Pfarrei St - Gemeinde Jonschwil

Vorwort: 

Pfarrei St. Martin Jonschwil 

Aus dem Tagebuch von Pfarrer Carl Bischofberger, Jonschwil 

(Zeitraum der Tagebucheintragungen 1871-1914) 

Chronik 

Die erste Erwähnung eines Gotteshauses in Jonschwil „Die Pfarrei St. Martin“ geht auf das Jahr 814 

zurück. 

Eine Urkunde, datiert vom 1. April erwähnt: 

„Adalgoz überträgt seinen erworbenen Besitz in der March Algetshausen an die 

Kirche des hl. St. Martin in Jonschwil“ 

Nach der Kirche von Henau hat Jonschwil die 2. älteste Kirche im unteren Toggenburg. 

Die jetzige Kirche in Jonschwil hat ihren Ursprung im Jahre 1867, wobei der Turm auf das Jahr 1509 

zurückgeht. Übrigens auch das heutige Pfarrhaus wird im Jahr 1509 erstmals erwähnt. 

Die Zeitspanne seit der ersten Erwähnung eines Gotteshauses in Jonschwil bis heute beträgt nahezu 

1200 Jahre. 

So sind die gut 70ig Jahre, welche ich in der Pfarrei lebe, eine verschwindend kleine Zahl. 

Meine ältesten Erinnerungen an die Kirche St. Martin in Jonschwil gehen auf das Jahr 1942 zurück. 

Am 17. April 1942 starb Dekan Carl Knuser. 

Er war von 1920 bis zu seinem Tode Pfarrer in Jonschwil. Er war der Nachfolger des legendären Carl 

Bischofberger, genannt in Hch. Federers Novelle „Der Papst“. 

Der Leichnam des verstorbenen geistlichen Herrn war im Eingang des Keller-Geschosses des Pfarrerhauses 

(im Jahr 2007, der Vorraum zum Büro von Diakon Peter Schwager) aufgebahrt. 

Die ganze Bevölkerung nahm Abschied vom verstorbenen Pfarrer Knuser. 

So begab sich auch meine Mutter mit ihren damals sechs Buben (zwei weitere Knaben der Familie 

Gämperli-Germann wurden dann noch 1943 und 1944 geboren) im Alter zwischen zehn und einem Jahr 

von Bettenau nach Jonschwil. 

Ich kann mich heute noch erinnern, als wäre es erst gerade gewesen, wie der Hochw. Herr Dekan im 

offenen Sarg aufgebahrt war, inmitten von vielen Blumen. 

Im gleichen Jahr lernte ich zum ersten Male auch das Innere der Pfarrkirche kennen. 

C:\Dokumente und Einstellungen\mibac.DJONSCHWIL\Lokale Einstellungen\Temporary Internet Files\Content.Outlook\X01AL7KO\Pfarrei St Martin.doc

- 2 - 

Meine Mutter schickte mich zur Anbetungsstunde in der Karwoche in die Pfarrkirche zu Jonschwil. Die 

Bettenauer hatten jeweils die Stunden zwischen 13.00 Uhr und 14.00 Uhr. 

Der Grund für diesen frühzeitigen Kirchenbesuch war der, dass ich für den bevorstehenden Schuleintritt 

vorbereitet sei und wisse, wie man sich in der Kirche zu benehmen habe. 

Folgende Anordnung wurde getroffen: 

„Du nimmst in der ersten Bank auf der Buben-Seite Platz. Schau auf keinen Fall nach der Seite und gar 

niemals nach hinten.“ 

So verpasste ich den Ausstieg um 14.00 Uhr. Ich bemerkte gar nicht, dass die Bettenauer die Kirche 

verliessen. 

Die Knie schmerzten immer mehr und um 16.00 Uhr erlösten die Ordensschwestern dann den weinenden 

Buben und führten ihn aus der Kirche. 

Anscheinend wurde die Abwesenheit im Elternhaus in Bettenau gar nicht bemerkt. 

Als Kirchenpfleger von 1963 bis 1991, also volle 28 Jahre und Friedhofverwalter von rund 40 Jahren 

von 1963-2002 hatte ich regen Kontakt mit den jeweiligen Pfarrherren. 

Ich darf sagen: Es war eine schöne Zeit und die Arbeit erfolgte in einer angenehmen und ruhigen Atmosphäre. 

Den jeweiligen Pfarrherren, Dekan Gallus Staubli sel., Pfarrer Albert Kurer sel., Dekan Guido Dudli sowie 

zuletzt von meiner Tätigkeit als Kirchenpfleger, Regens Bernhard Sohmer, dem heutigen Pfarrer 

und Dekan in Mosnang, mit welchem ich noch Kontakt habe, sei herzlich gedankt. 

Seit meiner Pensionierung vor 12 Jahren befasse ich mich mit der Chronik der Gemeinde Jonschwil. 

Dabei kann die Kirche, natürlich die ältesten Daten liefern. So wird z. B. das Pfarr-Buch seit dem Jahr 

1621 geführt. Zwei Ehen werden mit folgender lakonischer Bezeichnung eingetragen: „Bichwil, Baschli 

Lener und Vernea Kolleri; Jonschwil, Hans Bratenmoser und Chatri Isiringi“ 

Im Taufbuch mit dem Jahr 1629 sind folgende 14 Taufen auf dem Pfarreigebiet Jonschwil erwähnt: 

3 Jonschwil 

2 Oberuzwil * 

5 Schwarzenbach 

3 Oberrindal 

1 Wildberg 

(* Oberuzwil war von altersher nach Jonschwil kirchgenössig. Nach der Reformation anfangs des 16. 

Jahrhunderts bis zum Jahr 1766 diente die Pfarrkiche zu Jonschwil beiden Konfessionen. 1766 fand 

dann die Ablösung statt. Für die Katholiken der heutigen politischen Gemeinde Oberuzwil wurde in 

Bichwil ein neues Gotteshaus erstellt. 

Die evangelischen Christen bauten in Oberuzwil eine evangelische Kirche und seit diesem Datum besteht 

auch die evangelische Kirchgemeinde Oberuzwil-Jonschwil. (Das evangelische Pfarrhaus in 

Jonschwil wurde abgebrochen und in Oberuzwil an heutiger Stelle wieder aufgebaut.) 


- 3 - 

(Diese Daten aus dem Taufbuch sind der Rüdliger Chronik entnommen) 

Im Jahr 1875 hat der oben erwähnte Pfarrer Rüdliger die überaus geschichtlich wertvolle Dokumentation, 

ein Zeitbild der Vergangenheit: 

erstellt. 

„Die uralten Kirchhöre Jonschwil-Oberuzwil-Bichwil“ 

Im Jahre 1877 verstarb Pfarrer Rüdliger und wurde auf dem Priesterfriedhof in Jonschwil beerdigt. 

Das Grabmal kann heute noch besichtigt werden. 

Nach Pfarrer Rüdliger kam Pfarrer Eberle nach Jonschwil, welcher jedoch nur bis um das Jahr 1881 

hier wirkte. 

1881 übernahm dann Pfarrer Bischofberger die Pfarrgemeinde Jonschwil. 

Er hat dann während seiner Tätigkeit in Jonschwil ein Tagebuch geführt. 

Diese Aufzeichnungen gehen jedoch bereits auf das Jahr 1871 zurück. Es ist anzunehmen, dass Pfarrer 

Bischofberger einige Aufzeichnungen seiner Vorgänger Pfarrer Rüdliger und Pfarrer Eberle übernommen 

hat. 

Pfarrer Bischofberger, welcher volle 40 Jahre lang die Pfarrei Jonschwil führte, kennt natürlich seine 

„Schäfchen“ nur all zu gut. 

Nicht zuletzt deshalb sind die Aufzeichnungen sehr interessant und die verschiedenen Charaktere seiner 

Pfarrangehörigen hat er des Öfteren offen gelegt. 

Ich habe versucht, diese Aufzeichnungen in alter deutscher Schrift zu transkribieren. 

Ergänzungen, Erzählungen, Bemerkungen, Verbindungen in personeller Hinsicht von damals zu heute 

und Details des Chronisten sind in kursiver Schrift und in Klammer gesetzt. 

Jonschwil, im August 2007 

Paul Gämperli, Dorfchronist 


- 4 - 

Aus dem Tagebuch von Pfarrer Bischofberger: 

1871: 

Nachdem der Kirchenbau glücklich vollendet war, widmete sich der würdige Seelsorger mit neuem Eifer 

der Pastoration. Am 11. Mai 1871 liess er das ob der Sandgrub Sonnenhalden neu errichtete Feldkreuz 

einweihen und eine Prozession dahin abhalten. 

Am Pfingstmontag dieses Jahres, den 20. Mai wurde hier die erste Produktion der Cäcilienvereine des 

Kapitels abgehalten. 

(Jonschwil gründete in diesem Jahr einen Cäcilien-Verein) 

Am Aloyssonntag, den 2. Juni hielt die Pfarrgemeinde Jonschwil am Nachmittag Prozession nach Dreibrunnen. 

Auf der Brücke in Schwarzenbach schloss sich Henau an und im Rugeln die Pfarreien Kirchberg, 

Gähwil und Rickenbach und in Wyl bei St. Peter die Pfarreien Züberwangen und Zuzwil, um das 

25-jährige Papstjubiläum Pius IX, des grossen und hochverehrten Papstes zu feiern. 

Die Festpredigt hielt der Hochw. Herr Regens Eisenring von St. Georgen im Freien. 

(Regens Eisenring war der 1. Regens des Bistums St. Gallen. Er stammte aus der Eisenring-Schmiede 

Dynastie in Jonschwil, früher Rest. Rössli in Jonschwil. Zu diesem Eisenring-Stamm gehört u. a. der 

heute noch in der Schmiede wohnende Werner Eisenring-Kuhn, 1932. Im Weiteren in nächster Generation 

dessen Nachkommen sowie auch Paul und Erwin Eisenring, Paul Eisenring AG, Heizung-Sanitär, 

Jonschwil.) 

Es war eine gewaltige Volksmenge beieinander. 

Auf dem Rückwege wurde in Wyl eine Stunde Halt gemacht. 

Die ganzen Feierlichkeiten verliefen würdig und erbaulich. 

Am Abend brannten Freudenfeuer auf allen Hügeln, weit und breit und verkündeten die Liebe und Anhänglichkeit 

des katholischen Volkes zum Statthalter Christi. 

1874: 

Den 30. April 1874 starb in St. Georgen, Hochw. Herr Canonicus und Regens Joh. Bapt. Eisenring von 

Jonschwil, welcher der Kirche einen Kelch geschenkt, 2 Jahrzeiten gestiftet, sowie ein Glasgemälde 

(Jesus am Kreuz) und Fr. 500.00 in bar und sonst viele Wohltaten erwiesen hatte. Er starb im Rufe 

eines heiligen Priesters. 

Im Sommer 1874 wurde der obere Flügel des Schulhauses gegen Osten angebaut um die Summe von 

Fr. 11'000.00 von Baumeister Jos. Anton Weibel auf der Tannenburg in Jonschwil. 

(Baumeister Weibel verlegte später seinen Wohnsitz und das Geschäft nach Schwarzenbach und war 

einst der grösste Bauunternehmer im Kreis von Wil. 

Leider ging dann das Geschäft 1917 zufolge Konkurs ein und Emil Weibel setzte sich bei Nacht und 

Nebel nach Kanada ab. 

In dieser Zeit war Hochw. Herr Kaplan Friedrich Egli Schulratspräsident und August Weibel Schulpfleger. 


Im Jahr 1874 verliess Kaplan Friedrich Egli die Gemeinde und zog als Pfarrer nach Untereggen. Er 

ward hier sehr beliebt. 

- 5 - 

An seine Stelle trat Hochw. Herr Kaplan Fräfel, ebenfalls ein musterhafter Priester. 

(Kaplan Fräfel war ein Verwandter des ehemaligen Käsermeisters Fritz Fräfel in Bettenau, Jonschwil.) 

Am Sonntag vor dem Fronleichnamsfest feierte der Hochw. Herr Martin Wick seine Primizfeier. 

(Die Wicks stammten aus der Kornau in Jonschwil.) 

1875: 

Am Gallusfest wurde Jubiläumsprozession nach Kirchberg gehalten. 

1877: 

Am Sonntag, den 3. Juni wurde das Bischofsjubiläum (50 Jahre) des hl. Vaters Pius IX begangen mit 

festlichem Gottesdienst und abends 21.00 Uhr mit Freudenfeuer auf dem Funkenbühl und mit Musik 

und Gesang. 

Am 12. Sonntag nach Pfingsten, den 12. August wurde in der Kirche zu Kirchberg, die Kreisversammlung 

des Piusvereins von fünf Gemeinden gehalten, an welcher auch der hiesige Verein Anteil nahm. 

(Der Pius Verein ist der älteste Verein in der heutigen Gemeinde Jonschwil. Sein Gründungsjahr geht 

auf 1860 zurück. ) 

Am Sonntag nach dem Rosenkranzfest, den 14. Oktober zog der Hochw. Herr Dekan Rüdliger mit seinen 

Pfarrkindern am Nachmittag nach St. Iddaheim, um der Einweihung des Waisenhauses St. Iddaheim 

beizuwohnen und der Anstalt das Geschenk der gesammelten Kartoffeln zu überbringen, d. h. 

anzubieten. 

Letzter Gang des Hochw. Herrn Dekans Rüdliger. 

(Dekan Rüdliger war ein Mitinitiator für die Erstellung eines Waisenhauses für Kinder. Bis zu diesem 

Zeitpunkt mussten die armengenössigen Jonschwiler zusammen mit ihren Kindern im Bürgerheim Bisacht 

untergebracht werden.) 

Am 30. Dezember, morgens 3.00 Uhr starb an der Brustwassersucht, Hochw. Herr Pfarrer und Canonicus 

und Dekan Aloys Rüdliger, tief betrauert von der Gemeinde und den Geistlichen, die ihn kannten. Er 

war ein treuer und seeleneifriger Priester. 

1878: 

Am 2. Januar fand die Beerdigung des Hochw. Herrn Dekans Rüdliger in Jonschwil statt. Der hochw. 

Herr Domdekan Augustin Egger hielt die Leichenrede. Über 40 Geistliche waren zur Beerdigung erschienen. 

Die Zeit, welcher Herr Pfarrer Rüdliger der Pfarrei vorstand, war für die Gemeinde eine ruhige, friedliche 

und gesegnete, obwohl rings herum der Kulturkampf tobte. 

Die Revision der Bundesverfassung im Jahre 1874 war für die Katholiken nicht günstig. Sie bestätigte 

den Ausschluss der Jesuiten aus dem Vaterlande, verbot die Neugründung von Klöstern, begünstigte 

die konfessionslosen Schulen. 


- 6 - 

Die Radikalen im Bunde, mit einigen abgefallenen katholischen Geistlichen, welche die Unfehlbarkeit 

des Papstes nicht anerkennen wollten, wüteten in allen Kantonen gegen die Katholiken. 

