Pfarrei St - Gemeinde Jonschwil

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Herr Sekretär Jacob Weibel testierte beim Tod seiner 2. Frau sel. Maria Anna Berhnhardsgrütter Fr.
100.—für irgend eine St. Anna Schöpfung.
Im Januar dieses Jahres 1911 schuf nun Herr Albert Heuberger, der in Ungarn Gärtner war und nun in
dieser Gegend sich niederlassen will und nachher die Untermessmerstelle in St. Gallen bekleidet, aus
lauter im Friedhof aufgespeicherten Grabsteinen einen Felsen und darüber eine Nische und der Pfarrer
liess durch Paramentier Kurer in Wyl eine dreimal gebrannte, solide St. Anna Statue kommen und hineinbringen
um Fr. 255.—. Alles zusammen kostete Fr. 425.-- . An diesen Tagen hielt der Ortspfarrer im
Freien die Festpredigt und weihte Grotte samt Liedern ein. Der Kirchenchor sang dabei. Das Volk nahm
regen Anteil und freute sich, im nachfolgenden Juli werde während der St. Anna Oktav täglich davor die
St. Anna.Litanei gebetet.
(Dieser Eintrag des Pfarrers Bischofberger in seinem Tagebuch betr. Albert Heuberger, freut den Chronisten
sehr. Mit Sohn Hermengild von Albert Heuberger, welcher 88 Jahre alt ist und in Emmenbrücke
lebt, habe ich seit einigen Jahren regen Kontakt. Durch Hermengild Heuberger habe ich Vieles erfahren
aus seiner Familie und überaus viele Dokumentationen und Schreiben von Hermengild sind in der
Chronik-Stube Jonschwil aufbewahrt. Es ist eine überaus interessante Familiengeschichte, eigentlich
mit viel Tragik verbunden.)
Am Pfingstmontag, den 5. Juni war st. Gallischer Katholikentag in Rapperswil. Gar mancher von Jonschwil
zog auch dahin.
Nachdem Karl Ammann zum Adler nicht sonderlich klug und glücklich das grossartige Ladengeschäft
betrieben, zuletzt einen Ausverkauf gehalten und die Wirtschaft geführt hatte, verkaufte er das ganze
Doppelgeschäft an Herrn Victor Meier, bisher Aufseher im Geschäft von Bühler Niederuzwil.
Ruhte bis dato auf diesem Geschäft kein Segen, so sollte es in kommender Zeit erst recht viel Misshelligkeiten
erzeugen.
Am 13. August starb die Besitzerin des grossen Ladens Consum von J. A. Schildknecht vis a vis der
Schmiede, Anna Maria Schildknecht geb. Heuberger. Sie war eine grundbrave, fromme, tüchtige und
beliebte Geschäftsfrau.
Infolge dieses Todesfalls ging das Geschäft an den Hauptbürger über, Herrn Scheiwiller in Gossau, der
es nur zum verkaufen übernahm.
Am Morgen des 14. August starb plötzlich während des Frühstückes an einem Herzschlag, Herr J. A.
Eisenring, früher Schmiedmeister, viele Jahre hindurch Gemeinderat, Kirchenpfleger, auch Kirchenverwaltungsrats-Präsident,
ein talentierter, einsichtiger, belesener, tief religiöser, konservativer Mann.
Er hatte das Wasser des Dorfbaches benützt mit einer Transmission.
Er hatte die Fabrikation von Kirchenuhren erlernt und hatte solche fabriziert für die Kapelle Schwarzenbach,
für die Kirchen in Bichelsee, Wuppenau, Montlingen, Brülisau und das Kloster zum guten Hirten in
Altstätten.
Er starb bei seinem Sohn Karl im Unterdorf.
Der ganze Sommer dieses Jahres war trocken, beinahe immer das schönste Wetter. 58 Tage regnete
es gar nie und nach kurzem Regen wieder das schönste Wetter.
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