Xanthohumol in Bier – Möglichkeiten und Grenzen einer ... - Nateco2
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<strong>Xanthohumol</strong> <strong>in</strong> <strong>Bier</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong> e<strong>in</strong>er Anreicherung<br />
E<strong>in</strong>leitung<br />
<strong>Xanthohumol</strong> ist e<strong>in</strong> Flavonoid der Chalkongruppe <strong>und</strong> den Pflanzenpolyphenolen zuzuordnen.<br />
Bisher kann <strong>Xanthohumol</strong> nur <strong>in</strong> Hopfen gef<strong>und</strong>en werden <strong>und</strong> ist schwer zu synthetisieren.<br />
In Kulturhopfen s<strong>in</strong>d Gehalte von 0.1 bis knapp über 1.0 Gew.-% nachgewiesen. <strong>Xanthohumol</strong><br />
wandelt sich beim Würzekochen <strong>in</strong> das Flavanon Isoxanthohumol um. In normalen<br />
<strong>Bier</strong>en s<strong>in</strong>d daher nur Spuren von <strong>Xanthohumol</strong> <strong>und</strong> Isoxanthohumol-Gehalte bis etwa 1.5<br />
mg/l zu f<strong>in</strong>den.<br />
<strong>Xanthohumol</strong> ist <strong>in</strong> den letzten 5 Jahren Tests unterworfen worden, die <strong>–</strong> zunächst bei <strong>in</strong><br />
vitro-Tests <strong>–</strong> e<strong>in</strong> beachtenswertes anticancerogenes Potential belegen. Hierüber wurde bereits<br />
umfangreich berichtet (z. B. 1 - 3). E<strong>in</strong> jüngerer Beitrag beim 28. EBC-Congress <strong>in</strong> Budapest<br />
beschreibt chemopräventive Eigenschaften von <strong>Xanthohumol</strong> auch an Organkulturmodellen<br />
(4). Die Wirksamkeit an Tieren oder Menschen ist noch nicht nachgewiesen.<br />
Alle Untersuchungen deuten darauf h<strong>in</strong>, daß <strong>Xanthohumol</strong> im allgeme<strong>in</strong>en wirksamer als<br />
Isoxanthohumol ist. Das dürfte e<strong>in</strong> Gr<strong>und</strong> dafür se<strong>in</strong>, daß das langsam aufkeimende Interesse<br />
der Pharma-Industrie hauptsächlich dem <strong>Xanthohumol</strong> gilt.<br />
Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Fragestellung, welche <strong>Möglichkeiten</strong> e<strong>in</strong>er Anreicherung<br />
von Xantohumol <strong>und</strong> Isoxanthohumol im <strong>Bier</strong> gegeben s<strong>in</strong>d. Dabei s<strong>in</strong>d relativ<br />
enge <strong>Grenzen</strong> durch Forderungen an die Trübungsanfälligkeit <strong>und</strong> den Nitratgehalt des <strong>Bier</strong>es<br />
gesetzt. Auch das Re<strong>in</strong>heitsgebot für <strong>Bier</strong> ist zu berücksichtigen.<br />
Analytik von <strong>Xanthohumol</strong> <strong>und</strong> Isoxanthohumol<br />
Zur Zeit existiert noch ke<strong>in</strong>e offizielle Analysenmethode zur Bestimmung von <strong>Xanthohumol</strong><br />
<strong>und</strong> Isoxanthohumol <strong>in</strong> Hopfen/Hopfenprodukten sowie <strong>in</strong> Würze <strong>und</strong> <strong>Bier</strong>. <strong>Xanthohumol</strong> ist<br />
erheblich unpolarer als die üblichen Hopfenpolyphenole <strong>und</strong> daher quantitativ <strong>in</strong> Ethylether<br />
nach Analytica-EBC 7.7 erfassbar. Die entsprechende Lösung kann analog <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e HPLC-<br />
Anlage e<strong>in</strong>gespritzt werden. Die isocratische Trennung nach EBC 7.7 liefert nur H<strong>in</strong>weise. Es<br />
empfiehlt sich e<strong>in</strong>e aufwändige Gradienten-Trennung, wie sie beispielsweise bereits beschrieben<br />
