SBB - Sächsischer Bergsteigerbund
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Vor 40 Jahren: Unglück in der Eiger-Nordwand<br />
Fritz trank keinerlei Alkohol, höchstens mal<br />
ein Bierchen. Erstbegehungen wurden mit<br />
Limonadenstiefeln gefeiert. So habe ich<br />
einmal, wahrscheinlich für ein Stiftungsfest,<br />
ein Gedicht über ihn gemacht, das folgendermaßen<br />
begann:<br />
Bekannt war nun in Wuchterkreisen<br />
der Limotrinker Fritz aus Meißen.<br />
So etwa 1956 ging Fritz, dem allgemeinen<br />
Trend folgend, in den Westen, nach Stuttgart,<br />
später München. Er kletterte im Wilden Kaiser<br />
und im Oberreintal. Mit Stuttgarter Bergfreunden<br />
fuhr er nach Korsika. Dort gelangen<br />
ihm unter anderem auch ein paar Erstbegehungen.<br />
Schon nach einem Jahr war er<br />
wieder in Meißen, Er brachte eine 250er<br />
BMW mit. Das Motorrad sei sein einziges Ziel<br />
gewesen - so seine Aussage.<br />
Unser Club hat durch Fritz viel profitiert. Er<br />
war immer Klettermotor und hat alle mitge-<br />
Frienstein Königshangel IXa<br />
Bernd Arnold bei der 2. Begehung im Jahr 1982 - 17 Jahre<br />
nach der Erstbegehung<br />
rissen. Wir lernten durch ihn viele der damaligen<br />
Spitzenleute kennen und waren über<br />
alle Neuigkeiten im Klettergeschehen des<br />
Gebirges informiert. Nachdem eine vom Kreis<br />
Meißen ausgehende Kritik am DWBO endlich<br />
etwas Wirkung zeigte, wurde Fritz in die<br />
Leitung des DWBO gewählt und Vorsitzender<br />
der ZFK Alpinistik.<br />
Fritz Eske, geboren am 19.05.1935, stammte<br />
aus Ostpreußen und war erst zum Kriegsende<br />
nach Meißen gekommen. Zur Sonnenwende<br />
1957 verlobte er sich auf dem Bloßstock<br />
mit Ursula Hornemann. Im Gegensatz<br />
zu Fritz stammte sie aus einer bekannten<br />
Bergsteigerfamilie (Eltern und Geschwister -<br />
alle gingen klettern). Zusammen mit Freunden<br />
wurde in der Idagrotte am Frienstein gefeiert.<br />
Natürlich gab es für uns Alkohol, der<br />
leider bald alle war. Keiner hatte Lust, nachts<br />
zum Beuthenfall zu laufen. Ich erklärte mich<br />
bereit, für Nachschub zu<br />
sorgen - wenn noch jemand<br />
mitginge. Schließlich raffte<br />
sich Peppos Bruder Robert<br />
auf. Kurz vor Mitternacht trafen<br />
wir im Beuthenfall ein<br />
und Johannes Böhme gab<br />
gleich einen aus, als er hörte,<br />
weshalb wir so spät in die<br />
Kneipe kamen. Allerdings<br />
mussten wir auf dem Rückweg<br />
im Wald übernachten,<br />
weil der Treppenaufstieg im<br />
Finstern nicht zu finden war.<br />
Taschenlampe - Fehlanzeige.<br />
Als es dämmerte, erkannten<br />
wir, dass wir etwa<br />
20 Meter neben der Treppe<br />
hockten und stiegen eilends<br />
hoch. Alle schliefen 4 Uhr<br />
früh und keiner hatte mehr<br />
Durst.<br />
Pfingsten 1967 war großes<br />
Sachsentreffen auf der<br />
Rainwiese. Viele „Westler“<br />
waren da, auch Mack (Werner<br />
Bittner). Fritz nahm die<br />
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