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Mensch geworden!
In dieser knappen Aussage
wurzelt das Weihnachtsgeheimnis.
Damit verbunden die
Möglichkeit, im menschlichen
Jesus Gott zu erkennen. Anders
ausgedrückt: In Jesus wird die
menschlich gewordene Seite
Gottes für uns Menschen als
Person erfahrbar. Nicht
nur einmalig „sichtbar“,
sondern durch
sein Leben und
seine Botschaft in
Fortführung konkret
erlebbar.
Bei dem Versuch,
uns auf seine Einladung
zur Nachfolge einzulassen,
gelangen wir nicht selten
an unsere Grenzen. Da gilt es,
immer wieder vertrauend neu
anzufangen, um nicht ganz auf
der Strecke zu bleiben. Wiederholt
wird uns im neuen Testament
zugesichert, dass wir nur
durch den Sohn Zugang zum
Vater erhalten. Er wurzelt für
uns Menschen im Verborgenen.
Da kann uns das Baum-Symbol
zum Verstehen und Erkennen
helfen:
Der Wurzelstock ist im
Gleichnis Gottvater, der unter
der Erde geheimnisvoll im Verborgenen
bleibt. Aus dem Wurzelstock
wächst für uns sichtbar
der Baumstamm, der Jesus
Christus verkörpert. In Fortsetzung
nach oben wachsen aus
ihm die Äste, Zweige und Blätter.
Blätter, Zweige, Äste,
Stamm und Wurzelstock sind
mit dem Lebenssaft im Stamm
miteinander verbunden. Nur
durch diesen Verbund
ist der Stamm lebensfähig.
Vergleichbar mit
dem Geist Gottes,
der uns mit Gottvater
und seinem
menschgewordenen
Sohn zum wahren,
sinnerfülltem Leben verbindet.
Erinnern wir uns dabei
an das biblische Gleichnis vom
Wurzelstock. Im Baumgleichnis
sind wir die Blätter. Jedes Blatt
hat nur Zugang über den Stamm
zum Wurzelstock. Und so sind
wir auch miteinander direkt
verbunden. So verstanden ist
die Aussage Jesu verbindlich:
Wer an mich glaubt, dem ist die
„Heimkehr“ zum Vater zugesichert.
Eingebunden in den göttlichen
Kreislauf, wenn wir seine
Einladung annehmen und uns
für sein Ankommen in uns offen
halten. Bis hin zum „Du in mir,
ich in Dir“.
Martin Osterkorn
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