wurde (5). Zur Analytik von Würze <strong>und</strong> <strong>Bier</strong> eignet sich e<strong>in</strong>e Festphasenextraktion auf<br />
PH (EC)-Säulen mit anschließender Methanol-Elution. Die Abb. 1 <strong>und</strong> 2 zeigen HPLC-<br />
Gradientenchromatogramme von Hopfen <strong>und</strong> <strong>Bier</strong>.<br />
<strong>Xanthohumol</strong> <strong>in</strong> Hopfen<br />
<strong>Xanthohumol</strong> ist als e<strong>in</strong>ziges wichtiges Polyphenol <strong>in</strong> der Lupul<strong>in</strong>drüse zusammen mit den<br />
unpolaren Bitter- <strong>und</strong> Aromastoffen angereichert. Se<strong>in</strong>e Biogenese vollzieht sich demnach<br />
parallel zu den Bittersäuren. Damit nimmt <strong>Xanthohumol</strong> e<strong>in</strong>e Sonderstellung unter den Polyphenolen<br />
e<strong>in</strong>. Während im allgeme<strong>in</strong>en bittersäurenärmere Aromahopfen deutlich höhere<br />
Gehalte an niedermolekularen Polyphenolen als Bitterhopfen aufweisen (6), verhält sich<br />
<strong>Xanthohumol</strong> eher umgekehrt.<br />
<strong>Xanthohumol</strong> läßt sich damit auch parallel zu den α- <strong>und</strong> β-Säuren <strong>in</strong> lupul<strong>in</strong>angereicherten<br />
Pellets anreichern. <strong>Xanthohumol</strong> ist <strong>in</strong> Kaltwasser kaum, <strong>in</strong> Heißwasser <strong>und</strong> damit <strong>in</strong> Würze<br />
begrenzt, dagegen gut <strong>in</strong> Ethanol löslich. Weder <strong>in</strong> flüssigem noch <strong>in</strong> großtechnisch praktiziertem,<br />
überkritischem Kohlendioxid läßt sich <strong>Xanthohumol</strong> nennenswert erfassen.
Seite 2<br />
Jeweils 10 Hopfenpartien e<strong>in</strong>iger wichtiger Hopfensorten der Ernten 2000 <strong>und</strong> 2001 wurden<br />
auf ihren <strong>Xanthohumol</strong>-Gehalt untersucht. Tabelle 1 enthält folgende Angaben:<br />
- Durchschnittlicher <strong>Xanthohumol</strong>-Gehalt<br />
- Kennzahl α-Säuren : <strong>Xanthohumol</strong>-Gehalt<br />
- Kennzahl (α-plus β-Säuren) : <strong>Xanthohumol</strong>-Gehalt<br />
- Kennzahl <strong>Xanthohumol</strong> : Nitrat-Gehalt<br />
Die Daten lassen sich wie folgt kommentieren:<br />
- Bitterhopfen enthalten die höchsten <strong>Xanthohumol</strong>-Gehalte, gefolgt von den Zucht- <strong>und</strong><br />
den klassischen Aromahopfen.<br />
- In der Kennzahl α-Säuren zu <strong>Xanthohumol</strong>-Gehalt überlappen sich die verschiedenen<br />
Sortengruppen. Niedrige Kennzahlen bed<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>e höhere <strong>Xanthohumol</strong>-Dosage parallel<br />
zu den α-Säuren. „Günstig“ lägen hier die Sorten HHE, CZ-SA, HSE <strong>und</strong> HNB, im Mittelfeld<br />
f<strong>in</strong>den sich HHA, TTE, SSP, HPE, HHT <strong>und</strong> HTU. HHM br<strong>in</strong>gt parallel zu den<br />
α-Säuren am wenigsten <strong>Xanthohumol</strong> <strong>in</strong> die Würze e<strong>in</strong>.<br />
- Die Kennzahl (α- plus β-Säuren) zu <strong>Xanthohumol</strong>-Gehalt zeigt noch deutlicher die parallele<br />
Biogenese der Bittersäuren <strong>und</strong> des <strong>Xanthohumol</strong>s.<br />
- Der Nitratgehalt e<strong>in</strong>er Hopfensorte s<strong>in</strong>kt mit dem Blattanteil der Dolde <strong>und</strong> verhält sich<br />
somit umgekehrt. Das Verhältnis <strong>Xanthohumol</strong> : Nitrat ist damit bei Bitterhopfen höher<br />
<strong>und</strong> „günstiger“ als bei Aromahopfen.<br />
