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HOCHBEGABUNG UND SCHULE<br />
„Haben die Teilnehmer etwas dazugelernt?“) oder auf undifferenzierte Maße (z. B. „Hat Dir<br />
der Kurs gefallen?“). Solche Indikatoren eignen sich nicht besonders gut, um zu beurteilen,<br />
welche Fördermaßnahme unter welchen Bedingungen für wen geeignet ist.<br />
Verschiedene (hauptsächlich US-amerikanische) Befunde kommen zu dem Ergebnis, dass<br />
eine innere Differenzierung – sowohl im Primar- als auch im Sekundarbereich – positive<br />
Effekte zeitigt. Die ausgesprochene Heterogenität der Maßnahmen und die – wie schon<br />
erwähnt – wenigen empirisch fundierten Studien gestatten bislang noch keine zusammenfassende<br />
Bewertung. Die wichtigsten Faktoren, die für den Erfolg einer Maßnahme relevant<br />
sind, sind die hinreichende Begabung der Schülerin bzw. des Schülers, die Berücksichtigung<br />
ihrer bzw. seiner Interessen und Neigungen sowie eine Individualisierung auch innerhalb<br />
spezifischer Fördermaßnahmen.<br />
Akzeleration (in Form einer vorzeitigen Einschulung bzw. eines Überspringens) ist eine relativ<br />
häufig gewählte und organisatorisch leicht durchzuführende Fördermaßnahme, die inzwischen<br />
in allen Bundesländern praktiziert wird. Wenn die zuvor thematisierten Rahmenbedingungen<br />
günstig ausgeprägt sind, zeigen sich hierbei positive Auswirkungen. Entgegen<br />
vielen Befürchtungen werden dann kaum soziale oder emotionale Schwierigkeiten berichtet;<br />
anfängliche Leistungseinbußen geben sich nach einiger Zeit.<br />
Spezialschulen oder -klassen werden nach vorliegenden Ergebnissen wissenschaftlicher<br />
Befragungen sowohl von Eltern, aber auch von Lehrkräften und betroffenen Jugendlichen<br />
eher skeptisch betrachtet. Es fehlen, wie schon angedeutet, außerdem Studien, die diese<br />
Maßnahmen gründlich evaluieren. Das Gleiche trifft für diverse außerschulische Förderangebote<br />
zu, wenngleich die Akzeptanzeinschätzungen hierfür günstig ausfallen. Über die tatsächliche<br />
Effektivität solcher Fördermaßnahmen kann also insgesamt keine abschließende<br />
Aussage getroffen werden.