Sottm<strong>an</strong>n, <strong>an</strong>d S. Engelskirchen,<br />

PCT Patent No. WO 2004/063396 A1 (2004).<br />

[7] S. Engelskirchen, Die physiko-chemischen Grundlagen<br />

zur wässrigen Entfettung <strong>von</strong> Tierhäuten. (Cuvillier<br />

Verlag Göttingen, 2005).<br />

[8] M. Schw<strong>an</strong>, T. Sottm<strong>an</strong>n, <strong>an</strong>d R. Strey, PCT Patent No.<br />

WO 2004058386 A2 (2004).<br />

[9] M. K. Sharma <strong>an</strong>d D. O. Shah, in Macro- <strong>an</strong>d microemulsions<br />

theory <strong>an</strong>d applications, edited by D. O. Shah<br />

(Americ<strong>an</strong> Chemical Society, Washington, D.C., 1985),<br />

Vol. 272, pp. 149.<br />

[10] K. Shinoda, in Solvent properties of surfact<strong>an</strong>t solutions,<br />

edited by K. Shinoda (Marcel Dekker, 1967), Vol. 2,<br />

pp. 27.<br />

[11] M. Kahlweit <strong>an</strong>d R. Strey, Angew. Chem. Int. Ed. 24,<br />

654 (1985).<br />

[12] A. M. Bellocq, J. Biais, B. Clin, A. Gelot, P. Lal<strong>an</strong>ne, <strong>an</strong>d<br />

B. Lem<strong>an</strong>ceau, J. Colloid Interface Sci. 74, 311 (1980).<br />

[13] D. L<strong>an</strong>gevin, Mol. Cryst. Liq. Cryst. 138, 259 (1986).<br />

[14] H. F. Eicke, in Mikroemulsions, edited by I. D. Robb<br />

(Plenum Press, New York, 1982), pp. 17.<br />

[15] M. Kahlweit <strong>an</strong>d R. Strey, J. Phys. Chem. 92, 1557<br />

(1988).<br />

[16] M. Kahlweit, R. Strey, P. Firm<strong>an</strong>, D. Haase, J. Jen, <strong>an</strong>d<br />

R. Schomäcker, L<strong>an</strong>gmuir 4, 499 (1988).<br />

[17] M. H. G. M. Penders <strong>an</strong>d R. Strey, J. Phys. Chem. 99,<br />

10313 (1995).<br />

[18] K.-V. Schubert <strong>an</strong>d E. W. Kaler, Ber. Bunsenges. Phys.<br />

Chem. 100, 190 (1996).<br />

[19] H. N. W. Lekkerkerker, W. K. Kegel, <strong>an</strong>d O. J.Th.G.,<br />

Ber. Bunsenges. Phys. Chem. 100, 206 (1996).<br />

[20] R. Aveyard, B. P. Binks, S. Clark, <strong>an</strong>d J. Mead, J. CHEM.<br />

SOC. FARADAY TRANS. 82, 125 (1986).<br />

[21] D. L<strong>an</strong>gevin, in Structure <strong>an</strong>d dynamics of strongly<br />

interacting colloids <strong>an</strong>d supramolecular aggregates in<br />

solutions, edited by S. H. Chen, J. S. Hu<strong>an</strong>g, <strong>an</strong>d P.<br />

Tartaglia (Kluwer Academic, Dordrecht, 1992), pp. 325.<br />

[22] T. Sottm<strong>an</strong>n <strong>an</strong>d R. Strey, J. Chem. Phys. 106, 8606<br />

(1997).<br />

[23] K. Shinoda <strong>an</strong>d S. Friberg, Adv. Colloid Interface Sci. 4<br />

(4), 281 (1975).<br />

[24] R. S. Schechter, W. H. Wade, U. Weerasooriya, V.<br />

Weerasooriya, <strong>an</strong>d S. Yiv, J. Dispersion Sci. Techn. 6,<br />

223 (1985).<br />

[25] J. F. Bodet, J. R. Bellare, H. T. Davis, L. E. Scriven, <strong>an</strong>d<br />

W. G. Miller, J. Phys. Chem. 92, 1898 (1988).<br />

[26] B. Lindm<strong>an</strong>, K. Shinoda, U. Olsson, D. Anderson, G.<br />

Karlström, <strong>an</strong>d H. Wennerström, Colloids Surfaces 38<br />

(1-3), 205 (1989).<br />

[27] W. Jahn <strong>an</strong>d R. Strey, J. Phys. Chem. 92, 2294 (1988).<br />

[28] F. Lichterfeld, T. Schmeling, <strong>an</strong>d R. Strey, J. Phys.<br />

Chem. 90, 5762 (1986).<br />

[29] S. H. Chen, Ann. Rev. Phys. Chem. 37, 351 (1986).<br />

[30] R. Strey, Colloid Polym. Sci. 272, 1005 (1994).<br />

171<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 8. JAHRGANG · 6/2006<br />

[31] T. Sottm<strong>an</strong>n <strong>an</strong>d R. Strey, in Fundamentals of Interface<br />

<strong>an</strong>d Colloid Science, edited by J. Lyklema (Academic<br />

Press, 2005), Vol. V.<br />

[32] B. Jakobs, T. Sottm<strong>an</strong>n, R. Strey, J. Allgaier, L. Willner,<br />

<strong>an</strong>d D. Richter, L<strong>an</strong>gmuir 15, 6707 (1999).<br />

[33] B. Jakobs, T. Sottm<strong>an</strong>n, R. Strey, J. Allgaier, L. Willner,<br />

<strong>an</strong>d D. Richter, USA Patent No. 6,677,293 (1998).<br />

[34] H. Bagger-Jörgensen, L. Coppola, K. Thuresson, U.<br />

Olsson, <strong>an</strong>d K. Mortensen, L<strong>an</strong>gmuir 13, 4204 (1997).<br />

[35] M.-J. Schwuger, K. Stickdorn, <strong>an</strong>d R. Schomäcker,<br />

Chem. Rev. 95, 849 (1995).<br />

[36] C. Sol<strong>an</strong>s <strong>an</strong>d H. Kunieda, Industrial applications of microemulsions.<br />

(Marcel Dekker, New York, 1997).<br />

[37] F. C<strong>an</strong>dau, in Polymerization in org<strong>an</strong>ized media, edited by<br />

C. M. Paleos (Gordon & Breach, Philadelphia, 1992), pp. 215.<br />

[38] M. Antonietti, R. Basten, <strong>an</strong>d S. Lohm<strong>an</strong>n, Macromol.<br />

Chem. Phys. 196, 441 (1995).<br />

[39] M. P. Pileni, J. Phys. Chem. 97, 6961 (1993).<br />

[40] J. Eastoe <strong>an</strong>d B. Warne, Curr. Opin. Coll. Interface Sci. 1,<br />

800 (1996).<br />

[41] H. L. Benson, K. R. Cox, <strong>an</strong>d J. E. Zweig, Happi, 50 (1985).<br />

[42] M. Kahlweit <strong>an</strong>d R. Strey, in Microemulsion Systems,<br />

edited by H. L. Ros<strong>an</strong>o <strong>an</strong>d M. Clausse (M. Dekker,<br />

New York, 1987), Vol. 24, pp. 1.<br />

[43] M. Volmer, Z. Phys. Chem. 125, 151 (1927).<br />

[44] M. Volmer, Z. Phys. Chem. 206, 181 (1957).<br />

[45] J. E. Bowcott <strong>an</strong>d J. H. Schulm<strong>an</strong>, Z. Elektrochem. 59,<br />

283 (1955).<br />

[46] L. E. Scriven, Nature 263, 123 (1976).<br />

[47] S. Burauer, Inaugural Dissertation Elektronenmikroskopie<br />

komplexer Fluide (TENEA, Berlin, 2002).<br />

[48] S. Burauer, L. Belkoura, C. Stubenrauch, <strong>an</strong>d R. Strey,<br />

Colloids <strong>an</strong>d Surfaces A (228), 159 (2003).<br />

[49] P. G. De Gennes <strong>an</strong>d C. Taupin, J. Phys. Chem. 86,<br />

2294 (1982).<br />

[50] M. Gradzielski, D. L<strong>an</strong>gevin, <strong>an</strong>d B. Farago, Phys. Rev.<br />

E 53, 3900 (1996).<br />

[51] M. P. Pileni, P. Veillet, I. Lisiecki, C. Petit, N. Duxin, <strong>an</strong>d<br />

J. T<strong>an</strong>ori, Colloid <strong>an</strong>d Polymer Sci. 273, 886 (1995).<br />

[52] I. Capek, Adv. Colloid Interface Sci. 110, 49 (2004).<br />

[53] O. Lade, K. Beizai, T. Sottm<strong>an</strong>n, <strong>an</strong>d R. Strey, L<strong>an</strong>gmuir<br />

16, 4122 (2000).<br />

[54] F. Gao, C. C. Ho, <strong>an</strong>d C. C. Co, J. Am. Chem. Soc. 126,<br />

12746 (2004).<br />

[55] B. Orlich <strong>an</strong>d R. Schomäcker, Enzyme Microb. Technol.<br />

28, 42 (2001).<br />

[56] M. Häger, F. Currie, <strong>an</strong>d K. Holmberg, in Colloid Chemistry<br />

II, edited by M. Antonietti (Springer-Verlag,<br />

Heidelberg, 2003), Vol. 227, pp. 53.<br />

[57] E. V. Dehmlow <strong>an</strong>d S. S. Dehmlov, Phase Tr<strong>an</strong>sfer<br />

Catalysis. (VCH, Weinheim, 1993).<br />

[58] B. Boyer, A. H<strong>an</strong>mbardzoumi<strong>an</strong>, <strong>an</strong>d J. P. Roque,<br />

Tetrahedron 55, 6147 (1999).


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

[59] H. Egger, T. Sottm<strong>an</strong>n, R. Strey, C. Valero, <strong>an</strong>d A.<br />

Berkessel, Tenside Surfact<strong>an</strong>ts Detergents 39 (2), 17<br />

(2002).<br />

[60] G. Bode, M. Lade, <strong>an</strong>d R. Schomäcker, Chem. Ing.<br />

Tech. 71, 877 (1999).<br />

[61] M. Häger, U. Olsson, <strong>an</strong>d K. Holmberg, L<strong>an</strong>gmuir 20,<br />

6107 (2004).<br />

[62] S. Burauer, T. Sottm<strong>an</strong>n, <strong>an</strong>d R. Strey, Tenside Surfact<strong>an</strong>ts<br />

Detergents 37 (1), 8 (2000).<br />

[63] R. A. H<strong>an</strong>key, V. L. Addy, K. Senior, D. A. L<strong>an</strong>qridge, W.<br />

Bowden, <strong>an</strong>d W. Scholz, Journal of the Americ<strong>an</strong> Leather<br />

Chemists Association 96, 205 (2001).<br />

[64] H. Herfeld, in Bibliothek des Leders (Umschau Verlag,<br />

Fr<strong>an</strong>kfurt a. M., Germ<strong>an</strong>y, 1987), Vol. 4, pp. 50.<br />

[65] R. Strey, Ber. Bunsenges. Phys. Chem. 100, 182 (1996).<br />

[66] H. Stone, S. Lichvar, C. W. Bredbenner, R. Rupp, <strong>an</strong>d E.<br />

Minnich, Patent No. EP 0 353 061 A2 (1998).<br />

ASPEKTE<br />

[67] D. Klempner <strong>an</strong>d K. C. Frisch, Eds. H<strong>an</strong>dbook of Polymeric<br />

Foams <strong>an</strong>d Foam Technology; Oxford University<br />

Press, New York (1991).<br />

[68] P. Spitael, C. W. Macosko, <strong>an</strong>d R. B. McClurg, Macromolecules<br />

37 (18), 6874 (2004).<br />

[69] J. M. DeSimone, Patent No. 6,403,663 (2002).<br />

[70] J. Jung <strong>an</strong>d M. Perrut, Journal of Supercritical Fluids 20<br />

(3), 179 (2001).<br />

[71] C. Ligoure, M. Cloitre, C. Le Chatelier, F. Monti, <strong>an</strong>d L.<br />

Leibler, Polymer 46, 6402 (2005).<br />

[8] R. Strey, T. Sottm<strong>an</strong>n, <strong>an</strong>d M. Schw<strong>an</strong>, Patent No. WO<br />

058386 A2 (2004).<br />

[72] J. M. DeSimone, Science 297, 799 (2002).<br />

[73] G. J. McF<strong>an</strong>n <strong>an</strong>d K. P. Johnston, L<strong>an</strong>gmuir 9, 2942<br />

(1993).<br />

[74] J. Eastoe <strong>an</strong>d S. Gold, Physical Chemistry Chemical<br />

Physics 7 (7), 1352 (2005).<br />

172


ASPEKTE<br />

Jürgen Gieshoff<br />

<strong>Herausforderungen</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Abgasreinigung</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>morgen</strong><br />

Nach einem Vortrag zum Industriesymposium der Jahrestagung der <strong>Deutsche</strong>n Bunsengesellschaft<br />

im Mai 2006 in Erl<strong>an</strong>gen.<br />

EINLEITUNG<br />

Die Abgasemissionen <strong>von</strong> Fahrzeugen sind durch den Gesetzgeber<br />

seit mehr als zwei Jahrzehnten in Europa limitiert.<br />

Auslöser für <strong>die</strong>se Entwicklungen waren hohe Schadstoffbelastungen<br />

der Luft, insbesondere in Kalifornien.<br />

Durch <strong>die</strong> Vorgabe der Grenzwerte für Kohlenwasserstoffe,<br />

Kohlenmonoxid, Stickoxide und, im Falle der <strong>die</strong>selmotorischen<br />

Antriebe, auch der Partikelmasse, konnte ein deutlicher<br />

Rückg<strong>an</strong>g der Emissionen durch den Straßenverkehr<br />

erreicht werden. Dies zeigt beispielhaft für <strong>die</strong> Kohlenwasserstoffemissionen<br />

<strong>die</strong> erste Abbildung.<br />

Abb. 1: Entwicklung der Kohlenwasserstoffemissionen des Straßenverkehrs<br />

in Deutschl<strong>an</strong>d 1960 bis 2030; <strong>die</strong> deutliche Abnahme der<br />

Belastung ist durch <strong>die</strong> Einführung des Autoabgaskatalysators und<br />

den Entwicklungen bei den Verbrennungsmotoren und der Sensorik<br />

erreicht worden; Angaben in kt/a<br />

Diese positive Entwicklung ist durch <strong>die</strong> Weiterentwicklung<br />

auf den Gebieten der motorischen Verbrennung, Sensorik<br />

und Motorsteuerung, aber zu einem wesentlichen Teil auch<br />

durch <strong>die</strong> Einführung der katalytischen <strong>Abgasreinigung</strong> ermöglicht<br />

worden.<br />

Abb. 2 zeigt einen Konverter, der zur Ver<strong>an</strong>schaulichung aufgeschnitten<br />

worden ist. In dem Edelstahlgehäuse ist hier<br />

ein keramischer Träger eingebaut, der durch seine katalytisch<br />

aktive Beschichtung <strong>die</strong> Umsetzung der Schadgase<br />

ermöglicht.<br />

Dr. Jürgen Gieshoff<br />

Umicore AG & Co. KG<br />

Rodenbacher Chaussee 4<br />

D-63457 H<strong>an</strong>au<br />

Tel.: +49-6181-59-2832<br />

Fax: +49-6181-59-72832<br />

juergen.gieshoff@eu.umicore.com<br />

173<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 8. JAHRGANG · 6/2006<br />

