MATERIAŁY POKONFERENCYJNE Zabytki Sakralne - Starostwo ...

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09.01.2013 Aufrufe

GRAŻYNA GRABOWSKA Das Haus der Altaristen am Kirchenplatz nach Neiße scharenweise arbeitslose Bauern und Emigranten. Erst 1877 willigte das Militär ein, Teile des Walls abzutragen, und 1898 wurden Baueinschränkungen im Bereich der Außenbefestigung zurückgenommen (1903 wurde die Festung Neiße endgültig aufgelöst, obwohl die Stadt weiterhin ein wichtiger Militärstützpunkt blieb). Gleichzeitig wurden der Stadt umliegende Dörfer und Siedlungen angegliedert. Als Ergebnis erreichte die Einwohnerdichte in der Innenstadt ein Großstadtniveau, jedoch 1/3 aller Wohnungen hatten keinen Licht- oder Luftzutritt 4 . Mann muss auch in Erinnerung behalten, dass das 19. Jh. ein Zeitraum der Vereinigung des deutschen Staates war. Das Großmachtstreben hat zu vielen Inner- wie auch Außenkonfl ikten geführt. Die Triebkraft dieser Handlungen war Preußen. Die erste Hälfte des 19. Jh. endet mit einer tragischen Bilanz des Frühlings der Völker, dem auch Schlesien nicht entging. Hier spielten sich auch die tragischen Ereignisse des preußisch-dänischen (1864-1865), preußisch-österreichischen (1864 – 1866) und preußisch-französischen (1870 – 1871) Kriege ab, wobei der letzte die Vereinigung Deutschland krönte und zugleich die Macht Preußens präsentierte. Im Schatten des Ruhmes fi elen tausende unschuldige Kriegsopfer. Alle diese Ereignisse nahmen großen Einfl uss auf die sozial-wirtschaftliche Situation der Einwohner von Neiße. Sie bewirkten Massenmigration, Ausbeutung, Armut und das Verlassen der Ärmsten. „Neiße wurde zum Schauplatz vieler menschlicher Missgeschicke. Das Fehlen von Wohnungen, Trinkwasser wie 4 Studia historyczno-urbanistyczne. Syg. 3831/I. Studium konserwatorskie miasta Nysy. Tom I.. Seite 45-46 182

MARIA LUISE MERKERT - DIE SELIGE AUS NEISSE auch die fatalen sanitären Bedingungen, häufi ge Naturkatastrophen waren eine Quelle des Hungers und der Typhusund Choleraepidemien. In der Stadt und Umgebung fehlte es an Ärzten, Krankenschwestern und Krankenhäusern. Dies vermährte die Opferzahlen. In den Wohnungen blieben Kranken ohne jegliche Pfl ege und die Straßen waren voller zurückgelassener und verwaister Kinder. Während der Epidemie wurden Häuser mit einem polizeilichen Eintrittsverbot gekennzeichnet ohne darauf zu achten, dass im Innern dieser Häuser Familien ohne jegliche Pfl ege und Hoff nung starben. Außer diesem Unglück kamen noch viele Kriege, Aufstände, Arbeitslosigkeit, das Vereinigungs- und Almosensammelverbot, das mit einer Gefängnisstrafe verbunden war, hinzu. Erst 1842 hat die preußische Verwaltung ein Gesetz erlassen, das die Gemeinden zum Einrichten von zeitweiligen Krankenhäusern und Behelfssozialleistungen verpfl ichtete. Die bei den Verwaltungsämtern eingerichteten Armendirektionen, hatten nur geringere Handlungsmöglichkeiten“. 5 Stammhaus In solchen Bedingungen begann 1842 Maria Merkert ihre Tätigkeit. Sie kam zur Welt in Neiße am 21. September 1817 in der bürgerlichen Familie von Karl Anton Merkert und Barbara geborne Pfi tzner. Der Vater verstarb nach ihrer Geburt. Maria und ihre ältere Schwester wurden von der Mutter großgezogen. Beide Schwestern schlossen die Katholische Mädchenschule in Neiße ab. 1842 beschlossen die jungen Mädchen, aus religiösen Gründen, ihr Leben den am meisten Bedürftigen zu widmen. Nach dem Tod der Mutter, zusammen mit anderen Kameradin, Franziska Werner und Klara Wolff , haben sie sich entschlossen die von der Berufsarbeit freie Lebenszeit den Kranken und Verlassenen zu widmen. So begann die über ein viertel Jahrhundert andauernde Samariterdienst der seligen Maria Merkert. Die Zeiten änderten sich, aber Arme und Kranke gab es immer mehr. Die Bedürfnisse wuchsen. Das Schicksal hat der jungen Frauen für eine gewisse Zeit in entferne Orte geführt. Jedoch haben die Einwohner von Neiße ihre Bemühungen nicht vergessen. 1849 5 Sławne postacie pogranicza polsko - czeskiego. Wspólne dziedzictwo historyczne. Starostwo Powiatowe w Nysie 2007. „Życie i działalność Matki Marii Luizy Merkert, współzałożycielki zgromadzenia sióstr św. Elżbiety”. G. Grabowska, S. Margarita Cebula CSSE.Seite 99 183

GRAŻYNA GRABOWSKA<br />

Das Haus der Altaristen am Kirchenplatz<br />

nach Neiße scharenweise arbeitslose Bauern und Emigranten. Erst 1877 willigte<br />

das Militär ein, Teile des Walls abzutragen, und 1898 wurden Baueinschränkungen<br />

im Bereich der Außenbefestigung zurückgenommen (1903 wurde die Festung Neiße<br />

endgültig aufgelöst, obwohl die Stadt weiterhin ein wichtiger Militärstützpunkt<br />

blieb). Gleichzeitig wurden der Stadt umliegende Dörfer und Siedlungen angegliedert.<br />

Als Ergebnis erreichte die Einwohnerdichte in der Innenstadt ein Großstadtniveau,<br />

jedoch 1/3 aller Wohnungen hatten keinen Licht- oder Luftzutritt 4 .<br />

Mann muss auch in Erinnerung behalten, dass das 19. Jh. ein Zeitraum der Vereinigung<br />

des deutschen Staates war. Das Großmachtstreben hat zu vielen Inner-<br />

wie auch Außenkonfl ikten geführt. Die Triebkraft dieser Handlungen war Preußen.<br />

Die erste Hälfte des 19. Jh. endet mit einer tragischen Bilanz des Frühlings der<br />

Völker, dem auch Schlesien nicht entging. Hier spielten sich auch die tragischen<br />

Ereignisse des preußisch-dänischen (1864-1865), preußisch-österreichischen (1864<br />

– 1866) und preußisch-französischen (1870 – 1871) Kriege ab, wobei der letzte die<br />

Vereinigung Deutschland krönte und zugleich die Macht Preußens präsentierte. Im<br />

Schatten des Ruhmes fi elen tausende unschuldige Kriegsopfer.<br />

Alle diese Ereignisse nahmen großen Einfl uss auf die sozial-wirtschaftliche<br />

Situation der Einwohner von Neiße. Sie bewirkten Massenmigration, Ausbeutung,<br />

Armut und das Verlassen der Ärmsten. „Neiße wurde zum Schauplatz vieler<br />

menschlicher Missgeschicke. Das Fehlen von Wohnungen, Trinkwasser wie<br />

4 Studia historyczno-urbanistyczne. Syg. 3831/I. Studium konserwatorskie miasta Nysy. Tom I.. Seite 45-46<br />

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