katar - AHK - AHKs
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KATAR<br />
<strong>katar</strong> – klein aber oho!<br />
VON DR. PETER GÖPFRICH<br />
Katar gilt mit seinen knapp 250.000 einheimischen Staatsbürgern<br />
und einem Staatsgebiet so groß wie das Bundesland Hessen im völkerrechtlichen<br />
Sinne als ein „Micro-Staat“ und ist – man sollte es bei<br />
einer Beurteilung dieses Landes nicht vergessen- erst einmal gerade<br />
seit knapp 40 Jahren ein unabhängiger Staat.<br />
Ziel eines „Micro-Staates“ muss es sein, neben seinem Vermögen,<br />
die Merkmale eines Staates ( Staatsgebiet, Staatsvolk, Staatsgewalt)<br />
nachhaltig zu erfüllen, einige bedeutende Zeichen zu setzen, um auf<br />
der „Landkarte der Welt“ sichtbar zu sein. Katar hat dies nicht erst<br />
seit dem Zuschlag für den FIFA-WorldCup 2022 geschafft.<br />
Wer kennt nicht die nach der Hauptstadt Katars benannte „Doha-<br />
Runde“, also der Versuch der Weltgemeinschaft, im Zeitalter der<br />
Globalisierung einen neuen weltwirtschaftlichen Rahmen zu schaffen?<br />
Und jedes Kind kennt inzwischen „Al Jazeera“, den ersten professionellen<br />
und weitgehend unabhängigen, von Doha aus operierenden<br />
Fernsehsender, in der Arabischen Welt, der als Sprachrohr des „Arabischen<br />
Frühlings“ gerade in jüngster Zeit seine Ausnahmestellung<br />
noch einmal deutlich bewiesen hat.<br />
Auch politisch spielt Katar eine vergleichsweise wichtige Rolle.<br />
Scheich Hamad bin Khalifa Al Thani, der Herrscher des Landes, verfolgt<br />
eine eigenständige, auf Vermittlung in Krisenregionen angelegte<br />
Außenpolitik und hat Katar regional und international ein<br />
enormes Gewicht verschafft.<br />
Doch zweifellos war der Zuschlag für den FIFA WorldCup für das<br />
kleine Scheichtum zumindest medial bisher der bedeutendste Coup.<br />
Die Messlatte ist dabei hoch gelegt. Die letzten Austragungsnationen<br />
- Südafrika und Deutschland – sind die Benchmark, die man sogar<br />
mit solargekühlten Stadien, modernen Transportsystemen und spektakulären<br />
Hochhäusern noch übertreffen will.<br />
Dabei kann Katar auch außerhalb der Sonderentwicklung durch<br />
FIFA 2022 mit beeindruckenden Wirtschaftszahlen in Rekordhöhe<br />
aufwarten.<br />
Für das Gesamtjahr 2011 erwarten Experten einen realen Zuwachs<br />
von 17,2%, weltweit wohl Spitze. Da in den nächsten Jahren allerdings<br />
ein selbst auferlegtes Gas-Export Moratorium zum Tragen kommt,<br />
dürften sich die BIP-Wachstumszahlen bei 5% bis 6% einpendeln,<br />
im Weltmaßstab immer noch überdurchschnittlich. Direkt und indirekt<br />
wird die <strong>katar</strong>ische Volkswirtschaft wohl noch auf Generationen auf<br />
ihren Öl- und Gasexporten sowie den Produkten ihrer expandierenden<br />
petrochemischen Industrie aufbauen.Katar ist inzwischen der<br />
größte LNG-Exporteur mit der weltweit größten LNG-Tankerflotte.<br />
Langfristig dürfte Katar darangehen, seine bisher auf Öl, Gas und<br />
Petrochemie ausgerichtete Industrie zu diversifizieren.Dabei tritt Katar<br />
schon heute als ein strategischer Investor auf und hält Beteiligungen<br />
an namhaften internationalen Firmen. Dies nicht nur als reine<br />
Geldanlage, sondern auch um einen künftigen Know-how-Transfer<br />
Richtung Katar zu initiiren.<br />
Spektaklär sind auch die Projekte,die derzeit in Katar durchgeführt<br />
werden. Das in der Durchführung befindliche oder geplante Projektbudget<br />
liegt Anfang 2012 bei 214 Mrd. US$, nach Saudi-Arbien und den<br />
2 MAJLIS SPEZIAL<br />
V.A.E., das drittgrösste Projektvolumen auf der arabischen Halbinsel.<br />
Konzentrierten sich die Investitionen in der Vergangenheit vornehmlich<br />
auf den Energiesektor, so sind Infrastruktur und Städtebau<br />
in Zukunft der Schwerpunkt. Die meisten Projekte bestanden – im<br />
Rahmen des Entwicklungsplanes der „Vision 2030“- bereits vorher,<br />
doch hat sich mit FIFA 2022 der Termindruck beträchtlich erhöht.<br />
Alleine das Volumen der noch nicht begonnen Mega-Projekte und<br />
Einzelvorhaben belief sich Ende 2011 auf 73 Mrd. US$. Die meisten<br />
Beobachter trauen dem Land durchaus zu, eine solche Größenordnung<br />
finanziell zu stemmen. Als groß werden allerdings auch die Herausforderungen<br />
angesehen, dies alles nahezu gleichzeitig auf kleinstem<br />
Raum zu schaffen, zumal die Ausschreibungsverfahren nur langsam<br />
anlaufen. Mitentscheident wird sein, ob der geplante neue Seehafen<br />
rechtzeitig fertig wird, um die immensen logistischen Aufgaben beim<br />
Import der Materialien zu bewältigen.<br />
Solche Bedenken taten dem Ansturm auf die ersten großen Ausschreibungen<br />
allerdings bislang keinen Abbruch: Rund 80 internationale<br />
Firmen haben Interesse an den ersten Infrastruktur-Aufträgen<br />
angemeldet.<br />
Auch als Konsummarkt ist Katar nicht zu unterschätzen.Die Regierung<br />
gibt hohe Beträge für Ausbildung, Gesundheit, Transport<br />
und den Staatsapparat aus. Neben Elektrotechnik und auch einem<br />
zunehmenden ITC-Sector spielt auch Umwelttechnik eine zunehmend<br />
wichtige Rolle, denn noch hinterlässt Katar einen der weltweit höchsten<br />
ökologischen Fußabdrücke. Zunehmend wichtig werden auch<br />
Wasser-, Abwasser- und Müllentsorgungsprojekte und Medizintechnik.<br />
Deutsche Anbieter und deutsche Partner sind grundsätzlich willkommen,<br />
für deutsche Unternehmen gibt es eine Vielzahl von Beteiligungschancen.<br />
Der Markt aber ist hart umkämpft, die Geschäftspraxis<br />
für viele ungewohnt. Wer zum Zuge kommen will, dürfte einen<br />
langen Atem – und als verlässlichen und kompetenten Partnervor<br />
Ort – die <strong>AHK</strong> brauchen.<br />
© Susanne Fornasier, art@fornasier
die deutsche<br />
Botschaft in <strong>katar</strong><br />
Frau Botschafterin Anne Ruth Herkes<br />
seit wann sind sie als deutsChe<br />
BotsChafterin in <strong>katar</strong> tätig?<br />
Ich bin seit Juli 2010 als deutsche Botschafterin<br />
in Katar tätig. Mein Beglaubigungsschreiben<br />
konnte ich nach dem letztjährigen Ramadan<br />
am 4. September 2010 dem Emir von Katar<br />
übergeben. Erst dann war es mir gestattet,<br />
die für Botschafter unerlässliche Außenwirkung<br />
zu entfalten.<br />
welChe auslandserfahrungen<br />
haBen sie zuvor gemaCht?<br />
Nach meinem Eintritt in das Auswärtige Amt<br />
wurde ich in den Vereinigten Staaten, in Japan,<br />
bei der Organisation für Sicherheit und<br />
Zusammenarbeit in Europa in Wien und in<br />
Großbritannien eingesetzt. In Großbritannien<br />
war ich nach dem vorübergehenden Ausscheiden<br />
aus dem diplomatischen Dienst mehrere Jahre<br />
als Vizepräsidentin Kommunikation und Policy<br />
für den Bereich Alternative Energien des BP<br />
Konzerns tätig. Schon als Studentin habe ich<br />
mehrere Jahre in Frankreich und Großbritannien<br />
verbracht.<br />
was sind die aufgaBen der<br />
deutsChen BotsChaft in <strong>katar</strong>?<br />
Die wichtigste Aufgabe jeder deutschen<br />
Botschaft ist zunächst einmal die Pflege und<br />
Vertiefung der Beziehungen Deutschlands zu<br />
dem Gastland. Im Falle Katars gehören zu<br />
den Aufgaben der Botschaft die kulturelle<br />
und wirtschaftliche Präsenz Deutschlands und<br />
deutscher Unternehmen zu verstärken und<br />
ihre Aktivitäten pro-aktiv zu begleiten. Im<br />
Gegenzug gilt es, die Attraktivität des deutschen<br />
Anlagemarktes für <strong>katar</strong>ische Investoren ins<br />
rechte Licht zu rücken. Einer besonderen Sorge<br />
bedarf die Deutsche Schule, deren gesicherte<br />
Existenz für das Wohlergehen der mit ihren<br />
Familien hier angesiedelten deutschen Expats<br />
wesentlich sein dürfte. Schließlich gehört die<br />
konsularische Betreuung der Deutschen im<br />
Gastland zu den Kernaufgaben aller deutschen<br />
Botschaften.<br />
wie emPfinden sie die stimmung in<br />
<strong>katar</strong>?<br />
Ich empfinde die Stimmung in Katar positiv<br />
und optimistisch. Viele der Visionen, die noch<br />
vor wenigen Jahren für utopisch gehalten<br />
wurden, nähern sich dank der Dynamik Katars<br />
und seiner Bewohner der Vollendung.<br />
wie sehen sie die Beziehungen von<br />
deutsChland und <strong>katar</strong>?<br />
Die Beziehungen zwischen Deutschland und<br />
Katar sind vorzüglich; selbstverständlich gibt<br />
es hier und da Baustellen und Manches läuft<br />
nicht reibungslos. Die Beziehungen entsprechen<br />
im Ganzen noch nicht den Möglichkeiten und<br />
Kapazitäten der beiden Länder. Es fehlt auf<br />
beiden Seiten an fundiertem Wissen übereinander.<br />
Diese Defizite auszugleichen, betrachte ich<br />
als eine meiner wichtigsten Aufgaben.<br />
interview<br />
INTERVIEW<br />
die Botschaft doha vertritt die Bundesrepublik deutschland gegenüber<br />
dem staat <strong>katar</strong>. frau Botschafterin anne ruth herkes nahm maJlis<br />
spezial gegenüber stellung zu den aufgaben der Botschaft, den<br />
Beziehungen zwischen deutschland und <strong>katar</strong> und inwieweit Politik das<br />
weltgeschehen beeinflussen kann.<br />
worin sehen sie die strategisChe<br />
rolle <strong>katar</strong>s in der weltPolitik?<br />
Katar übt dank seines Engagements für friedliche<br />
Konfliktlösung - ein politisches Prinzip, das<br />
es im übrigen mit Deutschland teilt - regional<br />
und weltweit einen segensreichen Einfluss<br />
aus. Ich erwähne in diesem Zusammenhang<br />
insbesondere Katars Einsatz für eine Lösung<br />
des unheilvollen Darfurkonflikts und seine<br />
positive Rolle im Zeichen des "Arabischen<br />
Frühlings".<br />
inwieweit kann Politik im<br />
weltgesChehen akzente setzen?<br />
Politik setzt nach wie vor im Weltgeschehen<br />
entscheidende Akzente. Dazu gehören im<br />
Falle Deutschlands nicht nur der Einigungsprozeß<br />
in Europa und die Bewahrung des Atlantischen<br />
Bündnisses, sondern auch der Einsatz fü die<br />
bereits erwähnte friedliche Beilegung von<br />
Konflikten, die Förderung des multilateralen<br />
Ansatzes und die Beseitigung von Armut,<br />
Krankheit und Unbildung in den unterentwickelten<br />
Gebieten der Erde.<br />
was können wir deutsChen ihrer<br />
meinung naCh von mensChen<br />
araBisChen ursPrungs lernen?<br />
Ich denke, dass die Menschen in der Wohlstandsund<br />
Konsumgesellschaft von Menschen lernen<br />
können, deren Leben von Familiensinn, Treue,<br />
Gastfreundschaft und Patriotismus noch<br />
weitgehend geprägt ist. ■<br />
MAJLIS SPEZIAL 3
gruSwort<br />
GRUßWORT<br />
große Chancen für deutsche<br />
firmen von <strong>katar</strong>s<br />
wirtschaftlichem aufschwung<br />
zu profitieren<br />
grußwort des BotsChafter des staates <strong>katar</strong> in deutsChland<br />
aBdulrahman Bin mohammed al-khulaifi<br />
I<br />
m Rahmen seiner Unterstützung der Kreativität legt der Staat<br />
Katar viel Wert darauf, aus Deutschlands technologischem Fortschritt,<br />
der bei den bilateralen Beziehungen eine wichtige Rolle spielt,<br />
Nutzen zu ziehen. In Katar ist man sich des weltweit guten Rufs<br />
deutscher Industrie und Produkte bewusst. Viele Bürger des Staates<br />
Katar kommen jedes Jahr als Touristen oder für eine medizinische<br />
Behandlung nach Deutschland. Es gibt auch eine Anzahl <strong>katar</strong>ischer<br />
Studenten an deutschen Universitäten und einige <strong>katar</strong>ische Ärzte<br />
machen dort eine Facharztausbildung.<br />
Herr Botschafter Abdulrahman Bin Mohammed Al-Khulaifi mit Herrn Bundesfinanzminister<br />
Wolfgang Schäuble<br />
Die <strong>katar</strong>ischen Investitionen in Deutschland sind in einen<br />
Wirtschaftsplan eingebunden, dessen Ziel es ist, den Staat bis 2020<br />
durch Diversifizierung der Volkswirtschaft und der Einkommensquellen,<br />
u.a. auch durch Auslandsinvestitionen, aus der Falle der Monowirtschaft<br />
zu befreien.<br />
Im Rahmen dieser ganzheitlichen Zukunftsvision, die internationale<br />
Beziehungen, besagte Diversifizierung der wirtschaftlichen Grundlagen<br />
4 MAJLIS SPEZIAL<br />
und die Risikovermeidung in den unterschiedlichen Wirtschaftszweigen<br />
berücksichtigt, möchte Katar durch weltweite Investitionen mit hohen<br />
Gewinnen den Wohlstand für die nächsten Generationen sichern.<br />
So war der Einstieg Katars 2009 bei Volkswagen, dem größten<br />
Autohersteller Europas, eine der größten Leistungen der Qatar Investment<br />
Authority. Katars Anteile werden von 17% auf 20% steigen, wenn<br />
Volkswagen und Porsche in Zukunft fusionieren. Auch die Qatar<br />
Holding Company, eine Tochterfirma der Qatar Investment Authority,<br />
ist 2010 bei Hochtief mit einem Anteil von 9,1% eingestiegen.<br />
Gleichzeitig versucht Katar ein passendes Investitionsklima im<br />
Inland zu schaffen, damit ausländische Firmen auch in Katar investieren.<br />
Deutschland könnte duch seine Erfahrung, gepaart mit den vorhandenen<br />
Energieressourcen in Katar, eine zentrale Rolle bei der Unterstützung<br />
der dortigen Industrie spielen.<br />
Es ist erwähnenswert, dass deutsche Firmen große Chancen haben,<br />
von Katars wirtschaftlichem Aufschwung zu profitieren. Es warten<br />
auf sie gute Perspektiven. Einige deutsche Firmen haben bereits Projekte<br />
in Katar bekommen, wie z.B. die Deutsche Bahn, die am Bau des<br />
<strong>katar</strong>ischen Schienennetzes beteiligt ist. Auch der Nutzen von <strong>katar</strong>ischen<br />
Projekten, beispielsweise für Siemens oder EADS, steigt ständig.<br />
Katars Interesse ist aber nicht nur auf große deutsche Firmen<br />
beschränkt. Auch kleine und mittelständische Firmen sind eingeladen,<br />
in den <strong>katar</strong>ischen Markt einzusteigen, der bei Firmen aus anderen<br />
Ländern schon sehr begehrt ist. Weiterhin liegt der Schwerpunkt des<br />
Interesses nicht nur bei Baufirmen. Der Markt ist offen für Firmen<br />
aus allen Wirtschaftsbereichen. Vor allem sind Firmen aus dem Bereich<br />
der erneuerbaren Energien, und hier besonders der Solarenergie und<br />
Energiespeicherung, Firmen aus dem Bereich der Entwicklung und<br />
Produktion von Elektroautos und Firmen aus dem Zweig für Tourismus-<br />
und Kongressindustrie herzlich willkommen.<br />
Die bilateralen Beziehungen, die Doha und Berlin verbinden, sind<br />
in den unterschiedlichen Bereichen sehr aktiv und es besteht die<br />
Hoffnung, dass sie in naher Zukunft einen neuen Impuls erhalten,<br />
um den guten Weg der Kooperation beider Länder fortzusetzen. ■
INTERVIEW<br />
Qatar Chamber of Commerce<br />
& industry sieht gute Chancen<br />
für deutsche firmen<br />
die Qatar Chamber of Commerce & industry (QCCi) wurde 1963 gegründet. sie vertritt die interessen von allen<br />
wirtschaftszweigen in <strong>katar</strong> im allgemeinen und von den mitgliedern der QCCi im Besonderen. seine exzellenz<br />
scheich khalifa Bin Jassim Bin mohammed al-thani, vorsitzender der Qatar Chamber of Commerce & industry äußert<br />
sich in seinem interview dem maJlis team gegenüber u.a. über die erfolgte und prognostizierte entwicklung <strong>katar</strong>s<br />
und die verbindungen deutschlands und <strong>katar</strong>s.<br />
Scheich Khalifa Bin Jassim Bin Mohammed Al-Thani,<br />
Vorsitzender QCCI<br />
was denken sie ÜBer deutsChland<br />
und seine kultur?<br />
Deutschland verfügt über eine bewundernswerte<br />
Kultur. In den diversen Jahrhunterten<br />
brachte es namhafte Leute diverser Wissenschaften<br />
wie z.B. Mathematik, Philosophie,<br />
Literatur und Musik hervor. Derzeit beeindruckt<br />
diese Nation dadurch, dass es zeitgemäße<br />
Bildung und Ausbildung als eine der wichtigsten<br />
nationalen Ziele verfolgt. Katar, geführt<br />
durch Seine Exzellenz den Emir, zollt Deutschland<br />
stets Repekt für seine vielfältigen Erfolge.<br />
was können <strong>katar</strong>is und deutsChe<br />
von einander lernen?<br />
Katar als weltweit am schnellsten wachsende<br />
Volkswirtschaft und Deutschland als wichtigste<br />
Volkswirtschaft Europas können systhematisch<br />
in vielen Belangen von einander<br />
lernen und die bilaterale Zusammenarbeit<br />
stärken.<br />
wie können deutsChe unternehmen<br />
<strong>katar</strong> unterstÜtzen?<br />
Deutschland ist ein weltweiter Führer im Bereich<br />
Innovationen. Katar wächst rasant und<br />
deutsche Firmen in und außerhalb Katars<br />
können Katar unterstützen, indem sie ihr<br />
Expertenwissen, welches sie so einmalig macht,<br />
in Katar einbringen.<br />
In diesem Zusammenhang befinden sich das<br />
Delegiertenbüro der Deutschen Wirtschaft<br />
Katar (<strong>AHK</strong>) und die Qatar Chamber of Commerce<br />
& Industry (QCCI) in einer einzigartigen<br />
Position, eine Brücke zwischen wachsenden<br />
<strong>katar</strong>ischen Bedürfnissen in verschiedenen<br />
Bereichen und steigendem Interesse durch<br />
deutsche Unternehmen zu schlagen.<br />
können sie uns die Bedeutung und<br />
das ziel von "Qatarization" erklären?<br />
"Qatarization" ist ein positives Konzept, um<br />
sicherzustellen, dass die einheimische Bevölkerung<br />
Katars durch Berufstätigkeit in die<br />
wirtschaftliche Entwicklung eingebunden wird.<br />
Eine der Säulen der "Qatar National Vision<br />
2030" ist die Ausbildung des Humankapitals<br />
unserer Nation. Wir sind davon übezeugt,<br />
dass der beste Weg dafür das individuelle<br />
Engagement eines jeden in seiner beruflichen<br />
Tätigkeit und den damit verbundenen persönlichen<br />
Erfolgserlebnissen darstellt.<br />
wie sChätzen sie die entwiCklung<br />
<strong>katar</strong>s seit seiner unaBhängigkeit<br />
1971 ein?<br />
In früheren Zeiten war die Fischerei und der<br />
Perlenhandel für Katar als Teil der Arabischen<br />
Halbinsel die Haupterwerbsquelle. Die Entdeckung<br />
von Erdöl im frühen 20. Jahrhundert<br />
und die daran anschließende Weiterentwick-<br />
lung dieses Sektors haben das Bild des Landes<br />
komplett verändert. Insbesondere im letzten<br />
Jahrzehnt gab es ein beeindruckendes Wachstum<br />
der Wirtschaft und Bevölkerung. Dies<br />
war das Resultat einer Politik, die dem Investieren<br />
und Reinvestieren sowie der Fortentwicklung<br />
der inländischen Infrastruktur gewidmet<br />
war.<br />
Aktuell werden diverse Mega-Projekte in unterschiedlichsten<br />
Sektoren bearbeitet, u.a.<br />
im primären Sektor in der Öl- und Gasindustrie,<br />
aber auch in anderen Bereichen wie<br />
Ausbildung, Tourismus, Sport und Gesundheitswesen.<br />
wie sChätzen sie die entwiCklung<br />
<strong>katar</strong>s sPeziell im BereiCh wirtsChaft<br />
und kultur in den näChsten<br />
20 Jahren ein?<br />
Im Jahr 2008 hat Seine Exzellenz, der Tronfolger,<br />
die Qatar National Vision 2030 lanciert.<br />
Demnach werden wir den Weg einer hoch<br />
entwickelten Gesellschaft, der Nachhaltikgkeit<br />
und einem hohen Lebensstandard verpflichtet,<br />
einschlagen. Diese Vision sieht die Entwicklung<br />
begründet auf vier mit einander<br />
interagierenden Säulen: Humankapital, Soziales,<br />
Wirtschaft und Umwelt.<br />
In den nächsten 20 Jahren planen wir äußerst<br />
nachdrücklich, das Ziel, eine wissensbasierten<br />
Gesellschaft zu verfolgen. Diese Reise wird<br />
nicht ohne Herausforderungen wie die Bewahrung<br />
von Traditionen in der Moderne,<br />
der Berücksichtigung der Bedürfnisse der<br />
aktuellen und folgenden Generationen, Wachstum<br />
ohne unkontrollierte Expansion, Anzahl<br />
der ausländischen Arbeitskräfte und umweltbewusstem<br />
Verhalten ablaufen. ■<br />
MAJLIS SPEZIAL 5
Q A T A R<br />
W A C H S T U M S W E L T M E I S T E R !<br />
Austragungsort der FIFA WM 2022<br />
Weltgrößter Flüssiggasproduzent<br />
Bevölkerungswachstum > 10%/Jahr<br />
BIP 2011 > 20%<br />
Immobilienanfangsrenditen > 10%<br />
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die frau in der <strong>katar</strong>ischen<br />
geschäftswelt<br />
eine frau, ein wort – Buthaina al ansari<br />
VON YASMIN FÜRSTMANN<br />
Betrachtet man Katars Wirtschaft, so finden wir eindeutig ein<br />
Land der Projekte und der Visionen vor - geprägt durch die Tradition<br />
und beeinflusst durch die Moderne. Aber was das Land ausmacht,<br />
sind nicht große Worte oder der wirtschaftliche Boom ausgedrückt<br />
in makroökonomischen Kennzahlen. Hinter dieser Entwicklung stehen<br />
Menschen, denen Katar einen rasanten und vielversprechenden Fortschritt<br />
zu verdanken hat. Seinen Charakter, seinen Charme und seinen<br />
unentwegten Antrieb erhält es durch Menschen. Hauptsächlich<br />
sind dies bisher Männer. Aber es sind auch Frauen, die mit ihren<br />