Abb. 2: Katalysator in einem<br />

aufgeschnittenen Edelstahlbehälter<br />

(C<strong>an</strong>ning); <strong>die</strong> katalytische<br />

Beschichtung ist hier auf einem<br />

keramischen Wabenkörper aufgebracht<br />

Trotz <strong>die</strong>ser Fortschritte werden <strong>die</strong> Vorgaben für <strong>die</strong> Luftqualität<br />

nicht immer erfüllt. Neben Ozon als kritischem<br />

Schadstoff wird auch der Feinstaubgrenzwert <strong>an</strong> bestimmten<br />

Messstationen nicht immer eingehalten. Am Beispiel<br />

der Bundesrepublik Deutschl<strong>an</strong>d zeigt Abb. 3 <strong>die</strong> Feinstaubbelastung<br />

am 16. J<strong>an</strong>uar 2006. Das Titelbild zeigt <strong>die</strong> Mittelwerte<br />

für das Jahr 2005.<br />

Abb. 3: Feinstaubbelastung der Luft in Deutschl<strong>an</strong>d am 16.01.2006; alle<br />

farbig hinterlegten Regionen weisen eine Überschreitung des Wertes<br />

<strong>von</strong> 50 µg/m³ Partikel in der Luft auf; modifi zierte Grafi k nach Unterlagen<br />

des Umweltbundesamt 2<br />

Der Grenzwert <strong>von</strong> 50 µg/m³ darf seit dem 1. J<strong>an</strong>uar 2005<br />

<strong>an</strong> maximal 35 Tagen pro Jahr überschritten werden.<br />

Es gilt jedoch festzuhalten, dass <strong>die</strong> Abgasemissionen des


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

Straßenverkehrs nicht <strong>die</strong> Hauptursache für <strong>die</strong> Feinstaubbelastung<br />

der Luft sind. Wesentliche <strong>an</strong>dere Quellen sind<br />

industrielle Prozesse und Schüttgut sowie Haushalte, Kleinverbraucher<br />

und Kraftwerke.<br />

Neben dem Ziel, <strong>die</strong> Vorgaben für <strong>die</strong> Luftqualität und Fahrzeugemissionen<br />

einzuhalten, wird seit einigen Jahren zunehmend<br />

auch der Kraftstoffverbrauch bzw. <strong>die</strong> Emission <strong>von</strong><br />

Kohlendioxid diskutiert. Auch hier k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> eine positive<br />

Entwicklung feststellen. Dies zeigt Abb. 4.<br />

Abb. 4: Entwicklung der Kohlendioxidemissionen des Straßenverkehrs<br />

in Deutschl<strong>an</strong>d 1960 bis 2030; <strong>die</strong> Kohlendioxidemissionen sind direkt<br />

mit dem Kraftstoffverbrauch verknüpft; Angaben in kt/a 1<br />

Neben der stetigen Weiterentwicklung aller Verbrennungsmotoren<br />

zeigt sich <strong>an</strong> <strong>die</strong>sen Zahlen der steigende Markt<strong>an</strong>teil<br />

insbesondere <strong>die</strong>selmotorisch <strong>an</strong>getriebener PKW mit<br />

einem um etwa 10 - 20 % geringeren Kraftstoffverbrauch.<br />

Die Entwicklungen auf der motorischen Seite zur Verringerung<br />

des Kraftstoffverbrauches führen in der Regel zu Veränderungen<br />

bei der katalytischen <strong>Abgasreinigung</strong>. Wichtige<br />

Trends sind <strong>die</strong> Verringerung des Hubvolumens bei vergleichbarer<br />

Leistung durch den Einsatz <strong>von</strong> Turboladern,<br />

Verbesserung der Partikelemissionen beim Dieselfahrzeug<br />

<strong>die</strong> durch den Einsatz <strong>von</strong> Partikelfi ltern und zukünftige Verbrennungsverfahren<br />

beim Dieselmotor, <strong>die</strong> eine Verringerung<br />

der Stickoxidemissionen ermöglichen können.<br />

Konsequenzen für <strong>die</strong> <strong>Abgasreinigung</strong> zeigt in Beispielen<br />

<strong>die</strong>ser Artikel auf.<br />

BEISPIEL 1: DREI-WEGE-KATALYSATOREN<br />

Stöchiometrisch betriebene Benzinfahrzeuge sind mit Drei-<br />

Wege-Katalysatoren ausgerüstet. Diese Systeme reduzieren<br />

effektiv <strong>die</strong> drei gesetzlich limitierten gasförmigen Schadgase<br />

Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffe und Stickoxide.<br />

2 CO + O2 2 CO2<br />

C3H8 + 5 O2 3 CO2 + 4 H2O<br />

2 NO + 2 CO N2 + 2 CO2<br />

Abb. 5: Reaktionsgleichungen des Schadgasabbaus im Drei-Wege-<br />

Katalysator; Prop<strong>an</strong> ist beispielhaft für <strong>die</strong> Kohlenwasserstoffe eingesetzt;<br />

<strong>die</strong> Bezeichung „Drei-Wege-Katalysator“ ist abgeleitet <strong>von</strong> den<br />

drei Schadgasen, <strong>die</strong> reduziert werden<br />

ASPEKTE<br />

Während Kohlenmonoxid und <strong>die</strong> Kohlenwasserstoffe durch<br />

den Restsauerstoff oxi<strong>die</strong>rt werden, benötigt m<strong>an</strong> für <strong>die</strong><br />

Reduktion der Stickoxide noch ausreichende Kohlenmonoxidmengen.<br />

Zur weitgehenden Erfüllung <strong>die</strong>ser chemischen Bedingungen<br />

ist ein geregelter Betrieb des Motors notwendig.<br />

Die notwendigen Konversionsraten sind abhängig <strong>von</strong> den<br />

Rohemissionen des Motors und dem betrachteten Emissionsgrenzwert.<br />

Beispielhaft wird <strong>die</strong>s für <strong>die</strong> europäischen und<br />

amerik<strong>an</strong>ischen Stickoxid-Grenzwerte in Abb. 6 gezeigt.<br />

Abb. 6: Notwendiger Stickoxid-Umsatz als Funktion der Motoremissionen<br />

für <strong>die</strong> amerik<strong>an</strong>ischen (ULEV und SULEV) und europäischen (EU<br />

III und EU IV) Grenzwerte im Vergleich<br />

Um <strong>die</strong> Emissions<strong>an</strong>forderungen zu erfüllen, werden <strong>die</strong> Katalysatoren<br />

zur Verbesserung der Kaltstartemissionen motornah<br />

eingebaut. In Abb. 7 sieht m<strong>an</strong> eine typische Konfi guration<br />

bestehend aus zwei motornah verbauten Katalysatoren in<br />

einer zweifl utigen Anordnung und der Zusammenführung<br />

im Unterbodenkatalysator, der hier aus zwei Katalysatoren<br />

gebildet wird.<br />

Abb. 7: Moderne Abgas<strong>an</strong>lage mit zwei motornah positionierten Katalysatoren<br />

und einem Unterbodenkonverter mit zwei einzelnen Katalysatoren<br />

Somit ergeben sich höhere Anforderungen <strong>an</strong> <strong>die</strong> Alterungsbeständigkeit,<br />

<strong>die</strong> sich auch darin äußern, dass bei Katalysatoralterungen<br />

am Motorprüfst<strong>an</strong>d <strong>die</strong> Katalysatoreing<strong>an</strong>gstemperatur<br />

in den letzten Jahren um etwa 100 °C erhöht<br />

worden ist.<br />

Als weitere wichtige technische Bedingung ist <strong>die</strong> Dauerhaltbarkeit<br />

zu nennen, <strong>die</strong> sich mit der Einführung <strong>von</strong> EURO V<br />

<strong>von</strong> 80.000 km auf 160.000 km verdoppeln wird.<br />

Im Hinblick auf <strong>die</strong> „Übersetzung“ <strong>die</strong>ser ingenieurwissen-<br />

174


ASPEKTE<br />

schaftlichen Anforderungen in <strong>die</strong> chemische „Gestaltung“<br />

der Beschichtung (Washcoat), muss zunächst <strong>die</strong> Temperaturstabilität<br />

der Komponenten beschrieben werden. Für den<br />

Drei-Wege-Katalysator sind neben den <strong>an</strong>org<strong>an</strong>ischen Trägeroxiden<br />

wie Aluminiumoxid, <strong>die</strong> Sauerstoffspeicherkomponenten<br />

auf Basis <strong>von</strong> Cer-Zirkonverbindungen und <strong>die</strong> Edelmetalle<br />

zu nennen. Die thermische Stabilität zeigt schematisch<br />

Abb. 8.<br />

Abb. 8: Relative Abnahme der Dispersion der Edelmetallkomponente<br />

bzw. der spezifi schen Oberfl äche der oxidischen Materialien in Abhängigkeit<br />

<strong>von</strong> der Temperatur; durch vergleichende Untersuchungen können<br />

Alterungen im Fahrzeug und synthetische Alterungen am Motor<br />

korreliert werden<br />

M<strong>an</strong> erkennt, dass <strong>von</strong> den drei typischen Washcoatkomponenten<br />

<strong>die</strong> Edelmetallpartikel <strong>die</strong> deutlichste Änderung<br />

erfahren. Von daher setzt eine Entwicklungsrichtung auf <strong>die</strong><br />

Stabilisierung der Edelmetallpartikel.<br />

Die Stabilisierung k<strong>an</strong>n durch eine Modifi kation des Beschichtungsverfahrens<br />

erreicht werden. Die herkömmliche Methodik<br />

legt das oxidische Trägeroxid bereits als Schicht<br />

auf dem Substrat vor, während bei aktuellen Verfahren ein<br />

edelmetallhaltiges Trägeroxid zur Beschichtung des keramischen<br />

Wabenkörpers eingesetzt wird.<br />

Den prinzipiellen Unterschied im Beschichtungsprozess<br />

zeigt das Schema in Abb. 9.<br />

Abb. 9: Vergleich der beiden Beschichtungsverfahren; links wird das herkömmliche<br />

Verfahren beschrieben, das <strong>von</strong> einem mit Trägeroxiden<br />

beschichteten Substrat ausgeht; rechts ist das Verfahren des Edelmetall-im-Washcoat<br />

− Prozesses beschrieben...........................................<br />

175<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 8. JAHRGANG · 6/2006<br />

Die Änderungen der Edelmetallpartikelgröße für beide Beschichtungsvari<strong>an</strong>ten<br />

zeigen im Vergleich <strong>die</strong> beiden HRTEM-<br />

Bilder, Abb. 10. Die statistische Auswertung der Edelmetallpartikelgrößenverteilung<br />

wird in Abb. 11 zusammengefasst.<br />

Abb. 10: High-Resolution tr<strong>an</strong>smissionselektronische Aufnahmen des<br />

Washcoats; <strong>die</strong> dunklen Punkte sind Palladiumpartikel; das linke Bild<br />

zeigt das Ergebnis, das durch eine herkömmliche Imprägnierung erreicht<br />

werden k<strong>an</strong>n, das rechte Bild beschreibt das Ergebnis durch den<br />

Edelmetall-im-Washcoat Prozess<br />

Abb. 11: Auswertung der Edelmetall-Partikelgrößenverteilung der beiden<br />

Beschichtungsverfahren; beide Vari<strong>an</strong>ten führen zu deutlich unterschiedlichen<br />

Partikelgrößenverteilungen<br />

M<strong>an</strong> sieht, dass das aktuelle Verfahren nach dem Edelmetall-im-Washcoat<br />

Prinzip deutlich kleinere Partikel mit einer<br />

wesentlich engeren Größenverteilung liefert.<br />

Für <strong>die</strong> Aktivität der beiden Katalysatorproben nach Alterung<br />

ergibt sich folgendes Bild (Abb. 12).<br />

Abb. 12: Modellgasergebnisse für <strong>die</strong> beiden Katalysatorproben; aufgetragen<br />

ist <strong>die</strong> Temperatur T50 (Light-Off-Temperatur), bei der 50 %<br />

Umsatz für das Schadgas erreicht wird


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

Das aktuelle Beschichtungsverfahren ist seit einigen Jahren<br />

in der Produktion eingeführt und bietet neben <strong>die</strong>sem generellen<br />

Aktivitätsvorteil aufgrund der besseren Dispersion<br />

auch noch weitere Möglichkeiten, <strong>die</strong> Architektur des Katalysators<br />

zu beeinfl ussen. Hier seien als Beispiel nur Layerkatalysatoren<br />

gen<strong>an</strong>nt, <strong>die</strong> unterschiedliche Funktionalitäten<br />

in verschiedenen Katalysatorschichten realisieren. So bestehen<br />

aktuelle Drei-Wege-Katalysatoren häufi g aus zwei<br />

funktional unterschiedlichen Schichten.<br />

BEISPIEL 2: DIESELOXIDATIONSKATALYSATOREN<br />

Dieseloxidationskatalysatoren sind in allen aktuellen PKW-<br />

Dieselfahrzeugen installiert. Durch den Einsatz werden <strong>die</strong><br />

– im Vergleich zu stöchiometrisch betriebenen Benzinfahrzeugen<br />

- geringen motorischen Kohlenmonoxid- und Kohlenwasserstoffemissionen<br />

effektiv reduziert.<br />

Aufgrund der hohen Sauerstoffkonzentration im Abgas<br />

(Dieselmotoren arbeiten mit Luftüberschuss) können Oxidationskatalysatoren<br />

<strong>die</strong> Stickoxidemissionen nicht wirkungsvoll<br />

reduzieren.<br />

Die Partikelemissionen werden durch den Dieseloxidationskatalysator<br />

nur geringfügig reduziert. Eine nachhaltige<br />

Verbesserung auf <strong>die</strong>sem Gebiet hat <strong>die</strong> Einführung des<br />

Dieselpartikelfi lters ermöglicht.<br />

Abb. 13: Funktionsprinzip des Dieselpartikelfi lters; das Abgas des Motors<br />

wird durch <strong>die</strong> poröse W<strong>an</strong>d des Trägers gedrückt. Die Zellen sind<br />

wechselseitig mit Stopfen verschlossen<br />

Eine mikroskopische Aufnahme eines mit Ruß beladenen<br />

Filters zeigt Abb. 14.<br />

Abb. 14: Mikroskopische Aufnahme eines mit Ruß beladenen Filters;<br />

m<strong>an</strong> erkennt deutlich <strong>die</strong> Rußschicht in den Eing<strong>an</strong>gsk<strong>an</strong>älen; der Filter<br />

wurde für <strong>die</strong> Aufnahme aufgeschnitten<br />

ASPEKTE<br />

Die Einführung des Partikelfi lters hat jedoch für den vorgeschalteten<br />

Oxidationskatalysator zu neuen Anforderungen<br />

im Hinblick auf <strong>die</strong> Temperaturstabilität geführt. Dies ist<br />

bedingt durch das Konzept der aktiven Filterregeneration<br />

durch Kraftstoffnacheinspritzung.<br />

Der im Partikelfi lter aufgef<strong>an</strong>gene Ruß sorgt mit zunehmender<br />