Im Kanton St. Gallen erfolgte die Aufhebung des Knabenseminars, das Maulkrattengesetz, das die 

Geistlichen um das freie Wort auf der Kanzel bringen musste, das Exerzitienverbot bei den Jesuiten, die 

Vermischung der Friedhöfe, das Plazet für die Pfrundbesetzungen und die bischöflichen Hirtenschreiben, 

die Einführung eines kirchenfeindlichen Lesebuches in den Ergänzungsschulen, die Deplatzierung 

des Hochw. Herrn Pfarrer Falk in Montlingen und Vieles mehr. 

Auch im Untertoggenburg war die Leidschaft gross. 

Die Geistlichen konnten nicht Eisenbahn fahren oder durch Flawil reisen, ohne beschimpft zu werden. 

Briefe, die von Jonschwil nach Kirchberg gesandt wurden, beförderte die Post zuerst nach Kilchberg im 

Kanton Zürich und dann erst ans richtige Ziel. 

Am 20. Februar wurde ein zahlreich besuchtes Seelamt gehalten, für den am 7. Februar verstorbenen 

heiligen Vater, Pius IX. 

Die Trauer um dieses allbeliebte Oberhaupt der Kirche war gross. 

Am 24. Februar brannte auf dem Funkenbühl ein grosses Freudenfeuer, als Manifestation des Jubels 

für die glückliche Papstwahl am 20. Februar, bei welcher der 68-jährige Kardinal Joachim Pecci, als Leo 

XII. gewählt wurde. 

Am Sonntag, den 3. März, wo in Rom die Intronisation des neuen Papstes erfolgte, wurden in allen 

Kirchen der Diözese Amt vor dem Hochwürdigsten und Te Deum gehalten. 

Am 14. März hielt der neue Pfarrer, Hochw. Herr Joseph Eberle von Häggenschwil, bis jetzt Pfarrer in 

Goldingen, seinen Einzug in dieser Gemeinde. 

Sonntag, den 20. Oktober gründete der Hochw. Herr Pfarrer Eberle einen christlichen Mütterverein, dem 

gleich ca. 100 Frauen beitraten. 

Es war dies eine Aggregation an die Erzbruderschaft in Regensburg. 

Sonntag, den 27. Oktober wurde der christliche Jungfrauenverein gegründet, dem auch die Sorge für 

den Friedhof übertragen wurde. 

Am 17. November 1878 gründete der seeleneifrige Pfarrer den Jünglingsverein, dem schon anfangs 40 

Mitglieder eingereiht wurden. 

Im Jahre 1878 zog der Hochw. Herr Kaplan Fräfel als Kaplan nach Mörschwil und es kam der Hochw. 

Herr Kaplan Fleischmann von Zuzwil als Kaplan nach Jonschwil. 

1879: 

Im Juni dieses Jahres beschloss der Schulrat, die Väter der Kinder, welche am Abend nach dem Betläuten 

auf den Strassen getroffen werden bis auf Fr. 5.00 zu bestrafen. Der Gemeinderat hat diese Verfügung 

genehmigt. 


In diesem Jahr wurde der so wohltätige Sparverein gegründet. Als erster Kassier wurde der Hochw. 

Herr Pfarrer gewählt. 

- 7 - 

(Innert Jahresfrist gründete der neue Pfarrer Eberle also vier neue Vereine. 

Beim Sparverein Jonschwil war der Gründer auch der 1. Kassier, nämlich Pfarrer Eberle. Als letzter 

Kassier des Sparvereins, später Ersparnisanstalt Jonschwil, war der Schreiber dieser Zeilen tätig. Im 

Jahr 1994, nach 115 Jahren Bestand, ging die Ersparnisanstalt Jonschwil an die St. Galler Kantonalbank 

über. Aber nicht nur die von Pfarrer Eberle gegründete Bank hat ihre Tore geschlossen. Auch der 

Jünglingsverein und der Jungfrauenverein existieren in Jonschwil nicht mehr. Der Mütterverein besteht 

noch, jedoch in einer andern Form, wobei auch Nichtkatholikinnen da Platz haben.) 

Am 21. und 22. Juli wurde vom Untertoggenburg eine gemeinsame Pilgerfahrt nach Maria Einsiedeln 

gehalten. 

In diesem Jahr wurde das prächtige Friedhofkreuz angeschafft um Fr. 331.65, Sockel und Vergoldung 

inbegriffen. 

Am 3. September hielt der Hochw. Herr Domdekan Aug. Egger das Religionsexamen ab. 

(Domdekan Aug. Egger wurde der spätere Bischof von St. Gallen. Er hatte verwandtschaftliche Beziehungen 

zu Eisenring, Schmiede, Jonschwil.) 

Am Gallusfest wurde hier mit Kirchberg eine gemeinsame Piusversammlung gehalten. 

In diesem Jahr wurde zum ersten Male das St. Martini Opfer für den Kaplan aufgenommen. 

1880: 

Am 22. April empfingen die Firmlinge von Jonschwil in Kirchberg das hl. Sakrament der Firmung. 

In diesem Jahr wurde eine neue Prozessions-Mutter-Gottes-Statue für Fr. 283.35 angeschafft. 

1881: 

Wallfahrt nach Maria Einsiedeln, den 11. und 12. Juli vom Untertoggenburg. 

Für die durch Hagel schwer heimgesuchten Gemeinden im Rheintal musste ein Opfer aufgenommen 

werden. 

Sonntag, den 14. und am Fest Maria Himmelfahrt kamen die Gemeinden Henau und Bichwil in Prozession 

in Rücksicht auf das dauernde Jubiläum und am 21. August zog die Gemeinde Jonschwil in Prozession 

nach Henau. 

Am 15. September 1881 zog Hochw. Herr Pfarrer Joseph Eberle als Domkatechet nach St. Gallen. Er 

hat nicht lange, aber segensreich in Jonschwil gewirkt. Er bleibt in dankbarer Erinnerung. 

Als Pfarrverweser trat ein Hochw. Herr Pater Felician ein. 

Am 13. Oktober 1881 hielt Pfarrer Carl Anton Bischofberger von Oberegg, bisher Pfarrer in Quarten und 

früher Kaplan in Kirchberg, seinen Einzug. 

Die Installation nahm Hochw. Herr Dekan Casanova in Henau vor. 


- 8 - 

Vom 20. November an wurde hier die Schulhauserweiterung vorgenommen, indem von diesen Tagen 

an auch die Oberschüler im Wintersemester vor- und nachmittags in die Schule gehen müssen. 

1882: 

Am 14. Mai starb der Hochw. Bischof von St. Gallen, Dr. Karl Johann Greith, ein Mann von grosser 

Gelehrsamkeit, der viel zu kämpfen hatte mit den Feinden der Kirche. Am 22. Mai wurde für ihn ein 

Requiem gehalten. 

Während ihm das Ende geläutet wurde, bekam die grosse Glocke einen Bruch. 

Am Sonntag vor Pfingsten unternahm der Pfarrer mittags mit dem Jünglingsverein eine Wallfahrt nach 

Maria Rankweil im Vorarlberg. Ankunft daselbst über Sargans, Oberriet um ½ 10 Uhr. Am folgenden 

Tag hl. Beicht in Feldkirch und am anderen Tage gemeinschaftliche Kommunion in der Gnadenkapelle, 

alsdann Heimfahrt über Altstätten, Oberegg, Heiden, Rorschach. 

Nach allgemeiner Taxation war dies die dankbar schönste und erbaulichste Reise für die 45 Jünglinge 

und deren Vorstand. Sie dauerte von Mittag den 21. Mai bis Nachts 10.00 Uhr, den 23. Mai. 

Am Pfingstmontag wurde in Henau die Produktion der Kirchenchöre von Untertoggenburg gehalten, an 

welcher sich der Chor Jonschwil rühmlich beteiligte. 

Am 2. Juli war in Kirchberg gemeinsame Piusvereinsversammlung mit grosser Beteiligung auch von 

Jonschwil. 

Am 26. Mai wurde der Hochw. Herr Domdekan Augustin Egger von Domkapitel zum Hirten der Diözese 

St. Gallen gewählt und am 6. August in sein Amt eingesetzt. 

1883: 

Am 8. und 9. Juli fand der gemeinsame Pilgerzug nach Maria Einsiedeln statt. 

In diesem Jahr wurde das Germannsche Haus, das in der Nähe der Hauptfronten der Kirche stand, mit 

angebauter grosser Scheune und das zuletzt von der Frau Anna Maria Scherrer, geb. Germann, die am 

3. Dezember vorigen Jahres infolge einer unglücklichen Heimfahrt von Mosnang nach Jonschwil, am 

1. November starb, gekauft und niedergerissen. 

Die beiden Ortsgeistlichen ersteigerten es von den häbigen Erben, um die Summe von Fr. 6'700.00, 

während die Erblasserin nur Fr. 4'600.00 dafür bezahlen musste. 

Eine Kollekte hiefür ergab beinahe Fr. 2'000.00 und Fr. 3'000.00 bezahlte Herr Alt Gemeinderat Sutter 

für das Haus und die Scheune, die er in Oberbettenau neben dem Betttenauer-Weiher an der Strasse 

wieder aufbaute. Das Uebrige übernahm die Kirchgemeinde. 

In diesem Hause wohnt im Jahre 2007 Toni Sutter-Schedler, 1936, ein Abstämmling dieses oben erwähnten 

Sutters. 

Hierdurch entstand der jetzige grosse, schöne Kirchenplatz. 

1884: 

Am Fastnachtsmontag, den 25. Februar wurde um 12 Uhr eine Viertelstunde mit dem alten Geläute 

zusammengeläutet zum Abschied. 


Wenige Augen blieben trocken. 

- 9 - 

Am Fastnachtsdienstag wurden die Glocken vom Turme genommen unter allgemeiner Beteiligung und 

Freude. Die kleinen drei noch unversehrten Glocken wurden nach Bettwiesen verkauft, wo sie die Funktion 

wieder aufnehmen werden. 

Die grosse zersprungene Glocke nahm Glockengiesser Sturzenegger von Herisau mit sich, um sie einzuschmelzen. 

Vom 26. Februar bis Pfingstheiligtag musste nun das St. Anna Glöcklein dem Gottesdienst läuten. Es 

ward öd und leer. 

Am Pfingstmontag, den 2. Juni war eine Bezirkscäcilienvereins-Produktion in Flawil und in Kirchberg 

Versammlung des kantonalen Pius-Vereins unter dem Präsidium des Hochw. Herrn Dekans Ruggle in 

Gossau. 

Den 15. Juli spendete der Hochw. Bischof Augustin Egger in hiesiger Kirche die hl. Firmung und erteilte 

den päpstlichen Segen mit vollkommenem Ablass. Nachher nahm derselbe das Religions- und Geschichts-Examen 

ab. 

1885: 

Der christliche Jungfrauenverein liess bei Herrn Altarbauer Hollenstein eine Kommunionbank verfertigen 

um die Summe von Fr. 400.00. 

Bis jetzt musste bei jeder hl. Kommunion eine wüste Bank mühsam hingeschleppt werden. 

Am 16. November 1885 starb in Schwarzenbach, Herr Gemeindammann Carl Anton Weibel, welcher 

viele Jahre zur Zufriedenheit die Stellen eines Gemeindammanns, Kirchenverwaltungsratspräsidenten 

und Bezirksrichters versah. 

(Zu erwähnen ist, dass schon der Vater von Carl Anton Weibel, nämlich Anton Weibel von 1816 bis 

1839 Gemeindammann der politischen Gemeinde Jonschwil war. Die Familien Weibel betrieben eine 

Landwirtschaft auf der heutigen im Jahre 2007 bestehenden Liegenschaft von Cyrill Helg.) 

Obwohl Erbe eines ansehnlichen Vermögens, starb er doch ganz arm. 

Sein Nachfolger in den beiden ersten Amtsstellen, wurde der weit über 70ig jährige Jos. Cornelius 

Bösch, ein reich talentierter, rechtlich, aber josephinisch gesinnter Mann. 

(In diesen Jahren war es üblich, dass der Gemeindammann gleichzeitig auch Kirchenverwaltungsratspräsident 

in Jonschwil war. Dasselbe traf bei den Gemeinderäten ebenfalls zu. Alle Gemeinderäte waren 

zugleich auch Kirchenverwaltungsräte.) 

1886: 

Im Januar dieses Jahres wurde damit begonnen, nach dem letzten Evangelium an Sonntagen ein religiöses, 

deutsches Volkslied zu singen. 

Am 29. Januar fand die erste Besprechung über die Gründung einer Kapelle in Oberrindal statt. 

(Die Kapelle wurde dann im Jahr 1904 gebaut. Im Jahre 2007 fand die Abkurung aus der Pfarrei und 

Kirchgemeinde Jonschwil statt. Ab diesem Jahr gehört somit Oberrindal kirchlich zur Kirchgemeinde 


- 10 - 

Lütisburg. Nachdem Oberrindal nach 200 Jahren Bestand in diesem Jahr auch die Schule verloren hat, 

und die Schüler in Lütisburg beschult werden, war die Abkurung auch auf Seiten der Kirche naheliegend.) 

Im Februar bestrafte der Gemeinderat den Wirt zur Sonne, Herrn Joh. Sutter, wegen Übertretung des 

Polizei-Gesetzes mit zehn Gästen in der Lichtmess-Nacht. 

Am 1. April 1886 trat der vom Piusverein gegründete St. Joseph-Sterbe-Verein in Kraft. Gleich anfangs 

traten über 200 Mitglieder ein. 

Am 25. und 26. Juli machte der Pfarrer mit 48 Mitgliedern des Jünglingsvereins eine Wallfahrt nach 

Bregenz über Lindau. Daselbst war morgens früh hl. Messe an welcher alle Jünglinge erbaulich teilnahmen. 

Am 4. November begann eine 8 tätige hl. Mission, gehalten von zwei Patres. Die Beteiligung war überaus 

befriedigend. Die Vorträge erbaulich, ernst und tröstend. Die Ansprachen vor und nach der hl. 

Kommunion der einzelnen Stände rührend. 

Es war eine grosse Gnadenzeit für die Gemeinde mit nachhaltigem Erfolg. 

Im Oktober dieses Jahres zog Herr Lehrer Gottlieb Wirth, der hier Unterschul-Lehrer war, nach St. Finden. 

Er war ein pflichtgetreuer, frommer, geschickter und allgemein beliebter Lehrer. Kein Wunder, wenn er 

später Bezirksammann von Tablat St. Gallen wurde. 

Der Jünglingsverein hat ihm viel zu verdanken. 

An seine Stelle trat Herr Lehrer Gschwend aus Altstätten, ebenfalls ein braver Lehrer. 

1887: 

Am 4. Februar 1887 starb an Leberverhärtung, Herr Sekretär und Bezirksrichter Franz Martin Sutter. 

