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HOCHBEGABUNG UND SCHULE<br />
� Bildkonzepte (BK): Dem Kind werden zwei bzw. drei Reihen mit Bildern vorgelegt. Aus<br />
jeder Reihe passt ein Bild mit einem aus jeder anderen Reihe zusammen. Diese soll das<br />
Kind finden.<br />
� Matrizen-Test (MZ): Dem Kind wird ein unvollständiges Muster vorgelegt und es hat die<br />
Aufgabe, aus fünf Antwortmöglichkeiten den fehlenden Teil des Musters auszuwählen.<br />
„Arbeitsgedächtnis“:<br />
� Zahlen nachsprechen (ZN): Enthält Ziffernfolgen, die das Kind vorwärts oder rückwärts<br />
nachsprechen muss.<br />
� Buchstaben-Zahlen-Folgen (BZF): Dem Kind wird eine Abfolge von Zahlen und Buchstaben<br />
vorgelesen. Es hat die Aufgabe, die Zahlen in aufsteigender Folge und die Buchstaben<br />
in alphabetischer Folge zu wiederholen.<br />
„Verarbeitungsgeschwindigkeit“:<br />
� Zahlen-Symbol-Test (ZST): Eine Serie strukturierter geometrischer Figuren oder Ziffern,<br />
die mit abstrakten Symbolen kombiniert sind, wird dem Kind als Vorlage vorgegeben.<br />
Das Kind muss das jeweilige Symbol unter den vorgegebenen Reiz zeichnen.<br />
� Symbol-Suche (SYS): Innerhalb einer festgesetzten Zeit muss das Kind Reihen von Symbolen<br />
absuchen und ankreuzen, ob ein Zielsymbol in der jeweiligen Symbolreihe enthalten<br />
ist oder nicht.<br />
Anna erreicht einen Gesamt-Wert von IQ = 131 1) , der mit 68%-iger Wahrscheinlichkeit zwischen<br />
IQ = 128 und IQ = 134 2) liegt. Dieses Ergebnis liegt im sehr weit überdurchschnittlichen<br />
Bereich. Der entsprechende Prozentrang (PR) 3) von PR = 98 besagt, dass 2% ihrer<br />
Altersgruppe (7;4 bis 7;7 Jahre) gleich gut oder besser sind.<br />
Als Maße können neben dem besonders zuverlässigen Gesamt-Intelligenzquotienten weitere<br />
vier Indexwerte 4) („Sprachverständnis“, „Wahrnehmungsgebundenes logisches Denken“,<br />
„Arbeitsgedächtnis“ und „Verarbeitungsgeschwindigkeit“) angegeben werden. Aufgrund<br />
der relativ geringen Anzahl der Aufgaben in einzelnen Untertests sowie nennenswerter<br />
Beziehungen (Korrelationen) der Subtests untereinander, werden die Einzelleistungen<br />
nicht gesondert interpretiert.<br />
1) Aus Gründen der Einfachheit werden im Folgenden die Testergebnisse einheitlich in IQ-normierten Werten angegeben. Bei der<br />
IQ-Normierung werden die erzielten Testwerte (z. B. Anzahl richtig gelöster Aufgaben) derart transformiert, dass die Verteilung<br />
innerhalb einer Referenzpopulation (z. B. innerhalb einer Altersgruppe) einen Mittelwert von 100 aufweist. Die Streuung der Testwerte<br />
um diesen Mittelwert ist bei IQ-normierten Werten auf 15 festlegt. Praktisch bedeutet dies: Im Mittel werden Testwerte<br />
erreicht, die einem IQ-Wert von 100 entsprechen; einen IQ-Wert zwischen 85 und 115 (± eine Streuungseinheit) erzielen 68% der<br />
Referenzpopulation; IQ-Werte größer 125 bzw. 130 bzw. 135 werden von etwa 5% bzw. 2% bzw. 1% der Referenzpopulation<br />
erreicht. Bei Intelligenztests weisen IQ-Werte größer 115 auf überdurchschnittliche Intelligenz, solche größer 130 auf intellektuelle<br />
Hochbegabung hin.<br />
2) Das Konfidenzintervall gibt einen Vertrauensbereich an, in dem der „wahre“ IQ des Kindes mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit<br />
(z. B. 68%) liegt. Es wird dabei berücksichtigt, dass Intelligenztestverfahren nicht absolut zuverlässig und die errechneten<br />
IQ-Werte in gewissem Rahmen fehlerbehaftet sind und insofern nur eine Schätzung des „wahren“ IQ darstellen.<br />
3) Der Prozentrang (PR) kennzeichnet den Rangplatz des Kindes, verglichen mit 100 Kindern (100%) seiner Bezugsgruppe/Referenzpopulation<br />
(z. B. Altersgruppe oder Klassenstufe). Der Prozentrang (PR) bezeichnet – genauer ausgedrückt – den Prozentsatz<br />
der Fälle einer Verteilung, der gleich große oder kleinere Werte erzielt. Ein Prozentrang von PR = 98 bedeutet beispielsweise, dass<br />
das Kind gleich gute oder bessere Werte erzielt als 98% der Referenzpopulation oder anders formuliert, dass es zu den 2% Besten<br />
gehört. Sofern nicht anders angegeben bezieht sich die Referenzpopulation hier und nachfolgend auf Kinder des gleichen Alters<br />
bzw. der gleichen Klassenstufe.<br />
4) Anna erreicht im Bereich „Sprachverständnis“ (erfasst sprachliches Schlussfolgern und erworbenes Wissen) sehr weit überdurchschnittliche<br />
Ergebnisse (PR = 99, IQ = 134, 68%iges Konfidenzintervall: IQ = 129 bis IQ = 139). Ihre Leistungen im Bereich<br />
„Wahrnehmungsgebundenes logisches Denken“, der schwerpunktmäßig das fluide Schlussfolgern erfasst, liegen im deutlich überdurchschnittlichen<br />
Bereich (PR = 95, IQ = 125, 68%iges Konfidenzintervall: IQ = 120 bis IQ = 130). Sie erzielt im Bereich „Arbeitsgedächtnis“<br />
(bedarf der Fähigkeit, Informationen im Gedächtnis zu behalten und Manipulationen damit durchzuführen) überdurchschnittliche<br />
Werte (PR = 91, IQ = 120, 68%iges Konfidenzintervall: IQ = 115 bis IQ = 125). Im Bereich „Verarbeitungsgeschwindigkeit“<br />
(Maß für die Fähigkeit, einfache visuelle Informationen schnell und korrekt zu verarbeiten) zeigt Anna Leistungen,<br />
die ebenfalls über dem Durchschnittsbereich ihrer Altersgruppe liegen (PR = 87, IQ = 117, 68%iges Konfidenzintervall: IQ = 112<br />
bis IQ = 122).