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katar - AHK - AHKs

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KATAR<br />

<strong>katar</strong> – klein aber oho!<br />

VON DR. PETER GÖPFRICH<br />

Katar gilt mit seinen knapp 250.000 einheimischen Staatsbürgern<br />

und einem Staatsgebiet so groß wie das Bundesland Hessen im völkerrechtlichen<br />

Sinne als ein „Micro-Staat“ und ist – man sollte es bei<br />

einer Beurteilung dieses Landes nicht vergessen- erst einmal gerade<br />

seit knapp 40 Jahren ein unabhängiger Staat.<br />

Ziel eines „Micro-Staates“ muss es sein, neben seinem Vermögen,<br />

die Merkmale eines Staates ( Staatsgebiet, Staatsvolk, Staatsgewalt)<br />

nachhaltig zu erfüllen, einige bedeutende Zeichen zu setzen, um auf<br />

der „Landkarte der Welt“ sichtbar zu sein. Katar hat dies nicht erst<br />

seit dem Zuschlag für den FIFA-WorldCup 2022 geschafft.<br />

Wer kennt nicht die nach der Hauptstadt Katars benannte „Doha-<br />

Runde“, also der Versuch der Weltgemeinschaft, im Zeitalter der<br />

Globalisierung einen neuen weltwirtschaftlichen Rahmen zu schaffen?<br />

Und jedes Kind kennt inzwischen „Al Jazeera“, den ersten professionellen<br />

und weitgehend unabhängigen, von Doha aus operierenden<br />

Fernsehsender, in der Arabischen Welt, der als Sprachrohr des „Arabischen<br />

Frühlings“ gerade in jüngster Zeit seine Ausnahmestellung<br />

noch einmal deutlich bewiesen hat.<br />

Auch politisch spielt Katar eine vergleichsweise wichtige Rolle.<br />

Scheich Hamad bin Khalifa Al Thani, der Herrscher des Landes, verfolgt<br />

eine eigenständige, auf Vermittlung in Krisenregionen angelegte<br />

Außenpolitik und hat Katar regional und international ein<br />

enormes Gewicht verschafft.<br />

Doch zweifellos war der Zuschlag für den FIFA WorldCup für das<br />

kleine Scheichtum zumindest medial bisher der bedeutendste Coup.<br />

Die Messlatte ist dabei hoch gelegt. Die letzten Austragungsnationen<br />

- Südafrika und Deutschland – sind die Benchmark, die man sogar<br />

mit solargekühlten Stadien, modernen Transportsystemen und spektakulären<br />

Hochhäusern noch übertreffen will.<br />

Dabei kann Katar auch außerhalb der Sonderentwicklung durch<br />

FIFA 2022 mit beeindruckenden Wirtschaftszahlen in Rekordhöhe<br />

aufwarten.<br />

Für das Gesamtjahr 2011 erwarten Experten einen realen Zuwachs<br />

von 17,2%, weltweit wohl Spitze. Da in den nächsten Jahren allerdings<br />

ein selbst auferlegtes Gas-Export Moratorium zum Tragen kommt,<br />

dürften sich die BIP-Wachstumszahlen bei 5% bis 6% einpendeln,<br />

im Weltmaßstab immer noch überdurchschnittlich. Direkt und indirekt<br />

wird die <strong>katar</strong>ische Volkswirtschaft wohl noch auf Generationen auf<br />

ihren Öl- und Gasexporten sowie den Produkten ihrer expandierenden<br />

petrochemischen Industrie aufbauen.Katar ist inzwischen der<br />

größte LNG-Exporteur mit der weltweit größten LNG-Tankerflotte.<br />

Langfristig dürfte Katar darangehen, seine bisher auf Öl, Gas und<br />

Petrochemie ausgerichtete Industrie zu diversifizieren.Dabei tritt Katar<br />

schon heute als ein strategischer Investor auf und hält Beteiligungen<br />

an namhaften internationalen Firmen. Dies nicht nur als reine<br />

Geldanlage, sondern auch um einen künftigen Know-how-Transfer<br />

Richtung Katar zu initiiren.<br />

Spektaklär sind auch die Projekte,die derzeit in Katar durchgeführt<br />

werden. Das in der Durchführung befindliche oder geplante Projektbudget<br />

liegt Anfang 2012 bei 214 Mrd. US$, nach Saudi-Arbien und den<br />

2 MAJLIS SPEZIAL<br />

V.A.E., das drittgrösste Projektvolumen auf der arabischen Halbinsel.<br />

Konzentrierten sich die Investitionen in der Vergangenheit vornehmlich<br />

auf den Energiesektor, so sind Infrastruktur und Städtebau<br />

in Zukunft der Schwerpunkt. Die meisten Projekte bestanden – im<br />

Rahmen des Entwicklungsplanes der „Vision 2030“- bereits vorher,<br />

doch hat sich mit FIFA 2022 der Termindruck beträchtlich erhöht.<br />

Alleine das Volumen der noch nicht begonnen Mega-Projekte und<br />

Einzelvorhaben belief sich Ende 2011 auf 73 Mrd. US$. Die meisten<br />

Beobachter trauen dem Land durchaus zu, eine solche Größenordnung<br />

finanziell zu stemmen. Als groß werden allerdings auch die Herausforderungen<br />

angesehen, dies alles nahezu gleichzeitig auf kleinstem<br />

Raum zu schaffen, zumal die Ausschreibungsverfahren nur langsam<br />

anlaufen. Mitentscheident wird sein, ob der geplante neue Seehafen<br />

rechtzeitig fertig wird, um die immensen logistischen Aufgaben beim<br />

Import der Materialien zu bewältigen.<br />

Solche Bedenken taten dem Ansturm auf die ersten großen Ausschreibungen<br />

allerdings bislang keinen Abbruch: Rund 80 internationale<br />

Firmen haben Interesse an den ersten Infrastruktur-Aufträgen<br />

angemeldet.<br />

Auch als Konsummarkt ist Katar nicht zu unterschätzen.Die Regierung<br />

gibt hohe Beträge für Ausbildung, Gesundheit, Transport<br />

und den Staatsapparat aus. Neben Elektrotechnik und auch einem<br />

zunehmenden ITC-Sector spielt auch Umwelttechnik eine zunehmend<br />

wichtige Rolle, denn noch hinterlässt Katar einen der weltweit höchsten<br />

ökologischen Fußabdrücke. Zunehmend wichtig werden auch<br />

Wasser-, Abwasser- und Müllentsorgungsprojekte und Medizintechnik.<br />

Deutsche Anbieter und deutsche Partner sind grundsätzlich willkommen,<br />

für deutsche Unternehmen gibt es eine Vielzahl von Beteiligungschancen.<br />

Der Markt aber ist hart umkämpft, die Geschäftspraxis<br />

für viele ungewohnt. Wer zum Zuge kommen will, dürfte einen<br />

langen Atem – und als verlässlichen und kompetenten Partnervor<br />

Ort – die <strong>AHK</strong> brauchen.<br />

© Susanne Fornasier, art@fornasier


die deutsche<br />

Botschaft in <strong>katar</strong><br />

Frau Botschafterin Anne Ruth Herkes<br />

seit wann sind sie als deutsChe<br />

BotsChafterin in <strong>katar</strong> tätig?<br />

Ich bin seit Juli 2010 als deutsche Botschafterin<br />

in Katar tätig. Mein Beglaubigungsschreiben<br />

konnte ich nach dem letztjährigen Ramadan<br />

am 4. September 2010 dem Emir von Katar<br />

übergeben. Erst dann war es mir gestattet,<br />

die für Botschafter unerlässliche Außenwirkung<br />

zu entfalten.<br />

welChe auslandserfahrungen<br />

haBen sie zuvor gemaCht?<br />

Nach meinem Eintritt in das Auswärtige Amt<br />

wurde ich in den Vereinigten Staaten, in Japan,<br />

bei der Organisation für Sicherheit und<br />

Zusammenarbeit in Europa in Wien und in<br />

Großbritannien eingesetzt. In Großbritannien<br />

war ich nach dem vorübergehenden Ausscheiden<br />

aus dem diplomatischen Dienst mehrere Jahre<br />

als Vizepräsidentin Kommunikation und Policy<br />

für den Bereich Alternative Energien des BP<br />

Konzerns tätig. Schon als Studentin habe ich<br />

mehrere Jahre in Frankreich und Großbritannien<br />

verbracht.<br />

was sind die aufgaBen der<br />

deutsChen BotsChaft in <strong>katar</strong>?<br />

Die wichtigste Aufgabe jeder deutschen<br />

Botschaft ist zunächst einmal die Pflege und<br />

Vertiefung der Beziehungen Deutschlands zu<br />

dem Gastland. Im Falle Katars gehören zu<br />

den Aufgaben der Botschaft die kulturelle<br />

und wirtschaftliche Präsenz Deutschlands und<br />

deutscher Unternehmen zu verstärken und<br />

ihre Aktivitäten pro-aktiv zu begleiten. Im<br />

Gegenzug gilt es, die Attraktivität des deutschen<br />

Anlagemarktes für <strong>katar</strong>ische Investoren ins<br />

rechte Licht zu rücken. Einer besonderen Sorge<br />

bedarf die Deutsche Schule, deren gesicherte<br />

Existenz für das Wohlergehen der mit ihren<br />

Familien hier angesiedelten deutschen Expats<br />

wesentlich sein dürfte. Schließlich gehört die<br />

konsularische Betreuung der Deutschen im<br />

Gastland zu den Kernaufgaben aller deutschen<br />

Botschaften.<br />

wie emPfinden sie die stimmung in<br />

<strong>katar</strong>?<br />

Ich empfinde die Stimmung in Katar positiv<br />

und optimistisch. Viele der Visionen, die noch<br />

vor wenigen Jahren für utopisch gehalten<br />

wurden, nähern sich dank der Dynamik Katars<br />

und seiner Bewohner der Vollendung.<br />

wie sehen sie die Beziehungen von<br />

deutsChland und <strong>katar</strong>?<br />

Die Beziehungen zwischen Deutschland und<br />

Katar sind vorzüglich; selbstverständlich gibt<br />

es hier und da Baustellen und Manches läuft<br />

nicht reibungslos. Die Beziehungen entsprechen<br />

im Ganzen noch nicht den Möglichkeiten und<br />

Kapazitäten der beiden Länder. Es fehlt auf<br />

beiden Seiten an fundiertem Wissen übereinander.<br />

Diese Defizite auszugleichen, betrachte ich<br />

als eine meiner wichtigsten Aufgaben.<br />

interview<br />

INTERVIEW<br />

die Botschaft doha vertritt die Bundesrepublik deutschland gegenüber<br />

dem staat <strong>katar</strong>. frau Botschafterin anne ruth herkes nahm maJlis<br />

spezial gegenüber stellung zu den aufgaben der Botschaft, den<br />

Beziehungen zwischen deutschland und <strong>katar</strong> und inwieweit Politik das<br />

weltgeschehen beeinflussen kann.<br />

worin sehen sie die strategisChe<br />

rolle <strong>katar</strong>s in der weltPolitik?<br />

Katar übt dank seines Engagements für friedliche<br />

Konfliktlösung - ein politisches Prinzip, das<br />

es im übrigen mit Deutschland teilt - regional<br />

und weltweit einen segensreichen Einfluss<br />

aus. Ich erwähne in diesem Zusammenhang<br />

insbesondere Katars Einsatz für eine Lösung<br />

des unheilvollen Darfurkonflikts und seine<br />

positive Rolle im Zeichen des "Arabischen<br />

Frühlings".<br />

inwieweit kann Politik im<br />

weltgesChehen akzente setzen?<br />

Politik setzt nach wie vor im Weltgeschehen<br />

entscheidende Akzente. Dazu gehören im<br />

Falle Deutschlands nicht nur der Einigungsprozeß<br />

in Europa und die Bewahrung des Atlantischen<br />

Bündnisses, sondern auch der Einsatz fü die<br />

bereits erwähnte friedliche Beilegung von<br />

Konflikten, die Förderung des multilateralen<br />

Ansatzes und die Beseitigung von Armut,<br />

Krankheit und Unbildung in den unterentwickelten<br />

Gebieten der Erde.<br />

was können wir deutsChen ihrer<br />

meinung naCh von mensChen<br />

araBisChen ursPrungs lernen?<br />

Ich denke, dass die Menschen in der Wohlstandsund<br />

Konsumgesellschaft von Menschen lernen<br />

können, deren Leben von Familiensinn, Treue,<br />

Gastfreundschaft und Patriotismus noch<br />

weitgehend geprägt ist. ■<br />

MAJLIS SPEZIAL 3


gruSwort<br />

GRUßWORT<br />

große Chancen für deutsche<br />

firmen von <strong>katar</strong>s<br />

wirtschaftlichem aufschwung<br />

zu profitieren<br />

grußwort des BotsChafter des staates <strong>katar</strong> in deutsChland<br />

aBdulrahman Bin mohammed al-khulaifi<br />

I<br />

m Rahmen seiner Unterstützung der Kreativität legt der Staat<br />

Katar viel Wert darauf, aus Deutschlands technologischem Fortschritt,<br />

der bei den bilateralen Beziehungen eine wichtige Rolle spielt,<br />

Nutzen zu ziehen. In Katar ist man sich des weltweit guten Rufs<br />

deutscher Industrie und Produkte bewusst. Viele Bürger des Staates<br />

Katar kommen jedes Jahr als Touristen oder für eine medizinische<br />

Behandlung nach Deutschland. Es gibt auch eine Anzahl <strong>katar</strong>ischer<br />

Studenten an deutschen Universitäten und einige <strong>katar</strong>ische Ärzte<br />

machen dort eine Facharztausbildung.<br />

Herr Botschafter Abdulrahman Bin Mohammed Al-Khulaifi mit Herrn Bundesfinanzminister<br />

Wolfgang Schäuble<br />

Die <strong>katar</strong>ischen Investitionen in Deutschland sind in einen<br />

Wirtschaftsplan eingebunden, dessen Ziel es ist, den Staat bis 2020<br />

durch Diversifizierung der Volkswirtschaft und der Einkommensquellen,<br />

u.a. auch durch Auslandsinvestitionen, aus der Falle der Monowirtschaft<br />

zu befreien.<br />

Im Rahmen dieser ganzheitlichen Zukunftsvision, die internationale<br />

Beziehungen, besagte Diversifizierung der wirtschaftlichen Grundlagen<br />

4 MAJLIS SPEZIAL<br />

und die Risikovermeidung in den unterschiedlichen Wirtschaftszweigen<br />

berücksichtigt, möchte Katar durch weltweite Investitionen mit hohen<br />

Gewinnen den Wohlstand für die nächsten Generationen sichern.<br />

So war der Einstieg Katars 2009 bei Volkswagen, dem größten<br />

Autohersteller Europas, eine der größten Leistungen der Qatar Investment<br />

Authority. Katars Anteile werden von 17% auf 20% steigen, wenn<br />

Volkswagen und Porsche in Zukunft fusionieren. Auch die Qatar<br />

Holding Company, eine Tochterfirma der Qatar Investment Authority,<br />

ist 2010 bei Hochtief mit einem Anteil von 9,1% eingestiegen.<br />

Gleichzeitig versucht Katar ein passendes Investitionsklima im<br />

Inland zu schaffen, damit ausländische Firmen auch in Katar investieren.<br />

Deutschland könnte duch seine Erfahrung, gepaart mit den vorhandenen<br />

Energieressourcen in Katar, eine zentrale Rolle bei der Unterstützung<br />

der dortigen Industrie spielen.<br />

Es ist erwähnenswert, dass deutsche Firmen große Chancen haben,<br />

von Katars wirtschaftlichem Aufschwung zu profitieren. Es warten<br />

auf sie gute Perspektiven. Einige deutsche Firmen haben bereits Projekte<br />

in Katar bekommen, wie z.B. die Deutsche Bahn, die am Bau des<br />

<strong>katar</strong>ischen Schienennetzes beteiligt ist. Auch der Nutzen von <strong>katar</strong>ischen<br />

Projekten, beispielsweise für Siemens oder EADS, steigt ständig.<br />

Katars Interesse ist aber nicht nur auf große deutsche Firmen<br />

beschränkt. Auch kleine und mittelständische Firmen sind eingeladen,<br />

in den <strong>katar</strong>ischen Markt einzusteigen, der bei Firmen aus anderen<br />

Ländern schon sehr begehrt ist. Weiterhin liegt der Schwerpunkt des<br />

Interesses nicht nur bei Baufirmen. Der Markt ist offen für Firmen<br />

aus allen Wirtschaftsbereichen. Vor allem sind Firmen aus dem Bereich<br />

der erneuerbaren Energien, und hier besonders der Solarenergie und<br />

Energiespeicherung, Firmen aus dem Bereich der Entwicklung und<br />

Produktion von Elektroautos und Firmen aus dem Zweig für Tourismus-<br />

und Kongressindustrie herzlich willkommen.<br />

Die bilateralen Beziehungen, die Doha und Berlin verbinden, sind<br />

in den unterschiedlichen Bereichen sehr aktiv und es besteht die<br />

Hoffnung, dass sie in naher Zukunft einen neuen Impuls erhalten,<br />

um den guten Weg der Kooperation beider Länder fortzusetzen. ■


INTERVIEW<br />

Qatar Chamber of Commerce<br />

& industry sieht gute Chancen<br />

für deutsche firmen<br />

die Qatar Chamber of Commerce & industry (QCCi) wurde 1963 gegründet. sie vertritt die interessen von allen<br />

wirtschaftszweigen in <strong>katar</strong> im allgemeinen und von den mitgliedern der QCCi im Besonderen. seine exzellenz<br />

scheich khalifa Bin Jassim Bin mohammed al-thani, vorsitzender der Qatar Chamber of Commerce & industry äußert<br />

sich in seinem interview dem maJlis team gegenüber u.a. über die erfolgte und prognostizierte entwicklung <strong>katar</strong>s<br />

und die verbindungen deutschlands und <strong>katar</strong>s.<br />

Scheich Khalifa Bin Jassim Bin Mohammed Al-Thani,<br />

Vorsitzender QCCI<br />

was denken sie ÜBer deutsChland<br />

und seine kultur?<br />

Deutschland verfügt über eine bewundernswerte<br />

Kultur. In den diversen Jahrhunterten<br />

brachte es namhafte Leute diverser Wissenschaften<br />

wie z.B. Mathematik, Philosophie,<br />

Literatur und Musik hervor. Derzeit beeindruckt<br />

diese Nation dadurch, dass es zeitgemäße<br />

Bildung und Ausbildung als eine der wichtigsten<br />

nationalen Ziele verfolgt. Katar, geführt<br />

durch Seine Exzellenz den Emir, zollt Deutschland<br />

stets Repekt für seine vielfältigen Erfolge.<br />

was können <strong>katar</strong>is und deutsChe<br />

von einander lernen?<br />

Katar als weltweit am schnellsten wachsende<br />

Volkswirtschaft und Deutschland als wichtigste<br />

Volkswirtschaft Europas können systhematisch<br />

in vielen Belangen von einander<br />

lernen und die bilaterale Zusammenarbeit<br />

stärken.<br />

wie können deutsChe unternehmen<br />

<strong>katar</strong> unterstÜtzen?<br />

Deutschland ist ein weltweiter Führer im Bereich<br />

Innovationen. Katar wächst rasant und<br />

deutsche Firmen in und außerhalb Katars<br />

können Katar unterstützen, indem sie ihr<br />

Expertenwissen, welches sie so einmalig macht,<br />

in Katar einbringen.<br />

In diesem Zusammenhang befinden sich das<br />

Delegiertenbüro der Deutschen Wirtschaft<br />

Katar (<strong>AHK</strong>) und die Qatar Chamber of Commerce<br />

& Industry (QCCI) in einer einzigartigen<br />

Position, eine Brücke zwischen wachsenden<br />

<strong>katar</strong>ischen Bedürfnissen in verschiedenen<br />

Bereichen und steigendem Interesse durch<br />

deutsche Unternehmen zu schlagen.<br />

können sie uns die Bedeutung und<br />

das ziel von "Qatarization" erklären?<br />

"Qatarization" ist ein positives Konzept, um<br />

sicherzustellen, dass die einheimische Bevölkerung<br />

Katars durch Berufstätigkeit in die<br />

wirtschaftliche Entwicklung eingebunden wird.<br />

Eine der Säulen der "Qatar National Vision<br />

2030" ist die Ausbildung des Humankapitals<br />

unserer Nation. Wir sind davon übezeugt,<br />

dass der beste Weg dafür das individuelle<br />

Engagement eines jeden in seiner beruflichen<br />

Tätigkeit und den damit verbundenen persönlichen<br />

Erfolgserlebnissen darstellt.<br />

wie sChätzen sie die entwiCklung<br />

<strong>katar</strong>s seit seiner unaBhängigkeit<br />

1971 ein?<br />

In früheren Zeiten war die Fischerei und der<br />

Perlenhandel für Katar als Teil der Arabischen<br />

Halbinsel die Haupterwerbsquelle. Die Entdeckung<br />

von Erdöl im frühen 20. Jahrhundert<br />

und die daran anschließende Weiterentwick-<br />

lung dieses Sektors haben das Bild des Landes<br />

komplett verändert. Insbesondere im letzten<br />

Jahrzehnt gab es ein beeindruckendes Wachstum<br />

der Wirtschaft und Bevölkerung. Dies<br />

war das Resultat einer Politik, die dem Investieren<br />

und Reinvestieren sowie der Fortentwicklung<br />

der inländischen Infrastruktur gewidmet<br />

war.<br />

Aktuell werden diverse Mega-Projekte in unterschiedlichsten<br />

Sektoren bearbeitet, u.a.<br />

im primären Sektor in der Öl- und Gasindustrie,<br />

aber auch in anderen Bereichen wie<br />

Ausbildung, Tourismus, Sport und Gesundheitswesen.<br />

wie sChätzen sie die entwiCklung<br />

<strong>katar</strong>s sPeziell im BereiCh wirtsChaft<br />

und kultur in den näChsten<br />

20 Jahren ein?<br />

Im Jahr 2008 hat Seine Exzellenz, der Tronfolger,<br />

die Qatar National Vision 2030 lanciert.<br />

Demnach werden wir den Weg einer hoch<br />

entwickelten Gesellschaft, der Nachhaltikgkeit<br />

und einem hohen Lebensstandard verpflichtet,<br />

einschlagen. Diese Vision sieht die Entwicklung<br />

begründet auf vier mit einander<br />

interagierenden Säulen: Humankapital, Soziales,<br />

Wirtschaft und Umwelt.<br />

In den nächsten 20 Jahren planen wir äußerst<br />

nachdrücklich, das Ziel, eine wissensbasierten<br />

Gesellschaft zu verfolgen. Diese Reise wird<br />

nicht ohne Herausforderungen wie die Bewahrung<br />

von Traditionen in der Moderne,<br />

der Berücksichtigung der Bedürfnisse der<br />

aktuellen und folgenden Generationen, Wachstum<br />

ohne unkontrollierte Expansion, Anzahl<br />

der ausländischen Arbeitskräfte und umweltbewusstem<br />

Verhalten ablaufen. ■<br />

MAJLIS SPEZIAL 5


Q A T A R<br />

W A C H S T U M S W E L T M E I S T E R !<br />

Austragungsort der FIFA WM 2022<br />

Weltgrößter Flüssiggasproduzent<br />

Bevölkerungswachstum > 10%/Jahr<br />

BIP 2011 > 20%<br />

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SERIE GESchäftSfRauEn<br />

SERIE GESCHÄFTSFRAUEN<br />

die frau in der <strong>katar</strong>ischen<br />

geschäftswelt<br />

eine frau, ein wort – Buthaina al ansari<br />

VON YASMIN FÜRSTMANN<br />

Betrachtet man Katars Wirtschaft, so finden wir eindeutig ein<br />

Land der Projekte und der Visionen vor - geprägt durch die Tradition<br />

und beeinflusst durch die Moderne. Aber was das Land ausmacht,<br />

sind nicht große Worte oder der wirtschaftliche Boom ausgedrückt<br />

in makroökonomischen Kennzahlen. Hinter dieser Entwicklung stehen<br />

Menschen, denen Katar einen rasanten und vielversprechenden Fortschritt<br />

zu verdanken hat. Seinen Charakter, seinen Charme und seinen<br />

unentwegten Antrieb erhält es durch Menschen. Hauptsächlich<br />

sind dies bisher Männer. Aber es sind auch Frauen, die mit ihren<br />

Ideen, Konzepten und Zielen die wirtschaftliche Landschaft mit Leben<br />

füllen.<br />

Die Stellung der Frau hat sich in der <strong>katar</strong>ischen Gesellschaft in<br />

den letzten Jahren zunehmend gefestigt. Dies ist stark auf das große<br />

Engagement des Emirs und das seiner Frau, Ihrer Hoheit Scheikha<br />

Mozah Bint Nasser Al Misnads, zurück zu führen, die die Interessen<br />

der Frau im öffentlichen Leben, aber auch in allen anderen Lebensbereichen<br />

stark unterstützt. Ein großer Meilenstein stellt die Qatar<br />

Investment Corporation for Ladies dar, die dem erhöhten Engagement<br />

der <strong>katar</strong>ischen Frauen im Wirtschaftsleben Rechnung trägt.<br />