Derselbe hat durch seine Ordnungsliebe und seinem praktischen Verstand der Gemeinde grosse Dienste 

geleistet. Die Beteiligung an seinem Leichenbegräbnis war von nah und fern eine grossartige. Er 

testierte Fr. 1'000.00 für gute Zwecke. 

Bevor Franz Martin Sutter in den 60iger Jahren in den Gemeindedienst eintrat, war er bis 1864 Lehrer in 

Jonschwil. Einer seiner Söhne, Johann, wurde dann 1897 Gemeindammann in Jonschwil.) 

Im Oktober 1887 war infolge Truppenzusammenkunft viel Militär in Jonschwil. 

Auf Martini hielt der Hochw. Jesuitenpater Ehrensperger von Feldkirch eine 3-tägige Missionserneuerung 

mit gutem Erfolg. 

1888: 

Im Hotel Uzwil hielten den 8. Januar die Gemeinden Henau, Niederglatt, Bichwil und Jonschwil eine 

gemeinsame Leofeier ab, an welcher die Herren Pfarrer Pfiffner in Henau, Dekan Bächtiger in Magdenau, 

Pfarrer Bischofberger in Jonschwil, Redaktor Baumberger von St. Gallen und Parmentier Fraefel 

Vorträge hielten und Jakob Martin Thalmann und Albert Eisenring von Jonschwil Gedichte vortrugen. 

Die verschiedenen Kirchenchöre sangen begeisternde Lieder. 


- 11 - 

Am Abend loderten weit und breit Höhenfeuer zu Ehren Leo XIII. 

Den 19. Februar 1888 weihte der Hochw. Guardian, Pater Philipp in Wil die neuen Reliefstationenbilder 

ein, welche der Naturarzt Theodul Wohlgensinger in Jonschwil der Kirche schenkte. Sie kosteten 

Fr. 4'080.00 und kamen aus der Mayrschen Kunstanstalt in München. Ein grosszügiges Geschenk. 

(Naturarzt Wohlgensinger hatte seine Praxis im Unterdorf Jonschwil, ehemals war dies das Haus von 

Martin Krucker-Keller, welches in den 70iger Jahren des 20. Jahrhunderts im Zuge der Strassensanierung 

abgebrochen wurde.) 

Am 1. März 1888 weihte der Hochw. Herr Pater Zürcher, Jesuit in Fischingen von Feldkirch die neue 

Josephs-Statue ein, welche der Jünglingsverein um die Summe von Fr. 358.00 aus der Mayrschen 

Anstalt in München bezogen hatte. 

Am 9. April unternahm der Pfarrer eine Romreise mit seinem geistlichen Sohn, Joh. B. Scherrer, Kaplan 

in Oberriet, vormals Pfarrer in Zuzwil. 

Am 21. Mai, am hl. Pfingstfest erteilte er dann den päpstlichen Segen. Es hatten um den vollkommenen 

Ablass zu gewinnen, über 400 Personen die hl. Sakramente empfangen. 

Am 9. und 10. Juli war wiederum gemeinsame Pilgerfahrt nach Maria Einsiedeln. 

Am 5. August wurden die Stationen-Bilder in Schwarzenbach eingeweiht. 

Am 25. September 1888 erschien der hochw. Bischof Dr. Augustin Egger, um das Religions- und Bibelexamen 

abzunehmen. 

Im gleichen Monat wurde aus der Paramentenkasse des Pfarramtes eine Herz-Jesu-Statue angeschafft 

aus der Kunstanstalt Raffle in Paris um den billigen Preis von Fr. 120.00 und für Schwarzenbach eine 

Lourdes-Statue für Fr. 58.00. 

Im März dieses Jahres wurde das heilige Grab neu bemalt von Kunstmaler Kopp um den Preis von 

Fr. 300.00. 

Am Karfreitag wurde zum ersten Male das prächtige Kruzifix gebraucht, das der Jünglingsverein um die 

Summe von Fr. 62.00 von Adelr. Benziger in Einsiedeln angeschafft hatte. 

Am 12. Mai hielt der Hochw. Herr Jacob Anton Germann, unter der Kirche, seine Primizfeier. Es predigte 

Hochw. Herr Pfarr-Rektor Eberle von St. Gallen. 

Als geistlicher Vater funktionierte der Ortspfarrer. Der Primiziant wurde im elterlichen Hause abgeholt 

und dann über das Oberdorf Prozession gehalten. 

Eine gewaltige Volksmenge hatte sich eingefunden. 

Das Primizopfer in der Kirche betrug Fr. 190.00. Das Wetter sowie die ganzen Feierlichkeiten waren 

festlich. 

(Jakob Anton Germann gehört in den Stamm der Germann vom Rössli sowie des Karl Germann- 

Baldegger, (genannt Bot Germann) an der Lütisburgerstrasse in Jonschwil. Pfarrer Germann war zuletzt 

Pfarrer in Muolen.) 


- 12 - 

Am 6. Mai wurde für die Kinder in Jonschwil die hl. Firmung in Kirchberg erteilt. Paarweise und betend 

zog man von Jonschwil nach Kirchberg. Die Heimkehr war dann nicht mehr so regelmässig. 

Am Nachmittag des Bittsonntags, den 26. Mai erschienen die Pfarrgenossen von Henau zum ersten 

Male in Prozession. Hochw. Herr Pfarrer Pfiffner hielt die Predigt. 

Am Bittmontag zog dann die Gemeinde Jonschwil in Prozession nach Henau. 

In Rücksicht darauf, dass Henau in der Bittwoche keine Prozession hat nach auswärts, ferner, dass die 

Strasse zwischen Henau und Jonschwil neu erstellt worden ist als Gemeindestrasse, ferner, dass am 

Bittmontag in Lütisburg wegen der grossen Volksmengen von Kirchberg, Bütschwil, Ganterschwil und 

Jonschwil ein fürchterliches Gedränge war und viele nicht in die Kirche hinein konnten, wurde für immer 

obige Übereinkunft getroffen. 

(Die Bittprozessionen hat der Chronist noch in bester Erinnerung. So war die Bittwoche wie folgt gestaltet. 

Jonschwil am Montag nach Bazenheid 

Bazenheid am Dienstag nach Jonschwil 

Jonschwil am Mittwoch nach Bichwil 

In früheren Zeiten waren die Bittorte auch noch Henau, Lütisburg, Kirchberg. 

Als dann Bazenheid im Jahre 1898 eine eigene Kirche bekam, ging die Prozession von Jonschwil nicht 

mehr nach Kirchberg, sondern nach Bazenheid. 

Die Intrigen in den 50iger Jahren unter den Schülern von Bazenheid und Jonschwil sind ja der älteren 

Generation noch bestens bekannt. So riefen die Jonschwiler-Kinder den Bazenheider-Kindern stets 

„Spatzen“ nach. Die Bazenheider andererseits titelten die Jonschwiler als „Maikäfer“ und summten. 

All dies ist nur noch in Erinnerung der ältern Semester und die Flurprozessionen zu den nachbarlichen 

Pfarreien finden auch schon seit Jahrzehnte nicht mehr statt.) 

In diesem Jahr liess der Pfarrer aus den gesammelten Geldern bei Herrn Eisenring, Schmied und Kirchenpfleger 

in hier für die Kapelle von Schwarzenbach eine Kapelluhr erstellen. 

Diese kostete laut Vertrag Fr. 750.00. 

(Bei der Kapellrenovation anfangs der 70iger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde diese prachtvolle Uhr 

durch Herrn Paul Baumann, 24, Schwarzenbach demontiert und im Transformerhäuschen Richtung 

Oberstetten wieder aufgestellt. 

Dieses, ein eigentliches Wunderwerk, ein Beweis der Handwerkerkunst von Schmied Eisenring, kann 

auf Anfrage jederzeit besichtigt werden.) 

Am 1. September veranstaltete der Pfarrer ein Ständchen vor dem Hause des beliebten Kaplans Bernhard 

Fleischmann, der 40 Jahre hindurch sein Priesteramt treu und fromm versehen hat. 

Es versammelte sich viel Volk. Die vom Pfarrer neu gegründete Bürgermusik spielte und der Pfarrer 

hielt vor dem Kaplaneihause eine Ansprache. Am 2. September wurde ein Hochamt und Te Deum 

gehalten. 

In diesem Herbst beschloss die Kirchgemeinde die Renovation der Kirche und Erstellung eines würdigen 

Hochaltars. 


- 13 - 

Ebenfalls beschloss sie die Restauration der Kaplanei. 

Zwar hatte Hochw. Herr Kaplan Fleischmann Fr. 2'000.00 angeboten, wenn eine neue Kaplanei erstellt 

werde und Baumeister Weibel hatte für die alte Kaplanei Fr. 4'000.00 angeboten. 

Die titl. Verwaltung wollte von einem Neubau nichts wissen. Darum wurde bloss Restauration beschlossen. 

1890: 

In diesem Jahr trat zum ersten Male die Influenza auf. Es gab wohl in der ganzen Gemeinde nirgends, 

das Pfarrhaus nicht ausgenommen, im Januar und Februar, wo nicht kranke Leute im Bett lagen. Ihr 

zum tödlichen Opfer aber fiel nur ein lungenkranker Jüngling, nämlich Franz Martin Weibel. 

(Bereits in früheren Jahren starben in dieser Weibel-Familie zwei Kinder an Lungenschwindsucht.) 

Im vorigen Jahr ging um diese Zeit die Stickereiindustrie so flau, dass an Samstag-Nachmittagen nicht 

gearbeitet werden konnte. Auch dieses Jahr lag die Stickerei-Industrie einige Zeit ziemlich darnieder. 

Aber merkwürdig, je schlimmer es mit dem Verdienst stand, desto zahlreicher gingen die Einlagen ein in 

den Sparverein, weil die Leute in schlechten Zeiten sparsamer sind als in guten. 

(Dies musste ja der Hochw. Herr Pfarrer Bischofberger wissen, denn er war zu dieser Zeit Kassier und 

Verwalter des Sparvereins Jonschwil. Im Übrigen waren in diesem Jahr 55 selbstständige Sticker (Unternehmer) 

in der Gemeinde Jonschwil tätig. Bereits in jedem 2. Haus war eine Stickmaschine.) 

Den 27. April 1890 hielt der hochwürdige Herr Jacob Helg von Schwarzenbach seine Primizfeier. Die 

Predigt hielt Hochw. Herr Pfarrer Eisenring. Geistlicher Vater war der Ortspfarrer. 

Das Wetter war schön, die Volksteilnahme gross, die Feier herrlich. 

(Dieser Dr. Jakob Helg wurde später Professor. Für den Wegzug von Kaplan Heinrich Federer im Jahre 

1899 war er nicht unwesentlich beteiligt.) 

Am 6. Mai legte in Nothkersegg Maria Josepha Eisenring von Schwarzenbach als Schwester Brigitta die 

hl. Profess ab. 

Am 13. Juli pilgerte der Jünglingsverein nach St. Iddaburg, wo der Jesuit Pater Hauser eine herrliche 

Predigt hielt. 

In diesem Sommer wurde die Kaplanei um die Summe von Fr. 3'700.00 restauriert. 

Hätte man letztes Jahr die beiden Anbieter angenommen (Kaplan Fleischmann und Baumeister Weibel) 

so hätte leicht um die Summe von Fr. 9'700.00 eine schöne, neue Kaplanei gebaut werden können. 

(In dieser Zeit gab es zwischen dem Pfarrer und dem Kirchenpräsidenten in Sachen Ausgaben etwelche 

Differenzen. Kirchenpräsident Bösch war sehr zugeknöpft. Das Ehepaar Gemeindammann Bösch 

war kinderlos. Bösch war der reichste Jonschwiler und versteuert 10 % des gesamten Vermögens aller 

Gemeindebewohner.) 


- 14 - 

1891: 

Die Influenza trat auch dieses Jahr wieder stark auf. 

Im Januar wurde die ewige Anbetung eingeführt. Es traten ihr gleich 40 Personen bei. 

Am 25. Oktober beschloss die Kirchgemeinde neuerdings, die Restauration der Kirche und die Erstellung 

eines neuen Hochaltars, trotz eines Gegengutachtens der Kirchenverwaltung und einer langen 

Gegenrede des Herrn Gemeindammanns und Kirchenverwaltungsratspräsident Bösch. 

Wegen eines vermeintlichen Formfehlers wurde auf den 16. November 1891 abermals eine Kirchgemeindeversammlung 

angeordnet, aber auch diese bestätigte mit allen gegen 3 Stimmen, den früheren 

Beschluss. 

Nach dieser Gemeinde verweigerte Boesch als Präsident die Mitwirkung, weshalb sich das 

Pfarramt genötigt sah, etwas selbstständig vorzugehen. 

(Da zu jener Zeit der Pfarrer nicht Mitglied des Kirchenverwaltungsrates war (übrigens ab 2007 ist wieder 

dieselbe Regelung) konnte er bei den jeweiligen Verhandlungen auch nicht mitreden und keinen 

Einfluss nehmen.) 

Am 16. Dezember führte der Jünglingsverein unter allgemeinem Beifall das Theaterstück auf „Alexius 

oder der verborgene Edelstein“. 

1892: 

Im Januar dieses Jahres liess der Pfarrer auf Anraten des Hochw. Pater Dr. Albert Kuhn in Einsiedeln, 

Pfarr-Rektor Eberle in St. Gallen und Kirchenmaler Federer in Rorschach durch Maurermeister Fust in 

Bütschwil die Beichtstühle vom Chor ins Schiff der Kirche bringen, um den Preis von Fr. 225.65. 

Bei jedem Beichtanlass war hinter dem Hochaltar ein stetes Drücken, Reden und Lümpeln. 

Gerne hätte der Pfarrer das Einverständnis der Kirchenverwaltung eingeholt, allein es war nichts zu 

machen.. 

Dies veranlasste 4 Mitglieder der Verwaltung zur Resignation. 

In der nun notwendig gewordenen Kirchgemeindeversammlung wurden Gemeindammann Bösch und 

Gemeinderat Weibel aus der Verwaltung entlassen 

und bestätigt wurden Gemeinderat Eisenring ,Gemeinderat Sutter und Gemeinderat Jos. Anton Storchenegger. 

Neu gewählt wurden Gemeinderat Baldegger im Bisacht und Gemeinderat Brunner zum 

Löwen in Schwarzenbach. 

Präsident wurde Storchenegger . 

Von jetzt an ging’s mit der Renovation schön und friedlich vorwärts zur allgemeinen Freude und Erbauung 

der Gemeinde. 

(Für die heutige Generation mag es erstauen, dass Baldegger vom Bisacht, (polit. Gemeinde Oberuzwil) 

in den Kirchenverwaltungsrat gewählt wurde. 

Bis ca. 1970 gehörte nämlich der Weiler Bisacht zur Kath. Kirchgemeinde Jonschwil.) 


- 15 - 

Graf in Winterthur machte den Flurboden für die Summe von Fr. 868.—und den Boden zwischen den 

Seitentüren für Fr. 300.--. 