Laufzeit für eine Erhöhung des Druckverlustes, so dass<br />

eine Regenerierung des Filters eingeleitet werden muss.<br />

Eine Filterreinigung k<strong>an</strong>n prinzipiell durch eine Erhöhung der<br />

Abgastemperatur auf etwa 600 °C ausgelöst werden. Dies<br />

geschieht beim PKW über einen Eingriff in <strong>die</strong> Motorsteuerung,<br />

der zu einer deutlichen Erhöhung der Kohlenwasserstoffemissionen<br />

vor dem Dieseloxidationskatalysator führt.<br />

Die Kohlenwasserstoffe werden auf dem Oxidationskatalysator<br />

unter Wärmefreisetzung umgesetzt, durch <strong>die</strong> hohe<br />

Abgastemperatur wird d<strong>an</strong>n der Ruß im Filter abgebr<strong>an</strong>nt.<br />

Das Funktionsprinzip zeigt im Überblick Abb. 15. Der reale<br />

Verlauf der Temperaturen im Fahrbetrieb wird in Abb. 16<br />

demonstriert.<br />

Abb. 15: Funktionsweise der Dieselpartikelfi lterregeneration; durch<br />

eine sehr späte Einspritzung („Post-Injection“) gel<strong>an</strong>gt unverbr<strong>an</strong>nter<br />

Kraftstoff in den Abgastrakt; der betriebswarme Dieseloxidationskatalysator<br />

setzt den Kraftstoff um und erwärmt dadurch das Abgas auf<br />

<strong>die</strong> notwendige Reaktionstemperatur für den Abbr<strong>an</strong>d des Rußes im<br />

Filter; durch <strong>die</strong> Exothermie des Rußabbr<strong>an</strong>des erhöht sich <strong>die</strong> Temperatur<br />

im Filter<br />

Abb. 16: Regenerationsevent im Fahrzeugbetrieb; im normalen Fahrbetrieb<br />

werden Temperaturen bis etwa 400 °C vor dem Filter gemessen;<br />

durch <strong>die</strong> Einleitung der Filterregeneration wird <strong>die</strong> Temperatur<br />

über <strong>die</strong> Nacheinspritzung nach dem Dieseloxidationskatalysator auf<br />

600 °C <strong>an</strong>gehoben, um den Rußabbr<strong>an</strong>d mit hinreichender Geschwindigkeit<br />

zu ermöglichen<br />

176


ASPEKTE<br />

Während im normalen Fahrzeugbetrieb Abgastemperaturen<br />

vor dem Dieselpartikelfi lter zwischen 200 und 400 °C<br />

gemessen werden, sind <strong>die</strong> Temperaturen vor dem Filter<br />

während einer Regeneration etwa 600 °C.<br />

Diese thermische Belastung des Katalysators führt zu einer<br />

Sinterung der Edelmetallpartikel. Dies zeigen <strong>die</strong> beiden<br />

HRTEM-Aufnahmen eines Katalysators im frischen und gealterten<br />

Zust<strong>an</strong>d in Abb. 17.<br />

Abb. 17: HRTEM-Aufnahmen eines frischen und gealterten Katalysators;<br />

<strong>die</strong> schwarzen Punkte sind Platinpartikel; das linke Bild stellt den<br />

frischen Katalysator dar, das rechte Bild den Katalysator nach einer 16 h<br />

Alterung bei 750 °C im Ofen<br />

Die Platincluster, <strong>die</strong> beim frischen Katalysator eine Größe<br />

<strong>von</strong> wenigen N<strong>an</strong>ometern aufweisen, sintern durch <strong>die</strong> verwendete<br />

Alterung auf 80 bis zu 500 nm. Gleichzeitig nimmt<br />

<strong>die</strong> Aktivität des Katalysators ab. Die Alterung im Ofen k<strong>an</strong>n<br />

m<strong>an</strong> mit der Laufl eistung <strong>von</strong> 100.000 bis 200.000 km eines<br />

Fahrzeuges mit Dieselpartikelfi lter vergleichen.<br />

Eine deutliche Verbesserung der Alterungsstabilität in <strong>die</strong>sen<br />

Applikationen k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> durch den Einsatz <strong>von</strong> bimetallischen<br />

Katalysatorsystemen mit Platin und Palladium<br />

erreichen.<br />

Das entsprechende HRTEM-Bild nach einer <strong>an</strong>alogen Alterung<br />

in Abb. 18 zeigt Partikel zwischen 40 und 100 nm. Somit<br />

ist eine Stabilisierung der Dispersion erzielt worden.<br />

Abb. 18: HRTEM Aufnahme eines Pt/Pd-Dieseloxidationskatalysators<br />

nach einer 16 h / 750 °C Alterung; im Vergleich zur Abbildung 17 lassen<br />

sich kleinere Edelmetallpartikel feststellen<br />

Die Eignung des bimetallischen Pt/Pd-Katalysators im Fahrzeugeinsatz<br />

demonstriert Abb. 19.<br />

177<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 8. JAHRGANG · 6/2006<br />

Abb. 19: Umsatzverhalten des Pt/Pd-Dieseloxidationskatalysator im<br />

Fahrzeugdauerlauf; gemesssen wurde der Umsatz im Europäischen<br />

Fahrzyklus („NEDC“) mit einem Euro 4-kalibrierten Fahrzeug<br />

Die Fahrzeugemissionen sind über <strong>die</strong> untersuchte Laufleistung<br />

nahezu konst<strong>an</strong>t.<br />

Neben dem technischen Fortschritt konnte durch den Ersatz<br />

<strong>von</strong> Platin durch Palladium eine Kostensenkung realisiert<br />

werden.<br />

BEISPIEL 3: NOx-REDUKTION FÜR DIESELFAHRZEUGE<br />

Die Emissionsgrenzwerte ab 2007 in den USA erzwingen für<br />

Dieselfahrzeuge eine Emissionslösung für Stickoxide. Die<br />

notwendigen Umsatzraten liegen dabei – je nach Gesetzgebungsstufe<br />

und Rohemissionen des Fahrzeuges - zwischen<br />

50 und 80 %. Somit werden <strong>die</strong>se Fahrzeuge aus<br />

heutiger Sicht neben einer Oxidationsfunktion (Dieseloxidationskatalysator<br />

bzw. beschichteter Partikelfi lter) auch Stickoxidspeicherkatalysatoren<br />

bzw. SCR-Systeme (selektive<br />

katalytische Reduktion) aufweisen.<br />

Eine wesentliche Herausforderung besteht daher einerseits<br />

im Verständnis des gesamten Systemaufbaus mit seinen Abhängigkeiten<br />

zwischen den Katalysatorbausteinen und der<br />

Schnittstellen zum Motorm<strong>an</strong>agement und den Sensoren.<br />

Andererseits sind aber auch stetige Verbesserungen der<br />

katalytischen Aktivität für <strong>die</strong> Umsetzung der Konzepte im<br />

Fahrzeug notwendig.<br />

Betrachtet m<strong>an</strong> beispielhaft <strong>die</strong> Systemkomponente „NOx-<br />

Speicherkatalysator“, so zeigt Abb. 20 <strong>die</strong> prinzipielle Funktion<br />

des Katalysators im Fahrzeug.<br />

Abb. 20: Schematische Darstellung der Funktionsweise eines NOx-<br />

Speicherkatalysators; während der mageren Betriebsphase des Motors<br />

werden <strong>die</strong> Stickoxide <strong>von</strong> der Speicherkomponente absorbiert;<br />

<strong>die</strong> Regeneration erfolgt d<strong>an</strong>n durch kurze Fettphasen des Motors<br />

(„unterstöchiometrischer Betrieb“)


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

Die vom Motor emittierten NOx-Emissionen werden zunächst<br />

gespeichert und d<strong>an</strong>n – beim Vorliegen der entsprechenden<br />

Betriebsbedingungen - durch „fettes“ Abgas wieder<br />

regeneriert. Dabei werden <strong>die</strong> Stickoxide gleichzeitig zu<br />

Stickstoff reduziert.<br />

Der Betrieb <strong>die</strong>ser Systeme setzt voraus, dass das Fahrzeug<br />

auch bei einer Luftzahl kleiner als eins betrieben werden<br />

k<strong>an</strong>n. Durch <strong>die</strong> Entwicklungen bei den Verbrennungsmotoren<br />

in den letzten 5 - 10 Jahren ist <strong>die</strong>s sowohl für<br />

Benzin- als auch für Dieselfahrzeuge ermöglicht worden.<br />

Für das prinzipielle Verständnis der zugrunde liegenden<br />

chemischen Reaktionen ist Abb. 21 hilfreich:<br />

Abb. 21: Schema der Stickoxid-Einspeicherung unter mageren Bedingungen<br />

und <strong>die</strong> Regeneration der Stickoxide bei fetten Abgasbedingungen<br />

4<br />

Unter mageren Betriebsbedingungen wird Stickstoffmonoxid<br />

<strong>an</strong> Platin zu Stickstoffdioxid umgesetzt. Diese Reaktion<br />

ist bei Temperaturen unter 200 °C kinetisch gehemmt,<br />

bei höheren Temperaturen wird durch <strong>die</strong> Verlagerung des<br />

thermodynamischen Gleichgewichtes hin zum Stickstoffmonoxid<br />

<strong>die</strong> Ausbeute <strong>an</strong> NO2 wieder reduziert. NO2 wird<br />

kontinuierlich dem Gleichgewicht entzogen, in dem es <strong>an</strong><br />

einer Speicherkomponente wie BaCO3 adsorbiert wird.<br />

Die Eigenschaften des Reaktionsschemas gehen einher<br />

mit dem Temperaturfenster der NOx-Umsetzung, das in<br />

Abb. 22 gezeigt wird.<br />

Abb. 22: Temperaturfenster der NOx-Konvertierung im Speicherkatalysator;<br />

der Umsatz ist ausgewertet über <strong>die</strong> mageren und fetten<br />

Betriebsphasen<br />

Durch <strong>die</strong> Alterung wird insbesondere <strong>die</strong> Aktivität bei niedrigeren<br />

Temperaturen beeinträchtigt. Die Ansätze zu einer<br />

ASPEKTE<br />

Verbesserung in <strong>die</strong>sem Punkt sind ähnlich wie für Dieseloxidationskatalysatoren,<br />

da der Grund in beiden Fällen in einer<br />

Edelmetallsinterung zu fi nden ist.<br />

Die Verbesserung der Hochtemperaturaktivität ist einerseits<br />

limitiert durch <strong>die</strong> thermodynamische Stabilität der gebildeten<br />

Nitrate, aber auch eingeschränkt durch eine Compositbildung<br />

bestehend aus Bariumcerat. Diese Phase zeigt nicht<br />

<strong>die</strong> guten NOx-Einspeicherfähigkeiten wie das Carbonat.<br />

Abb. 23 stellt in Abhängigkeit <strong>von</strong> der Temperatur <strong>die</strong> Bildung<br />

der Cerat-Phase dar.<br />

Abb. 23: Phasendiagramme des Systems Barium / Cer als Funktion<br />

der Alterungstemperatur; <strong>die</strong> Pulver wurden in Luft gealtert<br />

Ansätze zur Verbesserung der thermischen Stabilität der<br />

Speichermaterialien liegen in einer Dotierung des Systems.<br />

Diese Untersuchungen sind als High-Throughput Versuche<br />

<strong>an</strong>gelegt. Abschließende Bewertungen für neuartige Materialkompositionen<br />

können jedoch noch nicht berichtet<br />

werden.<br />

Neben der Weiterentwicklung der chemischen Zusammensetzung<br />

der Katalysatoren sind jedoch Kenntnisse<br />

über das Zusammenspiel der einzelnen Bausteine einer<br />

<strong>Abgasreinigung</strong> für <strong>die</strong> Erfüllung zukünftiger Emissionsgesetzgebungen<br />

notwendig. Dies wird durch Abb. 24 verdeutlicht.<br />

Das dargestellte System besteht aus vier<br />

Katalysatoren mit sehr unterschiedlichen Funktionen. Neben<br />

einem Dieseloxidationskatalysator und einem Partikelfi lter<br />

kommen Komponenten zur Stickoxidreduktion hinzu.<br />

Abb. 24: Ein Beispiel für zukünftige <strong>Abgasreinigung</strong>skonzepte der Firma<br />

DaimlerChrysler ; das System besteht aus vier unterschiedlichen<br />

Komponenten<br />

178


ASPEKTE<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Innerhalb der letzten 15 Jahre haben sich <strong>die</strong> Emissionen<br />

des Straßenverkehrs signifi k<strong>an</strong>t reduziert. Dies wurde durch<br />

Verbesserungen der motorischen Verbrennung, durch <strong>die</strong><br />

Entwicklungen im Bereich der motorischen Steuerung und<br />

durch <strong>die</strong> Einführung des Autoabgaskatalysators in Europa<br />

erreicht.<br />

Die verschiedenen Motorkonzepte bedingen dabei sehr<br />

unterschiedliche <strong>Abgasreinigung</strong>skomponenten vom Drei-<br />

Wege-Katalysator für <strong>die</strong> stöchiometrisch betriebenen Otto-<br />

Motoren hin zu Stickoxidreduktionssystemen zur Erfüllung<br />

zukünftiger Emissionsgesetze für Dieselmotoren.<br />

Neben der kontinuierlichen Weiterentwicklung der chemischen<br />

Zusammensetzung der Katalysatorbeschichtung ist<br />

eine Betrachtung des Gesamtsystems zur Darstellung optimierter<br />

Lösungen notwendig.<br />

Die erzielten Erfolge auf dem Weg zu einer emissionsärmeren<br />

Mobilität reichen jedoch für <strong>die</strong> Zukunft nicht aus.<br />

Die Ansprüche <strong>an</strong> <strong>die</strong> Luftqualität werden überall in der<br />

Welt weiter steigen und <strong>die</strong>s bei einer wachsenden globalen<br />

Fahrzeugdichte. Somit werden auch in der Zukunft<br />

<strong>an</strong>spruchsvolle Systemlösungen für <strong>die</strong> <strong>Abgasreinigung</strong> zu<br />

entwickeln sein.<br />

179<br />

LITERATUR<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 8. JAHRGANG · 6/2006<br />

1<br />

Fortschreibung "Daten- Rechenmodell": Energieverbrauch<br />

und Schadstoffemissionen des motorisierten Verkehrs in<br />

Deutschl<strong>an</strong>d 1960-2030<br />

Zusammenfassung im Auftrag des Umweltbundesamtes<br />

UFOPLAN Nr. 204 45 139<br />

Heidelberg, 30. November 2005<br />

2 Umweltbundesamt; www.umweltbundesamt.de<br />

3 http://www.aecc.be/content/images/catalytic_converters.jpg<br />

4 N. Miyoshi et al., SAE 950809 (1995)<br />

5 http://www.greencarcongresss.com/2006/01/mercedes_to_<br />

int.html<br />

DANKSAGUNG<br />

Hiermit möchte ich mich recht herzlich bei meinen Kollegen<br />

Dr. P. Spurk, Herrn W. Müller, Herrn R. Sesselm<strong>an</strong>n und Dr.<br />

D. Lindner für <strong>die</strong> Unterstützung bei der Realisierung des<br />

Artikels bed<strong>an</strong>ken.