In den staatlichen Universitäten haben in dem letzten Semester<br />

in bestimmten Fachrichtungen mehr Abolventinnen als Absolventen<br />

ein Studium abgeschlossen, an der Qatar University waren in der<br />

Rechtsfakultät 75% weibliche Studierende immatrikuliert. Statistiken<br />

belegen, dass in einigen Ministerien mehr weibliche Angestellte tätig<br />

sind als Männer. Die Qatar University, die Qatar Foundation sowie<br />

das Gesundheitsministerium werden von Frauen geleitet.<br />

In unserer Serie „Die Frau in der <strong>katar</strong>ischen Geschäftswelt“ werden<br />

wir erfolgreiche, herausragende <strong>katar</strong>ische Unternehmerinnen<br />

vorstellen, die neben Sheikha Moza ein bedeutendes Lebenswerk<br />

geschaffen haben. Heute widmen wir uns Buthaina Al Ansari.<br />

Buthaina al Ansari absolvierte ein Studium in Unternehmensführung<br />

und Personalmanagement an der Qatar University. Weitere<br />

Erfahrungen in diesen Bereichen erhielt sie in kaufmännischen Studiengängen<br />

an Universitäten und Schulen in London und Kairo.<br />

Heute ist sie die Leiterin der Abteilung „Strategische Planung“<br />

bei „ Qtel“, dem größten <strong>katar</strong>ischen Telekommunikationsunternehmen<br />

sowie Vorsitzende von „Qatariat T&D HR Services“ und zählt<br />

zu den 100 erfolgreichsten arabischen Geschäftsfrauen. Das von ihr<br />

gegründete Unternehmen Qatariat T&D HR Services ist spezialisiert<br />

in Fragen der Ausbildung, des Trainings und der Entwicklung vornehmlich<br />

<strong>katar</strong>ischer Frauen im Berufsleben. Neben dieser Consulting<br />

Sparte bring es auch das Magazin Qatariat für diese Zielgruppe he-<br />

raus. Qatariat hat sich die Aufklärung, individuelle Unterstützung<br />

beim Aufbau eines Beziehungsgeflechtes sowie das persönliche Training<br />

<strong>katar</strong>ischer Frauen auf die Fahne geschrieben.<br />

Neben den Aufgaben in den beiden oben genannten Unternehmen<br />

nimmt Buthaina Al Ansari ebenso die Funktion als stellvertretende<br />

Präsidentin der im Jahr 2000 gegründeten Qatari Businesswomen<br />

Association (QBWA) wahr. Der Beitrag am wirtschaftlichen und<br />

strategischen Wachstums Katars durch <strong>katar</strong>ische Geschäftsfrauen<br />

ist das Hauptaugenmerk und die Mission der QBWA. Initiativen wie<br />

der Qatar Business Women Award, das Ambassadors Programme,<br />

das Qatar International Businesswomen Forum sowie die Kooperation<br />

mit der Qatari Businessmen Association dienen als Plattformen,<br />

um verschiedene Sektoren abzudecken und um Katars ambitionierte<br />

Visionen und Ziele gemeinsam zu erreichen.<br />

Buthaina Al Ansari<br />

neue<br />

serie<br />

Buthaina Al Ansari wird in Kürze eine weitere Niederlassung ihrer<br />

Firma in Dubai eröffnen und mit Unterstützung der QBWF eine Expansion<br />

in der gesamten Region anstreben. In einer kürzlich stattgefundenen<br />

Veranstaltung sagte sie: „Wir wollen die traditionellen<br />

Verhaltensmuster <strong>katar</strong>ischer Frauen einen Abschluss machen, einen<br />

Regierungsjob annehmen und dann heiraten – ändern. Die neue<br />

Generation – die „Sheikha Moza Generation“ – muss die Möglichkeiten<br />

nutzen, die uns im wahrsten Sinne auf dem goldenen Teller<br />

serviert werden. Ohne Sheikha Moza hätten wir keine Unterstützung<br />

genossen.”<br />

Wir werden in Zukunft sicherlich noch mehr von Buthaina Al<br />

Ansari hören...<br />

MAJLIS SPEZIAL 7


DOing business<br />

DOING BUSINESS<br />

doing Business - rechtliches zur<br />

unternehmensgründung in <strong>katar</strong><br />

VON OLIVER ALEXANDER<br />

D<br />

er Staat Katar hat sich zu einem interessanten wirtschaftlichen<br />

Zukunftsmarkt für deutsche Unternehmen entwickelt. In<br />

erster Linie staatliche <strong>katar</strong>ische Organisationen werden<br />

in den nächsten Jahren große (Infrastruktur-) Projekte<br />

ausschreiben, an denen sich die deutsche Industrie in erheblichen<br />

Maße in allen Phasen der Wertschöpfungskette beteiligen wird. Etliche<br />

dieser Ausschreibungen statuieren als Zulässigkeitsvoraussetzung,<br />

dass die mitbietende Gesellschaft in Katar registriert ist und nicht<br />

vom Ausland her bietet. Andere Ausschreibungen können zwar vom<br />

Ausland her beworben werden, die Ausführung muss aber nach<br />

Zuschlag von einer Entität erbracht werden, die in Katar eine Registrierung<br />

hat. Es stellen sich somit für ausländische Gesellschaften die Frage,<br />

welche gesellschaftsrechtlichen Formen nach <strong>katar</strong>ischem Gesellschaftsrecht<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Grundsätzlich kommen zwei gesellschaftsrechtliche Formen in<br />

Betracht, zum Einen die Gesellschaft mit beschränkter Haftung und<br />

zum Anderen eine Niederlassung einer ausländischen Gesellschaft,<br />

der sogenannten "Branch".<br />

Eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung wird in den meisten<br />

Fällen nach den Regeln des <strong>katar</strong>ischen Gesellschaftsrechts, dem<br />

Commercial Companies Law, Gesetz Nr. 5 aus dem Jahr 2002, mit<br />

Eintrag im Handelsregister beim Ministerium für Wirtschaft und Handel<br />

in Doha, gegründet. Grundsätzlich muss ein <strong>katar</strong>ischer Partner, der<br />

entweder ein <strong>katar</strong>ischer Staatsbürger oder eine <strong>katar</strong>ische juristische<br />

Person sein kann, deren Anteile vollkommen von <strong>katar</strong>ischen Staatsbürgern<br />

gehalten werden, mindestens 51 % der Gesellschaftsanteile halten,<br />

es sei denn, es liegt eine Ausnahmegenehmigung des Ministers für<br />

Wirtschaft und Handel für das ausländische Unternehmen vor, mehr<br />

als 49 % der Anteile zu halten. Eine solche Ausnahmegenehmigung<br />

kann nach Antrag in den Wirtschaftsbereichen Landwirtschft, Industrie,<br />

Gesundheit, Bildung, Tourismus, Energie, Ausbeutung und Entwicklung<br />

der natürlichen Resourcen, Bergbau, Unternehmensberatung, technische<br />

Beratung, Informationstechnologie, Kultur, Sport, Unterhaltung und<br />

Spedition erteilt werden. Das Mindeststammkapital liegt bei Qatari<br />

Riyal 200.000 und es bedarf mindestens zweier Gesellschafter.<br />

Des Weiteren können Gesellschaften mit beschränkter Haftung<br />

nach den Regeln des Qatar Financial Centres oder des Qatar Science<br />

and Technology Parks gegründet werden, die ihre eigenen Regeln<br />

und Gesetze haben und eigene Prüfungen durch eigene Aufsichtsbehörden<br />

8 MAJLIS SPEZIAL<br />

durchführen. Gesellschaften müssen mit ihren Unternehmenszweck<br />

den Anforderungen des Qatar Financial Centres oder des Qatar Science<br />

and Technology Parks entsprechen. Eine grundsätzliche Beschränkung<br />

der Höhe der Beteiligung durch den Ausländer gibt es hier nicht.<br />

Auch können solche Gesellschaften frei im ganzen Gebiet des Staates<br />

Katar unterehmerisch tätig werden.<br />

Als Alternative zur Gesellschaft mit beschränkter Haftung kommt<br />

die Gründung einer Niederlassung, einer sogenannten Branch gemäß<br />

Artikel 3 des Gesetzes für ausländische Investitionen, dem sogenannten<br />

Foreign Investment Law, Gesetz Nr. 13 des Jahres 2000, in Betracht.<br />

Dazu bedarf es wiederum eines gesonderten Antrags beim Minister<br />

für Wirtschaft und Handel. Wichtigste Antragsvoraussetzung ist<br />

allerdings, dass das beantragende Unternehmen schon einen erheblichen<br />

Staatsauftrag zugesprochen bekommen hat und demnach einen<br />

unterschriebenen Vertrag vorweisen kann. Die Genehmigung einer<br />

Branch wird nur für die Abwicklung dieses einen Staatsauftrages<br />

erteilt. Weitere Aufträge dürfen von der Branch daher nicht abgewickelt<br />

werden. Die Muttergesellschaft haftet für die Verbindlichkeiten der<br />

Branch unbeschränkt. Eines lokalen Partners bedarf es allerdings nicht.<br />

Weniger gebräuchlich ist die Gründung einer nicht eingetragenen<br />

Joint Venture Gesellschaft zuammen mit einem oder mehreren<br />

<strong>katar</strong>ischen Unternehmen. Einen solchen Zusammenschluss kann<br />

man als Arbeitsgemeinschaft (ARGE) bezeichen.<br />

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass eine Gründung einer<br />

Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Katar dann sinnvoll erscheint,<br />

wenn eine mittelfristige oder langfristige unternehmerische Strategie,<br />

in Katar verfolgt wird, die über die Abwicklung eines singulären<br />

Projektes hinausgeht. ■<br />

Oliver Alexander<br />

Rechtsanwalt,<br />

Amereller Rechtsanwälte<br />

rechts- und wirtschaftsführer <strong>katar</strong><br />

In Ihrem Buchandel oder bei den Herausgebern Amereller Rechtsanwälte, Delegiertenbüro der Deutschen Wirtschaft Katar (<strong>AHK</strong>)<br />

sowie GTAI erhältlich ist der Rechts- und Wirtschaftsführer Katar von den Autoren Rechtsanwälte Christine Baltzer-Zacharias, Oliver<br />

Alexander, Dr. Sven Klaiber sowie Dr. Florian Amereller zum Preis von Euro 18,00.


vertriebsrecht<br />

VERTRIEBSRECHT<br />

das neue vertriebsrecht in <strong>katar</strong><br />

VON DR. SVEN KLAIBER<br />

handelsvertreter<br />

rechtsgrundlage<br />

Das <strong>katar</strong>ische Vertriebsrecht ist zum einen<br />

im Handelsvertretergesetz (Gesetz Nr. 8/2002<br />

– „HVG“) und zum anderen in den Artikeln<br />

272 ff. des Handelsgesetzbuchs (Gesetz Nr.<br />

27/2006; „HGB“) geregelt. Die Vorschriften<br />

sind eng an die des kuwaitischen Handelsgesetzbuchs<br />

angelehnt und mit diesen ganz überwiegend<br />

inhaltsgleich.<br />

Nach der Definition der Handelsvertretung<br />

in Artikel 2 HVG fällt unter das Gesetz jeder,<br />

der „im Rahmen einer Handelsvertretung alleine<br />

damit betraut ist, für Rechnung des Prinzipals<br />

gegen Entgelt Waren oder Produkte zu<br />

vertreiben, zum Verkauf oder zum Inverkehrbringen<br />

anzubieten oder bestimmte Dienstleistungen<br />

zu erbringen“. Der Vertragshändler fällt<br />

nach ganz herrschender Aufassung nicht unter<br />

diese Definition (s.u.).<br />

zuständigkeit lokaler gerichte/<br />

schiedsweg<br />

Nach allgemeinen zivilprozessualen Grundsätzen<br />

sind die Gerichte Katars zuständig für<br />

Klagen gegen Ausländer aus Verträgen, die in<br />

Katar zu erfüllen sind. Somit sind die Gerichte<br />

Katars grundsätzlich für Streitigkeiten aus Handelsvertreter-<br />

und Vertragshändlerverträgen<br />

zuständig. Für registrierte Verträge sieht Artikel<br />

23 HVG zudem eine gesetzliche Zuständigkeit<br />

<strong>katar</strong>ischer Gerichte vor, die aber abbedungen<br />

werden kann. Obgleich in der Praxis abweichende<br />

Gerichtsstandsvereinbarungen in der<br />

Regel akzeptiert werden, kann in Einzelfällen<br />

nicht ausgeschlossen werden, dass sich ein<br />

<strong>katar</strong>isches Gericht darüber hinwegsetzt. Die<br />

Parteien eines Handelsvertreter- oder Vertragshändlervertrags<br />

können jedoch eine Schiedsklausel<br />

vereinbaren. Dies gilt nach Art. 24 HVG<br />

auch für registrierte Vertriebsvereinbarungen.<br />

Bedeutung der registrierung<br />

Nach Artikel 16 HVG unterfallen nur registrierte<br />

Handelsvertretungen dem Schutz des HVG;<br />

aus nicht registrierten Handelsvertretungen kann<br />

nach dem Wortlaut des Gesetzes nicht geklagt<br />

10 MAJLIS SPEZIAL<br />

werden. In der Praxis wird dies aber meist so<br />

ausgelegt, dass nur die Berufung auf das HVG,<br />

nicht aber die auf allgemeine Vorschriften des<br />

HGB ausgeschlossen ist. Auch ein nicht registrierter<br />

Handelsvertreter kann sich demnach auf<br />

das HGB – insbesondere auf die Artikel 290 ff.<br />

– berufen. Die letztgenannten Vorschriften räumen<br />

dem Handelsvertreter eine ähnlich starke<br />

Position wie die unter dem HVG ein.<br />

exklusivität<br />

Nach Art. 293 HGB darf der Prinzipal für<br />

ein bestimmtes Gebiet nicht mehr als einen<br />

Vertragsvertreter bestimmen. Flankiert wird<br />

der Schutz durch Art. 297 Abs. 2 HGB, der dem<br />

Vertreter im Fall sogenannter Parallelimporte<br />

einen Vergütungsanspruch an die Hand gibt.<br />

Dieser Anspruch ist allerdings abdingbar.<br />

Beendigung und ausgleichsanpruch<br />

Bei Kündigung einer unbefristeten oder bei<br />

Nicht-Verlängerung einer befristeten Vertragsbeziehung<br />

entsteht dem Vertreter ein Ausgleichsanspruch,<br />

der vertraglich nicht abbedungen<br />

werden kann:<br />

Kündigt der Prinzipal einen unbefristeten<br />

Vertrag oder verlängert er einen befristeten<br />

Vertrag bei Fristablauf nicht, ist er grundsätzlich<br />

zur Zahlung eines angemessenen Ausgleichs<br />

verpflicht, der im Ermessen des Richters steht<br />

und der mehrere Jahresprovisionen betragen<br />

kann (Artikel 300 und 301 HGB). Ein Ausgleichsanspruch<br />

besteht nicht, falls dem Vertreter<br />

Verschulden vorzuwerfen ist. Jede von den<br />

Artikeln 300 und 301 des Handelsgesetzbuchs<br />

abweichende vertragliche Regelung ist unwirksam.<br />

Ansprüche des Vertreters auf Ausgleich nach<br />

Nicht-Verlängerung eines befristeten Vertrages<br />

sind innerhalb von 90 Tagen nach Beendigung<br />

des Vertrags geltend zu machen; alle anderen<br />

Ansprüche verjähren nach 3 Jahren (Artikel 302<br />

HGB).<br />

vertragshändler<br />

Vertragshändler – also Absatzmittler, die<br />

im eigenen Namen und auf eigene Rechnung<br />

vertreiben – fallen nicht unter diese Definition<br />

des Handelsvertreters. Für sie gelten aber bestimmte<br />

Vorschriften des Handelsvertreterrechts,<br />

nämlich u.a. die oben dargestellten Artikel 300<br />

– 304 HGB. Dies setzt allerdings voraus, dass<br />

es sich bei dem jeweiligne Vertriebspartner um<br />

den „alleinigen Vertragshändler“ handelt. Danach<br />

hat der alleinige Vertragshändler einen<br />

unabdingbaren Anspruch auf Ausgleich bei<br />

Kündigung oder Nichtverlängerung, falls ihn<br />

kein Verschulden trifft.<br />

Für einen Vertragshändler, der nicht der<br />

„alleinige Vertragshändler“ des Lieferanten ist,<br />

bestehen keine gesetzlichen Regelungen, auch<br />

nicht zur Beendigung und zum Ausgleich. Maßgeblich<br />

sind somit die vertraglichen Regelungen,<br />

wobei eine analoge Anwendung der für exklusive<br />

Vertragshändlerverträge dargestellten<br />

Grundsätze in der Praxis nicht auszuschließen<br />

ist. Es empfiehlt sich dennoch, mit dem Vertriebspartner<br />

in Katar einen nicht-exklusiven<br />

Vertragshändlervertrag abzuschließen. Allerdings<br />

könnten insbesondere in dem Fall, in dem der<br />

Vertragshändler de facto eine Exklusiv-Stellung<br />

inne hat (wenn z.B. kein weiterer Absatzmittler<br />

eingesetzt wird), die oben bezeichneten<br />

strengen Vorschriften zum Handelsvertreter zur<br />

Anwendung kommen; der Gesetzeswortlaut<br />

lässt solch eine Deutung zu. ■<br />

Dr. Sven Klaiber<br />

Rechtsanwalt<br />

Amereller Legal Consultants


aurecht<br />

BAURECHT<br />

Bau-, Planungs-<br />

und architektenrecht in <strong>katar</strong><br />

VON DR. CHRISTOPH WEISSENBORN<br />

die in <strong>katar</strong> begonnenen oder in Planung befindlichen Bauprojekte sind spektakulär und<br />

ehrgeizig. der Bedarf an Planungs-, architekten- und Bauleistungen ist enorm. angesichts<br />

der qualitativen und quantitativen anforderungen sind dabei wohl zu einem erheblichen<br />

teil ausländische unternehmen als generalunternehmer wie auch als subunternehmer gefragt.<br />

die guten Beziehungen zwischen <strong>katar</strong> und der Bundesrepublik deutschland sowie<br />

die wertschätzung deutscher technologie und Qualitätsarbeit geben anlass zur berechtigten<br />

hoffnung auf Beteiligung der deutschen industrie.<br />

Oftmals haben die Projekte große Volumina und sind keine reinen<br />

Bauprojekte, sondern komplexe, mit anderen technischen Leistungen<br />

interaktive Gesamtvorhaben. Des weiteren sind die Projekte<br />

häufig spektakulär und äußerst zeitsensibel. Ihre Fertigstellung steht<br />

von Anfang an unter absolutem Zeitdruck. Die Folgen: „design and<br />

build“ Verträge werden eher die Regel als die Ausnahme sein. Abnahmeprozesse<br />

gestalten sich schwierig, weil sie nicht nur die Bauleistungen<br />

sondern auch andere technische Gewerke umfassen. Den<br />

Verzugsregelungen und insbesondere den Sanktionen bei Verzug<br />

kommt gravierende Bedeutung zu.<br />

Den Chancen ausländischer Unternehmer stehen Unsicherheiten<br />

und Risiken gegenüber, die sich u.a. aus dem rechtlich-administrativen<br />

Umfeld ergeben:<br />

Grundsätzliche Voraussetzung für die Erbringung von Bauleistungen,<br />

je nach Konstellation auch von Planungs- und Architektenleistungen,<br />

ist zunächst die lokale Präsenz des ausländischen Unternehmens<br />

(ich verweise hierzu auf den Beitrag über Doing Business<br />

in Katar in diesem Heft auf S. 8).<br />

Anders als in Deutschland, wo praxiserprobte Regelungen zur<br />

Verfügung stehen (z.B. VOB), kann in Katar nicht von vergleichbaren<br />

Regelwerken ausgegangen werden.<br />

Hinsichtlich internationaler Vertragsbedingungen ist festzustellen,<br />

dass weder bei öffentlichen noch bei privaten Auftraggebern eine<br />

eindeutige Präferenz für eines der international anerkannten und<br />

praktizierten Regelwerke besteht ( z.B. FIDIC, NEC o.ä.). Stattdessen<br />

haben große staatliche Auftraggeber (z.B. Qatar Petroleum, ASHGAL<br />

oder KAHRAAMA) ihre eigenen Vertragsbedingungen entwickelt.<br />

Dasselbe gilt für große private internationale Bauherren (z.B. SHELL),<br />

die Aufträge in Katar vergeben. Es liegt auf der Hand, dass der Schwerpunkt<br />

solcher Bedingungswerke auf den Interessen der jeweiligen<br />

Auftraggeber liegt.<br />

Aus den vorstehenden Ausführungen ergibt sich, wie wichtig, ja<br />

unerlässlich es ist, für Planungs-, Architekten- und Bauleistungen<br />

möglichst präzise vertragliche Festlegungen zu vereinbaren, die den<br />

Gegebenheiten jedes Einzelfalls Rechnung tragen.<br />

In aller Regel muss für Verträge das Recht von Katar akzeptiert<br />

werden. Dieses enthält zwar im Civil Code einige für Bau-, Planungs-<br />

und Architektenverträge relevante Bestimmungen: Etwa für Preistyp<br />

und -änderung, Zahlung und pfandähnliche Sicherheit, Abnahme<br />

und Gewährleistung.<br />

Aber mit Blick auf die praktizierten Standardverträge öffentlicher<br />

Auftraggeber und die Verwendung internationaler Vertragsbedingungen<br />

haben diese Bestimmungen des <strong>katar</strong>ischen Rechts eher<br />

nachrangige Bedeutung. Ausnahmen hierzu sind z.B. Art. 710 / 711<br />

über die nicht abdingbare sog. „Décennale“, eine Haftung aller am<br />

Bauwerk Beteiligten für die zehnjährige Stabilität des Bauwerks.<br />

Angesichts dieser Überlegungen zum anwendbaren materiellen<br />

Recht bekommen überragende Bedeutung diejenigen Regelungen<br />

im Einzelvertrag bzw. in den Standardbedingungen oder internationalen<br />

Vertragsbedingungen, die sich mit Streitvermeidung bzw.<br />

-entscheidung befassen. Es wird mit allem Nachdruck empfohlen,<br />

einen der international praktizierten Streitvermeidungsmechanismen<br />

zu vereinbaren (z.B. Dispute Review Board). Für den Fall, dass es<br />

dennoch zum Streit kommt, ist es absolut ratsam, ein internationales<br />

Schiedsgericht mit erprobten Regeln zu vereinbaren. Die Vorteile<br />

eines organisierten Streitentscheidungsprozesses sind evident, nicht<br />

zuletzt mangels hilfreicher verfügbarer Kasuistik staatlicher Gerichte.<br />

Vereinbarungen von alternativen Streiterledigungsmechanismen wie<br />

Dispute Adjudication Board und/oder eines Internationalen Schiedsgerichts<br />

sind allerdings keineswegs selbstverständlich.<br />

Selbst wenn sich eine zufriedenstellende Vertragsvereinbarung<br />

erreichen lässt bleibt es bei den bei geschäftlicher Tätigkeit in fremdem<br />

Rechtskreis unvermeidbaren Risiken. Sie können u.a. limitiert<br />

werden durch das zwischen Katar und Deutschland bestehende Investitionsschutzabkommen<br />

oder durch die Möglichkeit einer Exportkredit-<br />

oder Kapitalanlagenversicherung. ■<br />

Dr. Christoph Weissenborn<br />

HFK Rechtsanwälte LLP<br />

in Kooperation mit Arab Law<br />

Bureau LLP<br />

MAJLIS SPEZIAL 11


12 MAJLIS SPEZIAL<br />

Baurecht · Architektenrecht · Ingenieurrecht<br />

Wir unterstützen Sie bei<br />

Ihren Projekten in Katar<br />

HFK Rechtsanwälte LLP · Web: www.hfk.de<br />

Dr. Christian Nunn · E-Mail: nunn@hfk.de<br />

Dr. Christoph Weissenborn · E-Mail: weissenborn@hfk.de


Philipp Luehrs,<br />

Regional Vice President, deugro Qatar L.L.C.<br />

welChe dienstleistungen Bietet<br />

deugro an? seit wann ist ihr<br />

unternehmen auf dem <strong>katar</strong>isChen<br />

markt aktiv?<br />

Die deugro ist bereits seit den 50er Jahren in<br />

Mittelost aktiv. Unser Katar Büro wurde vor<br />

acht Jahren gegründet und bietet Transportund<br />

Logistkleistungen für lokale und internationale<br />

Kunden aus den verschiedenen Wirtschaftsbereichen.<br />

herr luehrs, sie leBen Bereits seit<br />

gut 10 Jahren in <strong>katar</strong>. erinnern sie<br />

siCh daran, was ihnen in den ersten<br />

woChen in <strong>katar</strong> durCh den koPf<br />

gegangen ist?<br />

Als ich 2001 nach Katar kam, staunte ich<br />

zunächst einmal über die hohe Anzahl an<br />

Luxuswagen auf den Straßen, und war von<br />

der schönen Corniche und dem früheren Al-<br />

Wakra Strand beeindruckt. Meine Firma hatte<br />

mich damals nur für acht Monate nach Katar<br />

entsandt. Katar war enigangs für mich nur<br />

ein weiterer Arbeitsplatz, aber ich habe mich<br />

hier von Anfang an sehr wohl gefühlt. Ach<br />

ja, der Compound, in dem ich wohnte, hatte<br />

einen Pool. Das war im Hinblick auf meine<br />

vorangegangenen Auslandseinsätze purer<br />

Luxus.<br />

wie hat siCh das land in den letzten<br />

Jahren ihrer meinung naCh verändert?<br />

Ich glaube, man darf behaupten, dass die<br />

wohl am offensichtlichsten Veränderungen<br />

das Verkehrsaufkommen auf den Straßen und<br />

die Einführung von Ampeln im Straßenverkehr<br />

waren. Dann natürlich die Mietkosten in Katar,<br />

die in den letzten 10 Jahren um über 400%<br />

gestiegen sind.<br />

Ich kam seiner Zeit unverheiratet nach Katar.<br />

Mitterweile habe ich eine Familie und genieße<br />

den für Familien gebotenen hohen Freizeitwert,<br />

den es damals noch nicht gab.<br />

Früher war alles recht staubig, es gab keine<br />

Bordsteinkanten oder Gehwege wie heute,<br />

nur ein paar Teerstrassen und viele Schotterpisten.<br />

The Center in der Nähe vom Jaidah Flyover<br />

war das Zentrum allen Geschehens, bis zunächst<br />

The Mall in Flughafennähe, dann später das<br />

City Center eröffnet wurde.<br />

Was ganz sicher weniger geworden ist, ist<br />

die Interkation mit den Einheimischen. Außerdem<br />

war Katar auch immer etwas ruhiger im<br />

Geschäftsgeschehen als das schon sehr hektische<br />

Dubai. Heute rast Katar nicht nur in seiner<br />

Entwicklung an vielen anderen Ländern vorbei,<br />

sondern ist auch im schnellebigen Geschäftsleben<br />

des 21sten Jahrhunderts angekommen.<br />

sie haBen am College of the north<br />

atlantiC Qatar / Cna-Q vorlesungen<br />

ÜBer transPort und logistik<br />

gehalten. wie sChätzen sie die soCial<br />

resPonsiBility von unternehmern im<br />

gastland ein?<br />

Schon seit acht Jahren führe ich kostenlos<br />

Schulungen bei den sogenannten "Q-Companies"<br />

durch. Vor drei Jahren bin ich angesprochen<br />

worden, ob ich als. Industriefachmann am<br />

CNA-Q einen Supply Chain Management<br />

Dimplom - Studiengang als Erwachsenenfortbildungsprogram<br />

mit begleiten möchte,<br />

und unterrichte dort bis heute. Ich bin der<br />

Meinung, dass sich deutsche Unternehmen<br />

im Land anstelle immer über die Trägheit<br />

INTERVIEW<br />

"und insha’allah wird alles gut"<br />

Philipp luehrs, regional vice President, deugro Qatar l.l.C., nimmt sie mit auf<br />

