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03/2005 Gemeindenachrichten Mels 18 Die Krux mit dem Kraut «Unkraut ist die Opposition der Natur gegen die Regierung der Gärtner», sagte einst der Maler Oskar Kokoschka. «Die Natur kennt kein Unkraut», sagen Botaniker sowie Umweltschützer und sprechen von Wildkräutern. Andere haben sich auf die Definition geeinigt, Unkraut sei eine Pflanze, die dort wachse, wo sie nicht erwünscht sei. Mit anderen Worten: Eine Pflanze wird zum Un-Kraut, wenn sie Nutz- oder Zierpflanzen verdrängt, bedroht oder schwächt, indem sie ihnen Wasser, Nährstoffe und Licht streitig macht. Herbizide – eine erhebliche Belastung für die Umwelt Herbizide (Unkrautvertilgungsmittel) gefährden die Umwelt, auch wenn sie giftklassefrei sind. Die chemischen Unkrautvertilgungsmittel können ins Grundwasser oder in die Gewässer geschwemmt werden. Dort stören sie das ökologische Gleichgewicht. Die Verwendung von Herbiziden auf privaten sowie öffentlichen Strassen und Wegen, Plätzen, Terrassen und Dächern war gemäss der ehemaligen Stoffverordnung schon seit mehreren Jahren nicht mehr erlaubt. Auch die neue Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung, welche die Stoffverordnung ablöst, verbietet die Verwendung in diesen Bereichen. Trotzdem wird immer noch zu viel Herbizid eingesetzt. Welche Alternativen gibt es? Falls eine Bekämpfung der Wildkräuter und Gräser wirklich notwendig ist, achten Sie darauf, ihre natürliche Umgebung nicht unnötig mit Giftstoffen zu belasten. Unter anderem haben sich folgende Massnahmen – ganz ohne Herbizide – bewährt: – Vorbeugend hilft regelmässiges Wischen, um den Humus zu entfernen und dadurch das Keimen von Pflanzen zu verhindern. – Am effektivsten ist Jäten. Die Pflanzen reissen Sie am besten von Hand mitsamt der Wurzel aus. Fugenkratzer, Wurzelstecher und Hacke erleichtern dabei die Arbeit. Wohin mit alten Herbizidbeständen? Da Herbizidreste Sonderabfälle sind, gehören sie in die Sonderabfallsammlung oder zur Verkaufsstelle zurück. Einige Gemeinden führen mit Unterstützung des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft (Buwal) und der Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz (Pusch) einen Herbizidrücknahmetag durch. Keinesfalls dürfen Sie die Produkte ins Lavabo oder WC schütten oder in den Hausabfall werfen. Wieso sind Herbizide weiterhin im Handel erhältlich? Das Verbot gilt nur auf Strassen,Wegen und Plätzen sowie Dächern und Terrassen, nicht aber auf bewachsenen Bodenflächen. Beispielsweise im Blumenbeet oder auf dem Rasen sind diese Produkte weiterhin erlaubt. Der unbefestigte Unterbau des Bodens kann hier die chemischen Stoffe besser zurückhalten, und dadurch gelangen sie nicht direkt ins Grundwasser. Fakt ist aber: Die künstlichen Substanzen belasten nicht nur die Umgebung, sondern gefährden auch uns als Bewohner und Nutzer. Weitere Informationen über dieses Thema finden Sie im Internet unter www.umwelt-schweiz.ch/ herbizid. «Unkraut» kann auch schön sein: Königskerzen entlang einer Hauswand. Ambrosia – eine gefährliche Pflanze Die Ambrosia (Ambrosia artemisiifolia L.) wurde aus Nordamerika eingeschleppt. Sie gehört wie die Kreuzkräuter und die Sonnenblume zur Familie der Korbblütler. Seit einiger Zeit bereitet sie in der Schweiz zunehmend Grund zur Sorge. Bereits vor 80 Jahren im Kanton Fribourg erwähnt, vermehrt sich diese Pflanze heute sehr rasch. Betroffen sind vor allem die Kantone Genf und Tessin und seit kurzem auch der Kanton Waadt. Die Ambrosia ist eine sommer-anuelle Pflanze, deren Wuchshöhe vom Umfeld (Bodenart, Licht, Feuchtigkeit usw.) abhängt und von etwa 30cm bis 1.5 m variieren kann. Ihre feinen Blätter sind stark eingeschnitten, auf beiden Seiten sattgrün und haben eine weissliche Nervatur. Sie wächst nicht nur als