Ideen, Konzepten und Zielen die wirtschaftliche Landschaft mit Leben<br />
füllen.<br />
Die Stellung der Frau hat sich in der <strong>katar</strong>ischen Gesellschaft in<br />
den letzten Jahren zunehmend gefestigt. Dies ist stark auf das große<br />
Engagement des Emirs und das seiner Frau, Ihrer Hoheit Scheikha<br />
Mozah Bint Nasser Al Misnads, zurück zu führen, die die Interessen<br />
der Frau im öffentlichen Leben, aber auch in allen anderen Lebensbereichen<br />
stark unterstützt. Ein großer Meilenstein stellt die Qatar<br />
Investment Corporation for Ladies dar, die dem erhöhten Engagement<br />
der <strong>katar</strong>ischen Frauen im Wirtschaftsleben Rechnung trägt.<br />
In den staatlichen Universitäten haben in dem letzten Semester<br />
in bestimmten Fachrichtungen mehr Abolventinnen als Absolventen<br />
ein Studium abgeschlossen, an der Qatar University waren in der<br />
Rechtsfakultät 75% weibliche Studierende immatrikuliert. Statistiken<br />
belegen, dass in einigen Ministerien mehr weibliche Angestellte tätig<br />
sind als Männer. Die Qatar University, die Qatar Foundation sowie<br />
das Gesundheitsministerium werden von Frauen geleitet.<br />
In unserer Serie „Die Frau in der <strong>katar</strong>ischen Geschäftswelt“ werden<br />
wir erfolgreiche, herausragende <strong>katar</strong>ische Unternehmerinnen<br />
vorstellen, die neben Sheikha Moza ein bedeutendes Lebenswerk<br />
geschaffen haben. Heute widmen wir uns Buthaina Al Ansari.<br />
Buthaina al Ansari absolvierte ein Studium in Unternehmensführung<br />
und Personalmanagement an der Qatar University. Weitere<br />
Erfahrungen in diesen Bereichen erhielt sie in kaufmännischen Studiengängen<br />
an Universitäten und Schulen in London und Kairo.<br />
Heute ist sie die Leiterin der Abteilung „Strategische Planung“<br />
bei „ Qtel“, dem größten <strong>katar</strong>ischen Telekommunikationsunternehmen<br />
sowie Vorsitzende von „Qatariat T&D HR Services“ und zählt<br />
zu den 100 erfolgreichsten arabischen Geschäftsfrauen. Das von ihr<br />
gegründete Unternehmen Qatariat T&D HR Services ist spezialisiert<br />
in Fragen der Ausbildung, des Trainings und der Entwicklung vornehmlich<br />
<strong>katar</strong>ischer Frauen im Berufsleben. Neben dieser Consulting<br />
Sparte bring es auch das Magazin Qatariat für diese Zielgruppe he-<br />
raus. Qatariat hat sich die Aufklärung, individuelle Unterstützung<br />
beim Aufbau eines Beziehungsgeflechtes sowie das persönliche Training<br />
<strong>katar</strong>ischer Frauen auf die Fahne geschrieben.<br />
Neben den Aufgaben in den beiden oben genannten Unternehmen<br />
nimmt Buthaina Al Ansari ebenso die Funktion als stellvertretende<br />
Präsidentin der im Jahr 2000 gegründeten Qatari Businesswomen<br />
Association (QBWA) wahr. Der Beitrag am wirtschaftlichen und<br />
strategischen Wachstums Katars durch <strong>katar</strong>ische Geschäftsfrauen<br />
ist das Hauptaugenmerk und die Mission der QBWA. Initiativen wie<br />
der Qatar Business Women Award, das Ambassadors Programme,<br />
das Qatar International Businesswomen Forum sowie die Kooperation<br />
mit der Qatari Businessmen Association dienen als Plattformen,<br />
um verschiedene Sektoren abzudecken und um Katars ambitionierte<br />
Visionen und Ziele gemeinsam zu erreichen.<br />
Buthaina Al Ansari<br />
neue<br />
serie<br />
Buthaina Al Ansari wird in Kürze eine weitere Niederlassung ihrer<br />
Firma in Dubai eröffnen und mit Unterstützung der QBWF eine Expansion<br />
in der gesamten Region anstreben. In einer kürzlich stattgefundenen<br />
Veranstaltung sagte sie: „Wir wollen die traditionellen<br />
Verhaltensmuster <strong>katar</strong>ischer Frauen einen Abschluss machen, einen<br />
Regierungsjob annehmen und dann heiraten – ändern. Die neue<br />
Generation – die „Sheikha Moza Generation“ – muss die Möglichkeiten<br />
nutzen, die uns im wahrsten Sinne auf dem goldenen Teller<br />
serviert werden. Ohne Sheikha Moza hätten wir keine Unterstützung<br />
genossen.”<br />
Wir werden in Zukunft sicherlich noch mehr von Buthaina Al<br />
Ansari hören...<br />
MAJLIS SPEZIAL 7
DOing business<br />
DOING BUSINESS<br />
doing Business - rechtliches zur<br />
unternehmensgründung in <strong>katar</strong><br />
VON OLIVER ALEXANDER<br />
D<br />
er Staat Katar hat sich zu einem interessanten wirtschaftlichen<br />
Zukunftsmarkt für deutsche Unternehmen entwickelt. In<br />
erster Linie staatliche <strong>katar</strong>ische Organisationen werden<br />
in den nächsten Jahren große (Infrastruktur-) Projekte<br />
ausschreiben, an denen sich die deutsche Industrie in erheblichen<br />
Maße in allen Phasen der Wertschöpfungskette beteiligen wird. Etliche<br />
dieser Ausschreibungen statuieren als Zulässigkeitsvoraussetzung,<br />
dass die mitbietende Gesellschaft in Katar registriert ist und nicht<br />
vom Ausland her bietet. Andere Ausschreibungen können zwar vom<br />
Ausland her beworben werden, die Ausführung muss aber nach<br />
Zuschlag von einer Entität erbracht werden, die in Katar eine Registrierung<br />
hat. Es stellen sich somit für ausländische Gesellschaften die Frage,<br />
welche gesellschaftsrechtlichen Formen nach <strong>katar</strong>ischem Gesellschaftsrecht<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Grundsätzlich kommen zwei gesellschaftsrechtliche Formen in<br />
Betracht, zum Einen die Gesellschaft mit beschränkter Haftung und<br />
zum Anderen eine Niederlassung einer ausländischen Gesellschaft,<br />
der sogenannten "Branch".<br />
Eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung wird in den meisten<br />
Fällen nach den Regeln des <strong>katar</strong>ischen Gesellschaftsrechts, dem<br />
Commercial Companies Law, Gesetz Nr. 5 aus dem Jahr 2002, mit<br />
Eintrag im Handelsregister beim Ministerium für Wirtschaft und Handel<br />
in Doha, gegründet. Grundsätzlich muss ein <strong>katar</strong>ischer Partner, der<br />
entweder ein <strong>katar</strong>ischer Staatsbürger oder eine <strong>katar</strong>ische juristische<br />
Person sein kann, deren Anteile vollkommen von <strong>katar</strong>ischen Staatsbürgern<br />
gehalten werden, mindestens 51 % der Gesellschaftsanteile halten,<br />
es sei denn, es liegt eine Ausnahmegenehmigung des Ministers für<br />
Wirtschaft und Handel für das ausländische Unternehmen vor, mehr<br />
als 49 % der Anteile zu halten. Eine solche Ausnahmegenehmigung<br />
kann nach Antrag in den Wirtschaftsbereichen Landwirtschft, Industrie,<br />
Gesundheit, Bildung, Tourismus, Energie, Ausbeutung und Entwicklung<br />
der natürlichen Resourcen, Bergbau, Unternehmensberatung, technische<br />
Beratung, Informationstechnologie, Kultur, Sport, Unterhaltung und<br />
Spedition erteilt werden. Das Mindeststammkapital liegt bei Qatari<br />
Riyal 200.000 und es bedarf mindestens zweier Gesellschafter.<br />
Des Weiteren können Gesellschaften mit beschränkter Haftung<br />
nach den Regeln des Qatar Financial Centres oder des Qatar Science<br />
and Technology Parks gegründet werden, die ihre eigenen Regeln<br />
und Gesetze haben und eigene Prüfungen durch eigene Aufsichtsbehörden<br />
8 MAJLIS SPEZIAL<br />
durchführen. Gesellschaften müssen mit ihren Unternehmenszweck<br />
den Anforderungen des Qatar Financial Centres oder des Qatar Science<br />
and Technology Parks entsprechen. Eine grundsätzliche Beschränkung<br />
der Höhe der Beteiligung durch den Ausländer gibt es hier nicht.<br />
Auch können solche Gesellschaften frei im ganzen Gebiet des Staates<br />
Katar unterehmerisch tätig werden.<br />
Als Alternative zur Gesellschaft mit beschränkter Haftung kommt<br />
die Gründung einer Niederlassung, einer sogenannten Branch gemäß<br />
Artikel 3 des Gesetzes für ausländische Investitionen, dem sogenannten<br />
Foreign Investment Law, Gesetz Nr. 13 des Jahres 2000, in Betracht.<br />
Dazu bedarf es wiederum eines gesonderten Antrags beim Minister<br />
für Wirtschaft und Handel. Wichtigste Antragsvoraussetzung ist<br />
allerdings, dass das beantragende Unternehmen schon einen erheblichen<br />
Staatsauftrag zugesprochen bekommen hat und demnach einen<br />
unterschriebenen Vertrag vorweisen kann. Die Genehmigung einer<br />
Branch wird nur für die Abwicklung dieses einen Staatsauftrages<br />
erteilt. Weitere Aufträge dürfen von der Branch daher nicht abgewickelt<br />
werden. Die Muttergesellschaft haftet für die Verbindlichkeiten der<br />
Branch unbeschränkt. Eines lokalen Partners bedarf es allerdings nicht.<br />
Weniger gebräuchlich ist die Gründung einer nicht eingetragenen<br />
Joint Venture Gesellschaft zuammen mit einem oder mehreren<br />
<strong>katar</strong>ischen Unternehmen. Einen solchen Zusammenschluss kann<br />
man als Arbeitsgemeinschaft (ARGE) bezeichen.<br />
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass eine Gründung einer<br />
Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Katar dann sinnvoll erscheint,<br />
wenn eine mittelfristige oder langfristige unternehmerische Strategie,<br />
in Katar verfolgt wird, die über die Abwicklung eines singulären<br />
Projektes hinausgeht. ■<br />
Oliver Alexander<br />
Rechtsanwalt,<br />
Amereller Rechtsanwälte<br />
rechts- und wirtschaftsführer <strong>katar</strong><br />
In Ihrem Buchandel oder bei den Herausgebern Amereller Rechtsanwälte, Delegiertenbüro der Deutschen Wirtschaft Katar (<strong>AHK</strong>)<br />
sowie GTAI erhältlich ist der Rechts- und Wirtschaftsführer Katar von den Autoren Rechtsanwälte Christine Baltzer-Zacharias, Oliver<br />
Alexander, Dr. Sven Klaiber sowie Dr. Florian Amereller zum Preis von Euro 18,00.
vertriebsrecht<br />
VERTRIEBSRECHT<br />
das neue vertriebsrecht in <strong>katar</strong><br />
VON DR. SVEN KLAIBER<br />
handelsvertreter<br />
rechtsgrundlage<br />
Das <strong>katar</strong>ische Vertriebsrecht ist zum einen<br />
im Handelsvertretergesetz (Gesetz Nr. 8/2002<br />
– „HVG“) und zum anderen in den Artikeln<br />
272 ff. des Handelsgesetzbuchs (Gesetz Nr.<br />
27/2006; „HGB“) geregelt. Die Vorschriften<br />
sind eng an die des kuwaitischen Handelsgesetzbuchs<br />
angelehnt und mit diesen ganz überwiegend<br />
inhaltsgleich.<br />
Nach der Definition der Handelsvertretung<br />
in Artikel 2 HVG fällt unter das Gesetz jeder,<br />
der „im Rahmen einer Handelsvertretung alleine<br />
damit betraut ist, für Rechnung des Prinzipals<br />
gegen Entgelt Waren oder Produkte zu<br />
vertreiben, zum Verkauf oder zum Inverkehrbringen<br />
anzubieten oder bestimmte Dienstleistungen<br />
zu erbringen“. Der Vertragshändler fällt<br />
nach ganz herrschender Aufassung nicht unter<br />
diese Definition (s.u.).<br />
zuständigkeit lokaler gerichte/<br />
schiedsweg<br />
Nach allgemeinen zivilprozessualen Grundsätzen<br />
sind die Gerichte Katars zuständig für<br />
Klagen gegen Ausländer aus Verträgen, die in<br />
Katar zu erfüllen sind. Somit sind die Gerichte<br />
Katars grundsätzlich für Streitigkeiten aus Handelsvertreter-<br />
und Vertragshändlerverträgen<br />
zuständig. Für registrierte Verträge sieht Artikel<br />
23 HVG zudem eine gesetzliche Zuständigkeit<br />
<strong>katar</strong>ischer Gerichte vor, die aber abbedungen<br />
werden kann. Obgleich in der Praxis abweichende<br />
Gerichtsstandsvereinbarungen in der<br />
Regel akzeptiert werden, kann in Einzelfällen<br />
nicht ausgeschlossen werden, dass sich ein<br />
<strong>katar</strong>isches Gericht darüber hinwegsetzt. Die<br />
Parteien eines Handelsvertreter- oder Vertragshändlervertrags<br />
können jedoch eine Schiedsklausel<br />
vereinbaren. Dies gilt nach Art. 24 HVG<br />
auch für registrierte Vertriebsvereinbarungen.<br />
Bedeutung der registrierung<br />
Nach Artikel 16 HVG unterfallen nur registrierte<br />
Handelsvertretungen dem Schutz des HVG;<br />
aus nicht registrierten Handelsvertretungen kann<br />
nach dem Wortlaut des Gesetzes nicht geklagt<br />
10 MAJLIS SPEZIAL<br />
werden. In der Praxis wird dies aber meist so<br />
ausgelegt, dass nur die Berufung auf das HVG,<br />
nicht aber die auf allgemeine Vorschriften des<br />
HGB ausgeschlossen ist. Auch ein nicht registrierter<br />
Handelsvertreter kann sich demnach auf<br />
das HGB – insbesondere auf die Artikel 290 ff.<br />
– berufen. Die letztgenannten Vorschriften räumen<br />
dem Handelsvertreter eine ähnlich starke<br />
Position wie die unter dem HVG ein.<br />
exklusivität<br />
Nach Art. 293 HGB darf der Prinzipal für<br />
ein bestimmtes Gebiet nicht mehr als einen<br />
Vertragsvertreter bestimmen. Flankiert wird<br />
der Schutz durch Art. 297 Abs. 2 HGB, der dem<br />
Vertreter im Fall sogenannter Parallelimporte<br />
einen Vergütungsanspruch an die Hand gibt.<br />
Dieser Anspruch ist allerdings abdingbar.<br />
Beendigung und ausgleichsanpruch<br />
Bei Kündigung einer unbefristeten oder bei<br />
Nicht-Verlängerung einer befristeten Vertragsbeziehung<br />
entsteht dem Vertreter ein Ausgleichsanspruch,<br />
der vertraglich nicht abbedungen<br />
werden kann:<br />
Kündigt der Prinzipal einen unbefristeten<br />
Vertrag oder verlängert er einen befristeten<br />
Vertrag bei Fristablauf nicht, ist er grundsätzlich<br />
zur Zahlung eines angemessenen Ausgleichs<br />
verpflicht, der im Ermessen des Richters steht<br />
und der mehrere Jahresprovisionen betragen<br />
kann (Artikel 300 und 301 HGB). Ein Ausgleichsanspruch<br />
besteht nicht, falls dem Vertreter<br />
Verschulden vorzuwerfen ist. Jede von den<br />
Artikeln 300 und 301 des Handelsgesetzbuchs<br />
abweichende vertragliche Regelung ist unwirksam.<br />
Ansprüche des Vertreters auf Ausgleich nach<br />
Nicht-Verlängerung eines befristeten Vertrages<br />
sind innerhalb von 90 Tagen nach Beendigung<br />
des Vertrags geltend zu machen; alle anderen<br />
Ansprüche verjähren nach 3 Jahren (Artikel 302<br />
HGB).<br />
vertragshändler<br />
Vertragshändler – also Absatzmittler, die<br />
im eigenen Namen und auf eigene Rechnung<br />
vertreiben – fallen nicht unter diese Definition<br />
des Handelsvertreters. Für sie gelten aber bestimmte<br />
Vorschriften des Handelsvertreterrechts,<br />
nämlich u.a. die oben dargestellten Artikel 300<br />
– 304 HGB. Dies setzt allerdings voraus, dass<br />
es sich bei dem jeweiligne Vertriebspartner um<br />
den „alleinigen Vertragshändler“ handelt. Danach<br />
hat der alleinige Vertragshändler einen<br />
unabdingbaren Anspruch auf Ausgleich bei<br />
Kündigung oder Nichtverlängerung, falls ihn<br />
kein Verschulden trifft.<br />
Für einen Vertragshändler, der nicht der<br />
„alleinige Vertragshändler“ des Lieferanten ist,<br />
bestehen keine gesetzlichen Regelungen, auch<br />
nicht zur Beendigung und zum Ausgleich. Maßgeblich<br />
sind somit die vertraglichen Regelungen,<br />
wobei eine analoge Anwendung der für exklusive<br />
Vertragshändlerverträge dargestellten<br />
Grundsätze in der Praxis nicht auszuschließen<br />
ist. Es empfiehlt sich dennoch, mit dem Vertriebspartner<br />
in Katar einen nicht-exklusiven<br />
Vertragshändlervertrag abzuschließen. Allerdings<br />
könnten insbesondere in dem Fall, in dem der<br />
Vertragshändler de facto eine Exklusiv-Stellung<br />
inne hat (wenn z.B. kein weiterer Absatzmittler<br />
eingesetzt wird), die oben bezeichneten<br />
strengen Vorschriften zum Handelsvertreter zur<br />
Anwendung kommen; der Gesetzeswortlaut<br />
lässt solch eine Deutung zu. ■<br />
Dr. Sven Klaiber<br />
Rechtsanwalt<br />
Amereller Legal Consultants
aurecht<br />
BAURECHT<br />
Bau-, Planungs-<br />
und architektenrecht in <strong>katar</strong><br />
VON DR. CHRISTOPH WEISSENBORN<br />
die in <strong>katar</strong> begonnenen oder in Planung befindlichen Bauprojekte sind spektakulär und<br />
ehrgeizig. der Bedarf an Planungs-, architekten- und Bauleistungen ist enorm. angesichts<br />
der qualitativen und quantitativen anforderungen sind dabei wohl zu einem erheblichen<br />
teil ausländische unternehmen als generalunternehmer wie auch als subunternehmer gefragt.<br />
die guten Beziehungen zwischen <strong>katar</strong> und der Bundesrepublik deutschland sowie<br />
die wertschätzung deutscher technologie und Qualitätsarbeit geben anlass zur berechtigten<br />
hoffnung auf Beteiligung der deutschen industrie.<br />
Oftmals haben die Projekte große Volumina und sind keine reinen<br />
Bauprojekte, sondern komplexe, mit anderen technischen Leistungen<br />
interaktive Gesamtvorhaben. Des weiteren sind die Projekte<br />
häufig spektakulär und äußerst zeitsensibel. Ihre Fertigstellung steht<br />
von Anfang an unter absolutem Zeitdruck. Die Folgen: „design and<br />
build“ Verträge werden eher die Regel als die Ausnahme sein. Abnahmeprozesse<br />
gestalten sich schwierig, weil sie nicht nur die Bauleistungen<br />
sondern auch andere technische Gewerke umfassen. Den<br />
Verzugsregelungen und insbesondere den Sanktionen bei Verzug<br />
kommt gravierende Bedeutung zu.<br />
Den Chancen ausländischer Unternehmer stehen Unsicherheiten<br />
und Risiken gegenüber, die sich u.a. aus dem rechtlich-administrativen<br />
Umfeld ergeben:<br />
Grundsätzliche Voraussetzung für die Erbringung von Bauleistungen,<br />
je nach Konstellation auch von Planungs- und Architektenleistungen,<br />
ist zunächst die lokale Präsenz des ausländischen Unternehmens<br />
(ich verweise hierzu auf den Beitrag über Doing Business<br />
in Katar in diesem Heft auf S. 8).<br />
Anders als in Deutschland, wo praxiserprobte Regelungen zur<br />
Verfügung stehen (z.B. VOB), kann in Katar nicht von vergleichbaren<br />
Regelwerken ausgegangen werden.<br />
Hinsichtlich internationaler Vertragsbedingungen ist festzustellen,<br />
dass weder bei öffentlichen noch bei privaten Auftraggebern eine<br />
eindeutige Präferenz für eines der international anerkannten und<br />
praktizierten Regelwerke besteht ( z.B. FIDIC, NEC o.ä.). Stattdessen<br />
haben große staatliche Auftraggeber (z.B. Qatar Petroleum, ASHGAL<br />
oder KAHRAAMA) ihre eigenen Vertragsbedingungen entwickelt.<br />
Dasselbe gilt für große private internationale Bauherren (z.B. SHELL),<br />
die Aufträge in Katar vergeben. Es liegt auf der Hand, dass der Schwerpunkt<br />
solcher Bedingungswerke auf den Interessen der jeweiligen<br />
Auftraggeber liegt.<br />
Aus den vorstehenden Ausführungen ergibt sich, wie wichtig, ja<br />
unerlässlich es ist, für Planungs-, Architekten- und Bauleistungen<br />
möglichst präzise vertragliche Festlegungen zu vereinbaren, die den<br />
Gegebenheiten jedes Einzelfalls Rechnung tragen.<br />
In aller Regel muss für Verträge das Recht von Katar akzeptiert<br />
werden. Dieses enthält zwar im Civil Code einige für Bau-, Planungs-<br />
und Architektenverträge relevante Bestimmungen: Etwa für Preistyp<br />
und -änderung, Zahlung und pfandähnliche Sicherheit, Abnahme<br />
und Gewährleistung.<br />
Aber mit Blick auf die praktizierten Standardverträge öffentlicher<br />
Auftraggeber und die Verwendung internationaler Vertragsbedingungen<br />
haben diese Bestimmungen des <strong>katar</strong>ischen Rechts eher<br />
nachrangige Bedeutung. Ausnahmen hierzu sind z.B. Art. 710 / 711<br />
über die nicht abdingbare sog. „Décennale“, eine Haftung aller am<br />
Bauwerk Beteiligten für die zehnjährige Stabilität des Bauwerks.<br />
Angesichts dieser Überlegungen zum anwendbaren materiellen<br />
Recht bekommen überragende Bedeutung diejenigen Regelungen<br />
im Einzelvertrag bzw. in den Standardbedingungen oder internationalen<br />
Vertragsbedingungen, die sich mit Streitvermeidung bzw.<br />
-entscheidung befassen. Es wird mit allem Nachdruck empfohlen,<br />
einen der international praktizierten Streitvermeidungsmechanismen<br />
zu vereinbaren (z.B. Dispute Review Board). Für den Fall, dass es<br />
dennoch zum Streit kommt, ist es absolut ratsam, ein internationales<br />
Schiedsgericht mit erprobten Regeln zu vereinbaren. Die Vorteile<br />
eines organisierten Streitentscheidungsprozesses sind evident, nicht<br />
zuletzt mangels hilfreicher verfügbarer Kasuistik staatlicher Gerichte.<br />
Vereinbarungen von alternativen Streiterledigungsmechanismen wie<br />
Dispute Adjudication Board und/oder eines Internationalen Schiedsgerichts<br />
sind allerdings keineswegs selbstverständlich.<br />
Selbst wenn sich eine zufriedenstellende Vertragsvereinbarung<br />
erreichen lässt bleibt es bei den bei geschäftlicher Tätigkeit in fremdem<br />
Rechtskreis unvermeidbaren Risiken. Sie können u.a. limitiert<br />
werden durch das zwischen Katar und Deutschland bestehende Investitionsschutzabkommen<br />
oder durch die Möglichkeit einer Exportkredit-<br />