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

Klaus Funke<br />

Zur Eröffnung der Zweiten Ostwaldtage in Leipzig,<br />

am 1. September 2006<br />

Wir stehen auf den Schultern <strong>von</strong> Riesen, meine sehr verehrten Damen und Herren.<br />

Einer <strong>die</strong>ser Riesen war zweifellos Wilhelm Ostwald, dessen<br />

Geburtstag sich <strong>morgen</strong> zum 153. Male jährt. Aus <strong>die</strong>sem<br />

Anlass sind wir hier in Leipzig zu den Zweiten Ostwaldtagen<br />

zusammengekommen. Heute und <strong>morgen</strong> wollen wir hier<br />

und in Großbothen <strong>die</strong> Erinnerung <strong>an</strong> Wilhelm Ostwald sowie<br />

<strong>an</strong> sein Leben und Werk wach halten und seine Beiträge zur<br />

Wissenschaft und zur Kultur <strong>an</strong>gemessen würdigen. Wichtiger<br />

Best<strong>an</strong>dteil der <strong>die</strong>sjährigen Ostwaldtage ist wieder<br />

der Besuch der Ostwald-Gedenkstätte in Großbothen,<br />

<strong>die</strong> als “ Historische Stätte der Chemie“ für neue Aktivitäten<br />

geöffnet, neuen Aufgaben zugeführt und vor allem mit<br />

neuem Leben erfüllt werden soll. Für mich ist es eine große<br />

Freude, zu <strong>die</strong>sem Anlass <strong>die</strong> Grüße und <strong>die</strong> guten<br />

Wünsche der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft für Physikalische<br />

Chemie überbringen zu dürfen, stellvertretend auch<br />

für unsere Schwestergesellschaften, <strong>die</strong> DECHEMA und<br />

<strong>die</strong> GDCh.<br />

“ Wir stehen auf den Schultern <strong>von</strong> Riesen.“ Um <strong>die</strong>sen Satz<br />

recht zu verstehen, lassen Sie mich ein bisschen ausholen.<br />

Machen wir uns klar: Die Riesen der Verg<strong>an</strong>genheit waren<br />

<strong>die</strong> Wegbereiter unserer Kultur <strong>von</strong> heute. Gewiss mag<br />

m<strong>an</strong> bei dem Wort „Kultur“ <strong>an</strong> Goethe und Schiller denken,<br />

<strong>an</strong> K<strong>an</strong>t und Hegel, Rembr<strong>an</strong>dt und Dürer, Beethoven<br />

und Brahms. Kultur umfasst aber mehr. Zu unserer Kultur<br />

gehört auch, und zwar g<strong>an</strong>z wesentlich, das Bild, das wir<br />

uns <strong>von</strong> der Natur und ihren Gesetzen machen, <strong>von</strong> der unbelebten<br />

und belebten Welt um uns herum. Die Riesen der<br />

Verg<strong>an</strong>genheit, <strong>die</strong> uns in <strong>die</strong>sem Zusammenh<strong>an</strong>g in den<br />

Sinn kommen, waren Naturwissenschaftler.<br />

“ Wir stehen auf den Schultern <strong>von</strong> Riesen.“ Der, der <strong>die</strong>sen<br />

Satz sagte, war ein Naturwissenschaftler. Er lebte vor drei<br />

Jahrhunderten. Es war Sir Isaac Newton, für uns Heutige<br />

selbst ein Riese, derjenige, der den fallenden Apfel und <strong>die</strong><br />

Himmelsmech<strong>an</strong>ik in Ged<strong>an</strong>ken mitein<strong>an</strong>der verb<strong>an</strong>d und<br />

mit denselben Gleichungen beschrieb. Andere Riesen st<strong>an</strong>den<br />

in späteren Jahrhunderten auf Newtons Schultern, Riesen,<br />

<strong>die</strong> neue Visionen entwickelten und neue Wahrheiten<br />

erk<strong>an</strong>nten. Ich denke <strong>an</strong> Carl Friedrich Gauß und Albert Einstein.<br />

Die Vision <strong>von</strong> Gauß war <strong>die</strong> Möglichkeit einer nichteuklidischen<br />

Geometrie, später bestätigt durch Einstein,<br />

der <strong>die</strong> verblüffende Wahrheit erk<strong>an</strong>nte, dass <strong>die</strong> Metrik<br />

der Raumzeit erst durch <strong>die</strong> Materie geformt wird. Newton,<br />

Gauß, Einstein – wahrlich drei Riesen, <strong>die</strong> unser Weltbild<br />

veränderten!<br />

Prof. Dr. Klaus Funke<br />

Institut für Physikalische Chemie<br />

Universität Münster<br />

D-48149 Münster<br />

Tel.: +49 251 83-23418<br />

Fax: +49 251 83-29138<br />

K.Funke@uni-muenster.de<br />

AKTUELLES<br />

Hier und heute soll <strong>von</strong> <strong>an</strong>deren Riesen <strong>die</strong> Rede sein, nämlich<br />

<strong>von</strong> denen der Physikalischen Chemie. Zwei der bedeutendsten<br />

unter ihnen waren Robert Wilhelm Bunsen und Wilhelm<br />

Ostwald. Ihre Lebenssp<strong>an</strong>nen lagen nicht in unterschiedlichen<br />

Epochen, sondern waren nur um wenige Jahrzehnte<br />

gegenein<strong>an</strong>der versetzt. Das spiegelt <strong>die</strong> Tatsache wider,<br />

dass Bunsens und Ostwalds junge Wissenschaft, <strong>die</strong> Physikalische<br />

Chemie, sich damals, in der zweiten Hälfte des vorletzten<br />

Jahrhunderts, in der Phase ihrer Gründung und ihres<br />

großen initialen Aufschwungs bef<strong>an</strong>d.<br />

Vergegenwärtigen wir uns schlaglichtartig einige Beiträge<br />

Bunsens und Ostwalds zur Physikalischen Chemie. M<strong>an</strong> stelle<br />

sich vor: Vor Bunsen gab es noch nicht einmal den Bunsenbrenner,<br />

und vor Ostwald waren Katalyse und fl üssige<br />

Elektrolyte unerforschte weiße Gebiete auf der L<strong>an</strong>dkarte<br />

der Wissenschaft.<br />

Es ist überliefert, dass Bunsen in seiner Vorlesung den verhornten<br />

Zeigefi nger in <strong>die</strong> Flamme seines Brenners hielt und<br />

den Studenten erklärte: “ An <strong>die</strong>ser Stelle hat <strong>die</strong> Flamme<br />

200 Grad.“ Zusammen mit Kirchhoff entwickelte er <strong>die</strong><br />

Spektral<strong>an</strong>alyse und entdeckte mit ihrer Hilfe <strong>die</strong> neuen Elemente<br />

Caesium und Rubidium im Mineralwasser <strong>von</strong> Bad<br />

Dürkheim.<br />

Wilhelm Ostwald ging in <strong>die</strong> Geschichte der Wissenschaft<br />

ein, indem er Gesetzmäßigkeiten auff<strong>an</strong>d, <strong>die</strong> heute nach<br />

ihm ben<strong>an</strong>nt sind, etwa das Ostwaldsche Verdünnungsgesetz<br />

und <strong>die</strong> Ostwaldsche Stufenregel, aber auch und vor<br />

allem wegen seiner wesentlichen Beiträge zum Energiebegriff<br />

in der Chemie sowie zum Verständnis der Katalyse<br />

auf der Grundlage der chemischen Gleichgewichte und der<br />

Reaktionsgeschwindigkeiten. Auf <strong>die</strong> Frage, wie er all seine<br />

Arbeit geschafft habe, <strong>an</strong>twortete er einmal: „Weil es mich<br />

so gefreut hat.“<br />

Wilhelm Ostwald war jedoch nicht nur ein Riese der physikalisch-chemischen<br />

Wissenschaft, gewürdigt durch den Nobelpreis<br />

des Jahres 1909 für Chemie, er war auch mit Leib<br />

und Seele Wissenschaftsorg<strong>an</strong>isator und Gründervater. So<br />

war er 1887 zusammen mit Jacobus Hendricus v<strong>an</strong>’t Hoff<br />

Begründer und erster Herausgeber der Zeitschrift für Physikalische<br />

Chemie und ab 1889 Herausgeber der berühmten<br />

Sammlung kommentierter Originalabh<strong>an</strong>dlungen, gen<strong>an</strong>nt<br />

“ Ostwalds Klassiker der exakten Naturwissenschaften“.<br />

Vor allem aber war er der Begründer der heutigen <strong>Deutsche</strong>n<br />

Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie. Von<br />

1894 bis 1898 war er ihr erster Erster Vorsitzender. Zunächst<br />

trug <strong>die</strong> Gesellschaft freilich einen <strong>an</strong>deren Namen, sie hieß<br />

damals <strong>Deutsche</strong> Elektrochemische Gesellschaft“. Es war<br />

“<br />

d<strong>an</strong>n wiederum Ostwald, der im Jahre 1901 vorschlug, <strong>die</strong><br />

Gesellschaft in <strong>Deutsche</strong> Bunsen-Gesellschaft“ umzube-<br />

“<br />

180


AKTUELLES<br />

181<br />

Der L<strong>an</strong>dsitz „Energie“ in Großbothen bei Grimma in Sachsen war seit 1906 Wohnsitz der Familie<br />

Ostwald. Wilhelm Ostwalds Arbeitsräume mit Laboratorium und Bibliothek waren im „Haus<br />

Energie“ (Foto) untergebracht und sind dort noch heute zu besichtigen. Der L<strong>an</strong>dsitz „Energie“<br />

wurde der Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1953 als Schenkung übergeben, steht seit<br />

1979 unter Denkmalschutz und ist seit 1994 Eigentum des Freistaates Sachsen. Er wird <strong>von</strong><br />

der Wilhelm-Ostwald-Gesellschaft als Tagungs- und Begegnungsstätte genutzt. Das gesamte<br />

Anwesen wurde 2005 <strong>von</strong> der GDCh mit Unterstützung der Bunsen-Gesellschaft in <strong>die</strong> bedeutende<br />

Reihe „Historische Stätten der Chemie“ aufgenommen........................................................................<br />

Foto: Copyright bei der Wilhelm-Ostwald-Gesellschaft zu Großbothen e.V..<br />

.......................................................................<br />

nennen, einerseits zu Ehren des zwei Jahre zuvor verstorbenen<br />

Robert Wilhelm Bunsen, <strong>an</strong>dererseits aber auch,<br />

um der Gesellschaft ein breiteres physikalisch-chemisches<br />

Profi l zu geben. Der Name “ Bunsen-Gesellschaft“, das ist<br />

überliefert, wurde auf der damaligen Hauptversammlung in<br />

Freiburg unter großem Beifall akzeptiert. Den Glücksumst<strong>an</strong>d,<br />

dass wir deutschen Physikalischen Chemiker heute<br />

wie damals in der Bunsen-Gesellschaft unsere wissenschaftliche<br />

Heimat haben, verd<strong>an</strong>ken wir also Wilhelm Ostwald.<br />

Aber nicht nur nach Bunsen, auch nach <strong>an</strong>deren Riesen<br />

der Wissenschaft wurden in der Folgezeit Gesellschaften<br />

ben<strong>an</strong>nt. Ich denke dabei besonders <strong>an</strong> <strong>die</strong> Gauß-Gesellschaft<br />

in Göttingen, <strong>an</strong> <strong>die</strong> Albert-Einstein-Gesellschaft in<br />

Bern und – natürlich – <strong>an</strong> <strong>die</strong> Wilhelm-Ostwald-Gesellschaft<br />

zu Großbothen.<br />

Nach dem Gesagten versteht es sich <strong>von</strong> selbst, dass zwischen<br />

der Ostwald-Gesellschaft und der Bunsen-Gesellschaft<br />

ein besonders enges Verhältnis besteht. Gern denke<br />

ich <strong>an</strong> <strong>die</strong> Zeit zurück, als Herr Professor Quitzsch und ich<br />

als Erste Vorsitzende unserer Gesellschaften in Großbothen<br />

und in Leipzig über <strong>die</strong> Beziehungen zwischen unseren Gesellschaften<br />

sprachen. Damals trafen wir <strong>die</strong> Übereinkunft,<br />

das enge Verhältnis dadurch zum Ausdruck zu bringen, dass<br />

unsere Gesellschaften wechselweise beiein<strong>an</strong>der Mitglied<br />

werden, so geschehen in jenem besonderen Jahr 2003,<br />

das wir als Jahr der Chemie begingen und in dem wir hier<br />

in Leipzig gemeinsam Wilhelm Ostwalds 150. Geburtstag<br />

feierten.<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 8. JAHRGANG · 6/2006<br />

Die d<strong>an</strong>n folgenden Geschehnisse des verg<strong>an</strong>genen Jahres<br />

hat wohl niem<strong>an</strong>d besser beschrieben als Heinz Behret,<br />

l<strong>an</strong>gjähriger Geschäftsführer der Bunsen-Gesellschaft. In<br />

einem Leitartikel schrieb er: “ Die sich <strong>an</strong>deutenden dunklen<br />

Wolken am Horizont <strong>von</strong> Großbothen wurden <strong>von</strong> vielen<br />

Seiten wahrgenommen. Das sächsische Staatsministerium<br />

erhielt eindringliche Wetterwarnungen aus der g<strong>an</strong>zen Welt.<br />

Auch <strong>die</strong> Geschäftsführer der drei wissenschaftlichen Gesellschaften<br />

DECHEMA, GDCh und DBG pilgerten nach Dresden<br />

und wurden bei der Ministerin gemeinsam vorstellig. Unterstrichen<br />

wird <strong>die</strong> Wahrnehmung noch dadurch, dass schließlich<br />

<strong>die</strong> Gesellschaft <strong>Deutsche</strong>r Chemiker das gesamte<br />

Anwesen in Großbothen mit Unterstützung der Bunsen-<br />

Gesellschaft im September 2005 in <strong>die</strong> bedeutende Reihe<br />

der “ Historischen Stätten der Chemie“ aufgenommen hat.<br />

Vom Ministerium kommen inzwischen günstigere Wetterprognosen."<br />

Ich wünsche Ihnen, der Ostwald-Gesellschaft, dass sich<br />

<strong>die</strong> günstigen Wetterprognosen bewahrheiten. Die guten<br />

Wünsche der g<strong>an</strong>zen Bunsen-Gesellschaft begleiten Sie.<br />

Vor allem wünschen wir Ihnen, dass <strong>die</strong> Wilhelm-Ostwald-<br />

Gedenkstätte ein attraktives Zentrum wird, eine Stätte der<br />

lebendigen Begegnung mit der Wissenschaft, offen für jederm<strong>an</strong>n.<br />

Möge <strong>die</strong> besondere Ausstrahlung <strong>von</strong> Großbothen<br />

vor allem junge Menschen <strong>an</strong> <strong>die</strong> Wissenschaft her<strong>an</strong>führen,<br />

und möge der Genius Loci seine begeisternde Wirkung entfalten.


