Regelmäßige Gottesdienste Kontakte - kath-pfarrei-aschheim.de

Meine liebe Kirche
Beim Aktionstag am 17. Oktober haben sich unsere Firmlinge mit dem
Thema „Kirche“ befasst und unter anderem einen Brief an die Kirche
geschrieben. Ein Firmling war bereit, seinen Brief nicht nur in der Runde
der Firmbewerber vorzulesen, sondern ihn auch im Pfarrbrief zu veröffentlichen
– ungekürzt, nicht redigiert, nicht korrigiert und unkommentiert.
Meine liebe Kirche, hallo! Was bedeutest du mir? Hm … eigentlich ja
nichts, ich glaube es würde in meinem Leben nicht viel ändern, wenn
es dich nicht gäbe. Und doch fällst du mir immer wieder auf, oft aber
im negativen Sinn; ein Dorn im Auge. Ein kleines Beispiel: Warum gibt
es Kirchensteuer? Ist die Kirche nicht dazu da, anderen Leuten zu helfen
und ihnen nicht das Geld aus den Fingern zu saugen? Ich glaube
kaum, dass ein Akt der Nächstenliebe darin besteht, monatlich Kohle
von seinen Mitmenschen zu beziehen. Es wäre echt besser, wenn’s das
nicht geben würde!
Oder …. Warum bist du immer so steif und förmlich? Im „Gotteshaus“
(Kirche) soll man keine Mütze tragen. Hä?! Warum denn? Und was nützt
es anderen, wenn der Pfarrer ein Bettlaken mit grünen Streifen anhat?!
Ist das nicht unnötig? Und abgesehen davon: das ewige Aufstehen und
wieder Hinsetzen im Gottesdienst. Hat das einen SINN?! Und wo wir gerade
bei Gottesdienst sind: Der besteht doch aus Predigt, Führbitten
und so … Der is ganz schön lang. Da „lernt“ man Sachen, die man vorher
schon wusste. Zum Beispiel: sei immer lieb zu Mitmenschen! Und
manchmal werden Sachen gesagt (eig. immer), die man gar nicht
100% geschichtlich belegen kann. Das führt dazu, das man sich fühlt,
wie in einer Märchen(!!!!)stunde. Ich glaub, das ist der Grund, warum
so viele Jugendliche dich nicht mögen. Irgendwie weiß ich auch gar
nicht, was der Unterschied zwischen dir und einer Sekte sein soll.
Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr fällt mir auf: deine ganzen
Missstände (von denen du echt viele hast) bringt nichts anzuprangern.
Es ist besser, Vorschläge zu liefern. Sei locker, nicht so verspannt
(man denke an diese Psalmen und Gebete, die klingen wie LATEIN-
ÜBERSETZUNGEN), die Gottesdienste sollten interessanter, aufschlussreicher,
logischer, kürzer, prägnanter und ohne Gesang sein. Man muss
singen, auch wenn man das gar nicht kann. Das ist unfair und mittelal-
22