oder Kapitalanlagenversicherung. ■<br />
Dr. Christoph Weissenborn<br />
HFK Rechtsanwälte LLP<br />
in Kooperation mit Arab Law<br />
Bureau LLP<br />
MAJLIS SPEZIAL 11
12 MAJLIS SPEZIAL<br />
Baurecht · Architektenrecht · Ingenieurrecht<br />
Wir unterstützen Sie bei<br />
Ihren Projekten in Katar<br />
HFK Rechtsanwälte LLP · Web: www.hfk.de<br />
Dr. Christian Nunn · E-Mail: nunn@hfk.de<br />
Dr. Christoph Weissenborn · E-Mail: weissenborn@hfk.de
Philipp Luehrs,<br />
Regional Vice President, deugro Qatar L.L.C.<br />
welChe dienstleistungen Bietet<br />
deugro an? seit wann ist ihr<br />
unternehmen auf dem <strong>katar</strong>isChen<br />
markt aktiv?<br />
Die deugro ist bereits seit den 50er Jahren in<br />
Mittelost aktiv. Unser Katar Büro wurde vor<br />
acht Jahren gegründet und bietet Transportund<br />
Logistkleistungen für lokale und internationale<br />
Kunden aus den verschiedenen Wirtschaftsbereichen.<br />
herr luehrs, sie leBen Bereits seit<br />
gut 10 Jahren in <strong>katar</strong>. erinnern sie<br />
siCh daran, was ihnen in den ersten<br />
woChen in <strong>katar</strong> durCh den koPf<br />
gegangen ist?<br />
Als ich 2001 nach Katar kam, staunte ich<br />
zunächst einmal über die hohe Anzahl an<br />
Luxuswagen auf den Straßen, und war von<br />
der schönen Corniche und dem früheren Al-<br />
Wakra Strand beeindruckt. Meine Firma hatte<br />
mich damals nur für acht Monate nach Katar<br />
entsandt. Katar war enigangs für mich nur<br />
ein weiterer Arbeitsplatz, aber ich habe mich<br />
hier von Anfang an sehr wohl gefühlt. Ach<br />
ja, der Compound, in dem ich wohnte, hatte<br />
einen Pool. Das war im Hinblick auf meine<br />
vorangegangenen Auslandseinsätze purer<br />
Luxus.<br />
wie hat siCh das land in den letzten<br />
Jahren ihrer meinung naCh verändert?<br />
Ich glaube, man darf behaupten, dass die<br />
wohl am offensichtlichsten Veränderungen<br />
das Verkehrsaufkommen auf den Straßen und<br />
die Einführung von Ampeln im Straßenverkehr<br />
waren. Dann natürlich die Mietkosten in Katar,<br />
die in den letzten 10 Jahren um über 400%<br />
gestiegen sind.<br />
Ich kam seiner Zeit unverheiratet nach Katar.<br />
Mitterweile habe ich eine Familie und genieße<br />
den für Familien gebotenen hohen Freizeitwert,<br />
den es damals noch nicht gab.<br />
Früher war alles recht staubig, es gab keine<br />
Bordsteinkanten oder Gehwege wie heute,<br />
nur ein paar Teerstrassen und viele Schotterpisten.<br />
The Center in der Nähe vom Jaidah Flyover<br />
war das Zentrum allen Geschehens, bis zunächst<br />
The Mall in Flughafennähe, dann später das<br />
City Center eröffnet wurde.<br />
Was ganz sicher weniger geworden ist, ist<br />
die Interkation mit den Einheimischen. Außerdem<br />
war Katar auch immer etwas ruhiger im<br />
Geschäftsgeschehen als das schon sehr hektische<br />
Dubai. Heute rast Katar nicht nur in seiner<br />
Entwicklung an vielen anderen Ländern vorbei,<br />
sondern ist auch im schnellebigen Geschäftsleben<br />
des 21sten Jahrhunderts angekommen.<br />
sie haBen am College of the north<br />
atlantiC Qatar / Cna-Q vorlesungen<br />
ÜBer transPort und logistik<br />
gehalten. wie sChätzen sie die soCial<br />
resPonsiBility von unternehmern im<br />
gastland ein?<br />
Schon seit acht Jahren führe ich kostenlos<br />
Schulungen bei den sogenannten "Q-Companies"<br />
durch. Vor drei Jahren bin ich angesprochen<br />
worden, ob ich als. Industriefachmann am<br />
CNA-Q einen Supply Chain Management<br />
Dimplom - Studiengang als Erwachsenenfortbildungsprogram<br />
mit begleiten möchte,<br />
und unterrichte dort bis heute. Ich bin der<br />
Meinung, dass sich deutsche Unternehmen<br />
im Land anstelle immer über die Trägheit<br />
INTERVIEW<br />
"und insha’allah wird alles gut"<br />
Philipp luehrs, regional vice President, deugro Qatar l.l.C., nimmt sie mit auf<br />
seinen rückblick auf 10 Jahre leben und arbeiten in <strong>katar</strong>. anschaulich beschreibt<br />
er wie sich das wüstenemirat verändert hat und anschluss an das<br />
geschäftsleben des 21sten Jahrhunderts gefunden hat.<br />
hiesiger Behörden und Betriebe zu beschweren,<br />
ihren Beitrag zur Verbesserung der Situation<br />
leisten sollten. Die Menschen in Katar sind<br />
empfänglicher für Fortschritt als man glaubt,<br />
man muss nur die Vorzüge darstellen können<br />
und sich mit der Kultur auseinandersetzen,<br />
und besonders in diesem Punkt sehe ich<br />
Nachholbedarf bei uns Deutschen.<br />
sie sind auCh in anderen araBisChen<br />
ländern mit deugro tätig. wie<br />
untersCheidet siCh <strong>katar</strong> von dem<br />
rest araBiens?<br />
Ich bin bei deugro für unsere insgesamt neun<br />
Niederlassungen im Irak, den GCC Staaten<br />
und Jemen verantwortlich und kann für mich<br />
sagen, dass ich mich in Katar am wohlsten<br />
fühle. Katar sticht vor allem durch sein starkes<br />
Engagement im Wohltätigkeitsbereich und<br />
Investition im Bildungssektor hervor. Ich denke,<br />
es ist der Mix und die charmante Kombination<br />
zwischen Tradition und Fortschritt, der Katar<br />
so besonders macht.<br />
wie sehen sie die ChanCen, fÜr<br />
deutsChe, insBesondere<br />
mittelständisChe unternehmen, in<br />
<strong>katar</strong> fuß zu fassen?<br />
Problematisch ist oft, dass wir Deutschen zwar<br />
für unsere Produkte, Leistungen und Arbeitshaltung<br />
geschätzt werden, jedoch die direkte "Deutsche<br />
Art" oft zu Missverständnissen führt. Ich rate<br />
daher immer jedem interessierten Investor<br />
zur Beratung, beispielsweise durch die <strong>AHK</strong>.<br />
Mit dem richtigen Konzept kann hier grade<br />
der deutsche Mittelstand nachhaltig Erfolg<br />
haben. Wichtig ist vor allem eine mittel- bis<br />
langfristige Ausrichtung, eine wirkliche<br />
Wertschöpfung und vor allem viel Geduld,<br />
und Insha’Allah wird alles gut. ■<br />
MAJLIS SPEZIAL 13
INTERVIEW<br />
as&P - erfahren im stadiendesign<br />
für <strong>katar</strong><br />
das maJlis spezial team interviewte dipl.-ing. Joachim schares, Partner und mitglied der geschäftsleitung von as&P<br />
- albert speer & Partner gmbh. herr schares berichtet u.a. darüber, wie as&P das <strong>katar</strong>ische Bid-Commitee für die<br />
vergabe der fifa fußball wm 2022 nach <strong>katar</strong> unterstützt hat und welche auswirkungen seiner meinung nach die<br />
vergabe der fifa fußball wm 2022 nach <strong>katar</strong> auf <strong>katar</strong> haben wird.<br />
welChe dienstleistungen Bietet ihr<br />
unternehmen an?<br />
Das Büro AS&P – Albert Speer & Partner GmbH<br />
(AS&P) verbindet innovative Ansätze in Architektur,<br />
Stadt- und Verkehrsplanung mit<br />
über vierzigjähriger, internationaler Planungs-<br />
und Bauerfahrung. Die Projekte reichen von<br />
Hochbau, Stadtplanung, Städtebau und Regionalentwicklung<br />
über Freizeit- und Tourismusplanung,<br />
konzeptionelle Verkehrsplanung<br />
und Projektmanagement bis hin zur planerischen<br />
Vorbereitung von Großveranstaltungen<br />
sowie Gutachten zur Politikberatung. AS&P<br />
beschäftigt zur Zeit etwa 120 Mitarbeiter in<br />
Büros in Frankfurt und Shanghai.<br />
was sind die derzeit Bedeutensten<br />
ProJekte ihres unternehmens?<br />
Eines der derzeit bedeutendsten Projekte ist<br />
für AS&P die planerische Begleitung des Neubaus<br />
der Europäischen Zentralbank (EZB) in<br />
Frankfurt am Main, die im Jahr 2014 in ihren<br />
185m hohen Neubau ziehen soll. Große Bedeutung<br />
hat für AS&P auch ein Projekt in der<br />
saudi-arabischen Hauptstadt Riad, wo bis<br />
Anfang 2012 ein 45m hohes Gerichtsgebäude<br />
mit mehr als 50,000 qm Fläche gebaut<br />
wird.<br />
können sie uns Bitte erläutern, wie<br />
as&P das Bid-Committee fÜr die<br />
vergaBe der fifa fußBall wm 2022<br />
<strong>katar</strong> unterstÜtzt hat?<br />
Von Mitte 2009 bis Mitte 2010 hat ein interdisziplinäres<br />
Team der beiden Frankfurter<br />
Büros AS&P und PROPROJEKT und der Münchener<br />
Agentur SERVICEPLAN umfangreiche<br />
Konzepte entwickelt und im knapp 750 seitigem<br />
offiziellen Bewerbungsdokument zusammengefasst.<br />
Neben der Planung von<br />
Sportstätten, Transport-, Unterbringungs- und<br />
Finanzierungsmöglichkeiten behandelt die<br />
14 MAJLIS SPEZIAL<br />
Bewerbung Fragen des Umweltschutzes, der<br />
gesellschaftlichen Entwicklung, aber auch der<br />
Entwicklungspotenziale des Fußballs im arabischen<br />
und asiatischen Raum. Für die Bewerbung<br />
haben AS&P acht der zwölf Stadien<br />
entworfen. Nach der Abgabe des Bewerbungsdossiers<br />
vertrat AS&P und PROPROJEKT die<br />
Dipl.-Ing. Joachim Schares,<br />
Partner und Mitglied der Geschäftsleitung von AS&P<br />
Bewerbungsgesellschaft bei öffentlichen<br />
Präsentationen auf Konferenzen und Messen.<br />
Des weiteren gehörten die beiden Büros zum<br />
Team, das den Evaluierungsbesuch der FIFA<br />
im September 2010 vorbereitet und begleitet<br />
hat.<br />
welChe erfahrungen haBen sie mit<br />
lokalen Partnern während dieser<br />
tätigkeit gemaCht?<br />
Das Projekt zeichnete sich durch eine sehr<br />
enge Zusammenarbeit mit dem Bewerbungskomitee<br />
Katar 2022 aus, die hervorragend<br />
verlief. Intensiv wurden unterschiedlichste<br />
Austragungsvarianten diskutiert. Nach deren<br />
Abschluss mussten die Konzepte mit den<br />
verantwortlichen Vertretern u.a. aus Behörden,<br />
Ministerien etc. koordiniert werden. Daraus<br />
ergab sich ein wahrer Abstimmungsmarathon,<br />
der das in Spitzenzeiten etwa 30 Ingenieure<br />
umfassende Team Tag und Nacht in Anspruch<br />
nahm.<br />
werden sie auCh weiterhin fÜr die<br />
fifa fußBall weltmeistersChaft in<br />
<strong>katar</strong> tätig sein?<br />
Bereits Anfang 2011 haben PROPROJEKT und<br />
AS&P erste positive Gespräche bzgl. der weiteren<br />
Einbindung der beiden Unternehmen<br />
bei der Umsetzung des Bewerbungskonzepts<br />
geführt. Dies betrifft insbesondere die Prüfung<br />
und Überarbeitung des Veranstaltungskonzepts<br />
im Hinblick auf seine Umsetzbarkeit sowie<br />
die weiteren architektonischen Planungen der<br />
von AS&P entworfenen WM Stadien. Derzeit<br />
befindet sich die Umwandlung vom Bewerbungs-<br />
zum Organisationskomitee kurz vor<br />
dem Abschluss. Danach wird das Organisationkomitee<br />
in der Lage sein, weitere Beauftragungen<br />
auszulösen.<br />
welChe auswirkungen wird ihrer<br />
meinung naCh die vergaBe der wm<br />
naCh <strong>katar</strong> auf das land haBen?<br />
Katar setzt stark auf eine Diversifizierung<br />
seiner vom Gas und Öl abhängigen Wirtschaft<br />
und investiert kräftig in Infrastruktur, Bauprojekte<br />
und Forschung. Um dieses Wachstum<br />
in geordnetem Maße vollziehen zu können,<br />
wurde die nationale Entwicklungsvision 2030<br />
entwickelt, die sozio-demographische, ökologische<br />
und ökonomischen Zielaussagen trifft.<br />
So rechnet man ausgehend von einer derzeitigen<br />
Bevölkerung mit 1,64 Mio. Menschen<br />
für das Jahr 2030 mit einer Bevölkerung von<br />
ca. 2,8 Mio. ■
Komfortabel, sicher und luxuriös -<br />
Der Mercedes-Benz Sprinter<br />
Ob Arbeit oder Urlaub: Der Weg ist das Ziel. Deshalb bietet der<br />
Mercedes-Benz Sprinter die höchsten Standards an Komfort,<br />
Sicherheit und Zuverlässigkeit, ohne hierfür an Stil einbüßen<br />
zu müssen. Mit luxuriösem Interieur im Einklang mit einem<br />
komfortablen und wirtschaftlichen Antrieb werden Fahrgäste<br />
auf die sicherste Art und Weise transportiert.<br />
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MAJLIS SPEZIAL 15
"unser Plan ist es, das erste<br />
stadion 2015 fertig zu stellen"<br />
michael rennschmied (m.r.): "Es ist bereits<br />
einige Zeit vergangen, seit die Entscheidung<br />
gefallen ist, den FIFA World Cup 2022 an<br />
Katar zu vergeben. Das "LOC – Local Organizing<br />
Committee" wurde bereits einberufen. Nun<br />
befinden Sie sich in mitten der Aufbauphase<br />
des "Qatar 2022 Supreme Comittee". Können<br />
Sie uns einen Einblick geben, wie diese beiden<br />
Instanzen an der Umstzung des FIFA World<br />
Cup 2022 zusammenarbeiten werden?"<br />
hassan al-thawadi: "Das "Qatar 2022<br />
Supreme Committee" wurde gebildet, um<br />
eine erfolgreiche und zeitgerechte Umsetzung<br />
aller notwendigen Teilprojekte sicher zu stellen.<br />
Zusätzlich zur Umsetzung dieses einzigartigen<br />
World Cups in Katar soll das Komittee die<br />
gesetzliche Seite für zukünftige Generation<br />
ebnen. Da das "Qatar 2022 Supreme Committee"<br />
direkt für die Sportanlagen und Schulungseinrichtungen<br />
verantwortlich ist, wird es auch bei anderen<br />
Schlüsselprojekten bezüglich des FIFA World<br />
Cup 2022, mehr als nur eine Aufsichtsrolle<br />
inne haben."<br />
m.r.: "Wer wird genau für was verantwortlich<br />
sein?"<br />
hassan al-thawadi: "Das LOC wurde wärend<br />
der Ausschreibungsphase im Januar 2010<br />
gegründet. Als Hauptaufgaben kommen dem<br />
LOC das Marketing, die lokale Organisation<br />
16 MAJLIS SPEZIAL<br />
<strong>katar</strong> ist dabei, den weg für den fifa world Cup im Jahr 2022 zu ebnen. michael<br />
rennschmied, ein in <strong>katar</strong> ansässiger deutscher sportmarketingexperte, traf<br />
den generalsekretär des "Qatar 2022 supreme Comittee", hassan abdullah althawadi,<br />
zum exklusiven gespräch.<br />
Hassan Abdullah Al-Thawadi<br />
©Qatar 2022 Supreme Commitee<br />
und die Inszenierung des FIFA World Cups zu." m.r.: "Verraten Sie<br />
uns etwas zum aktuellen Stand der Stadienplanung?"<br />
hassan al-thawadi: "Unser Plan ist es, das erste Stadion im Jahr<br />
2015 fertig zu stellen. Im Moment haben wir noch nicht enthüllt,<br />
welches Stadion als erstes gebaut wird."<br />
m.r.: "Wir haben gelesen, dass ein Unternehmen Katar ein schwimmendes<br />
Stadion anbieten möchte. Erwägen Sie solche Ideen, in die Tat umzusetzen?"<br />
hassan al-thawadi: "Ich habe von diesem speziellen Angebot noch<br />
nichts gehört. Jedoch kursieren viele verschiedene Ideen in den Medien,<br />
wie auch künstliche Wolken – eine Idee die nicht in Verbindung mit<br />
Katar 2022 steht. Wir sind immer offen für Vorschläge, doch zu<br />
diesem Zeitpunkt haben wir uns bereits entschieden, neun neue<br />
Stadien zu bauen und drei existierende Stadien umzudesignen."<br />
m.r.: "Neben dem Stadienbau stellt sich für das Stadtplanungsministerium<br />
die große Aufgabe, den neuen <strong>katar</strong>ischen Masterplan zur Genehmigung<br />
zu bringen. Darin müssen die Infrastruktur und alle Wettkampfstätten<br />
gleichermaßen integriert werden. Wie können wir uns die tägliche<br />
Arbeit eines solchen Organs vorstellen?"<br />
hassan al-thawadi: "Es ist wichtig, sich bei der Umsetzung an einen
Entwurf Stadion Education City<br />
©RFA FENWICK IRIBARREN ARCHITECTS<br />
Leitfaden zu halten, in unserem Fall der Katar-<br />
Masterplan. In diesem ergänzen sich alle<br />
Planungen, die im Rahmen des FIFA World<br />
Cups gemacht wurden mit den bisherigen<br />
Projekten. Daher benötigen wir ein zentrales<br />
Organ, das "Qatar 2022 Supreme Committee",<br />
das all diese Pläne übergreifend organisiert<br />
und koordiniert sowie die Hauptansprechpartner<br />
an einen Tisch zu bringen.<br />
m.r.: "Die Kühlungstechnik und die modularen<br />
Stadien, die an anderem Ort wieder errichtet<br />
werden können, stellten Schlüsselelemente<br />
der <strong>katar</strong>ischen Bewerbung dar. Sind diese<br />
Pläne weiterhin Teil des Umsetzungskonzepts?"<br />
hassan al-thawadi: "Ja absolut. Die<br />
Kühlungstechnik und die modularen Stadien<br />
stellen weiterhin Schlüsselelemente in unserem<br />
Gastgeberkonzept dar. Wir arbeiten uns stetig<br />
voran, um die Entwicklung und Umsetzung<br />
dieser Ideen Realität werden zu lassen. Unsere<br />
innovativen Technologien und die Zielsetzung,<br />
dass unsere Bauwerke als Vermächtnis<br />
weitergegeben werden führte uns schließlich<br />
zu unserem Sieg bei der Ausschreibung."<br />
m.r.: "Auf der einen Seite braucht Katar<br />
Stadien mit außergewöhnlichem Design. Auf<br />
der anderen Seite jedoch dürfen die Kosten<br />
nicht aus dem Ruder laufen. Wie finden Sie<br />
hierbei den besten Kompromiss?"<br />
hassan al-thawadi: "Die Planungs- und<br />
Entstehungsphase wird früh viele Berater nach<br />
Katar bringen. Diese werden die verschiedensten<br />
Fachbereiche wie zum Beispiel Design, Finanzen,<br />
Planung u.s.w. abdecken. Die Einarbeitung<br />
dieser Aspekte wird garantieren, dass wir ein<br />
innovatives und außergewöhnliches Design,<br />
ohne Kompromisse präsentieren können.<br />
Zudem glaube ich, dass wir die perfekte Balance<br />
zwischen Investition, Innovation und Vermächtnis<br />
an kommende Generationen gefunden haben."<br />
m.r.: "Die Zeit geht schnell vorbei. Dennoch<br />
scheint es nicht so schwierig zu sein, die<br />
Stadien zu bauen, wenn man bedenkt, dass<br />
es noch zehn Jahre sind bis 2022. Dennoch<br />
sagen viele Leute, es sei bereits fünf vor 12,<br />
in Bezug auf die vielen Projekte die noch zu<br />
realisieren sind. Könnte die zeitliche Planung<br />
doch etwas dünn werden?"<br />
hassan al-thawadi: "Katar ist eine von zwei<br />
Nationen, die sich dafür entschieden hat, sich<br />
nur für 2022 und nicht für 2018 zu bewerben.<br />
Denn wir sind uns im klaren darüber, welcher<br />
Berg Arbeit vor uns liegt. Aus diesem Grund<br />
planen wir bereits seit dem ersten Tag des<br />
Bewerbungsprozesses äußerst sorgfältig. Als<br />
wir am 2. Dezember 2010 den Zuschlag<br />
erhalten haben, fing die Arbeit erst richtig<br />
an. Doch das Land steht geschlossen hinter<br />
uns und die Regierung hat uns volle Rückendeckung<br />
aus allen Ministerien versprochen, so das wir<br />
selbstbewust auf einen fantastischen FIFA<br />
World Cup 2022 hinarbeiten."<br />
qatar 2022<br />
QATAR 2022<br />
m.r.: "Katar wird bereits im Jahr 2015 den<br />
Handball World Championship ausrichten.<br />
Sehen Sie es als Vor- oder Nachteil, eine solche<br />
Veranstaltung in der Hochphase der Bauaktivitäten<br />
auszurichten?"<br />
hassan al-thawadi: "Einen solchen Event<br />
zu präsentieren, kann nur positiv sein. Wenn<br />
man sich Katars Geschichte ansieht, wird man<br />
erkennen, dass wir nicht zum ersten Mal Gastgeber<br />
einer solchen Veranstaltung sind. Zu diesen<br />
gehörten in der Vergangenheit die Asian Games<br />
im Dezember 2011, der AFC Asian Cup im<br />
Januar 2011, die Asian Games 2006 und andere<br />
jährlich wiederkehrende Sportveranstaltungen.<br />
Zudem bietet uns jedes weitere Ereignis die<br />
Möglichkeit, unser Land zu präsentieren und<br />
unsere Fähigkeiten auszubauen."<br />
Michael Rennschmied ist CEO der in Doha<br />
ansaessigen Kommunikationsagentur MJR<br />
Communication Group W.L.L. Das<br />
Unternehmen publiziert die Fachmagazine<br />
Coliseum und Men&Architecture, organisiert<br />
den Coliseum SUMMIT mit Schwerpunkt<br />
Stadion-Business und konzipiert PR-<br />
Kampagnen für vor allem deutschsprachige<br />
Unternehmen, die in Middle East Fuß<br />
fassen möchten. Informationen unter<br />
www.coliseumsummit.com<br />
MAJLIS SPEZIAL 17
INTERVIEW<br />
"made in germany" steht in<br />
<strong>katar</strong> hoch im kurs<br />
welChe dienstleistungen Bietet ihr<br />
unternehmen an?<br />
Besonders technische Produkte und Dienstleistungen<br />
sind oft erklärungsbedürftig und<br />
nicht auf den ersten Blick verständlich. Wir<br />
sind darauf spezialisiert, komplexe Sachverhalte<br />
zielgruppengerecht aufzubereiten und<br />
trotzdem präzise darzustellen . Seit 10 Jahren<br />
entwickeln wir maßgeschneiderte Lösungen<br />
für unsere Kunden.<br />
Als Agentur für Unternehmenskommunikation<br />
umfasst unser Leistungsspektrum schwerpunktmäßig<br />
die drei Bereiche "Bewegtbildkommunikation",<br />
"Public Relations " und<br />
"Erlebniswelten". Mit unseren 3 Standorten<br />
in Deutschland und unserem Büro in Doha<br />
bieten wir nationalen wie internationalen<br />
Kunden Full-Service in unseren Leistungsbereichen<br />
an.<br />
können sie uns Bitte erläutern, wie<br />
atkon das Bid-Committee fÜr die<br />
vergaBe der fifa fußBall-weltmeistersChaft<br />
naCh Qatar unterstÜtzt<br />
hat?<br />
18 MAJLIS SPEZIAL<br />
wie sich unternehmen auf dem <strong>katar</strong>ischen markt kommunikativ darstellen sollte große Beachtung geschenkt<br />
werden. zu technisch hochqualitativen Produkten gehört die entsprechende Präsentation. markus<br />
Cramer, vorstand marketing, atkon ag, greift dieses thematik anhand seiner tätigkeit für das Bid-Committee<br />
