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Pfarrei St - Gemeinde Jonschwil

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1904:<br />

- 25 -<br />

Im Februar dieses Jahres liess der Pfarrer nach Anzeige an den Kirchenverwaltungsrat unten im Erdgeschoss<br />

des Pfarrhauses vis a vis dem Keller aus dem ziemlich nutzlosen Raum ein Zimmer herstellen<br />

zum Gebrauch für Kommissionssitzungen, Theaterproben und auch für die Abhaltung des Religionsunterrichtes.<br />

Da von Seiten der Behörde nichts geleistet wurde, war dieses Zimmer anfänglich als Lesezimmer<br />

für den Jünglingsverein eingerichtet und verwendet worden, um dafür einen <strong>St</strong>aatsbeitrag zu<br />

erhalten,<br />

da der <strong>St</strong>aat für Lesezimmer jährlich eine Summe verwendet.<br />

Die Erstellung wurde von Baumeister Weibel für Fr. 300.—besorgt.<br />

Die pfarrliche Bibliothek wurde dahin verpflanzt und in diesem ersten Winter fleissig benutzt.<br />

(Eigentlich hatte der Pfarrer die Absicht, die Jungmänner, wie aber auch die ältern Familienväter vom<br />

Wirtshausbesuch abzuhalten. Dies wurde ca. 3 Jahre befolgt, doch dann tauschten die <strong>Jonschwil</strong>er und<br />

Schwarzenbacher Jungmänner und Männer das Leselokal wieder mit den Wirtschaften.)<br />

Am 4. April verliess der Hochw. Herr Kaplan Jakob Graf <strong>Jonschwil</strong>, um die Pfarrstelle in Wattwil anzutreten.<br />

Am 9. Mai zog dann der hochw. Jos. Eberle als Priester und Kaplan nach <strong>Jonschwil</strong>. Anfänglich wohnte<br />

er im obern <strong>St</strong>ock des Pfarrhauses, nachdem die Kaplanei noch nicht fertig erstellt war. Eberle war somit<br />

kurze Zeit ein Geistlicher mit der Funktion als Kaplan ohne eigenen Haushalt.<br />

(Es war eine Zeit, da noch praktisch jeder Pfarrer und jeder Kaplan eine Köchin hatte. Des Oeftern war<br />

es die Mutter des Geistlichen, wenn sie Witwe war. In vielen Fällen war es jedoch eine Schwester des<br />

Pfarrers oder des Kaplans, welche den Haushalt besorgten.<br />

Bei den Pfarrstellen musste teils von der Köchin auch noch Büroarbeit geleistet werden. Ueblich war<br />

auch, dass das Pfarrhaus nie verwaist war, denn der Pfarrer wurde ja so oft zu <strong>St</strong>erbenden gerufen und<br />

da musste er immer abrufbar sein. Sollte jedoch der Pfarrer einmal weg sein, so war ja immer noch der<br />

Kaplan da für die Notfälle. )<br />

Am 2. August konnte dann Kaplan Eberle in die neu erstellte Kaplanei einziehen.<br />

In diesem Sommer wütete ein schrecklicher Krieg zwischen Russland und Japan, bei welchem letzteres<br />

seine gewaltige Kriegskunst, Tapferkeit und Ueberlegenheit bekundete.<br />

Die schreckliche Niederlage Russlands wurde als gerechte <strong>St</strong>rafe für die Verfolgungen der Katholiken<br />

angesehen.<br />

In Oesterreich entfalteten in diesem Jahre deutsche protestantische Pastoren eine riesige Tätigkeit um<br />

einen Abfall von der katholischen Kirche „Los von Rom Bewegung“ genannt, zu organisieren.<br />

1905:<br />

Am 2. Januar starb in <strong>St</strong>. Gallen der vom 15. März 1878 bis 15. Sept. 1881 in <strong>Jonschwil</strong> gewesener<br />

Pfarrer, Joh. Joseph Eberle, welcher überaus segensreich wirkte.<br />

C:\Dokumente und Einstellungen\mibac.DJONSCHWIL\Lokale Einstellungen\Temporary Internet Files\Content.Outlook\X01AL7KO\<strong>Pfarrei</strong> <strong>St</strong> Martin.doc

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