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

Thomas Heine<br />

42. Symposium für Theoretische Chemie<br />

in Erkner bei Berlin<br />

Qu<strong>an</strong>tum Chemistry – Methods <strong>an</strong>d Applications war das<br />

Thema des 42. Symposium für Theoretische Chemie (STC),<br />

das vom 3. bis 6. September 2006 in Erkner bei Berlin stattf<strong>an</strong>d.<br />

Prof. Joachim Sauer und sein Org<strong>an</strong>isatorenteam<br />

(Dr. Marek Sierka, Dr. Alex<strong>an</strong>der Hofm<strong>an</strong>n, Jens Döbler,<br />

Torsten Kerber, Mike Wesem<strong>an</strong>n, Silv<strong>an</strong>a Pophal und<br />

Monika Urb<strong>an</strong>) wählten das Bildungszentrum Erkner als<br />

Ver<strong>an</strong>staltungsort, eine ideale Tagungsstätte, auch aufgrund<br />

der Anbindung <strong>an</strong> <strong>die</strong> Berliner Infrastruktur, mit ausreichenden<br />

Kapazitäten, das mit 280 Teilnehmern recht große<br />

STC auszurichten. Der Charakter der Konferenz wurde<br />

auch in <strong>die</strong>sem Jahr internationaler, <strong>die</strong> Wahl <strong>von</strong> Englisch<br />

als Konferenzsprache motivierte Wissenschaftler aus 20<br />

Ländern am STC teilzunehmen. Traditionsgemäß wurde<br />

das Symposium wieder in einer Session abgehalten. Trotz<br />

der Vielzahl <strong>von</strong> 12 Plenarvorträgen, 18 Kurzvorträgen, der<br />

Hellm<strong>an</strong>n-Vorlesung und 198 Postern ließ <strong>die</strong> geschickte<br />

Org<strong>an</strong>isation der Ver<strong>an</strong>staltung genügend Zeit für Diskussionen.<br />

Thematisch konzentrierten sich <strong>die</strong> Vorträge auf <strong>die</strong><br />

Entwicklung <strong>von</strong> ab initio-Methoden zur Beh<strong>an</strong>dlung <strong>von</strong><br />

großen Systemen. Hier sollen lokale ab initio-Methoden, moderne<br />

Implementierungen der Dichtefunktionaltheorie (DFT),<br />

neue Methoden der Störungstheorie, Methoden, <strong>die</strong> Vorteile<br />

der Darstellung der Elektronendichte durch Hilfsfunktionen<br />

(density fi tting) ausnutzen und Hybridmethoden (QM/<br />

MM) besonders erwähnt werden. Anwendungen wurden<br />

in einigen Kurzvorträgen und in den drei Postersitzungen<br />

präsentiert. Viele Posterbeiträge zeigten Car-Parrinello-<br />

Simulationen und Rechnungen mit zeitabhängiger DFT<br />

(TD-DFT). Die Postersitzungen boten weiterhin <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />

zahlreiche technische und methodische Neuerungen,<br />

<strong>die</strong> in Kürze in diversen Computercodes zur Verfügung<br />

stehen werden, zu diskutieren. Die Pausen und insbesondere<br />

<strong>die</strong> abendlichen Postersitzungen f<strong>an</strong>den in einladender<br />

Atmosphäre statt und motivierten Diskussionen bis in <strong>die</strong><br />

späten Nachtstunden. Im Eröffnungsvortrag <strong>von</strong> Prof. Werner<br />

Kutzelnigg (Uni Bochum) „Are Density Functional Theory<br />

<strong>an</strong>d ab-initio Qu<strong>an</strong>tum Chemistry living in different<br />

worlds“ beg<strong>an</strong>n <strong>die</strong> kritische Hinterfragung der DFT, <strong>die</strong><br />

sich über <strong>die</strong> gesamte Konferenz fortsetzte. Prof. Kutzelnigg<br />

interpretierte <strong>die</strong> DFT aus Sicht der traditionellen Schule der<br />

ab-initio-Qu<strong>an</strong>tenchemie und schlug, aufbauend auf <strong>die</strong> Arbeiten<br />

<strong>von</strong> Levy, eine alternative Formulierung der DFT über<br />

<strong>die</strong> Legendre-Tr<strong>an</strong>sformationen der Elektronendichte vor. 1<br />

Dr. Thomas Heine<br />

Institut für Physikalische Chemie und Elektrochemie<br />

TU Dresden<br />

D-01062 Dresden<br />

Tel: +49 351 35370<br />

Fax: +49 351 35953<br />

thomas.heine@chemie.tu-dresden.de<br />

TAGUNG<br />

Seine Kritik <strong>an</strong> der Formulierung der Hohenberg-Kohn-<br />

Theoreme löste lebhafte Diskussionen, insbesondere mit<br />

Prof. Andreas Görling, aus. Die kontroverse Debatte über<br />

<strong>die</strong> DFT wurde im Kurzvotrag <strong>von</strong> Dr. Dreuw und Dr. Schirmer<br />

(Uni Fr<strong>an</strong>kfurt) zur formalen Korrektheit <strong>von</strong> zeitabhängiger<br />

DFT (TD-DFT) fortgesetzt.<br />

Zwei Plenarvorträge wurden <strong>von</strong> Experimentatoren gehalten.<br />

Prof. Martin Quack (ETH Zürich) nutzt Methoden der theoretischen<br />

Chemie zur Vorbereitung der spektroskopischen<br />

Experimente zur Messung des sehr kleinen paritätsverletzenden<br />

Energieunterschiedes zwischen den En<strong>an</strong>tiomeren<br />

chiraler Moleküle (Abb. 1). Die genaue theoretische<br />

Analyse der vorgeschlagenen Experimente k<strong>an</strong>n zu den<br />

Grundlagen des St<strong>an</strong>dardmodells der Hochenergiephysik<br />

beitragen. 2 Prof. H<strong>an</strong>s-Joachim Freund (FHI Berlin) stellte<br />

der Theoretischen Chemie <strong>Herausforderungen</strong> aus dem<br />

Bereich der heterogenen Katalyse. In Prof. Freunds Arbeitsgruppe<br />

werden <strong>die</strong> Wechselwirkungen <strong>von</strong> Einzelmolekülen<br />

mit Oberfl ächen untersucht. Besonderer Wert wird auf eine<br />

reine Versuchs<strong>an</strong>ordnung gelegt, um Einfl üsse, z. B. <strong>von</strong> Verunreinigungen,<br />

auszuschließen. Daher sind seine Arbeiten<br />

eine gute Voraussetzung zur Kombination <strong>von</strong> Theorie und<br />

Experiment.<br />

Abbildung 1: Der kleine paritätsverletzende Energieunterschied � pv E<br />

in <strong>die</strong>sem Energieniveauschema für das Beispiel CHFClBr wird durch<br />

neuere Methoden der „elektroschwachen Qu<strong>an</strong>tenchemie“ um Grössenordnungen<br />

grösser berechnet als früher vermutet und fällt in den Bereich<br />

<strong>von</strong> möglichen (sehr schwierigen) Experimenten (für <strong>die</strong>ses Beispiel<br />

� pv E ∽ 10 -11 Jmol -1 , siehe Ref. 2).<br />

Die Simulation großer Systeme mit Methoden der Qu<strong>an</strong>tenchemie<br />

st<strong>an</strong>d in den meisten Vorträgen im Vordergrund.<br />

Eine Möglichkeit, große Systeme partiell genau zu untersuchen,<br />

sind Hybridmethoden. Die Implementierung <strong>von</strong><br />

QM/MM-Methoden (hier wird der zentrale Teil des Systems<br />

qu<strong>an</strong>tenmech<strong>an</strong>isch, der Rest klassisch beschrieben) wurde<br />

182


TAGUNG<br />

<strong>von</strong> einigen Rednern erwähnt, und im ersten Kurzvortrag<br />

<strong>von</strong> Dr. Jeremy N. Harvey (Bristol, Großbrit<strong>an</strong>nien) eindrucksvoll<br />

mit Rechnungen zur Struktur und Reaktivität <strong>von</strong><br />

Enzymen demonstriert. Über eine clevere Implementierung<br />

der Dichtefunktionaltheorie mit speziellen Hilfsfunktionen<br />

zur Darstellung der elektronischen Dichte trugen Prof. Jürg<br />

Hutter und <strong>von</strong> Dr. Mathias Krack (Uni Zürich, ETH Zürich,<br />

Campus Lug<strong>an</strong>o) vor. Quickstep/CP2K 3 ist ein moderner<br />

paralleler DFT-Code, dessen Implementierung innovative<br />

Techniken zur Reduzierung numerischer Probleme nutzt.<br />

Eine beeindruckende Demonstration der Möglichkeiten<br />

des Codes auf einer Cray XT3 ist in Abb. 2 dargestellt.<br />

Abbildung. 2: Skalierung <strong>von</strong> CP2K/Quickstep 3 auf der Cray XT3 für<br />

Wasser bei 300 K und 1 bar. Die Zahl der kontrahierten Gaußbasisfunktionen<br />

reicht <strong>von</strong> 1280 für 32 H2O bis 81920 für 2048 H2O in der<br />

Simulationszelle. Die aufgetragene mittlere Zeit pro Molekulardynamikschritt<br />

beinhaltet eine volle Wellenfunktionsoptimierung einschliesslich<br />

Kraftberechnung. Nachdruck mit freundlicher Genehmigung<br />

<strong>von</strong> Dr. Mathias Krack.<br />

Prof. Reinhard Ahlrichs (Uni Karlsruhe) zeigte, wie moderne<br />

DFT benutzt werden k<strong>an</strong>n, um Röntgenbeugungsspektren<br />

(XRD) zu interpretieren (siehe Abb. 3). In seinem Vortrag bewertete<br />

er auch <strong>die</strong> Genauigkeit verschiedener Funktionale<br />

der DFT für <strong>die</strong> Berechnung <strong>von</strong> Molekülstrukturen. Seine<br />

Empfehlung war, Strukturen mit dem gra<strong>die</strong>ntenkorrigierten<br />

Funktional <strong>von</strong> Becke (Austausch, 1988) und Perdew (Korrelation,<br />

1986) zu berechnen. Diese Empfehlung gilt nicht<br />

für Energien und Eigenschaften.<br />

183<br />

� � �٠�<br />

�Ù Ë� È Ê � Å� �Ø Å�<br />

� �<br />

Abbildung 3: (a) Struktur des Clusters Cu45Sb16(PR3)16 (R = Me3, Et2Me);<br />

(b): oben: Der Ausschnitt des Zentrums, wie er sich zunächst nach<br />

der XRD ergab, wobei nur das Zentralatom fraglich war: Cu oder Sb.<br />

Unten: Die DFT-Rechnung ergaben dagegen den Ausschnitt, in dem<br />

alle fünf zentralen Plätze durch Cu besetzt sind. Das wurde schließlich<br />

durch das Experiment bestätigt. 4 Nachdruck mit freundlicher Genehmigung<br />

<strong>von</strong> Dr. Claudia Schrodt und Prof. Reinhard Ahlrichs.<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 8. JAHRGANG · 6/2006<br />

Wichtige Neuheiten gab es für <strong>die</strong> theoretische Beschreibung<br />

<strong>von</strong> Festkörperstrukturen, denn <strong>die</strong>se sind nun auch mit<br />

korrelierten post-Hartree-Fock-Methoden möglich. Theorie<br />

und Anwendungen <strong>von</strong> MP2-Störungstheorie und Coupled-<br />

Cluster-Rechnungen <strong>von</strong> Festkörpern wurden <strong>von</strong> Prof.<br />

Frederick R. M<strong>an</strong>by (University of Bristol) und Prof. Martin<br />

Schütz (Uni Regensburg) gezeigt. Im <strong>von</strong> Prof. Schütz verfolgten<br />

Ansatz werden lokale Orbitale durch W<strong>an</strong>nierfunktionen<br />

dargestellt und <strong>die</strong> Vorteile der Darstellung der Elektronendichte<br />

durch Hilfsfunktionen (density fi tting) ausgenutzt<br />

(siehe Abb. 4).<br />

Abbildung 4: Bei der Berechnung mit dem periodischen Dichtefi tting-<br />

LMP2- Programm CRYSCOR wird <strong>die</strong> Korrelation über Wechselwirkungen<br />

<strong>von</strong> Paaren <strong>von</strong> W<strong>an</strong>nierfunktionen berechnet, wie hier für das<br />

Beispiel <strong>von</strong> Meth<strong>an</strong> adsorbiert auf einer MgO Oberfl äche dargestellt<br />

ist. Nachdruck mit freundlicher Genehmigung <strong>von</strong> Dr. Denis Usvyat<br />

und Prof. Martin Schütz.<br />

Fortschritte bei der Implementierung der Coupled-Cluster-<br />

Theorie erlauben <strong>die</strong> Untersuchung neuer Systemklassen.<br />

Dies wurde eindrucksvoll <strong>von</strong> Prof. Peter Pulay (University<br />

of Ark<strong>an</strong>sas) und Prof. Alex<strong>an</strong>der A. Auer (TU Chemnitz) gezeigt.<br />

Beispielsweise k<strong>an</strong>n durch <strong>die</strong> Einführung geeigneter<br />

numerischer Schr<strong>an</strong>ken der Rechenaufw<strong>an</strong>d wesentlich<br />

reduziert werden (Abb. 5). Wir können erwarten, dass sich<br />

der Coupled-Cluster-Theorie in naher Zukunft viele neue<br />

Anwendungsgebiete erschließen werden.<br />

Abbildung 5: Dynamical Thresholding Algorithms - über einen Parameter<br />

lassen sich Genauigkeit und Rechenaufw<strong>an</strong>d der CCSD-Näherung<br />

variieren (Hept<strong>an</strong>, Serin und Wassercluster / TZ Basis). 5 Nachdruck<br />

mit freundlicher Genehmigung <strong>von</strong> Prof. Alex<strong>an</strong>der A. Auer.