für die vergabe der fifa fußball-weltmeisterschaft nach <strong>katar</strong> auf.<br />
Markus Cramer, Vorstand Marketing, Atkon AG<br />
Wir waren als Lead-Agentur mit der Konzeption<br />
und Realisation des Abschlussevents beim<br />
Katar-Besuch der FIFA-Delegation beauftragt.<br />
Dazu gehörte die Aufbereitung des rund 750<br />
Seiten starken Bewerbungsbuches in eine<br />
multimediale Executive Summary. Dafür haben<br />
wir drei Pavillons mit insgesamt ca. 1000 m²<br />
Grundfläche errichtet, in denen wir unter<br />
anderem in einer multimedialen Live-Inszenierung<br />
auf 200 m² Rundum-Präsentationsfläche<br />
den FIFA-Delegierten das Hosting-<br />
Konzept Katars präsentiert haben. Zum Einsatz<br />
kamen dabei u.a. 32 Hochleistungsprojektoren,<br />
mehrere interaktive und radargesteuerte<br />
Touchscreens . Das Ziel einen emotionalen<br />
und beeindruckenden Höhepunkt<br />
der Inspektionsreise der FIFA zu setzen, ist<br />
voll erreicht worden. Unser Kunde und die<br />
FIFA Deligierten waren begeistert und beeindruckt.<br />
welChe erfahrungen haBen sie mit<br />
lokalen Partnern während dieser<br />
tätigkeit gemaCht?<br />
Es gibt vor Ort hervorragende Dienstleister<br />
und Partner. Wie bei anderen internationalen<br />
Projekten ebenfalls, ist es aber wichtig, die<br />
richtigen Partner auszuwählen und ein gutes<br />
Briefing zu leisten. Dabei sollte man vor allen<br />
Dingen auf die Erfahrungen und Empfehlungen<br />
von Expats die schon länger in der Region<br />
sind zurückgreifen. Auch sollten die<br />
rechtlichen Vereinbarungen mit den lokalen<br />
Partnern genau auf das Katarische Recht geprüft<br />
werden damit es später nicht zu Missverständnissen<br />
kommt.<br />
werden sie auCh weiterhin fÜr die<br />
fifa fußBall-weltmeistersChaft in<br />
<strong>katar</strong> tätig sein?<br />
Zurzeit sind wir in verschiedenen Gesprächen<br />
zu diesem Thema. Natürlich würden wir uns<br />
sehr freuen, dieses erfolgreiche Projekt weiterhin<br />
unterstützen zu dürfen.<br />
welChe ChanCen haBen deutsChe<br />
unternehmen in <strong>katar</strong>? was trägt<br />
zum erfolg eines deutsChen unternehmens<br />
in <strong>katar</strong> Bei?<br />
"Made in Germany" steht in Katar hoch im<br />
Kurs. Besonders wichtig ist es aber, niemals<br />
mehr zu versprechen, als man letztendlich<br />
auch realisieren kann. Zudem ist es von Vorteil,<br />
wenn man ein flexibles Team hat, das<br />
sich gut an neue Rahmenbedingungen anpassen<br />
kann - egal ob klimatischer, kultureller<br />
oder logistischer Art. Auch die Auswahl<br />
der richtigen Berater vor Ort (Steuerberater,<br />
Rechtsanwalt usw.) ist ein wichtiges Erfolgskriterium.<br />
Gerade das qatarische Vergaberecht<br />
bei öffentlichen Aufträgen ist doch sehr kompliziert<br />
so das ohne einen qualifizierten<br />
Rechtspartner der einen unterstützt, die Bewerbung<br />
schnell scheitern kann. Ein besonderes<br />
Augenmerk gilt dem Thema Sponsor<br />
Partner. Hier kann man schnell Geld verlieren<br />
wenn man dies nicht sorgfältig genug recherchiert.<br />
worauf sollte man als deutsCher in<br />
<strong>katar</strong> in der kommunikation Besonders<br />
aChten?<br />
Man muss sich bewusst sein, dass durch die<br />
vergleichsweise geringe Größe des Landes,<br />
bei gleichzeitig guter Vernetzung, sowohl ein<br />
Erfolg, als auch ein Misserfolg schnell die<br />
wahrgenommene Reputation prägt. Dies wird<br />
doch sehr häufig noch von internationalen<br />
Unternehmen unterschätzt.<br />
auf welChe zukunftsProJekte<br />
freuen sie siCh Besonders?<br />
Katar ist ein sehr dynamisches Land mit fortschrittlichen<br />
Strukturen und vielen laufenden<br />
und visionären Projekten. Wir als Atkon AG<br />
freuen uns, wenn wir hier in dem ein oder<br />
anderen spannenden Projekt mitarbeiten<br />
dürfen. ■
SPORT<br />
schneller, höher, weiter - eine<br />
nation wandelt sich zum mekka<br />
des sports<br />
VON GERALD FRITZ<br />
E s war ein besonderer Wintertag im Dezember letzten Jahres<br />
in Zürich. Der große Fußballweltverband unter Führung<br />
seines allmächtigen Präsidenten Joseph Blatter sorgte für<br />
eine große Überraschung unter der gespannt wartenden<br />
Fußballwelt. Der versiegelte Umschlag brachte es zu Tage. Nicht mehr<br />
als fünf Buchstaben, dafür mit ungeheurer Durchschlagskraft:<br />
Q a t a r! Am nächsten Tag schrieb Deutschlands größte Tageszeitung<br />
als Schlagzeile: Fußball-WM 2022 in Katar – was ist das eigentlich<br />
für ein Land?<br />
Szenenwechsel. Aspire Academy for Sports Excellence im Juni<br />
2011. Es ist der vierte Jahrgang mit 41 Nachwuchsathleten aus den<br />
unterschiedlichsten Disziplinen, die die nationale Kaderschmiede des<br />
Sports verlassen werden. Das Motto lautet "Aspire today, inspire<br />
tomorrow". Junge Kataris werden im Aspire zu Hochleistungsportlern<br />
ausgebildet mit dem Ziel, eines Tages ihr Heimatland auf den großen<br />
Sportbühnen der Welt bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften<br />
zu vertreten. Es ist eine Mischung aus Training nach neuesten<br />
sportwissenschaftlichen Methodiken in einer der bestausgestattesten<br />
Sporteinrichtungen der Welt und einer umfassenden schulischen<br />
Ausbildung nach internationalen Standards. Die ersten Erfolge haben<br />
sich bereits eingestellt. Hochspringer Motaz Essa Barsham gewann<br />
bei den IAAF Junioren Leichtathletik WM im Jahr 2010 in Kanada die<br />
Goldmedaille. Die Aspire Academy wurde übrigens unter maßgeblicher<br />
Mitwirkung von deutschen Experten konzipiert und aufgebaut.<br />
Auch in Hinblick auf die FIFA WM 2022 soll es ebenso vielversprechend<br />
weitergehen. So rekrutieren sich die Fußball-Nachwuchsmannschaften<br />
der Aspire Academy neben lokalen Spielern aus den<br />
talentiertesten Jugendkickern Asiens und Afrikas. Dafür wurde ein<br />
umfassendes Scoutingsystem aufgebaut, das frühzeitig die besten<br />
Jugendspieler herausfiltern soll. Für die ausgewählten Spieler erfüllt<br />
sich ein Traum. Sie werden nach Katar geholt und erhalten eine<br />
einmalige Sportausbildung in der Aspire Academy. Die besten von<br />
ihnen dürfen für Katar auflaufen. Außerdem wird ihnen regelmäßig<br />
ermöglicht, sich mit den besten Jugendteams Europas zu messen.<br />
Auch der DFB war bereits mehrfach mit seinen Jugendauswahlmannschaften<br />
zu Gast in Katar. In Hinblick auf die WM 2022 schmieden<br />
die Fußballverantwortlichen in Katar bereits heute große Pläne. Katar<br />
soll sich bei der Heim-WM von seiner besten Seite präsentieren und<br />
die Gruppenphase überstehen. Dabei spielt das Aspire-Fußballprojekt<br />
eine bedeutende Rolle.<br />
Die Frage nach dem „Warum” ist berechtigt. Katar ist ziemlich<br />
klein, nur halb so groß wie Hessen und mit gut 1,7 Mio. Einwohnern<br />
so groß wie Hamburg. Unerträgliche Temperaturen in den Sommermonaten<br />
bei über 40 Grad lassen Sport zur Tortur werden.<br />
Erst kürzlich veröffentlichte das <strong>katar</strong>ische Olympische Komitee<br />
(QOC) die Strategie für den Sektor Sport, ein Bestandteil der nationalen<br />
Entwicklungsstrategie 2011 bis 2016. Die drei tragenden Säulen,<br />
die dort beschrieben werden, sind das Steigern der sportlichen<br />
und physischen Betätigung in der lokalen Bevölkerung, das Planen<br />
und Bauen allgemeiner und spezieller Sporteinrichtungen sowie das<br />
Sichten und Betreuen von Sporttalenten mit dem Ziel, diese zu sportlichen<br />
Höchstleistungen zu führen.<br />
Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Emir von Katar und seine<br />
Familie große Sportfanatiker sind. Seit seinem Amtsantritt 1995 wurde<br />
dank der immensen Einnahmen aus dem Erdgasgeschäft in hoch<br />
moderne Sportstätten investiert und prestigeträchtige Sportveranstaltungen<br />
nach Katar geholt. Das Sportjahr 2011 klang mit den 12.<br />
Pan Arab Games im Dezember aus. Rund 6000 Sportler und Betreuer<br />
aus 21 arabischen Ländern kämpften in Doha um die Medaillen.<br />
Nach den erfolgreichen Asian Games 2006 können die Pan Arabischen<br />
Spiele als weiterer Schritt in Richtung des <strong>katar</strong>ischen Traums betrachtet<br />
werden: Ende August 2011 hatte sich Katar in letzter Minute<br />
für die Ausrichtung der 16. Olympischen Sommer Spiele 2020<br />
beworben.<br />
Das Träume wahr werden können, hat der Wintertag in Zürich<br />
gezeigt. Die lokalen Gegebenheiten im Wüstenstaat Katar mit extremen<br />
klimatischen Bedingungen in den Sommermonaten machen<br />
die Fußball WM 2022 oder die Olympischen Spiele 2020 in spe zu<br />
einer bespielslosen technischen Herausforderung des Sportstättenbaus,<br />
ein Feld wo deutsche Ingenieursleistung und Know-How besonders<br />
gefragt sein werden. ■<br />
Gerald Fritz, Audience & Marketing Manager,<br />
Qatar Stars League Management, beim Besuch des FC Bayern München<br />
Wintertrainingslagers 2011 mit der Deutschen Schule Doha.<br />
MAJLIS SPEZIAL 19
Qatar QATAR GERMANY Germany PARTNERSHIP PartnershiP<br />
Qatar germany Partnership - initiative zur<br />
förderung der strategischen Partnerschaft<br />
zwischen deutschland und <strong>katar</strong><br />
VON ANNA KRISTIN KRÖNERT<br />
im rahmen der delegationsreise von herrn dr. Philipp rösler, Bundesminister für technologie und wirtschaft und vizekanzler,<br />
nach <strong>katar</strong>, wurde die Qatar germany Partnership (QgP) im Beisein der deutschen Botschaferin, frau anne ruth<br />
herkes, und des <strong>katar</strong>ischen Botschafters, seine exzellenz abdulrahman bin mohamed al-khulaifi, im dezember 2011<br />
feierlich lanciert. QgP ist ein im deutschen vereinsregister eingetragener verein, der in enger abstimmung mit unternehmen,<br />
wirtschaftsverbänden und Politik eine exklusive und nachhaltige Partnerschaft zwischen deutschland und <strong>katar</strong><br />
vorantreibt.<br />
M it atemberaubender Sicht über das abendlich<br />
funkelnde Doha wurde in einer Sky Villa im<br />
Kempinski Residence & Suites die Qatar Germany<br />
Partnership lanciert. Neben den Gründungsmitgliedern<br />
des Vereins, dem Vorstand und dem Beirat waren zahlreiche namhafte<br />
rund 130 Gäste, insbesondere auch von <strong>katar</strong>ischer Seite sowie<br />
Mitreisende der Delegation rund um Bundesminster Dr. Rösler anwesend,<br />
und legten den Grundstein für eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
zwischen Katar und Deutschland. Der Event wurde vom Delegiertenbüro<br />
der Deutschen Wirtschaft Katar (<strong>AHK</strong>) organisiert. Sowohl Bundesminister<br />
Dr. Rösler als auch Herr Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann, Präsident<br />
des Deutschen Industrie- und Handelskammertages zeigten sich in<br />
ihren Reden der Initiative gegenüber begeistert.<br />
Seine Exzellenz Scheich Nawaf Nasser Bin Khalid Al Thani,<br />
Geschäftsführer von Nasser Bin Khaled - u.a. dem Alleinimporteur<br />
von Mercedes nach Katar - und Mitglied des QGP Beirates, erwies<br />
der Vereinigung und Veranstaltung seine Ehre und hielt eine beeindruckende<br />
Rede. Er sprach davon, dass er vehement die <strong>katar</strong>ische Freundschaft<br />
mit Deutschland und Katars Fortkommen hin zu den höchst möglichen<br />
Standards vorantreiben wird.<br />
Mitglieder der Qatar Germany Partnership und Mitglieder des Beirates bei der feierlichen<br />
Überreichung der Mitgliedschaftsurkunden<br />
20 MAJLIS SPEZIAL<br />
Dr. Philipp Rösler, Bundeswirtschaftsminister für Wirtschaft und Technologie und Vizekanzler<br />
mit Anne Ruth Herkes, Deutsche Botschaferin in Doha und Seine Exzellenz Abdulrahman bin<br />
Mohamed Al-Khulaifi, Katarischer Botschafter in Berlin, umringt von weiteren Würdenträgern<br />
der QGP<br />
Dem Beirat der QGP, einem Beratungsgremium mit hochrangigen<br />
Persönlichkeiten aus Katar und Deutschland, stehen Frau Botschafterin<br />
Anne Ruth Herkes, sowie der <strong>katar</strong>ische Botschafter in Berlin, Seine<br />
Exzellenz Abdulrahman bin Mohamed Al-Khulaifi, als Vorsitzende<br />
voran. Die Anwesenheit von Herrn Botschafter Al-Khulaifi, der eigens<br />
aus Berlin für den Launch Event anreiste, erfreute die weiteren Gäste<br />
außerordentlich.<br />
Der Vorstandsvorsitzende der QGP, Martin à Porta, Geschäftsführer<br />
Siemens Qatar LLC sowie der stellv. Vorsitzende und Geschäftsführer<br />
der QGP, Dr. Peter Göpfrich, Delegierter der Deutschen Wirtschaft<br />
für die Untere Golfregion (<strong>AHK</strong>) erläuterten in ihren Gesprächen die<br />
Vereinsziele und Aufgaben: Ziel der QGP ist es insbesondere, Katar<br />
bei der Realisierung der Qatar National Vision 2030 und den Vorbereitungen<br />
zur FIFA Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar zu unterstützen und<br />
dabei einen großen Beitrag von deutschen Unternehmen und Institutionen<br />
zu realisieren.<br />
Die Gründungsmitglieder des Vereins sind namhafte Unternehmer<br />
und Vertreter von Firmen und Organisationen, die bereits seit längerem<br />
in Katar aktiv und verankert sind. Für weitergehende Informationen<br />
wenden Sie sich bitte an Qatar Germany Partnership, P.O. Box 24481,<br />
Doha, Qatar, rufen Sie uns an unter Tel. +974 / 4431 1152 oder<br />
kontaktieren Sie uns per E-Mail unter qgp@ahkqatar.com. ■
seit wann ist siemens in <strong>katar</strong> tätig<br />
und welChe tätigkeitssChwerPunkte<br />
verfolgt siemens im <strong>katar</strong>isChen<br />
markt?<br />
Siemens ist seit vielen Jahrzehnten in Katar<br />
tätig, eine lokale Firma haben wir hier 2005<br />
gegründet. Alle drei Siemens Sektoren, Industrie,<br />
Energie und Medizintechnik, sind in<br />
Katar gut am Markt positioniert. Unsere Stärke<br />
liegt traditionell im Energiebereich, von<br />
der Stromerzeugung bis hin zur Stromverteilung<br />
haben wir die lokale Infrastruktur maßgebend<br />
unterstützt und beeinflusst. Hervorheben<br />
möchte ich unsere starke Präsenz im<br />
Bereich Hochspannungs-Schaltanlagen: Rund<br />
2/3 aller Anlagen in Katar sind von Siemens.<br />
Auch mit unserem Healthcare - Angebot nehmen<br />
wir eine starke Stellung ein und sind in<br />
allen wichtigen Spitälern als bevorzugter<br />
Anbieter positioniert. Dieses Jahr erst haben<br />
wir ein hochmodernes Bild gebendes Diagnosesystem<br />
an ein Krankenhaus verkauft. Das<br />
Interesse daran war groß, weil das System a)<br />
eine präzisere und schnellere Diagnose erlaubt<br />
und b) die Patienten geringere Belastungen<br />
auf sich nehmen muessen.<br />
Zudem bieten sich nun auch vermehrt Chancen<br />
für Gebäudetechnik, denn bei intelligenten<br />
Gebäuden kann der Energieverbrauch<br />
um bis zu 40 Prozent reduziert werden. Und<br />
selbstverständlich stehen in Katar komplexe<br />
Infrastrukturprojekte an, zum Beispiel der Bau<br />
von Stadien und der eines Bahnnetzes mit<br />
der dazugehörigen Infrastruktur.<br />
welChe erfahrungen haBen sie mit<br />
lokalen gesChäftsPartnern<br />
gemaCht?<br />
Es ist interessant, hier Geschäfte zu machen.<br />
Die Anforderungen der Kunden sind hoch,<br />
Verhandlungen laufen anders als in Europa,<br />
und es ist überaus wichtig, eine Vertrauensbasis<br />
zu schaffen. Ob ein Geschäft zum Abschluss<br />
kommt oder nicht, bleibt oft bis kurz<br />
vor der Vertragsunterzeichnung unklar. Stellt<br />
man sich darauf ein und hat man Freude im<br />
Umgang mit dieser fremden Kultur, sind die<br />
Erfahrungen sehr positiv.<br />
siemens hat in <strong>katar</strong> auCh eine<br />
niederlassung im Qatar sienCe and<br />
teChnology Park (QstP). was ist die<br />
aufgaBe des QstP? was sind die<br />
vorteile von firmen, siCh dort<br />
anzusiedeln?<br />
Wir werden dort Applikationstraining für<br />
Medizintechnik für Kunden aus dem Mittleren<br />
Osten und technische Schulungen für<br />
unsere Mitarbeiter anbieten. Das Angebot<br />
soll auch mit projektspezifischer Forschung<br />
ergänzt werden. Gerade das ist ein wichtiger<br />
Aspekt für die Kataris, die sich zum Ziel gesetzt<br />
haben, ihre Öl- und Gas-Gesellschaft in eine<br />
Wissensgesellschaft zu transformieren.<br />
welChe ChanCen haBen deutsChe<br />
unternehmen in <strong>katar</strong>? was trägt<br />
zum erfolg eines deutsChen<br />
unternehmens in <strong>katar</strong> Bei?<br />
Man arbeitet gerne mit deutschen Firmen auf<br />
Grund der Zuverlässigkeit und der Technolo-<br />
INTERVIEW<br />
martin à Porta - erfahrungsbericht<br />
des Ceo von siemens wll Qatar<br />
siemens zählt zu den weltweit größten und traditionsreichsten firmen der elektrotechnik und elektronik. in über 190<br />
ländern unterstützt das vor 160 Jahren gegründete unternehmen seine kunden mit innovativen techniken und umfassendem<br />
know-how. maJlis spezial sprach dazu mit martin à Porta, Ceo siemens wll Qatar.<br />
Martin à Porta, CEO Siemens WLL Qatar<br />
gie. Das ist unser Kapital, denn der Gedanke,<br />
dass wir in Sachen Marketing hinter anderen<br />
europäischen Ländern liegen, lässt sich nicht<br />
von der Hand weisen.<br />
Vertrauen ist ein wichtiger Baustein zum Erfolg.<br />
Vertrauen bedeutet nicht allein, dass<br />
wir auf menschlicher Ebene bestehen, sondern<br />
auch, dass Siemens führend ist hinisichtlich<br />
der Technologie. Gerade mit unserem grünen<br />
Portfolio stehen wir sehr gut da, es hilft unseren<br />
Kunden, ihre eigenen Ziele zu erreichen.<br />
Last but not least erwarten unsere Kunden<br />
überaus kompetente Projektleiter, die Projekte<br />
rasch, kostengünstig und flexibel umsetzen.<br />
Darüber hinaus arbeiten wir ständig an unserer<br />
Wettberwerbsfähigkeit auch in Hinsicht<br />
auf Kosten, vor allem wegen der asiatischen<br />
Konkurrenz.<br />
Wichtig ist auch, dass wir uns als "good corporate<br />
citizien" etablieren und Katar nicht<br />
nur wirtschaftlich mit unserer Expertise unterstützen,<br />
sondern auch bei dem Vorhaben,<br />
eine Wissensgesellschaft aufzubauen. Wir<br />
suchen deshalb vermehrt nach <strong>katar</strong>ischen<br />
Mitarbeitern und unterstützen zum Beispiel<br />
Schulen und Universitäten. Heute sind die<br />
Mitarbeiter lange Jahre bei der Firma tätig<br />
und stammen aus westlichen Ländern – in<br />
Zukunft wird das ausgewogener sein, Mitarbeiter<br />
aus mehreren Länder werden die Unternehmen<br />
vorwärtsbringen.<br />
auf welChe zukunftsProJekte<br />
freuen sie siCh Besonders?<br />
Die Umsetzung der Vision 2030, darin sind<br />
die Vorhaben für die Fussball WM 2022 enthalten,<br />
birgt ein immenses Potenzial an Projekten.<br />
Ich bin gespannt auf die Bahnprojekte.<br />
Grundsätzlich erwarten wir, dass sich ab<br />
Mitte 2012 wieder mehr große Projekte<br />
abzeichnen und Projekte, die bereits seit einiger<br />
Zeit geplant sind, Fahrt aufnehmen. ■<br />
MAJLIS SPEZIAL 21
Träume<br />
werden wahr<br />
22 MAJLIS SPEZIAL
THE PEARL<br />
THE PEARL<br />
the Pearl Qatar: eine der glamourösesten<br />
adressen des nahen osten<br />
VON DR. HELMUT LANDAHL<br />
Mit einer Fläche von über 400 Hektar neu gewonnenem<br />
Land ist The Pearl Qatar eines der größten<br />
Immobilienentwicklungsprojekte im Arabischen<br />
Golf. Sie liegt nur etwa 0,35 km vor der Küste<br />
der prestigeträchtigen West Bay in Doha und<br />
fügt der <strong>katar</strong>ischen Halbinsel ca. 32 km zusätzliche Küste hinzu. Die<br />
Insel liegt ausserdem nur 25 km vom neuen Doha International Airport<br />
entfernt. The Pearl Qatar wurde von der Projektentwicklungsgesellschaft<br />
United Development Company UDC entwickelt und verwirklicht und<br />
basiert auf einem innovativen Konzept, das die neusten energiesparenden<br />
Techniken für Geschäfts, Wohn- und Freizeitzwecke nutzt. The Pearl<br />
Qatar ist auch eines der einzigen Immobilienprojekte in der Region,<br />
bei der Auswärtige das Recht haben, Eigentum zu erwerben und eine<br />
99 jährige Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten.<br />
Das Design Konzept der Pearl Qatar wurde von mediterraner<br />
Architektur mit Einflüssen aus traditioneller arabischer Baukunst und<br />
<strong>katar</strong>ischer Historie inspiriert. Das Projekt ist in 10 Bezirke unterteilt:<br />
Porto Arabia, Viva Bahriya, Medina Centrale, Qanat Quartier, Abraj<br />
Quartier, Floresta Gardens, Giardino Villas, Costa Malaz, Perlita Gardens<br />
und Isola Dana.<br />
Bezogen auf den Einzelhandel bietet The Pearl Qatar über 100.000<br />
m² an Fläche in Porto Arabia, 60.000 m² in Medina Centrale und<br />
40.000 m² in Qanat Quartier. Jeder dieser Bezirke bietet eine einzigartige<br />
