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SBB - Sächsischer Bergsteigerbund

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Klettersteigtour im Dachsteingebiet<br />

klettersteig auf den hüttennahen Eselstein<br />

mit. Im Vergleich zu heute Morgen ist diese<br />

Genusskletterei deutlich spannender. Zunächst<br />

steige ich noch wie Kurt (ohne Helm<br />

und ohne Gurt), doch ein Blick in die steilen<br />

Schlusswände genügt, dass ich mein Geschirr<br />

anlege und dankbar von den soliden<br />

Sicherungsmöglichkeiten Gebrauch mache.<br />

Genau zum Mittag ist der Gipfel erreicht, der<br />

nicht umsonst als schöner Aussichtspunkt gepriesen<br />

wird. Kurz und einfach ist der Abstieg,<br />

das Essen im Guttenberghaus schmeckt vorzüglich,<br />

heute Nachmittag habe ich einfach<br />

nur Ferien mit Ausruhen, Lesen und Dohlen<br />

füttern.<br />

In zahllosen Kehren schlängelt sich der Höhenweg<br />

Nummer 674 über das zerklüftete<br />

Plateau um den Landfriedstein herum und<br />

hinauf zum Schladminger Gletscher. Wieder<br />

genieße ich die Morgenkühle, den Sonnenaufgang<br />

und das Alleinsein. Lediglich einige<br />

Schneehühner im braunen Sommerkleid<br />

kreuzen meinen Weg, verweigern jedoch die<br />

Fotoerlaubnis. Im weiten Schuttkessel hin-<br />

Blick auf die Bischofsmütze<br />

ter dem Koppenkarstein hält der Skilift jetzt<br />

Sommerschlaf. Weiter oben auf dem Gletscher<br />

sind die ersten Pistenfahrzeuge im Einsatz,<br />

gefolgt von einigen Skiläufern und<br />

Schneewanderern, die in ständig wachsender<br />

Zahl am Hunerkogel der Seilbahn entsteigen.<br />

Mittlerweile brennt die Sonne wieder<br />

unbarmherzig und ich bin froh über jeden bewältigten<br />

Meter. Vorgesehen war, heute maximal<br />

noch einen kleineren Klettersteig zu<br />

gehen und den Nachmittag auf der Seethalerhütte<br />

zu vergammeln, um morgen früh von<br />

hier aus zum Hohen Dachstein (2995 m) aufzubrechen.<br />

Aber als dieser prächtige Gipfel<br />

vor mir steht, so nahe, dass am Gipfelkreuz<br />

mit bloßem Auge Menschlein zu erraten sind,<br />

gibt es keinen Grund, mit dem Aufstieg zu<br />

warten. Der Tag ist noch lang und die Schuhe<br />

sind bereits nass. Also Hüttenstopp zum<br />

Wasser tanken und aufwärts über den<br />

Schneematsch!<br />

Zu meiner freudigen Überraschung beginnt<br />

bereits an der ersten Ecke des Felsens der<br />

Klettersteig über die Ostschulter, der sich als

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