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

Neue Methoden der Störungstheorie zur Beschreibung der<br />

Korrelation waren Gegenst<strong>an</strong>d einiger Kurzvorträge. Dr. Michael<br />

H<strong>an</strong>rath (Uni Köln) stellte den Multi-Reference Wavefunction<br />

<strong>an</strong>satz (MRexpT), Dr. Reinhold F. Fink (Uni Würzburg)<br />

<strong>die</strong> Retaining the Excitation degree-Störungstheorie<br />

(RE-PT) und Dr. Jiří Pittner (Tschechische Akademie der<br />

Wissenschaften, Prag) <strong>die</strong> Multi-Reference Brillouin-Wigner<br />

CCSD (MRBWCCSD)-Methode vor. Dr. Fr<strong>an</strong>k Jensen (Uni<br />

Odense) präsentierte Basissätze, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Berechnung<br />

<strong>von</strong> Spin-Spin-Kopplungskonst<strong>an</strong>ten optimiert wurden und<br />

Dr. Timo Fleig (Uni Düsseldorf) stellte eine vollrelativistische<br />

Coupled-Cluster-Methode vor.<br />

Der Hellm<strong>an</strong>npreis 2006 wurde Priv.-Doz. Dr. Michael Thoss<br />

(TU München) für seine richtungweisenden Beiträge zur<br />

Entwicklung semiklassischer sowie numerisch effi zienter<br />

Verfahren für <strong>die</strong> Beh<strong>an</strong>dlung der Dynamik <strong>von</strong> vieldimensionalen<br />

molekularen Systemen verliehen. 6-9 In der Hellm<strong>an</strong>nvorlesung<br />

referierte er über <strong>die</strong> Qu<strong>an</strong>tendynamik komplexer<br />

molekularer Systeme (siehe Abb. 6).<br />

Abbildung 6: Ultraschnelle photoinduzierte Elektrontr<strong>an</strong>sferdynamik<br />

im Farbstoff-Halbleiter-System Coumarin 343 - TiO2. Gezeigt sind <strong>die</strong><br />

Populationen der Donor- und Akzeptorzustände, das Wellenpaket einer<br />

C-C-Streckschwingung <strong>von</strong> Coumarin 343 sowie der Laserpuls. 10 Nachdruck<br />

mit freundlicher Genehmigung <strong>von</strong> Priv.-Doz. Dr. Michael Thoss.<br />

Am Mittwoch wurden <strong>die</strong> Vorträge zu Fortschritten im Bereich<br />

der Qu<strong>an</strong>tendynamik fortgesetzt. Neue Methoden zur<br />

Beschreibung <strong>von</strong> PES durch globales Fitting und Shepherd-<br />

Kraftfelder wurden <strong>von</strong> Prof. Joel M. Bowm<strong>an</strong>, Atl<strong>an</strong>ta und<br />

Dr. Guntram Rauhut, Stuttgart, diskutiert. Dr. Bernd Hartke<br />

(Uni Kiel) stellte eine alternative Beschreibung der Wellenpaketdynamik<br />

vor. Prof. Uwe M<strong>an</strong>the (Uni Bielefeld) und Dr.<br />

Mathias Nest (Uni Postdam) demonstrierten <strong>die</strong> Fortschritte<br />

des Fachgebiets durch Anwendungen auf reale Prozesse.<br />

Anwendungsbezogene Vorträge befassten sich zum großen<br />

Teil mit Photochemie. So diskutierte Prof. H<strong>an</strong>s Lischka<br />

(Uni Wien) nichtadiabatische Photodynamik in biologischen<br />

Systemen, Dr. Dage Sundholm (Uni Helsinki) referierte über<br />

das Design <strong>von</strong> leuchtenden Siliziumn<strong>an</strong>oclustern, Priv.-Doz.<br />

Dr. Lutecia Gonzales (FU Berlin) über Anwendungen der<br />

Qu<strong>an</strong>tenchemie in der Photomedizin und Prof. Dr. Christel<br />

M. Mari<strong>an</strong> (Uni Düsseldorf/ Uni Stockholm) über photochemische<br />

Prozesse in Gu<strong>an</strong>in.<br />

Die STC 2007 wird <strong>von</strong> Prof. Michael Springborg (Uni Saarbrücken)<br />

org<strong>an</strong>isiert und am 16.-20. September 2007 stattfi<br />

nden.<br />

LITERATUR:<br />

TAGUNG<br />

[1] W. Kutzelnigg, J. Mol. Struc. (THEOCHEM) 2006, in<br />

Druck.<br />

[2] M. Quack, Angew. Chem. Intl. Ed. 2002, 41, 4618;<br />

M. Quack „Electroweak Qu<strong>an</strong>tum Chemistry <strong>an</strong>d the<br />

Dynamics of Parity Violation in Chiral Molecules“, in<br />

„Modelling Molecular Structure <strong>an</strong>d Reactivity in Biological<br />

Systems”, Kevin Naidoo et al. Eds., Royal Soc.<br />

Chemistry, Cambridge 2006, pp. 3-38.<br />

[3] Quickstep/CP2K sind verfügbar unter http://cp2k.berlios.de<br />

[4] R. Ahlrichs, D. Fenske, M. McPartlin, A. Rothenberger,<br />

C. Schrodt, S. Wieber, Angew. Chem. 2005, 44, 3932.<br />

[5] A. A. Auer, M. Nooijen, J. Chem. Phys. 2006, 125,<br />

024104.<br />

[6] M. Thoss, H. W<strong>an</strong>g, Ann. Rev. Phys. Chem. 2004, 55,<br />

299.<br />

[7] G. Stock, M. Thoss, Adv. Chem. Phys. 2005, 131, 243.<br />

[8] H. W<strong>an</strong>g, M. Thoss, J. Chem. Phys. 2003, 119, 1289.<br />

[9] H. W<strong>an</strong>g, M. Thoss, J. Chem. Phys. 2006, 124, 034114.<br />

[10] I. Kondov, M. Thoss, H. W<strong>an</strong>g, J. Phys. Chem. A 2006,<br />

110, 1364.<br />

184


NACHRICHTEN<br />

Professor Peter C. Schmidt, seit J<strong>an</strong>uar<br />

1999 Schriftleiter des Bunsen-Magazins<br />

beendet seine Lehrtätigkeit <strong>an</strong> der<br />

Technischen Universität Darmstadt mit<br />

dem laufenden Semester. Offi ziell verabschiedet<br />

wurde Professor Schmidt mit<br />

einer Experimentalvorlesung <strong>an</strong> der TU-<br />

Darmstadt am 20. Oktober, gehalten <strong>von</strong><br />

Professor Jürgen J<strong>an</strong>ek, Gießen.<br />

Nachfolgend <strong>die</strong> Grußworte des Ersten<br />

und des Zweiten Vorsitzenden der Bunsen-<br />

Gesellschaft. 1<br />

Professor Schmidt in Aktion<br />

Michael Dröscher, Erster Vorsitzender der Bunsen-Gesellschaft:<br />

Wissenschaft ohne Kommunikation ist nicht vorstellbar.<br />

Kommunikation braucht Kommunikatoren.<br />

Einen solchen Kommunikator feiern wir heute.<br />

Meine Damen und Herren, Sie stimmen mit mir sicherlich<br />

darüber ein, dass Peter C. Schmidt ein solcher Kommunikator<br />

ist.<br />

Lieber Peter, aus Bunsensicht k<strong>an</strong>n ich <strong>die</strong>ses Lied nicht<br />

laut genug singen, doch erst noch <strong>die</strong> Gratulation: zur Emeritierung,<br />

<strong>die</strong> ja mit dem 65. Geburtstag verknüpft ist, will<br />

ich nur sagen: für Geburtstage k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> nichts, m<strong>an</strong> soll<br />

sie aber kräftig feiern; für den berufl ichen Erfolg k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong><br />

sehr wohl etwas.<br />

185<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 8. JAHRGANG · 6/2006<br />

Grußworte für Peter C. Schmidt am 20. Oktober 2006<br />

1 Alle Bilder fotografi ert <strong>von</strong> Stef<strong>an</strong> Laubach<br />

1992 hast Du <strong>von</strong> Kollegen Weil <strong>die</strong> Schriftleitung der Berichte<br />

der Bunsen-Gesellschaft übernommen, <strong>die</strong> Du zusammen<br />

mit den Kollegen Ahlrichs, Freyl<strong>an</strong>d und Kappes<br />

bis zur Einbringung der Berichte der Bunsen-Gesellschaft<br />

in <strong>die</strong> europäische physikalisch-chemische Zeitschrift PCCP<br />

(Physical Chemistry, Chemical Physics), 1998 geführt hast.<br />

Zu <strong>die</strong>ser Zeitschriftenfusion k<strong>an</strong>n ich als Industrievertreter<br />

nur sagen, der Schritt war richtig, wenn auch der Erfolg der<br />

Bunsen-Gesellschaft mit <strong>an</strong>deren Gesellschaften, besonders<br />

der RCS geteilt werden muss. Dabei ist es natürlich<br />

immer traurig, wenn eine über hundertjährige Geschichte<br />

zu Ende geht (1894-1998).<br />

Aus der Fusion wurde d<strong>an</strong>n als Spinoff Dein Baby, das<br />

Bunsen-Magazin, geboren. Du hast <strong>die</strong> Schriftleitung und<br />

<strong>die</strong> Redaktion. Andere können über <strong>die</strong>se Zeit sicher mehr<br />

sagen als ich, der damals als einfaches Mitglied <strong>von</strong> der<br />

Umstellung erfuhr.<br />

Heute weiß ich welches Engagement, welcher Einsatz hinter<br />

<strong>die</strong>sem Bunsen-Magazin steht!<br />

Das Bunsen-Magazin ist nicht nur Mitgliederzeitung, sondern<br />

beh<strong>an</strong>delt <strong>von</strong> Aktuellem über Leitartikel bis zur letzten<br />

Seite interess<strong>an</strong>te Themen, <strong>die</strong> Forschung kommt nicht zu<br />

kurz, Meinungen sind gefragt, <strong>die</strong> Tagungsberichte zeugen<br />

vom aktiven Leben der Bunsen-Gesellschaft, auch der Unterricht<br />

ist wichtig, war es ja für Dich schon immer.<br />

Ich freue mich, dass <strong>die</strong> Emeritierung für <strong>die</strong>sen Teil Deiner<br />

Aktivitäten kein Abschied ist. Das Bunsen-Magazin machst<br />

Du weiter. Deshalb hebe ich mir <strong>die</strong> Kiste Wein auch auf.<br />

Darauf mußt Du noch warten!<br />

Was wird noch kommen...?<br />

Wir alle wissen, dass Kommunikation im Umbruch ist.<br />

Internet, Homepages und Email ersetzen heute bereits<br />

einen Teil der gedruckten Kommunikation. Wie das <strong>die</strong><br />

Bunsen-Gesellschaft in einigen Jahren machen wird, weiß<br />

ich heute nicht. Heute weiß ich nur, das Bunsen-Magazin ist<br />

bei Dir in guten Händen.<br />

Lieber Peter, Dir dem Kommunikator weiterhin gutes<br />

Gelingen. Die Emeritierung ist sicher ein Einschnitt in<br />

Deiner berufl ichen Laufbahn. Die Pension ein neuer Grad<br />

<strong>von</strong> Freiheit. Für <strong>die</strong>se Zeit wünsche ich Dir und Deiner<br />

lieben Frau alles Gute, Gesundheit und eine gute H<strong>an</strong>d mit<br />

dem Bunsen-Magazin.


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

Klaus Funke, Zweiter Vorsitzender der Bunsen-Gesellschaft:<br />

„Das Reden tut dem Menschen gut, besonders wenn er’s<br />

selber tut.“ Dieses schöne Zitat, lieber Peter, liebe Bärbel,<br />

liebe Freunde, meine Damen und Herren, <strong>die</strong>ses schöne Zitat<br />

also verd<strong>an</strong>ke ich zwei Weisen, beide namens Wilhelm.<br />

Der eine <strong>von</strong> ihnen war der Weise <strong>von</strong> Wiedensahl, Wilhelm<br />

Busch, der mit (ungefähr) <strong>die</strong>sen Worten seine Bildergeschichte<br />

„Maler Klecksel“ beg<strong>an</strong>n. Der <strong>an</strong>dere Weise war<br />

Wilhelm Jost, Erster Vorsitzender der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-<br />

Gesellschaft in den Jahren 1963 und 1964 und vielen <strong>von</strong><br />

uns in lebhafter Erinnerung. Jost leitete (exakt) mit den<br />

zitierten Worten <strong>die</strong> D<strong>an</strong>kesrede ein, <strong>die</strong> er <strong>an</strong>lässlich der<br />

Verleihung seiner achten Ehrendoktorwürde hielt, und zwar<br />

1979 in H<strong>an</strong>nover.<br />

Professor Funke d<strong>an</strong>kt Professor Schmidt für seine Aktivitäten in der<br />

Bunsen-Gesellschaft.<br />

Doch nun genug <strong>von</strong> den Wilhelms. Kommen wir endlich<br />

zu Dir, lieber Peter. Du hast uns ja zu Deinem runden Geburtstag<br />

nicht eingeladen. Ich meine natürlich den wirklich<br />

runden, den Du am 7. Dezember 2004 begingst und <strong>an</strong><br />

dem Du Deine ersten zwei Milliarden Sekunden vollendetest.<br />

Aber wir sind auch heute sehr, sehr gern gekommen,<br />

um gemeinsam mit Dir Dein Erreichen des würdigen pythagoräischen<br />

Status zu feiern. Der Status pythagoräischer<br />

Vollendung dürfte wohl allen Anwesenden ein Begriff sein.<br />

Sollten dennoch einige der Jüngeren zum Verständnis Unterstützung<br />

benötigen, so schlage ich vor, doch einfach einmal<br />

<strong>die</strong> Summe der Quadrate <strong>von</strong> sieben und vier oder aber<br />

<strong>die</strong> Differenz der Quadrate <strong>von</strong> neun und vier zu bilden, <strong>von</strong><br />

der Rolle der acht und der eins g<strong>an</strong>z zu schweigen.<br />

Lieber Peter, zu Deinem halbrunden Geburtstag gratuliere<br />

ich Dir auch in Margits Namen noch einmal <strong>von</strong> Herzen.<br />

Für Deine Zukunft nach dem Ausscheiden aus dem aktiven<br />

Dienst als Hochschullehrer wünschen wir Dir alles erdenklich<br />

Gute. Diese Glückwünsche überbringe ich Dir – ebenso<br />

wie vor mir Michael Dröscher – auch im Namen der Bunsen-<br />

Gesellschaft.<br />

NACHRICHTEN<br />

Jeder, der sich in den verg<strong>an</strong>genen Jahren um das Wohl<br />

und Wehe der Bunsen-Gesellschaft bemüht hat, weiß, wie<br />

wichtig Dein guter Rat für uns im Vorst<strong>an</strong>d und im Ständigen<br />

Ausschuss immer gewesen ist und weiter sein wird. Wer<br />

auch nur <strong>an</strong> einer einzigen der vielen Auswahlsitzungen<br />

teilgenommen hat, <strong>die</strong> alljährlich <strong>an</strong> einem J<strong>an</strong>uartag in<br />

Fr<strong>an</strong>kfurt stattfi nden und auf denen jeweils <strong>die</strong> Rednerliste<br />

für <strong>die</strong> kommende Bunsentagung festgelegt wird, der<br />

weiß Deinen besonderen Beitrag <strong>an</strong> <strong>die</strong>ser Stelle hoch zu<br />

preisen. Nie würde das Unterf<strong>an</strong>gen jemals zu einer christlichen<br />