Lifestyle-Umgebung für die derzeit 3000 Einwohner zählende und<br />
stetig wachsende Bevölkerung.<br />
Porto Arabia zum Beispiel ist eine Mischung aus Riviera und<br />
arabischem Stil und bietet 31 Tower im mediteranen Stil mit zusammen<br />
4700 Wohn- und Geschäftseinheiten, 450 Villen und Appartments,<br />
100.000 Quadratmeter Mietfläche für Einzelhandel und Gewerbe<br />
sowie einem wunderschönen 2,5 Kilometer langen Boulevard, La<br />
Croisette Boulevard. Der Boulevard ist eine fußgängerfreundliche<br />
Promenade, gesäumt von ausgezeichneten Einkaufsmöglichkeiten<br />
und guten Restaurants, die einen atemberaubenden Blick auf den<br />
Yachthafen ermöglichen. Über 100 Geschäfte sind derzeit geöffnet,<br />
weitere 80 werden in den nächsten 6 Monaten folgen.<br />
Im Herzen von Porto Arabia liegt Marsa Arabia, das künftig ein<br />
Four Seasons Hotel beherbergen wird. Die Ansiedlung weiterer 6<br />
Fünf Sterne Hotels auf der Insel ist geplant; dazu gehören Kempinski<br />
und Nikki Beach, die über 2000 Zimmer schaffen werden.<br />
The Pearl Qatar bietet umweltfreundliche Dienstleistungen auf<br />
höchstem internationalen Standard, darunter ein unterirdisches,<br />
vollautomatisches Hochleistungsabfallsammel-System. Qatar gilt als<br />
eines der ersten Länder, die ein solches System in einer Stadt oder<br />
auf einer Insel dieser Größe bieten.<br />
Auf der Insel werden neueste innovative umweltfreundliche<br />
Technologien eingeführt. The Pearl Qatar hat zum Beispiel eine eigene,<br />
moderne Meerwasserentsalzunganlage. Die Anlage hat eine Kapazität<br />
von 35 Millionen Litern pro Tag und kann damit den gesamten<br />
Wasserbedarf für Trinkwasser, Kühlung und Pflanzenbewässerung<br />
der Insel abdecken. Die Wasserreservetanks verfügen über Frischwasser<br />
für bis zu einer Woche. Eine Reihe anderer moderner Serviceeinrichtungen<br />
machen diese Insel einzigartig, so zum Beispiel innovative<br />
Klimatisierungseinrichtungen mit Kühlwasser, produziert in der<br />
weltgrößten Anlage dieser Art, oder eines der modernsten<br />
Kommunikationsnetze der Region. Die Kommunikationsinfrastruktur<br />
der neuesten Generation bietet die perfekte Plattform für internationale<br />
Telekommunikationsfirmen. Darüber hinaus ist die Pearl-Qatar<br />
Lifestyle-Card die erste kontaktlose Mehrzweckkarte Qatars. Die Karte<br />
gibt Zugang zu einer Reihe finanzieller und nichtfinanzieller Anwendungen<br />
und bietet dem Einwohner auch den Komfort, Zahlungen im Ausland<br />
ausführen zu können.<br />
Die drei herrlichen Yachthäfen, mit einer Kapazität von bis zu<br />
1000 Yachten, werden von der UDC Tochter Ronautica betrieben.<br />
Die Porto Arabia Marina ist die Größte mit ihren vollfunktionsfähigen<br />
785 Liegeplätzen. Die anderen Marinas liegen im Costa Malaz und<br />
Viva Bahriya Viertel. Seit neustem sind auch die Fähren und Wassertaxis<br />
in Betrieb, um Besucher von einem Teil der Insel zum anderen zu<br />
bringen.<br />
Die Bauarbeiten in den Bezirken Medina Central und Qanat Qartier<br />
mit ihren 1500 Wohneinheiten stehen kurz vor dem Abschluß. Mit<br />
seinen atemberaubenden Kanälen und Brücken fügt das Qanat Qartier<br />
dem Projekt einen venezianischen Flair hinzu. Andere Projekte, die<br />
derzeit im Gange sind, wie Supermärkte, ein medizinisches Zentrum,<br />
ein Kino und eine Schule werden die bestehende Dienstleistungspalette<br />
ergänzen, und die Insel zu einer eigenen Stadt machen.<br />
Die Bauarbeiten für rund 65 Tower und 700 Villen mit denen<br />
insgesamt 18.000 Wohneinheiten unterschiedlichster Art für 40.000<br />
Einwohner geschaffen werden, sollen voraussichtlich Ende 2015<br />
abgeschlossen sein. ■<br />
Dr. Helmut Landahl<br />
General Manager , Engineering & Construction<br />
United Development Company (UDC)<br />
MAJLIS SPEZIAL 23
MSHEIREB<br />
msheireb - "rooted in the Past<br />
while looking in the future"<br />
VON ANNA KRISTIN KRÖNERT<br />
M sheireb - Dieses 31 Hektar umfangreiche Stadtentwicklungsprojekt<br />
wird den alten Stadkern<br />
Dohas wiederaufleben lassen. Ziel ist, einen<br />
Einklang zu finden zwischen der Bewahrung des<br />
historischen Erbes gepaar mit moderner Architektur und Technologie<br />
sowie einem Fokus auf Nachhaltigkeit und umweltbewusster Bauweise.<br />
Schirmherrin ist Sheikha Mozah bint Nasser Al Missned, Ehefrau<br />
des Emirs von Katar. Der Projektname "Msheireb" ist Arabisch<br />
und bedeutet übersetzt "Ein Platz zum Wasser trinken". Es werden<br />
für das Projekt QR 20Mrd. veranschlagt.<br />
Das Gelände liegt im Herzen Dohas, an der einen Seite angrenzend<br />
an den Amiri Diwan – Regierungsgebäude und Palast des Emirs und<br />
an der anderen Seite angrenzend an den rekonstruierten Souq Waqif.<br />
Im Souq Waqif wurde bereits erfolgreich ein Konzept mit gemischter<br />
Nutzung für Handel und Gastronomie, basierend auf einem traditionellen<br />
<strong>katar</strong>ischen Souq und dem histrorischen Al Koot Fort in Verbindung<br />
mit neuester Technolgie umgesetzt.<br />
Die wiederbelebte Altstadt soll zu einem Großteil auch Raum für<br />
das gesellschaftliche Leben mit Möglichkeiten der Zusammenkunft<br />
und des Gedankenaustausches bieten – ganz so wie es der <strong>katar</strong>ischen<br />
Kultur entspricht. Das Viertel wird mehr als 100 Gebäude mit einer<br />
Mischung aus Geschäfts- und Wohnflächen sowie Stätten der kulturellen<br />
Begegnung umfassen. Die Gebäude werden 3-30 Stockwerke hoch<br />
sein.<br />
Aktuell wird Phase 1 des Projektes, benannt als "Diwan Amiri<br />
Quarter", umgesetzt. Es umfasst drei Regierungsgebäude, historische<br />
Stätten, ein Museum, ein Begegnungszentrum, das Nationalarchiv<br />
24 MAJLIS SPEZIAL<br />
und eine bekannte Gebetsstätte. Gesamt beinhaltet der Projektablauf<br />
5 Phasen. Im Zuge dessen werden ein 5 Sterne Hotel, drei weitere<br />
Hotels, hochwertige Bürogebäude, Wohneinheiten unterschiedlichster<br />
Art und diverse Geschäfte und Restaurants erstellt werden. Kunst<br />
und Kultur werden mit einem Kulturzentrum, Schule, Kindertagesstätte<br />
und Mosche bedacht werden. Der Zeitplan sieht vor, dass die ersten<br />
Bereiche 2012 fertig gestellt werden, das gesamte Viertel soll bis<br />
2016 erschlossen sein.<br />
Das Msheireb Projekt trägt den Slogan "rooted in the past while<br />
looking in the future". Dies unterstreicht eindrücklich die eingangs<br />
erwähnte Absicht, die Tradition mit der Moderne zu verbinden.<br />
Demnach wird eine einheitliche der <strong>katar</strong>ischen Historie entsprechende<br />
architektonische Sprache für das gesamte Viertel gewählt werden.<br />
Ebenso wichtig ist der Projektleitung eine umweltbewusste und<br />
nachhaltige Bauweise. Alle Gebäude werden in der Rating-Skala des<br />
international angesehenden LEED (Leadership in Energy and Environmental<br />
Design) des US Green Building Council mindestens der Klassifizierung<br />
Gold entsprechen. Einige ausgewählte Gebäude werden sogar dem<br />
Platinum-Standard genügen. Das gesamte Projekt ist auf Nachhaltigkeit<br />
angelegt, d.h. es soll wenig Ressourcen verbrauchen, wenig Abfallstoffe<br />
produzieren, geringe Betreibungskosten verursachen und die CO2-<br />
Bilanz minimieren.<br />
Die alles dominierende Strategie von Msheireb ist, das Schema<br />
der Immobilienentwicklung der letzen Jahre in Katar umzudrehen und<br />
sich von dem hohen Energieverbrauch, Ausdehnung der Städte und<br />
dominierendem Transport durch Individualverkehr abzuwenden. Die<br />
Projekt- und Bauleitung obliegt TIME Qatar, ein Joint Venture zwischen<br />
Turner International Middle East und Msheireb Properties. Msheireb<br />
Properties ist eine Tochtergesellschaft von Qatar Foundation. ■
LUSAIL<br />
lusail City - die zukunft beginnt<br />
VON ENG. ESSA MOHAMMED ALI KALDARI<br />
V ielreisende nach Katar werden<br />
bestätigen, dass sich das Land<br />
im permanenten Wandel befindet.<br />
Bei jedem ihrer Besuche<br />
werden sie von einer Reihe von Veränderungen<br />
und Entwicklungen berichten können.<br />
Diese vielversprechenden Bemerkungen<br />
beziehen sich zumeist auf das rasante Wachstum<br />
im Immobiliensektor und bei Infrastrukturprojekten,<br />
die sich verteilt auf der ganzen Halbinsel<br />
wiederfinden. Es überrascht nicht, dass dieser<br />
Sektor nach der Öl- und Gasindustrie das zweite<br />
Zugpferd der <strong>katar</strong>ischen Wirtschaft ist.<br />
Für ein weiteres Urbanisationsprojekt von<br />
bisher nicht gekanntem Ausmaß im arabischen<br />
Raum hat das kleine Emirat bereits alle Weichen<br />
gestellt – Lusail City. Von der Lusail Real Estate<br />
26 MAJLIS SPEZIAL<br />
Development Company, einer Tochter der<br />
Qatari Diar Real Estate Investment Company,<br />
konzipiert, entwickelte sich Lusail City zum<br />
Vorzeige-Mega-Projekt in Katar. Die Stadt vom<br />
Reißbrett wird wenige Kilometer nördlich von<br />
der Katars Hauptstadt Doha an der Küste<br />
entstehen und ist das derzeit größte Einzelprojekt<br />
im Land.<br />
Für die Planung und Organisation wurde<br />
bereits 2008 die Lusail Real Estate Development<br />
Company (LREDC) ins Leben gerufen. Das<br />
Unternehmen widmet sich der Entwicklung,<br />
Ausführung, Konstruktion und dem laufenden<br />
Betrieb des Flaggschiff-Projekts. Ebenfalls ist<br />
die LREDC verantwortlich für die Betreuung<br />
der Investoren und Entwicklungspartner. Die<br />
Beziehungen der einzelnen Akteure hat eine<br />
hohe Priorität bei der Verwirklichung des Vorhabens.<br />
Dass es sich um ein wirkliches Mega-Projekt<br />
handelt, zeigen die veröffentlichten Daten<br />
und Fakten. Insgesamt werden 38 Quadratkilometer<br />
Fläche an der Küste in eine fortschrittliche,<br />
zukunftsweisende Stadt transformiert. Die<br />
unter Stadtplanern als Waterfront-Development<br />
bekannte Transformation wird den Bewohnern<br />
der neuen Stadt einen unvergleichbaren Blick<br />
auf kristallklares Wasser bieten. In ihrer Vision<br />
trägt Lusail City zur Sicherung des Erbes von<br />
Katars Bezug zum Meer sowie von arabischen<br />
Traditionen bei. Gleichzeitig bietet die Stadt<br />
den Luxus von morgen.<br />
Der Masterplan von Lusail City sieht eine<br />
gemischte Entwicklung vor, zu der die Maximierung<br />
der Landnutzung im Fokus steht sowie eine<br />
spektakuläre Sicht auf das Meer. Lusail City<br />
wird in ihren 17 Stadtbezirken voraussichtlich<br />
190.000 Menschen Wohnfläche bieten und<br />
170.000 einen Arbeitsplatz geben. Neben den<br />
typischen Wohn- und Arbeitsanforderungen,
die eine moderne Stadt ohnehin erfüllen muss,<br />
verfügt Lusail City über alle notwendigen<br />
Einrichtungen des täglichen Lebens, wie Schulen,<br />
medizinische Einrichtungen, Sport-, Unterhaltungsund<br />
Einkaufszentren und versucht dabei,<br />
modernsten Umweltstandards gerecht zu<br />
werden.<br />
Das Herz von Lusail City ist die mehr als<br />
28 Kilometer lange, neu entwickelte Küstenlinie,<br />
an der drei Marinas entstehen, die 1.300<br />
Yachten Platz bieten. Die gesamte neue<br />
Wasserfront ist in das Stadtkonzept intergiert<br />
und bietet umfangreiche Fußgängerzonen,<br />
Promenaden und Spazierwege sowie eine<br />
Vielzahl an Restaurants und Cafés, kleinen<br />
Boutiquen und traditionellen Souks.<br />
Katar stellt für die Realisierung von Lusail<br />
City höchste Ansprüche an eine außergewöhnliche<br />
Architektur und umweltfreundliche Gebäudetechnik.<br />
Um diesen Herausforderungen gerecht zu<br />
werden, hat das Land die renommiertesten<br />
Architekten und Planungsbüros engagiert.<br />
Dazu zählen die Schweizer Herzog & de Meuron,<br />
Foster & Partners aus London und das Pariser<br />
Unternehmen Architectual Studio sowie der<br />
ebenfalls in Paris arbeitende Designer und<br />
Architekt Michel Desvigne Paysagiste.<br />
Lusail City wird in jeder Hinsicht höchste<br />
Anforderungen an eine neu geschaffene Stadt<br />
erfüllen, was auch die Entwürfe zeigen. Auf<br />
jeder Ebene, von der Planung über den Bau<br />
bis hin zum Betrieb, wurde die Stadt so<br />
entwickelt, dass eine nachhaltige und<br />
umweltgerechte Zukunft für die kommenden<br />
Generationen entsteht. Die Bestrebungen des<br />
Landes zeigen ganz deutlich, dass der Fokus<br />
auf der Befriedigung der lokalen Bevölkerung<br />
durch die Schaffung eines hervorragenden<br />
städtischen Umfeldes liegt.<br />
Die gehobenen Lebensbedingungen sollen<br />
ganz bewusst durch "green-building"-Methoden<br />
generiert werden. Die Reduktion von Auswirkungen<br />
auf die Umwelt wird durch höchste Anforderungen<br />
der aktuellen Umweltauflagen erfüllt. Das<br />
große Engagement für grüne Gebäude bringt<br />
letztlich eine Vielzahl von ökologischen,<br />
wirtschaftlichen und sozialen Vorteilen für die<br />
Anwohner. Natürliche Ressourcen sollen bewusst<br />
geschont werden, gleichzeitig ergeben sich<br />
dadurch reduzierte Betriebs- und Wartungskosten.<br />
All das führt zu einer verbesserten Lebensqualität<br />
für die künftigen Bewohner von Lusail City.<br />
Katars ganzer Stolz spiegelt sich in Lusail<br />
City wider. Die Stadt wird die Erste ihrer Art im<br />
Land sein, in die das eigens entwickelte Konzept<br />
"Qatar Sustainability Assessment System" (QSAS)<br />
voll integriert sein wird. Lusail City wird mit der<br />
Implementierung des Konzeptes zur "Green<br />
City of the Future" das Interesse der gesamten<br />
Region auf sich ziehen. Die Kombination aus<br />
umweltbewusstem Leben und Arbeiten wird<br />
LUSAIL<br />
eine hohe Anziehungskraft ausstrahlen.<br />
Neben den ökologischen Vorzügen, die<br />
Lusail City kommenden Generationen bietet,<br />
wurde das Urbanisierungskonzept auf der<br />
Klimawandelkonferenz der Vereinten Nationen<br />
in Cancun, Mexiko, im Dezember 2010 als<br />
eine der Schlüssel-Initiativen initiiert.<br />
Als internationales Vorzeigemodell für die<br />
Entwicklung einer nachhaltigen Stadt am<br />
Wasser wird Lusail City in allen Bereichen<br />
höchstes Niveau erreichen. Bereits der Masterplan<br />
und das Design erfüllen höchste Standards,<br />
was ebenfalls für die modernsten Ingenieurs-<br />
und "Green-Building"-Verfahren gilt. Lusail<br />
City wird ein regionales Beispiel für eine<br />
fortschrittliche und ganzheitliche Küstenstadt<br />
werden. Sie kombiniert Nachhaltigkeit mit<br />
Tradition und Weltklassestandards – Lusail City<br />
ist Katars Zukunft. ■<br />
Eng. Essa Mohammed Ali<br />
Kaldari<br />
CEO, Lusail.<br />
MAJLIS SPEZIAL 27
INTERVIEW<br />
<strong>katar</strong>: hohe mietpreise<br />
für wohnraum<br />
welChe dienstleistungen Bietet ihr unternehmen an?<br />
Zum einen bieten wir die Vermietung sowie den Verkauf von Wohnungen<br />
und Einfamilienhäusern an. Zum anderen betreiben wir ein<br />
Gewerbebüro mit den Schwerpunkten Bürovermietung, Immobilienbewertung<br />
und Investment. Den Bereich Investment werden wir in<br />
den kommenden zwölf Monaten ausbauen, da das Interesse internationaler<br />
Fonds und arabischer Privatinvestoren seit der Entscheidung<br />
für Katar als Austragungsland der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft<br />
2022 enorm gewachsen ist.<br />
seit wann ist engel & völkers in <strong>katar</strong> tätig? sind sie<br />
auCh in anderen ländern in gCC vertreten?<br />
Sowohl Engel & Völkers als auch ich sind seit Anfang 2008 in Katar<br />
aktiv. Trotz des schwierigen Marktes in den vergangenen Jahren<br />
konnten wir ein Team von inzwischen 20 Immobilienberatern aufbauen.<br />
Der Mittlere Osten ist ein sehr attraktiver Markt für unser<br />
Unternehmen, so dass Engel & Völkers auch mit Büros in Abu Dhabi,<br />
Oman, Bahrain und Dubai vertreten ist.<br />
wie BesChreiBen sie den immoBilienmarkt in <strong>katar</strong>?<br />
Der Markt bietet sowohl für Bauunternehmen als auch für Investoren<br />
Chancen. Die Bevölkerung hat sich seit 2005 verdoppelt. Allein dieser<br />
Anstieg bedeutet eine enorme Nachfrage nach Wohnraum. Aktuelle<br />
Mieten für ein Einfamilienhaus liegen über 3.000 Euro im<br />
Monat, 2-3-Zimmer-Wohnungen bei ca. 2.000 Euro. Schätzungen<br />
gehen von einem weiteren Bevölkerungswachstum von 10% pro Jahr<br />
aus. Diese Bevölkerung besteht aus 40% Arabern und über 50%<br />
Indern und Asiaten. Dementsprechend werden auch die Immobilien<br />
an den Erwartungen dieser Bürger ausgerichtet. Da Engel & Völkers<br />
als deutsches Unternehmen wahrgenommen wird, haben wir häufig<br />
deutsche Kunden mit höheren Erwartungen. Aus diesem Grund sind<br />
wir aktiv an der Entwicklung neuer Projekte in Katar beteiligt. In<br />
Kürze werden wir über Engel & Völkers Beteiligungen an einem neuen<br />
exklusiven Wohnprojekt anbieten können.<br />
welChe veränderungen zeiChnen siCh aB?<br />
Katar verändert sich ständig und hat ambitionierte Pläne, die bis<br />
2030 umgesetzt werden sollen. Das Land besitzt das höchste Pro-<br />
Kopf-Einkommen der Welt und der Staat investiert viel in das eigene<br />
Land. Dadurch entstehen Grossprojekte wie Lusail, eine Stadt für<br />
200.000 Einwohner, eine künstlich angelegte Insel mit Yachthafen,<br />
Einkaufszentrum, Hotels und Wohnprojekten für 40.000 Einwohner<br />
sowie Infrastrukturprojekte wie das Schienensystem, der Ausbau<br />
des Straßennetzes und ein Flughafen. Neben diesen Baumaßnahmen<br />
wurden 20 Milliarden Euro bereitgestellt, um im Jahr 2022 die erste<br />
28 MAJLIS SPEZIAL<br />
das maJlis spezial team sprach mit mirco maurer, leiter des immobilienbüros engel &<br />
völkers in <strong>katar</strong>. informieren sie sich über wohnungsmarkt in <strong>katar</strong>, welche Chancen sich für<br />
investoren bieten und mit welchen gegebenheiten sie als Privatperson konfrontiert werden.<br />
Mirco Maurer, Head of Real Estate, Engel & Völkers Katar<br />
CO2-neutrale Fußballweltmeisterschaft auszurichten. Insgesamt plant<br />
das Emirat für die WM 2022 Ausgaben von 120 Milliarden Euro.<br />
Sowohl bei Büro- als auch bei Wohnobjekten sehen wir nach wie vor<br />
Qualitätsmängel. Durch die neu entstandenen Immobilien und das<br />
somit geschaffene Angebot ist der Druck für Eigentümer allerdings<br />
größer geworden. Um Leerstände zu vermeiden, wird es immer wichtiger<br />
Objekte in guter Qualität zu bieten.<br />
Obwohl Energie günstig ist, will Katar die zukünftige Energieversorgung<br />
auf erneuerbare Quellen umstellen. Die Sonne scheint das<br />
gesamte Jahr, so dass es Pläne gibt, diese Energiequelle in der Zukunft<br />
mehr zu nutzen. Neben der vermehrt eingesetzten Dämmung wird<br />
bald auch Solartechnik verwendet, um Räumlichkeiten mit wenig<br />
Energieaufwand kühl zu halten.<br />
was sind die Besonderheiten, die man als deutsCher im<br />
umgang mit lokalen gesChäftsPartnern BerÜCksiChtigen<br />
sollte?<br />
Kataris sind sehr freundlich und haben stets großes Interesse an neuen<br />
Technologien und Geschäftsmöglichkeiten. Deutsche haben einen<br />
guten Ruf. Da man in Katar einen lokalen Partner zur Firmengründung<br />
benötigt und dieser mindestens 51% an der Firma hält, ist die Wahl<br />
des richtigen Partners essentiell. Engel & Völkers hat in Katar zwei<br />
lokale Partner gefunden, welche selbst zahlreiche Wohnungen-, Büros-<br />
und Hotelprojekte sowie eines der führenden lokalen Bauunternehmen<br />
besitzen. Diese Vorteile haben hauptsächlich zum Überleben<br />
im Markt beigetragen. Während zahlreiche andere internationale<br />
Immobilienmakler bereits wieder vom Markt verschwunden sind, sind<br />
wir heute die Nr.1 vor Ort. ■
läenderporträet<br />
LÄNDERPORTRÄT
INTERVIEW<br />
alexander Jonas:<br />
"all business is local"<br />
Alexander Jonas,<br />
Direktor HOCHTIEF Solutions Middle East Qatar W.L.L.<br />
seit wann ist hoChtief in <strong>katar</strong> tätig<br />
und welChe tätigkeitssChwerPunk-<br />
te verfolgt hoChtief im <strong>katar</strong>isChen<br />
markt?<br />
Wir sind 2006 nach Katar gekommenen, weil<br />
wir in der Kombination aus einer sehr umsichtigen<br />
Führung und den erheblichen finanziellen<br />
Ressourcen einen Markt mit langfristig<br />
hohem Potential gesehen haben.<br />
Unser Einstieg erfolgte über das Großprojekt<br />
BARWA Commercial Avenue, eine Einkaufsstraße<br />
in Doha. Es handelt sich um einen der größten<br />
Einzelaufträge von HOCHTIEF mit einem<br />
Auftragswert von über 1,3 Mrd Euro.<br />
Durch eine Bauaufgabe dieser Größe und Zeitdauer<br />
konnten wir neben dem eigentlichen<br />
Bauen auch weitere Tätigkeitsfelder von HOCH-<br />
