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Pfarrei St - Gemeinde Jonschwil

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Während es ordentlich Heu gab, fiel die Emdernte praktisch aus. Gemüse gab es wegen der Trockenheit<br />

wenig. Dagegen kamen von allen Seiten Meldungen wegen Bränden, speziell in Wäldern.<br />

Konsumstreit:<br />

Der neue Adlerwirt eröffnete eine Filiale des Consums von Uzwil und Umgebung. Dieser Consum, der<br />

verbunden ist mit den Consumen der schweizerischen Sozialisten, erregte in <strong>Jonschwil</strong> Misstrauen.<br />

Einerseits sahen die Bäcker und Krämer in ihrer Existenz bedroht, andererseits fürchtete man schlimme<br />

Einflüsse auf das religiöse und sittliche und politische Leben.<br />

Es wurden mehrere Versammlungen gehalten, einerseits veranstaltet vom Consumverein Uzwil im Adler<br />

und andererseits von den Einsichtigeren <strong>Jonschwil</strong>, in der Krone und im Rössli.<br />

Es wurde beschlossen, einen eigenen Consum zu gründen, anschliessend an die katholisch christlichsozialen<br />

Consume der Schweiz.<br />

Eine Vereinigung wurde gesucht, aber nicht gefunden.<br />

So hing ein Teil der Bevölkerung dem Consum im Adler an, der andere Teil schritt zur Bildung eines<br />

eigenen Consums, anschliessend an die Concordia in der Schweiz.<br />

Das Haus vis a vis dem Johann <strong>St</strong>orchenegger, das dem Herrn Gemeindammann Sutter gehört, wurde<br />

umgebaut und anfangs November wurde der Consum eröffnet.<br />

Als Geschäftsführer wurde Herr Friedrich Schönenberger ernannt.<br />

Das Haus der ältern Handlung Schildknecht wurde nicht erworben, weil der Kaufpreis zu teuer erschien.<br />

Diese Consumgeschichte brachte viel Unfrieden ins Dorf und brachte den Bäckern und Krämern und<br />

der Metzgerei bedeutenden Schaden.<br />

Dem Publikum brachten die Consume billige Ware.<br />

(Das Haus von Gemeindammann Sutter betraf die heutige Liegenschaft (2007) von A. Aubert mit Sohn<br />

zusammen. Dieses Haus ist soeben vollständig renoviert worden. Früher einst die Post in diesem Hause,<br />

später dann der Consum, und weiter dann Coiffeur Baldegger, ein geschichtsträchtiges Objekt.)<br />

Die Einführung einer Zentralstreuer von 2 % erfreute die Katholiken in hier nicht.Nachdem aber der<br />

hochw. Herr Bischof und die Pfarrgeistlichen dieselbe von der Kanzel aus empfohlen hatten, wurde sie,<br />

wie fast überall, so auch in <strong>Jonschwil</strong> mit grosser Mehrheit angenommen.<br />

<strong>Gemeinde</strong>ratsschreiber Weibel wird Bezirksrichter. Die Liberalen und Sozialisten schlugen Schuhmacher<br />

Peter in Niederuzwil vor. Im zweiten Wahlgang machte dann Weibel das Rennen. So ist <strong>Jonschwil</strong><br />

im Bezirksgericht wieder würdig vertreten.<br />

In diesem Jahr ging die Handstickerei schlecht, die Schifflistickerei dagegen gut. Die Lebensmittelpreise<br />

sind gestiegen. Ein Liter Milch kostet 23 Rappen. Die Viehpreise waren sehr hoch. Eine schöne Kuh<br />

kostete zwischen Fr. 800.—und Fr. 1'000.--.<br />

C:\Dokumente und Einstellungen\mibac.DJONSCHWIL\Lokale Einstellungen\Temporary Internet Files\Content.Outlook\X01AL7KO\<strong>Pfarrei</strong> <strong>St</strong> Martin.doc

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