Zeit am späteren Nachmittag beendet, hättest Du nicht<br />

regelmäßig <strong>die</strong> Namen und Vortragsthemen aller Redner<br />

der verg<strong>an</strong>genen Jahre parat.<br />

Und schließlich – das Bunsen-Magazin. In den Details der<br />

Gestaltung und der Themenauswahl ist <strong>die</strong> prägende Rolle<br />

des Schriftleiters Peter Schmidt gut zu erkennen. Das Bunsen-<br />

Magazin ist immer informativ und <strong>an</strong>sprechend, dabei für<br />

Außenstehende und Eingeweihte gleichermaßen lehrreich.<br />

Kurz, es ist unersetzlich.<br />

Ich habe mit einem Zitat begonnen, und ich möchte mit<br />

einem Zitat schließen. Auf einer der letzten Sitzungen des<br />

Ständigen Ausschusses äußerte ein jüngeres Mitglied des<br />

Gremiums <strong>die</strong> Ansicht, dass wir in unserem elektronischen<br />

Zeitalter nach Peter Schmidts Eintritt in den Ruhest<strong>an</strong>d<br />

vielleicht auf das Bunsen-Magazin in seiner gewohnten gedruckten<br />

Form verzichten könnten. Daraufhin sprach mir<br />

Herr Troe mit den folgenden Worten g<strong>an</strong>z aus dem Herzen:<br />

„Peter Schmidt wird seine Aufgabe als Schriftleiter des gedruckten<br />

Bunsen-Magazins sol<strong>an</strong>ge wahrnehmen, wie es<br />

ihm Spaß macht. Und wie ich ihn kenne, wird das mindestens<br />

bis zu seinem neunzigsten Lebensjahr der Fall sein.“<br />

Lieber Peter, auch ich wünsche Dir und mir und uns allen,<br />

dass Dir <strong>die</strong> Arbeit am Bunsen-Magazin noch l<strong>an</strong>ge Freude<br />

bereitet!<br />

<strong>von</strong> links nach rechts: Professor Schäfer, Frau Schmidt und Professor<br />

Schmidt.<br />

Ich wünsche Dir aber auch viel Freude mit Deiner Familie,<br />

sei es in K<strong>an</strong>ada, in Fr<strong>an</strong>kreich oder in Deutschl<strong>an</strong>d. Ad multos<br />

<strong>an</strong>nos!<br />

186


NACHRICHTEN<br />

EHRUNGEN<br />

187<br />

Privatdozent Dr. Michael Thoss<br />

TU-München erhielt für seine<br />

richtungsweisenden Beiträge zur<br />

Entwicklung semiklassischer so<br />

wie numerisch effizienter Ver<br />

fahren für <strong>die</strong> Beh<strong>an</strong>dlung der<br />

Dynamik <strong>von</strong> vieldimensionalen<br />

molekularen Systemen den Hell<br />

m<strong>an</strong>n-Preis 2006 der AGTC.<br />

GEBURTSTAGE IM<br />

NOVEMBER 2006<br />

Peter Herbrechtsmeier, Dr.,<br />

Großostheim,<br />

60. Geburtstag am 10.11.<br />

Ulrich Sternberg, Dr.,<br />

Karlsruhe<br />

60. Geburtstag am 20.11.<br />

Volker Starrock, Dr.,<br />

Leichlingen<br />

65. Geburtstag am 15.11.<br />

Emmerich Wilhelm, Prof. Dr.,<br />

Wien<br />

65. Geburtstag am 25.11.<br />

Dieter Neuschütz, Prof. Dr.-Ing.,<br />

Herzogenrath<br />

70. Geburtstag am 18.11.<br />

Karl-Heinz Dücker, Dr.,<br />

Aachen<br />

75. Geburtstag am 08.11.<br />

H<strong>an</strong>s-Georg Kuball, Prof. Dr.,<br />

Stelzenberg<br />

75. Geburtstag am 25.11.<br />

Harald Cherdron, Prof. Dr.,<br />

Wiesbaden<br />

75. Geburtstag am 30.11.<br />

GEBURTSTAGE IM<br />

DEZEMBER 2006<br />

Friedrich Dörr, Prof. Dr.,<br />

Gräfelfing<br />

85. Geburtstag am 13.12.<br />

Kurt Kirchner, Prof. Dr.,<br />

Eschborn<br />

80. Geburtstag am 22.12.<br />

Peter Wissm<strong>an</strong>n, Prof. Dr.,<br />

Erl<strong>an</strong>gen<br />

70. Geburtstag am 06.12.<br />

Helmut Knoll, Dr.,<br />

Leipzig<br />

65. Geburtstag am 05.12.<br />

H<strong>an</strong>s-Jürgen Schaller, Prof. Dr.,<br />

Molfsee<br />

65. Geburtstag am 13.12.<br />

Gabor Palinkas, Dr.,<br />

Budapest<br />

65. Geburtstag am 28.12.<br />

Günther G. Scherer, Dr.,<br />

Villigen PSI<br />

60. Geburtstag am 14.12.<br />

Karl Otto Greulich, Prof. Dr.,<br />

Jena<br />

60. Geburtstag am 19.12.<br />

Christoph Kratky, Prof. Dr.,<br />

Graz<br />

60. Geburtstag am 25.12.<br />

VERSTORBEN<br />

Herr Dr. Rolf-Fred Posse<br />

Rechenauerstr. 7<br />

83022 Rosenheim<br />

im Alter <strong>von</strong> 85 Jahren<br />

Herr Dr. Lukas Häußling<br />

Wellsring 32<br />

67098 Bad Dürkheim<br />

im Alter <strong>von</strong> 45 Jahren<br />

Herr Dr. Helmut Stein<br />

Dorfbrunnenstr. 13<br />

91094 L<strong>an</strong>gensendelbach<br />

im Alter <strong>von</strong> 57 Jahren<br />

NEUANMELDUNGEN ZUR<br />

MITGLIEDSCHAFT<br />

Nr. 78682 PD Dr. Stef<strong>an</strong>ie Eiden,<br />

Bayer Technology Services<br />

GmbH, E 41,<br />

51368 Leverkusen<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 8. JAHRGANG · 6/2006<br />

Nr. 78683 Prof. Dr. Alf Mews,<br />

Universität Siegen,<br />

Physikalische Chemie,<br />

Adolf Reichwein Strasse,<br />

57068 Siegen<br />

Nr. 78684 Prof. Dr. Frédéric Merkt,<br />

ETH Zürich, Lab. Physikali-<br />

sche Chemie, HCI,<br />

8093 Zürich<br />

VERANSTALTUNGEN/<br />

EVENTS<br />

Tagungen der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Bunsen-Gesellschaft<br />

Bunsentagung 2007<br />

unter Mitwirkung der Gesellschaft<br />

Österreichischer Chemiker (GÖCh)<br />

17. - 19. Mai, Graz<br />

Thema: "Neuartige Kohlenstoffstrukturen"<br />

Wissenschaftliche Vorbereitung:<br />

M. Kappes (Karlsruhe), W. Krätschmer<br />

(Heidelberg), R. Schlögl (Berlin)<br />

Org<strong>an</strong>isatorische Vorbereitung:<br />

G. Grampp (Graz)<br />

15. Dezember 2006<br />

ist der Termin<br />

zum Einreichen<br />

Ihrer Beiträge<br />

zur<br />

BUNSENTAGUNG<br />

IN GRAZ<br />

17. - 19. Mai 2007<br />

Information unter<br />

www. bunsen.de oder<br />

unmittelbar unter http://<br />

www.bunsentagung.tugraz.at


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

Bunsentagung 2008<br />

01. - 03. Mai, Saarbrücken<br />

Thema: "Analyse, M<strong>an</strong>ipulation und<br />

Simulation auf der N<strong>an</strong>ometerskala"<br />

Wissenschaftliche Vorbereitung:<br />

H. Fuchs (Münster), D. Marx (Bochum),<br />

U. Simon (Aachen)<br />

Org<strong>an</strong>isatorische Vorbereitung:<br />

R. Hempelm<strong>an</strong>n (Saarbrücken)<br />

Bunsentagung 2009<br />

21. bis 23. Mai<br />

Thema: "Physical Chemistry of Solids:<br />

The Science behind Materials<br />

Engineering"<br />

Wissenschaftliche Vorbereitung:<br />

K.-D. Becker (Braunschweig), J. J<strong>an</strong>ek<br />

(Gießen), M. Martin (Aachen)<br />

Allgemeine Informationen zu den<br />

Bunsentagungen: www.bunsen.de<br />

oder Geschäftsstelle der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Bunsen-Gesellschaft<br />

International Bunsen Discussion<br />

Meeting<br />

"Exploring THz Spectroscopy:<br />

From Technology to Applications"<br />

1.-5. April 2007,<br />

Physikzentrum Bad Honnef<br />

Scientific Org<strong>an</strong>ization:<br />

M. Havenith (Bochum), Ch. A.<br />

Schmuttenmaer (Yale), D. Leitner<br />

(Reno)<br />

Information: www.pbh.de<br />

International Bunsen Discussion<br />

Meeting<br />

"Modern surface science: Out of<br />

the vacuum - through the liquid -<br />

into the cell"<br />

29.-30. Juni 2007,<br />

Universität Heidelberg<br />

Scientific Org<strong>an</strong>ization: Christof Wöll<br />

(Bochum), M<strong>an</strong>fred Buck (St. Andrews),<br />

Armin Gölzhäuser (Bielefeld)<br />

Bunsen-Kolloquium<br />

"Chemical Bonding in Position,<br />

Momentum <strong>an</strong>d Phase Space"<br />

05./06.02.2007,<br />

Universität Konst<strong>an</strong>z<br />

Org<strong>an</strong>isation: Michael Springborg<br />

(Saarbrücken)<br />

Information: m.springborg@mx.unisaarl<strong>an</strong>d.de<br />

<strong>Deutsche</strong> Flüssigkristall-<br />

Gesellschaft (DFKG)<br />

35. Arbeitstagung<br />

2007, Universität Bayreuth<br />

Information:<br />

http://www.LiquidCrystals.de<br />

WEITERE<br />

VERANSTALTUNGEN:<br />

XXIII. International Conference on<br />

Photochemistry ICP07<br />

29. Juli - 3. August 2007, Köln<br />

This XXIII biennial meeting will address<br />

all areas of fundamental <strong>an</strong>d applied<br />

photochemistry <strong>an</strong>d related science.<br />

NACHRICHTEN<br />

The conference will be of interest to all<br />

those involved in using light to initiate<br />

<strong>an</strong>d study chemical, physical <strong>an</strong>d biological<br />

processes. The conference is<br />

co-org<strong>an</strong>ized by the Germ<strong>an</strong> Chemical<br />

Society (photochemistry section) <strong>an</strong>d<br />

the Bunsen-Gesellschaft for Physical<br />

Chemistry.<br />

Information: http://www.oc.uni-koeln.<br />

de/gdch/photochemie/<br />

WEITERBILDUNGS-<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

Analytische Chemie -<br />

Chromatographie<br />

Kapillargaschromatographie:<br />

Optimierung und Fehlervermeidungsstrategien<br />

13.-14. November 2006<br />

Information: www.gdch.de<br />

PCCP<br />

Bezugspreise 2007:<br />

DBG Personal Members: £ 227,00<br />

DBG Corporate Members: £ 1223,00<br />

Bezugsadresse:<br />

RSC Distribution Services<br />

c/o Portl<strong>an</strong>d Customer Services<br />

Commerce Way<br />

Colchester<br />

CO2 8HP, U.K.<br />

Tel: +44 (0) 1206 226050,<br />

Fax: +44 (0) 1206 226055,<br />

Email: sales@rscdistribution.org<br />

188


ZEITSCHRIFT FÜR<br />

PHYSIKALISCHE CHEMIE<br />

Inhalt Heft 8 (2006)<br />

S. M. A. Hosseini, V. Saeed. S<br />

Thermodynamic Study of Complexation of<br />

(2-Mercapto-4-Methyl Phenyl)-2-Benzamido-3-<br />

Ethoxy Thiopropenate with Cu 2+ , Co 2+ , <strong>an</strong>d Hg 2+<br />

in Binary Dimethylsulphoxide-Acetonitrile Solutions 1005<br />

M. Rachwalska, E. Sciesinska, J. Sciesinski<br />

FIR Spectra of [Ni(H2O)6](ClO4)2 <strong>an</strong>d [Ni(D2O)6]<br />

(ClO4)2 at Various Temperatures 1021<br />

H. Somnitz, R. Zellner<br />

Kinetics <strong>an</strong>d Dynamics of Multi-Ch<strong>an</strong>nel<br />

Unimolecular Reactions of Alkoxyl Radicals<br />

Over <strong>an</strong> Extended R<strong>an</strong>ge of Temperature <strong>an</strong>d<br />

Pressure. A Combined Qu<strong>an</strong>tum Chemical/<br />

RRKM Dynamical Study 1029<br />

T. S. B<strong>an</strong>ipal, D. Kaur, P. K. B<strong>an</strong>ipal<br />

Effect of Sodium Acetate <strong>an</strong>d Magnesium Acetate<br />

on the Solution Behavior of Some Amino Acids in<br />

Water at 298.15 K: A Compressibility Approach 1049<br />

K. Keresztúri, I. Szalai<br />

Briggs-Rauscher Reaction with 1,4-Cyclohex<strong>an</strong>edione<br />

Substrate 1071<br />

R. Jurczakowski, G. Litwinienko, M. Orlik<br />

Stu<strong>die</strong>s on the Formation <strong>an</strong>d Kinetics of Self-<br />

Decomposition of Ni(IV)-N3 - Complexes in<br />

Aqueous Media 1083<br />

189<br />

IMPRESSUM<br />

Bunsen-Magazin<br />

Heft 6 Jahrg<strong>an</strong>g 8<br />

Herausgeber:<br />

Vorst<strong>an</strong>d der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Bunsen-Gesellschaft<br />

Michael Dröscher<br />

Klaus Funke<br />

Wolfg<strong>an</strong>g Grünbein<br />

Inhalt Heft 9 (2006)<br />

Schriftleiter:<br />

Peter C. Schmidt<br />

Institut für Physikalische Chemie<br />

Technische Universität Darmstadt<br />

Petersenstr. 20<br />

D-64287 Darmstadt<br />

Tel.: 06151 / 16 27 07<br />

Fax: 06151 / 16 60 15<br />

E-Mail: bunsen@chemie.tu-darmstadt.de<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 8. JAHRGANG · 6/2006<br />

R<strong>an</strong>j<strong>an</strong>a Bhattacharyya, S. C. Lahiri<br />

Examination of the Validity of the Ionic Additivity Principle<br />

in the Determination of Single Ion Thermodynamic<br />

Properties 1115<br />

E. Makrlík, P. V<strong>an</strong>ura<br />

Contribution to the Thermodynamics of Complexes<br />

of Alkali Metal Cations with Benzo-18-Crown-6 in the<br />

Water-Nitrobenzene Extraction System 1125<br />

Herbert W. Zimmerm<strong>an</strong>n<br />

Qu<strong>an</strong>tum Thermodynamics of Entropy Production<br />

<strong>an</strong>d Time - An Approach to Irreversibility 1131<br />

Miroslav Boca, Zuz<strong>an</strong>a Iv<strong>an</strong>ová, Mari<strong>an</strong> Kucharík,<br />

Jarmila Cibulková, Rom<strong>an</strong> Vasiljev, Marta Chrenková<br />

Density <strong>an</strong>d Surface Tension of the System<br />

KF-K2TaF7 -Ta2O5 1159<br />

L. A. Al-Juhaim<strong>an</strong>, L. A. Al-Alw<strong>an</strong>, A. A. Zaghloul<br />

Medium Effects on Dissociation Const<strong>an</strong>ts of Maleic<br />

<strong>an</strong>d Malonic Acids in Acetone-Water Binary Mixtures.<br />

A Thermodynamic Study 1181<br />

Alfred Kolbe, Adelheid Kolbe, Monika Plass<br />

Inter- <strong>an</strong>d Intramolecular Association in Differently<br />

Substituted 2-(X-Pyridyl-)Eth<strong>an</strong>-1-ols 1199<br />

Naz Zeynep Atay, Jak Kornfilt, Aysegül Erkahram<strong>an</strong><br />

Ni2+ Diffusion Through Microemulsion-Based<br />

Org<strong>an</strong>o-Gels 1211<br />

K. Dharmalingam, K. Ramach<strong>an</strong>dr<strong>an</strong>,<br />

P. Sivagurunath<strong>an</strong>, G. M. Kalamse<br />

Dielectric Relaxation Stu<strong>die</strong>s of Primary Alcohols<br />

<strong>an</strong>d Alkyl Methacrylates 1217<br />

Geschäftsführer der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Bunsen-Gesellschaft<br />