TIEF in Katar etablieren, sei es Optimierung durch<br />
Preconstruction, HOCHTIEF ViCon oder Facility<br />
Management.<br />
HOCHTIEF hat sich im letzten Jahrzehnt vom<br />
Baukonzern zum Anbieter ganzheitlicher Lösungen<br />
gewandelt und alle diese Fähigkeiten<br />
unter der HOCHTIEF Solutions AG gebündelt.<br />
30 MAJLIS SPEZIAL<br />
herr alexander Jonas, direktor hoChtief solutions middle east Qatar w.l.l., läßt uns an seinen<br />
erfahrungen in <strong>katar</strong> teilhaben, auch vor dem hintergrund der aktienbeteilingung <strong>katar</strong>s an<br />
hoChtief. deutsche unternehmer in <strong>katar</strong> werden seiner meinung nach aufgrund der aner-<br />
kennung der deutschen tugenden geschätzt, müssen aber langfristig durch leistung punkten.<br />
welChe erfahrungen haBen sie mit<br />
lokalen gesChäftsPartnern gemaCht?<br />
wie sehen sie die aktienBeteiligung<br />
<strong>katar</strong>s an hoChief?<br />
Katarische Geschäftspartner sind in der Regel<br />
international erfahren und mit den Trends<br />
und Marken der Welt gut vertraut. Die Akzeptanz<br />
für deutsche Unternehmen ist hoch<br />
Aber: "All business is local." Wir bewegen<br />
uns in Katar in einem lokalen Markt, der sehr<br />
wettbewerbsintensiv ist. Wir haben zum Beispiel<br />
mit Lusail die HOCHTIEF Lusail Q.S.C.<br />
gegründet. Wir bilden Allianzen aus lokalen<br />
und internationalen Firmen. Den größten<br />
Kundennutzen sehen wir in der besten Kombination<br />
aus lokalem und fachlichem Know-<br />
How.<br />
Wir beschäftigen in Katar Mitarbeiter aus<br />
mehr als 40 Ländern. Daraus resultiert viel<br />
Verantwortung. Wir engagieren uns im Schulwesen,<br />
im Sport bei Know-How-Transfer und<br />
Weiterbildung.<br />
HOCHTIEF sieht Katar als hochwillkommenen,<br />
langfristigen Investor, der durch seine Beteiligung<br />
sein Vertrauen in HOCHTIEF und seine<br />
Verbundenheit mit Deutschland zum Ausdruck<br />
bringt. Wir haben dieses Jahr den Standort<br />
Doha als Zentrale unserer Aktivitäten in der<br />
Golf-Region gewählt.<br />
welChen eindruCk haBen sie allgemein<br />
von der stimmung in <strong>katar</strong>?<br />
Die Grundstimmung im Land ist optimistisch,<br />
selbstbewusst und spiegelt das Wachstum<br />
der Wirtschaft. Dagegen ist der Preisdruck<br />
enorm hoch. Wir warnen sehr davor, zu glauben,<br />
es wäre einfach, in Katar Fuß zu fassen.<br />
Der Zuschlag zur FIFA WM 2022 wird Katar<br />
umfassend verändern. Es geht nur an Rande<br />
um die Sportstätten, sondern vielmehr um<br />
die Entwicklung aller Bereiche öffentlicher<br />
Infrastruktur von Verkehr und Versorgung bis<br />
zur Kultur Aus meiner persönlichen Sicht wird<br />
dadurch das ganze Land zu einem großen<br />
Projekt. Das ist sehr spannend.<br />
welChe ChanCen haBen deutsChe<br />
unternehmen in <strong>katar</strong>? was trägt<br />
zum erfolg eines deutsChen unternehmens<br />
in <strong>katar</strong> Bei?<br />
Die als typisch deutsch geltenden Tugenden<br />
sind auch spezifische Erfolgsfaktoren: Verlässlichkeit,<br />
Präzision, hohe Leistungsbereitschaft,<br />
Liefertreue und exzellentes Fachwissen.<br />
Unternehmen müssen aber auf Dauer durch<br />
Leistung überzeugen. Entsprechen unsere<br />
Mitarbeiter und Produkte den Erwartungen?<br />
Verstehen wir unsere Kunden und die andere<br />
Kultur? Sind wir wettbewerbsfähig?<br />
Die Geschäftskultur am Golf ist beziehungsgeprägt.<br />
Eine hohe Präsenz, Geduld und<br />
Lösungsorientierung sind entscheidend.<br />
Es gilt in Katar wie überall: "Machen sie Ihre<br />
Kunden erfolgreich."<br />
auf welChe zukunftsProJekte<br />
freuen sie siCh Besonders?<br />
In den nächsten 10 Jahren wird Katar wesentliche<br />
Elemente der Zukunft des ganzen<br />
Landes realisieren und dabei in erheblichem<br />
Umfang in seine Infrastruktur investieren.<br />
Zusätzlich werden medizinische und kulturelle<br />
und sportive Einrichtungen gebaut und<br />
betrieben. Das sind gute Themen für HOCH-<br />
TIEF.<br />
Die Verbindung von lokalen Traditionen, finanziellen<br />
Ressourcen und internationalen<br />
Spitzenleistungen macht Katar zu einem Ort<br />
an dem Neues entsteht. Wir haben hier eine<br />
Chance, die Welt von Morgen zu bauen. ■
<strong>katar</strong>s energiewende<br />
solarenergie ist auf dem vormarsCh<br />
VON MELANIE LEHMANN<br />
S pricht man von Katar, so spricht man von einem flächenmäßig<br />
kleinen Staat mit unglaublichem Reichtum an<br />
Energieressourcen: Der Bestand der weltweit drittgrößten<br />
Gasreserven – das Emirat ist außerdem weltgrößter Gasexporteur<br />
- wird auf bis zu zweihundert Jahre geschätzt, der Bestand<br />
der Ölreserven auf mehrere Jahrzehnte. Und dennoch beginnt Katar<br />
bereits heute, sich Gedanken über seinen zukünftigen Energiemix zu<br />
machen. Die gesicherten Einnahmequellen erlauben es dem Staat,<br />
die Diversifizierung seiner Wirtschaft mit großen Schritten voranzutreiben.<br />
Ein Teil dieser ökonomischen Strategie ist der Ausbau des<br />
eigenen Energieportfolios. Zwar fließt nach wie vor ein großer Anteil<br />
des Fünfjahresbudgets in die Entwicklung und den Ausbau fossiler<br />
Rohstoffe, jedoch rücken nun mehr denn je auch umweltstrategische<br />
Aspekte in den Vordergrund.<br />
Die FIFA Fußballweltmeisterschaft, die 2022 zum ersten Mal in<br />
einem Land des Nahen Ostens ausgetragen wird, wirft hier bereits<br />
ihre Schatten voraus. Die gewonnene Wahl hat im Land eine enorme<br />
Aufbruchsstimmung erzeugt. In Einklang mit der "National Vision<br />
2030", die bereits enorme Projekte insbesondere im Bereich der Infrastrukturentwicklung<br />
aufgezeigt hat, hat der Gedanke, Erneuerbare<br />
Energien einzuführen, noch einmal eine katalytische Wirkung<br />
erfahren. Durch das gesetzte Austragungsdatum des öffentlichkeitswirksamen<br />
Sportgroßereignisses starten die Aktivitäten zum Thema<br />
Erneuerbare Energien bereits heute: Solar gekühlte Stadien und Trainingsstätten<br />
sollen landesweit entstehen. Die Planungen hierfür<br />
laufen an und es wird derzeit an entsprechenden solaren Technologiekonzepten<br />
gearbeitet.<br />
Die Fußballweltmeisterschaft ist jedoch nicht der alleinige Treiber.<br />
In den Vordergrund rückt immer mehr auch das Bestreben des Emirats,<br />
sich von der Abhängigkeit internationaler Lebensmittelimporte<br />
zu lösen. Hierfür arbeitet Katar an der Ausweitung seiner landwirtschaftlichen<br />
Nutzflächen. Jedoch sind Niederschläge zur Bewässerung<br />
der Nutzflächen in dieser Region äußerst selten. Hinzu kommt, dass<br />
auch der heimische Verbrauch an Trinkwasser infolge der wachsenden<br />
Bevölkerung stetig zunimmt. Aus diesen Gründen arbeitet der Staat<br />
an Plänen zur Kapazitätserweiterung von Meerwasserentsalzungsanlagen.<br />
Und auch hier findet man umweltstrategische Überlegungen<br />
wieder: Die notwendige Energie zur Meerwasserentsalzung soll auf<br />
Grundlage solarer Energiegewinnung erfolgen.<br />
Die geographischen Voraussetzungen für den Einsatz solarer<br />
Energieerzeugungssysteme gelten aufgrund der Lage des Emirats im<br />
Sonnengürtel der Erde als besonders günstig. Allerdings sind bislang<br />
noch keine standortspezifischen Daten verfügbar, welche Rückschlüsse<br />
auf die einzusetzenden Solartechnologien, konkrete Standorte<br />
EnErgiEwEndE<br />
ENERGIEWENDE<br />
und Größe der jeweiligen Kraftwerkskapazitäten zulassen. Derzeit<br />
sind im Emirat auch noch keine rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
und Förderprogramme bzw. Einspeisetarife vorhanden. Das Emirat<br />
hat die Notwendigkeit dieser Voraussetzungen erkannt und mit dem<br />
jüngst veröffentlichten Amiri Decree den Startpunkt für die Entwicklung<br />
eines Solarschemas geschaffen. Somit könnte das Emirat – neben<br />
Abu Dhabi – einer der Pioniere auf dem Gebiet der Erneuerbaren<br />
Energien in der Region werden. Für deutsche Unternehmen werden<br />
sich hier interessante Möglichkeiten auftun, denn in Katar genießt<br />
das Siegel "Made in Germany" einen hohen Stellenwert. Bereits<br />
heute setzt das Emirat auf deutsche Kompetenz, insbesondere in den<br />
Branchen Bau und Infrastruktur. Auch für den Bereich der Erneuerbaren<br />
Energien eröffnen sich für deutsche Unternehmen und deutsche<br />
Gemeinschaftsauftritte große Potentiale, wenn "schlüsselfertige Lösungen"<br />
aus deutscher Hand angeboten werden um Katar auf seinem<br />
Weg in eine grüne Zukunft zu unterstützen. ■<br />
© Solar Millennium / Paul Langrock<br />
Melanie Lehmann<br />
Projektentwicklung<br />
Solar Millennium AG<br />
MAJLIS SPEZIAL 31
QATAR RAILWAY PROJECT<br />
QATAR RAILWAY PROJECT<br />
nur die eisenbahn fehlt…<br />
VON JULIAN SOMMER<br />
K atar ist ein Land, das seit dem Zuschlag zur FIFA Fußball<br />
WM 2022 mehr denn je im Umbruch ist. Die Bestrebungen<br />
werden durch die Qatar National Vision 2030 der<br />
Weltöffentlichkeit ganz deutlich zu verstehen gegeben.<br />
In den kommenden zwei Jahrzenten wird es vornehmlich darum gehen,<br />
die Wirtschaft weiter voranzutreiben und zu diversifizieren sowie die<br />
Entwicklung der Gesellschaft in den Bereichen Bildung und Gesundheit<br />
zu fördern. Die Vision hebt jedoch gleichzeitig hervor, dass die<br />
Entwicklung mit langen Traditionen und Gepflogenheiten der Kultur<br />
im Einklang erfolgen muss.<br />
Was das Land im Stande ist zu leisten, hat es in der vergangenen<br />
Dekade bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die Hauptstadt<br />
Doha, das Herz Katars, hat mit dem Stadtteil West Bay eine würdige<br />
Skyline mit eindrucksvollen Wolkenkratzern vorzuweisen. Zahlreiche<br />
Großprojekte, wie die künstliche Insel The Pearl oder der in Kürze in<br />
Betrieb gehende New International Airport Doha sind nur zwei Beispiele.<br />
Mit Lusail City steht ein weiteres Urbanisationsprojekt bereits in den<br />
Startlöchern.<br />
der BauBoom steigt, die zeit drängt<br />
Seit einigen Jahren arbeiten Experten bereits an einem neuen<br />
Infrastrukturkonzept, welches das Fortkommen bei anderen Projekten<br />
auch unterstützen wird. Die staatliche Investmentgesellschaft Qatari<br />
Diar, unter dessen Schirm das Projekt entsteht, wird den Architekten,<br />
Stadtplanern und Beratungsunternehmen für die Umsetzung des<br />
gesamten Vorhabens etwa 100 Mrd. US-Dollar zur Verfügung stellen.<br />
Katar wird in den kommenden Jahren quasi seine gesamte Infrastruktur<br />
aus- oder neu bauen. Dazu zählt die Modernisierung des Straßensystems<br />
32 MAJLIS SPEZIAL<br />
eine künstliche insel, eine imposante skyline, ein internationaler flughafen,<br />
renommierte universitäten, kulturelle einrichtungen, hochmoderne sportstätten,<br />
prächtige einkaufszentren – die liste des bisher geschaffenen in <strong>katar</strong> ist<br />
lang und lässt fast keine wünsche mehr offen. aber nur fast, denn eine eigene<br />
eisenbahn fehlt bislang! allerdings ist für das kleine emirat am golf die<br />
eigene eisenbahn längst keine wunschvorstellung mehr. entwicklungs- und<br />
Baupläne sind bereits fertig und zeigen einmal mehr, wohin der weg führen<br />
wird. eisenbahnromantik, wie sie die transsibirische ei-senbahn ihren Passagieren<br />
bietet, ist in <strong>katar</strong> schon wegen der geographischen unterschiede zu<br />
russland indes nicht zu erwarten<br />
und der Energie- und Wasserversorgung. Ein grenzüberschreitendes<br />
Bahnnetz, Metrolinien und Stadtbahnen in und um Doha sollen<br />
hingegen vollkommen neu geschaffen werden.<br />
Die Planungen für das unter der Bezeichnung Qatar Railway Project<br />
ins Leben gerufene Infrastrukturprojekt sind mittlerweile weit<br />
fortgeschritten. Fest steht, die Umsetzung erfolgt in zwei Phasen,<br />
wobei Phase I bereits 2020, ein Jahr vor dem Confederations Cup,<br />
abgeschlossen sein soll. Das Gesamtprojekt sieht für Katar ein<br />
flächendeckendes Netz für den Güter- und Personenverkehr, ein Metronetz<br />
für den Agglomerationsraum Doha sowie eine Straßen- und<br />
U-Bahn für ausgewählte Stadtteile in Doha, Lusail City und West Bay,<br />
vor. Die Fertigstellung ist für 2026 ins Auge gefasst. Inzwischen steht<br />
das Milliardenprojekt kurz vor dem Ausschreibungsbeginn. Erste<br />
Verträge sollen nach Angaben von Geoff Brian Mee, stellv. Geschäftsführer<br />
Qatar Railways, im Juni 2012 unterzeichnet werden, der Baubeginn<br />
erfolgt in unmittelbarem Anschluss.<br />
35 milliarden us-dollar stehen fÜr das<br />
eisenBahnProJekt Bereit<br />
Ein Blick auf öffentliche Daten zeigt, welche Dimension das Projekt<br />
erreicht. Von den avisierten 100 Mrd. US-Dollar für das gesamte<br />
Infrastrukturprojekt werden 35 Mrd. US-Dollar für das Eisenbahnprojekt<br />
zur Verfügung gestellt. In der "Priority Phase I" geht es vorrangig<br />
darum, die städtischen Entwicklungsprojekte wie Lusail City und die<br />
vielen neuen Fußballstadien für die Weltmeisterschaft mit Metros,<br />
bzw. den Stadtbahnen zu verknüpfen. Vorgesehen sind insgesamt<br />
vier verschiedene Metrolinien – Red, Gold, Green & Blue – mit einer<br />
Gesamtlänge von mehr als 300 Kilometern, davon 100 Kilometer in<br />
Tunneln. 80 Bahnhöfe und Haltestellen sind geplant, vier der Bahnhöfe
QATAR RAILWAY PROJECT<br />
QATAR RAILWAY PROJECT<br />
fungieren zudem noch als Fernreisebahnhof. Mit dem Bau der Red<br />
Line soll als erstes begonnen werden, da sie die längste Strecke sein<br />
wird. Die Küstenlinie führt von Al Khor im Norden über Doha nach<br />
Mesaieed im Süden. Die Green Line wird eine Verbindung zwischen<br />
den südlichen Industriegebieten Dohas über das Stadtzentrum mit<br />
der im Nordosten gelegenen Education City schaffen, während die<br />
Gold Line eine West-Ost Achse vom Flughafen zur westlichen Industriezone<br />
darstellt. Die kürzeste Strecke, eine Schnellverbindung vom Flughafen<br />
in die West Bay, wird die Blue Line sein.<br />
Neben der Metro wird gleichzeitig mit dem Bau des Fernstreckennetzes<br />
begonnen. Vom Hafen Ras Laffan im Norden Katars, dort steht die<br />
weltgrößte Gas-to-Liquids-Produktionsanlage, wird eine 340 Kilometer<br />
lange Frachtlinie über Doha, angeschlossen an den New International<br />
Airport sowie den neuen Seehafen Doha Port, bis zur Industriestadt<br />
Mesaieed im Süden errichtet. Von Mesaieed weiterführend wird an<br />
der saudi-arabischen Grenze der Anschluss an das Schienennetz des<br />
Golf-Kooperationsrat (GCC) in Phase II erfolgen. Unterwegs zweigt<br />
die Bahnlinie außerdem zu den Öl- und Gasanlagen in Dukhan im<br />
Westen des Landes ab.<br />
Kleiner, aber keineswegs weniger anspruchsvoll und komplex,<br />
erscheint der Plan für das Light-Rail-Transit System in Lusail City, das<br />
ober- und unterirdisch verlaufen sollen. Die Integration der Stadtbahn<br />
ist wesentlicher Bestandteil bei der Umsetzung von Lusail City.<br />
eine neue BranChe entsteht<br />
Schon die erste Phase bis 2020 abzuschließen, um ausreichend<br />
Zeit für eine Testphase bis zur Weltmeisterschaft zu bekommen, zeigt,<br />
welch große Ambitionen Katar in dieses Projekt hegt. Ein Senior<br />
Ingenieur vom Bauunternehmen HOCHTIEF hat berechnet, dass Stahl<br />
für 150 Eiffeltürme benötigt wird, mehr als 80 Millionen Kubikmeter<br />
Erde ausgehoben werden, genug für 32 Cheops-Pyramiden. Geoff<br />
Brian Mee spricht davon, dass dutzende Milliardenaufträge für die<br />
Bauindustrie zu vergeben sind. Zudem ist er sich über den straffen<br />
Zeitrahmen bewusst, nennt ihn aber gleichzeitig "doable". Beiläufig<br />
wird die zweite Phase des Projekts erwähnt, in der der Ausbau des<br />
Netzes bis nach Bahrain und Saudi Arabien eher an eine Routinearbeit<br />
erinnert.<br />
Der Faktor Zeit wird für Katar die größte Herausforderung sein.<br />
Eine weitere nicht zu unterschätzende Belastungsprobe ist die Tatsache,<br />
dass das Land auch weiterhin funktionieren muss, während das Projekt<br />
umgesetzt wird. Die Begeisterung für das Projekt und der Wille eine<br />
Weltmeisterschaft der Superlative auszutragen, ist allerdings so groß,<br />
dass kein Aufwand zu groß erscheint, um die angestrebten Ziele und<br />
Visionen zu erreichen.<br />
■ gesamtvolumen: 35 mrd. us-Dollar<br />
■ Phase I: abschuss 2020<br />
■ Phase II: abschluss 2026<br />
■ 650 Kilometer fracht- und Passagierschienennetz<br />
■ 4 metrolinien in und um Doha<br />
■ straßen- & u-bahn in lusail city<br />
Julian Sommer<br />
Master-Student der Wirtschafts- und<br />
Humangeographie an der Universität zu<br />
Köln sowie Trainee im Delegiertenbüro der<br />
Deutschen Wirtschaft Katar (<strong>AHK</strong>)<br />
MAJLIS SPEZIAL 33
GESundhEit<br />
GESUNDHEIT<br />
nicht nur öl und gas - der<br />
aufblühende wirtschaftssektor<br />
gesundheit in <strong>katar</strong><br />
D ies war unabdinglich, da mit der Entdeckung der Ölund<br />
Gasreserven Arbeitskräfte aus aller Welt begannen,<br />
sich in Katar anzusiedeln, wodurch Infektionskrankheiten<br />
kontrolliert werden mussten. Durch die rasante<br />
Modernisierung des Landes und der parallelen Wandlung von einer<br />
traditionellen hin zu einer Fast-Food dominierten Ernährung, stiegen<br />
auch chronische Krankheiten wie Herz-Kreislaufkrankheiten, Diabetes<br />
und Übergewicht an. Derzeit sind über 71% der lokalen Bevölkerung<br />
übergewichtig, 17% leiden an Diabetes und 70% der Todesursachen<br />
in Katar sind auf chronische Erkrankungen zurückzuführen, welche<br />
ohne Interventionen weiter ansteigen werden. Katar hat diese Gefahr<br />
erkannt und steuert nun gegen.<br />
Derzeit befinden sich in Katar etwa vier staatliche und fünf private<br />
Krankenhäuser, sowie etwa 24 Primary Health Care Centers und<br />
unzählige private Kliniken welche für die häufigsten Erkrankungen<br />
wie Herzkreislauferkrankungen, Diabetes und Krebs die neuesten<br />
Technologien und Services bereit stellen. Auch das Gesundheitssystem<br />
unterzieht sich derzeit einem größeren Wandel als je zuvor in der<br />
<strong>katar</strong>ischen Geschichte: In der National Health Strategy 2011-2016,<br />
die von dem Supreme Council of Health erstellt wurde, werden sieben<br />
Ziele und 35 Projekte genannt. Diese beziehen sich auf eine Umstrukturierung<br />
des Gesundheitssystems um mehr Fokus auf präventive und Gemeindebasierte<br />
Versorgung zu richten, durch regelmäßige Screenings Krankheiten<br />
im Frühstadium zu erkennen, Personal besser zu schulen und vorhandene<br />
Ressourcen besser zu koordinieren, sowie eine besser strukturierte<br />
und starke nationale Gesundheitspolitik zu schaffen, um beste Qualität<br />
34 MAJLIS SPEZIAL<br />
VON CARINA LIPOLD<br />
Bevor das öl in <strong>katar</strong> entdeckt wurde und der hauptwirtschaftszweig des<br />
landes der Perlenhandel darstellte, wurden kleine operationen von frisören<br />
durchgeführt und krankheiten mit pflanzlichen heilmitteln bekämpft. mit der<br />
entdeckung des öls hat sich dies verändert: 1945 wurde das erste ein-doktor<br />
krankenhaus eröffnet und ab 1972 ein strukturiertes sozial- und gesundheitssystem<br />
aufgebaut.<br />
zu gewährleisten und um das Gesundheitssystem effektiver und<br />
leistbarer zu machen.<br />
Dies zeigt, dass langsam der Fokus von einem krankheitsorientierten<br />
System sich zu einem gesundheitsorientierten System wandelt, in<br />
welchem Gesundheit nicht nur die Abwesenheit von Krankheit ist,<br />
sondern nun ein pro-aktiver, präventiver Ansatz ist, der darauf abzielt,<br />
optimale Gesundheitslevel auf mehreren Ebenen zu erreichen. Dieser<br />
Wellness Ansatz spiegelt sich neben der nationalen Ebene auch in<br />
den privaten Unternehmen wieder, die sich in Katar ansiedeln.<br />
Immer mehr Spas und Fitnesscenter sind in Katar zu finden.<br />
Während diese meist nur Fitnessequipment, Gruppenklassen und<br />
Behandlungen boten, ändert sich auch hier der Fokus zu einem mehr<br />
ganzheitlichen Gesundheitsbild mit ganzheitlichen Beratungen und<br />
Therapien, Lifestyle Change Programmen und regelmäßigen<br />
Weiterbildungsworkshops wie im Six Senses Spa in Doha.<br />
Neben den großen Gesundheitseinrichtungen finden sich auch<br />
immer mehr kleinere Unternehmen, die zum Ziel haben, den Lebensstil<br />
der Einwohner Katars zu verbessern.<br />
• Unternehmen wie etwa Slim n’lite liefern täglich eine Essensbox,<br />
die alles vom Frühstuck bis zum Abendessen – oder auf Wunsch<br />
nur eine Mittagsmahlzeit fürs Buero – beinhaltet. Dadurch kann<br />
Zeit für Kochen und Einkaufen gespart werden, als auch die Portionen<br />
besser kontrolliert werden.