Faßt man diese Aussagen zusammen, ergibt sich als Schlussfolgerung, daß sich über die<br />
Auswahl der Hopfensorte nur <strong>in</strong> begrenztem Maße die Dosage von <strong>Xanthohumol</strong> zur <strong>Bier</strong>bereitung<br />
bee<strong>in</strong>flussen lässt, <strong>in</strong>sbesondere wenn der Nitrate<strong>in</strong>trag berücksichtigt wird.<br />
Neben anderen Polyphenolen reagiert auch das <strong>Xanthohumol</strong> auf den Parameter Anbaugebiet<br />
(6). Dabei verglich man zwei großtechnisch kultivierte Hopfensorten <strong>in</strong> den Anbaugebieten<br />
USA <strong>und</strong> Hallertau. Tabelle 2 zeigt die Konfidenz<strong>in</strong>tervalle von <strong>Xanthohumol</strong> <strong>in</strong> Gew.% der<br />
Sorten Perle <strong>und</strong> Nugget. Die <strong>in</strong> der Hallertau geernteten Hopfen weisen statistisch abgesichert<br />
höhere <strong>Xanthohumol</strong>-Gehalte auf als die <strong>in</strong> den USA angebauten gleichen Sorten.<br />
<strong>Xanthohumol</strong> im Brauprozess <strong>–</strong> Stand des Wissens<br />
1998 entstand e<strong>in</strong>e erste Stufenkontrolle zum Verhalten von <strong>Xanthohumol</strong> bei der <strong>Bier</strong>bereitung<br />
vor (7). Tabelle 3 zeigt die damaligen Ergebnisse. Auch wenn man berücksichtigt, daß<br />
Ausscheidungsvorgänge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Pilotbrauerei <strong>in</strong>tensiver ablaufen, ist das Ergebnis eher enttäuschend:<br />
- Die Ausbeuten an <strong>Xanthohumol</strong> <strong>und</strong> Isoxanthohumol liegen deutlich niedriger als an<br />
α- bzw. Iso-α-Säuren.<br />
- Die Ausscheidung über Hefe, Trub <strong>und</strong> Filterhilfsmittel ist beträchtlich.<br />
- Lediglich etwa 10 % des dosierten <strong>Xanthohumol</strong> konnte als Isoxanthohumol wiedergef<strong>und</strong>en<br />
werden.<br />
Auch andere Untersuchungen <strong>und</strong> Angaben belegen ähnliche Verhältnisse, wenn auch <strong>in</strong> dem<br />
e<strong>in</strong>en oder anderen Spezialbier höhere Gehalte gef<strong>und</strong>en wurden.<br />
E<strong>in</strong>e jüngste Datenerfassung von 30 verschiedenen renomierten untergärigen <strong>Bier</strong>en ergab<br />
folgende Gehalte <strong>in</strong> mg/l:
Seite 3<br />
<strong>Xanthohumol</strong> Isoxanthohumol<br />
Höchster Wert mg/l 0.15 1.26<br />
Niedrigster Wert mg/l n. n. n. n.<br />
Durchschnitt mg/l 0.03 0.63<br />
<strong>Xanthohumol</strong>-angereicherte Produkte<br />
Vergegenwärtigt man sich, daß mit z. B. 100 mg α-Säuren/l Würze maximal 10 mg <strong>Xanthohumol</strong><br />
dosiert werden können, erhellt, warum bei etwa 10 % Ausbeute nur um 1 mg <strong>Xanthohumol</strong>/Isoxanthohumul/l<br />
<strong>Bier</strong> resultieren können. E<strong>in</strong>e Anreicherung von <strong>Xanthohumol</strong>/Isoxanthohumol<br />
<strong>in</strong> <strong>Bier</strong> geht mit der Frage nach e<strong>in</strong>em geeigneten <strong>–</strong> möglichst von anderen<br />
Hopfen<strong>in</strong>haltsstoffen unabhängigen <strong>–</strong> Hopfenprodukt e<strong>in</strong>her. Hier deuten sich verschiedene<br />
Lösungsansätze an.<br />
Beispielsweise kann e<strong>in</strong> normaler <strong>Xanthohumol</strong>-haltiger Ethanol-Extrakt mit überkritischem<br />
CO2 von se<strong>in</strong>en Aromastoffen <strong>und</strong> den Weichharzen befreit werden. Zurück bleibt e<strong>in</strong> Gemisch<br />