Herr Staub in Rorschach führte die Dekoration der Kirche aus um Fr. 4'500.--. Die Bemalung der Seitenaltäre 

und Kanzel und verschiedenes anderes für Fr. 900.—und das Fassen der Stationsbilder für Fr. 

560.— 

Herr Hollenstein in Rorschach lieferte neben dem Hochaltar zwei Fenster mit türkischem Muster um Fr. 

370.--. 

Am 18. April 1892 wurde in St. Gallen die kantonale Piusvereinsversammlung abgehalten an welcher 

sich Jonschwil zahlreich beteiligte. 

Am 6. und 7. Juli erfolgte der untertoggenburgische Pilgerzug nach Maria Einsiedeln. 

Den 30. August verliess Hochw. Herr Kaplan Fleischmann, der ganz erblindet war und abgeschwächt 

war die Gemeinde, um den Rest seines Lebens in Lachen zu verbringen. 

Circa 7 Fuhrwerke begleiteten den beliebten, braven scheidenden Herrn nach Wyl, wo noch ein Abschiedstrunk 

stattfand. 

1893: 

In diesem Jahr lieferte Herr Kunstmaler Vettiger in Uznach 6 Gemälde in die Kirche, um den Preis von 

Fr. 800.--, also zusammen Fr. 4'800.--. 

Das erste, Martinus mit der Mantelverteilung bezahlte Frau Agatha Germann unter der Kirche. 

Das zweite, die Taufe des Martinus bezahlte der Jünglingsverein. 

Das dritte, die Toten ?? bezahlte Laurenz Stadler. 

Das vierte, Die Berufung des hl. Martinus zum Bischof von Tours bezahlte der Mütterverein. 

Das fünfte, der Strahl vom Himmel beim hl. Messopfer bezahlte Pfarrer Bischofberger 

Das sechste, die glorreiche Himmelfahrt des hl. Martinus bezahlte der Jungfrauenverein. 

Am 20. Juni erteilte der Hochw. Herr Bischof Augustinus den Kindern von Henau und Jonschwil in hiesiger 

Kirche die hl. Firmung. 

Bei diesem Anlass drückte er seine Freude über das glückliche und schöne Gelingen der Kirchenrenovation 

aus. 

Anfangs Mai ist nach neunmonatiger Vakanz, Hochw. Herr Heinrich Federer aus Berneck, Neupriester, 

auferzogen in Sachseln, als Kaplan abgeholt worden. 

Anlässlich der Jünglingsvereinsversammlung im Löwen Schwarzenbach, stieg daselbst Spelterini mit 

dem Lufballon nieder. Schnell war die ganze Bevölkerung auf den Beinen, um das seltene Schauspiel 

zu sehen. 


1894: 

- 16 - 

Am 14. Februar 1894 starb der Naturarzt Theodul Wohlgensinger, der mit seiner Naturheilkunde vom 

armen Buben zu reichen Mann sich empor gearbeitet und einen grossen Zulauf von nah und fern gefunden 

hatte. 

Am 2. Februar, am Lichtmess-Nachmittag fand im Schulhaus Oberrindal eine Versammlung statt, behufs 

Gründung eines Kapellbauvereins. 

Präsident wurde der Pfarrer von Jonschwil, Carl Bischofberger 

Aktuar der Pfarrer von Lütisburg, Jos. Bischof 

Kassier der Pfarrer von Bichwil, Jos. Schöb. 

Der Pfarrer von Jonschwil hatte bereits ein Legat für diesen Zweck in Bereitschaft. 

In Lachen starb am 24. August Hochw. Herr Kaplan und Resignat Fleischmann. 

Heute den 19. August hielt der Jünglingsverein seine Fahnenweihe. Die Fahne wurde vom Kloster 

Scholastica in Rorschach angefertigt und kostete samt Zubehör Fr. 450.--. 

Sie wurde geweiht durch den Ortspfarrer. Die Festpredigt hielt Hochw. Herr Pater Thomas aus Einsiedeln. 

Die weltliche Festrede hielt der hochw. Herr Pfarrhelfer Jos. Meier aus Winterthur. 

Es nahmen an der Fahnenweihe teil, die Jünglingsvereine aus Bütschwil, Ganterschwil, Oberhelfenschwil, 

Lichtensteig, Bichwil, Henau, Niederhelfenschwil, Niederwil, Kirchberg und der Verein von Bruggen, 

welcher die Patenstelle versah. 

Im Ganzen nahmen zwischen 600 und 700 Jünglinge an der Fahnenweihe teil. 

Die Zeitungen waren voll des Lobes über die gelungene Fahnenweihe und Festlichkeit. 

Am 22. August nahm der Hochw. Herr Domdekan Rüegg das Religions- und bibl. Geschichte-Examen 

ab. 

In diesem Jahr wurde der neue Hochaltar aufgestellt von Joseph Bihler, Altarbauer Zwiefalten, Württemberg. 

Er kostete Fr. 10'080.--. Das Urteil über denselben lautete allgemein günstig. 

Die Auslagen für die ganze Kirchenrenovation beliefen sich auf Total Fr. 26'683.—inkl. Stationenbilder. 

Davon übernahm die Kirchgemeinde ca. Fr. 5'000.--. 

Der Pfarrer konnte also Fr. 21'683.—verausgaben, ohne dafür den Steuerbeutel in Anspruch zu nehmen 

und ohne kollektieren zu müssen, indem die Leute durch Legate und unaufgeforderte Geschenke 

das Genügende mit Freuden leisteten. 

(Es ist schon ganz erstaunlich, wie der Ortspfarrer zu dieser hohen Summe Geld kam. Diese Summe 

machte ja 12 Jahreslöhne von Pfarrer Bischofberger aus, denn sein Jahresgehalt betrug Fr. 1'800.--. In 

der Pfarrpfrundrechnung dieses Jahres finden wir in den in der Position: Zinseinnahmen den Betrag von 


- 17 - 

Fr. 1978.--. Das Pfarrgehalt konnte somit aus den Zinseinnahmen bestritten werden und es blieben 

dennnoch rd. Fr. 200.—in Reserve. An Steuern mussten lediglich Fr. 1'117.25 für den Haushalt und Fr. 

784.—für Amortisation der Kirchenbauschuld erhoben werden.) 

Am 4. November findet wiederum eine Volksmission statt. Der Erfolg schien nicht so grossartig zu sein, 

wie im Jahre 1886. 

Als für die Jünglinge die Standespredigt gehalten wurde, brach in Schwarzenbach im Hause von Maler 

Lüthi und Joh. Sprenger Feuer aus, welches das ganze Haus einäscherte. 

An diese Stelle wurde dann das schöne Haus von Frau Baumeister Weibel errichtet. 

1895: 

In diesem Jahr wurden die neuen seidenen Fahnen angeschafft. Die 4 Fahnen präsentieren einen Wert 

von Fr. 1'300.--. 

Am 13. November 1895 hielten die Stammgenossen aus der Familie Germann feierlichen Gottesdienst 

und Versammlung zur Besprechung des Stipendienfonds. 

Am 5. Februar 1895 starb an Leberverhärtung der wackere Kassier des Jünglinjgsvereins, Jacob Thalmann 

von Alois. 

1896: 

Aus dem Nachlass des vorhin Erwähnten Jacob Thalmann wurde für die Maiandacht aus der Anstalt 

Raffle in Paris eine Lourdes-Statue für Fr. 137.--- angeschafft. 

In diesem Jahr gab’s seit langer Zeit die meisten Ehen, nämlich deren 16. 

Am 2. Fastensonntag wurde das 50ig jährige Bistumsjubiläum gefeiert. 

1897: 

Am 11. Juli mittags unternahm der Jünglingsverein eine Reise nach Ebnat Kappel, Speer, Amden, Maria 

Bildstein, vom schönsten Wetter begleitet. 

Am 14. Juli wurde in Kirchberg gefirmt. Jonschwils Kinder mit Paten zogen in regelrechter Prozession 

dahin und wieder heim. 

Am 19. Oktober starb in Dinguiera Africa der gute Ordensbruder Karl Heuberger von Jonschwil. 

Er war früher eifriges Mitglied des Jünglingsvereins, tüchtiger Deklamator und eifrig im Kirchenbesuch. 

Er bekam dann Lust zum Ordensstand, wurde Bruder im Orden des hl. Geistes und des reinsten Herzens 

Maria, kam nach Africa um heidnische Kinder zu unterrichten und erkrankte an Sonnenstich. 

Um die Zeit seines Todes herum hörte man im Pfarrhaus Jonschwil oft läuten an der Hausglocke, ohne 

dass man jemand sehen konnte. 

Ja, einmal hörte man ganz deutlich gehen im Pfarrhaus, während niemand drinnen war. 


- 18 - 

Erst, nachdem einige heiligen Messen gelesen wurden, hörte das Unheimliche wieder auf. 

1898: 

Am Lichtmess morgen starb Martin Thalmann, ein alter, braver Jüngling, welcher fast die ganz Schweiz 

bereist hat und immer zu Fuss und die meisten Geistlichen kannte, weit und breit und eifrig die Vereinsfeste 

und Anlässe besuchte. 

Der 22. Mai war Zeuge der Einweihung des Feldkreuzes im Westen (Winkel) des Dorfes durch Hochw. 

Herrn Pater Eduard, Vikar in Wyl mit prächtiger Predigt. 

Am selben Abend hielt dieser Pater noch einen Vortrag im Piusverein. 

Am gleichen Tag war der Jünglingsverein an die Fahnenweihe nach Wyl gezogen. 

Das Fest Maria Himmelfahrt wurde verherrlicht durch die Einweihung des neuen Feldkreuzes unter dem 

Dorf und einer prächtigen Predigt durch Hochw. Herrn Pfarrer Hangartner in Flawil. 

Am 1. August starb in Deutschland Fürst Bismark, der berüchtigte Kulturkämpfer , so ziemlich vergessen 

und verachtet. 

In diesem Jahr wurde in der Nähe von Genf die Kaiserin von Oesterreich von einem Anarchisten ermordet. 

America überzog Spanien in diesem Jahre mit Krieg wegen der Insel Cuba und der Philippinen. Es war 

ein höchst ungeahnter Krieg. Kein Staat nahm sich Spanien an. Der Krieg dauerte von April bis August. 

In diesem Jahr leistete das Blatt Protestant betitelt aus Zürich, Unglaubliches im Beschimpfen der katholischen 

Kirche. 

1899: 

Bei der öffentlichen Versammlung des Kath. Männervereins (Piusvereins) am 5. Februar an welcher 

Gemeindammann Sutter über Mässigkeitsbestrebungen und Kaplan Weber von Kirchberg über Lektüre 

redeten, trat der Verein dem st. Gallischen Mässigkeitsverein bei. 

Die Einweihung des neuen Feldkreuzes in Schwarzenbach nahm den 28. Mai dieses Jahres der Pfarrer 

nach schöner Prozession vor und hielt eine Predigt darüber. 

Am 23. Juli hielt Hochw. Herr Kaplan Rüesch von Bütschwil einen Vortrag über den Sonderbund. 

Am 28. Juli starb in Neuburg an der Donau der gelehrteste Jonschwiler Dr. Aloys Pfändler. Wäre dieser 

brave Priester ebenso praktisch wie gelehrt gewesen,hätte er dem Vaterland grosse Verdienste leisten 

können. 

(Wieso Pfarrer Bischofberger zu obiger Bemerkung kommt, weiss man nicht. Die Familie Pfändler 

wohnte in Schwarzenbach und Aloys war das einzige Kind der Bauernfamilie. Pfändler ist ein Jonschwiler-Bürgergeschlecht. 

Die Familie wohnte neben der Kapelle in Schwarzenbach.) 


- 19 - 

Hochw. Herr Administrationsrat Tremp hielt dem Piusverein einen Vortrag in Sachen Abstinentenbewegung 

in Europa und dies am 16. Oktober. 

Am 27. November 1899 siedelte Hochw. Herr Kaplan Heinrich Federer nach Zürich, um dort die Redaktion 

der Zürcher Nachrichten zu übernehmen. Ein zahlreiches Geleite folgte ihm bis nach Wyl. 

(Der Abschied von Kaplan Federer wird vom Dorfpfarrer eher nüchtern geschildert, ganz im Gegensatz 

zu dessen Vorgänger, Herrn Kaplan Fleischmann, welcher 1892 Jonschwil verliess. Ueberhaupt ist 

Kaplan Federer während seinen 7 Jahren hier in Jonschil von 1893 bis 1899 nie im Tagebuch des Pfarrers 

erwähnt worden. 

Wem jedoch das Einvernehmen des Pfarrers mit dem Kaplan bekannt ist, kann dies verstehen. Das 

Buch „Heinrich Federer Lachweiler Tage von Edwin Schweizer und Bernhard Sohmer gibt einen guten 

Einblick der Tätigkeit von Heinrich Federer. Dieses Buch erschien im Jahre 1966. Der Mitautor, Bernhard 

Sohmer, Kanonikus, Regens, Dekan und heute Pfarrer in Mosnang kannte die Jonschwiler-Pfarrei 

nur allzugut, war er doch viele Jahre hier im „Heinrich-Federer-Dorf Jonschwil Pfarrer.) 

Am 27. November dieses Jahres nahm die Dorfgenossenschaft die sogenannte Wasserversorgung und 

Hydrantenerstellung an, um die Summe von Fr. 65'000.--. Es war ein richtiger Beschluss, zumal kein 

Dorf so gut mit Wasser versehen war, wie Jonschwil. Eine Leitung wurde auch gemacht in die Sakristei 

und auf den Friedhof. Dafür 2 Jahre lang Dreck- und Steinhaufen um die Sakristei und das Pfarrhaus. 

Am 8. und 9. Dezember kollektierte Hochw. Herr Pfarrer Nieberl von Oerlikon bei Zürich für seine Kirche 

und brachte Fr. 900.—zusammen. 

(Aus dem Bauerndorf Jonschwil kamen Fr. 900.—ins reiche Zürich. Heute, rund 110 Jahre darnach 

staunt man nur, ob solchen Ereignissen, doch es muss eingeschränkt werden, das damals Katholiken in 

Zürich noch keine Kirchensteuer hatten.) 

Es ist nur zu wünschen, oder gar zu hoffen, dass vielleicht vom reichen Zürich obiger Betrag mit der 

Teuerung (Kaufkraft) aufgerechnet, wieder zurück in die“ arme Pfarrei“ Jonschwil kommt. Jonschwil 

könnte es sehr gut gebrauchen, denn eine neue Orgel wäre nötig und im weitern sind die Schuldenlasten 

recht hoch. 

1900: 

Beim Beginn dieses Jahres wurde allenthalben darüber gestritten von Gelehrten und Ungelehrten, ob 

das Jahr 1900 als letztes vom alten oder erstes vom neuen Jahrhundert zu gelten habe. 