Ackerunkraut, sondern auch auf allen anderen bearbeiteten Böden. Sie breitet sich unter günstigen Wachstumsbedingungen rasch und intensiv aus. Innert weniger Jahre baut sie einen enormen Samenvorrat im Boden auf und besetzt jede Stelle des offenen Bodens. Während einer langen Periode – die Blüte dauert von August bis Ende Oktober – produziert sie reichlich Pollen, der in hohem Grad allergiefördernd ist. Nicht nur bei Allergikern, sondern auch bei Personen, die bisher nie Allergieprobleme hatten, kann er schmerzliche Angstzustände hervorrufen und Asthma verursachen. Weltweit schätzt man mehr als 10 % der Bevölkerung als sensibel für Asthma ein, welches durch Ambrosia- Pollen verursacht wird. Die Ambrosia vermehrt sich ausschliesslich über Samen. Eine Pflanze bildet normalerweise 3000 bis 4000 Samen pro Jahr. Unter guten Wachstumsbedingungen kann sich diese Zahl leicht verzehnfachen. Die Ambrosia hat sich in fast allen Gebieten der Schweiz angesiedelt. Vorläufig kommt sie hauptsächlich in privaten Hausgärten vor. Dorthin gelangt sie mit dem Vogelfutter, denn häufig wächst sie in der Nähe von Vogelhäuschen. Bekämpfung der Pflanze – Kontrollieren Sie vom Mai bis August regelmässig das Vorkommen von Ambrosia, besonders in Bereichen, wo Vogelfutter verwendet wurde – Reissen Sie die Pflanze mitsamt der Wurzel vor der Blüte mit Handschuhen aus (mit Atemschutz in der Blütezeit) – Ausgerissene Ambrosiapflanzen unbedingt in die Kehrichtverbrennung geben (niemals in die Grünabfuhr, auf Kompost oder Mist geben). – Wenn möglich offenen Boden sofort begrünen oder ansäen (Konkurrenz, Schatten bilden) Weitere Informationen über dieses Thema finden Sie im Internet unter www.racchangins.ch.
Versicherung nach Mass Bestimmt haben Sie sich auch schon überlegt, wie Sie sich bedürfnisgerecht versichern und zugleich Prämien sparen können. Und eigentlich wollten Sie längst Ihre Krankenversicherung an Ihre Situation anpassen. Die «Prämienberatung CH» hilft Ihnen dabei. Bei der «Prämienberatung CH» wirken nachstehende Organisationen aus den Bereichen Konsumentenschutz, Patientenrechte sowie Sozialberatung mit. Die Versicherten wünschen mehr Informationen über die Krankenversicherung. Das haben Untersuchungen zum Krankenversicherungsgesetz gezeigt. Neutrale Beratungsstellen und die Behörden sollen vermehrt informieren. Diesem Wunsch hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) entsprochen und die «Prämienberatung CH» initiiert. Das BAG ist eines der Bundesämter des Eidgenössischen Departements des Inneren (EDI). Telefonische Beratung Lassen Sie sich telefonisch bei einer der beteiligten Organisationen beraten! Sie können auch einen Termin für ein persönliches Gespräch vereinbaren. Die Beraterinnen und Berater der «Prämienberatung CH» stehen Ihnen kompetent und neutral zur Seite. Die «Prämienberatung CH» bietet folgende Leistungen an: • telefonische oder persönliche Beratung • Infoblätter • Musterbriefe für die Korrespondenz mit den Krankenversicherern Sie können sich auch mittels einer leicht verständlichen Broschüre weiter informieren: «Die obligatorische Krankenversicherung kurz erklärt; Sie fragen – wir antworten» erhalten Sie bei: BBL/Vertrieb Bundespublikationen, 3003 Bern, Bestellnummer 316.950d; Internet: www.bbl. admin.ch. Diese Broschüre und weitere Informationen finden Sie zudem im Internet unter www. bag.admin.ch/kv/beratung/d/index.htm. Die Grundversicherung garantiert eine medizinische Versorgung auf hohem Niveau. Sie haben es also selber in der Hand, die Höhe Ihrer Versicherungsprämie zu beeinflussen und so Geld zu sparen. Helfen Sie gleichzeitig mit, unnötige Ausgaben zu vermeiden! Die Gesundheitskosten, über Krankenversicherungsprämien und Steuergelder finanziert, sind in den letzten Jahren ständig gestiegen. Warum fürs Gleiche