aus Hartharz <strong>und</strong> <strong>Xanthohumol</strong>. Zur technischen Durchführung des Prozesses ist der<br />
E<strong>in</strong>satz von Kieselgur empfohlen. Das Produkt besteht zu 80 % aus Kieselgur, ca. 20 % Hartharz<br />
sowie 1.8 % <strong>Xanthohumol</strong> <strong>und</strong> läßt sich <strong>in</strong> heisse Würze dosieren (8).<br />
E<strong>in</strong> anderer Weg stellt die Extraktion e<strong>in</strong>es Ausgangsproduktes mit Ethanol bzw. Ethanol-<br />
Wassergemischen dar. Als derzeit geeignete Quelle stehen die Hopfenrückstände nach e<strong>in</strong>er<br />
üblichen CO2-Extraktion zur Verfügung. Besonders die Sorte Taurus mit ihrem hohen<br />
<strong>Xanthohumol</strong>-Gehalt (ca. 1.0 Gew.-% nach der CO2-Extraktion) <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em günstigen Verhältnis<br />
<strong>Xanthohumol</strong> : Nitrat (ca. 1.5) bietet sich für Folgeextraktionen an. E<strong>in</strong> entsprechender<br />
Extrakt kann bis zur Zähflüssigkeit (ca. 60 % Trockensubstanz) e<strong>in</strong>geengt werden. Noch<br />
e<strong>in</strong>facher für alle E<strong>in</strong>satzfälle <strong>in</strong> der Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie ist e<strong>in</strong> sprühgetrocknetes pulverförmiges<br />
Produkt, das ohne Trägermaterial existiert. Für e<strong>in</strong>en derartigen Trockenextrakt s<strong>in</strong>d<br />
außer Ethanol <strong>und</strong> Wasser ke<strong>in</strong>e Hilfsstoffe erforderlich.<br />
Tabelle 4 zeigt e<strong>in</strong>ige Beispiele für derartige Produkte. Je nach angewandter Technologie läßt<br />
sich das Nitrat weitgehend abreichern. Das Verhältnis von <strong>Xanthohumol</strong> : Nitrat <strong>in</strong> Höhe von<br />
1.5 im Ausgangsstoff kann auf über 20 angehoben werden. Die Herstellung orientiert sich an<br />
e<strong>in</strong>er Patentanmeldung (9). E<strong>in</strong> derartiges <strong>Xanthohumol</strong>-angereichertes Produkt ist nicht auf<br />
den E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> <strong>Bier</strong> beschränkt, sondern eignet sich auch für andere Applikationen.<br />
Vorversuche zur Anreicherung von <strong>Xanthohumol</strong> <strong>und</strong> Isoxanthohumol <strong>in</strong> <strong>Bier</strong><br />
In Vorversuchen wurde geklärt, wo etwa die <strong>Grenzen</strong> der <strong>Xanthohumol</strong>-Dosagen liegen<br />
könnten. E<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiv (72 St<strong>und</strong>en bei 20°C) mit 15.3 mg/l <strong>Xanthohumol</strong> geschütteltes <strong>Bier</strong><br />
weist nach e<strong>in</strong>fachem Zentrifugieren noch 2.8 mg/l <strong>Xanthohumol</strong> auf. Kocht man alternativ<br />
Würze beispielsweise 30 m<strong>in</strong>. mit e<strong>in</strong>em <strong>Xanthohumol</strong>-Produkt ergeben sich <strong>in</strong> der kalten<br />
Würze <strong>und</strong> im Endvergärungsansatz Gehalte gemäß Tabelle 5. In e<strong>in</strong>em weiteren Vorversuch<br />
wurde bei maximaler Dosage e<strong>in</strong>e Stufenkontrolle <strong>in</strong> der Forschungsbrauerei St. Johann<br />
vorgenommen. Tabelle 6 zeigt die Ergebnisse. Die Ausbeuten an <strong>Xanthohumol</strong> <strong>und</strong> Isoxanthohumol<br />
liegen bei ca 3 % relativ.<br />
In allen Vorversuchen zeichnet sich e<strong>in</strong>e maximale Löslichkeit von knapp 3 mg <strong>Xanthohumol</strong><br />
<strong>und</strong> ca. 7 mg Isoxanthohumol pro Liter zentrifugiertem <strong>Bier</strong> ab.
