Michael Flock: Der Notkirchenbau von Otto Bartning - gta fh heidelberg
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Diese Notkirche wird durch einen 1983 angebauten, quer zur Kirchenachse<br />
stehenden, Vorbau mit hohem abgepultetem Dach erschlossen. Beim Eintreten in<br />
den Innenraum fällt der Blick auf die Zusatzbestuhlung des unter der Empore<br />
liegenden Gemeindesaals, welcher durch eine Faltwand vom Hauptraum getrennt<br />
werden kann.<br />
Die tragenden Holzbinderkonstruktionen, die Dachverschalung und die<br />
Trümmerbacksteine, welche zwischen den Holzelementen zur Ausmauerung<br />
dienten, lassen den Raum angenehm und ruhig wirken.<br />
<strong>Der</strong> Boden besteht aus Sandsteinplatten und unter den Bänken wurden Holzdielen<br />
verlegt.<br />
Die hölzernen Sitzgarnituren sind auf den, an der Stirnseite befindlichen,<br />
gemauerten Altar gerichtet.<br />
Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude ist aufgrund der fehlenden<br />
Wärmedämmung und der Ein-Scheiben-Verglasung nur schwer auf behagliche<br />
Raumtemperatur zu bringen.<br />
Durch die direkte Angliederung des Albert-Kindergartens, welcher 1944 zerstört<br />
und 1956 wieder errichtet wurde, ist die Wichernkirche eine zentrale und mit<br />
Leben gefüllte Anlaufstelle der evangelischen Gemeinde geworden.<br />
Neben der Abendgebete an den Mittwochen und des Gottesdienstes an den<br />
Sonntagen wird die Notkirche auch für Trauungen oder Trauergottesdienste<br />
genutzt.<br />
7.2. Lutherkirche in Mainz<br />
Die Lutherkirche wurde im Jahr 1949 in Mainz als erste Kirche nach dem Krieg<br />
erbaut. Über dem Bahnhof „Römisches Theater“ wurde die Notkirche in der<br />
Wilhelmiterstraße 17, auf dem Hügel „Schöner Berg“ mit südwestlicher<br />
Ausrichtung errichtet.<br />
Direkt neben dem Gemeindebau verlaufen die Gemäuer der Mainzer Zitadelle<br />
und zu ihren Füßen erstreckt sich historisches Gelände. Die Überreste des antiken<br />
„Theatrus Mogontiacensium“, lassen den größten Theaterbau der Antike nördlich<br />
der Alpen erahnen.<br />
Eine einläufige Treppenanlage führt durch die ansteigende und gepflegte<br />
Außenanlage mittig auf die nördliche Giebelseite der Kirche zu. Die Freitreppe teilt<br />
sich in zwei Arme, die zu den seitlichen Eingängen der Lutherkirche führen.<br />
<strong>Der</strong> Kinokomplex „Cinestar“ und zwei gewaltige Gewerbeneubauten versperren<br />
dem Besucher leider den Blick über die Mainzer Altstadt.<br />
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