mehr bezahlen? Von vielen Medikamenten gibt es ein so genanntes Generikum. Das sind Medikamente, die in Zusammensetzung und Wirkstoffen identisch sind mit dem Originalmedikament, aber weniger kosten. Verlangen Sie Generika, wenn Ihnen Medikamente verschrieben werden! Ist ein Arztbesuch wirklich nötig? Einzelne Versicherer führen medizinische Beratungszentren. Dort erhalten Sie von Fachpersonen kostenlose telefonische Beratung und Empfehlungen betreffend der Behandlungsmöglichkeiten. Auch Ihre Apothekerin oder Ihr Apotheker kann Ihnen in gewissen Fällen weiterhelfen. Ein Ärzteteam als erste Anlaufstelle? Mit dem HMO- oder Hausarztmodell verpflichten Sie sich, zuerst Ihren ausgewählten Arzt oder Ihre Ärztin aufzusuchen. Diese Ärzte arbeiten in Teams, zusammen mit Spezialistinnen und Spezialisten. So werden unnötige Untersuchungen vermieden. Und Sie sparen Geld. Informieren Sie sich über die Angebote in Ihrer Region! Persönliche Bedürfnisse und Lebenssituation beeinflussen die Anforderungen an den Schutz durch eine Krankenversicherung. Haben Sie Ihre Versicherung entsprechend angepasst? Kontaktadressen Konsumentenforum (kf) Grossmannstrasse 29, 8049 Zürich Stiftung für Konsumentenschutz (SKS), Monbijoustr. 61, Postfach, 3000 Bern 23 Pro Senectute Schweiz Lavaterstrasse 60, Postfach, 8027 Zürich Schweizerische Patienten- und Versichertenorganisation (SPO) Rosenbergstr. 72, 9000 St. Gallen Dachverband Schweizerischer Patientenstellen Hofwiesenstr. 3, Postfach, 8042 Zürich Gemeindenachrichten Mels 03/2005 19 Grundversicherung Sie garantiert eine umfassende und qualitativ hoch stehende medizinische Versorgung. Bei allen Krankenversicherern sind die gleichen Leistungen gedeckt. Das Gesetz schreibt dies so vor. In der Grundversicherung können Sie ohne Nachteile den Versicherer wechseln. Der Krankenversicherer Ihrer Wahl nimmt Sie ohne Vorbehalte auf. Kündigungsfrist Grundversicherung: 30. November per Ende Dezember; 31. März per Ende Juni (gilt nur für Grundversicherung ohne Wahlfranchise bzw. HMO-/Hausarztmodell). Die Kündigung muss am Stichtag beim Krankenversicherer eintreffen. Zusatzversicherung Zusatzversicherungen sind aus medizinischen Gründen nicht nötig. Sie können freiwillig abgeschlossen werden und decken vor allem zusätzlichen Komfort (z. B. Halbprivat- oder Privatabteilung im Spital) oder weitere Leistungen ab (z. B. komplementärmedizinische Behandlungen, gewöhnliche Zahnbehandlungen). Sind alle Zusatzversicherungen nötig, die Sie abgeschlossen haben? Überprüfen Sie Ihren Versicherungsumfang anhand Ihrer aktuellen Lebenssituation: • Möchten Sie im Spital Ihren Arzt frei wählen können? • Wünschen Sie mehr Komfort im Spital? • Benötigen Sie regelmässig eine neue Brille oder neue Kontaktlinsen? Kündigungsfrist Zusatzversicherungen: 30. September per Ende Dezember (sofern im Vertrag keine andere Kündigungsfrist bzw. längere Vertragsdauer vereinbart wurde). www.konsum.ch, forum@konsum.ch Telefonische Beratung: Dienstag 16.00–18.00 Uhr, Donnerstag 14.00–17.00 Uhr, � 071 223 32 71 www.konsumentenschutz.ch, admin@konsumentenschutz.ch Hotline zu Konsumentenrecht/Fragen zur Krankenversicherung: Dienstag und Donnerstag 10.00–16.00 Uhr (Fr. 2.10/Min.), � 0900 900 440, für Gönner der SKS zum Normaltarif � 031 370 24 25 www.pro-senectute.ch, geschaeftsstelle@pro-senectute.ch Telefonische Beratung: Montag bis Freitag 8.00–12.00 Uhr und 13.30–17.00 Uhr, � 044 283 89 89 www.spo.ch, sg@spo.ch Telefonische Beratung Montag bis Freitag 9.00–15.00 Uhr, � 0900 567 047 (Hotline Fr. 2.13/Min. für Nichtmitglieder) oder � 071 278 42 40 www.patientenstelle.ch, info@patientenstelle.ch Hotline zu Patientenrecht/Fragen zur Krankenversicherung (Fr. 2.20/Min.) � 0900 104 123 oder � 052 721 52 92
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