Hauptversuche<br />
Material <strong>und</strong> Methodik<br />
Seite 4<br />
Alle Brauversuche wurden <strong>in</strong> der Forschungsbrauerei St. Johann mit e<strong>in</strong>er Ausschlagmenge<br />
von 200 Litern durchgeführt, deren Merkmale bereits publiziert s<strong>in</strong>d (10). E<strong>in</strong>em Standard<strong>in</strong>fusionsverfahren<br />
für helles Vollbier folgte e<strong>in</strong>e 75-m<strong>in</strong>ütige Kochung mit bis zu 3 Hopfenproduktgaben,<br />
e<strong>in</strong>e konventionelle Gärung bei 9°C <strong>und</strong> nach Diacetylrast <strong>und</strong> Schlauchreife<br />
e<strong>in</strong>e 3-wöchige kalte Reifung bei 0°C. Der Kieselgurfiltration schloß sich e<strong>in</strong>e Sterilfiltration,<br />
jedoch ke<strong>in</strong>e PVVP-Behandlung an.<br />
Tabelle 7 zeigt die Charakteristika der e<strong>in</strong>gesetzten Hopfenprodukte. Der CO2-Extrakt diente<br />
zur Bitterung des Nullbieres oder zur Gr<strong>und</strong>bittere beim E<strong>in</strong>satz <strong>Xanthohumol</strong>-reicher Produkte.<br />
Als konventionelle <strong>Xanthohumol</strong>-haltige Produkte gelten der Ethanol-Extrakt (Sorte<br />
HNB) sowie lupul<strong>in</strong>angereicherte Pellets Typ 45 (Sorte SSE). Die Anreicherung des <strong>Xanthohumol</strong><br />
entsprach der der α-Säuren. Als natürliche <strong>Xanthohumol</strong>-Quelle dienten CO2-<br />
Extraktionsrückstände (Sorte HTU). Ferner wurde e<strong>in</strong> <strong>Xanthohumol</strong>-Produkt der Charge 01<br />
(siehe Tabelle 4) verwandt. Der im Vergleich zu anderen Chargen hohe Nitratgehalt sollte zur<br />
Stufenkontrolle des Nitrates im <strong>Bier</strong> beitragen. Man bediente sich der folgenden Analysenmethoden:<br />
- α-Säuren nach Analytica EBC 7.7<br />
- Iso-α-Säuren nach Analytica EBC 7.8<br />
- <strong>Xanthohumol</strong> <strong>und</strong> Isoxanthohumol, Lösetechnik nach Analytica EBC 7.7,<br />
Gradienten-HPLC gemäß (5)<br />
- Gesamtpolyphenole <strong>in</strong> Anlehnung an Jerumanis (11)<br />
- Nitrat, HPLC-Methode veröffentlicht im Auftrag der AHA (12)<br />
Hauptziel der Versuchsanstellung war es, ungeachtet von <strong>Bier</strong>bittere, Sensorik, chemischphysikalischer<br />
Stabilität <strong>und</strong> anderen üblichen Qualitätsparametern e<strong>in</strong>e möglichst große<br />
Menge an <strong>Xanthohumol</strong> zu applizieren, also gerade nicht „normal“ vorzugehen. Neben e<strong>in</strong>er<br />
Zugabe zur heissen Würze wurden auch Dosagen im Kaltbereich (beim Schlauchen, vor <strong>und</strong><br />
nach der Filtration) erprobt.<br />
Tabelle 8 gibt die Versuchsanstellungen wider. Es wurden folgende Parameter variert:<br />