seinen rückblick auf 10 Jahre leben und arbeiten in <strong>katar</strong>. anschaulich beschreibt<br />

er wie sich das wüstenemirat verändert hat und anschluss an das<br />

geschäftsleben des 21sten Jahrhunderts gefunden hat.<br />

hiesiger Behörden und Betriebe zu beschweren,<br />

ihren Beitrag zur Verbesserung der Situation<br />

leisten sollten. Die Menschen in Katar sind<br />

empfänglicher für Fortschritt als man glaubt,<br />

man muss nur die Vorzüge darstellen können<br />

und sich mit der Kultur auseinandersetzen,<br />

und besonders in diesem Punkt sehe ich<br />

Nachholbedarf bei uns Deutschen.<br />

sie sind auCh in anderen araBisChen<br />

ländern mit deugro tätig. wie<br />

untersCheidet siCh <strong>katar</strong> von dem<br />

rest araBiens?<br />

Ich bin bei deugro für unsere insgesamt neun<br />

Niederlassungen im Irak, den GCC Staaten<br />

und Jemen verantwortlich und kann für mich<br />

sagen, dass ich mich in Katar am wohlsten<br />

fühle. Katar sticht vor allem durch sein starkes<br />

Engagement im Wohltätigkeitsbereich und<br />

Investition im Bildungssektor hervor. Ich denke,<br />

es ist der Mix und die charmante Kombination<br />

zwischen Tradition und Fortschritt, der Katar<br />

so besonders macht.<br />

wie sehen sie die ChanCen, fÜr<br />

deutsChe, insBesondere<br />

mittelständisChe unternehmen, in<br />

<strong>katar</strong> fuß zu fassen?<br />

Problematisch ist oft, dass wir Deutschen zwar<br />

für unsere Produkte, Leistungen und Arbeitshaltung<br />

geschätzt werden, jedoch die direkte "Deutsche<br />

Art" oft zu Missverständnissen führt. Ich rate<br />

daher immer jedem interessierten Investor<br />

zur Beratung, beispielsweise durch die <strong>AHK</strong>.<br />

Mit dem richtigen Konzept kann hier grade<br />

der deutsche Mittelstand nachhaltig Erfolg<br />

haben. Wichtig ist vor allem eine mittel- bis<br />

langfristige Ausrichtung, eine wirkliche<br />

Wertschöpfung und vor allem viel Geduld,<br />

und Insha’Allah wird alles gut. ■<br />

MAJLIS SPEZIAL 13


INTERVIEW<br />

as&P - erfahren im stadiendesign<br />

für <strong>katar</strong><br />

das maJlis spezial team interviewte dipl.-ing. Joachim schares, Partner und mitglied der geschäftsleitung von as&P<br />

- albert speer & Partner gmbh. herr schares berichtet u.a. darüber, wie as&P das <strong>katar</strong>ische Bid-Commitee für die<br />

vergabe der fifa fußball wm 2022 nach <strong>katar</strong> unterstützt hat und welche auswirkungen seiner meinung nach die<br />

vergabe der fifa fußball wm 2022 nach <strong>katar</strong> auf <strong>katar</strong> haben wird.<br />

welChe dienstleistungen Bietet ihr<br />

unternehmen an?<br />

Das Büro AS&P – Albert Speer & Partner GmbH<br />

(AS&P) verbindet innovative Ansätze in Architektur,<br />

Stadt- und Verkehrsplanung mit<br />

über vierzigjähriger, internationaler Planungs-<br />

und Bauerfahrung. Die Projekte reichen von<br />

Hochbau, Stadtplanung, Städtebau und Regionalentwicklung<br />

über Freizeit- und Tourismusplanung,<br />

konzeptionelle Verkehrsplanung<br />

und Projektmanagement bis hin zur planerischen<br />

Vorbereitung von Großveranstaltungen<br />

sowie Gutachten zur Politikberatung. AS&P<br />

beschäftigt zur Zeit etwa 120 Mitarbeiter in<br />

Büros in Frankfurt und Shanghai.<br />

was sind die derzeit Bedeutensten<br />

ProJekte ihres unternehmens?<br />

Eines der derzeit bedeutendsten Projekte ist<br />

für AS&P die planerische Begleitung des Neubaus<br />

der Europäischen Zentralbank (EZB) in<br />

Frankfurt am Main, die im Jahr 2014 in ihren<br />

185m hohen Neubau ziehen soll. Große Bedeutung<br />

hat für AS&P auch ein Projekt in der<br />

saudi-arabischen Hauptstadt Riad, wo bis<br />

Anfang 2012 ein 45m hohes Gerichtsgebäude<br />

mit mehr als 50,000 qm Fläche gebaut<br />

wird.<br />

können sie uns Bitte erläutern, wie<br />

as&P das Bid-Committee fÜr die<br />

vergaBe der fifa fußBall wm 2022<br />

<strong>katar</strong> unterstÜtzt hat?<br />

Von Mitte 2009 bis Mitte 2010 hat ein interdisziplinäres<br />

Team der beiden Frankfurter<br />

Büros AS&P und PROPROJEKT und der Münchener<br />

Agentur SERVICEPLAN umfangreiche<br />

Konzepte entwickelt und im knapp 750 seitigem<br />

offiziellen Bewerbungsdokument zusammengefasst.<br />

Neben der Planung von<br />

Sportstätten, Transport-, Unterbringungs- und<br />

Finanzierungsmöglichkeiten behandelt die<br />

14 MAJLIS SPEZIAL<br />

Bewerbung Fragen des Umweltschutzes, der<br />

gesellschaftlichen Entwicklung, aber auch der<br />

Entwicklungspotenziale des Fußballs im arabischen<br />

und asiatischen Raum. Für die Bewerbung<br />

haben AS&P acht der zwölf Stadien<br />

entworfen. Nach der Abgabe des Bewerbungsdossiers<br />

vertrat AS&P und PROPROJEKT die<br />

Dipl.-Ing. Joachim Schares,<br />

Partner und Mitglied der Geschäftsleitung von AS&P<br />

Bewerbungsgesellschaft bei öffentlichen<br />

Präsentationen auf Konferenzen und Messen.<br />

Des weiteren gehörten die beiden Büros zum<br />

Team, das den Evaluierungsbesuch der FIFA<br />

im September 2010 vorbereitet und begleitet<br />

hat.<br />

welChe erfahrungen haBen sie mit<br />

lokalen Partnern während dieser<br />

tätigkeit gemaCht?<br />

Das Projekt zeichnete sich durch eine sehr<br />

enge Zusammenarbeit mit dem Bewerbungskomitee<br />

Katar 2022 aus, die hervorragend<br />

verlief. Intensiv wurden unterschiedlichste<br />

Austragungsvarianten diskutiert. Nach deren<br />

Abschluss mussten die Konzepte mit den<br />

verantwortlichen Vertretern u.a. aus Behörden,<br />

Ministerien etc. koordiniert werden. Daraus<br />

ergab sich ein wahrer Abstimmungsmarathon,<br />

der das in Spitzenzeiten etwa 30 Ingenieure<br />

umfassende Team Tag und Nacht in Anspruch<br />

nahm.<br />

werden sie auCh weiterhin fÜr die<br />

fifa fußBall weltmeistersChaft in<br />

<strong>katar</strong> tätig sein?<br />

Bereits Anfang 2011 haben PROPROJEKT und<br />

AS&P erste positive Gespräche bzgl. der weiteren<br />

Einbindung der beiden Unternehmen<br />

bei der Umsetzung des Bewerbungskonzepts<br />

geführt. Dies betrifft insbesondere die Prüfung<br />

und Überarbeitung des Veranstaltungskonzepts<br />

im Hinblick auf seine Umsetzbarkeit sowie<br />

die weiteren architektonischen Planungen der<br />

von AS&P entworfenen WM Stadien. Derzeit<br />

befindet sich die Umwandlung vom Bewerbungs-<br />

zum Organisationskomitee kurz vor<br />

dem Abschluss. Danach wird das Organisationkomitee<br />

in der Lage sein, weitere Beauftragungen<br />

auszulösen.<br />

welChe auswirkungen wird ihrer<br />

meinung naCh die vergaBe der wm<br />

naCh <strong>katar</strong> auf das land haBen?<br />

Katar setzt stark auf eine Diversifizierung<br />

seiner vom Gas und Öl abhängigen Wirtschaft<br />

und investiert kräftig in Infrastruktur, Bauprojekte<br />

und Forschung. Um dieses Wachstum<br />

in geordnetem Maße vollziehen zu können,<br />

wurde die nationale Entwicklungsvision 2030<br />

entwickelt, die sozio-demographische, ökologische<br />

und ökonomischen Zielaussagen trifft.<br />

So rechnet man ausgehend von einer derzeitigen<br />

Bevölkerung mit 1,64 Mio. Menschen<br />

für das Jahr 2030 mit einer Bevölkerung von<br />

ca. 2,8 Mio. ■


Komfortabel, sicher und luxuriös -<br />

Der Mercedes-Benz Sprinter<br />

Ob Arbeit oder Urlaub: Der Weg ist das Ziel. Deshalb bietet der<br />

Mercedes-Benz Sprinter die höchsten Standards an Komfort,<br />

Sicherheit und Zuverlässigkeit, ohne hierfür an Stil einbüßen<br />

zu müssen. Mit luxuriösem Interieur im Einklang mit einem<br />

komfortablen und wirtschaftlichen Antrieb werden Fahrgäste<br />

auf die sicherste Art und Weise transportiert.<br />

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MAJLIS SPEZIAL 15


"unser Plan ist es, das erste<br />

stadion 2015 fertig zu stellen"<br />

michael rennschmied (m.r.): "Es ist bereits<br />

einige Zeit vergangen, seit die Entscheidung<br />

gefallen ist, den FIFA World Cup 2022 an<br />

Katar zu vergeben. Das "LOC – Local Organizing<br />

Committee" wurde bereits einberufen. Nun<br />

befinden Sie sich in mitten der Aufbauphase<br />

des "Qatar 2022 Supreme Comittee". Können<br />

Sie uns einen Einblick geben, wie diese beiden<br />

Instanzen an der Umstzung des FIFA World<br />

Cup 2022 zusammenarbeiten werden?"<br />

hassan al-thawadi: "Das "Qatar 2022<br />

Supreme Committee" wurde gebildet, um<br />

eine erfolgreiche und zeitgerechte Umsetzung<br />

aller notwendigen Teilprojekte sicher zu stellen.<br />

Zusätzlich zur Umsetzung dieses einzigartigen<br />

World Cups in Katar soll das Komittee die<br />

gesetzliche Seite für zukünftige Generation<br />

ebnen. Da das "Qatar 2022 Supreme Committee"<br />

direkt für die Sportanlagen und Schulungseinrichtungen<br />

verantwortlich ist, wird es auch bei anderen<br />

Schlüsselprojekten bezüglich des FIFA World<br />

Cup 2022, mehr als nur eine Aufsichtsrolle<br />

inne haben."<br />

m.r.: "Wer wird genau für was verantwortlich<br />

sein?"<br />

hassan al-thawadi: "Das LOC wurde wärend<br />

der Ausschreibungsphase im Januar 2010<br />

gegründet. Als Hauptaufgaben kommen dem<br />

LOC das Marketing, die lokale Organisation<br />

16 MAJLIS SPEZIAL<br />

<strong>katar</strong> ist dabei, den weg für den fifa world Cup im Jahr 2022 zu ebnen. michael<br />

rennschmied, ein in <strong>katar</strong> ansässiger deutscher sportmarketingexperte, traf<br />

den generalsekretär des "Qatar 2022 supreme Comittee", hassan abdullah althawadi,<br />

zum exklusiven gespräch.<br />

Hassan Abdullah Al-Thawadi<br />

©Qatar 2022 Supreme Commitee<br />

und die Inszenierung des FIFA World Cups zu." m.r.: "Verraten Sie<br />

uns etwas zum aktuellen Stand der Stadienplanung?"<br />

hassan al-thawadi: "Unser Plan ist es, das erste Stadion im Jahr<br />

2015 fertig zu stellen. Im Moment haben wir noch nicht enthüllt,<br />

welches Stadion als erstes gebaut wird."<br />

m.r.: "Wir haben gelesen, dass ein Unternehmen Katar ein schwimmendes<br />

Stadion anbieten möchte. Erwägen Sie solche Ideen, in die Tat umzusetzen?"<br />

hassan al-thawadi: "Ich habe von diesem speziellen Angebot noch<br />

nichts gehört. Jedoch kursieren viele verschiedene Ideen in den Medien,<br />

wie auch künstliche Wolken – eine Idee die nicht in Verbindung mit<br />

Katar 2022 steht. Wir sind immer offen für Vorschläge, doch zu<br />

diesem Zeitpunkt haben wir uns bereits entschieden, neun neue<br />

Stadien zu bauen und drei existierende Stadien umzudesignen."<br />

m.r.: "Neben dem Stadienbau stellt sich für das Stadtplanungsministerium<br />

die große Aufgabe, den neuen <strong>katar</strong>ischen Masterplan zur Genehmigung<br />

zu bringen. Darin müssen die Infrastruktur und alle Wettkampfstätten<br />

gleichermaßen integriert werden. Wie können wir uns die tägliche<br />

Arbeit eines solchen Organs vorstellen?"<br />

hassan al-thawadi: "Es ist wichtig, sich bei der Umsetzung an einen


Entwurf Stadion Education City<br />

©RFA FENWICK IRIBARREN ARCHITECTS<br />

Leitfaden zu halten, in unserem Fall der Katar-<br />

Masterplan. In diesem ergänzen sich alle<br />

Planungen, die im Rahmen des FIFA World<br />

Cups gemacht wurden mit den bisherigen<br />

Projekten. Daher benötigen wir ein zentrales<br />

Organ, das "Qatar 2022 Supreme Committee",<br />

das all diese Pläne übergreifend organisiert<br />

und koordiniert sowie die Hauptansprechpartner<br />

an einen Tisch zu bringen.<br />

m.r.: "Die Kühlungstechnik und die modularen<br />

Stadien, die an anderem Ort wieder errichtet<br />

werden können, stellten Schlüsselelemente<br />

der <strong>katar</strong>ischen Bewerbung dar. Sind diese<br />

Pläne weiterhin Teil des Umsetzungskonzepts?"<br />

hassan al-thawadi: "Ja absolut. Die<br />

Kühlungstechnik und die modularen Stadien<br />

stellen weiterhin Schlüsselelemente in unserem<br />

Gastgeberkonzept dar. Wir arbeiten uns stetig<br />

voran, um die Entwicklung und Umsetzung<br />

dieser Ideen Realität werden zu lassen. Unsere<br />

innovativen Technologien und die Zielsetzung,<br />

dass unsere Bauwerke als Vermächtnis<br />

weitergegeben werden führte uns schließlich<br />

zu unserem Sieg bei der Ausschreibung."<br />

m.r.: "Auf der einen Seite braucht Katar<br />

Stadien mit außergewöhnlichem Design. Auf<br />

der anderen Seite jedoch dürfen die Kosten<br />

nicht aus dem Ruder laufen. Wie finden Sie<br />

hierbei den besten Kompromiss?"<br />

hassan al-thawadi: "Die Planungs- und<br />

Entstehungsphase wird früh viele Berater nach<br />

Katar bringen. Diese werden die verschiedensten<br />

Fachbereiche wie zum Beispiel Design, Finanzen,<br />

Planung u.s.w. abdecken. Die Einarbeitung<br />

dieser Aspekte wird garantieren, dass wir ein<br />

innovatives und außergewöhnliches Design,<br />

ohne Kompromisse präsentieren können.<br />

Zudem glaube ich, dass wir die perfekte Balance<br />

zwischen Investition, Innovation und Vermächtnis<br />

an kommende Generationen gefunden haben."<br />

m.r.: "Die Zeit geht schnell vorbei. Dennoch<br />

scheint es nicht so schwierig zu sein, die<br />

Stadien zu bauen, wenn man bedenkt, dass<br />

es noch zehn Jahre sind bis 2022. Dennoch<br />

sagen viele Leute, es sei bereits fünf vor 12,<br />

in Bezug auf die vielen Projekte die noch zu<br />

realisieren sind. Könnte die zeitliche Planung<br />

doch etwas dünn werden?"<br />

hassan al-thawadi: "Katar ist eine von zwei<br />

Nationen, die sich dafür entschieden hat, sich<br />

nur für 2022 und nicht für 2018 zu bewerben.<br />

Denn wir sind uns im klaren darüber, welcher<br />

Berg Arbeit vor uns liegt. Aus diesem Grund<br />

planen wir bereits seit dem ersten Tag des<br />

Bewerbungsprozesses äußerst sorgfältig. Als<br />

wir am 2. Dezember 2010 den Zuschlag<br />

erhalten haben, fing die Arbeit erst richtig<br />

an. Doch das Land steht geschlossen hinter<br />

uns und die Regierung hat uns volle Rückendeckung<br />

aus allen Ministerien versprochen, so das wir<br />

selbstbewust auf einen fantastischen FIFA<br />

World Cup 2022 hinarbeiten."<br />

qatar 2022<br />

QATAR 2022<br />

m.r.: "Katar wird bereits im Jahr 2015 den<br />

Handball World Championship ausrichten.<br />

Sehen Sie es als Vor- oder Nachteil, eine solche<br />

Veranstaltung in der Hochphase der Bauaktivitäten<br />

auszurichten?"<br />

hassan al-thawadi: "Einen solchen Event<br />

zu präsentieren, kann nur positiv sein. Wenn<br />

man sich Katars Geschichte ansieht, wird man<br />

erkennen, dass wir nicht zum ersten Mal Gastgeber<br />

einer solchen Veranstaltung sind. Zu diesen<br />

gehörten in der Vergangenheit die Asian Games<br />

im Dezember 2011, der AFC Asian Cup im<br />

Januar 2011, die Asian Games 2006 und andere<br />

jährlich wiederkehrende Sportveranstaltungen.<br />

Zudem bietet uns jedes weitere Ereignis die<br />

Möglichkeit, unser Land zu präsentieren und<br />

unsere Fähigkeiten auszubauen."<br />

Michael Rennschmied ist CEO der in Doha<br />

ansaessigen Kommunikationsagentur MJR<br />

Communication Group W.L.L. Das<br />

Unternehmen publiziert die Fachmagazine<br />

Coliseum und Men&Architecture, organisiert<br />

den Coliseum SUMMIT mit Schwerpunkt<br />

Stadion-Business und konzipiert PR-<br />

Kampagnen für vor allem deutschsprachige<br />

Unternehmen, die in Middle East Fuß<br />

fassen möchten. Informationen unter<br />

www.coliseumsummit.com<br />

MAJLIS SPEZIAL 17


INTERVIEW<br />

"made in germany" steht in<br />

<strong>katar</strong> hoch im kurs<br />

welChe dienstleistungen Bietet ihr<br />

unternehmen an?<br />

Besonders technische Produkte und Dienstleistungen<br />

sind oft erklärungsbedürftig und<br />

nicht auf den ersten Blick verständlich. Wir<br />

sind darauf spezialisiert, komplexe Sachverhalte<br />

zielgruppengerecht aufzubereiten und<br />

trotzdem präzise darzustellen . Seit 10 Jahren<br />

entwickeln wir maßgeschneiderte Lösungen<br />

für unsere Kunden.<br />

Als Agentur für Unternehmenskommunikation<br />

umfasst unser Leistungsspektrum schwerpunktmäßig<br />

die drei Bereiche "Bewegtbildkommunikation",<br />

"Public Relations " und<br />

"Erlebniswelten". Mit unseren 3 Standorten<br />

in Deutschland und unserem Büro in Doha<br />

bieten wir nationalen wie internationalen<br />

Kunden Full-Service in unseren Leistungsbereichen<br />

an.<br />

können sie uns Bitte erläutern, wie<br />

atkon das Bid-Committee fÜr die<br />

vergaBe der fifa fußBall-weltmeistersChaft<br />

naCh Qatar unterstÜtzt<br />

hat?<br />

18 MAJLIS SPEZIAL<br />

wie sich unternehmen auf dem <strong>katar</strong>ischen markt kommunikativ darstellen sollte große Beachtung geschenkt<br />

werden. zu technisch hochqualitativen Produkten gehört die entsprechende Präsentation. markus<br />

Cramer, vorstand marketing, atkon ag, greift dieses thematik anhand seiner tätigkeit für das Bid-Committee<br />

für die vergabe der fifa fußball-weltmeisterschaft nach <strong>katar</strong> auf.<br />

