Mitteilungen DMG 01 / 2011 - Deutsche Meteorologische ...

Risk and Planet Earth
Dölemayer, A.; Zimmer, J. Tetzlaff, G.
(Hrsg.): Risk and Planet Earth. Vulnerability.
Natural Hazards, Integrated Adaption
Strategies. Schweizerbart, Stuttgart, 2010,
110 S., 28 Abbildungen, 29,80 €.
Andreas Walter
Das vorliegende Buch − in englischer Sprache − ist
eine Zusammenfassung der Vorträge der Konferenz
„Risk and Planet Earth“, die anlässlich des 600. Geburtstages
der Universität Leipzig stattfand.
Nach den obligatorischen Grußworten gibt Gerd
Tetzlaff in seiner thematischen Einführung die Ausrichtung
der Konferenz vor: nur ein möglichst breites
und fundiertes Wissen über Naturkatastrophen −
hauptsächlich als Konsequenz des anthropogen verursachten
Klimawandels − kann der Menschheit helfen,
die Auswirkungen zunehmender extremer Wetterereignisse
zu begrenzen und sich langfristig an diese Extreme
anzupassen.
Sich an diese Maxime haltend, widmen sich die Beiträge
der disziplinübergreifenden Komplexität dieser
Herausforderung und decken ein weites Spektrum dieser
Problematik ab.
Publikationshinweise
Die Geschichte der Internationalen Polarjahre (IPYs)
Barr, Susan, Lüdecke, Cornelia (Eds.): The
History of the International Polar Years
(IPYs). Series: From Pole to Pole, Vol. 1,
Springer-Verlag, Berlin, 2010, Heidelberg,
XI, 319 p.
ISBN:978-3-642-12401-3, eBook: http://
dx.doi.org/10.1007/978-3-642-12402-0
Obwohl die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit
− vor allem in der Meteorologie – schon vor
dem ersten Internationalen Polarjahr IPY-1 (1882/83)
begann, gilt dieses Jahr doch als erster bedeutender
Schritt in Richtung einer umfassenden internationalen
Zusammenarbeit zum Nutzen der Wissenschaft. Dem
IPY-1 folgte 50 Jahre später IPY-2, nach dem zweiten
medial
Die Beiträge von James K. Mitchell, Ed de Mulder,
Nico Stehr und anderen betonen hierbei ausdrücklich
die Rolle der Politik bei der Koordinierung von Adaptionsstrategien.
Gerade Stehrs knapper Beitrag − der
ja schon längere Zeit auf dem Gebiet der Klimatologie
arbeitet und 1999 zusammen mit H. von Storch das sehr
lesenwerte Büchlein „Klima, Wetter, Mensch“ veröffentlichte
– formuliert in fünf Thesen prägnant die
dringlichsten Erfordernisse in Bezug auf Klimaschutz
und Adaption, kritisiert jedoch zugleich ausdrücklich
die alleinige Fokusierung auf den Klimaschutz als primäres
Ziel in Deutschland. Er kommt zu dem Schluss,
dass vielmehr Adaptionsmaße zu einer parallelen Strategie
zwingend notwendig definiert werden müssen.
In weiteren meteorologischen Beiträgen werden beispielsweise
Versäumnisse im Katastrophenschutz nach
Hurricane Katrina in den USA aufgezeigt (J. Mitchell)
oder auch Indizien für mögliche Änderungen von
Überflutungsfrequenzen im alpinen Raum diskutiert
(C. Dobler).
Irmgard Schwaetzer behandelt in Ihrem Beitrag die
Komplexität der Gründe für die in ihrer Anzahl zunehmenden
meteorologisch bedingten Katastrophen.
Sie kommt zu dem Schluss, dass interdisziplinäre Forschung,
aber vor allem die gezielte Wissensvermittlung
über Ursache-Wirkungszusammenhänge, eine wichtige
Rolle auf diesem Gebiet spielt. Dieser Aspekt wird
ebenfalls von R. Hidajat aufgegriffen, die sich in ihrem
Beitrag der Bedeutung von „Wissentransfer-Programmen“
beispielsweise in Pakistan widmet.
Weltkrieg dann das Internationale Geophysikalische
Jahr IPY-3 (1957-58), und schließlich das „krönende“
vierte Polarjahr (IPY-4) in den Jahren 2007/2008.
Nun ist ein Buch erschienen, das eine umfassende
wissenschaftliche, wirtschaftliche und politische Geschichte
der Internationalen Polarjahre bietet und durch
bisher wenig bekanntes Archivmaterial einen tiefen
Einblick in die Erfolge der internationalen Zusammenarbeit
bei der Erforschung der Polarregionen erlaubt.
Das Buch wurde von Susan Barr und Cornelia Lüdecke,
der langjährigen Vorsitzenden des DMG-Fachausschusses
„Geschichte der Meteorologie“ (FAGEM),
verfasst. Es ist vor kurzem im Springer-Verlag erschienen.
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