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SBB - Sächsischer Bergsteigerbund

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„... zwei erschöpfte, aber lachende Gesichter“<br />

zu. Götz und ich waren aber der Meinung,<br />

dass wir es zum Gipfel schaffen könnten. Wir<br />

müssten nur schnell genug sein, also keine<br />

Fixseile und viel frei gehen. Deshalb baten<br />

wir Frank, der beim Klettern im ausgesetzten<br />

Gelände unter diesen Bedingungen noch<br />

nicht genug Erfahrung besaß, auf uns zu<br />

warten.<br />

Mit zwei 80-m-Seilen und der Filmkamera<br />

bestückt, stiegen wir auf. Die Blankeisstellen<br />

waren mit ein paar Eisschrauben bald<br />

überwunden und der Gipfel rückte näher.<br />

Sichtweite mittlerweile 20 Meter und starker<br />

Schneefall. Aber wir wussten, wenn wir die<br />

nächsten 200 m Steilhang schaffen, legt sich<br />

der Grat, dann noch 100 m und wir haben es<br />

Tibet-Expedition 2007<br />

geschafft. Und so wühlten wir uns keuchend,<br />

immer den Blick auf Uhr und Wetter, nach<br />

oben. 17 Uhr erreichten wir den Gipfel.<br />

Schnell ein Foto und eine Filmaufnahme, auf<br />

denen eigentlich nur zwei erschöpfte, aber lachende<br />

Gesichter im dichten Schneefall und<br />

Nebel zu sehen sind, und dann nichts wie<br />

runter. Die dritte Besteigung ist gelungen.<br />

Gegen 20 Uhr sind wir alle drei unbeschadet<br />

wieder im Lager 2. Wie zum Hohn zeigt sich<br />

jetzt die Sonne und wir sehen die gewaltige<br />

Nordwand unseres zweiten geplanten Berges,<br />

des Gurla Mandhata, an dem wir uns<br />

2005 schon einmal versuchten und nur knapp<br />

vorm Gipfel umdrehen mussten. Aber es hat<br />

viel geschneit, ein halber Meter Neuschnee.<br />

Zuviel, wie ich glaube, um eine reelle Chance<br />

an diesem Siebentausender zu haben,<br />

den wir im Alpinstil besteigen wollten.<br />

So beendeten wir die Expedition mit einer<br />

mehrtägigen Wanderung am Manasarowarsee<br />

und hatten Zeit, über unsere neuen Pläne<br />

zu sprechen. Im Januar geht’s nach Südamerika,<br />

im April ins Kangchendzönga-Gebiet<br />

im Himalaya. Interessierte Bergfreunde<br />

können an den integrierten Trekkingtouren<br />

teilnehmen (Infos: www.gipfeltraeume.com).<br />

Zum Schluss noch ein ganz herzliches Dankeschön<br />

an alle Interessenten der Grußpostkarte<br />

aus Tibet.<br />

Frank Meutzner<br />

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