Michael Flock: Der Notkirchenbau von Otto Bartning - gta fh heidelberg

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(Typisierungen und Serienproduktion) in den Bereich des Kirchenbaus war das innovative Element dieser Architektur. Zwischen Tradition und Moderne oder Wiederaufbau und Neubau bewegte sich das Spektrum der Nachkriegsarchitektur. Bartning prägte den Begriff der Raumspannung und drückte damit einen künstlerischen Gestaltungswillen aus, der eher auf räumliche Kräfte und Qualitäten zielte als an der ästhetischen Wirkung der Oberflächen orientiert war. Eine weitere, wichtige Komponente seines Entwerfens war zweifellos die Lösung funktioneller Probleme und das Sicherstellen von Brauchbarkeit. Durch viele seiner Projekte und Bauten zogen sich kontinuierlich drei Entwurfsmerkmale: die Tauglichkeit zur einfachen technischen Realisierung, die Suche nach Elementen und Systemen zur Montage und das Anstreben einfacher, nicht spezieller Konstruktionen. 9. Schlusswort Otto Bartning sagte bei der Einweihung der ersten Kirche 1948: „Sehet, diese vom Boden auf zueinander geneigte und zum Rund sich schließende Konstruktion, sie ein solches Zelt in der Wüste. Wir wissen aber, dass gerade in der Wüstenei der Stadt, dass in der Not und Verwirrung der Seelen die klare Ordnung, die Einfalt und unbedingte Ehrlichkeit dieses Zeltes von tiefster Bedeutung ist. Wir wissen, dass Notkirchen nicht notdürftiger Behelf, sondern neue und gültige Gestalt der Kraft der Not bedeutet.“ Otto Bartning leistete in seinem baulichen wie theoretischen Wirken einen herausragenden Beitrag zum protestantischen Kirchenbau des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Bartning war stark an einer Bestätigung seiner Bauten im Sinne von Allgemeingültigkeit interessiert. So jedenfalls darf man die typologischen Bezüge auffassen, die zwischen seinen Profanbauten und deren Abwandlung zu Sakralbauten bestanden. Dies gilt sowohl für den Mailänder Pavillon und die Berliner Taufkapelle wie auch für die zunächst als Ausstellungsbau konzipierte Stahlkirche auf der in Köln und deren Wiedererrichtung als Essener Gemeindekirche. Aus einem von Zerstörung und Not geprägten historischen Moment entstanden, blieben die Notkirchen ausdrucksstarke zeitlose Zeichen von Demut und Hoffnung für Menschen, denen der Krieg Heimat, Besitz und geliebte Menschen geraubt hatte. 14
10. Dokumentation Architekt Otto Bartning (1883 – 1959) 15
Seite 1 und 2: Der Notkirchenbau von Otto Bartning
Seite 3 und 4: Inhaltsverzeichnis 1. Kurzbiographi
Seite 5 und 6: der Bauhütte für die Heiliggeist-
Seite 7 und 8: 4. Die Idee Kurz nach Kriegsende, i
Seite 9 und 10: Altarraum) von Bartning vom Dezembe
Seite 11 und 12: Diese Notkirche wird durch einen 19
Seite 13: 8. Architektonische Wirkung Bartnin
Seite 17 und 18: Außenansicht Auferstehungskirche P
Seite 19 und 20: Innenansicht, Blick zur Kirchenorge
Seite 21 und 22: Lutherkirche Mainz 1948 -1949 Front
Seite 23 und 24: Innenansicht, Gemeinderaum Innenans
Seite 25 und 26: Detailansicht, Stahlträger / Abtre
Seite 27: 11. Literatur - Bredow Jürgen, Ler

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