(Hundert Jahre später, im Jahre 2000 war ein anderes Thema im Mittelpunkt. Da war die ganze Welt 

gespannt, ob die Computer den Uebergang von 1999 auf 2000 problemlos schaffen werden. Die Angst 

war vergebens : „Es klappte“. 

Am Fastnachtsdienstag den 27. Februar sandte der Hochw. Bischof den Hochw. Herrn Albert Gemperle, 

bisher Hülfspriester im Thurgau, als Kaplan und Vikar nach Jonschwil. 

Heute den 29. April feierte der Hochw. Herr Johann Eisenring von Jonschwil, Priester der Diözese Chur 

seine Primiz ins hiesiger Pfarrkirche. Er wurde im elterlichen Hause abgeholt. Festprediger war hochw. 

Herr Kanonikur Mayer, Professor in Chur. Geistlicher Vater war der Ortspfarrer Bischofberger. Die Witterung 

war schön. Der rothe Ornat wurde in Fischingen entlehnt. Die Feierlichkeit verlief würdig. 


- 20 - 

(Dieser Neupriester Eisenring gehört in den Eisenring-Stamm (Eisenring Regelis). Ein Verwandter dieses 

Eisenring, war der unvergessliche Coiffeur Eisenring August 1929. In diesem Haus, da der Neupriester 

Eisenring abgeholt wurde, lebt heute im Jahre 2007 noch die Ehefrau von Aug. Eisenring- 

Thalmann, nämlich Marie Eisenring-Thalmann, 1931.) 

Den 26. Juni 1900 verkündeten die Glocken den Hinschied des Herrn Gemeindammann Cornelius 

Bösch. Derselbe hat der Gemeinde grosse Dienste geleistet. Er war religiös, brav, sparsam und nahm 

sich des Vereinswesens fleissig an. 

Ihm hatte man es hauptsächlich zu verdanken, dass der Friedhof konfessionell blieb. 

Wenn er beim Kirchenbau und bei der Kirchenrenovation mit den Pfarrgeistlichen in Konflikt kam, so 

war nicht böser Wille die Ursache, sondern die übergrosse Sparsamkeit und der Josephinismus. 

(Aus der Brockhaus die Erklärung zu Josephinismus: Das von Kaiser Joseph II, Kaiser von 1765-1790, 

durchgeführte Staatskirchenreichtum, das die kath. Kirche in Oesterreich vollständig der Staatshoheit 

unterstellt.) Dies scheiterte aber und Franz Josef II musste noch auf dem Sterbebett die meisten Reformen 

widerrufen.) 

Er war auch nicht hässig, verzieh gern, weil er tief religiös war. 

Er vertestamentierte circa Fr. 10'000.--, meistens zu Missionszwecken. 

(Der Kaiser von Jonschwil war tot. Der Papst widmete ihm einen wunderschönen Nachruf. Die Abdankungsrede 

an der Beerdigung war bei keinem andern Verstorbenen so umfangreich. 

Beide, den Papst (Pfarrer Bischofberger) und den Kaiser (Gemeindammann Cornelius Bösch) hat Heinrich 

Federer in der Novelle „Papst und Kaiser im Dorf“ vortrefflich geschildert.) 

Am 28. Mai wurde in hiesiger Kirche die Produktion der untertoggenburgischen Kirchenchöre abgehalten. 

Die Predigt hielt Hochw. Herr Pfarrer Hürlimann von Henau. 

Der Kirchenchor Mogelsberg verunglückte nach der Abfahrt mit dem Fuhrwerk von dort, leerte aus und 

musste zurück, ohne das Fest besuchen zu können. 

Schwere Folgen hatte der Sturz nicht. 

Das Fest verlief äusserst gelungen. 

In diesem Jahr wütete in China die grausame Christenverfolgung. 

Im Dezember war die Abstimmung über den Proporz. Derselbe unterlag leider. 

J. Bätschmann, Oberrindal wird als 1.Präsident der Kapellgenossenschaft Oberrindal gewählt. Als Kassier 

wird in der nächsten Versammlung der Pfarrer von Jonschwil, Carl Bischofberger gewählt. 

Seit dem 1. Januar 1894 bis heute waren schon Fr. 14'000.—in den Kapellfond geflossen. Es herrschte 

ein ausserordentlicher Segen, beim Ansammeln für den Fond zum Bau einer Maria Trost Kapelle in 

Oberrindal. 


- 21 - 

(Pfarrer Bischofberger war ein ausserordentlicher Geldbeschaffer. Erst im Jahre 1894 hatte er Fr. 

21'000.—für die Kirchenrenovation in Jonschwil zusammengetragen, und nun waren es im Jahre 1900 

schon wieder 

Fr. 14'000.—für die Kapelle.) 

1901: 

Die Primiz des Hochw. Herrn Jacob Germann von Schwarzenbach wurde den 28. April gefeiert. Festprediger 

war Parrrektor Eberle von St. Gallen. Geistlicher Vater, der Ortspfarrer Bischofberger. Das Fest 

verlief würdig und schön, die Kirche war reich geziert. 

(Jakob Germann stammt aus dem „Hirschen“ in Schwarzenbach. Das Geschlecht Germann mit Bürgerort 

Jonschwil brachte viele Priester, wie aber auch andere Ordensleute hervor) 

In diesem Jahr kam die löbliche Pfarrgemeinde Bazenheid zu ersten Male in Prozession nach Jonschwil 

und zwar am Mittwoch in der Bittwoche. 

(Bazenheid wurde eine neue Pfarrei und erhielt eine neue Kirche. Bazenheid wurde von Kirchberg abgetrennt. 

Der Bittgang von Jonschwil nach Bazenheid und umgekehrt löste denjenigen von Kirchberg 

ab. Der Weg war auch darnach noch recht happig. Ueber 10 Mal hat auch der Chronist diesen Bittgang 

mitgemacht, erstmals im Jahre 1943. In Erinnerung bleibt da noch u. vielem andern, das stete Rosenkranzgebet. 

Die Lehrer hatten darauf zu achten, dass die Schüler andächtig beteten und ja keine Pause 

einschalteten. Dekan Staubli erlaubte dann in spätern Jahren, dass zufolge der starken Steigung von 

der Kornau zu der Burg bei der Heimkehr von Bazenheid eine Pause eingeschaltet werden durfte. Als 

Fahnenträger Emil Thalmann älter wurde, musste (durfte)ein kräftiger älterer Schüler die Fahne den 

Stutz hinauf tragen.) Dazu konnte sich der schmächtige Chronist nicht zählen. Er selbst hat genug mit 

sich zu tun, um den beschwerlichen Weg zu schaffen. Zusätzlich war ja für den Bettenauer zuerst auch 

noch der Weg von Bettenau nach der Pfarrkiche und nachher wieder zurück, zu bewältigen.) 

Am 28. Juli hielt der hochw. Herr Jos. Traugott Forster seine Primizfeier in hiesiger Kirche. Dessen Vater, 

Huldreich Forster, gab im Jahre 1882 seine Zustimmung, dass seine 4 protestantisch getauften 

Kinder in die katholische Kirche aufgenommen wurden, den 24. April 1882. (Frau Forster war katholischen 

Glaubens). 

Unter diesen 4 Kindern war auch der heutige Primiziant. Ehrenprediger war der hochw. Herr Pater 

Stieglmeier von Feldkirch. Das Wetter war gut. Der Primiziant wurde im elterlichen Hause abgeholt. Es 

war ein herrlicher Tag. 

(Primiziant Forster war der Sohn von Bäckermeister Forster, wohnhaft gewesen an der Lütisburgerstrasse. 

Dieses Haus ist in den 70iger Jahren des 20. Jahrhunderts abgebrochen worden. Es war ein 

wunderschönes, altes Toggenburgerhaus. Bewohnt wurde es zuletzt von Albert Hegelbach.) 

Am 25. August fand die Grundsteinlegung für die Kapelle in Oberrindal statt. 

Am 11. August war Jubiläumsprozession nach Rickenbach. Es nahmen zwischen 600 und 700 Pfarrgenossen 

teil. 

Im Jahre 1901 wurde in Jonschwil die neue Metzgerei gebaut. 

Der Kath. Männerverein und die Monatsgesellschaft erliessen in alle Häuser eine Proklamation, man 

solle nun das Fleisch nicht beim fremden Krämern (Hausierer) abkaufen. 


1902: 

- 22 - 

Am 19. Januar 1902 war die Versammlung des Katholischen Männervereins,der nun zur Stärke von 117 

Mann angewachsen ist. 

Am 22. Juni wurden in Oberrindal die 2 Glöcklein geweiht, Maria zum Trost und Schutzengelglöcklein. 

Das grössere wiegt 80 kg., das kleinere 40 kg. 

Das grössere hat die Inschrift: „Maria zum Trost, steht und bei in aller Angst und Not.“ Es klingt lieblich 

und schön. 

Das kleinere trägt die Inschrift: „Heilige Engel, beschütztet uns im Leben und Sterben“ 

Beide wurden gegossen von Rütsche in Aarau. 

Die Weihe nahm der Pfarrer von Jonschwil vor und hielt auch die Festpredigt. 

Die beiden Glocken kosteten Fr. 527.—und wurden gespendet durch Kantonsrat Huber, Frau Bezirksrichter 

Keller, Herr Pfister von Züberwangen und Frau Gemeindammann Bösch aus Jonschwil. 

( Das Frauenstimmrecht bestand zu jener Zeit natürlich noch nicht, (erst 1972) So war es nicht Frau 

Bezirksrichter Keller und Frau Gemeindammann Bösch, sondern deren Männer hatten das erwähnte 

Amt inne. Früher pflegte man den Frauen die Titel deren Beamtungen oder Berufe, die Männer ausübten, 

zu geben. In Jonschwil ist nämlich der ältern Generation der Begriff Frau Posthalter wie aber im 

Speziellen, Frau Sekretär, in bester Erinnerung. 

Frau Posthalter war Marie Heuberger, deren Mann Alois, Posthalter war und Frau Sekretär war Anna 

Oesch-Keller, deren Mann Gemeindschreiber und Sekretär war. Alle andern Begrüssungen, als diese 

wie oben erwähnt, waren für die betreffenden Damen eine Enttäuschung.) 

Am 17. Juli weiht der Hochw. Herr Bischof, Dr. Augustin Egger in Oberrindal, den Altar ein. 

Die gesamten Kosten für die Kapelle betrugen Fr. 20'195.--. 

Am 3 August 1902 las der Pfarrer von Jonschwil zum 1. Male die hl. Messe in der Kapelle in Oberrindal. 

In diesem Jahr setzte es zwei Mal heftige Walkämpfe ab, weil 2 Regierungsratsmitglieder gewählt werden 

mussten. Beide Male siegten die Konservativen mit den Demokraten, über die Liberalen. 

An die Stelle des verstorbenen Landammanns Keel, wurde Herr Messmer von Bazenheid gewählt. Jonschwil 

lieferte den letzten Mann bei diesen Abstimmungen. 

1903: 

Am 14. Januar 1903 verliess Vikar Albert Gemperle die hiesige Kaplanei und zog als gewählter Kaplan 

nach Zürich. 

Im Frühjahr dieses Jahres wurde von der Kirchenbehörde der Versammlung die Frage vorgelegt, ob 

die bisherige Kaplanei verkauft werden solle und dann ob dem Haus des Consums von Schönenberger 


- 23 - 

eine neue gebaut werden könnte, oder ob die alte Kaplanei abgebrochen und an der gleichen Stelle 

eine neue gebaut werden soll um den Kostenvoranschlag von Fr. 11'500.— 

Die Gemeinde beschloss keines von beiden, sondern Umbau der alten Kaplanei. 

Als sich dieses Projekt als unpraktisch und beinahe undurchführbar erzeigte, beschloss eine spätere 

Versammlung, die Kaplanei an Herrn Kirchenverwaltungsrat Johann Horber und Herrn Maurermeister 

Feisst zu verkaufen, zum Abbruch, um eine neue am bisherigen Ort zu erstellen um 

Fr. 11'500.--. 

Alsbald wurde die Kaplanei abgebrochen. Der obere Teil mit Gibel war sehr verlottert. 

Das abgebrochene Haus erstand in verschönerter und verbesserter Form oberhalb des Hauses Consum 

Schönenberger und wurde dann an Herrn Albert Storchenegger verkauft. 

(Nicht umsonst hiess es in Jonschwil bei der ältern Generation, das Haus Storchenegger (heute im 

Jahre 2007 ist Paul Frick-Strochenegger) Eigentümer dieser Liegenschaft, sei die alte Kaplanei gewesen. 

Leider ist hier von der alten Kaplanei nur noch die Eingangstüre der ehemaligen Kaplanei, in welcher u. 

a. auch Heinrich Federer gewohnt hat, vorhanden. Es lohnt sich, diese prachtvolle Eingangstüre bei 

Paul Frick anzuschauen. 

Ein Gespräch mit Paul Frick vor Jahren, hat ergeben, dass der einstige prächtige Kachelofen im Wohnzimmer 

in der 60iger Jahren abgebrochen worden sei. Er hätte eben den Dienst nicht mehr versehen. 

Deshalb sei er feuerpolizeilich abgeschätzt worden. 

Die bisherige Kaplanei stand im Ruf, dass es in ihr geiste. 

So bezeugten namentlich die Kapläne, Egli, Fraefel und Fleischmann, dass sie auf- und abgehen hörten, 

poltern, und läuten an der Hausglocke vernahmen. 

Auch Kaplan Federer wollte anfänglich unheimliches Rumpeln vernommen haben. 

Der Schreiber dieser Chronik (Pfarrer Bischofberger) stand einmal bei der Hausschwelle und redete mit 

den Leuten. Unterdessen fing es mächtig zu läuten an, ohne, dass irgend jemand an der Glocke zog. 

Baumeister Emil Weibel aus Schwarzenbch erstellte in diesem Jahre die neue Kaplanei in ihrem Rohbau 

und vollendete sie über den Winter bis zum Sommer des Jahres 1904. Sie kam auf gut Fr. 

12'000.—zu stehen und wurde als sehr gelungen taxiert. 

Architekt war Truniger aus Wyl. 

In das Jahr 1903 fällt auch der Abbruch des uralten Waschhauses auf der südlichen Seite der Pfarrhauses, 

gegen den Bach zu und die Erstellung des neuen Waschhauses und Holzbehälters als Anbau auf 

der Ostseite des Pfarrhauses, oben mit Terrasse und Gitter, was demselben ein ganz anderes Aussehen 

gab, als im früheren, verlotterten schief abfallenden Holzbehälter. 

Diese Veränderung kostete Fr. 600.--. 


- 24 - 

(Könnte man nur das alte Waschhaus zurückholen, wie übrigens noch vieles andere, wie das Gebeinhaus, 

die Gruften, da einst die Adeligen beerdigt wurden etc!!!!. ) 

In diesem Jahr war ein äusserst milder Winter, dagegen gab es viele Kranke. 