Markus Cramer, Vorstand Marketing, Atkon AG<br />

Wir waren als Lead-Agentur mit der Konzeption<br />

und Realisation des Abschlussevents beim<br />

Katar-Besuch der FIFA-Delegation beauftragt.<br />

Dazu gehörte die Aufbereitung des rund 750<br />

Seiten starken Bewerbungsbuches in eine<br />

multimediale Executive Summary. Dafür haben<br />

wir drei Pavillons mit insgesamt ca. 1000 m²<br />

Grundfläche errichtet, in denen wir unter<br />

anderem in einer multimedialen Live-Inszenierung<br />

auf 200 m² Rundum-Präsentationsfläche<br />

den FIFA-Delegierten das Hosting-<br />

Konzept Katars präsentiert haben. Zum Einsatz<br />

kamen dabei u.a. 32 Hochleistungsprojektoren,<br />

mehrere interaktive und radargesteuerte<br />

Touchscreens . Das Ziel einen emotionalen<br />

und beeindruckenden Höhepunkt<br />

der Inspektionsreise der FIFA zu setzen, ist<br />

voll erreicht worden. Unser Kunde und die<br />

FIFA Deligierten waren begeistert und beeindruckt.<br />

welChe erfahrungen haBen sie mit<br />

lokalen Partnern während dieser<br />

tätigkeit gemaCht?<br />

Es gibt vor Ort hervorragende Dienstleister<br />

und Partner. Wie bei anderen internationalen<br />

Projekten ebenfalls, ist es aber wichtig, die<br />

richtigen Partner auszuwählen und ein gutes<br />

Briefing zu leisten. Dabei sollte man vor allen<br />

Dingen auf die Erfahrungen und Empfehlungen<br />

von Expats die schon länger in der Region<br />

sind zurückgreifen. Auch sollten die<br />

rechtlichen Vereinbarungen mit den lokalen<br />

Partnern genau auf das Katarische Recht geprüft<br />

werden damit es später nicht zu Missverständnissen<br />

kommt.<br />

werden sie auCh weiterhin fÜr die<br />

fifa fußBall-weltmeistersChaft in<br />

<strong>katar</strong> tätig sein?<br />

Zurzeit sind wir in verschiedenen Gesprächen<br />

zu diesem Thema. Natürlich würden wir uns<br />

sehr freuen, dieses erfolgreiche Projekt weiterhin<br />

unterstützen zu dürfen.<br />

welChe ChanCen haBen deutsChe<br />

unternehmen in <strong>katar</strong>? was trägt<br />

zum erfolg eines deutsChen unternehmens<br />

in <strong>katar</strong> Bei?<br />

"Made in Germany" steht in Katar hoch im<br />

Kurs. Besonders wichtig ist es aber, niemals<br />

mehr zu versprechen, als man letztendlich<br />

auch realisieren kann. Zudem ist es von Vorteil,<br />

wenn man ein flexibles Team hat, das<br />

sich gut an neue Rahmenbedingungen anpassen<br />

kann - egal ob klimatischer, kultureller<br />

oder logistischer Art. Auch die Auswahl<br />

der richtigen Berater vor Ort (Steuerberater,<br />

Rechtsanwalt usw.) ist ein wichtiges Erfolgskriterium.<br />

Gerade das qatarische Vergaberecht<br />

bei öffentlichen Aufträgen ist doch sehr kompliziert<br />

so das ohne einen qualifizierten<br />

Rechtspartner der einen unterstützt, die Bewerbung<br />

schnell scheitern kann. Ein besonderes<br />

Augenmerk gilt dem Thema Sponsor<br />

Partner. Hier kann man schnell Geld verlieren<br />

wenn man dies nicht sorgfältig genug recherchiert.<br />

worauf sollte man als deutsCher in<br />

<strong>katar</strong> in der kommunikation Besonders<br />

aChten?<br />

Man muss sich bewusst sein, dass durch die<br />

vergleichsweise geringe Größe des Landes,<br />

bei gleichzeitig guter Vernetzung, sowohl ein<br />

Erfolg, als auch ein Misserfolg schnell die<br />

wahrgenommene Reputation prägt. Dies wird<br />

doch sehr häufig noch von internationalen<br />

Unternehmen unterschätzt.<br />

auf welChe zukunftsProJekte<br />

freuen sie siCh Besonders?<br />

Katar ist ein sehr dynamisches Land mit fortschrittlichen<br />

Strukturen und vielen laufenden<br />

und visionären Projekten. Wir als Atkon AG<br />

freuen uns, wenn wir hier in dem ein oder<br />

anderen spannenden Projekt mitarbeiten<br />

dürfen. ■


SPORT<br />

schneller, höher, weiter - eine<br />

nation wandelt sich zum mekka<br />

des sports<br />

VON GERALD FRITZ<br />

E s war ein besonderer Wintertag im Dezember letzten Jahres<br />

in Zürich. Der große Fußballweltverband unter Führung<br />

seines allmächtigen Präsidenten Joseph Blatter sorgte für<br />

eine große Überraschung unter der gespannt wartenden<br />

Fußballwelt. Der versiegelte Umschlag brachte es zu Tage. Nicht mehr<br />

als fünf Buchstaben, dafür mit ungeheurer Durchschlagskraft:<br />

Q a t a r! Am nächsten Tag schrieb Deutschlands größte Tageszeitung<br />

als Schlagzeile: Fußball-WM 2022 in Katar – was ist das eigentlich<br />

für ein Land?<br />

Szenenwechsel. Aspire Academy for Sports Excellence im Juni<br />

2011. Es ist der vierte Jahrgang mit 41 Nachwuchsathleten aus den<br />

unterschiedlichsten Disziplinen, die die nationale Kaderschmiede des<br />

Sports verlassen werden. Das Motto lautet "Aspire today, inspire<br />

tomorrow". Junge Kataris werden im Aspire zu Hochleistungsportlern<br />

ausgebildet mit dem Ziel, eines Tages ihr Heimatland auf den großen<br />

Sportbühnen der Welt bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften<br />

zu vertreten. Es ist eine Mischung aus Training nach neuesten<br />

sportwissenschaftlichen Methodiken in einer der bestausgestattesten<br />

Sporteinrichtungen der Welt und einer umfassenden schulischen<br />

Ausbildung nach internationalen Standards. Die ersten Erfolge haben<br />

sich bereits eingestellt. Hochspringer Motaz Essa Barsham gewann<br />

bei den IAAF Junioren Leichtathletik WM im Jahr 2010 in Kanada die<br />

Goldmedaille. Die Aspire Academy wurde übrigens unter maßgeblicher<br />

Mitwirkung von deutschen Experten konzipiert und aufgebaut.<br />

Auch in Hinblick auf die FIFA WM 2022 soll es ebenso vielversprechend<br />

weitergehen. So rekrutieren sich die Fußball-Nachwuchsmannschaften<br />

der Aspire Academy neben lokalen Spielern aus den<br />

talentiertesten Jugendkickern Asiens und Afrikas. Dafür wurde ein<br />

umfassendes Scoutingsystem aufgebaut, das frühzeitig die besten<br />

Jugendspieler herausfiltern soll. Für die ausgewählten Spieler erfüllt<br />

sich ein Traum. Sie werden nach Katar geholt und erhalten eine<br />

einmalige Sportausbildung in der Aspire Academy. Die besten von<br />

ihnen dürfen für Katar auflaufen. Außerdem wird ihnen regelmäßig<br />

ermöglicht, sich mit den besten Jugendteams Europas zu messen.<br />

Auch der DFB war bereits mehrfach mit seinen Jugendauswahlmannschaften<br />

zu Gast in Katar. In Hinblick auf die WM 2022 schmieden<br />

die Fußballverantwortlichen in Katar bereits heute große Pläne. Katar<br />

soll sich bei der Heim-WM von seiner besten Seite präsentieren und<br />

die Gruppenphase überstehen. Dabei spielt das Aspire-Fußballprojekt<br />

eine bedeutende Rolle.<br />

Die Frage nach dem „Warum” ist berechtigt. Katar ist ziemlich<br />

klein, nur halb so groß wie Hessen und mit gut 1,7 Mio. Einwohnern<br />

so groß wie Hamburg. Unerträgliche Temperaturen in den Sommermonaten<br />

bei über 40 Grad lassen Sport zur Tortur werden.<br />

Erst kürzlich veröffentlichte das <strong>katar</strong>ische Olympische Komitee<br />

(QOC) die Strategie für den Sektor Sport, ein Bestandteil der nationalen<br />

Entwicklungsstrategie 2011 bis 2016. Die drei tragenden Säulen,<br />

die dort beschrieben werden, sind das Steigern der sportlichen<br />

und physischen Betätigung in der lokalen Bevölkerung, das Planen<br />

und Bauen allgemeiner und spezieller Sporteinrichtungen sowie das<br />

Sichten und Betreuen von Sporttalenten mit dem Ziel, diese zu sportlichen<br />

Höchstleistungen zu führen.<br />

Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Emir von Katar und seine<br />

Familie große Sportfanatiker sind. Seit seinem Amtsantritt 1995 wurde<br />

dank der immensen Einnahmen aus dem Erdgasgeschäft in hoch<br />

moderne Sportstätten investiert und prestigeträchtige Sportveranstaltungen<br />

nach Katar geholt. Das Sportjahr 2011 klang mit den 12.<br />

Pan Arab Games im Dezember aus. Rund 6000 Sportler und Betreuer<br />

aus 21 arabischen Ländern kämpften in Doha um die Medaillen.<br />

Nach den erfolgreichen Asian Games 2006 können die Pan Arabischen<br />

Spiele als weiterer Schritt in Richtung des <strong>katar</strong>ischen Traums betrachtet<br />

werden: Ende August 2011 hatte sich Katar in letzter Minute<br />

für die Ausrichtung der 16. Olympischen Sommer Spiele 2020<br />

beworben.<br />

Das Träume wahr werden können, hat der Wintertag in Zürich<br />

gezeigt. Die lokalen Gegebenheiten im Wüstenstaat Katar mit extremen<br />

klimatischen Bedingungen in den Sommermonaten machen<br />

die Fußball WM 2022 oder die Olympischen Spiele 2020 in spe zu<br />

einer bespielslosen technischen Herausforderung des Sportstättenbaus,<br />

ein Feld wo deutsche Ingenieursleistung und Know-How besonders<br />

gefragt sein werden. ■<br />

Gerald Fritz, Audience & Marketing Manager,<br />

Qatar Stars League Management, beim Besuch des FC Bayern München<br />

Wintertrainingslagers 2011 mit der Deutschen Schule Doha.<br />

MAJLIS SPEZIAL 19


Qatar QATAR GERMANY Germany PARTNERSHIP PartnershiP<br />

Qatar germany Partnership - initiative zur<br />

förderung der strategischen Partnerschaft<br />

zwischen deutschland und <strong>katar</strong><br />

VON ANNA KRISTIN KRÖNERT<br />

im rahmen der delegationsreise von herrn dr. Philipp rösler, Bundesminister für technologie und wirtschaft und vizekanzler,<br />

nach <strong>katar</strong>, wurde die Qatar germany Partnership (QgP) im Beisein der deutschen Botschaferin, frau anne ruth<br />

herkes, und des <strong>katar</strong>ischen Botschafters, seine exzellenz abdulrahman bin mohamed al-khulaifi, im dezember 2011<br />

feierlich lanciert. QgP ist ein im deutschen vereinsregister eingetragener verein, der in enger abstimmung mit unternehmen,<br />

wirtschaftsverbänden und Politik eine exklusive und nachhaltige Partnerschaft zwischen deutschland und <strong>katar</strong><br />

vorantreibt.<br />

M it atemberaubender Sicht über das abendlich<br />

funkelnde Doha wurde in einer Sky Villa im<br />

Kempinski Residence & Suites die Qatar Germany<br />

Partnership lanciert. Neben den Gründungsmitgliedern<br />

des Vereins, dem Vorstand und dem Beirat waren zahlreiche namhafte<br />

rund 130 Gäste, insbesondere auch von <strong>katar</strong>ischer Seite sowie<br />

Mitreisende der Delegation rund um Bundesminster Dr. Rösler anwesend,<br />

und legten den Grundstein für eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

zwischen Katar und Deutschland. Der Event wurde vom Delegiertenbüro<br />

der Deutschen Wirtschaft Katar (<strong>AHK</strong>) organisiert. Sowohl Bundesminister<br />

Dr. Rösler als auch Herr Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann, Präsident<br />

des Deutschen Industrie- und Handelskammertages zeigten sich in<br />

ihren Reden der Initiative gegenüber begeistert.<br />

Seine Exzellenz Scheich Nawaf Nasser Bin Khalid Al Thani,<br />

Geschäftsführer von Nasser Bin Khaled - u.a. dem Alleinimporteur<br />

von Mercedes nach Katar - und Mitglied des QGP Beirates, erwies<br />

der Vereinigung und Veranstaltung seine Ehre und hielt eine beeindruckende<br />

Rede. Er sprach davon, dass er vehement die <strong>katar</strong>ische Freundschaft<br />

mit Deutschland und Katars Fortkommen hin zu den höchst möglichen<br />

Standards vorantreiben wird.<br />

Mitglieder der Qatar Germany Partnership und Mitglieder des Beirates bei der feierlichen<br />

Überreichung der Mitgliedschaftsurkunden<br />

20 MAJLIS SPEZIAL<br />

Dr. Philipp Rösler, Bundeswirtschaftsminister für Wirtschaft und Technologie und Vizekanzler<br />

mit Anne Ruth Herkes, Deutsche Botschaferin in Doha und Seine Exzellenz Abdulrahman bin<br />

Mohamed Al-Khulaifi, Katarischer Botschafter in Berlin, umringt von weiteren Würdenträgern<br />

der QGP<br />

Dem Beirat der QGP, einem Beratungsgremium mit hochrangigen<br />

Persönlichkeiten aus Katar und Deutschland, stehen Frau Botschafterin<br />

Anne Ruth Herkes, sowie der <strong>katar</strong>ische Botschafter in Berlin, Seine<br />

Exzellenz Abdulrahman bin Mohamed Al-Khulaifi, als Vorsitzende<br />

voran. Die Anwesenheit von Herrn Botschafter Al-Khulaifi, der eigens<br />

aus Berlin für den Launch Event anreiste, erfreute die weiteren Gäste<br />

außerordentlich.<br />

Der Vorstandsvorsitzende der QGP, Martin à Porta, Geschäftsführer<br />

Siemens Qatar LLC sowie der stellv. Vorsitzende und Geschäftsführer<br />

der QGP, Dr. Peter Göpfrich, Delegierter der Deutschen Wirtschaft<br />

für die Untere Golfregion (<strong>AHK</strong>) erläuterten in ihren Gesprächen die<br />

Vereinsziele und Aufgaben: Ziel der QGP ist es insbesondere, Katar<br />

bei der Realisierung der Qatar National Vision 2030 und den Vorbereitungen<br />

zur FIFA Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar zu unterstützen und<br />

dabei einen großen Beitrag von deutschen Unternehmen und Institutionen<br />

zu realisieren.<br />

Die Gründungsmitglieder des Vereins sind namhafte Unternehmer<br />

und Vertreter von Firmen und Organisationen, die bereits seit längerem<br />

in Katar aktiv und verankert sind. Für weitergehende Informationen<br />

wenden Sie sich bitte an Qatar Germany Partnership, P.O. Box 24481,<br />

Doha, Qatar, rufen Sie uns an unter Tel. +974 / 4431 1152 oder<br />

kontaktieren Sie uns per E-Mail unter qgp@ahkqatar.com. ■


seit wann ist siemens in <strong>katar</strong> tätig<br />

und welChe tätigkeitssChwerPunkte<br />

verfolgt siemens im <strong>katar</strong>isChen<br />

markt?<br />

Siemens ist seit vielen Jahrzehnten in Katar<br />

tätig, eine lokale Firma haben wir hier 2005<br />

gegründet. Alle drei Siemens Sektoren, Industrie,<br />

Energie und Medizintechnik, sind in<br />

Katar gut am Markt positioniert. Unsere Stärke<br />

liegt traditionell im Energiebereich, von<br />

der Stromerzeugung bis hin zur Stromverteilung<br />

haben wir die lokale Infrastruktur maßgebend<br />

unterstützt und beeinflusst. Hervorheben<br />

möchte ich unsere starke Präsenz im<br />

Bereich Hochspannungs-Schaltanlagen: Rund<br />

2/3 aller Anlagen in Katar sind von Siemens.<br />

Auch mit unserem Healthcare - Angebot nehmen<br />

wir eine starke Stellung ein und sind in<br />

allen wichtigen Spitälern als bevorzugter<br />

Anbieter positioniert. Dieses Jahr erst haben<br />

wir ein hochmodernes Bild gebendes Diagnosesystem<br />

an ein Krankenhaus verkauft. Das<br />

Interesse daran war groß, weil das System a)<br />

eine präzisere und schnellere Diagnose erlaubt<br />

und b) die Patienten geringere Belastungen<br />

auf sich nehmen muessen.<br />

Zudem bieten sich nun auch vermehrt Chancen<br />

für Gebäudetechnik, denn bei intelligenten<br />

Gebäuden kann der Energieverbrauch<br />

um bis zu 40 Prozent reduziert werden. Und<br />

selbstverständlich stehen in Katar komplexe<br />

Infrastrukturprojekte an, zum Beispiel der Bau<br />

von Stadien und der eines Bahnnetzes mit<br />

der dazugehörigen Infrastruktur.<br />

welChe erfahrungen haBen sie mit<br />

lokalen gesChäftsPartnern<br />

gemaCht?<br />

Es ist interessant, hier Geschäfte zu machen.<br />

Die Anforderungen der Kunden sind hoch,<br />

Verhandlungen laufen anders als in Europa,<br />

und es ist überaus wichtig, eine Vertrauensbasis<br />

zu schaffen. Ob ein Geschäft zum Abschluss<br />

kommt oder nicht, bleibt oft bis kurz<br />

vor der Vertragsunterzeichnung unklar. Stellt<br />

man sich darauf ein und hat man Freude im<br />

Umgang mit dieser fremden Kultur, sind die<br />

Erfahrungen sehr positiv.<br />

siemens hat in <strong>katar</strong> auCh eine<br />

niederlassung im Qatar sienCe and<br />

teChnology Park (QstP). was ist die<br />

aufgaBe des QstP? was sind die<br />

vorteile von firmen, siCh dort<br />

anzusiedeln?<br />

Wir werden dort Applikationstraining für<br />

Medizintechnik für Kunden aus dem Mittleren<br />

Osten und technische Schulungen für<br />

unsere Mitarbeiter anbieten. Das Angebot<br />

soll auch mit projektspezifischer Forschung<br />

ergänzt werden. Gerade das ist ein wichtiger<br />

Aspekt für die Kataris, die sich zum Ziel gesetzt<br />

haben, ihre Öl- und Gas-Gesellschaft in eine<br />

Wissensgesellschaft zu transformieren.<br />

welChe ChanCen haBen deutsChe<br />

unternehmen in <strong>katar</strong>? was trägt<br />

zum erfolg eines deutsChen<br />

unternehmens in <strong>katar</strong> Bei?<br />

Man arbeitet gerne mit deutschen Firmen auf<br />

Grund der Zuverlässigkeit und der Technolo-<br />

INTERVIEW<br />

martin à Porta - erfahrungsbericht<br />

des Ceo von siemens wll Qatar<br />

siemens zählt zu den weltweit größten und traditionsreichsten firmen der elektrotechnik und elektronik. in über 190<br />

ländern unterstützt das vor 160 Jahren gegründete unternehmen seine kunden mit innovativen techniken und umfassendem<br />

know-how. maJlis spezial sprach dazu mit martin à Porta, Ceo siemens wll Qatar.<br />

Martin à Porta, CEO Siemens WLL Qatar<br />

gie. Das ist unser Kapital, denn der Gedanke,<br />

dass wir in Sachen Marketing hinter anderen<br />

europäischen Ländern liegen, lässt sich nicht<br />

von der Hand weisen.<br />

Vertrauen ist ein wichtiger Baustein zum Erfolg.<br />

Vertrauen bedeutet nicht allein, dass<br />

wir auf menschlicher Ebene bestehen, sondern<br />

auch, dass Siemens führend ist hinisichtlich<br />

der Technologie. Gerade mit unserem grünen<br />

Portfolio stehen wir sehr gut da, es hilft unseren<br />

Kunden, ihre eigenen Ziele zu erreichen.<br />

Last but not least erwarten unsere Kunden<br />

überaus kompetente Projektleiter, die Projekte<br />

rasch, kostengünstig und flexibel umsetzen.<br />

Darüber hinaus arbeiten wir ständig an unserer<br />

Wettberwerbsfähigkeit auch in Hinsicht<br />

auf Kosten, vor allem wegen der asiatischen<br />

Konkurrenz.<br />

Wichtig ist auch, dass wir uns als "good corporate<br />

citizien" etablieren und Katar nicht<br />

nur wirtschaftlich mit unserer Expertise unterstützen,<br />

sondern auch bei dem Vorhaben,<br />

eine Wissensgesellschaft aufzubauen. Wir<br />

suchen deshalb vermehrt nach <strong>katar</strong>ischen<br />

Mitarbeitern und unterstützen zum Beispiel<br />

Schulen und Universitäten. Heute sind die<br />

Mitarbeiter lange Jahre bei der Firma tätig<br />

und stammen aus westlichen Ländern – in<br />

Zukunft wird das ausgewogener sein, Mitarbeiter<br />

aus mehreren Länder werden die Unternehmen<br />

vorwärtsbringen.<br />

auf welChe zukunftsProJekte<br />

freuen sie siCh Besonders?<br />

Die Umsetzung der Vision 2030, darin sind<br />

die Vorhaben für die Fussball WM 2022 enthalten,<br />

birgt ein immenses Potenzial an Projekten.<br />

Ich bin gespannt auf die Bahnprojekte.<br />

Grundsätzlich erwarten wir, dass sich ab<br />

Mitte 2012 wieder mehr große Projekte<br />

abzeichnen und Projekte, die bereits seit einiger<br />

Zeit geplant sind, Fahrt aufnehmen. ■<br />

MAJLIS SPEZIAL 21


Träume<br />

werden wahr<br />

22 MAJLIS SPEZIAL


THE PEARL<br />

THE PEARL<br />

the Pearl Qatar: eine der glamourösesten<br />

adressen des nahen osten<br />

VON DR. HELMUT LANDAHL<br />

Mit einer Fläche von über 400 Hektar neu gewonnenem<br />

Land ist The Pearl Qatar eines der größten<br />

Immobilienentwicklungsprojekte im Arabischen<br />

Golf. Sie liegt nur etwa 0,35 km vor der Küste<br />

der prestigeträchtigen West Bay in Doha und<br />

fügt der <strong>katar</strong>ischen Halbinsel ca. 32 km zusätzliche Küste hinzu. Die<br />

Insel liegt ausserdem nur 25 km vom neuen Doha International Airport<br />

entfernt. The Pearl Qatar wurde von der Projektentwicklungsgesellschaft<br />

United Development Company UDC entwickelt und verwirklicht und<br />

basiert auf einem innovativen Konzept, das die neusten energiesparenden<br />

Techniken für Geschäfts, Wohn- und Freizeitzwecke nutzt. The Pearl<br />

Qatar ist auch eines der einzigen Immobilienprojekte in der Region,<br />

bei der Auswärtige das Recht haben, Eigentum zu erwerben und eine<br />

99 jährige Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten.<br />

Das Design Konzept der Pearl Qatar wurde von mediterraner<br />

Architektur mit Einflüssen aus traditioneller arabischer Baukunst und<br />

<strong>katar</strong>ischer Historie inspiriert. Das Projekt ist in 10 Bezirke unterteilt:<br />

Porto Arabia, Viva Bahriya, Medina Centrale, Qanat Quartier, Abraj<br />

Quartier, Floresta Gardens, Giardino Villas, Costa Malaz, Perlita Gardens<br />

und Isola Dana.<br />

Bezogen auf den Einzelhandel bietet The Pearl Qatar über 100.000<br />

m² an Fläche in Porto Arabia, 60.000 m² in Medina Centrale und<br />

40.000 m² in Qanat Quartier. Jeder dieser Bezirke bietet eine einzigartige<br />

Lifestyle-Umgebung für die derzeit 3000 Einwohner zählende und<br />

stetig wachsende Bevölkerung.<br />

Porto Arabia zum Beispiel ist eine Mischung aus Riviera und<br />

arabischem Stil und bietet 31 Tower im mediteranen Stil mit zusammen<br />

4700 Wohn- und Geschäftseinheiten, 450 Villen und Appartments,<br />

100.000 Quadratmeter Mietfläche für Einzelhandel und Gewerbe<br />

sowie einem wunderschönen 2,5 Kilometer langen Boulevard, La<br />

Croisette Boulevard. Der Boulevard ist eine fußgängerfreundliche<br />

Promenade, gesäumt von ausgezeichneten Einkaufsmöglichkeiten<br />

und guten Restaurants, die einen atemberaubenden Blick auf den<br />

Yachthafen ermöglichen. Über 100 Geschäfte sind derzeit geöffnet,<br />

weitere 80 werden in den nächsten 6 Monaten folgen.<br />

Im Herzen von Porto Arabia liegt Marsa Arabia, das künftig ein<br />

Four Seasons Hotel beherbergen wird. Die Ansiedlung weiterer 6<br />

Fünf Sterne Hotels auf der Insel ist geplant; dazu gehören Kempinski<br />

und Nikki Beach, die über 2000 Zimmer schaffen werden.<br />

The Pearl Qatar bietet umweltfreundliche Dienstleistungen auf<br />

höchstem internationalen Standard, darunter ein unterirdisches,<br />

vollautomatisches Hochleistungsabfallsammel-System. Qatar gilt als<br />

eines der ersten Länder, die ein solches System in einer Stadt oder<br />

auf einer Insel dieser Größe bieten.<br />

Auf der Insel werden neueste innovative umweltfreundliche<br />

Technologien eingeführt. The Pearl Qatar hat zum Beispiel eine eigene,<br />

moderne Meerwasserentsalzunganlage. Die Anlage hat eine Kapazität<br />

von 35 Millionen Litern pro Tag und kann damit den gesamten<br />

Wasserbedarf für Trinkwasser, Kühlung und Pflanzenbewässerung<br />

der Insel abdecken. Die Wasserreservetanks verfügen über Frischwasser<br />

für bis zu einer Woche. Eine Reihe anderer moderner Serviceeinrichtungen<br />

machen diese Insel einzigartig, so zum Beispiel innovative<br />

Klimatisierungseinrichtungen mit Kühlwasser, produziert in der<br />

weltgrößten Anlage dieser Art, oder eines der modernsten<br />

Kommunikationsnetze der Region. Die Kommunikationsinfrastruktur<br />

der neuesten Generation bietet die perfekte Plattform für internationale<br />

Telekommunikationsfirmen. Darüber hinaus ist die Pearl-Qatar<br />

Lifestyle-Card die erste kontaktlose Mehrzweckkarte Qatars. Die Karte<br />

gibt Zugang zu einer Reihe finanzieller und nichtfinanzieller Anwendungen<br />

und bietet dem Einwohner auch den Komfort, Zahlungen im Ausland<br />

ausführen zu können.<br />

Die drei herrlichen Yachthäfen, mit einer Kapazität von bis zu<br />

1000 Yachten, werden von der UDC Tochter Ronautica betrieben.<br />

Die Porto Arabia Marina ist die Größte mit ihren vollfunktionsfähigen<br />

785 Liegeplätzen. Die anderen Marinas liegen im Costa Malaz und<br />

Viva Bahriya Viertel. Seit neustem sind auch die Fähren und Wassertaxis<br />

in Betrieb, um Besucher von einem Teil der Insel zum anderen zu<br />

bringen.<br />

Die Bauarbeiten in den Bezirken Medina Central und Qanat Qartier<br />

mit ihren 1500 Wohneinheiten stehen kurz vor dem Abschluß. Mit<br />

seinen atemberaubenden Kanälen und Brücken fügt das Qanat Qartier<br />

dem Projekt einen venezianischen Flair hinzu. Andere Projekte, die<br />

derzeit im Gange sind, wie Supermärkte, ein medizinisches Zentrum,<br />

ein Kino und eine Schule werden die bestehende Dienstleistungspalette<br />

ergänzen, und die Insel zu einer eigenen Stadt machen.<br />

Die Bauarbeiten für rund 65 Tower und 700 Villen mit denen<br />

insgesamt 18.000 Wohneinheiten unterschiedlichster Art für 40.000<br />

Einwohner geschaffen werden, sollen voraussichtlich Ende 2015<br />

abgeschlossen sein. ■<br />

Dr. Helmut Landahl<br />

General Manager , Engineering & Construction<br />

United Development Company (UDC)<br />

MAJLIS SPEZIAL 23


MSHEIREB<br />

msheireb - "rooted in the Past<br />

while looking in the future"<br />

VON ANNA KRISTIN KRÖNERT<br />

M sheireb - Dieses 31 Hektar umfangreiche Stadtentwicklungsprojekt<br />

wird den alten Stadkern<br />

Dohas wiederaufleben lassen. Ziel ist, einen<br />

Einklang zu finden zwischen der Bewahrung des<br />

historischen Erbes gepaar mit moderner Architektur und Technologie<br />

sowie einem Fokus auf Nachhaltigkeit und umweltbewusster Bauweise.<br />

Schirmherrin ist Sheikha Mozah bint Nasser Al Missned, Ehefrau<br />

des Emirs von Katar. Der Projektname "Msheireb" ist Arabisch<br />

und bedeutet übersetzt "Ein Platz zum Wasser trinken". Es werden<br />

für das Projekt QR 20Mrd. veranschlagt.<br />

Das Gelände liegt im Herzen Dohas, an der einen Seite angrenzend<br />

an den Amiri Diwan – Regierungsgebäude und Palast des Emirs und<br />

an der anderen Seite angrenzend an den rekonstruierten Souq Waqif.<br />

Im Souq Waqif wurde bereits erfolgreich ein Konzept mit gemischter<br />

Nutzung für Handel und Gastronomie, basierend auf einem traditionellen<br />

<strong>katar</strong>ischen Souq und dem histrorischen Al Koot Fort in Verbindung<br />

mit neuester Technolgie umgesetzt.<br />

Die wiederbelebte Altstadt soll zu einem Großteil auch Raum für<br />

das gesellschaftliche Leben mit Möglichkeiten der Zusammenkunft<br />

und des Gedankenaustausches bieten – ganz so wie es der <strong>katar</strong>ischen<br />

