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HOCHBEGABUNG UND SCHULE<br />

Ergebnisse der psychologischen Diagnostik zu weiteren relevanten Bereichen<br />

Fragebogen zur Erfassung emotionaler und sozialer Schulerfahrungen von Grundschulkindern<br />

erster und zweiter Klassen [FEESS 1-2]<br />

Der Fragebogen zur Erfassung emotionaler und sozialer Schulerfahrungen von Grundschulkindern<br />

erster und zweiter Klassen (FEESS 1-2; RAUER W. & SCHUCK, K.-D. [2004]. Göttingen:<br />

Beltz) dient der Erfassung grundlegender sozialer und emotionaler Erfahrungen<br />

von Schulkindern. Es existieren zwei Teilfragebögen.<br />

Im ersten Teilfragebogen (SIKS) wird das Sozialklima und das Selbstkonzept anhand der folgenden<br />

Skalen erfragt:<br />

� „Soziale Integration“: Gefühl des Angenommenseins in der Klasse; Betrachtung als vollwertiges<br />

Gruppenmitglied.<br />

� „Klassenklima“: wahrgenommene soziale Beziehungen und Umgang in der Klasse.<br />

� „Selbstkonzept der Fähigkeit“: Ausmaß, in dem das Kind sich den schulischen Aufgaben<br />

gewachsen fühlt; positive Bewertung eigener Fähigkeiten.<br />

Im zweiten Teilfragebogen (SALGA) wird das Schul- und Lernklima erhoben anhand folgender<br />

Skalen:<br />

� „Schuleinstellung“: Wohlbefinden in der Schule.<br />

� „Anstrengungsbereitschaft“: Bereitschaft sich schulisch Neuem und Anstrengendem zu<br />

öffnen.<br />

� „Lernfreude“: Ausmaß, in dem das Kind Freude an der täglichen schulischen Arbeit hat;<br />

positive Erwartungshaltung.<br />

� „Gefühl des Angenommenseins“: Ausmaß, in dem das Kind sich von Lehrerinnen und<br />

Lehrern angenommen, verstanden und unterstützt fühlt.<br />

Anna erzielt – mit Ausnahme der Bereiche „Soziale Integration“ (PR = 90) und „Lernfreude“ (PR<br />

= 8) – in allen übrigen Skalen Werte im durchschnittlichen Bereich (16 < PR < 84), d. h. ihre Einschätzungen<br />

sind – verglichen mit denen anderer Kinder im ersten Schuljahr – in den übrigen<br />

Bereichen als unauffällig zu bezeichnen und werden daher nicht gesondert interpretiert.<br />

Der überdurchschnittlichen Wert in der Skala „Soziale Integration“ weist auf eine sehr günstige<br />

Bewertung des Angenommenseins in der Klasse hin. Der unterdurchschnittliche Wert<br />

in der Skala „Lernfreude“ zeigt eine große Unzufriedenheit hinsichtlich der täglich in der<br />

Schule zu erledigenden Aufgaben an. Zudem bestätigt er die eher negative diesbezügliche<br />

Erwartenshaltung, wie sie auch im Erstgespräch und in der Exploration von Anna und<br />

ihren Eltern thematisiert wurde.<br />

Exploration<br />

Könne Anna sich etwas wünschen, so wären das: 1. dass alle in der Familie (und Oma und<br />

Opa) immer gesund blieben, 2. dass ihr Bruder sie nicht immer ärgere, weil sie nicht so gut<br />

malen könne wie er und 3. dass sie in der Schule öfters etwas Schwierigeres lernen dürfe.<br />

Hinsichtlich einer Vorversetzung seien ihre größten Bedenken, dass sie noch nicht die „neue<br />

Schrift“ (gemeint ist die Schreibschrift) könne und auch das „Einmaleins“ noch nicht vollständig<br />

gelernt habe. Es wäre auch traurig, nicht mehr mit ihren besten Freundinnen in einer<br />

Klasse zu sein. Aber ganz so schlimm sei das ja eigentlich auch nicht, da sie sich ja in der<br />

Pause sehen und zusammen spielen könnten. Wenn sie in eine höhere Klasse gehen sollte,<br />

dann nur in die 2b, da in der Klasse zwei Mädchen seien, die sie vom Kindergarten kenne.<br />

Neben einer von beiden wolle sie dann auch sitzen.

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