Am 18. April 1903 starb Frau Gemeindammann Cäcilia Bösch-Bannwart, Schwester des Stadtammanns 

Bannwart in Wyl, gebürtig von Gähwil. 

Ihre Anverwandten testierten für das Gitter um die Kirche Fr. 600.—und 

Fr. 1'800.—für einen neuen Leichenwagen. 

Im gleichen Jahr wurde das Gitter erstellt und der Leichenwagen angeschafft. 

(Leider ist auch dieser Leichenwagen, dem Preise nach war es ein Prachtswagen und dies kann gar der 

Chronist bezeugen, nicht mehr vorhanden. Nachforschungen haben ergeben, dass er leider in spätern 

Jahren durch den Privatbesitzer zu einem Bräck umgebaut worden ist. Und dieser Besitzer, nicht in der 

Gemeinde Jonschwil, ist schon längst verstorben.) 

Am 18. April, abends starb in Schwarzenbach, der Paramenten-Sticker Johann Eisenring, Messmers. 

Eine Tochter von Paramenten-Sticker diente als Schwester Emmerita in Africa. 

Henau kündigt die gegenseitige Vereinbarung der Prozessionen. Hierauf wird mit Bazenheid, das eine 

neue Kirche erhalten hat und eine neue Pfarrei geworden ist, abgemacht, dass künftig am Montag in 

der Bittwoche die Prozession nach Bazenheid erfolgt. Am Dienstag dann die Prozession von Bazenheid 

nach Jonschwil. Am Mittwoch bleibt die Prozession wir bis anhin nach Bichwil. 

Im Frühjahr begann der Fabrikant Zellweger mit dem Bau einer neuen Schifflistickerei. 

(Diese Stickerei betraf die im Volksmund bekannte „untere Webi“. Diese ist im Besitz von Rainer Eisenring 

im Jahre 2007. Im gleichen Jahr 1903 baute Zellweger auch die auf der gegenüberliegenden Seite 

der Strasse sich befindende Villa. Im Jahre 2007 ist Frau Mc Laren-Fraefel Besitzerin derselben.) 

Am 5. Juli war Männervereins-Versammlung (früher Piusverein) in der Krone Jonschwil. Hochw. Herr 

Pfarrer Traber von Bichelsee referierte über die Raiffeisenkassen. 

Am 20. Juli starb der grosse Papst Leo der XIII. Die ganze Welt betrauerte diesen Tod. Fürst Bismark 

nannte diesen Papst des weisesten Mann des 19. Jahrhunderts. An 3 Tagen wurde von 12 bis ½ 1 Uhr 

geläutet. 

Am 4. August wird Kardinal Sartori von Venedig, ein Sohn ganz armer Eltern, zum Papst gewählt. 

Am 15. November spielte die Jungmannschaft Jonschwil zum ersten Male ein Theater. Es wurde freudig 

aufgenommen. 

Das Kapuziner- Almosen erreichte zum ersten Male die Summe von Fr. 300.--. 

In diesem Jahr wurden 50 Kinder geboren, 25 Knaben und 25 Mädchen. 

Die ganze politische Gemeinde Jonschwil hatte damals eine Bevölkerungszahl von 1200. Hundert Jahre 

darnach beträgt die Bevölkerung der polit. Gemeinde Jonschwil, 3200 Personen und die jährliche Geburtenrate 

pendelt sich zwischen 40 und 50 Geburten ein. 


1904: 

- 25 - 

Im Februar dieses Jahres liess der Pfarrer nach Anzeige an den Kirchenverwaltungsrat unten im Erdgeschoss 

des Pfarrhauses vis a vis dem Keller aus dem ziemlich nutzlosen Raum ein Zimmer herstellen 

zum Gebrauch für Kommissionssitzungen, Theaterproben und auch für die Abhaltung des Religionsunterrichtes. 

Da von Seiten der Behörde nichts geleistet wurde, war dieses Zimmer anfänglich als Lesezimmer 

für den Jünglingsverein eingerichtet und verwendet worden, um dafür einen Staatsbeitrag zu 

erhalten, 

da der Staat für Lesezimmer jährlich eine Summe verwendet. 

Die Erstellung wurde von Baumeister Weibel für Fr. 300.—besorgt. 

Die pfarrliche Bibliothek wurde dahin verpflanzt und in diesem ersten Winter fleissig benutzt. 

(Eigentlich hatte der Pfarrer die Absicht, die Jungmänner, wie aber auch die ältern Familienväter vom 

Wirtshausbesuch abzuhalten. Dies wurde ca. 3 Jahre befolgt, doch dann tauschten die Jonschwiler und 

Schwarzenbacher Jungmänner und Männer das Leselokal wieder mit den Wirtschaften.) 

Am 4. April verliess der Hochw. Herr Kaplan Jakob Graf Jonschwil, um die Pfarrstelle in Wattwil anzutreten. 

Am 9. Mai zog dann der hochw. Jos. Eberle als Priester und Kaplan nach Jonschwil. Anfänglich wohnte 

er im obern Stock des Pfarrhauses, nachdem die Kaplanei noch nicht fertig erstellt war. Eberle war somit 

kurze Zeit ein Geistlicher mit der Funktion als Kaplan ohne eigenen Haushalt. 

(Es war eine Zeit, da noch praktisch jeder Pfarrer und jeder Kaplan eine Köchin hatte. Des Oeftern war 

es die Mutter des Geistlichen, wenn sie Witwe war. In vielen Fällen war es jedoch eine Schwester des 

Pfarrers oder des Kaplans, welche den Haushalt besorgten. 

Bei den Pfarrstellen musste teils von der Köchin auch noch Büroarbeit geleistet werden. Ueblich war 

auch, dass das Pfarrhaus nie verwaist war, denn der Pfarrer wurde ja so oft zu Sterbenden gerufen und 

da musste er immer abrufbar sein. Sollte jedoch der Pfarrer einmal weg sein, so war ja immer noch der 

Kaplan da für die Notfälle. ) 

Am 2. August konnte dann Kaplan Eberle in die neu erstellte Kaplanei einziehen. 

In diesem Sommer wütete ein schrecklicher Krieg zwischen Russland und Japan, bei welchem letzteres 

seine gewaltige Kriegskunst, Tapferkeit und Ueberlegenheit bekundete. 

Die schreckliche Niederlage Russlands wurde als gerechte Strafe für die Verfolgungen der Katholiken 

angesehen. 

In Oesterreich entfalteten in diesem Jahre deutsche protestantische Pastoren eine riesige Tätigkeit um 

einen Abfall von der katholischen Kirche „Los von Rom Bewegung“ genannt, zu organisieren. 

1905: 

Am 2. Januar starb in St. Gallen der vom 15. März 1878 bis 15. Sept. 1881 in Jonschwil gewesener 

Pfarrer, Joh. Joseph Eberle, welcher überaus segensreich wirkte. 


- 26 - 

Er gründete seinerzeit in Jonschwil, den Mütter- Jünglings- und den Sparverein. 

Der Jünglingsverein nahm an der Beerdigung teil und spendete ein Seelamt. 

In diesem Frühjahr wurde das elektrische Licht erstellt. An der Auferstehungsfeier am Karsamstag den 

22. April brannten zum ersten Male die 4 grossen Nernst-Lampen und die Lampen unter der Empore. 

Die Freude darüber war allgemein. 

Im Juni dieses Jahres kam die von Altpräsident und Altlehrer Jos. Helg von Schwarzenbach bezahlte 

Antoniusstatue in die Kirche, behufs Unterstützung armer Familien mit Brot. 

In diesem Jahr wurde die Bäckerei und Wirtschaft zum Hirschen in Jonschwil neu erstellt und eröffnet. 

Am Pfingstmontag den 12. Juni war in Altstätten der st. Gallische Katholikentag, der auch von Jonschwil 

zahlreich besucht wurde. Die Jungmannschaft erschien mit der Fahne. 

Am 12. Sept. starb in Schwarzenbach die ehrsame Jungfrau Lisette Dudli aus Niederglatt. 

Sie spendete für die Kapelle Fr. 1'500.—und an den Orgelfond weitere 

Fr. 1'000.--. Weiter vermachte sich für gute Zwecke Fr. 1'000.— 

In den Monaten Juli, August und September wurde die Kapelle Schwarzenbach restauriert. 

Die ganze Renovation kostete Fr. 4'200.--. Der Pfarrer hatte sämtliches Geld aus Legaten und Spenden 

erhalten, sodass keine Steuergelder benötigt wurden. 

Eine Gedenktafel hinter dem Hochaltar erinnert an die Restauration der Kapelle. 

Im Herbst dieses Jahres unternahm die Dorfkorporation Schwarzenbach die Erstellung der Wasserversorgung 

aus Quellen vom Hori und Bühl bei Jonschwil um die Summe von Fr. 70'000.--. 

In diesem Jahr fällt auch die Abkurung punkto Abschaffung der Leichen- und Jahresgedächtnisse. 

Bis jetzt bezog der Pfarrer ein Jahresgehalt von Fr. 1'858.—und hatte den Genuss aller Leichenopfer. 

Von jetzt an bezieht er einen Jahreslohn von Fr. 2'000.—und hat nur noch den Genuss des Begräbnisopfers. 

Die übrigen Opfer zu Gunsten des Pfarrers, werden abgeschafft. 

Dieses Jahr blühte die Stickerei-Industrie auf das Glänzeste. 

(Gerade weil die Stickerei-Industrie blühte, hatten die Pfarrangehörigen auch Geld und pflegten den 

Wirtshausbesuch mehr als es dem Pfarrer recht war. Deshalb führte er ja im Vorjahr den Leseverein 

ein, um die Männer von den Wirtschaften fern zu halten. Ganz allgemein war Pfarrer Bischofberger kein 

Freund der Wirtschaften. Dies waren jedoch schon seine Vorgänger nicht. 

So war um 1850 Josef Anton Storchenegger 1814-1889, der Kronenwirt. Dieser angesehene Mann war 

auch Kirchenverwaltungsratspräsident. Während den Gottesdiensten hatte er seine Wirtschaft geschlossen 

zu halten und als Kirchenpräsident hatte er ein so gutes Herz, dass er für die Bedürftigen 

vielmals Bürge war. Er verlor dann alles Geld und starb im Jahre 1889 in Armut. 


- 27 - 

Wieso die Pfarrherren eigentlich keine Freude an den Wirtschaften hatten, war wohl auch eine Weisung 

von Bischof im ersten Fastenindult ein Jahr nach der Gründung des Bistums St. Gallen im Jahre 1848. 

Da hiess es u. a. im Schreiben an alle Angehörigen unseres Bistums: 

„Was beweist z. B. die Unzahl der vielen Schenk- und Wirthshäuser, Spiel- und Lusthäuser, die überall 

entstehen? Vor noch kaum hundert Jahren gab es deren kaum eines, wo jetzt deren zehn sind. Ehemals 

gab es nur wohlthätige, freundliche Herbergen und Gasthäuser für Fremde. Selten ging ein Ortsbewohner 

dahin, um zu zechen. Er ass und trank zu Hause und that sich gütlich mit den lieben Seinigen, 

oder besuchte einen guten Nachbarn. Jetzt sind aber bald in jedem Dorfe, besonders aber in Flecken 

und Städtchen solche Schenkhäuser, die meist nur von den Ortsbewohnern besucht werden, die 

jeden anlocken, da zu schwelgen, den Lohn seiner Arbeit dahin zu tragen, dort Zeit und Geld, oft Gesundheit, 

Ehre und Pflicht, den Wohlstand und den Frieden seines Hauses, die Erziehung und das 

Glück seiner Kinder zum Opfer bringen und sich zum Sklaven einer Genusssucht zu machen …..“ 

Da wird einem schon klar, dass die Dorfpfarrer’s, wenn sie die Weisungen ihres Bischof befolgten, nicht 

Freunde der Wirtschaften sein konnten. 

Wiederum kollektierte ein Pfarrer aus dem Kanton Zürich in der Pfarrei Jonschwil. Pfarrer Urban Meier 

aus Uster brachte für seine Kirche Fr. 617.—in Jonschwil zusammen. 

Auch für die Landwirtschaft war es ein gutes Jahr. 

Punkto Sterblichkeit war es ein strenges Jahr, indem in Jonschwil 40 Leichen der Erde übergeben wurden. 

(Obwohl die Gemeinde heute nach 100 Jahren fast drei mal mehr Einwohner als 1905 hat, belaufen 

sich die Beerdigungen auf dem Friedhof Jonschwil jährlich um 20 Personen herum.) 

1906: 

Am 12. März starb in St. Gallen der Hochw. Bischof Augustin Egger. Ein frommer, gelehrter und hoch 

angesehener Kirchenfürst. 

Am 27. März wurde Domdekan Ferdinand Rüegg als sein Nachfolger als Bischof von St. Gallen gewählt. 

In Mehrereau wurde der Bürger von Jonschwil, Ludwig Wild, Pater Anselm zum Priester geweiht. 

Der Vater von Ludwig Wild hatte in Oberrindal eine Schreinerei. Die Familie hatte 2 Söhne und 1 Tochter. 

Die Tochter starb in jungen Jahren. Auch der 2. Sohn der Familie Wild wurde Priester. 

Im Monat August wurde in der Pfarrkirche zu Jonschwil nach Abbruch der alten, eine neue von Orgelbauer 

Goll in Luzern verfertigte Orgel aufgestellt mit 26 Registern um den Preis von Fr. 13'000.-- . 

Dabei hatte das Pfarramt Fr. 8'000.—an Legaten und Geschenken eingenommen. 

Den 9. September wurde die neue Orgel durch den Ortspfarrer eingeweiht. 


- 28 - 

Die Festpredigt hielt Dr. Jakob Helg, Pfarrer in Altstätten. 

Herr Lehrer Hilber in Wil war an der Orgel. Herr Bonifaz Kühne aus Zug als Kunstrichter. 

Im Oktober dieses Jahres wurde die Kleinkinderschule eröffnet mit ca 40 Kindern. 

Die erhw. Schwester Ernestina Sommerhalter von Menzigen hatte in dieser Zeit die Arbeitschule übernommen 

und zugleich auch die Kleinkinderschule. 

(Etwas ganz Aussergewöhnliches musste die Schwester leisten. Zu der Arbeitschule hatte sie noch 

zusätzlich 40 Kindergärtler zu betreuen. 

Ganz erstaunlich ist jedoch auch dies, dass Jonschwil fast 70 Jahre bevor es obligatorisch in den Gemeinden 

wurde, einen Kindergarten zu führen,. bereits eine Kleinkinderschule eröffnete. Der erste Kindergarten 

war im Schulhaus untergebracht. Später wurde er in das Sticklokal im Winkel (Sticker Ammann) 

verlegt, wie auch einige Jahre an die Lütisburgerstrasse (Gallus Sutter, Sticker). 

Am 16. Oktober feierte der Ortspfarrer und Kämmerer Carl Bischofberger sein 25-jähriges Pfarrjubiläum 

. Es wurden demselben viele Geschenke überreicht. 