Kultur entspricht. Das Viertel wird mehr als 100 Gebäude mit einer<br />

Mischung aus Geschäfts- und Wohnflächen sowie Stätten der kulturellen<br />

Begegnung umfassen. Die Gebäude werden 3-30 Stockwerke hoch<br />

sein.<br />

Aktuell wird Phase 1 des Projektes, benannt als "Diwan Amiri<br />

Quarter", umgesetzt. Es umfasst drei Regierungsgebäude, historische<br />

Stätten, ein Museum, ein Begegnungszentrum, das Nationalarchiv<br />

24 MAJLIS SPEZIAL<br />

und eine bekannte Gebetsstätte. Gesamt beinhaltet der Projektablauf<br />

5 Phasen. Im Zuge dessen werden ein 5 Sterne Hotel, drei weitere<br />

Hotels, hochwertige Bürogebäude, Wohneinheiten unterschiedlichster<br />

Art und diverse Geschäfte und Restaurants erstellt werden. Kunst<br />

und Kultur werden mit einem Kulturzentrum, Schule, Kindertagesstätte<br />

und Mosche bedacht werden. Der Zeitplan sieht vor, dass die ersten<br />

Bereiche 2012 fertig gestellt werden, das gesamte Viertel soll bis<br />

2016 erschlossen sein.<br />

Das Msheireb Projekt trägt den Slogan "rooted in the past while<br />

looking in the future". Dies unterstreicht eindrücklich die eingangs<br />

erwähnte Absicht, die Tradition mit der Moderne zu verbinden.<br />

Demnach wird eine einheitliche der <strong>katar</strong>ischen Historie entsprechende<br />

architektonische Sprache für das gesamte Viertel gewählt werden.<br />

Ebenso wichtig ist der Projektleitung eine umweltbewusste und<br />

nachhaltige Bauweise. Alle Gebäude werden in der Rating-Skala des<br />

international angesehenden LEED (Leadership in Energy and Environmental<br />

Design) des US Green Building Council mindestens der Klassifizierung<br />

Gold entsprechen. Einige ausgewählte Gebäude werden sogar dem<br />

Platinum-Standard genügen. Das gesamte Projekt ist auf Nachhaltigkeit<br />

angelegt, d.h. es soll wenig Ressourcen verbrauchen, wenig Abfallstoffe<br />

produzieren, geringe Betreibungskosten verursachen und die CO2-<br />

Bilanz minimieren.<br />

Die alles dominierende Strategie von Msheireb ist, das Schema<br />

der Immobilienentwicklung der letzen Jahre in Katar umzudrehen und<br />

sich von dem hohen Energieverbrauch, Ausdehnung der Städte und<br />

dominierendem Transport durch Individualverkehr abzuwenden. Die<br />

Projekt- und Bauleitung obliegt TIME Qatar, ein Joint Venture zwischen<br />

Turner International Middle East und Msheireb Properties. Msheireb<br />

Properties ist eine Tochtergesellschaft von Qatar Foundation. ■


LUSAIL<br />

lusail City - die zukunft beginnt<br />

VON ENG. ESSA MOHAMMED ALI KALDARI<br />

V ielreisende nach Katar werden<br />

bestätigen, dass sich das Land<br />

im permanenten Wandel befindet.<br />

Bei jedem ihrer Besuche<br />

werden sie von einer Reihe von Veränderungen<br />

und Entwicklungen berichten können.<br />

Diese vielversprechenden Bemerkungen<br />

beziehen sich zumeist auf das rasante Wachstum<br />

im Immobiliensektor und bei Infrastrukturprojekten,<br />

die sich verteilt auf der ganzen Halbinsel<br />

wiederfinden. Es überrascht nicht, dass dieser<br />

Sektor nach der Öl- und Gasindustrie das zweite<br />

Zugpferd der <strong>katar</strong>ischen Wirtschaft ist.<br />

Für ein weiteres Urbanisationsprojekt von<br />

bisher nicht gekanntem Ausmaß im arabischen<br />

Raum hat das kleine Emirat bereits alle Weichen<br />

gestellt – Lusail City. Von der Lusail Real Estate<br />

26 MAJLIS SPEZIAL<br />

Development Company, einer Tochter der<br />

Qatari Diar Real Estate Investment Company,<br />

konzipiert, entwickelte sich Lusail City zum<br />

Vorzeige-Mega-Projekt in Katar. Die Stadt vom<br />

Reißbrett wird wenige Kilometer nördlich von<br />

der Katars Hauptstadt Doha an der Küste<br />

entstehen und ist das derzeit größte Einzelprojekt<br />

im Land.<br />

Für die Planung und Organisation wurde<br />

bereits 2008 die Lusail Real Estate Development<br />

Company (LREDC) ins Leben gerufen. Das<br />

Unternehmen widmet sich der Entwicklung,<br />

Ausführung, Konstruktion und dem laufenden<br />

Betrieb des Flaggschiff-Projekts. Ebenfalls ist<br />

die LREDC verantwortlich für die Betreuung<br />

der Investoren und Entwicklungspartner. Die<br />

Beziehungen der einzelnen Akteure hat eine<br />

hohe Priorität bei der Verwirklichung des Vorhabens.<br />

Dass es sich um ein wirkliches Mega-Projekt<br />

handelt, zeigen die veröffentlichten Daten<br />

und Fakten. Insgesamt werden 38 Quadratkilometer<br />

Fläche an der Küste in eine fortschrittliche,<br />

zukunftsweisende Stadt transformiert. Die<br />

unter Stadtplanern als Waterfront-Development<br />

bekannte Transformation wird den Bewohnern<br />

der neuen Stadt einen unvergleichbaren Blick<br />

auf kristallklares Wasser bieten. In ihrer Vision<br />

trägt Lusail City zur Sicherung des Erbes von<br />

Katars Bezug zum Meer sowie von arabischen<br />

Traditionen bei. Gleichzeitig bietet die Stadt<br />

den Luxus von morgen.<br />

Der Masterplan von Lusail City sieht eine<br />

gemischte Entwicklung vor, zu der die Maximierung<br />

der Landnutzung im Fokus steht sowie eine<br />

spektakuläre Sicht auf das Meer. Lusail City<br />

wird in ihren 17 Stadtbezirken voraussichtlich<br />

190.000 Menschen Wohnfläche bieten und<br />

170.000 einen Arbeitsplatz geben. Neben den<br />

typischen Wohn- und Arbeitsanforderungen,


die eine moderne Stadt ohnehin erfüllen muss,<br />

verfügt Lusail City über alle notwendigen<br />

Einrichtungen des täglichen Lebens, wie Schulen,<br />

medizinische Einrichtungen, Sport-, Unterhaltungsund<br />

Einkaufszentren und versucht dabei,<br />

modernsten Umweltstandards gerecht zu<br />

werden.<br />

Das Herz von Lusail City ist die mehr als<br />

28 Kilometer lange, neu entwickelte Küstenlinie,<br />

an der drei Marinas entstehen, die 1.300<br />

Yachten Platz bieten. Die gesamte neue<br />

Wasserfront ist in das Stadtkonzept intergiert<br />

und bietet umfangreiche Fußgängerzonen,<br />

Promenaden und Spazierwege sowie eine<br />

Vielzahl an Restaurants und Cafés, kleinen<br />

Boutiquen und traditionellen Souks.<br />

Katar stellt für die Realisierung von Lusail<br />

City höchste Ansprüche an eine außergewöhnliche<br />

Architektur und umweltfreundliche Gebäudetechnik.<br />

Um diesen Herausforderungen gerecht zu<br />

werden, hat das Land die renommiertesten<br />

Architekten und Planungsbüros engagiert.<br />

Dazu zählen die Schweizer Herzog & de Meuron,<br />

Foster & Partners aus London und das Pariser<br />

Unternehmen Architectual Studio sowie der<br />

ebenfalls in Paris arbeitende Designer und<br />

Architekt Michel Desvigne Paysagiste.<br />

Lusail City wird in jeder Hinsicht höchste<br />

Anforderungen an eine neu geschaffene Stadt<br />

erfüllen, was auch die Entwürfe zeigen. Auf<br />

jeder Ebene, von der Planung über den Bau<br />

bis hin zum Betrieb, wurde die Stadt so<br />

entwickelt, dass eine nachhaltige und<br />

umweltgerechte Zukunft für die kommenden<br />

Generationen entsteht. Die Bestrebungen des<br />

Landes zeigen ganz deutlich, dass der Fokus<br />

auf der Befriedigung der lokalen Bevölkerung<br />

durch die Schaffung eines hervorragenden<br />

städtischen Umfeldes liegt.<br />

Die gehobenen Lebensbedingungen sollen<br />

ganz bewusst durch "green-building"-Methoden<br />

generiert werden. Die Reduktion von Auswirkungen<br />

auf die Umwelt wird durch höchste Anforderungen<br />

der aktuellen Umweltauflagen erfüllt. Das<br />

große Engagement für grüne Gebäude bringt<br />

letztlich eine Vielzahl von ökologischen,<br />

wirtschaftlichen und sozialen Vorteilen für die<br />

Anwohner. Natürliche Ressourcen sollen bewusst<br />

geschont werden, gleichzeitig ergeben sich<br />

dadurch reduzierte Betriebs- und Wartungskosten.<br />

All das führt zu einer verbesserten Lebensqualität<br />

für die künftigen Bewohner von Lusail City.<br />

Katars ganzer Stolz spiegelt sich in Lusail<br />

City wider. Die Stadt wird die Erste ihrer Art im<br />

Land sein, in die das eigens entwickelte Konzept<br />

"Qatar Sustainability Assessment System" (QSAS)<br />

voll integriert sein wird. Lusail City wird mit der<br />

Implementierung des Konzeptes zur "Green<br />

City of the Future" das Interesse der gesamten<br />

Region auf sich ziehen. Die Kombination aus<br />

umweltbewusstem Leben und Arbeiten wird<br />

LUSAIL<br />

eine hohe Anziehungskraft ausstrahlen.<br />

Neben den ökologischen Vorzügen, die<br />

Lusail City kommenden Generationen bietet,<br />

wurde das Urbanisierungskonzept auf der<br />

Klimawandelkonferenz der Vereinten Nationen<br />

in Cancun, Mexiko, im Dezember 2010 als<br />

eine der Schlüssel-Initiativen initiiert.<br />

Als internationales Vorzeigemodell für die<br />

Entwicklung einer nachhaltigen Stadt am<br />

Wasser wird Lusail City in allen Bereichen<br />

höchstes Niveau erreichen. Bereits der Masterplan<br />

und das Design erfüllen höchste Standards,<br />

was ebenfalls für die modernsten Ingenieurs-<br />

und "Green-Building"-Verfahren gilt. Lusail<br />

City wird ein regionales Beispiel für eine<br />

fortschrittliche und ganzheitliche Küstenstadt<br />

werden. Sie kombiniert Nachhaltigkeit mit<br />

Tradition und Weltklassestandards – Lusail City<br />

ist Katars Zukunft. ■<br />

Eng. Essa Mohammed Ali<br />

Kaldari<br />

CEO, Lusail.<br />

MAJLIS SPEZIAL 27


INTERVIEW<br />

<strong>katar</strong>: hohe mietpreise<br />

für wohnraum<br />

welChe dienstleistungen Bietet ihr unternehmen an?<br />

Zum einen bieten wir die Vermietung sowie den Verkauf von Wohnungen<br />

und Einfamilienhäusern an. Zum anderen betreiben wir ein<br />

Gewerbebüro mit den Schwerpunkten Bürovermietung, Immobilienbewertung<br />

und Investment. Den Bereich Investment werden wir in<br />

den kommenden zwölf Monaten ausbauen, da das Interesse internationaler<br />

Fonds und arabischer Privatinvestoren seit der Entscheidung<br />

für Katar als Austragungsland der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft<br />

2022 enorm gewachsen ist.<br />

seit wann ist engel & völkers in <strong>katar</strong> tätig? sind sie<br />

auCh in anderen ländern in gCC vertreten?<br />

Sowohl Engel & Völkers als auch ich sind seit Anfang 2008 in Katar<br />

aktiv. Trotz des schwierigen Marktes in den vergangenen Jahren<br />

konnten wir ein Team von inzwischen 20 Immobilienberatern aufbauen.<br />

Der Mittlere Osten ist ein sehr attraktiver Markt für unser<br />

Unternehmen, so dass Engel & Völkers auch mit Büros in Abu Dhabi,<br />

Oman, Bahrain und Dubai vertreten ist.<br />

wie BesChreiBen sie den immoBilienmarkt in <strong>katar</strong>?<br />

Der Markt bietet sowohl für Bauunternehmen als auch für Investoren<br />

Chancen. Die Bevölkerung hat sich seit 2005 verdoppelt. Allein dieser<br />

Anstieg bedeutet eine enorme Nachfrage nach Wohnraum. Aktuelle<br />

Mieten für ein Einfamilienhaus liegen über 3.000 Euro im<br />

Monat, 2-3-Zimmer-Wohnungen bei ca. 2.000 Euro. Schätzungen<br />

gehen von einem weiteren Bevölkerungswachstum von 10% pro Jahr<br />

aus. Diese Bevölkerung besteht aus 40% Arabern und über 50%<br />

Indern und Asiaten. Dementsprechend werden auch die Immobilien<br />

an den Erwartungen dieser Bürger ausgerichtet. Da Engel & Völkers<br />

als deutsches Unternehmen wahrgenommen wird, haben wir häufig<br />

deutsche Kunden mit höheren Erwartungen. Aus diesem Grund sind<br />

wir aktiv an der Entwicklung neuer Projekte in Katar beteiligt. In<br />

Kürze werden wir über Engel & Völkers Beteiligungen an einem neuen<br />

exklusiven Wohnprojekt anbieten können.<br />

welChe veränderungen zeiChnen siCh aB?<br />

Katar verändert sich ständig und hat ambitionierte Pläne, die bis<br />

2030 umgesetzt werden sollen. Das Land besitzt das höchste Pro-<br />

Kopf-Einkommen der Welt und der Staat investiert viel in das eigene<br />

Land. Dadurch entstehen Grossprojekte wie Lusail, eine Stadt für<br />

200.000 Einwohner, eine künstlich angelegte Insel mit Yachthafen,<br />

Einkaufszentrum, Hotels und Wohnprojekten für 40.000 Einwohner<br />

sowie Infrastrukturprojekte wie das Schienensystem, der Ausbau<br />

des Straßennetzes und ein Flughafen. Neben diesen Baumaßnahmen<br />

wurden 20 Milliarden Euro bereitgestellt, um im Jahr 2022 die erste<br />

28 MAJLIS SPEZIAL<br />

das maJlis spezial team sprach mit mirco maurer, leiter des immobilienbüros engel &<br />

völkers in <strong>katar</strong>. informieren sie sich über wohnungsmarkt in <strong>katar</strong>, welche Chancen sich für<br />

investoren bieten und mit welchen gegebenheiten sie als Privatperson konfrontiert werden.<br />

Mirco Maurer, Head of Real Estate, Engel & Völkers Katar<br />

CO2-neutrale Fußballweltmeisterschaft auszurichten. Insgesamt plant<br />

das Emirat für die WM 2022 Ausgaben von 120 Milliarden Euro.<br />

Sowohl bei Büro- als auch bei Wohnobjekten sehen wir nach wie vor<br />

Qualitätsmängel. Durch die neu entstandenen Immobilien und das<br />

somit geschaffene Angebot ist der Druck für Eigentümer allerdings<br />

größer geworden. Um Leerstände zu vermeiden, wird es immer wichtiger<br />

Objekte in guter Qualität zu bieten.<br />

Obwohl Energie günstig ist, will Katar die zukünftige Energieversorgung<br />

auf erneuerbare Quellen umstellen. Die Sonne scheint das<br />

gesamte Jahr, so dass es Pläne gibt, diese Energiequelle in der Zukunft<br />

mehr zu nutzen. Neben der vermehrt eingesetzten Dämmung wird<br />

bald auch Solartechnik verwendet, um Räumlichkeiten mit wenig<br />

Energieaufwand kühl zu halten.<br />

was sind die Besonderheiten, die man als deutsCher im<br />

umgang mit lokalen gesChäftsPartnern BerÜCksiChtigen<br />

sollte?<br />

Kataris sind sehr freundlich und haben stets großes Interesse an neuen<br />

Technologien und Geschäftsmöglichkeiten. Deutsche haben einen<br />

guten Ruf. Da man in Katar einen lokalen Partner zur Firmengründung<br />

benötigt und dieser mindestens 51% an der Firma hält, ist die Wahl<br />

des richtigen Partners essentiell. Engel & Völkers hat in Katar zwei<br />

lokale Partner gefunden, welche selbst zahlreiche Wohnungen-, Büros-<br />

und Hotelprojekte sowie eines der führenden lokalen Bauunternehmen<br />

besitzen. Diese Vorteile haben hauptsächlich zum Überleben<br />

im Markt beigetragen. Während zahlreiche andere internationale<br />

Immobilienmakler bereits wieder vom Markt verschwunden sind, sind<br />

wir heute die Nr.1 vor Ort. ■


läenderporträet<br />

LÄNDERPORTRÄT


INTERVIEW<br />

alexander Jonas:<br />

"all business is local"<br />

Alexander Jonas,<br />

Direktor HOCHTIEF Solutions Middle East Qatar W.L.L.<br />

seit wann ist hoChtief in <strong>katar</strong> tätig<br />

und welChe tätigkeitssChwerPunk-<br />

te verfolgt hoChtief im <strong>katar</strong>isChen<br />

markt?<br />

Wir sind 2006 nach Katar gekommenen, weil<br />

wir in der Kombination aus einer sehr umsichtigen<br />

Führung und den erheblichen finanziellen<br />

Ressourcen einen Markt mit langfristig<br />

hohem Potential gesehen haben.<br />

Unser Einstieg erfolgte über das Großprojekt<br />

BARWA Commercial Avenue, eine Einkaufsstraße<br />

in Doha. Es handelt sich um einen der größten<br />

Einzelaufträge von HOCHTIEF mit einem<br />

Auftragswert von über 1,3 Mrd Euro.<br />

Durch eine Bauaufgabe dieser Größe und Zeitdauer<br />

konnten wir neben dem eigentlichen<br />

Bauen auch weitere Tätigkeitsfelder von HOCH-<br />

TIEF in Katar etablieren, sei es Optimierung durch<br />

Preconstruction, HOCHTIEF ViCon oder Facility<br />

Management.<br />

HOCHTIEF hat sich im letzten Jahrzehnt vom<br />

Baukonzern zum Anbieter ganzheitlicher Lösungen<br />

gewandelt und alle diese Fähigkeiten<br />

unter der HOCHTIEF Solutions AG gebündelt.<br />

30 MAJLIS SPEZIAL<br />

herr alexander Jonas, direktor hoChtief solutions middle east Qatar w.l.l., läßt uns an seinen<br />

erfahrungen in <strong>katar</strong> teilhaben, auch vor dem hintergrund der aktienbeteilingung <strong>katar</strong>s an<br />

hoChtief. deutsche unternehmer in <strong>katar</strong> werden seiner meinung nach aufgrund der aner-<br />

kennung der deutschen tugenden geschätzt, müssen aber langfristig durch leistung punkten.<br />

welChe erfahrungen haBen sie mit<br />

lokalen gesChäftsPartnern gemaCht?<br />

wie sehen sie die aktienBeteiligung<br />

<strong>katar</strong>s an hoChief?<br />

Katarische Geschäftspartner sind in der Regel<br />

international erfahren und mit den Trends<br />

und Marken der Welt gut vertraut. Die Akzeptanz<br />

für deutsche Unternehmen ist hoch<br />

Aber: "All business is local." Wir bewegen<br />

uns in Katar in einem lokalen Markt, der sehr<br />

wettbewerbsintensiv ist. Wir haben zum Beispiel<br />

mit Lusail die HOCHTIEF Lusail Q.S.C.<br />

gegründet. Wir bilden Allianzen aus lokalen<br />

und internationalen Firmen. Den größten<br />

Kundennutzen sehen wir in der besten Kombination<br />

aus lokalem und fachlichem Know-<br />

How.<br />

Wir beschäftigen in Katar Mitarbeiter aus<br />

mehr als 40 Ländern. Daraus resultiert viel<br />

Verantwortung. Wir engagieren uns im Schulwesen,<br />

im Sport bei Know-How-Transfer und<br />

Weiterbildung.<br />

HOCHTIEF sieht Katar als hochwillkommenen,<br />

langfristigen Investor, der durch seine Beteiligung<br />

sein Vertrauen in HOCHTIEF und seine<br />

Verbundenheit mit Deutschland zum Ausdruck<br />

bringt. Wir haben dieses Jahr den Standort<br />

Doha als Zentrale unserer Aktivitäten in der<br />

Golf-Region gewählt.<br />

welChen eindruCk haBen sie allgemein<br />

von der stimmung in <strong>katar</strong>?<br />

Die Grundstimmung im Land ist optimistisch,<br />

selbstbewusst und spiegelt das Wachstum<br />

der Wirtschaft. Dagegen ist der Preisdruck<br />

enorm hoch. Wir warnen sehr davor, zu glauben,<br />

es wäre einfach, in Katar Fuß zu fassen.<br />

Der Zuschlag zur FIFA WM 2022 wird Katar<br />

umfassend verändern. Es geht nur an Rande<br />

um die Sportstätten, sondern vielmehr um<br />

die Entwicklung aller Bereiche öffentlicher<br />

Infrastruktur von Verkehr und Versorgung bis<br />

zur Kultur Aus meiner persönlichen Sicht wird<br />

dadurch das ganze Land zu einem großen<br />

Projekt. Das ist sehr spannend.<br />

welChe ChanCen haBen deutsChe<br />

unternehmen in <strong>katar</strong>? was trägt<br />

zum erfolg eines deutsChen unternehmens<br />

in <strong>katar</strong> Bei?<br />

Die als typisch deutsch geltenden Tugenden<br />

sind auch spezifische Erfolgsfaktoren: Verlässlichkeit,<br />

Präzision, hohe Leistungsbereitschaft,<br />

Liefertreue und exzellentes Fachwissen.<br />

Unternehmen müssen aber auf Dauer durch<br />

Leistung überzeugen. Entsprechen unsere<br />

Mitarbeiter und Produkte den Erwartungen?<br />

Verstehen wir unsere Kunden und die andere<br />

Kultur? Sind wir wettbewerbsfähig?<br />

Die Geschäftskultur am Golf ist beziehungsgeprägt.<br />

Eine hohe Präsenz, Geduld und<br />

Lösungsorientierung sind entscheidend.<br />

Es gilt in Katar wie überall: "Machen sie Ihre<br />

Kunden erfolgreich."<br />

auf welChe zukunftsProJekte<br />

freuen sie siCh Besonders?<br />

In den nächsten 10 Jahren wird Katar wesentliche<br />

Elemente der Zukunft des ganzen<br />

Landes realisieren und dabei in erheblichem<br />

Umfang in seine Infrastruktur investieren.<br />

Zusätzlich werden medizinische und kulturelle<br />

und sportive Einrichtungen gebaut und<br />

betrieben. Das sind gute Themen für HOCH-<br />

TIEF.<br />

Die Verbindung von lokalen Traditionen, finanziellen<br />

Ressourcen und internationalen<br />

Spitzenleistungen macht Katar zu einem Ort<br />

an dem Neues entsteht. Wir haben hier eine<br />

Chance, die Welt von Morgen zu bauen. ■


<strong>katar</strong>s energiewende<br />

solarenergie ist auf dem vormarsCh<br />

VON MELANIE LEHMANN<br />

S pricht man von Katar, so spricht man von einem flächenmäßig<br />

kleinen Staat mit unglaublichem Reichtum an<br />

Energieressourcen: Der Bestand der weltweit drittgrößten<br />

Gasreserven – das Emirat ist außerdem weltgrößter Gasexporteur<br />

- wird auf bis zu zweihundert Jahre geschätzt, der Bestand<br />

der Ölreserven auf mehrere Jahrzehnte. Und dennoch beginnt Katar<br />

bereits heute, sich Gedanken über seinen zukünftigen Energiemix zu<br />

machen. Die gesicherten Einnahmequellen erlauben es dem Staat,<br />

die Diversifizierung seiner Wirtschaft mit großen Schritten voranzutreiben.<br />

