SBB - Sächsischer Bergsteigerbund
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Aus aktuellem Anlass möchten wir diesmal<br />
keine Auflistung von in das Archiv eingegangenen<br />
Gipfelbüchern vorstellen.<br />
Mit der Sperrung des Tümpelgrundes bestand<br />
aus Sicht der KTA die Notwendigkeit<br />
(Diebstahlserie der vergangenen 2 Jahre),<br />
ausliegende Gipfelbucheinrichtungen einzuziehen.<br />
Damit konnte zumindest sichergestellt<br />
werden, dass Gipfelbuchkassetten oder<br />
Bücher nicht in die Hände von „Sammlern“<br />
oder anderer Interessenten fallen.<br />
Das Buch der Elbgucke lag immerhin 40 Jahre<br />
aus und beinhaltet zahllose Erstbegehungseintragungen.<br />
Aber auch die anderen<br />
Bücher, in denen zum Teil Erstbegehungen<br />
wie „Abschied vom Tümpelgrund“ und „Kahlschlag“<br />
aus jüngster Zeit nachzulesen sind,<br />
hätten schmerzliche Lücken im Archiv hinterlassen.<br />
Sollten Tümpel- und Griesgrund<br />
für den Bergsport wieder zugänglich sein,<br />
werden selbstverständlich auch Gipfelbucheinrichtungen<br />
auf den Gipfeln installiert.<br />
Der kleine Felskessel zwischen den Gipfeln<br />
Wetterwarte und Tümpelgrundwand gehört<br />
dieses Jahr sicher zu den meist fotografierten<br />
Stellen der Sächsischen Schweiz.<br />
Ein großer Vorteil unserer Büchersicherstellung<br />
ist, dass man nun hervorragend Auswertungen<br />
der Eintragungen vornehmen<br />
kann. Dabei stößt das Interesse vor allem auf<br />
Gipfel wie Wetterwarte und Elbgucke, bei denen<br />
Baumfällungen vorgenommen wurden.<br />
Nimmt man das Buch der Wetterwarte zur<br />
Hand, so wird man in diesem Jahr 47 Bege-<br />
Gipfelbucharchiv<br />
hungen von talseitigen Aufstiegen zählen,<br />
von denen etwa die Hälfte auf den Monat Juni<br />
entfallen. 2006 gab es 16 Begehungen von<br />
Talwegen (2005/23, 2004/30 und 2003/28).<br />
Ein Blick in das Buch des Tümpelgrundturmes,<br />
welches immerhin schon 28 Jahre auslag,<br />
zeigt, dass in den letzten Jahren im Juni<br />
häufig nur eine Besteigung des Felsens erfolgte.<br />
In diesem Jahr waren bereits 6 Gipfelbuchseiten<br />
im Juni vollgeschrieben.<br />
Wenden wir uns nun der Elbgucke zu. Dort<br />
hatte der „Ostwinkel“, ein Aufstieg mit Sternchenprädikat,<br />
erst kurz vor der Sperrung seine<br />
100. Begehung, und dies 26 Jahre nach<br />
seiner Erstbegehung. Beim „Hohen Kamin“<br />
waren nach 40 Jahren lediglich 68 Begehungen<br />
verzeichnet. Aufstiege der höheren<br />
Schwierigkeiten wurden noch seltener begangen.<br />
So hat die „Mure“ beispielsweise<br />
nach 22 Jahren nur 23 Begehungen. Weitere<br />
Zahlen: „Asterix und Obelix“ 6 Begehungen<br />
in 12 Jahren, „Kometenschweif“ 5 Beg./<br />
7 Jahre, „Meteorit“ 27 Beg./22 Jahre, „Aquaplaning“<br />
18 Beg./22 Jahre, „Limes“ 14 Beg./<br />
22 Jahren. Ausnahmen sind zwei beliebte<br />
Aufstiege im 7er-Bereich („Hohe Kante“ und<br />
„Umleitung“), über die inzwischen mehr als<br />
100 Seilschaften den Gipfelkopf der Elbgucke<br />
erreichten.<br />
Nun mag sich jeder selbst ein Urteil bilden,<br />
weshalb die mehrfach zerteilten Bäume am<br />
Wandfuß dieser seit acht Jahrzehnten von<br />
Bergsteigern aufgesuchten Felsen liegen.<br />
Michael Bellmann<br />
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