Die Festpredigt hielt Hochw. Herr Pfarrer Meier aus Winterthur. Es beteiligten sich daran viele geistliche 

Söhne. 

Eigentlich hätte der Ortspfarrer dieses Jubiläum gerne still vorüber gehen lassen wollen. 

In diesem Sommer wurde in Schwarzenbach neben der Kapelle die Wirtschaft zur Rose eröffnet von 

Joh. Eisenring. 

(Diese Wirtschaft blieb nur einige Jahre bestehen. Frau Eisenring fühlte sich nicht wohl in der Wirtenrolle.) 

Für die Industrie und Landwirtschaft war es ein sehr gutes Jahr. 

In diesem Jahr gab’s aus der Kirchgemeinde Jonschwil 52 Geburten und Taufen, 31 Leichen und 14 

Ehen. 

1907: 

Am Sonntag, den 13. März starb in Mosnang der Jonschwiler-Bürger Hochw. Herr Karl Jacob Eisenring 

infolge Blutvergiftung. 

(Pfarrer Eisenring ist in der Geschichte bekannt als der „Schmied von Brislach“ 

Diese Abhandlung ist in der Chronik Stube Jonschwil einzusehen, wie aber auch in der Kantonsbibliothek 

Vadiana in St. Gallen. 

Dieser Karl Jacob Eisenring gehört in den Stamm der Eisenring Schmiede Familie.) 

Als Bezirksrichter folgt auf Gemeindammann Johann Sutter, dessen Schwager, Kirchenpräsident Geser, 

vom Schloss, aus Schwarzenbach. 

Pfarrer Bischofberger erwähnt, dass die Gemeinde Jonschwil stets gut im Gericht vertreten sei und war. 


- 29 - 

1699 war Johann Jacob Thalmann , Landrichter 

1778 hatte Jonschwil gar 2 Richter 

1796 war Johann Stadler, Richter 

1814 war Anton Eisenring, Richter 

1860-80 war Gemeindammann Weibel aus Schwarzenbach, Richter 

Darnach folgten, Gemeindertsschreiber Franz Martin Sutter und alsdann dessen Sohn, Johann Sutter, 

Gemeindamman, welcher nun zurücktrat. 

Am 15. August hielt Herr Dr. Hartmann von Oberuzwil einen Vortrag betr. Gründung eines Krankenpflegevereins. 

Am gleichen Tag wurde die Gründung beschlossen. 

Als Präsident wurde der Ortspfarrer bestimmt. Weiter wurde Gemeindammann Sutter in die Kommission 

gewählt, wie Gemeinderat Helg aus Schwarzenbach. Sekretär Weibel hatte das Protokoll zu führen. 

Am 3. Oktober wurde von der Eidgenossenschaft das neue Militärgesetz angenommen. 

Im November wurde an die Stelle des Doppelhauses vis a vis dem Rössli, das von den Familien Rasierung 

Eisenring und Jakob Heuberger bewohnte und im Jahre 1904 abgebrochen wurde, wieder schön 

und prächtig aufgebaut. 

Es hat 2 Wohnungen und es kommen noch 2 Stickmaschinen hinein. 

(Dieses Haus ist bekannt als die Villa im Dorf Jonschwil. Erbaut hat dieses Haus einst Baumeister Weibel 

aus Schwarzenbach) 

Am 28. November zog Hochw. Herr Pfarrer Bächtiger (Jonschwiler-Bürger) von Tübach als Wallfahrtspriester 

nach St. Iddaburg. Am gleichen Tag bekam der Hochw. Herr Pfarrer Sebastian Bischofberger in 

Gähwil einen Schlaganfall und war sogleich tot. 

Am 7. Dezember war eine Schlägerei im Hirschen. 

(Der Pfarrer war stets informiert, wenn etwas in den Wirtschaften sich ereignete.) 

Der Herbst war mild und schön. Anfangs Dezember konnten im Pfarrgarten noch schöne, gute Himbeeren 

gepflückt werden. Am 7. Dezember fiel aber bereits der 1. Schnee. 

Das Jahr war gut und fruchtbar. Die Stickerei ging und ging. Geburten gab es 47, Leichen 18 und Ehen 

11. 

1908: 

Im Februar wird das elektrische Licht auf 3 Altären installiert. 

Am 30. März 1908 herrschte Jubel im Toggenburg. An diesem Tage wurde der Rickentunnel durchschlagen. 

Am Pfingstmontag war grossartiger St. Gallischer Katholikentag im Klosterhof zu St. Gallen, an welchem 

viele Jonschwiler beteiligt waren. 

Im Monat Juli wurde das prächtige neue Missale angeschafft um Fr. 160.--. 


- 30 - 

Im Oktober wurde in Appenzell der Bau des neuen Antonius Kollegiums vollendet und das Kollegium 

eröffnet, an welches in der kommenden Zeit gar manche Jonschwiler studieren werden. 

(Dies war dann auch so. Um nur einige zu nennen, Anton Gämperli aus Bettenau, welcher Priester wurde, 

wie auch sein Kollege Albert Eisenring von der Schmiede in Jonschwil. Später die Holenstein aus 

der Stickerei im Winkel, wie Josef Hardegger, der heutige Geschäftsmann und in der Käserei-Branche 

tätig mit über 100 Beschäftigen. 

Letztlich sei die Familie Walter Loosli-Hardegger an der Poststrasse, Jonschwil zu nennen. Bei dieser 

Familie waren sämtliche 3 Kinder, 2 Söhne und 1 Tochter im Gymnasium in Appenzell. 

War in früheren Jahren eine Studierlaufbahn mit dem Hintergedanken, ein weiterer Priester gehe hervor, 

hat sich dies in den letzten Jahren verändert. 

Die letzte Primiz eines Pfarrangehörigen aus der Gemeinde geht ja bereits 35 Jahre zurück. (Buchmann 

aus Schwarzenbach, jetzt Pfarrer in Schänis.) 

Grossen Eindruck machte die Kunde, dass am 23. Dezember die Städte Messina und Reggio samt der 

ganzen Gegend von einem furchtbaren Erdbeben heimgesucht wurden. 

In ersterer Stadt sollen 70'000 und in letzterer 30'000 Menschen ums Leben gekommen sein. 

Ein kirchenfeindliches Blatt hatte einige Tage vorher in Messina geschrieben, wenn der Knabe von 

Bethlehem etwas ist und vermag, so soll er auch einmal seine Macht offenbaren. Er hat’s nun getan. 

Während die Verschütteten ausgegraben wurden, gab es schreckliche Szenen. 

Die Priester wurden gewaltsam ferngehalten, den Sterbenden Trost zu bringen. 

Viele Millionen von Franken wurden von allen Seiten eingeliefert, aber die italienischen Beamten trieben 

damit furchtbaren Unfug. 

Der heilige Vater erhielt auch ca. 5 Millionen, aus denen er den Verunglückten Kirchen, Schulen und 

Wohnungen bauen liess. 

Was ihm gesendet wurde, kam zur besten Verwendung für die Verunglückten. 

In diesem Jahr eröffnete Karl Ammann, Sohn von Meinrad Ammann in dem Hause, das er von Sekretär 

Jacob Weibel käuflich erworben hatte (vorher wohnte er im neuen Haus zu oberst im Dorf, das er selbst 

bauen liess) die Wirtschaft zum „Adler“. 

In diesem Jahr wurden in der Pfarrei 56 Kinder geboren und getauft, Es gab 23 Leichen und 8 Ehen. 

Es war ein fruchtbares Jahr. Die Stickerei blühte weiterhin und der Herbst war mild und erst Mitte Dezember 

folgte der Schnee daher. 

1909: 

Das Jahr 1909 brachte schon im ersten Monat drei Trauerleichen. Am 17. Januar starb der allgemein 

beliebte Viehhändler Johann Jacob Gämperli, Vater von 9 lebenden Kindern im Alter zwischen 3 und 17 

Jahren. 


- 31 - 

Am folgenden Tag starb Frau Messmer Spitzli und genau 8 Tage nachher zur selben Stunde, Messmer 

Jacob Anton Spitzli. Ein und derselbe Grabstein umschliesst Mann und Frau, die im Leben treu zusammen 

gehalten haben. 

Bei der Beerdigung des Messmers Spitzli am 27. Januar war so wüstes Schneewetter, dass nur wenige 

aus dem Messmer-Verein erscheinen konnten. 

Am 2. Februar führte der Gemeindebürger Hochw. Herr Dr. Jacob Helg in Altstätten hieher im Rössli 

einen ausführlichen lehrreichen Vortrag über den Kanton St. Gallen, dem Kath. Männerverein . 

Die bisherigen Lehrpersonen von Menzingen, Kleinkinderlehrerin und Arbeitsschullehrerin Fräulein Maria 

Weber, Kandidatin und Schwester Fabiana wohnen im ehemaligen Haus des soeben verstorbenen 

Messmes Spitzli neben der Krone. Der hat vor Jahren das Heimwesen ob dem Kreuz käuflich erworben 

und wohnte zuletzt da. 

(Jahrzehntelang war Jonschwil mit Menzinger-Schwestern bestens versehen. Sie alle haben grosse 

Dienste geleistet. 

So wohnten die 3 Schwestern, nämlich, die Kindergarten-Schwester, die Krankenschwester und die 

Handarbeits- und Kochlehrerin im gleichen Haus und führten den gemeinsamen Haushalt. 

Die Hauswirtschaftslehrerin hatte schon seit Beginn einen realen Lehrer-Lohn. 

Anders verhielt es sich bei der Kindergartenschwester und der Krankenschwester. 

Man pflegte in Jonschwil zu sagen, die Hauswirtschaftslehrerin bestreitet den Unterhalt für alle 3, denn 

die andern beiden hatten ja nur ein symbolisches Gehalt. 

Ob dies stimmt, mit dem Lohn, weiss der Chronist nur aus Ueberlieferung.) 

Im März brannte in Wattwil ein grosses Doppelhaus nieder, in welchem mehrere Italiener verbrannten, 

die sich tags vorher in Gotteslästerungen vergangen hatten. Selbst bei der Beerdigung trieben die Italiener 

noch Unfug und nahmen nicht am Gottesdienst teil. 

Am 27. März empfing der hiesige Kirchgenosse Joseph Scheiwiller von der Weid in St. Gallen die Priesterweihe, 

an welcher die Eltern, die Geschwister und der Ortspfarrer teilnahmen. 

Am 25. April war die Primizfeier von Joseph Scheiwiller in Jonschwil. 

(Professor und Pfarrer Scheiwiller, zuletzt als Pfarrer in Mogelsberg, starb in jungen Jahren an der spanischen 

Grippe im Jahre 1918.) 

Am 13. Juli ging ein Pilgerzug von Gossau nach Einsiedeln, an dem sich auch ca. 90 Jonschwiler beteiligten. 

An den Schweiz. Katholikentag nach Zug zogen einige Pfarreimitglieder. 

In diesem Sommer begann Karl Ammann, zum Adler, den Bau des grossen Geschäftsladens und des 

Saales durch Baumeister Weibel in Schwarzenbach, ein Unternehmen, von dem jedermann prophezeite, 

es gehe über die finanziellen und intellektuellen Kräfte des Unternehmers. 


- 32 - 

Im gleichen Sommer wurde auch im Winkel ein Haus gebaut, bestimmt für 2 Schiffli-Maschinen für die 

beiden Jacob Zellweger/Gemeindamman Sutter und Jacob Thalmann. 

Am 28. November wurde in der Kapelle zu Schwarzenbach zum ersten Male am Sonntag nach der fest 

des hl. Konrad das Konradifest gefeiert, nachmittags 3 Uhr. 

Die Festpredigt hielt hochw. Herr Pater Nikolaus Metzler von Wil. Der Herr Lehrer sang mit den Schulkindern 

ein vom Ortspfarrer eigens hiefür verfasstes und komponiertes einfaches und schlichtes Konradi-Liedchen. 

Das Jahr 1909 war im Ganzen ein gutes Jahr. Die Stickerei brachte immer noch viel Geld. Auch die 

Landwirtschaft hatte ein gutes Jahr. 

Geburten gab es in diesem Jahr 40, Leichen 27 und Ehen 11. 

1910: 

Am 4. Mai starb der Briefbote Joh. Bapt.Th.almann, der wegen seiner Pflichttreue, seiner guten Witze 

und seiner Eigenheiten allgemein geachtet war. 

1869 war er Bote geworden für Jonschwil und Schwarzenbach und musste täglich um 4 Uhr aufstehen, 

zum Bahnhof Uzwil reisen und dann an beiden genannten Orten die Sachen vertragen und hatte einen 

Jahreslohn von Fr. 360.--. 

Seine Stube war zugleich das Postbüro. 1884 wurde ihm Schwarzenbach abgenommen und bekam 

einen eigenen Boten und Postlokal. Ebenso wurde in Jonschwil ein Postbüro errichtet. 

Vom 1. Juni 1899, an dem Jonschwil eine Fahrpost bekam, musste er den Weg nach Uzwil nicht mehr 

machen und wurde ihm wieder das Gehalt anständig erhöht. 

An seine Stelle trat als Bote, Schulrat Carl Germann von Jonschwil. Erster Bürohalter war Kaufmann 

Rütsche und zweiter Gemeindammann Sutter. 

Da nun an die Wirtschaft zum Adler der grosse Laden und darüber der grosse schöne Saal fertig erstellt 

worden ist, wurde am 8. Mai die erste öffentliche Versammlung vom kath. Männerverein in demselben 

abgehalten. 

Am 22. Mai wurde das Kreuz, das früher am Haus des J. B. Heuberger angebracht und nun neu gemalt 

worden war, neben dem Hause von Bäcker Huldreich Forster aufgestellt und vom Ortspfarrer gesegnet. 

Dieses Nachfolge-Kreuz, welches durch die Familien Schnetzer-Helg, Schnetzer-Giger, an der Lütisburgerstrasse 

in den 60iger Jahren des 2o. Jahrhunderts bei Bildhauer Künstler Rudl Gruber in Wil 

angefertigt wurde und von diesnr Familien Schnetzer auch bezahlt worden ist, hat nun im Jahre 2006 in 

Riet auf dem Land von Josef Schnetzer-Eberle, 1942 seinen neuen Standort gefunden. 

Für die Grossherzigkeit der Familien Schnetzer sei der beste Dank ausgesprochen.“ 

Am 11. Juni verschied die allgemein beliebte und angesehene Kronenwirtin, Frau Maria Magdalene 

Bruggmann-Niedermann. 


- 33 - 

Im Frühjahr hatten 5 Oberuzwiler Buben ob dem Dorf Jonschwil dem Heiland am Wegkreuz mit Steinen 

das linke Bein zerbrochen. An diesen Tagen wurde es neu restauriert und am Wege zur Weid und zum 

Wildberg neu aufgestellt. 