• Nicole van Hattem hat 2010 "Art of Abundant Living" ins<br />
Leben gerufen, wo sie durch Beratungen und Programmen<br />
Einzelpersonen und Mitarbeitern in einem Unternehmen zu<br />
einem gesünderen Lebensstil verhilft.<br />
• "The Green Box" macht es möglich, in Katar Bio Lebensmittel<br />
zu essen, die ansonsten schwer in Katar zu finden sind.<br />
Wöchentlich liefert dieses Unternehmen frisches Bio Obst und<br />
Gemüse vor die Haustüre. Auch in regulären Lebensmittelmärkten<br />
sind nun vermehrt seit den letzten Monaten Bio-Abteilungen<br />
zu finden.<br />
• Unternehmen wie "Bootcamp Qatar" und "Q-motion" motivieren<br />
die Bevölkerung zu mehr sportlichen Aktivitäten außerhalb<br />
des Fitness-Club Settings.<br />
Dass Gesundheit nicht nur für den/die Einzelne wichtig ist,<br />
sondern auch zu mehr Motivation der Mitarbeiter, sowie gesteigerte<br />
Produktivität, reduzierter Fluktuation und Fehlzeiten am Arbeitsplatz<br />
führt, ist in Europa schon lange bekannt. Nun haben auch Firmen<br />
in Katar die Vorteile betrieblicher Gesundheitsförderung erkannt<br />
- allen voran "Qatar Museums Authority (QMA)". Dieses Unternehmen<br />
ist das erste in Katar, das unter der Leitung von Faiza Abbassi<br />
ein Well-being Center erschaffen hat, welches zum Ziel hat,<br />
durch die Beratung eines Health Coaches die Mitarbeiter mit<br />
dem Wissen und den Tools für einen ausgeglichenen und gesunden<br />
Lifestyle auszustatten. Das besondere an diesem Programm ist,<br />
dass das Unternehmen mit zahlreichen Gesundheitsorganisationen<br />
in Katar eine Kooperation eingegangen ist, um die besten<br />
Ressourcen für seine Mitarbeiter zu schaffen.<br />
Nach den Veränderungen der letzten 66 Jahre besitzt Katar<br />
nun eine der besten medizinischen Einrichtungen der Welt und<br />
öffnet sich nun langsam der alternativen Therapien, sowie setzt<br />
vermehrt Fokus auf Prävention. Daher gilt fuer die Einzelperson<br />
die Devise "Control what you can control". Die Gesundheits-<br />
Ressourcen in Katar werden immer zahlreicher –Ziel ist es, innerhalb<br />
des Möglichen zu agieren und die besten Möglichkeiten zu finden,<br />
wobei ganzheitliche Gesundheit/Wellness Experten durch Beratungen<br />
weiterhelfen können. Für Gesundheitsexperten und -unternehmen<br />
bietet das Land mit seinen zukünftigen Entwicklungen und<br />
Projekten zahlreiche Möglichkeiten, sich zu involvieren und einen<br />
Teil des schnell wachsenden Wirtschaftssektor abzubekommen.<br />
Carina Lipold, MA<br />
Wellness Koordinator<br />
Six Senses Spa, Doha<br />
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PROJEKTPLANUNG<br />
<strong>katar</strong> – der aufstieg eines Phönix<br />
anforderungen an ProJektPlanungsBÜros<br />
VON OLAF HOFFMANN<br />
öl und gas erbringen in <strong>katar</strong> heute mehr als 50% des Bruttoinlandsproduktes und machen 85% der exporte und 70% der<br />
staatseinnahmen aus. dennoch wird mit wirtschaftspolitischen methoden dafür gesorgt, dass auch andere, nicht-ölgetriebene<br />
wirtschaftszweige etabliert werden, um sich für die nachölzeit zu wappnen. ziel ist es, ab 2020 eine rohstoffexportunabhängige<br />
wirtschaft zu etablieren. das general secretariat for development Planning stellte im märz 2011 die nationale<br />
entwicklungsstrategie (national development strategy nds) für die kommenden Jahre bis 2016 vor. der fünfjahresplan ist<br />
teil der „Qatar national vision 2030“, die die ökonomischen entwicklungsstrategien des staates vorgibt. <strong>katar</strong> will demnach<br />
in den nächsten sechs Jahren ca. 50% aller regierungsinvestitionen in den nicht-energie sektor lenken.<br />
Die geplante Diversifizierung<br />
der Wirtschaft in Verbindung<br />
mit einer expandierenden<br />
<strong>katar</strong>schen Industrie hat<br />
einen umfangreichen Infrastrukturausbau<br />
zur Folge. Allein bis 2012<br />
werden insgesamt 78 Mrd. US-Dollar für<br />
Projekte in verschiedenen Sektoren investiert.<br />
Bereits vor der Vergabe der FIFA-Fußballweltmeisterschaft<br />
2022 wurden zahlreiche<br />
Infrastrukturprojekte ausgeschrieben. Das<br />
Gesamtvolumen – ohne Stadienbau – belief<br />
sich auf ca. 100 Mrd. US-Dollar. Es ist zum<br />
Beispiel der Bau von 90.000 neuen Hotelzimmern<br />
vor 2022 geplant, von der FIFA wurden<br />
nur 65.000 Hotelzimmer gefordert.<br />
Der Bau eines neuen Flughafens für die Abfertigung<br />
von bis zu 50 Mio. Fluggästen und<br />
2 Mio. Tonnen Luftfracht pro Jahr hat begonnen,<br />
seine Fertigstellung ist für 2015 geplant.<br />
Zur Erweiterung des knappen Wohn- und<br />
Büroraums entstehen an der Küste und auf<br />
künstlich angelegten Inseln ganze Orte mit<br />
verschiedensten Nutzungsmöglichkeiten.<br />
Im Zulieferbereich ergeben sich interessante<br />
Chancen für deutsche Unternehmen,<br />
besonders deutsche Nutzfahrzeuge sowie<br />
Kapitalgüter für Projekte und Infrastrukturmaßnahmen<br />
sind äußerst gefragt.<br />
Großprojekte in naher Zukunft sind unter<br />
anderem die Erweiterung einer Düngemittelfabrik,<br />
verschiedene Gasförder- und<br />
Verflüssigungsanlagen, der Ausbau von<br />
Hafenanlagen oder der Doha Expressway –<br />
die Brücke nach Bahrain. Außerhalb Dohas<br />
entsteht ein moderner Tiefwasser-Seehafen,<br />
daneben wird ein Industriegebiet mit einer<br />
Logistics City gebaut. Bis 2017 soll Dohas<br />
U-Bahn-Linie fertig gestellt sein.<br />
36 MAJLIS SPEZIAL<br />
Derzeit gibt es in Katar 32 aktive Wasser-<br />
und Abwasserprojekte mit einem Gesamtvolumen<br />
von 7,3 Mrd. US-Dollar. Im April<br />
2011 ging das neue Ras-Girtas-Kraftwerk mit<br />
einer Erzeugungskapazität von 9.000 MW<br />
in Betrieb. Trotz guter Versorgungslage wird<br />
die Nachfrage auch in den nächsten Jahren<br />
weiter steigen. Daher sollen bis 2020 rund 8<br />
Mrd. US-Dollar in den Stromsektor sowie 5,4<br />
Mrd. US-Dollar für ein umfassendes Wasserleitungsnetz<br />
investiert werden. Besonders für<br />
den Betrieb der petrochemischen Anlagen<br />
und den Ausbau der Schwerindustrie wird<br />
eine sichere Strom- und Wasserversorgung<br />
vorausgesetzt.<br />
Die Entwicklung der wachsenden Gesamtbauvolumina<br />
in Kombination mit verkürzten<br />
Zeitplänen durch den FIFA Zuschlag führt<br />
dazu, dass Einzelprojekte größer werden<br />
und zusätzlich immer größere Planungspakete<br />
geschnürt werden. Das bedeutet<br />
für Planungsbüros, dass einer die Rolle des<br />
Metaplaners übernehmen muss, der in einer<br />
Schnittstelle alle Leistungsbilder über alle<br />
Leistungsphasen abbildet und gleichzeitig<br />
als Integrator alle an der Planung Beteiligten<br />
führt und koordiniert.<br />
Gefragt sind also Großbüros in Verbindung<br />
mit schlagkräftigen Netzwerken. Bereits in<br />
der Angebotsphase werden Kapitalstärke,<br />
Goßprojektreferenzen und detaillierte Personallisten<br />
abgefragt. Im Weiteren ist eine belastbare<br />
Bürgschaftsline Grundvoraussetzung<br />
um in den Katarschen Markt einzutreten.<br />
Die Zusammenarbeit mit den <strong>katar</strong>schen<br />
Projektbeteiligten vor Ort folgt sehr gutem<br />
internationalen Standart, da die Kataris<br />
von einer großen Anzahl Expats unterstützt<br />
werden, wie es in der Region üblich ist. Es<br />
besteht ein großes Interesse, internationale<br />
Unternehmen für die riesigen anstehenden<br />
Baumassnahmen nach Katar zu hohlen.<br />
Daher sind Ausschreibungen in der Regel gut<br />
vorbereitet und laufen äußerst transparent<br />
von der Ankündigung über die Auswertung<br />
bis zur Vertragsverhandlung ab. Informationen<br />
zu Ausschreibungen sind aus den Internetseiten<br />
der großen staatlichen Auftraggeber<br />
zu beziehen.<br />
Deutsche Ingenieure und Planer sind sehr<br />
gut angesehen und sowohl als bloße Auftragnehmer<br />
als auch als Partner innerhalb<br />
<strong>katar</strong>isch–deutscher Unternehmen geschätzt.<br />
Gerade die Gründung einer gemeinsamen<br />
Gesellschaft mit Sitz in Katar ist meist das<br />
favorisierte Model der Kataris.<br />
Olaf Hoffmann<br />
CEO und Präsident der Dorsch<br />
Gruppe
SERIE MITTELSTAND<br />
SERIE MITTELSTAND<br />
lichtarchitekturen von emdelight:<br />
Bauen mit und durch licht<br />
VON HEIKE SÜTTER<br />
in architektur und stadtgestaltung spielt licht weltweit eine immer wichtigere rolle; die rasante entwicklung innovativer<br />
lichttechnologien eröffnet ein sich ständig erweiterndes gestaltungspotenzial. dieses im engen zusammenspiel von künstlerischer<br />
kreativität und technischem know-how auszuschöpfen und fortzuentwickeln, ist erklärtes ziel des künstlers<br />
thomas emde und seiner firma emdelight gmbh, die seit 2003 erfolgreich mit einem eigenen Büro in doha vertreten ist. im<br />
august 2011 wurde die emdelight llC gegründet.<br />
"<br />
Unser Ansatz ist, Architektur nicht nur zu beleuchten,<br />
sondern ein echtes Lichtbild zu schaffen, das<br />
Struktur und Philosophie eines Gebäudes auch<br />
in der Nacht sichtbar macht. Dies lässt sich nur<br />
konsequent umsetzen, wenn Licht zu einem integralen<br />
Bestandteil der Architektur wird. Für uns<br />
bei emdelight ist Licht kein fester Beleuchtungskörper, sondern ein<br />
immaterieller, dynamischer Werkstoff, der technisch, emotional und<br />
atmosphärisch in der Lage ist, Gefühle und Stimmungen zu reflektieren",<br />
so Thomas Emde. Mit seinen 25 Mitarbeitern in den Büros<br />
in Doha und Frankfurt/Main sowie einem Netzwerk aus jeweils projektbezogenen<br />
Spezialisten konzipiert und realisiert die emdelight<br />
GmbH nicht nur maßgeschneiderte Lichtarchitekturen, sondern entwickelt<br />
auch innovative technische Lösungen. So hat die Firma etwa<br />
für den 2009 fertiggestellten Tornado-Tower in Doha völlig neue,<br />
farbsteuerbare Leuchten konzipiert, die in die charakteristische, überkreuz<br />
laufende Fassadenstruktur integriert wurden und dem Gebäude<br />
im Spiel der Lichtfarben ein sich ständig änderndes Gesicht geben<br />
kann. Bei dem Lichtdesign der Barwa Commercial Avenue (geplante<br />
Fertigstellung 2012), einer 8,6 km langen Geschäfts-Boulevard entlang<br />
der Muntazah Road in Doha, arbeitet die emdelight GmbH mit<br />
einem von Thomas Emde entwickelten und patentierten LED-Lichtglas,<br />
dessen Farbe und Lichtintensität ebenfalls dynamisch steuerbar ist.<br />
Im Ergebnis entsteht so eine gläserne Hülle mit einer kontinuierlich<br />
wechselnden Partitur aus Licht und Farbe. Neben der technischen<br />
Lösungsorientierung stehen bei vielen Projekten natürlich auch "soft<br />
skills" im Mittelpunkt. Bei der atmosphärischen Lichtgestaltung der<br />
Bo El Qabib Moschee im Herzen der Hauptstadt Katars war neben<br />
großem ästhetischen Einfühlungsvermögen in die Struktur des Baukörpers<br />
auch sensible Achtung und Berücksichtigung des historischen,<br />
kulturellen und religiösen Kontextes gefragt. Bei der Konzeption und<br />
Umsetzung innovativer Lichtlösungen kommt es nach Erfahrung von<br />
Thomas Emde jedoch nicht nur allein auf die Kompetenz und Kreativität<br />
der Anbieterseite an: Erst wenn dies auf Auftraggeber Seite<br />
mit Entscheidungsfreude, großem Innovationswillen, Vertrauen und<br />
verlässlichen, schnellen Planungsprozessen gepaart ist, sind außerordentliche,<br />
wegweisende Projekte und Neuentwicklungen möglich.<br />
So bietet für die emdelight GmbH die arabische Welt im Allgemeinen<br />
und Katar im Besonderen mit ihrer hochdynamischen Wirtschaft optimale<br />
Umfeldbedingungen. "Die Geschäftskultur und den respektvollen<br />
Umgang miteinander schätzen wir in Katar sehr. Dass wir mit<br />
der Bo El Qabib-Moschee, dem Regierungspalast Emiri Diwan und<br />
den historischen Gebäuden zwischen Palast und Souk Waqif, her-<br />
Tornado Tower, © emdelight GmbH<br />
Al Hitmi Office Building, © emdelight GmbH<br />
Thomas Emde, © emdelight GmbH<br />
neue<br />
serie<br />
ausragende Wahrzeichen Dohas beleuchten konnten, sehen wir<br />
dankbar als ein Zeichen gegenseitigen Vertrauens und Achtung."<br />
Und mit dem Verweis auf die Qatar Foundation, die sich seit 1995<br />
der Förderung von Wissenschaft und Forschung, Bildung und Gesellschaftsentwicklung<br />
widmet, ergänzt Thomas Emde: "Hier ist es möglich,<br />
Visionen zu entwickeln und umzusetzen, die etwa in Europa<br />
durch die Einbindung zu vieler Entscheidungs- und Bedenkenträger<br />
verwässert werden würden. ■<br />
MAJLIS SPEZIAL 37
interview<br />
INTERVIEW<br />
deutschland als schlüsselmarkt<br />
für Qatar airways<br />
Akbar Al Baker, CEO Qatar Airways<br />
können sie uns Bitte etwas ÜBer die<br />
historie von Qatar airways<br />
BeriChten?<br />
Qatar Airways, die nationale Fluggesellschaft<br />
des Staates Qatar, hat in nur 14 Jahren<br />
Flugbetrieb eine rasante Entwicklung durchlebt,<br />
die sie zu einer der am schnellsten wachsenden<br />
Airlines weltweit macht.<br />
Nach dem Relaunch der Airline im Jahr 1997<br />
hatte Seine Hoheit, der Emir des Staates Katar<br />
die Vision, Qatar Airways zu einer erstklassigen<br />
Fluggesellschaft zu machen, die höchste<br />
Servicestandards erfüllt und weltweit Maßstäbe<br />
setzt.<br />
Beflügelt von dieser Vision konnten wir in<br />
den vergangenen Jahren ein enormes Wachstum<br />
verzeichnen und erreichten im Sommer 2011<br />
unser ehrgeiziges Ziel, als Qatar Airways bei<br />
den renommierten Skytrax World Airline Awards<br />
zur Airline des Jahres 2011 gewählt wurde.<br />
Ein weiterer Meilenstein der Unternehmensgeschichte<br />
war die Einführung unseres 100. Flugziels im<br />
38 MAJLIS SPEZIAL<br />
akbar al Baker, Ceo von Qatar airways, kann mit stolz auf die verleihung der auszeichnung<br />
als airline des Jahres 2011 zurückblicken. deutschland ist für sein unternehmen ein<br />
schlüsselmarkt und die steigenden Passagierzahlen auf den deutsch-<strong>katar</strong>ischen flugstrecken<br />
zeugen von der verflechtung beider länder. das maJlis team interviewte akbar al Baker:<br />
vergangenen Frühjahr. Mit der Auslieferung<br />
eines weiteren Langstreckenflugzeugs vom<br />
Typ Boeing 777 wuchs unsere hochmoderne<br />
Flotte Anfang Oktober 2011 auf insgesamt<br />
100 Flugzeuge an.<br />
wie hat siCh die anzahl an<br />
flugBewegungen zwisChen<br />
deutsChland und <strong>katar</strong> entwiCkelt?<br />
Die Strecke Doha – München war unser erster<br />
Schritt in den deutschen Markt, bevor weitere<br />
Verbindungen nach Frankfurt und in die<br />
Hauptstadt Berlin folgten. Im vergangenen<br />
März haben wir mit Stuttgart ein viertes<br />
deutsches Ziel in den Flugplan aufgenommen.<br />
Der Passagierbetrieb auf allen vier deutschen<br />
Strecken entwickelt sich außerordentlich gut,<br />
sodass wir die Aktivitäten in Deutschland allein<br />
in diesem Jahr von 24 auf 35 Flüge pro Woche<br />
steigern konnten.<br />
wie wiChtig ist der deutsChe markt<br />
fÜr ihr unternehmen?<br />
Deutschland ist einer unserer Schlüsselmärkte<br />
in Europa, in dem wir mit unseren vier Zielen<br />
mittlerweile sehr gut aufgestellt sind. Deutschland<br />
ist das zweitliebste europäische Reiseland der<br />
Menschen aus den Golfstaaten, daher erfreuen<br />
sich alle Strecken nach Deutschland großer<br />
Beliebtheit. Aufgrund der starken wirtschaftlichen<br />
Zusammenarbeit zwischen Katar und Deutschland<br />
boomt auch der Geschäftsreisemarkt.<br />
welChe auswirkungen hat der new<br />
doha international airPort auf ihr<br />
gesChäft?<br />
Das enorme Wachstum der Airline erfordert<br />
neue Flughafeneinrichtungen, die das kontinuierlich<br />
wachsende Passagiervolumen am Drehkreuz<br />
in Doha auffangen.<br />
Der bestehende Flughafen hat derzeit ein<br />
Passagiervolumen von 16 Millionen Fluggästen.<br />
Der New Doha International Airport ermöglicht<br />
in der Eröffnungsphase Ende 2012 eine Kapazität<br />
von 24 Millionen Passagieren im Jahr. Bis zur<br />
kompletten Betriebsbereitschaft des Flughafens<br />
soll die Kapazität dann auf mehr als das<br />
Doppelte – zirka 50 Millionen Passagiere im<br />
Jahr – erweitert werden.<br />
können sie ein Paar tiPPs fÜr<br />
deutsChe, die in <strong>katar</strong> gesChäftliCh<br />
aktiv werden möChten, verraten?<br />
Was den Geschäftssinn angeht, sind sich<br />
Deutsche und Qataris sehr ähnlich: Beide<br />
arbeiten hart, um ihre Ziele zu erreichen und<br />
diese Einstellung ist auch der Grund, warum<br />
die Handelsbeziehungen zwischen den beiden<br />
Ländern so stark florieren. Katar ist ein Land<br />
der unbegrenzten Möglichkeiten: Sehr viele<br />
deutsche Unternehmen haben Niederlassungen<br />
in Katar und auch der Anteil der Deutschen<br />
an der Bevölkerung des Landes hat sich während<br />
der vergangenen vier Jahre mehr als verdoppelt.<br />
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DER RAK FREE<br />
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1 Einfaches und schnelles Gründungsverfahren<br />
2 Kostengünstige Gründungspakete inkl. Büroraum oder Lagerhalle<br />
3 100% ausländischer Besitz (keine lokale Beteilungung am<br />
Unternehmen erforderlich)<br />
4 100% steuerfrei, 100% Kapital- und Gewinnrückführung möglich<br />
5 4,000 KMUs aus 120 Ländern haben sich bereits in der<br />
RAK Free Trade Zone niedergelassen<br />
6 Vielzahl an zusätzlichen Dienstleistungen (MAZEED)<br />
7 Promotion Center in Dubai und Abu Dhabi<br />
8 3 maliger Gewinner der MELA Awards “Best Emerging Free Zone“<br />
9 Persönliche und individuelle Betreuung<br />
10 German Desk (deutschsprachige Kundenbetreuung)<br />
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A WORLDWIDE BUSINESS NETWORK: RAS AL KHAIMAH - DUBAI - ABU DHABI - GERMANY - TURKEY - INDIA - USA<br />
GERMANY TEL +49 221 55405110 UAE TEL +971 7 2041111 EMAIL EUROPE@RAKFTZ.COM WEBSITE WWW.RAKFTZ.COM
AIRPORT<br />
new doha international airport<br />
- <strong>katar</strong>’s gateway zur welt<br />
D as Projekt New Doha International Airport (NDIA) wird<br />
von Seiner Exzellenz Abdul Aziz Al Noaimi, Vorsitzender<br />
der Civil Aviation Authority of Qatar geleitet. Er ist<br />
Vorsitzender des NDIA Hauptausschusses (NDIA Steering<br />
Commitee) dessen Mitglieder hochrangige Mitarbeiter von Ministerien<br />
und weiteren staatlichen Einrichtungen sind.<br />
Der NDIA ist laut der Qatar National Development Strategy ein<br />
Schlüsselprojekt in einer Größenordnung von US$14 Mrd. Der neuer<br />
Flughafen wird hinsichtlich dessen folgendes bieten: Katars Tor zur<br />
Welt, Drehkreuz für Qatar Airways und andere Fluglinien sowie ein<br />
hochtechnisiertes Wartungszentrum.<br />
Als einer der größten Flughäfen weltweit wird NDIA in der Lage<br />
sein uneingeschränkt alle Passagierflugzeuge, inklusive des neuen<br />
A380, welcher zukünftig in die Qatar Airways Flotte aufgenommen<br />
wird, zu beherbergen. Zur Eröffnung wird es dem NDIA möglich sein,<br />
jährlich bis zu 24 Millionen Passagiere, 1.4 Millionen Tonnen Cargo<br />
und über 360.000 Flugzeugbewegungen zu bewältigen.<br />
Im Stadium des Endausbaus wird die jährlich Kapazität des Flughafens<br />
schließlich 50 Millionen Passagiere und 2.5 Millionen Tonnen<br />
Cargo umfassen. Das neue Gelände erstreckt sich über 22 Quadratkilometer<br />
auf dem zwei Start- und Landebahnen, ein Passagierterminal,<br />
mehr als 100 Flugzeugstellplätze, eine umfangreiche Palette<br />
an Serviceeinrichtungen sowie Flächen für Gastronomie und Shopping<br />
gebaut werden.<br />
hauPtmerkmale:<br />
• Heimatflughafen und Drehkreuz for Qatar Airways<br />
• Abfertigung von A380 Flugzeugen<br />
• Einrichtungen auf dem neusten Stand der Technik<br />
• Dienstleistung und Komfort auf höchstem Niveau<br />
• Entspricht Katars Luftfahrbedürfnissen für die nächten 50 Jahre<br />
und darüber hinaus.<br />
Ab dem Eröffnungstag werden zwei Start- und Landebahnen mit<br />
einer Länge von 4.850m und 4.250m in einem Abstand von 2 km<br />
Entfernung zur Verfūgung stehen.<br />
Im 600.000 Quadratmeter großen Passagierterminal werden 42 feste<br />
Flugsteige und 22 bewegliche Flugsteige die Passagiere zu ihrem<br />
Flugzeug führen. Zu den weiteren Einrichtungen zählen das Emiri<br />
Terminal, der Tower, der Cargo Komplex und das hochtechnisierte<br />
Wartungszentrum.<br />
Passagierterminal<br />
Das Terminal wurde so entworfen, dass alle Passagiere sich unter<br />
40 MAJLIS SPEZIAL<br />
VON VERTRETEN DES NDIA STEERING COMMITEE<br />
einem Dach befinden. Kurze Laufwege zwischen den Flugsteigen<br />
und minimalste Anschlusszeiten zwischen den Flūgen helfen dabei<br />
den Kompfort der Passagierere auf höstem Niveau zu halten.<br />
tower<br />
Der halbmondförmige Tower zur Flugūberwachung übernimmt<br />
die Koordination zwischen beiden Start- und Landebahnen sowie<br />
weiterer Bewegungen bezüglich des Luftverkehrs.<br />
Cargo terminal<br />
Das Cargo Terminal wird über 292.000 Quadratmeter umfassen.<br />
Zur Einweihung wird das Aufnahmevermögen des Terminals 1.4<br />
Millionen Tonnen Cargo pro Jahr betragen. Im Stadium des Endausbaus<br />
erhöht sich dies auf 2.5 Millionen Tonnen Cargo pro Jahr. Dies macht<br />
es zu einem der größten Cargo Terminals weltweit.<br />
wartungszentrum<br />
Der Standort Doha wird der internationalen Qatar Airways Flotte<br />
zuküftig als zentrale Wartungsdrehscheibe dienen. Zu Spitzenzeiten<br />
kann das Wartungszentrum eine Höstanzahl von 13 Flugzeugen der<br />
verschiedensten Typen aufnehmen.<br />
verPflegungsgeBäude<br />
Die Einrichtung zur on-Bord Verpflegung wird nach Fertigstellung<br />
zu den größten weltweit zählen, ausgestattet mit vollautomatischen<br />
in-Flight Küchen und Grossküchen sowie mit modernsten Catering<br />
Einrichtungssystemen.<br />
Als internationales Tor zur Welt, spielt der NDIA eine entscheidende<br />
Rolle für Millionen von Besuchern, die in Doha ankommen. Hierzu<br />
gehört auch die Vermittlung von arabischer Gastfreundschaft, Effizienz,<br />
Komfort und Katars Anspruch. ■
national museum<br />
NATIONAL MUSEUM<br />
eine kultur-oase in doha: the<br />
new national museum of Qatar<br />
VON JULIAN SOMMER<br />
fortschritt und entwicklung sind in <strong>katar</strong> täglich beobachtbar. das land hat aber weitaus mehr zu bieten als nur<br />
die zukunft: seine vergangenheit. traditionen haben in dem muslimischen land einen hohen stellenwert, auch im<br />
täglichen leben. ein neues nationalmuseum wird nun an vergangene tage in moderner atmosphäre erinnern.<br />
D ie 2005 gegründete Qatar Museums Authority (QMA)<br />
ist eine Behörde, die sich mit den Museumsangelegenheiten<br />
Katars befasst. Mit der Eröffnung des Museum of<br />
Islamic Art (MIA) 2008 hat die junge Institution neue<br />
Maßstäbe in Sachen Museen gesetzt. Das imposante und zugleich<br />
eigenwillige Bauwerk, vom chinesisch-amerikanischen Star-Architekten<br />
Ieoh Ming Pei entworfen, liegt mitten in der Bucht von Doha und<br />
zeigt eine einmalige Sammlung islamischer Kunst.<br />
Unter der Führung von Scheicha Al Mayassa Bint Hamad bin<br />
Khalifa Al-Thani entstehen kontinuierlich neue Pläne, das kulturelle<br />
Erbe Katars weiter zu sichern. Im Frühjahr 2010 wurde der Bau des<br />
neuen National Museum of Qatar beschlossen, ganz im Sinne Katars<br />
handelt es sich in um ein sehr extravagantes Bauwerk.<br />
ein museum zwisChen tradition und moderne<br />
Entworfen wurde das neue Prestige-Museum vom französischen<br />
Architekten und Pritzker-Preisträger Jean Nouvel. Erneut hat sich<br />
Katar die Dienste eines internationalen Architekten sichern können.<br />
Bei der Wahl des Standortes für das neue Museum hat die QMA auch<br />
bewiesen, dass sich "Altes" mit "Neuem" kombinieren lässt. Um den<br />
ehrwürdigen Fariq Al Salatah Palast, wo erstmalig ein Nationalmuseum<br />
1975 eröffnet wurde, wird auch zukünftig das neue Museum konstruiert.<br />
Mitte des Jahres 2010 begannen die Bauarbeiten, 2014 ist die<br />
Fertigstellung geplant.<br />
Auf nahezu 430.000 Quadratmeter Gesamtfläche entstehen<br />
pavillonähnliche untereinander verbundene Gebäude, die in ihrem<br />
Design an die Wüstenrose erinnern. Circa 40.000 Quadratmeter überdachte<br />
Fläche werden geschaffen, von denen 8.000 Quadratmeter<br />
für permanente Ausstellungen und 2.000 Quadratmeter für<br />
Wechselausstellungen bereit stehen. Des Weiteren wird es eine Aula<br />
mit 220 Sitzplätzen, ein Restaurant, zwei Cafés sowie ein Museumsshop<br />
geben. Umgeben von einer Parklandschaft bietet das neue Nationalmuseum<br />
viel Raum und lädt die Besucher zum ausgiebigen Verweilen ein.<br />
