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HOCHBEGABUNG UND SCHULE<br />
� Die nach Notendurchschnitten von 1.0 – 1.4 (exzellente schulische Leistung als Performanzkriterium)<br />
identifizierte Zielgruppe der Hochleistenden verfügte über eine Intelligenzverteilung<br />
mit einem Mittelwert von IQ= 114.1, diejenige der durchschnittlich Leistenden<br />
von IQ= 100.<br />
� In der Phase II fanden sich in der Zielgruppe der Hochbegabten 12 Prozent Underachiever<br />
(Definition: IQ > 130 und Leistung < 50 Prozent der Altersgruppe bzw. Notenwerte<br />
< 3.0). In der Phase III (Reidentifizierung der Hochbegabten) waren es 15 Prozent.<br />
� Bei gleicher Schulleistung stuften die durchschnittlich leistenden Hochbegabten ihre<br />
schulische Begabung nicht höher ein als die gleich leistenden durchschnittlich intelligenten<br />
Jugendlichen. Hochbegabte Underachiever scheinen eine besonders problematische<br />
Gruppe zu sein, die viele psychische und soziale Anpassungsprobleme hat. Als<br />
Besonderheit dieser durchschnittlichen Schüler fiel auf, dass diese Gruppe am wenigsten<br />
häusliche Hilfe wahrnahm und wahrscheinlich auch bekam, was ein Ursachenfaktor<br />
für die (für Hochbegabte) eher mittelmäßigen Schulleistungen sein könnte. Möglicherweise<br />
resultiert hieraus eine Tendenz zu einer generalisierten negativen Selbstsicht.<br />
Diese Hochbegabten scheinen ihre intellektuelle Begabung nicht zu erkennen. Die Feststellung,<br />
dass durchschnittlich leistende Hochbegabte wenig Unterstützung wahrnehmen,<br />
weist darauf hin, dass bei vielen dieser Jugendlichen Hilfe bei der Bewältigung<br />
sozialer und emotionaler Probleme dringlicher sein könnte. Solche Maßnahmen sollten<br />
möglichst nicht erst im Jugendalter ansetzen.<br />
� Die Effektivität von Hochbegabtenidentifikationen von Lehrkräften ist von den erbrachten<br />
Schulzensuren abhängig. So benötigten die Lehrkräfte eine Benennungsquote von<br />
25 Prozent, um 92 Prozent der der Hochbegabten mit guten Schulleistungen (Achiever)<br />
zu identifizieren. Dagegen wäre eine Nominierungsquote von über 60 Prozent erforderlich<br />
gewesen, um einen ähnlichen Prozentsatz hochbegabter Minderleistender<br />
(Underachiever) als zur Hochintelligentengruppe zugehörig zu entdecken.