Oben im Dorf wurde an dessen Stelle besonders durch Bemühung des Herrn Albert Storchenegger im 

Dorf ein neues, eisernes aufgestellt. Die Prozession zog zuerst hin zum Kreuz unter dem Hori, am Weg 

zur Weid. Dann zog die Prozession hinab und hinüber ins Oberdorf. Hochw. Herr Domvikar Schönenberger 

hielt die Festpredigt und der Pfarrer segnete dann das Kreuz. 

Es nahm viel Volk Anteil. 

Am 15. August war der erste Festgottesdienst der neu gegründeten Jungfrauenkongregation. 88 Jungfrauen 

traten dem Verein bei. 

Am 26. September starb der Gemeinderats-, Kirchenverwaltungsrats-, Schulrats- und Dorfverwaltungsrats-Weibel, 

Joh. Bapt. Heuberger, Küfer in Jonschwil. 

20 Jahre lang hatte er musterhaft diese Weibelstellen bekleidet. An seine Stelle trat der Herr Kassier 

Weibel von Jonschwil. 

Am 14. Dezember starb in China der ehrsame Jesuitenbruder Clemens Helg von Schwarzenbach, ein 

musterhafter, heiligmässiger Ordensmann. 

Da die Handstickerei in diesem Jahr flau ging, dagegen die Schifflistickerei prächtig blühte, wurden in 

der Stickerei am Wege nach Bazenheid die alten Stickstühle durch Schifflimaschinen ersetzt. 

1911 

Für Jonschwil, resp. Schwarzenbach begann das Jahr mit einem traurigen Falliment. Nachdem am 

Ende des vorigen Jahres der Gemeindebürger Johann Weibel, Inhaber der mechanischen Schreinerei 

in Wilen bei Rickenbach sich flüchtig gemacht hat mit Hinterlassung von weit über Fr. 100'000.— 

Schulden, erklärte sich auch dessen Bruder, Emil, Baumeister in Schwarzenbach insolvent. 

Es wurden seine Häuser und das ganze Geschäft versteigert. 

Die vielen Handwerker, die für ihn arbeiteten, sowie die übrigen Gläubiger, erhielten noch 40 % ihres 

Guthabens. 

Es war ein Jammer und grosse Aufregung. 

Im neuen Haus, vis a vis Rössli, wurden neue Stickmaschinen installiert. 

Am Palmsonntag, den 9. April wurde die St. Anna Grotto in der südwestlichen Ecke, welche die Kirche 

mit dem Turm bildet, eingeweiht. 

Früher stand bei der alten Kirche fast an diesem Platz eine St. Anna-Kapelle. Dieselbe wurde beim 

Kirchenbau (1866) abgebrochen. 

(Im Anhang dieses Berichtes befindet sich eine Fotokopie der alten Kirche Jonschwil vor 1867. Da ist 

der Anbau der St. Anna-Kapelle gut sichtbar.) 


- 34 - 

Herr Sekretär Jacob Weibel testierte beim Tod seiner 2. Frau sel. Maria Anna Berhnhardsgrütter Fr. 

100.—für irgend eine St. Anna Schöpfung. 

Im Januar dieses Jahres 1911 schuf nun Herr Albert Heuberger, der in Ungarn Gärtner war und nun in 

dieser Gegend sich niederlassen will und nachher die Untermessmerstelle in St. Gallen bekleidet, aus 

lauter im Friedhof aufgespeicherten Grabsteinen einen Felsen und darüber eine Nische und der Pfarrer 

liess durch Paramentier Kurer in Wyl eine dreimal gebrannte, solide St. Anna Statue kommen und hineinbringen 

um Fr. 255.—. Alles zusammen kostete Fr. 425.-- . An diesen Tagen hielt der Ortspfarrer im 

Freien die Festpredigt und weihte Grotte samt Liedern ein. Der Kirchenchor sang dabei. Das Volk nahm 

regen Anteil und freute sich, im nachfolgenden Juli werde während der St. Anna Oktav täglich davor die 

St. Anna.Litanei gebetet. 

(Dieser Eintrag des Pfarrers Bischofberger in seinem Tagebuch betr. Albert Heuberger, freut den Chronisten 

sehr. Mit Sohn Hermengild von Albert Heuberger, welcher 88 Jahre alt ist und in Emmenbrücke 

lebt, habe ich seit einigen Jahren regen Kontakt. Durch Hermengild Heuberger habe ich Vieles erfahren 

aus seiner Familie und überaus viele Dokumentationen und Schreiben von Hermengild sind in der 

Chronik-Stube Jonschwil aufbewahrt. Es ist eine überaus interessante Familiengeschichte, eigentlich 

mit viel Tragik verbunden.) 

Am Pfingstmontag, den 5. Juni war st. Gallischer Katholikentag in Rapperswil. Gar mancher von Jonschwil 

zog auch dahin. 

Nachdem Karl Ammann zum Adler nicht sonderlich klug und glücklich das grossartige Ladengeschäft 

betrieben, zuletzt einen Ausverkauf gehalten und die Wirtschaft geführt hatte, verkaufte er das ganze 

Doppelgeschäft an Herrn Victor Meier, bisher Aufseher im Geschäft von Bühler Niederuzwil. 

Ruhte bis dato auf diesem Geschäft kein Segen, so sollte es in kommender Zeit erst recht viel Misshelligkeiten 

erzeugen. 

Am 13. August starb die Besitzerin des grossen Ladens Consum von J. A. Schildknecht vis a vis der 

Schmiede, Anna Maria Schildknecht geb. Heuberger. Sie war eine grundbrave, fromme, tüchtige und 

beliebte Geschäftsfrau. 

Infolge dieses Todesfalls ging das Geschäft an den Hauptbürger über, Herrn Scheiwiller in Gossau, der 

es nur zum verkaufen übernahm. 

Am Morgen des 14. August starb plötzlich während des Frühstückes an einem Herzschlag, Herr J. A. 

Eisenring, früher Schmiedmeister, viele Jahre hindurch Gemeinderat, Kirchenpfleger, auch Kirchenverwaltungsrats-Präsident, 

ein talentierter, einsichtiger, belesener, tief religiöser, konservativer Mann. 

Er hatte das Wasser des Dorfbaches benützt mit einer Transmission. 

Er hatte die Fabrikation von Kirchenuhren erlernt und hatte solche fabriziert für die Kapelle Schwarzenbach, 

für die Kirchen in Bichelsee, Wuppenau, Montlingen, Brülisau und das Kloster zum guten Hirten in 

Altstätten. 

Er starb bei seinem Sohn Karl im Unterdorf. 

Der ganze Sommer dieses Jahres war trocken, beinahe immer das schönste Wetter. 58 Tage regnete 

es gar nie und nach kurzem Regen wieder das schönste Wetter. 


- 35 - 

Während es ordentlich Heu gab, fiel die Emdernte praktisch aus. Gemüse gab es wegen der Trockenheit 

wenig. Dagegen kamen von allen Seiten Meldungen wegen Bränden, speziell in Wäldern. 

Konsumstreit: 

Der neue Adlerwirt eröffnete eine Filiale des Consums von Uzwil und Umgebung. Dieser Consum, der 

verbunden ist mit den Consumen der schweizerischen Sozialisten, erregte in Jonschwil Misstrauen. 

Einerseits sahen die Bäcker und Krämer in ihrer Existenz bedroht, andererseits fürchtete man schlimme 

Einflüsse auf das religiöse und sittliche und politische Leben. 

Es wurden mehrere Versammlungen gehalten, einerseits veranstaltet vom Consumverein Uzwil im Adler 

und andererseits von den Einsichtigeren Jonschwil, in der Krone und im Rössli. 

Es wurde beschlossen, einen eigenen Consum zu gründen, anschliessend an die katholisch christlichsozialen 

Consume der Schweiz. 

Eine Vereinigung wurde gesucht, aber nicht gefunden. 

So hing ein Teil der Bevölkerung dem Consum im Adler an, der andere Teil schritt zur Bildung eines 

eigenen Consums, anschliessend an die Concordia in der Schweiz. 

Das Haus vis a vis dem Johann Storchenegger, das dem Herrn Gemeindammann Sutter gehört, wurde 

umgebaut und anfangs November wurde der Consum eröffnet. 

Als Geschäftsführer wurde Herr Friedrich Schönenberger ernannt. 

Das Haus der ältern Handlung Schildknecht wurde nicht erworben, weil der Kaufpreis zu teuer erschien. 

Diese Consumgeschichte brachte viel Unfrieden ins Dorf und brachte den Bäckern und Krämern und 

der Metzgerei bedeutenden Schaden. 

Dem Publikum brachten die Consume billige Ware. 

(Das Haus von Gemeindammann Sutter betraf die heutige Liegenschaft (2007) von A. Aubert mit Sohn 

zusammen. Dieses Haus ist soeben vollständig renoviert worden. Früher einst die Post in diesem Hause, 

später dann der Consum, und weiter dann Coiffeur Baldegger, ein geschichtsträchtiges Objekt.) 

Die Einführung einer Zentralstreuer von 2 % erfreute die Katholiken in hier nicht.Nachdem aber der 

hochw. Herr Bischof und die Pfarrgeistlichen dieselbe von der Kanzel aus empfohlen hatten, wurde sie, 

wie fast überall, so auch in Jonschwil mit grosser Mehrheit angenommen. 

Gemeinderatsschreiber Weibel wird Bezirksrichter. Die Liberalen und Sozialisten schlugen Schuhmacher 

Peter in Niederuzwil vor. Im zweiten Wahlgang machte dann Weibel das Rennen. So ist Jonschwil 

im Bezirksgericht wieder würdig vertreten. 

In diesem Jahr ging die Handstickerei schlecht, die Schifflistickerei dagegen gut. Die Lebensmittelpreise 

sind gestiegen. Ein Liter Milch kostet 23 Rappen. Die Viehpreise waren sehr hoch. Eine schöne Kuh 

kostete zwischen Fr. 800.—und Fr. 1'000.--. 


- 36 - 

Das Jahr 1911 gab der Gemeinde 46 Geburten und 22 Leichen. 

1912: 

Erst am 16. Januar gab’s in diesem Winter den 1. Schnee. 

Am 4. Februar wurde im Kanton St. Gallen die Verschmelzung der Stadt St. Gallen mit Tablat und 

Bruggen zu einer Gross-Stadt angenommen. 

Viele Katholiken waren dagegen, wegen der dadurch im Prinzip angenommenen Schulverschmelzung 

in Tablat. 

Der April des Jahres 1912 war für Jonschwil ein sehr bewegtes. Die grosse Spannung die zwischen den 

Anhängern der beiden Consume seit der Gründung herrschte, flackerte bei den Wahlen zum hellen 

Feuer auf. 

Die Zeitungsfehden waren nicht erquicklich. Da aus dem Gemeinderat die Herren Schmied Eisenring 

und Armenpfleger Joh. Wild austraten, verursachte die Wahl ihrer Nachfolger nicht geringe Reibereien. 

An ihre Stelle wurde Robert Eisenring in Schwarzenbach und Schulpfleger Jakob Storchenegger gewählt. 

Auch bezüglich Dorfverwaltungsrat und Kirchenrat verlief nicht alles glatt. Sprengungsversuche blieben 

aber erfolglos. 

Die Notkerfeier zum 1000 Todestag war eindrücklich. Zum 1000 Todestag wird ein Notkerdenkmal errichtet. 

Das Denkmal ist 100 Zentner schwer und 2 Meter hoch. Die Akkordsumme ist Fr. 1'300.— 

welche Summe der Ortspfarrer und Wohltäter zusammen brachten. Dabei hatte auch der Hochw. Bischof 

Fr. 100.--- beigesteuert. 

1913: 

In diesem Jahr wurde die Schifflistickerei vis a vis dem Adler, die voriges Jahr angefangen und in diesem 

Jahr vollendet wurde, in Betrieb gesetzt. 

Ein Konsortium vermögender Männer hat sie bauen lassen, besonders solche, die für den Uzwiler Consum 

eingenommen sind. 

Am 13. April ist die Primiz von Leo Wild von Oberrindal. 

Am 13. Mai feiert der Dorfpfarrer seinen 70igsten Geburtstag. Kirchenverwaltungsrat und die ganze 

Bevölkerung dankt für die bereits 32 jährige Tätigkeit in der Pfarrei Jonschwil. 

In diesem Frühjahr ist Milchkampf. Der Käser will den Milchpreis von 19 Rappen auf 15 senken. Man 

einigt sich mit Abschlag von 2 Rappen. Somit ist der Milchpreis noch 17 Rappen. 


- 37 - 

Beim Uzwiler Konsum im Adler gab’s Unregelmässigkeiten. Der Adler wird verkauft und der Uzwiler 

Consum kommt ins Haus der Familie Bächtiger im Mitteldorf. 

In diesem Frühjahr entstand nach langem Drängen eine Turnsektion. Es traten gleich 20 Jünglinge bei. 

Der Turnverein KTV war damals noch eine Untersektion des Kath. Jünglingsvereins. 

Am 12. Oktober wird ein Arbeiterinnen-Verein gegründet. Präses wurde Kaplan Albert Zotter. Als erste 

Präsidentin wurde Frau Baumeister Weibel aus Schwarzenbach gewählt. 

Im Dezember brach ringsumher die Maul- und Klauenseuche aus. In Schwarzenbach hielten die Männer 

allabendlich Andacht. Die ganze Gemeinde Jonschwil blieb verschont. 

1914: 

Der neue Bischof, Robertus Bürkler wird in St. Gallen in sein Amt eingesetzt. Viele Gläubige aus der 

Pfarrei nehmen an der Feier teil. 

Am 5. Juli ertrank in der Thur Jüngling Jacob Anton Helg von Schwarzenbach. 

Im Anfang der Jünglingsjahre geriet er in liederlich religiöse Gesellschaft in der über die Religion und 

die Priester gespottet wurde. 

Am 28. Juni geriet die Welt in grosse Aufregung. Der österreichische Tronfolger Franz Ferdinand, wurde 

ermordet. 

Der 1. Weltkrieg nach seinen Anfang. Am 1. August begann die Mobilisation. 

Damit sind auch die Aufzeichnungen von Pfarrer Bischofberger zu Ende. Vermutlich liessen seine Kräfte 

zufolge des hohen Alters immer mehr nach. 

Hatte einst Pfarrer Rüdliger die Jonschwiler-Geschichte von 772 bis 1875 im Buch „die uralten Kirchhöre 

Jonschwil-Oberutzwil-Bichwil“ beschrieben, hat der spätere Pfarrer Carl Bischofberger mit seiner 

Chronik von 1871 bis 1914 die Ereignisse der Gemeinde und der Pfarrei vortrefflich niedergeschrieben. 

Der heutige Chronist hat nun versucht diese Eintragungen zu transkribieren. 

Beilagen: 

Foto von Pfarrer Rüdliger 

Foto von Pfarrer Bischofberger 

Foto der alten Kirche Jonschwil vor 1867

Pfarrei St - Gemeinde Jonschwil

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?