Ein Teil dieser ökonomischen Strategie ist der Ausbau des<br />

eigenen Energieportfolios. Zwar fließt nach wie vor ein großer Anteil<br />

des Fünfjahresbudgets in die Entwicklung und den Ausbau fossiler<br />

Rohstoffe, jedoch rücken nun mehr denn je auch umweltstrategische<br />

Aspekte in den Vordergrund.<br />

Die FIFA Fußballweltmeisterschaft, die 2022 zum ersten Mal in<br />

einem Land des Nahen Ostens ausgetragen wird, wirft hier bereits<br />

ihre Schatten voraus. Die gewonnene Wahl hat im Land eine enorme<br />

Aufbruchsstimmung erzeugt. In Einklang mit der "National Vision<br />

2030", die bereits enorme Projekte insbesondere im Bereich der Infrastrukturentwicklung<br />

aufgezeigt hat, hat der Gedanke, Erneuerbare<br />

Energien einzuführen, noch einmal eine katalytische Wirkung<br />

erfahren. Durch das gesetzte Austragungsdatum des öffentlichkeitswirksamen<br />

Sportgroßereignisses starten die Aktivitäten zum Thema<br />

Erneuerbare Energien bereits heute: Solar gekühlte Stadien und Trainingsstätten<br />

sollen landesweit entstehen. Die Planungen hierfür<br />

laufen an und es wird derzeit an entsprechenden solaren Technologiekonzepten<br />

gearbeitet.<br />

Die Fußballweltmeisterschaft ist jedoch nicht der alleinige Treiber.<br />

In den Vordergrund rückt immer mehr auch das Bestreben des Emirats,<br />

sich von der Abhängigkeit internationaler Lebensmittelimporte<br />

zu lösen. Hierfür arbeitet Katar an der Ausweitung seiner landwirtschaftlichen<br />

Nutzflächen. Jedoch sind Niederschläge zur Bewässerung<br />

der Nutzflächen in dieser Region äußerst selten. Hinzu kommt, dass<br />

auch der heimische Verbrauch an Trinkwasser infolge der wachsenden<br />

Bevölkerung stetig zunimmt. Aus diesen Gründen arbeitet der Staat<br />

an Plänen zur Kapazitätserweiterung von Meerwasserentsalzungsanlagen.<br />

Und auch hier findet man umweltstrategische Überlegungen<br />

wieder: Die notwendige Energie zur Meerwasserentsalzung soll auf<br />

Grundlage solarer Energiegewinnung erfolgen.<br />

Die geographischen Voraussetzungen für den Einsatz solarer<br />

Energieerzeugungssysteme gelten aufgrund der Lage des Emirats im<br />

Sonnengürtel der Erde als besonders günstig. Allerdings sind bislang<br />

noch keine standortspezifischen Daten verfügbar, welche Rückschlüsse<br />

auf die einzusetzenden Solartechnologien, konkrete Standorte<br />

EnErgiEwEndE<br />

ENERGIEWENDE<br />

und Größe der jeweiligen Kraftwerkskapazitäten zulassen. Derzeit<br />

sind im Emirat auch noch keine rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

und Förderprogramme bzw. Einspeisetarife vorhanden. Das Emirat<br />

hat die Notwendigkeit dieser Voraussetzungen erkannt und mit dem<br />

jüngst veröffentlichten Amiri Decree den Startpunkt für die Entwicklung<br />

eines Solarschemas geschaffen. Somit könnte das Emirat – neben<br />

Abu Dhabi – einer der Pioniere auf dem Gebiet der Erneuerbaren<br />

Energien in der Region werden. Für deutsche Unternehmen werden<br />

sich hier interessante Möglichkeiten auftun, denn in Katar genießt<br />

das Siegel "Made in Germany" einen hohen Stellenwert. Bereits<br />

heute setzt das Emirat auf deutsche Kompetenz, insbesondere in den<br />

Branchen Bau und Infrastruktur. Auch für den Bereich der Erneuerbaren<br />

Energien eröffnen sich für deutsche Unternehmen und deutsche<br />

Gemeinschaftsauftritte große Potentiale, wenn "schlüsselfertige Lösungen"<br />

aus deutscher Hand angeboten werden um Katar auf seinem<br />

Weg in eine grüne Zukunft zu unterstützen. ■<br />

© Solar Millennium / Paul Langrock<br />

Melanie Lehmann<br />

Projektentwicklung<br />

Solar Millennium AG<br />

MAJLIS SPEZIAL 31


QATAR RAILWAY PROJECT<br />

QATAR RAILWAY PROJECT<br />

nur die eisenbahn fehlt…<br />

VON JULIAN SOMMER<br />

K atar ist ein Land, das seit dem Zuschlag zur FIFA Fußball<br />

WM 2022 mehr denn je im Umbruch ist. Die Bestrebungen<br />

werden durch die Qatar National Vision 2030 der<br />

Weltöffentlichkeit ganz deutlich zu verstehen gegeben.<br />

In den kommenden zwei Jahrzenten wird es vornehmlich darum gehen,<br />

die Wirtschaft weiter voranzutreiben und zu diversifizieren sowie die<br />

Entwicklung der Gesellschaft in den Bereichen Bildung und Gesundheit<br />

zu fördern. Die Vision hebt jedoch gleichzeitig hervor, dass die<br />

Entwicklung mit langen Traditionen und Gepflogenheiten der Kultur<br />

im Einklang erfolgen muss.<br />

Was das Land im Stande ist zu leisten, hat es in der vergangenen<br />

Dekade bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die Hauptstadt<br />

Doha, das Herz Katars, hat mit dem Stadtteil West Bay eine würdige<br />

Skyline mit eindrucksvollen Wolkenkratzern vorzuweisen. Zahlreiche<br />

Großprojekte, wie die künstliche Insel The Pearl oder der in Kürze in<br />

Betrieb gehende New International Airport Doha sind nur zwei Beispiele.<br />

Mit Lusail City steht ein weiteres Urbanisationsprojekt bereits in den<br />

Startlöchern.<br />

der BauBoom steigt, die zeit drängt<br />

Seit einigen Jahren arbeiten Experten bereits an einem neuen<br />

Infrastrukturkonzept, welches das Fortkommen bei anderen Projekten<br />

auch unterstützen wird. Die staatliche Investmentgesellschaft Qatari<br />

Diar, unter dessen Schirm das Projekt entsteht, wird den Architekten,<br />

Stadtplanern und Beratungsunternehmen für die Umsetzung des<br />

gesamten Vorhabens etwa 100 Mrd. US-Dollar zur Verfügung stellen.<br />

Katar wird in den kommenden Jahren quasi seine gesamte Infrastruktur<br />

aus- oder neu bauen. Dazu zählt die Modernisierung des Straßensystems<br />

32 MAJLIS SPEZIAL<br />

eine künstliche insel, eine imposante skyline, ein internationaler flughafen,<br />

renommierte universitäten, kulturelle einrichtungen, hochmoderne sportstätten,<br />

prächtige einkaufszentren – die liste des bisher geschaffenen in <strong>katar</strong> ist<br />

lang und lässt fast keine wünsche mehr offen. aber nur fast, denn eine eigene<br />

eisenbahn fehlt bislang! allerdings ist für das kleine emirat am golf die<br />

eigene eisenbahn längst keine wunschvorstellung mehr. entwicklungs- und<br />

Baupläne sind bereits fertig und zeigen einmal mehr, wohin der weg führen<br />

wird. eisenbahnromantik, wie sie die transsibirische ei-senbahn ihren Passagieren<br />

bietet, ist in <strong>katar</strong> schon wegen der geographischen unterschiede zu<br />

russland indes nicht zu erwarten<br />

und der Energie- und Wasserversorgung. Ein grenzüberschreitendes<br />

Bahnnetz, Metrolinien und Stadtbahnen in und um Doha sollen<br />

hingegen vollkommen neu geschaffen werden.<br />

Die Planungen für das unter der Bezeichnung Qatar Railway Project<br />

ins Leben gerufene Infrastrukturprojekt sind mittlerweile weit<br />

fortgeschritten. Fest steht, die Umsetzung erfolgt in zwei Phasen,<br />

wobei Phase I bereits 2020, ein Jahr vor dem Confederations Cup,<br />

abgeschlossen sein soll. Das Gesamtprojekt sieht für Katar ein<br />

flächendeckendes Netz für den Güter- und Personenverkehr, ein Metronetz<br />

für den Agglomerationsraum Doha sowie eine Straßen- und<br />

U-Bahn für ausgewählte Stadtteile in Doha, Lusail City und West Bay,<br />

vor. Die Fertigstellung ist für 2026 ins Auge gefasst. Inzwischen steht<br />

das Milliardenprojekt kurz vor dem Ausschreibungsbeginn. Erste<br />

Verträge sollen nach Angaben von Geoff Brian Mee, stellv. Geschäftsführer<br />

Qatar Railways, im Juni 2012 unterzeichnet werden, der Baubeginn<br />

erfolgt in unmittelbarem Anschluss.<br />

35 milliarden us-dollar stehen fÜr das<br />

eisenBahnProJekt Bereit<br />

Ein Blick auf öffentliche Daten zeigt, welche Dimension das Projekt<br />

erreicht. Von den avisierten 100 Mrd. US-Dollar für das gesamte<br />

Infrastrukturprojekt werden 35 Mrd. US-Dollar für das Eisenbahnprojekt<br />

zur Verfügung gestellt. In der "Priority Phase I" geht es vorrangig<br />

darum, die städtischen Entwicklungsprojekte wie Lusail City und die<br />

vielen neuen Fußballstadien für die Weltmeisterschaft mit Metros,<br />

bzw. den Stadtbahnen zu verknüpfen. Vorgesehen sind insgesamt<br />

vier verschiedene Metrolinien – Red, Gold, Green & Blue – mit einer<br />

Gesamtlänge von mehr als 300 Kilometern, davon 100 Kilometer in<br />

Tunneln. 80 Bahnhöfe und Haltestellen sind geplant, vier der Bahnhöfe


QATAR RAILWAY PROJECT<br />

QATAR RAILWAY PROJECT<br />

fungieren zudem noch als Fernreisebahnhof. Mit dem Bau der Red<br />

Line soll als erstes begonnen werden, da sie die längste Strecke sein<br />

wird. Die Küstenlinie führt von Al Khor im Norden über Doha nach<br />

Mesaieed im Süden. Die Green Line wird eine Verbindung zwischen<br />

den südlichen Industriegebieten Dohas über das Stadtzentrum mit<br />

der im Nordosten gelegenen Education City schaffen, während die<br />

Gold Line eine West-Ost Achse vom Flughafen zur westlichen Industriezone<br />

darstellt. Die kürzeste Strecke, eine Schnellverbindung vom Flughafen<br />

in die West Bay, wird die Blue Line sein.<br />

Neben der Metro wird gleichzeitig mit dem Bau des Fernstreckennetzes<br />

begonnen. Vom Hafen Ras Laffan im Norden Katars, dort steht die<br />

weltgrößte Gas-to-Liquids-Produktionsanlage, wird eine 340 Kilometer<br />

lange Frachtlinie über Doha, angeschlossen an den New International<br />

Airport sowie den neuen Seehafen Doha Port, bis zur Industriestadt<br />

Mesaieed im Süden errichtet. Von Mesaieed weiterführend wird an<br />

der saudi-arabischen Grenze der Anschluss an das Schienennetz des<br />

Golf-Kooperationsrat (GCC) in Phase II erfolgen. Unterwegs zweigt<br />

die Bahnlinie außerdem zu den Öl- und Gasanlagen in Dukhan im<br />

Westen des Landes ab.<br />

Kleiner, aber keineswegs weniger anspruchsvoll und komplex,<br />

erscheint der Plan für das Light-Rail-Transit System in Lusail City, das<br />

ober- und unterirdisch verlaufen sollen. Die Integration der Stadtbahn<br />

ist wesentlicher Bestandteil bei der Umsetzung von Lusail City.<br />

eine neue BranChe entsteht<br />

Schon die erste Phase bis 2020 abzuschließen, um ausreichend<br />

Zeit für eine Testphase bis zur Weltmeisterschaft zu bekommen, zeigt,<br />

welch große Ambitionen Katar in dieses Projekt hegt. Ein Senior<br />

Ingenieur vom Bauunternehmen HOCHTIEF hat berechnet, dass Stahl<br />

für 150 Eiffeltürme benötigt wird, mehr als 80 Millionen Kubikmeter<br />

Erde ausgehoben werden, genug für 32 Cheops-Pyramiden. Geoff<br />

Brian Mee spricht davon, dass dutzende Milliardenaufträge für die<br />

Bauindustrie zu vergeben sind. Zudem ist er sich über den straffen<br />

Zeitrahmen bewusst, nennt ihn aber gleichzeitig "doable". Beiläufig<br />

wird die zweite Phase des Projekts erwähnt, in der der Ausbau des<br />

Netzes bis nach Bahrain und Saudi Arabien eher an eine Routinearbeit<br />

erinnert.<br />

Der Faktor Zeit wird für Katar die größte Herausforderung sein.<br />

Eine weitere nicht zu unterschätzende Belastungsprobe ist die Tatsache,<br />

dass das Land auch weiterhin funktionieren muss, während das Projekt<br />

umgesetzt wird. Die Begeisterung für das Projekt und der Wille eine<br />

Weltmeisterschaft der Superlative auszutragen, ist allerdings so groß,<br />

dass kein Aufwand zu groß erscheint, um die angestrebten Ziele und<br />

Visionen zu erreichen.<br />

■ gesamtvolumen: 35 mrd. us-Dollar<br />

■ Phase I: abschuss 2020<br />

■ Phase II: abschluss 2026<br />

■ 650 Kilometer fracht- und Passagierschienennetz<br />

■ 4 metrolinien in und um Doha<br />

■ straßen- & u-bahn in lusail city<br />

Julian Sommer<br />

Master-Student der Wirtschafts- und<br />

Humangeographie an der Universität zu<br />

Köln sowie Trainee im Delegiertenbüro der<br />

Deutschen Wirtschaft Katar (<strong>AHK</strong>)<br />

MAJLIS SPEZIAL 33


GESundhEit<br />

GESUNDHEIT<br />

nicht nur öl und gas - der<br />

aufblühende wirtschaftssektor<br />

gesundheit in <strong>katar</strong><br />

D ies war unabdinglich, da mit der Entdeckung der Ölund<br />

Gasreserven Arbeitskräfte aus aller Welt begannen,<br />

sich in Katar anzusiedeln, wodurch Infektionskrankheiten<br />

kontrolliert werden mussten. Durch die rasante<br />

Modernisierung des Landes und der parallelen Wandlung von einer<br />

traditionellen hin zu einer Fast-Food dominierten Ernährung, stiegen<br />

auch chronische Krankheiten wie Herz-Kreislaufkrankheiten, Diabetes<br />

und Übergewicht an. Derzeit sind über 71% der lokalen Bevölkerung<br />

übergewichtig, 17% leiden an Diabetes und 70% der Todesursachen<br />

in Katar sind auf chronische Erkrankungen zurückzuführen, welche<br />

ohne Interventionen weiter ansteigen werden. Katar hat diese Gefahr<br />

erkannt und steuert nun gegen.<br />

Derzeit befinden sich in Katar etwa vier staatliche und fünf private<br />

Krankenhäuser, sowie etwa 24 Primary Health Care Centers und<br />

unzählige private Kliniken welche für die häufigsten Erkrankungen<br />

wie Herzkreislauferkrankungen, Diabetes und Krebs die neuesten<br />

Technologien und Services bereit stellen. Auch das Gesundheitssystem<br />

unterzieht sich derzeit einem größeren Wandel als je zuvor in der<br />

<strong>katar</strong>ischen Geschichte: In der National Health Strategy 2011-2016,<br />

die von dem Supreme Council of Health erstellt wurde, werden sieben<br />

Ziele und 35 Projekte genannt. Diese beziehen sich auf eine Umstrukturierung<br />

des Gesundheitssystems um mehr Fokus auf präventive und Gemeindebasierte<br />

Versorgung zu richten, durch regelmäßige Screenings Krankheiten<br />

im Frühstadium zu erkennen, Personal besser zu schulen und vorhandene<br />

Ressourcen besser zu koordinieren, sowie eine besser strukturierte<br />

und starke nationale Gesundheitspolitik zu schaffen, um beste Qualität<br />

34 MAJLIS SPEZIAL<br />

VON CARINA LIPOLD<br />

Bevor das öl in <strong>katar</strong> entdeckt wurde und der hauptwirtschaftszweig des<br />

landes der Perlenhandel darstellte, wurden kleine operationen von frisören<br />

durchgeführt und krankheiten mit pflanzlichen heilmitteln bekämpft. mit der<br />

entdeckung des öls hat sich dies verändert: 1945 wurde das erste ein-doktor<br />

krankenhaus eröffnet und ab 1972 ein strukturiertes sozial- und gesundheitssystem<br />

aufgebaut.<br />

zu gewährleisten und um das Gesundheitssystem effektiver und<br />

leistbarer zu machen.<br />

Dies zeigt, dass langsam der Fokus von einem krankheitsorientierten<br />

System sich zu einem gesundheitsorientierten System wandelt, in<br />

welchem Gesundheit nicht nur die Abwesenheit von Krankheit ist,<br />

sondern nun ein pro-aktiver, präventiver Ansatz ist, der darauf abzielt,<br />

optimale Gesundheitslevel auf mehreren Ebenen zu erreichen. Dieser<br />

Wellness Ansatz spiegelt sich neben der nationalen Ebene auch in<br />

den privaten Unternehmen wieder, die sich in Katar ansiedeln.<br />

Immer mehr Spas und Fitnesscenter sind in Katar zu finden.<br />

Während diese meist nur Fitnessequipment, Gruppenklassen und<br />

Behandlungen boten, ändert sich auch hier der Fokus zu einem mehr<br />

ganzheitlichen Gesundheitsbild mit ganzheitlichen Beratungen und<br />

Therapien, Lifestyle Change Programmen und regelmäßigen<br />

Weiterbildungsworkshops wie im Six Senses Spa in Doha.<br />

Neben den großen Gesundheitseinrichtungen finden sich auch<br />

immer mehr kleinere Unternehmen, die zum Ziel haben, den Lebensstil<br />

der Einwohner Katars zu verbessern.<br />

• Unternehmen wie etwa Slim n’lite liefern täglich eine Essensbox,<br />

die alles vom Frühstuck bis zum Abendessen – oder auf Wunsch<br />

nur eine Mittagsmahlzeit fürs Buero – beinhaltet. Dadurch kann<br />

Zeit für Kochen und Einkaufen gespart werden, als auch die Portionen<br />

besser kontrolliert werden.


• Nicole van Hattem hat 2010 "Art of Abundant Living" ins<br />

Leben gerufen, wo sie durch Beratungen und Programmen<br />

Einzelpersonen und Mitarbeitern in einem Unternehmen zu<br />

einem gesünderen Lebensstil verhilft.<br />

• "The Green Box" macht es möglich, in Katar Bio Lebensmittel<br />

zu essen, die ansonsten schwer in Katar zu finden sind.<br />

Wöchentlich liefert dieses Unternehmen frisches Bio Obst und<br />

Gemüse vor die Haustüre. Auch in regulären Lebensmittelmärkten<br />

sind nun vermehrt seit den letzten Monaten Bio-Abteilungen<br />

zu finden.<br />

• Unternehmen wie "Bootcamp Qatar" und "Q-motion" motivieren<br />

die Bevölkerung zu mehr sportlichen Aktivitäten außerhalb<br />

des Fitness-Club Settings.<br />

Dass Gesundheit nicht nur für den/die Einzelne wichtig ist,<br />

sondern auch zu mehr Motivation der Mitarbeiter, sowie gesteigerte<br />

Produktivität, reduzierter Fluktuation und Fehlzeiten am Arbeitsplatz<br />

führt, ist in Europa schon lange bekannt. Nun haben auch Firmen<br />

in Katar die Vorteile betrieblicher Gesundheitsförderung erkannt<br />

- allen voran "Qatar Museums Authority (QMA)". Dieses Unternehmen<br />

ist das erste in Katar, das unter der Leitung von Faiza Abbassi<br />

ein Well-being Center erschaffen hat, welches zum Ziel hat,<br />

durch die Beratung eines Health Coaches die Mitarbeiter mit<br />

dem Wissen und den Tools für einen ausgeglichenen und gesunden<br />

Lifestyle auszustatten. Das besondere an diesem Programm ist,<br />

dass das Unternehmen mit zahlreichen Gesundheitsorganisationen<br />

in Katar eine Kooperation eingegangen ist, um die besten<br />

Ressourcen für seine Mitarbeiter zu schaffen.<br />

Nach den Veränderungen der letzten 66 Jahre besitzt Katar<br />

nun eine der besten medizinischen Einrichtungen der Welt und<br />

öffnet sich nun langsam der alternativen Therapien, sowie setzt<br />

vermehrt Fokus auf Prävention. Daher gilt fuer die Einzelperson<br />

die Devise "Control what you can control". Die Gesundheits-<br />

Ressourcen in Katar werden immer zahlreicher –Ziel ist es, innerhalb<br />

des Möglichen zu agieren und die besten Möglichkeiten zu finden,<br />

wobei ganzheitliche Gesundheit/Wellness Experten durch Beratungen<br />

weiterhelfen können. Für Gesundheitsexperten und -unternehmen<br />

bietet das Land mit seinen zukünftigen Entwicklungen und<br />

Projekten zahlreiche Möglichkeiten, sich zu involvieren und einen<br />

Teil des schnell wachsenden Wirtschaftssektor abzubekommen.<br />

Carina Lipold, MA<br />

Wellness Koordinator<br />

Six Senses Spa, Doha<br />

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PROJEKTPLANUNG<br />

<strong>katar</strong> – der aufstieg eines Phönix<br />

anforderungen an ProJektPlanungsBÜros<br />

VON OLAF HOFFMANN<br />

öl und gas erbringen in <strong>katar</strong> heute mehr als 50% des Bruttoinlandsproduktes und machen 85% der exporte und 70% der<br />

staatseinnahmen aus. dennoch wird mit wirtschaftspolitischen methoden dafür gesorgt, dass auch andere, nicht-ölgetriebene<br />

wirtschaftszweige etabliert werden, um sich für die nachölzeit zu wappnen. ziel ist es, ab 2020 eine rohstoffexportunabhängige<br />

wirtschaft zu etablieren. das general secretariat for development Planning stellte im märz 2011 die nationale<br />

entwicklungsstrategie (national development strategy nds) für die kommenden Jahre bis 2016 vor. der fünfjahresplan ist<br />

teil der „Qatar national vision 2030“, die die ökonomischen entwicklungsstrategien des staates vorgibt. <strong>katar</strong> will demnach<br />

in den nächsten sechs Jahren ca. 50% aller regierungsinvestitionen in den nicht-energie sektor lenken.<br />

