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HOCHBEGABUNG UND SCHULE 49<br />

Inwieweit konnten in der Beratung angesprochene und geplante Maßnahmen<br />

während der darauf folgenden acht bis zehn Monate umgesetzt werden?<br />

In der Regel beinhaltet die Beratung bei BRAIN auch ganz konkrete Empfehlungen, hauptsächlich<br />

hinsichtlich „schulischer Fördermaßnahmen“ und/oder „weiterer Förderung und<br />

Freizeitgestaltung“ und/oder „weiterführender Beratung/Therapie bei einer anderen Stelle“.<br />

Wir baten die Eltern um Einschätzungen, ob die in der Beratung jeweils erörterte Maßnahme<br />

„nicht eingeleitet“ worden ist, sich „in Planung“ befindet, „läuft“ oder bereits „abgeschlossen“<br />

ist. Bei „schulischen Fördermaßnahmen“ fällt auf, dass 40.0% der empfohlenen schulischen<br />

Fördermaßnahmen aus Sicht der Eltern durch die Schule nicht eingeleitet wurden.<br />

Diese Einschätzung der Familien erscheint vor dem Hintergrund vielfach eher leicht zu realisierender<br />

Maßnahmen (wie innere Differenzierung) recht bedenklich. Hingegen liegt der<br />

entsprechende Anteil bei Maßnahmen der „weiteren Förderung und Freizeitgestaltung“,<br />

deren Umsetzung deutlicher durch die Familie beeinflussbar erscheint, bei lediglich 11.5%.<br />

In 13.3% der Fälle ist eine solche Maßnahme hingegen geplant und in 71.9% „läuft“ sie<br />

bereits („abgeschlossen“: 3.3%). Auch bei „weiterführender Beratung und/oder Therapie<br />

bei einer anderen Stelle“ – was in rund einem Fünftel der Beratungen Thema war – liegt der<br />

Anteil geplanter, laufender oder bereits abgeschlossener Maßnahmen bei 73.0%.<br />

Was bleibt?<br />

Bei der Interpretation der Ergebnisse zu den Evaluationen der Beratungsstelle BRAIN ist zu<br />

berücksichtigen, dass sich der persönliche Kontakt zu den Familien – neben Telefonaten –<br />

lediglich auf zwei intensive Gespräche und einen Diagnostiktermin beschränkt. Dennoch<br />

berichten die meisten Familien von nachhaltig positiven Veränderungen, insbesondere im<br />

Umgang mit der Begabung ihres Kindes. Wie aus den freien Anmerkungen der Evaluationen<br />

deutlich wird, begreifen viele Eltern die Beratung bei BRAIN als ersten, für sie sehr hilfreichen<br />

Schritt, dem aber weitere Schritte folgen müssen. Wir wollen die Eltern darin bestärken,<br />

gegebenenfalls neue Wege auszuprobieren und nach alternativen Lösungen zu<br />

suchen. Die Verantwortung für ihre Kinder können und wollen wir ihnen dabei nicht abnehmen.<br />

Auch wenn einige Eltern sich eine kontinuierliche Beratung und Betreuung durch<br />

BRAIN wünschen – sei es in Bezug auf Förderung oder in erziehungsberaterischer oder therapeutischer<br />

Hinsicht –, so entspricht dies nicht dem Beratungskonzept von BRAIN. Unser<br />

Prinzip ist es, die Eltern umfassend zu informieren, Unsicherheiten abzubauen und Anstöße<br />

zur Selbsthilfe bereitzustellen, und dies gelingt uns – wie die Evaluationen zeigen – gut.

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