Außerdem werden Bereiche für Forschung und Laboratorien geschaffen,<br />
die den Mitarbeitern des Museums eine Arbeitsumgebung mit neusten<br />
Standards bietet.<br />
Jean Nouvel schafft in seinen durchdachten Konstruktionen ein<br />
außergewöhnliches Bild. Die traditionelle Lebensweise der Beduinen<br />
wird gepaart mit nachhaltig-ökologisch moderner Architektur, die<br />
sogar LEED Silver (Leadership in Energy and Environmental Design)<br />
zertifiziert ist.<br />
eine kulturelle reise von der vergangenheit Bis zur<br />
gegenwart<br />
Die Wüste und die Beduinen-Kultur inspirierten Nouvel, er spricht<br />
von "moderner Karawanserei". Besucher erleben die <strong>katar</strong>ische Kultur<br />
mittels drei Haupthemen: die ökologische Geschichte der <strong>katar</strong>ischen<br />
Halbinsel mit ihrer Flora und Fauna angepasst an das intensive Umfeld<br />
von Sand und Meer; Katars soziale und kulturelle Geschichte, geprägt<br />
von Traditionen und Werten; die Nationalgeschichte Katars ab dem<br />
18. Jahrhundert bis zur dynamischen Gegenwart.<br />
Nach Nouvel entführen die großzügigen Galerien die Besucher<br />
in eine andere Welt. "Die Wüste hinter sich gelassen, kehrt man mit<br />
einmaligen Erinnerungen und Bildern zurück. Das Nationalmuseum<br />
wird zur Stimme der Kultur, Botschafter für Modernität, Verwandlung<br />
und Schönheit, die entstehen, wenn die Wüste auf das Meer trifft",<br />
philosophiert er über seine Pläne. ■<br />
MAJLIS SPEZIAL 41
TOURISMUS<br />
<strong>katar</strong>s tourismus ambitionen<br />
VON AHMED AL NUAIMI<br />
Nach der Vergabe der FIFA Fußballweltmeisterschaft 2022<br />
nach Katar liegt der Fokus des Landes nun erneut auf<br />
dessen Hotellerie und Gastronomie.<br />
Bis 2022 wird Katar geschätzte 20 Milliarden US$ in die Entwicklung<br />
der touristischen Infrastruktur investieren. Dazu gehören Hotels, Parks,<br />
Veranstaltungsorte und andere Dinge, die erforderlich sind, um die<br />
im Land wachsende Hospitality Branche zu unterstützen.<br />
Es ist geplant, die Gesamtzahl der Zimmer – von 5 Sterne Luxus<br />
bis zum 3 Sterne Budget – in Katar auf 30.000 bis 2013 zu erhöhen<br />
und danach um weitere 5000 pro Jahr bis 2022. Katar hat vor kurzem<br />
eine neue Strategie für den Tourismus formuliert. Mit dem klar<br />
formulierten Ziel des Wachstums im Touristiksektor um 20% in den<br />
nächsten 5 Jahren versucht Katar, die günstige Lage zwischen Europa<br />
und Asien und das florierende Wirtschaftswachstum auszunutzen.<br />
Im Jahr 2012 soll auch der New Doha International Airport (NDIA)<br />
eingeweiht werden, der wenn voll einsatzfähig, 50 Millionen Passagiere<br />
pro Jahr abfertigen wird. Mit der Fluggesellschaft Qatar Airways, die<br />
über 100 Ziele weltweit anfliegt, positioniert sich Katar als strategischer<br />
Verkehrsknotenpunkt. Neben Fluggästen wird das Land ab 2016 auch<br />
Passagiere von großen Kreuzfahrtschiffen empfangen können. Der<br />
entsprechende Tiefseehafen wird dafür gerade gebaut. Kürzlich wurde<br />
auch mit der Auftaktveranstaltung des 2011 World Petroleum Congress<br />
das neue Qatar National Convention Centre, das Konferenzen und<br />
Ausstellungen in einem High Tech Rahmen ermöglicht, eröffnet.<br />
Inswischen hat sich Katar zu einem weltweit führenden Ort für<br />
Sport entwickelt, egal ob als Sportler oder Zuschauer. Katar hat in<br />
den letzten Jahren über 2,8 Milliarden US$ in die Infrastruktur der<br />
Sportstätten investiert um sportliche Wettkämpfe zu unterstützen.<br />
Als Großveranstaltungen hat Katar 2011 den Asien Cup und die Arab<br />
Games durchgeführt. Auch für Wintertrainingslager wurde Katar von<br />
42 MAJLIS SPEZIAL<br />
verschiedenen internationalen Fußballvereinen als geeigneter Ort<br />
ausgewählt. Das liegt daran, dass Katar nben Top Sportstätten auch<br />
über international anerkannte Sport-Gesundheitszentren und Top<br />
Hotels verfügt.<br />
Katars Tourismusstrategie verfolgt nicht den Massentourismus,<br />
sondern zieht es vor, ausgewählten Reisenden mit gehobenem Anspruch<br />
bis hin zu wahren Luxusreisen gerecht zu werden. Von den geschätzten<br />
50 Millionen Passagieren, die das Drehkreuz Doha ab 2014 nutzen<br />
werden, strebt die Qatar Tourism Authority 5% als potenzielle Urlauber an.<br />
Die bereits 2010 sehr erfolgreich eingeführte Kampagne "48<br />
hours" zielt auf Geschäfts- und Transit-Reisende ab, um ihnen den<br />
hohen Freizeitwert, die Sportwelt, sowie die kulturellen Schätze Katars<br />
näher zu bringen. Dazu gehören die 500 km unberührten Strände,<br />
das weltweit bekannte Museum of Islamic Arts und Katars am schnellsten<br />
wachsende Attaktion, Katara Cultural Village, sowie der Souq Waqif.<br />
Darüber hinaus schielt Katar auf den lukrativen MICE Markt<br />
(Meetings, Incentives, Conventions, Events) und konnte sich bereits<br />
einen guten Ruf für seine MICE-Angebote gewinnen. Die Vorzüge<br />
Katars als MICE-Standort werden den MICE Profis in Europa und Asien<br />
kommuniziert. Zum Beispiel präsentiert sich Katar auf großen Reise-<br />
Messen wie der ITB in Berlin. Im Herbst 2011 lud die Qatar Tourism<br />
Authority mehr als 40 deutsche Spezialisten aus dem Bereich Tourismus<br />
und MICE nach Katar ein. Die Key decision makers verbrachten 5<br />
Tage in Katar und machten sich selbst ein Bild über die Infrastruktur<br />
der Orte wie auch das kulturelle Leben und den arabischen Lebensstil.<br />
Ahmed Al Nuaimi<br />
Vorsitzender der<br />
Qatar Tourism Authority
LET<br />
US<br />
STAY<br />
WITH<br />
YOU.<br />
SM<br />
Let us lend an air of luxury to your meeting.<br />
Let us �nd a translator �uent in both Arabic and your business.<br />
Let us show your guests genuine Arabian hospitality.<br />
Let us remind you that true success is always by design.<br />
Let us make your business our business. Allow us to take care of the<br />
details, leaving you to do what you do best: create your own success.<br />
For reservations, contact your travel professional, call The Ritz-Carlton,<br />
Doha at 974-4484-8000 or visit us at ritzcarlton.com/doha.<br />
MAJLIS SPEZIAL 43
delegiertenbÜro<br />
DELEGIERTENBÜRO<br />
ein starker Partner an ihrer seite<br />
das team der ahk <strong>katar</strong> stellt sich vor<br />
Yasmin Fürstmann<br />
Repräsentantin<br />
deutsche auslandshandelskammern (ahks) gibt es in allen ländern, die für die deutsche wirtschaft von besonde-<br />
rem interesse sind. aktuell sind die ahks in 80 ländern mit 120 standorten weltweit vertreten. die ahks sind der<br />
wichtigste Partner im ausland für die deutsche außenwirtschaftsförderung, autorisiert durch das Bundesministeri-<br />
um für wirtschaft und technologie und den deutschen industrie- und handelskammertag (dihk).<br />
<strong>AHK</strong>s efüllen drei Funktionen: Sie sind<br />
erstens offizielle Vertretungen der Deutschen<br />
Wirtschaft und repräsentieren zusammen mit<br />
den Botschaften und Konsulaten die Interessen<br />
der deutschen Wirtschaft gegenüber der<br />
Politik und Verwaltung im jeweiligen Gastland.<br />
Zweitens sind die <strong>AHK</strong>s Mitgliederorganisationen<br />
für Unternehmen. Drittens stellen die<br />
<strong>AHK</strong>s Dienstleister für Unternehmen dar, dies<br />
insbesondere für deutsche Unternehmen, die<br />
im Gastland aktiv werden möchten.<br />
Die <strong>AHK</strong> am Wirtschaftsstandort Katar<br />
ist als Organisationform ein Delegiertenbüro<br />
der Deutschen Wirtschaft und sein Headquarter<br />
ist die Deutsch-Emiratische Industrie- und<br />
Handelskammer in den Vereinigten Arabischen<br />
Emiraten. Die Teams an den Standorten Dubai,<br />
Abu Dhabi, Muskat und Doha offerieren<br />
gemeinsam ein umfangreiches Dienstleistungsportfolio<br />
für die VAE, Oman, Kuwait,<br />
Bahrain und Katar.<br />
Das Servicespektrum für den dynamischen<br />
Markt Katar umfasst eine generelle Beratung<br />
rund um bilaterale Wirtschaftsbeziehungen,<br />
44 MAJLIS SPEZIAL<br />
Pauliina Vähämaa<br />
Project Manager<br />
Norma Noun Sandawi<br />
Project Manager<br />
Marktinformation und Marktstudien, Adressinformation<br />
und -recherche, Organisation von<br />
Delegationsreisen von Deutschland und Delegationen<br />
in andere Länder, Messerepräsentanzen<br />
in GCC und Deutschland, Rechtsberatung,<br />
Zoll- und Handelsinformationen,<br />
Konzepte zur beruflichen Weiterbildung bis<br />
hin zu der Organisation von Events und der<br />
Herausgabe von Publikationen. Vor allem die<br />
Qatar National Vision 2030, die Qatar National<br />
Development Strategy 2011-2016 und<br />
die Vorbereitungen für die FIFA Fußball Weltmeisterschaft<br />
2022 in Katar mit den Projekten<br />
im Straßenbau, Flughafen- und Hafenerweiterung,<br />
Eisenbahn, Hotellerie, Stadienbau<br />
und vielem mehr bilden herausragende Chancen<br />
für deutsche Unternehmen, in Katar Fuß<br />
zu fassen.<br />
Zwei weitere Aufgaben der <strong>AHK</strong> Katar<br />
bestehen zum einen in dem Management<br />
des German Business Council Qatar (GBCQ),<br />
welcher mit über 150 Mitgliedern aus lokalen,<br />
deutschen und internationalen Firmen und<br />
seinen regelmäßigen Events eine ideale Plattform<br />
für ein Business-Networking bietet. Zum<br />
kontakt:<br />
Anna Kristin Krönert<br />
Head of Corporate Communications<br />
anderen managt das Team die Aufgaben der<br />
neu gegründeten und im deutschen Vereinsregister<br />
registrierten Qatar Germany Partnership<br />
(QGP), die sich als exklusiver Kreis auf<br />
hoher politischer und wirtschaftlicher Ebene<br />
für eine nachhaltige strategische Beziehung<br />
zwischen Katar und Deutschland einsetzt.<br />
delegiertenbüro der deutschen<br />
wirtschaft <strong>katar</strong> (ahk)<br />
Global Business Centre gegenüber<br />
Airport Arrival<br />
P.O. Box 24481<br />
Doha, Qatar<br />
+974-44311152, Fax: +974-44311154,<br />
info@ahkqatar.com<br />
www.ahkqatar.com
ahk-events erfreuen sich großer<br />
Beliebtheit<br />
Red Carpet May Ball 2011: Frau Botschafterin Anne Ruth Herkes, Wolfgang Muth, Yasmin<br />
Fürstmann und weitere Gäste.<br />
zweites arabisch deutsches<br />
majlis 2012<br />
Nach dem Erfolg des 1. Arabisch Deutschen<br />
MAJLIS Events im Bayerischen Hof in München<br />
wird die Deutsch-Emiratische Industrie- und<br />
Handelskammer (<strong>AHK</strong>) eine Reihe MAJLIS<br />
Events im Sommer 2012 neben München (2.<br />
Juli) auch in Berlin (27. Juni), Hamburg (5.<br />
Juli) und Frankfurt (10. Juli) veranstalten. Mit<br />
den MAJLIS Events wird ein neues Veranstaltungsformat<br />
kreiert. Dabei werden einerseits<br />
bereits bestehende Affinitäten von arabischen<br />
Geschäftsleuten zu Deutschland genutzt und<br />
zum anderen gezielt “Match-Making“ zwischen<br />
Geschäftsleuten beider Länder für<br />
interessante Sektoren, aktuelle Projekte und<br />
Geschäftsmöglichkeiten durchgeführt. Neben<br />
der Anbahnung neuer Geschäfte sollen die<br />
MAJLIS Veranstaltungen auch dazu beitragen,<br />
nachhaltige Partnerschaften zwischen Deutschland<br />
und den Golfstaaten zu vermitteln. Die<br />
Präsentatoren sowie Gäste werden eine gute<br />
und ausgewogene Mischung von Teilnehmern<br />
aus den VAE, Oman, Kuwait, Bahrain und<br />
networking<br />
NETWORKING<br />
Das Delegiertenbüro der Deutschen Wirtschaft Katar (<strong>AHK</strong>) organisiert<br />
regelmäig Events, bei welchen jeweils für einen guten Ausgleich zwischen<br />
Business, Networking und Socialising gesorgt wird. Das Delegiertenbüro managt<br />
den Deutschen Wirtschaftskreis Katar (GBCQ) und organisiert in diesem<br />
Rahmen monatliche Members‘ Meetings, um Möglichkeiten des Austauschs<br />
über Geschäftliches zu schaffen und die Beziehungen zwischen den Mitgliedern<br />
zu festigen . Hierzu werden Gastredner von lokalen Firmen und Institutionen<br />
eingeladen, um die Anwesenden über die neuesten Projektentwicklungen<br />
des Landes zu informieren. In Zusammenarbeit mit anderen Business<br />
Councils Katars werden Veranstaltungen mit sportlichem Rahmen wie das<br />
Golf Tournament (jährlich im Frühjahr) oder Back To Business (jährlich im<br />
Herbst) als eine der größten Networking-Events Katars organisiert. Auch für<br />
festliche Anlässe ist mit den inzwischen traditionellen Veranstaltungen wie<br />
Christmas Dinner und May Ball gesorgt. In gediegenem oder ausgelassenem<br />
Rahmen, aber stets mit gehobenem Anspruch, lassen sich so Kontakte knüpfen<br />
und pflegen. Über anstehende Events informiert Sie gerne Anna Kristin<br />
Krönert, E-Mail: anna.kronert@ahkqatar.com, Tel. +974/44311152.<br />
1. MAJLIS Events 2011: Bodo Fries, Dr. Gerhard Haase, Hassan Mohamed Hassan Humaid al Suwaidi<br />
Katar sowie entsprechende Counter-Parts aus Deutschland sein. Eventsponsoren profitieren<br />
von der Möglichkeit, Unternehmensvertreter auf der Ebene General Manager / Direktor zu<br />
den MAJLIS Events zu entsenden und durch Logointegration auf den Werbemitteln einen<br />
Imageffekt zu erzielen. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Andrea Werner, E-Mail:<br />
andrea.werner@ahkuae.com, Tel. +971/44470100.<br />
MAJLIS SPEZIAL 45
KULTUR<br />
"QPo - Qatar Philharmonic<br />
orchestra" unter deutscher leitung<br />
<strong>katar</strong> ein land mit großveranstaltungen in den Bereichen sport und kultur. da darf<br />
ein exzellentes symphonieorchester nicht fehlen. das opernhaus finden wir in<br />
„<strong>katar</strong>a“, dem “Cultural village“. maJlis traf kurt meister, den verantwortlichen<br />
direktor des QPo, zum gespräch.<br />
herr meister, können sie uns mehr über<br />
die Bedeutung der musik für <strong>katar</strong><br />
erzählen?<br />
Bis zur Gründung des QPO gab es eher<br />
wenig Aktivitäten bzgl. klassischer Musik in<br />
Katar. Deshalb gehört es zu den wichtigsten<br />
Aufgaben des QPO, Brücken zwischen der arabischen<br />
und westlichen Kultur zu bauen. Im<br />
Durchschnitt wird in circa 80% der Konzerte<br />
mindestens ein arabisches Werk aufgeführt.<br />
Eine weitere wichtige Aufgaben von QPO<br />
ist es, die <strong>katar</strong>ische Bevölkerung als Publikum<br />
zu gewinnen. In speziellen Produktionen binden<br />
wir z.B. arabische Kinder in die Produktionen<br />
ein. Auch der Wunsch, selbst ein Instrument<br />
zu lernen, kann nun Wirklichkeit werden seit<br />
der Gründung der Qatar Music Academy im<br />
Januar 2011.<br />
wie kam es zur deutschen führung des<br />
QPo?<br />
2007 wurde Prof. Dr. El Mallah, Gastdozent<br />
an der Universität München, von Qatar Foundation<br />
beauftragt, eine Musikakademie und<br />
ein Symphonieorchester in Doha zu gründen.<br />
Mein Werdegang veranlasste ihn, mich als Orchestermanager<br />
in Katar vorzuschlagen. Die<br />
Gründung eines neuen Orchesters auf höchstem<br />
Niveau in einem anderen Kulturkreis war eine<br />
Herausforderung, die ich gerne annahm. Im<br />
Juli 2007 erhielt ich den Auftrag zum 1.September<br />
2008 spielbereit zu sein. Das Eröffnungskonzert<br />
fand am 28.Oktober 2008 unter der<br />
Leitung von Lorin Maazel statt, bereits im Februar<br />
2009 erfolget das erste Gastspiel in Washington.<br />
wie unterstützt die <strong>katar</strong>ische regierung<br />
die kulturelle entwicklung?<br />
Ohne die finanzielle stattliche Unterstützung<br />
wäre der Neubau des Operhauses, des Amphitheaters<br />
und des neuen Konzertsaals im Con-<br />
46 MAJLIS SPEZIAL<br />
vention Center nicht möglich gewesen. Dies<br />
lässt erkennen, wie sehr Katar an der kulturellen<br />
Entwicklung interessiert ist. Und ein eigenes<br />
Heim zu haben, in dem man üben, probieren<br />
und Kammermusik spielen kann ist das wichtigeste<br />
für ein Orchester. Die Größe des Opernhauses<br />
bietet uns die Möglichkeit, Konzerte<br />
mit um die 500 Personen und guter Akustik<br />
zu realisieren.<br />
welchen einfluss hat das klima auf die<br />
instrumente und musiker in ihrem orchesters?<br />
Bei hoher Luftfeuchtigkeit können z.B. die<br />
Naturfelle der Pauken unbrauchbar werden<br />
oder Streichinstrumente Schaden nehmen.<br />
Darum wurden spezielle klimaresistente Transportkisten<br />
angefertigt, die die Instrumente<br />
schützen.<br />
Auf die Musiker hat das Klima in Doha<br />
einen sehr positiven Einfluss. Momentan haben<br />
wir Musiker aus 28 Nationen. Die Künstler<br />
wohnen fast alle zusammen in einem großen<br />
Wohnhaus. Wodurch neue Freundschaften<br />
entstehen und Feste zusammen gefeiert werden.<br />
Nach der Sommerpause ist es auch immer wieder<br />
schönen zu hören, dass sich unsere Musiker<br />
auf Doha freuen.<br />
Musikalischer Direktor Michalis Economou dirigiert das Orchester<br />
Kurt Meister, Direktor QPO<br />
auf was dürfen wir uns in zukunft freuen<br />
wenn wir das Programm des QPo durch<br />
sehen?<br />
Wir wollen regelmäßige Konzerte mit circa<br />
45 verschiedenen Programmen pro Jahr anbieten.<br />
Auch eine neue Kammermusikreihe ist geplant.<br />
Zu dem möchten wir an Galaabenden mitwirken<br />
und deren Gestaltung übernehmen, ein Beispiel<br />
hierzu ist der Galaabend für den größten Ölkongress<br />
mit circa 6000 Teilnehmern.
VON AHMED ADEL<br />
Qatar International Environment Protection<br />
Exhibition & Conference<br />
große deutsChe Beteiligung<br />
MESSEPORTRAIT<br />
minister für umwelt eröffnet<br />
ecoQ umweltschutz-messe<br />
und -konferenz in doha<br />
BESTÄTIGTE TEILNAHMEN DEUTSCHER AUSSTELLER FÜR DIE ZWEITE ECOQ 2012<br />
Der <strong>katar</strong>ische Minister für Umwelt, Seine Exzellenz Abdullah<br />
bin Mubarak bin labboud Al Moudadi eröffnete die Qatar<br />
International Environment Protection and Sustainable<br />
Energy Exhibition & Conference (ecoQ) 2011. Er wurde<br />
begleitet von Seiner Exzellenz Sheikh Hassan Bin Mohammad Bin Ali<br />
Al-Thani, Ehrenvorsitzender des ecoQ Beirats und Dr. Saif Al Hajari,<br />
Vorsitzender des ecoQ Beirats, stellvertretender Präsident der Qatar<br />
Foundation und Geschäftsführer des Friends of Environment Center<br />
sowie Haitham Shehab, Geschäftsführer von Stallion Advertising and<br />
Exhibitions, Veranstalter der ecoQ. Ebenfalls anwesend war eine<br />
Vielzahl hochrangiger Regierungsvertreter, Botschafter und Repräsentanten<br />
internationaler Organisationen und Institutionen.<br />
ecoQ Messe und Konferenz ist eine jährliche Veranstaltung, welche<br />
die neuesten Technologien und Produkte für Umweltschutz präsentiert.<br />
ecoQ wird offiziell unterstützt vom <strong>katar</strong>ischen Umwelt-Ministerium,<br />
Be part of Qatar’s future vision and join<br />
over 10000 key players in the environment<br />
sector for 3 days of networking and<br />
professional development.<br />
Under The Patronage of<br />
H.E. Abdullah bin Mubarak bin Iabboud Al Moudadi<br />
Minister of Environment<br />
der <strong>katar</strong>ischen Handelskammer, dem Delegiertenbüro der Deutschen<br />
Wirtschaft Katar (<strong>AHK</strong>) dem Qatar Environment and Energy Research<br />
Institute (QEERI), Friends of the Environment Center, Qatar University<br />
Research Center sowie Berlin Partner und dem UNESCO Regionalbüro<br />
in Doha.<br />
Auf der ecoQ 2011 war der Deutsche Pavilion der größte Länderpavilion<br />
der gesamten Messe. Deutsche Unternehmen und Institutionen<br />
präsentierten ihre innovativen Technologien, Produkte und Services.<br />
Austeller waren u.a. BMW, MAGE Industrie Holding AG, JUWI Solar<br />
GMBH, Schletter GMBH, Berlin Partner, ein Gemeinschaftsstand<br />
Sachsen sowie weitere. ecoQ 2011 wurde von 6,840 Personen besucht.<br />
Deutsche Unternehmen und Institutionen, welche auf der nächsten<br />
ecoQ vom 13. Bis 15. November 2012 austellen möchten, sind<br />
eingeladen, sich an das Delegiertenbüro der Deutschen Wirtschaft<br />
Katar, Anna Kristin Krönert, anna.kronert@ahkqatar.com, zu wenden.<br />
Organised by<br />
stallion advertising solutions<br />
P.O. Box 9933 Doha - Qatar | Tel +974 44 510 512 | Fax +974 44 510 514 | info@eco-q.org | www.eco-q.org<br />
Official Sponsor<br />
13 - 15 novemBer, 2012<br />
Doha Exhibition Centre<br />
■<br />
MAJLIS SPEZIAL 47
MESSEN<br />
messekalender <strong>katar</strong> 2012<br />
von bis messe veranstalter ort<br />
telefon<br />
(+974-)<br />
Januar<br />
01.01.12 10.01.12 Doha Trade Gallery General Authority for Tourism Doha Exhibition Center 44997499<br />
10.01.12 10.01.12 Gulf Film Festival Ministry of Culture, Arts and Heritage<br />
23.01.12 23.01.12 Doha International Exhibition for cars Q-Media Advertising Doha Exhibition Center 44282828<br />
25.01.12 25.01.12 Eastern Music Festival Ministry of Culture, Arts and Heritage<br />
februar<br />
07.02.12 09.02.12 Qatar Petroleum Environment Moderate in 2012 Qatar Petroleum QNCC<br />
08.02.12 11.02.12 Food Festival (tent external) General Authority for Tourism Doha Exhibition Center 44997499<br />
21.02.12 26.02.12 Gallery IX of the Doha Jewellery and Watches General Authority for Tourism Doha Exhibition Center 44997499<br />
märz<br />
13.03.12 15.03.12 Exhibition and Gulf-European Partnership Forum IFP Qatar Doha Exhibition Center 44329900<br />
13.03.12 16.03.12 Agricultural Exhibition Ministry of Environment Doha Exhibition Center 44207777<br />
26.03.12 28.03.12 Cityscape Exhibition Q-Media Advertising Doha Exhibition Center 44282828<br />
april<br />
04.04.12 07.04.12 Wedding Exhibition Qatar Expo for Exhibition Organization & Services Doha Exhibition Center 44650211<br />
04.04.12 07.04.12 Gallery Beauty, Fitness and Perfume World Vision Company for Exhibitions and Conferences Doha Exhibition Center 44218805<br />
07.04.12 09.04.12 Environment Exhibition Qatar Petroleum Doha Exhibition Center<br />
15.04.12 20.04.12 Carpet Exhibition Mirrors for Public Relations Doha Exhibition Center 44447740<br />
16.04.12 19.04.12 Gallery Small and Medium Industries Economic Group Doha Exhibition Center 44436400<br />
18.04.12 21.04.12 Al Jazeera Children Al Jazeera Network Doha Exhibition Center 44897303<br />
30.04.12 03.05.12 Project Qatar IFP Qatar Doha Exhibition Center 44329900<br />
mai<br />
10.05.12 13.05.12 Italian exhibition Doha Inter Prize QNCC 44327712<br />
14.05.12 16.05.12 Conference and Exhibition of the energy sector of the<br />
SPE Production and Operations<br />
Qatar Petroleum Doha Exhibition Center<br />
22.05.12 24.05.12 International Exhibition for Toys Doha Exhibition Center 55052822<br />
24.05.12 26.05.12 Exhibition for Mother and Child Glitter Diamond Company for Exhibitions Doha Exhibition Center 44212910<br />
Juni<br />
02.06.12 06.06.12 Abaya Gallery General Authority for Tourism Doha Exhibition Center 44997499<br />
Juli<br />
01.07.12 10.07.12 Doha Trade Exhibition General Authority for Tourism Doha Exhibition Center 44997499<br />
september<br />
05.09.12 08.09.12 Made in America Doha Inter Prize Doha Exhibition Center 44327712<br />
15.09.12 19.09.12 Abaya Gallery General Authority for Tourism Doha Exhibition Center 44997499<br />
25.09.12 28.09.12 Gallery Furniture and Decoration Qatar Expo for Exhibition Organization & Services Doha Exhibition Center 44650211<br />
oktober<br />
07.10.12 09.10.12 International Exhibition for health clubs, swimming pools Heights Company for Exhibitions and Conferences Doha Exhibition Center 44504505<br />
07.10.12 10.10.12 Technology towers Exhibition (Tower Tech.) Economic Group Doha Exhibition Center 44436400<br />
16.10.12 18.10.12 Gallery Doha Transport, Railways Al Baida Technical Services Doha Exhibition Center 44128899<br />
16.10.12 18.10.12 Hospitality Gallery IFP Qatar Doha Exhibition Center 44329900<br />
november<br />
05.11.12 07.11.12 Advertising & Media Gallery Dar Al Sharq Printing, Publishing and Distribution Doha Exhibition Center 44557777<br />
05.11.12 08.11.12 Energy Fair and Industrial Machinery International Company for Exhibitions Doha Exhibition Center 44329900<br />
13.11.12 15.11.12 ecoQ 2012 Qatar International Environment Protection<br />
Exhibition<br />
Stallion Company Advertising Doha Exhibition Center 44510510<br />
14.11.12 17.11.12 Finance and Investment Exhibitions Mirrors for Public Relations Doha Exhibition Center 44447740<br />
26.11.12 28.11.12 Milipol Qatar Committee Milipol Qatar Doha Exhibition Center 44411818<br />
dezember<br />
05.12.12 15.12.12 Doha International Twenty-third of the book Ministry of Culture, Arts and Heritage Doha Exhibition Center 44429955<br />
21.12.12 25.12.12 Abaya Gallery General Authority for Tourism Doha Exhibition Center 44997499<br />
Quelle: The Peninsula, 30.12.2011, S. 27
MAJLIS SPEZIAL 49