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Walter Diehl<br />
Hochbegabte sind in erster<br />
Linie Kinder und Jugendliche<br />
wie andere auch<br />
HOCHBEGABUNG UND SCHULE<br />
Forschungsergebnisse aus der empirischen Längsschnittstudie „Marburger<br />
Hochbegabtenprojekt“<br />
Im Spätsommer 1987 begann die Arbeitsgruppe Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie<br />
am Fachbereich Psychologie der Philipps-Universität Marburg mit der Realisierung<br />
einer vom damaligen Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft geförderten<br />
Langzeitstudie zu den Themen Hochbegabung und Hochleistung. Angesichts vieler grassierender<br />
Mutmaßungen und Mythen über Hochbegabung einerseits sowie eines ausgesprochen<br />
unbefriedigenden und defizitären wissenschaftlichen Erkenntnisstandes andererseits<br />
galt es eine unübersehbare Forschungslücke zu schließen. Die Marburger Langzeitstudie<br />
konnte bis heute, somit über bisher 20 Jahre hinweg, fortgeführt werden. Aus ihr ist eine<br />
Vielzahl an Publikationen, welche die Kenntnisse über Hochbegabung wesentlich erweitert<br />
und auch verändert haben, erwachsen. Sie haben (in der Öffentlichkeit weit verbreitete) Mutmaßungen<br />
über das Phänomen Hochbegabung durch eine breite Palette gesicherten (und<br />
vielfach überwiegend unspektakulären) Wissens ersetzt. Hochbegabte unterscheiden sich<br />
demnach – außer in ihrer exzellenten intellektuellen Potenz – kaum von anderen ihrer Altersgruppe.<br />
Sie sind in erster Linie Kinder und Jugendliche wie andere auch.