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Veranstaltungskalender - Gemeinde Mels

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Rheintalexkursion<br />

Schulgemeinde <strong>Mels</strong><br />

Im Langschuljahr 1989 kam ich auf die<br />

Idee, mit den Schülern das Rheintal<br />

im wörtlichen Sinn mit den Velos in drei<br />

Tagen zu «erfahren». Die guten<br />

Erfahrungen und die Begeisterung der<br />

Schüler veranlassten mich, im folgenden<br />

Jahr das Gebiet Glarnerland-Linthebene<br />

auf gleiche Art zu erkunden. Seither<br />

gehören diese Veloexkursionen<br />

zum festen Bestandteil des Schuljahres<br />

und sind für die Kinder immer ein<br />

Höhepunkt. Allerdings habe ich sie mittlerweile<br />

auf zwei Tage verkürzt, da<br />

oft am dritten Tag schlechtes Wetter<br />

herrschte.<br />

Am 16./17. Juni war es wieder so weit, die Rheintalexkursion<br />

2005 konnte stattfinden. Sobald die<br />

Zelte, Schlafsäcke, Liegeunterlagen und Kochausrüstungen<br />

in mein Auto verladen waren, konnten<br />

wir starten. Über die Rheinau und dem Rhein entlang<br />

gelangten wir auf der liechtensteinischen Seite<br />

zur Holzbrücke Vadzu-Sevelen, wo wir einen<br />

Znünihalt einschalteten.Weiter führte unsere Route<br />

über Buchs, Sennwald und durch den Hirschensprung<br />

nach Oberriet an den Wichensee. Bei verschiedenen<br />

Lernhalten unterwegs hatten die Kinder<br />

gruppenweise ein Exkursionsprotokoll zu führen<br />

und die wichtigsten Erfahrungen, Entdeckungen<br />

oder Erklärungen aufzuschreiben. Da es inzwischen<br />

Mittag geworden war, brieten wir bei der<br />

dortigen «Schweizer Familie» Feuerstelle, unweit<br />

des Naturschutzgebietes, unsere mitgebrachten<br />

Würste und löschten den Durst.<br />

Nach der Mittagsrast bestiegen wir die nahe gelegene<br />

Höhlenburg Wichenstein, die einzige Burg<br />

dieser Art im Kanton St. Gallen. Wie feucht und<br />

kalt muss es wohl früher hier drinnen gewesen<br />

sein! Wir setzten unsere Velofahrt fort und gelangten<br />

schon bald zum Bannriet in der <strong>Gemeinde</strong><br />

Altstätten.<br />

In diesem reizvollen Gebiet konnte man Feuchtwiesen<br />

in verschiedenen Niveaus sehen, denn hier<br />

war bis vor wenigen Jahren Torf gestochen worden.<br />

Um 15 Uhr wurden wir von Herrn Stadler im<br />

Museum Prestegg in Altstätten erwartet.Aufmerksam<br />

hörten die Schülerinnen und Schüler den Ausführungen<br />

des Museumsführers zu, und nun wur-<br />

den plötzlich unscheinbare Kleinigkeiten wie eine<br />

Flohfalle oder eine Halsgeige interessant. Auch<br />

die grausamen Waffen und im Gegensatz dazu<br />

die kunstvolle Decke im Göttersaal konnten die<br />

Kinder begeistern.<br />

Nach diesem Museumsbesuch verliessen wir das<br />

Marktstädtchen Altstätten und strebten dem Etappenziel<br />

Diepoldsau entgegen. Unterwegs staunten<br />

wir nicht schlecht, als ein Weissstorch ganz in<br />

der Nähe des Weges in einem Feld stand und von<br />

uns kaum Notiz nahm.Als in der Ferne die Schrägseilbrücke<br />

auftauchte, wussten die Kinder, dass wir<br />

dem Strandbad Diepoldsau nicht mehr fern waren.<br />

Nachdem die Einkäufe für das Nachtessen erfolgt<br />

waren, erreichten wir endlich nach 69 Kilometern<br />

Velofahrt das Strandbad Diepoldsau. Meine Frau<br />

war mit dem Gepäck bereits da.Noch vor dem Zeltaufbau<br />

nahmen einige Schüler ein erfrischendes<br />

Bad im herrlichen Naturbad. Gruppenweise wurde<br />

anschliessend gekocht. Natürlich schmeckten<br />

die Ravioli oder Tortellini nach einem so anstrengenden<br />

Tag ausgezeichnet. Nach ausgiebigem<br />

Spiel hätte eigentlich um 22 Uhr Nachtruhe sein<br />

sollen …<br />

Am andern Morgen galt es zeitig aufzustehen,<br />

die Zelte abzubrechen und das Morgenessen einzunehmen.<br />

Als alles Gepäck wieder im Auto verstaut<br />

war und die letzten Fetzen auf der Badewiese<br />

in den Abfallkübeln entsorgt waren, starteten<br />

wir mit etwas Verspätung in Richtung Lus-<br />

<strong>Gemeinde</strong>nachrichten <strong>Mels</strong> 03/2005<br />

21<br />

tenau. Im Rheinschauenmuseum erwartete uns<br />

um 9.00 Uhr Herr Schwarz, der uns durch die Ausstellung<br />

führte und über den Rhein aus Vergangenheit<br />

und Gegenwart vieles zu erzählen und zu<br />

zeigen wusste. Anhand verschiedener Reliefs erläuterte<br />

er den Verlauf und den Ausbau des Alpenrheins.<br />

Anschliessend hatten wir Gelegenheit,<br />

zusammen mit einigen anderen Klassen mit dem<br />

Rheinbähnle zum Rheindelta zu fahren.<br />

Gegen Mittag kehrten wir in die Schweiz zurück,<br />

kauften im Rheinpark in St. Margrethen für das<br />

Mittagessen ein und entfachten beim Eselschwanz<br />

ein Feuer, damit wir unsere Würste<br />

braten konnten. Besondere Freude bereitete uns<br />

eine Stockente mit ihren neun Jungen, die im<br />

Baggersee dahergeschwommen kamen.<br />

Ein kurzer Halt galt dem Erdhaus in Altenrhein,<br />

welches wir nur aus einiger Distanz sehen konnten.Vorbei<br />

am Flughafen gelangten wir zum Hundertwasserhaus.<br />

Es ist das einzige der Schweiz<br />

und zeichnet sich durch seine vielen Farben und<br />

besonderen Formen und Türmchen aus.Wir konnten<br />

auch die Innenräume sehen und die besondere<br />

Ausstrahlung erleben.<br />

Nach einer gut 100km langen Velofahrt erreichten<br />

wir wohlbehalten unser Ziel Rorschach. Dort<br />

wurden die Velos in den Lastwagen verladen und<br />

wir fuhren mit dem Zug nach Sargans zurück.<br />

Beim Bahnhof bekamen wir unsere Fahrräder<br />

wieder und erreichten bald <strong>Mels</strong>, wo noch das<br />

Gepäck aus dem Auto auszuladen war.<br />

Ich hoffe, mit dieser Exkursion den Schülern das<br />

Rheintal näher gebracht und ihnen zu einem bleibenden<br />

Erlebnis verholfen zu haben.<br />

G. Zingerli

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