Die geplante Diversifizierung<br />

der Wirtschaft in Verbindung<br />

mit einer expandierenden<br />

<strong>katar</strong>schen Industrie hat<br />

einen umfangreichen Infrastrukturausbau<br />

zur Folge. Allein bis 2012<br />

werden insgesamt 78 Mrd. US-Dollar für<br />

Projekte in verschiedenen Sektoren investiert.<br />

Bereits vor der Vergabe der FIFA-Fußballweltmeisterschaft<br />

2022 wurden zahlreiche<br />

Infrastrukturprojekte ausgeschrieben. Das<br />

Gesamtvolumen – ohne Stadienbau – belief<br />

sich auf ca. 100 Mrd. US-Dollar. Es ist zum<br />

Beispiel der Bau von 90.000 neuen Hotelzimmern<br />

vor 2022 geplant, von der FIFA wurden<br />

nur 65.000 Hotelzimmer gefordert.<br />

Der Bau eines neuen Flughafens für die Abfertigung<br />

von bis zu 50 Mio. Fluggästen und<br />

2 Mio. Tonnen Luftfracht pro Jahr hat begonnen,<br />

seine Fertigstellung ist für 2015 geplant.<br />

Zur Erweiterung des knappen Wohn- und<br />

Büroraums entstehen an der Küste und auf<br />

künstlich angelegten Inseln ganze Orte mit<br />

verschiedensten Nutzungsmöglichkeiten.<br />

Im Zulieferbereich ergeben sich interessante<br />

Chancen für deutsche Unternehmen,<br />

besonders deutsche Nutzfahrzeuge sowie<br />

Kapitalgüter für Projekte und Infrastrukturmaßnahmen<br />

sind äußerst gefragt.<br />

Großprojekte in naher Zukunft sind unter<br />

anderem die Erweiterung einer Düngemittelfabrik,<br />

verschiedene Gasförder- und<br />

Verflüssigungsanlagen, der Ausbau von<br />

Hafenanlagen oder der Doha Expressway –<br />

die Brücke nach Bahrain. Außerhalb Dohas<br />

entsteht ein moderner Tiefwasser-Seehafen,<br />

daneben wird ein Industriegebiet mit einer<br />

Logistics City gebaut. Bis 2017 soll Dohas<br />

U-Bahn-Linie fertig gestellt sein.<br />

36 MAJLIS SPEZIAL<br />

Derzeit gibt es in Katar 32 aktive Wasser-<br />

und Abwasserprojekte mit einem Gesamtvolumen<br />

von 7,3 Mrd. US-Dollar. Im April<br />

2011 ging das neue Ras-Girtas-Kraftwerk mit<br />

einer Erzeugungskapazität von 9.000 MW<br />

in Betrieb. Trotz guter Versorgungslage wird<br />

die Nachfrage auch in den nächsten Jahren<br />

weiter steigen. Daher sollen bis 2020 rund 8<br />

Mrd. US-Dollar in den Stromsektor sowie 5,4<br />

Mrd. US-Dollar für ein umfassendes Wasserleitungsnetz<br />

investiert werden. Besonders für<br />

den Betrieb der petrochemischen Anlagen<br />

und den Ausbau der Schwerindustrie wird<br />

eine sichere Strom- und Wasserversorgung<br />

vorausgesetzt.<br />

Die Entwicklung der wachsenden Gesamtbauvolumina<br />

in Kombination mit verkürzten<br />

Zeitplänen durch den FIFA Zuschlag führt<br />

dazu, dass Einzelprojekte größer werden<br />

und zusätzlich immer größere Planungspakete<br />

geschnürt werden. Das bedeutet<br />

für Planungsbüros, dass einer die Rolle des<br />

Metaplaners übernehmen muss, der in einer<br />

Schnittstelle alle Leistungsbilder über alle<br />

Leistungsphasen abbildet und gleichzeitig<br />

als Integrator alle an der Planung Beteiligten<br />

führt und koordiniert.<br />

Gefragt sind also Großbüros in Verbindung<br />

mit schlagkräftigen Netzwerken. Bereits in<br />

der Angebotsphase werden Kapitalstärke,<br />

Goßprojektreferenzen und detaillierte Personallisten<br />

abgefragt. Im Weiteren ist eine belastbare<br />

Bürgschaftsline Grundvoraussetzung<br />

um in den Katarschen Markt einzutreten.<br />

Die Zusammenarbeit mit den <strong>katar</strong>schen<br />

Projektbeteiligten vor Ort folgt sehr gutem<br />

internationalen Standart, da die Kataris<br />

von einer großen Anzahl Expats unterstützt<br />

werden, wie es in der Region üblich ist. Es<br />

besteht ein großes Interesse, internationale<br />

Unternehmen für die riesigen anstehenden<br />

Baumassnahmen nach Katar zu hohlen.<br />

Daher sind Ausschreibungen in der Regel gut<br />

vorbereitet und laufen äußerst transparent<br />

von der Ankündigung über die Auswertung<br />

bis zur Vertragsverhandlung ab. Informationen<br />

zu Ausschreibungen sind aus den Internetseiten<br />

der großen staatlichen Auftraggeber<br />

zu beziehen.<br />

Deutsche Ingenieure und Planer sind sehr<br />

gut angesehen und sowohl als bloße Auftragnehmer<br />

als auch als Partner innerhalb<br />

<strong>katar</strong>isch–deutscher Unternehmen geschätzt.<br />

Gerade die Gründung einer gemeinsamen<br />

Gesellschaft mit Sitz in Katar ist meist das<br />

favorisierte Model der Kataris.<br />

Olaf Hoffmann<br />

CEO und Präsident der Dorsch<br />

Gruppe


SERIE MITTELSTAND<br />

SERIE MITTELSTAND<br />

lichtarchitekturen von emdelight:<br />

Bauen mit und durch licht<br />

VON HEIKE SÜTTER<br />

in architektur und stadtgestaltung spielt licht weltweit eine immer wichtigere rolle; die rasante entwicklung innovativer<br />

lichttechnologien eröffnet ein sich ständig erweiterndes gestaltungspotenzial. dieses im engen zusammenspiel von künstlerischer<br />

kreativität und technischem know-how auszuschöpfen und fortzuentwickeln, ist erklärtes ziel des künstlers<br />

thomas emde und seiner firma emdelight gmbh, die seit 2003 erfolgreich mit einem eigenen Büro in doha vertreten ist. im<br />

august 2011 wurde die emdelight llC gegründet.<br />

"<br />

Unser Ansatz ist, Architektur nicht nur zu beleuchten,<br />

sondern ein echtes Lichtbild zu schaffen, das<br />

Struktur und Philosophie eines Gebäudes auch<br />

in der Nacht sichtbar macht. Dies lässt sich nur<br />

konsequent umsetzen, wenn Licht zu einem integralen<br />

Bestandteil der Architektur wird. Für uns<br />

bei emdelight ist Licht kein fester Beleuchtungskörper, sondern ein<br />

immaterieller, dynamischer Werkstoff, der technisch, emotional und<br />

atmosphärisch in der Lage ist, Gefühle und Stimmungen zu reflektieren",<br />

so Thomas Emde. Mit seinen 25 Mitarbeitern in den Büros<br />

in Doha und Frankfurt/Main sowie einem Netzwerk aus jeweils projektbezogenen<br />

Spezialisten konzipiert und realisiert die emdelight<br />

GmbH nicht nur maßgeschneiderte Lichtarchitekturen, sondern entwickelt<br />

auch innovative technische Lösungen. So hat die Firma etwa<br />

für den 2009 fertiggestellten Tornado-Tower in Doha völlig neue,<br />

farbsteuerbare Leuchten konzipiert, die in die charakteristische, überkreuz<br />

laufende Fassadenstruktur integriert wurden und dem Gebäude<br />

im Spiel der Lichtfarben ein sich ständig änderndes Gesicht geben<br />

kann. Bei dem Lichtdesign der Barwa Commercial Avenue (geplante<br />

Fertigstellung 2012), einer 8,6 km langen Geschäfts-Boulevard entlang<br />

der Muntazah Road in Doha, arbeitet die emdelight GmbH mit<br />

einem von Thomas Emde entwickelten und patentierten LED-Lichtglas,<br />

dessen Farbe und Lichtintensität ebenfalls dynamisch steuerbar ist.<br />

Im Ergebnis entsteht so eine gläserne Hülle mit einer kontinuierlich<br />

wechselnden Partitur aus Licht und Farbe. Neben der technischen<br />

Lösungsorientierung stehen bei vielen Projekten natürlich auch "soft<br />

skills" im Mittelpunkt. Bei der atmosphärischen Lichtgestaltung der<br />

Bo El Qabib Moschee im Herzen der Hauptstadt Katars war neben<br />

großem ästhetischen Einfühlungsvermögen in die Struktur des Baukörpers<br />

auch sensible Achtung und Berücksichtigung des historischen,<br />

kulturellen und religiösen Kontextes gefragt. Bei der Konzeption und<br />

Umsetzung innovativer Lichtlösungen kommt es nach Erfahrung von<br />

Thomas Emde jedoch nicht nur allein auf die Kompetenz und Kreativität<br />

der Anbieterseite an: Erst wenn dies auf Auftraggeber Seite<br />

mit Entscheidungsfreude, großem Innovationswillen, Vertrauen und<br />

verlässlichen, schnellen Planungsprozessen gepaart ist, sind außerordentliche,<br />

wegweisende Projekte und Neuentwicklungen möglich.<br />

So bietet für die emdelight GmbH die arabische Welt im Allgemeinen<br />

und Katar im Besonderen mit ihrer hochdynamischen Wirtschaft optimale<br />

Umfeldbedingungen. "Die Geschäftskultur und den respektvollen<br />

Umgang miteinander schätzen wir in Katar sehr. Dass wir mit<br />

der Bo El Qabib-Moschee, dem Regierungspalast Emiri Diwan und<br />

den historischen Gebäuden zwischen Palast und Souk Waqif, her-<br />

Tornado Tower, © emdelight GmbH<br />

Al Hitmi Office Building, © emdelight GmbH<br />

Thomas Emde, © emdelight GmbH<br />

neue<br />

serie<br />

ausragende Wahrzeichen Dohas beleuchten konnten, sehen wir<br />

dankbar als ein Zeichen gegenseitigen Vertrauens und Achtung."<br />

Und mit dem Verweis auf die Qatar Foundation, die sich seit 1995<br />

der Förderung von Wissenschaft und Forschung, Bildung und Gesellschaftsentwicklung<br />

widmet, ergänzt Thomas Emde: "Hier ist es möglich,<br />

Visionen zu entwickeln und umzusetzen, die etwa in Europa<br />

durch die Einbindung zu vieler Entscheidungs- und Bedenkenträger<br />

verwässert werden würden. ■<br />

MAJLIS SPEZIAL 37


interview<br />

INTERVIEW<br />

deutschland als schlüsselmarkt<br />

für Qatar airways<br />

Akbar Al Baker, CEO Qatar Airways<br />

können sie uns Bitte etwas ÜBer die<br />

historie von Qatar airways<br />

BeriChten?<br />

Qatar Airways, die nationale Fluggesellschaft<br />

des Staates Qatar, hat in nur 14 Jahren<br />

Flugbetrieb eine rasante Entwicklung durchlebt,<br />

die sie zu einer der am schnellsten wachsenden<br />

Airlines weltweit macht.<br />

Nach dem Relaunch der Airline im Jahr 1997<br />

hatte Seine Hoheit, der Emir des Staates Katar<br />

die Vision, Qatar Airways zu einer erstklassigen<br />

Fluggesellschaft zu machen, die höchste<br />

Servicestandards erfüllt und weltweit Maßstäbe<br />

setzt.<br />

Beflügelt von dieser Vision konnten wir in<br />

den vergangenen Jahren ein enormes Wachstum<br />

verzeichnen und erreichten im Sommer 2011<br />

unser ehrgeiziges Ziel, als Qatar Airways bei<br />

den renommierten Skytrax World Airline Awards<br />

zur Airline des Jahres 2011 gewählt wurde.<br />

Ein weiterer Meilenstein der Unternehmensgeschichte<br />

war die Einführung unseres 100. Flugziels im<br />

38 MAJLIS SPEZIAL<br />

akbar al Baker, Ceo von Qatar airways, kann mit stolz auf die verleihung der auszeichnung<br />

als airline des Jahres 2011 zurückblicken. deutschland ist für sein unternehmen ein<br />

schlüsselmarkt und die steigenden Passagierzahlen auf den deutsch-<strong>katar</strong>ischen flugstrecken<br />

zeugen von der verflechtung beider länder. das maJlis team interviewte akbar al Baker:<br />

vergangenen Frühjahr. Mit der Auslieferung<br />

eines weiteren Langstreckenflugzeugs vom<br />

Typ Boeing 777 wuchs unsere hochmoderne<br />

Flotte Anfang Oktober 2011 auf insgesamt<br />

100 Flugzeuge an.<br />

wie hat siCh die anzahl an<br />

flugBewegungen zwisChen<br />

deutsChland und <strong>katar</strong> entwiCkelt?<br />

Die Strecke Doha – München war unser erster<br />

Schritt in den deutschen Markt, bevor weitere<br />

Verbindungen nach Frankfurt und in die<br />

Hauptstadt Berlin folgten. Im vergangenen<br />

März haben wir mit Stuttgart ein viertes<br />

deutsches Ziel in den Flugplan aufgenommen.<br />

Der Passagierbetrieb auf allen vier deutschen<br />

Strecken entwickelt sich außerordentlich gut,<br />

sodass wir die Aktivitäten in Deutschland allein<br />

in diesem Jahr von 24 auf 35 Flüge pro Woche<br />

steigern konnten.<br />

wie wiChtig ist der deutsChe markt<br />

fÜr ihr unternehmen?<br />

Deutschland ist einer unserer Schlüsselmärkte<br />

in Europa, in dem wir mit unseren vier Zielen<br />

mittlerweile sehr gut aufgestellt sind. Deutschland<br />

ist das zweitliebste europäische Reiseland der<br />

Menschen aus den Golfstaaten, daher erfreuen<br />

sich alle Strecken nach Deutschland großer<br />

Beliebtheit. Aufgrund der starken wirtschaftlichen<br />

Zusammenarbeit zwischen Katar und Deutschland<br />

boomt auch der Geschäftsreisemarkt.<br />

welChe auswirkungen hat der new<br />

doha international airPort auf ihr<br />

gesChäft?<br />

Das enorme Wachstum der Airline erfordert<br />

neue Flughafeneinrichtungen, die das kontinuierlich<br />

wachsende Passagiervolumen am Drehkreuz<br />

in Doha auffangen.<br />

Der bestehende Flughafen hat derzeit ein<br />

Passagiervolumen von 16 Millionen Fluggästen.<br />

Der New Doha International Airport ermöglicht<br />

in der Eröffnungsphase Ende 2012 eine Kapazität<br />

von 24 Millionen Passagieren im Jahr. Bis zur<br />

kompletten Betriebsbereitschaft des Flughafens<br />

soll die Kapazität dann auf mehr als das<br />

Doppelte – zirka 50 Millionen Passagiere im<br />

Jahr – erweitert werden.<br />

können sie ein Paar tiPPs fÜr<br />

deutsChe, die in <strong>katar</strong> gesChäftliCh<br />

aktiv werden möChten, verraten?<br />

Was den Geschäftssinn angeht, sind sich<br />

Deutsche und Qataris sehr ähnlich: Beide<br />

arbeiten hart, um ihre Ziele zu erreichen und<br />

diese Einstellung ist auch der Grund, warum<br />

die Handelsbeziehungen zwischen den beiden<br />

Ländern so stark florieren. Katar ist ein Land<br />

der unbegrenzten Möglichkeiten: Sehr viele<br />

deutsche Unternehmen haben Niederlassungen<br />

in Katar und auch der Anteil der Deutschen<br />

an der Bevölkerung des Landes hat sich während<br />

der vergangenen vier Jahre mehr als verdoppelt.<br />


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3 100% ausländischer Besitz (keine lokale Beteilungung am<br />

Unternehmen erforderlich)<br />

4 100% steuerfrei, 100% Kapital- und Gewinnrückführung möglich<br />

5 4,000 KMUs aus 120 Ländern haben sich bereits in der<br />

RAK Free Trade Zone niedergelassen<br />

6 Vielzahl an zusätzlichen Dienstleistungen (MAZEED)<br />

7 Promotion Center in Dubai und Abu Dhabi<br />

8 3 maliger Gewinner der MELA Awards “Best Emerging Free Zone“<br />

9 Persönliche und individuelle Betreuung<br />

10 German Desk (deutschsprachige Kundenbetreuung)<br />

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AIRPORT<br />

new doha international airport<br />

- <strong>katar</strong>’s gateway zur welt<br />

D as Projekt New Doha International Airport (NDIA) wird<br />

von Seiner Exzellenz Abdul Aziz Al Noaimi, Vorsitzender<br />

der Civil Aviation Authority of Qatar geleitet. Er ist<br />

Vorsitzender des NDIA Hauptausschusses (NDIA Steering<br />

Commitee) dessen Mitglieder hochrangige Mitarbeiter von Ministerien<br />

und weiteren staatlichen Einrichtungen sind.<br />

Der NDIA ist laut der Qatar National Development Strategy ein<br />

Schlüsselprojekt in einer Größenordnung von US$14 Mrd. Der neuer<br />

Flughafen wird hinsichtlich dessen folgendes bieten: Katars Tor zur<br />

Welt, Drehkreuz für Qatar Airways und andere Fluglinien sowie ein<br />

hochtechnisiertes Wartungszentrum.<br />

Als einer der größten Flughäfen weltweit wird NDIA in der Lage<br />

sein uneingeschränkt alle Passagierflugzeuge, inklusive des neuen<br />

A380, welcher zukünftig in die Qatar Airways Flotte aufgenommen<br />

wird, zu beherbergen. Zur Eröffnung wird es dem NDIA möglich sein,<br />

jährlich bis zu 24 Millionen Passagiere, 1.4 Millionen Tonnen Cargo<br />

und über 360.000 Flugzeugbewegungen zu bewältigen.<br />

Im Stadium des Endausbaus wird die jährlich Kapazität des Flughafens<br />

schließlich 50 Millionen Passagiere und 2.5 Millionen Tonnen<br />

Cargo umfassen. Das neue Gelände erstreckt sich über 22 Quadratkilometer<br />

auf dem zwei Start- und Landebahnen, ein Passagierterminal,<br />

mehr als 100 Flugzeugstellplätze, eine umfangreiche Palette<br />

an Serviceeinrichtungen sowie Flächen für Gastronomie und Shopping<br />

gebaut werden.<br />

hauPtmerkmale:<br />

• Heimatflughafen und Drehkreuz for Qatar Airways<br />

• Abfertigung von A380 Flugzeugen<br />

• Einrichtungen auf dem neusten Stand der Technik<br />

• Dienstleistung und Komfort auf höchstem Niveau<br />

• Entspricht Katars Luftfahrbedürfnissen für die nächten 50 Jahre<br />

und darüber hinaus.<br />

Ab dem Eröffnungstag werden zwei Start- und Landebahnen mit<br />

einer Länge von 4.850m und 4.250m in einem Abstand von 2 km<br />

Entfernung zur Verfūgung stehen.<br />

Im 600.000 Quadratmeter großen Passagierterminal werden 42 feste<br />

Flugsteige und 22 bewegliche Flugsteige die Passagiere zu ihrem<br />

Flugzeug führen. Zu den weiteren Einrichtungen zählen das Emiri<br />

Terminal, der Tower, der Cargo Komplex und das hochtechnisierte<br />

Wartungszentrum.<br />

Passagierterminal<br />

Das Terminal wurde so entworfen, dass alle Passagiere sich unter<br />

40 MAJLIS SPEZIAL<br />

VON VERTRETEN DES NDIA STEERING COMMITEE<br />

einem Dach befinden. Kurze Laufwege zwischen den Flugsteigen<br />

und minimalste Anschlusszeiten zwischen den Flūgen helfen dabei<br />

den Kompfort der Passagierere auf höstem Niveau zu halten.<br />

tower<br />

Der halbmondförmige Tower zur Flugūberwachung übernimmt<br />

die Koordination zwischen beiden Start- und Landebahnen sowie<br />

weiterer Bewegungen bezüglich des Luftverkehrs.<br />

Cargo terminal<br />

Das Cargo Terminal wird über 292.000 Quadratmeter umfassen.<br />

Zur Einweihung wird das Aufnahmevermögen des Terminals 1.4<br />

Millionen Tonnen Cargo pro Jahr betragen. Im Stadium des Endausbaus<br />

erhöht sich dies auf 2.5 Millionen Tonnen Cargo pro Jahr. Dies macht<br />

es zu einem der größten Cargo Terminals weltweit.<br />

wartungszentrum<br />

Der Standort Doha wird der internationalen Qatar Airways Flotte<br />

zuküftig als zentrale Wartungsdrehscheibe dienen. Zu Spitzenzeiten<br />

kann das Wartungszentrum eine Höstanzahl von 13 Flugzeugen der<br />

verschiedensten Typen aufnehmen.<br />

verPflegungsgeBäude<br />

Die Einrichtung zur on-Bord Verpflegung wird nach Fertigstellung<br />

zu den größten weltweit zählen, ausgestattet mit vollautomatischen<br />

in-Flight Küchen und Grossküchen sowie mit modernsten Catering<br />

Einrichtungssystemen.<br />

Als internationales Tor zur Welt, spielt der NDIA eine entscheidende<br />

Rolle für Millionen von Besuchern, die in Doha ankommen. Hierzu<br />

gehört auch die Vermittlung von arabischer Gastfreundschaft, Effizienz,<br />

Komfort und Katars Anspruch. ■


national museum<br />

NATIONAL MUSEUM<br />

eine kultur-oase in doha: the<br />

new national museum of Qatar<br />

VON JULIAN SOMMER<br />

fortschritt und entwicklung sind in <strong>katar</strong> täglich beobachtbar. das land hat aber weitaus mehr zu bieten als nur<br />

die zukunft: seine vergangenheit. traditionen haben in dem muslimischen land einen hohen stellenwert, auch im<br />

täglichen leben. ein neues nationalmuseum wird nun an vergangene tage in moderner atmosphäre erinnern.<br />

D ie 2005 gegründete Qatar Museums Authority (QMA)<br />

ist eine Behörde, die sich mit den Museumsangelegenheiten<br />

Katars befasst. Mit der Eröffnung des Museum of<br />

Islamic Art (MIA) 2008 hat die junge Institution neue<br />

Maßstäbe in Sachen Museen gesetzt. Das imposante und zugleich<br />

eigenwillige Bauwerk, vom chinesisch-amerikanischen Star-Architekten<br />

Ieoh Ming Pei entworfen, liegt mitten in der Bucht von Doha und<br />

zeigt eine einmalige Sammlung islamischer Kunst.<br />

Unter der Führung von Scheicha Al Mayassa Bint Hamad bin<br />

Khalifa Al-Thani entstehen kontinuierlich neue Pläne, das kulturelle<br />

Erbe Katars weiter zu sichern. Im Frühjahr 2010 wurde der Bau des<br />

neuen National Museum of Qatar beschlossen, ganz im Sinne Katars<br />

handelt es sich in um ein sehr extravagantes Bauwerk.<br />

ein museum zwisChen tradition und moderne<br />

Entworfen wurde das neue Prestige-Museum vom französischen<br />

Architekten und Pritzker-Preisträger Jean Nouvel. Erneut hat sich<br />

Katar die Dienste eines internationalen Architekten sichern können.<br />

Bei der Wahl des Standortes für das neue Museum hat die QMA auch<br />

bewiesen, dass sich "Altes" mit "Neuem" kombinieren lässt. Um den<br />

ehrwürdigen Fariq Al Salatah Palast, wo erstmalig ein Nationalmuseum<br />

1975 eröffnet wurde, wird auch zukünftig das neue Museum konstruiert.<br />

Mitte des Jahres 2010 begannen die Bauarbeiten, 2014 ist die<br />

Fertigstellung geplant.<br />

Auf nahezu 430.000 Quadratmeter Gesamtfläche entstehen<br />

pavillonähnliche untereinander verbundene Gebäude, die in ihrem<br />

Design an die Wüstenrose erinnern. Circa 40.000 Quadratmeter überdachte<br />

Fläche werden geschaffen, von denen 8.000 Quadratmeter<br />

für permanente Ausstellungen und 2.000 Quadratmeter für<br />

Wechselausstellungen bereit stehen. Des Weiteren wird es eine Aula<br />

mit 220 Sitzplätzen, ein Restaurant, zwei Cafés sowie ein Museumsshop<br />

geben. Umgeben von einer Parklandschaft bietet das neue Nationalmuseum<br />

viel Raum und lädt die Besucher zum ausgiebigen Verweilen ein.<br />

Außerdem werden Bereiche für Forschung und Laboratorien geschaffen,<br />

die den Mitarbeitern des Museums eine Arbeitsumgebung mit neusten<br />

Standards bietet.<br />

Jean Nouvel schafft in seinen durchdachten Konstruktionen ein<br />

außergewöhnliches Bild. Die traditionelle Lebensweise der Beduinen<br />

wird gepaart mit nachhaltig-ökologisch moderner Architektur, die<br />

sogar LEED Silver (Leadership in Energy and Environmental Design)<br />

zertifiziert ist.<br />

eine kulturelle reise von der vergangenheit Bis zur<br />

gegenwart<br />

Die Wüste und die Beduinen-Kultur inspirierten Nouvel, er spricht<br />

von "moderner Karawanserei". Besucher erleben die <strong>katar</strong>ische Kultur<br />

mittels drei Haupthemen: die ökologische Geschichte der <strong>katar</strong>ischen<br />

Halbinsel mit ihrer Flora und Fauna angepasst an das intensive Umfeld<br />

von Sand und Meer; Katars soziale und kulturelle Geschichte, geprägt<br />

von Traditionen und Werten; die Nationalgeschichte Katars ab dem<br />

18. Jahrhundert bis zur dynamischen Gegenwart.<br />

Nach Nouvel entführen die großzügigen Galerien die Besucher<br />

in eine andere Welt. "Die Wüste hinter sich gelassen, kehrt man mit<br />

einmaligen Erinnerungen und Bildern zurück. Das Nationalmuseum<br />

wird zur Stimme der Kultur, Botschafter für Modernität, Verwandlung<br />

und Schönheit, die entstehen, wenn die Wüste auf das Meer trifft",<br />

philosophiert er über seine Pläne. ■<br />

MAJLIS SPEZIAL 41


TOURISMUS<br />

<strong>katar</strong>s tourismus ambitionen<br />

VON AHMED AL NUAIMI<br />

Nach der Vergabe der FIFA Fußballweltmeisterschaft 2022<br />

nach Katar liegt der Fokus des Landes nun erneut auf<br />

dessen Hotellerie und Gastronomie.<br />

Bis 2022 wird Katar geschätzte 20 Milliarden US$ in die Entwicklung<br />

der touristischen Infrastruktur investieren. Dazu gehören Hotels, Parks,<br />

Veranstaltungsorte und andere Dinge, die erforderlich sind, um die<br />

im Land wachsende Hospitality Branche zu unterstützen.<br />

Es ist geplant, die Gesamtzahl der Zimmer – von 5 Sterne Luxus<br />

bis zum 3 Sterne Budget – in Katar auf 30.000 bis 2013 zu erhöhen<br />

und danach um weitere 5000 pro Jahr bis 2022. Katar hat vor kurzem<br />

eine neue Strategie für den Tourismus formuliert. Mit dem klar<br />

formulierten Ziel des Wachstums im Touristiksektor um 20% in den<br />

nächsten 5 Jahren versucht Katar, die günstige Lage zwischen Europa<br />

und Asien und das florierende Wirtschaftswachstum auszunutzen.<br />

Im Jahr 2012 soll auch der New Doha International Airport (NDIA)<br />

eingeweiht werden, der wenn voll einsatzfähig, 50 Millionen Passagiere<br />

pro Jahr abfertigen wird. Mit der Fluggesellschaft Qatar Airways, die<br />

über 100 Ziele weltweit anfliegt, positioniert sich Katar als strategischer<br />

