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HOCHBEGABUNG UND SCHULE 3<br />
Vorwort<br />
Im Frühjahr 2001 erschien die erste Broschüre des Hessischen<br />
Kultusministeriums zum Thema „Hochbegabung“ Hilfe, mein Kind<br />
ist hochbegabt! In ihr wurden grundlegende Begriffsklärungen<br />
zur Hochbegabung vorgenommen und erste schulische und<br />
außerschulische Ansätze im Lande vorgestellt.<br />
Wesentlich war für uns dabei die von der wissenschaftlichen Psychologie<br />
belegte Erkenntnis, dass auch hochbegabte Mädchen<br />
und Jungen in erster Linie Kinder und Jugendliche wie andere<br />
auch sind. Hochbegabte sind in ihrem Selbstkonzept und Verhalten<br />
wie auch in der Wahrnehmung durch Eltern und Lehrkräfte<br />
den übrigen Gleichaltrigen ähnlicher, als vielfach vermutet worden<br />
war. Wenn sich dennoch Unterschiede finden lassen, fallen<br />
diese überwiegend zugunsten der Hochbegabten aus. Damit<br />
konnte überzeugend nachgewiesen werden, dass Hochbegabung<br />
alles andere als ein Risikofaktor für ungünstige Entwicklungsverläufe<br />
ist.<br />
Dennoch gibt es auch eine – eher kleine – Gruppe von hochbegabten<br />
Kindern und Jugendlichen mit Problemen, die sogenannten<br />
„Minderleister“ oder „Underachiever“. Wenn es sich<br />
dabei auch nur um eine Minderheit unter den Hochbegabten<br />
handelt, so benötigen die Betroffenen jedoch besondere Hilfestellungen<br />
pädagogischer, psychologischer und gegebenenfalls<br />
auch therapeutischer Art.<br />
In den vergangenen acht Jahren haben sich in Hessen viele Schulen<br />
und auch zahlreiche externe Institutionen (Universitäten, Beratungsstellen,<br />
Kinder- und Jugendakademien, Unternehmen,<br />
Elternvereinigungen usw.) auf den Weg gemacht, um sich der<br />
Hochbegabtenförderung an ihren Standorten aktiv anzunehmen.<br />
In diesem Rahmen sind von den Beteiligten und Interessierten<br />
immer wieder bestimmte Verständnisfragen zur Hochbegabung,<br />
zur Intelligenz, zur Begabungsdiagnostik, zur Beratungsstelle<br />
BRAIN in Marburg, zum sogenannten „Underachievement“, zu<br />
den Förderungsmöglichkeiten und zur Lehrerausbildung gestellt<br />
worden. Die vorliegende Broschüre soll diese Fragen aufgreifen<br />
und beantworten und auf dieser Grundlage zu einer verstärkten<br />
Verhaltenssicherheit der an der Hochbegabtenförderung in Hessen<br />
Beteiligten beitragen.<br />
Inhalt<br />
Begabung, Intelligenz,<br />
Hochbegabung 4<br />
Identifikation von Hochbegabten 18<br />
Die Arbeit der Begabungsdiagnostischen<br />
Beratungsstelle BRAIN 28<br />
Beispielgutachten 34<br />
Evaluation der Beratung bei BRAIN 44<br />
Hochbegabte sind in erster Linie Kinder<br />
und Jugendliche wie andere auch 50<br />
„Underachievement“ aus psychologischer<br />
und pädagogischer Sicht 56<br />
Hochbegabte Problemkinder werden<br />
nicht alleine gelassen 64<br />
Die Förderung von Hochbegabten 70<br />
Zwei Module zum Thema Hochbegabung<br />
für die Lehrerbildung 80<br />
Gütesiegel für Schulen, die hochbegabte<br />
Schülerinnen und Schüler besonders fördern 84<br />
Gütesiegelschulen im Schuljahr 2007/2008 86<br />
Literaturauswahl zum Themenbereich<br />
„Hochbegabung“ 92