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HOCHBEGABUNG UND SCHULE 71<br />

ßen sich nicht gegenseitig aus, sondern ergänzen einander. So kann das Kind bzw. die oder<br />

der Jugendliche während der Förderung der Stärken Erfolgserlebnisse sammeln, Spaß<br />

haben und Selbstbewusstsein tanken – man lernt aber auch beim Ausgleich von Defiziten,<br />

wie wichtig Durchhaltevermögen und Anstrengungsbereitschaft sind und dass sie zu Erfolgen<br />

führen.<br />

Welche Möglichkeiten zur Förderung hochbegabter Kinder gibt es?<br />

Neben der außerschulischen Förderung, die breit gefächert und verschiedenartig sein kann,<br />

stellt die schulische Förderung eine sehr wichtige – da für alle sozialen Schichten gleichermaßen<br />

zugängliche und verpflichtende – Förderungsform dar. Bei den schulischen Maßnahmen<br />

unterscheidet man „Akzeleration“ von „Enrichment“. Akzeleration (Beschleunigung)<br />

ist häufig mit äußerer Differenzierung (z. B. Überspringen) verbunden, „Enrichment“ (Anreicherung)<br />

mit Maßnahmen der inneren Differenzierung (z. B. Vertiefung des regulären Schulstoffs<br />

durch anspruchsvollere Aufgaben). In der Literatur wird diese Grobeinteilung nicht<br />

immer einheitlich verwendet, und in der Praxis ist es häufig schwierig, die jeweiligen Fördermaßnahmen<br />

der einen oder der anderen Kategorie zuzuordnen. Oftmals beobachtet<br />

man Mischformen von Akzeleration und Enrichment (z. B. Spezialschulen für Hochbegabte).<br />

Eine weitere – indirekte – Fördermaßnahme besteht in der Optimierung von Betreuung und<br />

Beratung von Hochbegabten, ihren Eltern und Lehrkräften. Hier gibt es noch viel zu tun.<br />

Eine entsprechende Aus-, Weiter- und Fortbildung von Lehrkräften ist eine wichtige Voraussetzung<br />

für die adäquate Förderung Hochbegabter. Dazu gehört es auch, dass jede<br />

Schule Beratungslehrerinnen bzw. Beratungslehrer benennt, die dann an ihrer Schule als<br />

erste Ansprechpartnerin bzw. Ansprechpartner für Hochbegabungsfragen zuständig sind,<br />

einschlägige Fortbildungen besuchen, ihr Wissen dem Kollegium weitergeben und mit<br />

geeigneten Stellen kooperieren. Da die Schule zwar viel für gut begabte Kinder tun kann,<br />

die Möglichkeiten zur Diagnostik, Förderung und Beratung in Problemfällen jedoch schnell<br />

an ihre Grenzen stoßen, ist auch eine Fort- und Weiterbildung von außerschulischem Beratungspersonal<br />

(z. B. Psychologinnen und Psychologen, Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen,<br />

Ärztinnen und Ärzten, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen) wichtig,<br />

ebenso wie es sinnvoll ist, Hochbegabungsberatungsstellen (z. B. BRAIN) einzurichten. Eine<br />

Aufklärung über verschiedene Ansatzpunkte und Erfolgsaussichten schulischer Förderung<br />

ist das Fundament, auf dem die oben genannten Förderaktivitäten basieren. Dazu gehört,<br />

dass Eltern, Lehrkräfte und Schulleitungen und die Schulverwaltungsbehörden eine positive<br />

Haltung gegenüber Hochbegabten und Hochbegabungsförderung einnehmen und<br />

sich entsprechend engagieren. Dieses Ziel steht beispielsweise bei den „Gütesiegelschulen<br />

Hochbegabung“ im Vordergrund.

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