Verkehrsknotenpunkt. Neben Fluggästen wird das Land ab 2016 auch<br />

Passagiere von großen Kreuzfahrtschiffen empfangen können. Der<br />

entsprechende Tiefseehafen wird dafür gerade gebaut. Kürzlich wurde<br />

auch mit der Auftaktveranstaltung des 2011 World Petroleum Congress<br />

das neue Qatar National Convention Centre, das Konferenzen und<br />

Ausstellungen in einem High Tech Rahmen ermöglicht, eröffnet.<br />

Inswischen hat sich Katar zu einem weltweit führenden Ort für<br />

Sport entwickelt, egal ob als Sportler oder Zuschauer. Katar hat in<br />

den letzten Jahren über 2,8 Milliarden US$ in die Infrastruktur der<br />

Sportstätten investiert um sportliche Wettkämpfe zu unterstützen.<br />

Als Großveranstaltungen hat Katar 2011 den Asien Cup und die Arab<br />

Games durchgeführt. Auch für Wintertrainingslager wurde Katar von<br />

42 MAJLIS SPEZIAL<br />

verschiedenen internationalen Fußballvereinen als geeigneter Ort<br />

ausgewählt. Das liegt daran, dass Katar nben Top Sportstätten auch<br />

über international anerkannte Sport-Gesundheitszentren und Top<br />

Hotels verfügt.<br />

Katars Tourismusstrategie verfolgt nicht den Massentourismus,<br />

sondern zieht es vor, ausgewählten Reisenden mit gehobenem Anspruch<br />

bis hin zu wahren Luxusreisen gerecht zu werden. Von den geschätzten<br />

50 Millionen Passagieren, die das Drehkreuz Doha ab 2014 nutzen<br />

werden, strebt die Qatar Tourism Authority 5% als potenzielle Urlauber an.<br />

Die bereits 2010 sehr erfolgreich eingeführte Kampagne "48<br />

hours" zielt auf Geschäfts- und Transit-Reisende ab, um ihnen den<br />

hohen Freizeitwert, die Sportwelt, sowie die kulturellen Schätze Katars<br />

näher zu bringen. Dazu gehören die 500 km unberührten Strände,<br />

das weltweit bekannte Museum of Islamic Arts und Katars am schnellsten<br />

wachsende Attaktion, Katara Cultural Village, sowie der Souq Waqif.<br />

Darüber hinaus schielt Katar auf den lukrativen MICE Markt<br />

(Meetings, Incentives, Conventions, Events) und konnte sich bereits<br />

einen guten Ruf für seine MICE-Angebote gewinnen. Die Vorzüge<br />

Katars als MICE-Standort werden den MICE Profis in Europa und Asien<br />

kommuniziert. Zum Beispiel präsentiert sich Katar auf großen Reise-<br />

Messen wie der ITB in Berlin. Im Herbst 2011 lud die Qatar Tourism<br />

Authority mehr als 40 deutsche Spezialisten aus dem Bereich Tourismus<br />

und MICE nach Katar ein. Die Key decision makers verbrachten 5<br />

Tage in Katar und machten sich selbst ein Bild über die Infrastruktur<br />

der Orte wie auch das kulturelle Leben und den arabischen Lebensstil.<br />

Ahmed Al Nuaimi<br />

Vorsitzender der<br />

Qatar Tourism Authority


LET<br />

US<br />

STAY<br />

WITH<br />

YOU.<br />

SM<br />

Let us lend an air of luxury to your meeting.<br />

Let us �nd a translator �uent in both Arabic and your business.<br />

Let us show your guests genuine Arabian hospitality.<br />

Let us remind you that true success is always by design.<br />

Let us make your business our business. Allow us to take care of the<br />

details, leaving you to do what you do best: create your own success.<br />

For reservations, contact your travel professional, call The Ritz-Carlton,<br />

Doha at 974-4484-8000 or visit us at ritzcarlton.com/doha.<br />

MAJLIS SPEZIAL 43


delegiertenbÜro<br />

DELEGIERTENBÜRO<br />

ein starker Partner an ihrer seite<br />

das team der ahk <strong>katar</strong> stellt sich vor<br />

Yasmin Fürstmann<br />

Repräsentantin<br />

deutsche auslandshandelskammern (ahks) gibt es in allen ländern, die für die deutsche wirtschaft von besonde-<br />

rem interesse sind. aktuell sind die ahks in 80 ländern mit 120 standorten weltweit vertreten. die ahks sind der<br />

wichtigste Partner im ausland für die deutsche außenwirtschaftsförderung, autorisiert durch das Bundesministeri-<br />

um für wirtschaft und technologie und den deutschen industrie- und handelskammertag (dihk).<br />

<strong>AHK</strong>s efüllen drei Funktionen: Sie sind<br />

erstens offizielle Vertretungen der Deutschen<br />

Wirtschaft und repräsentieren zusammen mit<br />

den Botschaften und Konsulaten die Interessen<br />

der deutschen Wirtschaft gegenüber der<br />

Politik und Verwaltung im jeweiligen Gastland.<br />

Zweitens sind die <strong>AHK</strong>s Mitgliederorganisationen<br />

für Unternehmen. Drittens stellen die<br />

<strong>AHK</strong>s Dienstleister für Unternehmen dar, dies<br />

insbesondere für deutsche Unternehmen, die<br />

im Gastland aktiv werden möchten.<br />

Die <strong>AHK</strong> am Wirtschaftsstandort Katar<br />

ist als Organisationform ein Delegiertenbüro<br />

der Deutschen Wirtschaft und sein Headquarter<br />

ist die Deutsch-Emiratische Industrie- und<br />

Handelskammer in den Vereinigten Arabischen<br />

Emiraten. Die Teams an den Standorten Dubai,<br />

Abu Dhabi, Muskat und Doha offerieren<br />

gemeinsam ein umfangreiches Dienstleistungsportfolio<br />

für die VAE, Oman, Kuwait,<br />

Bahrain und Katar.<br />

Das Servicespektrum für den dynamischen<br />

Markt Katar umfasst eine generelle Beratung<br />

rund um bilaterale Wirtschaftsbeziehungen,<br />

44 MAJLIS SPEZIAL<br />

Pauliina Vähämaa<br />

Project Manager<br />

Norma Noun Sandawi<br />

Project Manager<br />

Marktinformation und Marktstudien, Adressinformation<br />

und -recherche, Organisation von<br />

Delegationsreisen von Deutschland und Delegationen<br />

in andere Länder, Messerepräsentanzen<br />

in GCC und Deutschland, Rechtsberatung,<br />

Zoll- und Handelsinformationen,<br />

Konzepte zur beruflichen Weiterbildung bis<br />

hin zu der Organisation von Events und der<br />

Herausgabe von Publikationen. Vor allem die<br />

Qatar National Vision 2030, die Qatar National<br />

Development Strategy 2011-2016 und<br />

die Vorbereitungen für die FIFA Fußball Weltmeisterschaft<br />

2022 in Katar mit den Projekten<br />

im Straßenbau, Flughafen- und Hafenerweiterung,<br />

Eisenbahn, Hotellerie, Stadienbau<br />

und vielem mehr bilden herausragende Chancen<br />

für deutsche Unternehmen, in Katar Fuß<br />

zu fassen.<br />

Zwei weitere Aufgaben der <strong>AHK</strong> Katar<br />

bestehen zum einen in dem Management<br />

des German Business Council Qatar (GBCQ),<br />

welcher mit über 150 Mitgliedern aus lokalen,<br />

deutschen und internationalen Firmen und<br />

seinen regelmäßigen Events eine ideale Plattform<br />

für ein Business-Networking bietet. Zum<br />

kontakt:<br />

Anna Kristin Krönert<br />

Head of Corporate Communications<br />

anderen managt das Team die Aufgaben der<br />

neu gegründeten und im deutschen Vereinsregister<br />

registrierten Qatar Germany Partnership<br />

(QGP), die sich als exklusiver Kreis auf<br />

hoher politischer und wirtschaftlicher Ebene<br />

für eine nachhaltige strategische Beziehung<br />

zwischen Katar und Deutschland einsetzt.<br />

delegiertenbüro der deutschen<br />

wirtschaft <strong>katar</strong> (ahk)<br />

Global Business Centre gegenüber<br />

Airport Arrival<br />

P.O. Box 24481<br />

Doha, Qatar<br />

+974-44311152, Fax: +974-44311154,<br />

info@ahkqatar.com<br />

www.ahkqatar.com


ahk-events erfreuen sich großer<br />

Beliebtheit<br />

Red Carpet May Ball 2011: Frau Botschafterin Anne Ruth Herkes, Wolfgang Muth, Yasmin<br />

Fürstmann und weitere Gäste.<br />

zweites arabisch deutsches<br />

majlis 2012<br />

Nach dem Erfolg des 1. Arabisch Deutschen<br />

MAJLIS Events im Bayerischen Hof in München<br />

wird die Deutsch-Emiratische Industrie- und<br />

Handelskammer (<strong>AHK</strong>) eine Reihe MAJLIS<br />

Events im Sommer 2012 neben München (2.<br />

Juli) auch in Berlin (27. Juni), Hamburg (5.<br />

Juli) und Frankfurt (10. Juli) veranstalten. Mit<br />

den MAJLIS Events wird ein neues Veranstaltungsformat<br />

kreiert. Dabei werden einerseits<br />

bereits bestehende Affinitäten von arabischen<br />

Geschäftsleuten zu Deutschland genutzt und<br />

zum anderen gezielt “Match-Making“ zwischen<br />

Geschäftsleuten beider Länder für<br />

interessante Sektoren, aktuelle Projekte und<br />

Geschäftsmöglichkeiten durchgeführt. Neben<br />

der Anbahnung neuer Geschäfte sollen die<br />

MAJLIS Veranstaltungen auch dazu beitragen,<br />

nachhaltige Partnerschaften zwischen Deutschland<br />

und den Golfstaaten zu vermitteln. Die<br />

Präsentatoren sowie Gäste werden eine gute<br />

und ausgewogene Mischung von Teilnehmern<br />

aus den VAE, Oman, Kuwait, Bahrain und<br />

networking<br />

NETWORKING<br />

Das Delegiertenbüro der Deutschen Wirtschaft Katar (<strong>AHK</strong>) organisiert<br />

regelmäig Events, bei welchen jeweils für einen guten Ausgleich zwischen<br />

Business, Networking und Socialising gesorgt wird. Das Delegiertenbüro managt<br />

den Deutschen Wirtschaftskreis Katar (GBCQ) und organisiert in diesem<br />

Rahmen monatliche Members‘ Meetings, um Möglichkeiten des Austauschs<br />

über Geschäftliches zu schaffen und die Beziehungen zwischen den Mitgliedern<br />

zu festigen . Hierzu werden Gastredner von lokalen Firmen und Institutionen<br />

eingeladen, um die Anwesenden über die neuesten Projektentwicklungen<br />

des Landes zu informieren. In Zusammenarbeit mit anderen Business<br />

Councils Katars werden Veranstaltungen mit sportlichem Rahmen wie das<br />

Golf Tournament (jährlich im Frühjahr) oder Back To Business (jährlich im<br />

Herbst) als eine der größten Networking-Events Katars organisiert. Auch für<br />

festliche Anlässe ist mit den inzwischen traditionellen Veranstaltungen wie<br />

Christmas Dinner und May Ball gesorgt. In gediegenem oder ausgelassenem<br />

Rahmen, aber stets mit gehobenem Anspruch, lassen sich so Kontakte knüpfen<br />

und pflegen. Über anstehende Events informiert Sie gerne Anna Kristin<br />

Krönert, E-Mail: anna.kronert@ahkqatar.com, Tel. +974/44311152.<br />

1. MAJLIS Events 2011: Bodo Fries, Dr. Gerhard Haase, Hassan Mohamed Hassan Humaid al Suwaidi<br />

Katar sowie entsprechende Counter-Parts aus Deutschland sein. Eventsponsoren profitieren<br />

von der Möglichkeit, Unternehmensvertreter auf der Ebene General Manager / Direktor zu<br />

den MAJLIS Events zu entsenden und durch Logointegration auf den Werbemitteln einen<br />

Imageffekt zu erzielen. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Andrea Werner, E-Mail:<br />

andrea.werner@ahkuae.com, Tel. +971/44470100.<br />

MAJLIS SPEZIAL 45


KULTUR<br />

"QPo - Qatar Philharmonic<br />

orchestra" unter deutscher leitung<br />

<strong>katar</strong> ein land mit großveranstaltungen in den Bereichen sport und kultur. da darf<br />

ein exzellentes symphonieorchester nicht fehlen. das opernhaus finden wir in<br />

„<strong>katar</strong>a“, dem “Cultural village“. maJlis traf kurt meister, den verantwortlichen<br />

direktor des QPo, zum gespräch.<br />

herr meister, können sie uns mehr über<br />

die Bedeutung der musik für <strong>katar</strong><br />

erzählen?<br />

Bis zur Gründung des QPO gab es eher<br />

wenig Aktivitäten bzgl. klassischer Musik in<br />

Katar. Deshalb gehört es zu den wichtigsten<br />

Aufgaben des QPO, Brücken zwischen der arabischen<br />

und westlichen Kultur zu bauen. Im<br />

Durchschnitt wird in circa 80% der Konzerte<br />

mindestens ein arabisches Werk aufgeführt.<br />

Eine weitere wichtige Aufgaben von QPO<br />

ist es, die <strong>katar</strong>ische Bevölkerung als Publikum<br />

zu gewinnen. In speziellen Produktionen binden<br />

wir z.B. arabische Kinder in die Produktionen<br />

ein. Auch der Wunsch, selbst ein Instrument<br />

zu lernen, kann nun Wirklichkeit werden seit<br />

der Gründung der Qatar Music Academy im<br />

Januar 2011.<br />

wie kam es zur deutschen führung des<br />

QPo?<br />

2007 wurde Prof. Dr. El Mallah, Gastdozent<br />

an der Universität München, von Qatar Foundation<br />

beauftragt, eine Musikakademie und<br />

ein Symphonieorchester in Doha zu gründen.<br />

Mein Werdegang veranlasste ihn, mich als Orchestermanager<br />

in Katar vorzuschlagen. Die<br />

Gründung eines neuen Orchesters auf höchstem<br />

Niveau in einem anderen Kulturkreis war eine<br />

Herausforderung, die ich gerne annahm. Im<br />

Juli 2007 erhielt ich den Auftrag zum 1.September<br />

2008 spielbereit zu sein. Das Eröffnungskonzert<br />

fand am 28.Oktober 2008 unter der<br />

Leitung von Lorin Maazel statt, bereits im Februar<br />

2009 erfolget das erste Gastspiel in Washington.<br />

wie unterstützt die <strong>katar</strong>ische regierung<br />

die kulturelle entwicklung?<br />

Ohne die finanzielle stattliche Unterstützung<br />

wäre der Neubau des Operhauses, des Amphitheaters<br />

und des neuen Konzertsaals im Con-<br />

46 MAJLIS SPEZIAL<br />

vention Center nicht möglich gewesen. Dies<br />

lässt erkennen, wie sehr Katar an der kulturellen<br />

Entwicklung interessiert ist. Und ein eigenes<br />

Heim zu haben, in dem man üben, probieren<br />

und Kammermusik spielen kann ist das wichtigeste<br />

für ein Orchester. Die Größe des Opernhauses<br />

bietet uns die Möglichkeit, Konzerte<br />

mit um die 500 Personen und guter Akustik<br />

zu realisieren.<br />

welchen einfluss hat das klima auf die<br />

instrumente und musiker in ihrem orchesters?<br />

Bei hoher Luftfeuchtigkeit können z.B. die<br />

Naturfelle der Pauken unbrauchbar werden<br />

oder Streichinstrumente Schaden nehmen.<br />

Darum wurden spezielle klimaresistente Transportkisten<br />

angefertigt, die die Instrumente<br />

schützen.<br />

Auf die Musiker hat das Klima in Doha<br />

einen sehr positiven Einfluss. Momentan haben<br />

wir Musiker aus 28 Nationen. Die Künstler<br />

wohnen fast alle zusammen in einem großen<br />

Wohnhaus. Wodurch neue Freundschaften<br />

entstehen und Feste zusammen gefeiert werden.<br />

Nach der Sommerpause ist es auch immer wieder<br />

schönen zu hören, dass sich unsere Musiker<br />

auf Doha freuen.<br />

Musikalischer Direktor Michalis Economou dirigiert das Orchester<br />

Kurt Meister, Direktor QPO<br />

auf was dürfen wir uns in zukunft freuen<br />

wenn wir das Programm des QPo durch<br />

sehen?<br />

Wir wollen regelmäßige Konzerte mit circa<br />

45 verschiedenen Programmen pro Jahr anbieten.<br />

Auch eine neue Kammermusikreihe ist geplant.<br />

Zu dem möchten wir an Galaabenden mitwirken<br />

und deren Gestaltung übernehmen, ein Beispiel<br />

hierzu ist der Galaabend für den größten Ölkongress<br />

mit circa 6000 Teilnehmern.


VON AHMED ADEL<br />

Qatar International Environment Protection<br />

Exhibition & Conference<br />

große deutsChe Beteiligung<br />

MESSEPORTRAIT<br />

minister für umwelt eröffnet<br />

ecoQ umweltschutz-messe<br />

und -konferenz in doha<br />

BESTÄTIGTE TEILNAHMEN DEUTSCHER AUSSTELLER FÜR DIE ZWEITE ECOQ 2012<br />

Der <strong>katar</strong>ische Minister für Umwelt, Seine Exzellenz Abdullah<br />

bin Mubarak bin labboud Al Moudadi eröffnete die Qatar<br />

International Environment Protection and Sustainable<br />

Energy Exhibition & Conference (ecoQ) 2011. Er wurde<br />

begleitet von Seiner Exzellenz Sheikh Hassan Bin Mohammad Bin Ali<br />

Al-Thani, Ehrenvorsitzender des ecoQ Beirats und Dr. Saif Al Hajari,<br />

Vorsitzender des ecoQ Beirats, stellvertretender Präsident der Qatar<br />

Foundation und Geschäftsführer des Friends of Environment Center<br />

sowie Haitham Shehab, Geschäftsführer von Stallion Advertising and<br />

Exhibitions, Veranstalter der ecoQ. Ebenfalls anwesend war eine<br />

Vielzahl hochrangiger Regierungsvertreter, Botschafter und Repräsentanten<br />

internationaler Organisationen und Institutionen.<br />

ecoQ Messe und Konferenz ist eine jährliche Veranstaltung, welche<br />

die neuesten Technologien und Produkte für Umweltschutz präsentiert.<br />

ecoQ wird offiziell unterstützt vom <strong>katar</strong>ischen Umwelt-Ministerium,<br />

Be part of Qatar’s future vision and join<br />

over 10000 key players in the environment<br />

sector for 3 days of networking and<br />

professional development.<br />

Under The Patronage of<br />

H.E. Abdullah bin Mubarak bin Iabboud Al Moudadi<br />

Minister of Environment<br />

der <strong>katar</strong>ischen Handelskammer, dem Delegiertenbüro der Deutschen<br />

Wirtschaft Katar (<strong>AHK</strong>) dem Qatar Environment and Energy Research<br />

Institute (QEERI), Friends of the Environment Center, Qatar University<br />

Research Center sowie Berlin Partner und dem UNESCO Regionalbüro<br />

in Doha.<br />

Auf der ecoQ 2011 war der Deutsche Pavilion der größte Länderpavilion<br />

der gesamten Messe. Deutsche Unternehmen und Institutionen<br />

präsentierten ihre innovativen Technologien, Produkte und Services.<br />

Austeller waren u.a. BMW, MAGE Industrie Holding AG, JUWI Solar<br />

GMBH, Schletter GMBH, Berlin Partner, ein Gemeinschaftsstand<br />

Sachsen sowie weitere. ecoQ 2011 wurde von 6,840 Personen besucht.<br />

Deutsche Unternehmen und Institutionen, welche auf der nächsten<br />

ecoQ vom 13. Bis 15. November 2012 austellen möchten, sind<br />

eingeladen, sich an das Delegiertenbüro der Deutschen Wirtschaft<br />

Katar, Anna Kristin Krönert, anna.kronert@ahkqatar.com, zu wenden.<br />

Organised by<br />

stallion advertising solutions<br />

P.O. Box 9933 Doha - Qatar | Tel +974 44 510 512 | Fax +974 44 510 514 | info@eco-q.org | www.eco-q.org<br />

Official Sponsor<br />

13 - 15 novemBer, 2012<br />

Doha Exhibition Centre<br />

■<br />

MAJLIS SPEZIAL 47


MESSEN<br />

messekalender <strong>katar</strong> 2012<br />

von bis messe veranstalter ort<br />

telefon<br />

(+974-)<br />

Januar<br />

01.01.12 10.01.12 Doha Trade Gallery General Authority for Tourism Doha Exhibition Center 44997499<br />

10.01.12 10.01.12 Gulf Film Festival Ministry of Culture, Arts and Heritage<br />

23.01.12 23.01.12 Doha International Exhibition for cars Q-Media Advertising Doha Exhibition Center 44282828<br />

25.01.12 25.01.12 Eastern Music Festival Ministry of Culture, Arts and Heritage<br />

februar<br />

07.02.12 09.02.12 Qatar Petroleum Environment Moderate in 2012 Qatar Petroleum QNCC<br />

08.02.12 11.02.12 Food Festival (tent external) General Authority for Tourism Doha Exhibition Center 44997499<br />

21.02.12 26.02.12 Gallery IX of the Doha Jewellery and Watches General Authority for Tourism Doha Exhibition Center 44997499<br />

märz<br />

13.03.12 15.03.12 Exhibition and Gulf-European Partnership Forum IFP Qatar Doha Exhibition Center 44329900<br />

13.03.12 16.03.12 Agricultural Exhibition Ministry of Environment Doha Exhibition Center 44207777<br />

26.03.12 28.03.12 Cityscape Exhibition Q-Media Advertising Doha Exhibition Center 44282828<br />

april<br />

04.04.12 07.04.12 Wedding Exhibition Qatar Expo for Exhibition Organization & Services Doha Exhibition Center 44650211<br />

04.04.12 07.04.12 Gallery Beauty, Fitness and Perfume World Vision Company for Exhibitions and Conferences Doha Exhibition Center 44218805<br />

07.04.12 09.04.12 Environment Exhibition Qatar Petroleum Doha Exhibition Center<br />

15.04.12 20.04.12 Carpet Exhibition Mirrors for Public Relations Doha Exhibition Center 44447740<br />

16.04.12 19.04.12 Gallery Small and Medium Industries Economic Group Doha Exhibition Center 44436400<br />

18.04.12 21.04.12 Al Jazeera Children Al Jazeera Network Doha Exhibition Center 44897303<br />

30.04.12 03.05.12 Project Qatar IFP Qatar Doha Exhibition Center 44329900<br />

mai<br />

10.05.12 13.05.12 Italian exhibition Doha Inter Prize QNCC 44327712<br />

14.05.12 16.05.12 Conference and Exhibition of the energy sector of the<br />

SPE Production and Operations<br />

Qatar Petroleum Doha Exhibition Center<br />

22.05.12 24.05.12 International Exhibition for Toys Doha Exhibition Center 55052822<br />

24.05.12 26.05.12 Exhibition for Mother and Child Glitter Diamond Company for Exhibitions Doha Exhibition Center 44212910<br />

Juni<br />

02.06.12 06.06.12 Abaya Gallery General Authority for Tourism Doha Exhibition Center 44997499<br />

Juli<br />

01.07.12 10.07.12 Doha Trade Exhibition General Authority for Tourism Doha Exhibition Center 44997499<br />

september<br />

05.09.12 08.09.12 Made in America Doha Inter Prize Doha Exhibition Center 44327712<br />

15.09.12 19.09.12 Abaya Gallery General Authority for Tourism Doha Exhibition Center 44997499<br />

25.09.12 28.09.12 Gallery Furniture and Decoration Qatar Expo for Exhibition Organization & Services Doha Exhibition Center 44650211<br />

oktober<br />

07.10.12 09.10.12 International Exhibition for health clubs, swimming pools Heights Company for Exhibitions and Conferences Doha Exhibition Center 44504505<br />

07.10.12 10.10.12 Technology towers Exhibition (Tower Tech.) Economic Group Doha Exhibition Center 44436400<br />

16.10.12 18.10.12 Gallery Doha Transport, Railways Al Baida Technical Services Doha Exhibition Center 44128899<br />

16.10.12 18.10.12 Hospitality Gallery IFP Qatar Doha Exhibition Center 44329900<br />

november<br />

05.11.12 07.11.12 Advertising & Media Gallery Dar Al Sharq Printing, Publishing and Distribution Doha Exhibition Center 44557777<br />

05.11.12 08.11.12 Energy Fair and Industrial Machinery International Company for Exhibitions Doha Exhibition Center 44329900<br />

13.11.12 15.11.12 ecoQ 2012 Qatar International Environment Protection<br />

Exhibition<br />

Stallion Company Advertising Doha Exhibition Center 44510510<br />

14.11.12 17.11.12 Finance and Investment Exhibitions Mirrors for Public Relations Doha Exhibition Center 44447740<br />

26.11.12 28.11.12 Milipol Qatar Committee Milipol Qatar Doha Exhibition Center 44411818<br />

dezember<br />

05.12.12 15.12.12 Doha International Twenty-third of the book Ministry of Culture, Arts and Heritage Doha Exhibition Center 44429955<br />

21.12.12 25.12.12 Abaya Gallery General Authority for Tourism Doha Exhibition Center 44997499<br />

Quelle: The Peninsula, 30.12.2011, S. 27


MAJLIS SPEZIAL 49

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