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Dominique Peipert und Linda Wirthwein<br />
HOCHBEGABUNG UND SCHULE<br />
Die Förderung von Hochbegabten<br />
Hochbegabtenförderung – ja oder nein?<br />
Schon an dieser scheinbar einfachen Frage scheiden sich die Geister. Viele Argumente sprechen<br />
für eine Förderung hochbegabter Kinder und Jugendlicher (Entwicklung der Persönlichkeit,<br />
Beheben von Verhaltensauffälligkeiten, Chancengleichheit etc.), aber es werden<br />
auch viele Einwände formuliert („Elitebildung“, finanzielle Kosten, „Fachidiotie“ usw.). Grundsätzlich<br />
sind stets mögliche positive und negative Konsequenzen einer Förderung und<br />
Nicht-Förderung zu bedenken. Im Individualfall kann eine Nicht-Förderung mit negativen<br />
Konsequenzen einhergehen. Aber auch eine Förderung kann zu einer Überforderung werden,<br />
wenn sie sich nicht an dem Entwicklungsstand von Schülerinnen und Schülern ausrichtet.<br />
Daher sollte immer der folgende Grundsatz gelten: Jedes Kind, jede bzw. jeder<br />
Jugendliche verdient eine optimale Förderung, die sich an den individuellen Fähigkeiten<br />
orientiert und dazu verhilft, das vorhandene Potential in bestmöglicher Weise umzusetzen.<br />
Warum sollten hochbegabte Kinder und Jugendliche hiervon ausgenommen sein?<br />
Wenn man sich dafür entschieden hat, dass man fördern will, stellt sich die Frage, wie diese<br />
Förderung konkret aussehen soll. Generell zielt jedes Förderangebot darauf ab, die individuelle<br />
Entwicklung zu optimieren. Dabei ist die Unterstützung und Förderung der Stärken<br />
des bzw. der Hochbegabten, wobei die besonderen Talente und Fähigkeiten des Kindes<br />
im Mittelpunkt stehen, die eine Seite der Medaille. Die andere Seite der Medaille steht für<br />
den Ausgleich der Schwächen von Hochbegabten. Beide Strategien sind sinnvoll: Sie schlie-