Andreas Förster<br />

Theodor-Heuss-Allee 25<br />

D-60486 Fr<strong>an</strong>kfurt<br />

Tel.: 069 / 75 64 620<br />

Fax: 069 / 75 64 622<br />

E-Mail: foerster@bunsen.de<br />

Technische Herstellung:<br />

VMK-Druckerei GmbH<br />

Faberstraße 17<br />

D-67590 Monsheim<br />

Tel.: 06243 / 909 - 110<br />

Fax: 06243 / 909 - 100<br />

E-Mail: info@vmk-druckerei.de


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

Selten haben Artikel in den Nachrichten aus der Chemie eine<br />

derartige Reson<strong>an</strong>z hervorgerufen wie <strong>die</strong> im Mai-Heft <strong>die</strong>ses<br />

Jahres erschienenen [Nachr. Chem 2006, 54, 495, 510, 573]<br />

zum Thema GDCh und Drittes Reich bzw. Richard Kuhn. Die<br />

Redaktion der Nachrichten hat <strong>die</strong> Leserbriefe ohne Ausnahme<br />

publiziert [Nachr. Chem 2006, 54, 1019], aus Platzgründen<br />

mit redaktionellen Kürzungen, in voller Länge im Internet:<br />

www.gdch.de/taetigkeiten/nch/briefe.htm. Bei eingehender<br />

Ausein<strong>an</strong>dersetzung mit den ablehnenden Rückäußerungen<br />

kristallisieren sich einige wiederkehrende Argumentationsmuster<br />

heraus, auf <strong>die</strong> hier näher eingeg<strong>an</strong>gen werden soll.<br />

(1) Eine häufig geäußerte Frage lautet: Warum erst jetzt -<br />

(mehr als) 60 Jahre nach Kriegsende und (fast) 40 Jahre nach<br />

dem Tod Kuhns? Alle Fakten seien doch l<strong>an</strong>ge bek<strong>an</strong>nt. - Diese<br />

Frage berührt das grundlegende gesellschaftliche Phänomen<br />

des jahrzehntel<strong>an</strong>gen Versäumnisses der Ausein<strong>an</strong>dersetzung<br />

mit der Rolle <strong>von</strong> Personen und Institutionen im Dritten<br />

Reich und könnte <strong>an</strong> <strong>die</strong> Fragenden zurückgegeben werden.<br />

(Die entsprechende Reaktion in den zustimmenden Briefen<br />

lautet. "Endlich!"). Nicht <strong>von</strong> ungefähr haben auch <strong>die</strong> Max-<br />

Pl<strong>an</strong>ck-Gesellschaft, <strong>die</strong> <strong>Deutsche</strong> Physikalische Gesellschaft,<br />

<strong>die</strong> <strong>Deutsche</strong> Forschungsgemeinschaft sowie auch Unternehmen<br />

aus Chemie und <strong>an</strong>deren Br<strong>an</strong>chen sich erst in<br />

neuerer Zeit <strong>die</strong>ser Thematik gestellt. Die Vorst<strong>an</strong>dsmitglieder<br />

waren der Überzeugung, dass auch für <strong>die</strong> GDCh<br />

H<strong>an</strong>dlungsbedarf bestehe.<br />

(2) Wiederholt wird das H<strong>an</strong>deln der Ver<strong>an</strong>twortlichen als<br />

<strong>an</strong>maßend und einer fragwürdigen "political correctness" geschuldet<br />

empfunden. - Nur wer dabei gewesen sei, könne<br />

<strong>die</strong> Umstände, unter denen Wissenschaftler wie Kuhn in<br />

der NS-Zeit geh<strong>an</strong>delt haben, richtig würdigen. So wichtig<br />

persönliche Erlebnisse und Begegnungen auch sind, berücksichtigt<br />

<strong>die</strong>se Einschätzung doch nicht, dass Geschichte<br />

ein dynamischer und kein statischer Prozess ist und sich<br />

unsere Bilder der Verg<strong>an</strong>genheit unter dem Eindruck neuer<br />

Erkenntnisse laufend verändern. Könnte Geschichte nur <strong>von</strong><br />

Zeitzeugen ge- und beschrieben werden, würde sie bald erlöschen.<br />

Und: Zu wenig Dist<strong>an</strong>z engt den Blick ein und macht<br />

auch bef<strong>an</strong>gen.<br />

(3) Ein verbreitetes Missverständnis, das aus den Briefen<br />

hervorgeht, besteht in der Annahme, der GDCh-Vorst<strong>an</strong>d<br />

habe Kuhn in einem justitiablen Sinne verurteilen wollen, sei<br />

aber <strong>die</strong> Beweise schuldig geblieben ("im Zweifel für den<br />

Angeklagten"). - Die Vorst<strong>an</strong>dsmitglieder haben sich jedoch<br />

lediglich mit der Frage befasst, ob unter Berücksichtigung<br />

des aktuellen Wissensst<strong>an</strong>des eine der höchsten Auszeichnungen<br />

der GDCh weiterhin nach Richard Kuhn ben<strong>an</strong>nt<br />

werden könne. Dabei ist nicht nur <strong>die</strong> wissenschaftliche<br />

Leistung, sondern <strong>die</strong> gesamte Persönlichkeit zu würdigen.<br />

Maßstab sind nicht heute lebende Wissenschaftler, sondern<br />

Zeitgenossen Kuhns wie Wiel<strong>an</strong>d oder Windaus.<br />

Die GDCh und das III. Reich<br />

Bemerkungen zu Leserreaktionen<br />

(4) Offensichtlich ist vielfach der Eindruck entst<strong>an</strong>den, <strong>die</strong><br />

GDCh hätte überstürzt und leichtfertig geh<strong>an</strong>delt. - Dieses<br />

ist nicht der Fall. Der Entscheidung des GDCh-Vorst<strong>an</strong>ds<br />

vom 12. September 2005 war ein mehrjähriger Diskussionsprozess<br />

vorausgeg<strong>an</strong>gen, in dem ein <strong>von</strong> PD Dr. Ute Deichm<strong>an</strong>n<br />

eingeholtes Gutachten über Richard Kuhn eine wichtige<br />

Entscheidungsgrundlage darstellte [Nachr. Chem. 2005,<br />

53, 1280]. Das Gutachten findet sich im Internet unter www.<br />

gdch.de/taetigkeiten/nch/briefe.htm.<br />

In Anbetracht der Bedeutung des nach sorgfältigem Abwägen<br />

einstimmig getroffenen Beschlusses sollten <strong>die</strong> Mitglieder<br />

umfassend informiert werden, zum einen durch einen<br />

Leitartikel des damaligen Präsidenten, zum <strong>an</strong>deren durch<br />

einen Aufsatz über Kuhn, möglichst <strong>von</strong> einem Empfänger<br />

der Kuhn-Medaille. Der Vorst<strong>an</strong>d beschloss daraufhin, Prof.<br />

Lothar Jaenicke, um ein Portrait Kuhns zu bitten, da Jaenicke<br />

bereits durch zahlreiche Portraits <strong>von</strong> Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftlern der 30er und 40er Jahre aufgefallen<br />

war, <strong>die</strong> im Laufe der Jahre vorwiegend im Biospektrum erschienen<br />

sind. Offensichtlich ist <strong>die</strong>s für einige GDCh-Mitglieder<br />

ein zu großer Sprung gewesen, so dass der Prozess<br />

für <strong>die</strong>se nicht erkennbar war, was zu Missverständnissen<br />

und Fehleinschätzungen beigetragen hat. Um <strong>die</strong> Entstehung<br />

der Entscheidung besser nachvollziehbar zu machen,<br />

stellen wir das Deichm<strong>an</strong>nsche Gutachten auf <strong>die</strong> GDCh-<br />

Homepage. Auf Wunsch wird es auch <strong>von</strong> der GDCh-<br />

Geschäftsstelle zugeschickt.<br />

Auch <strong>die</strong> Literaturzitate in den erwähnten drei Nachrichten-<br />

Artikeln waren nicht ausreichend, um <strong>die</strong> Fakten nachzulesen.<br />

Wer sein Wissen über Richard Kuhn und <strong>die</strong> Rolle<br />

der Chemie im III. Reich vertiefen möchte, sei besonders<br />

auf <strong>die</strong> folgenden Texte verwiesen: 1) U. Deichm<strong>an</strong>n, Mitmachen,<br />

Flüchten, Vergessen, Wiley-VCH, Weinheim, 2001.<br />

2) Adolf Buten<strong>an</strong>dt und <strong>die</strong> Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft,<br />

B<strong>an</strong>d 7 der Serie "Geschichte der Kaiser-Wilhelm-<br />

Gesellschaft im Nationalsozialismus" (R. Rürup, W. Schieder,<br />

Hrsgb.), Wallstein-Verlag, Göttingen, 2004. 3) F. Schmaltz,<br />

Kampfstoff-Forschung im Nationalsozialismus, B<strong>an</strong>d 11 der<br />

Serie "Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus"<br />

(R. Rürup, W. Schieder, Hrsg.), Wallstein-Verlag,<br />

Göttingen, 2005.4) A. Neubauer, Bittere Nobelpreise,<br />

Books on Dem<strong>an</strong>d, Norderstedt 2005. 5) M. Düring, Minervas<br />

verstoßene Kinder, B<strong>an</strong>d 13 der Serie "Geschichte<br />

der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus"<br />

(R. Rürup, W. Schieder, Hrsgb.),Wallstein-Verlag, Göttingen,<br />

2006.<br />

Henning Hopf, Braunschweig,<br />

Lothar Jaenicke, Köln,<br />

Petra Mischnick, Braunschweig<br />

GDCH<br />

190


<strong>Deutsche</strong> Bunsen-Gesellschaft Mitgliederverwaltung:<br />

für Physikalische Chemie e.V. Fax: 069/7564-621<br />

Theodor-Heuss-Allee 25 e-mail: e.woehler@bunsen.de<br />

60486 Fr<strong>an</strong>kfurt am Main<br />

Antrag auf Mitgliedschaft<br />

in der Jahresbeitrag<br />

<strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie<br />

persönliches, studentisches Mitglied (bitte Stu<strong>die</strong>nbescheinigung beifügen) 30 €<br />

persönliches Jungmitglied (bis zu 3 Jahren nach erfolgter Promotion/Eintritt in das Berufsleben) 65 €<br />

persönliches Doppelmitglied (GDCh, DECHEMA, DPG) 75 €<br />

persönliches, ordentliches Mitglied 100 €<br />

nichtpersönliches Mitglied (Institute, Bibliotheken, Firmen usw.) 485 €<br />

Flüssigkristall-Gesellschaft<br />

persönliches, studentisches Mitglied (bitte Stu<strong>die</strong>nbescheinigung beifügen) 8 €<br />

persönliches, ordentliches Mitglied 16 €<br />

AG Theoretische Chemie<br />

persönliches, ordentliches Mitglied 13 €<br />

ab<br />

Zur Mitgliedschaft vorgeschlagen durch:<br />

________________________________________________ ________________________________________<br />

(Mitglied der DBG) (Unterschrift)<br />

Bereits Mitglied in der<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

Frau � Herr �<br />

Titel ______________________________________________________________________________________<br />

Name __________________________ Vorname _______________________________________<br />

Geburtsdatum ___________________________ Geburtsort _____________________ L<strong>an</strong>d (LKZ) ______<br />

Privat<strong>an</strong>schrift Universitäts- bzw. Dienst<strong>an</strong>schrift<br />

________________________________ ______________________________________<br />

________________________________ ______________________________________<br />

________________________________ ______________________________________<br />

Straße/Postfach _____________________ ______________________________________<br />

PLZ/Ort __________________________ ______________________________________<br />

Tel.:(__________) _________________ (___________) _________________________<br />

Fax (__________) _________________ (___________) _________________________<br />

E-Mail ___________________________ ______________________________________<br />

Alle Mitteilungen bitte <strong>an</strong> meine Privat<strong>an</strong>schrift � Dienst<strong>an</strong>schrift �<br />

Datum _______________________ Unterschrift __________________________________________________<br />

Bitte in Druckbuchstaben ausfüllen


An der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät<br />

der Christi<strong>an</strong>-Albrechts-Universität zu Kiel ist im Institut<br />

für Physikalische Chemie zum nächstmöglichen Termin<br />

eine<br />

W2-Professur<br />

für Physikalische Chemie<br />

zu besetzen.<br />

Die Bewerberinnen und Bewerber sollen in einem aktuellen<br />

Forschungsgebiet der Physikalischen Chemie ausgewiesen<br />

sein, beispielsweise einem Gebiet der <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dten<br />

Physikalischen Chemie, und <strong>die</strong> am Institut vertretenen<br />

wissenschaftlichen Arbeitsrichtungen sinnvoll ergänzen.<br />

Erwünscht ist <strong>die</strong> Bereitschaft zur Mitarbeit im Netzwerk<br />

„Future Oce<strong>an</strong>” und im gepl<strong>an</strong>ten Sonderforschungsbereich<br />

677 „Funktion durch Schalten”.<br />

Im Bereich der Lehre ist das Fach Physikalische Chemie<br />

in voller Breite zu vertreten und es sind Ausbildungsaufgaben<br />

für Stu<strong>die</strong>rende <strong>an</strong>derer Fachrichtungen zu übernehmen.<br />

Die Bewerberinnen und Bewerber müssen habilitiert sein<br />

oder vergleichbare Leistungen aufweisen. Erwartet wird<br />

<strong>die</strong> Fähigkeit, Lehrver<strong>an</strong>staltungen in englischer Sprache<br />

abzuhalten.<br />

Die Christi<strong>an</strong>-Albrechts-Universität zu Kiel ist bestrebt,<br />

den Anteil der Wissenschaftlerinnen in Forschung und<br />

Lehre zu erhöhen und fordert deshalb entsprechend qualifizierte<br />

Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben.<br />

Frauen werden bei gleichwertiger Eignung, Befähigung<br />

und fachlicher Leistung vorr<strong>an</strong>gig berücksichtigt.<br />

Die Hochschule setzt sich für <strong>die</strong> Beschäftigung schwerbehinderter<br />

Menschen ein. Daher werden schwerbehinderte<br />

Bewerberinnen und Bewerber bei entsprechender<br />

Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf,<br />

Zeugniskopien, Schriftenverzeichnis, drei ausgewählte<br />

Sonderdrucke und eine kurz gefasste Forschungsperspektive)<br />

sind bis zum 15.12.2006 zu richten <strong>an</strong> den<br />

Dek<strong>an</strong> der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät<br />

der Christi<strong>an</strong>-Albrechts-Universität zu Kiel, 24098 Kiel

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!