- Produktart<br />
- Dosierte Mengen an <strong>Xanthohumol</strong>/Isoxanthohumol<br />
- Dosagezeitpunkt des <strong>Xanthohumol</strong>-Trägers (HTU-Treber/<strong>Xanthohumol</strong>-Produkt) bei<br />
Kochbeg<strong>in</strong>n (KB), Kochmitte (KM), Kochende (KE)<br />
- Würze pH über Zugabe von Milchsäure oder Ca (OH)2<br />
- 1 Sud mit gestoppter Gärung<br />
- Dosage des <strong>Xanthohumol</strong>-Produktes als alkoholische Lösung beim Schlauchen, vor <strong>und</strong><br />
nach der Filtration <strong>in</strong> den <strong>Bier</strong>strom über e<strong>in</strong> Dosagekit, wie er für isomerisierte Extrakte<br />
Verwendung f<strong>in</strong>det.<br />
Die Bitterstoffträger (CO2- <strong>und</strong> Ethanolextrakt, Pellets Typ 45) gelangten zu Kochbeg<strong>in</strong>n <strong>in</strong><br />
die Würze.<br />
In Vorversuchen wurde abgesichert, daß der Whirlpool e<strong>in</strong>e Belastung von bis zu 1 kg<br />
Hopfenpellets bzw. Hopfentreber pro hl Würze mit entsprechenden E<strong>in</strong>bauten verkraftet. Sud<br />
1 mit CO2-Extrakt gilt als „Nullsud“ ohne <strong>Xanthohumol</strong>-Dosage. Sud 2 wurde entsprechend<br />
mit Ethanol-Extrakt gebittert. Sud 3 bis 5 variierten im <strong>Xanthohumol</strong>-Träger <strong>und</strong> Dosagezeitpunkt,<br />
Sud 6 stellt e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation von Pellets <strong>und</strong> HTU-Treber dar. Sud 7 <strong>und</strong> 8 erfuhren
Seite 5<br />
e<strong>in</strong>e deutliche pH-Anhebung, Sud 9 repräsentiert e<strong>in</strong>e gestoppte Gärung (Alkoholgehalt im<br />
<strong>Bier</strong> bei ....... Vol. %). In den Versuchen 10 bis 13 erfolgte die <strong>Xanthohumol</strong>-Dosage im<br />
kalten Bereich beim Schlauchen, vor oder nach der Filtration.<br />
Versuchsergebnisse<br />
Tabelle 9 zeigt die allgeme<strong>in</strong>en <strong>Bier</strong>analysen, wie Stammwürze, Alkohol, pH <strong>und</strong> Farbe. Das<br />
pH der Normalbiere bewegt sich zwischen 4.5 <strong>und</strong> 4.6, die pH-Erhöhung schlägt bei Sud 7<br />
mit pH 4.77 <strong>und</strong> bei Sud 8 mit pH 4.99 durch. Das <strong>Bier</strong> mit gestoppter Gärung liegt bei pH<br />
5.23. Die hohen Dosagen an HTU-Trebern <strong>und</strong> <strong>Xanthohumol</strong>-Produkt bewirken moderate<br />
Farbzunahmen um ca. e<strong>in</strong>e EBC-E<strong>in</strong>heit. Dagegen s<strong>in</strong>d zwangsläufig die Farben bei den<br />
<strong>Bier</strong>en mit hohem pH <strong>und</strong> beim alkoholarmen <strong>Bier</strong> deutlich höher.<br />
Tabelle 10 enthält die wichtigsten Informationen zur <strong>Bier</strong>bittere <strong>in</strong> Form der Bittere<strong>in</strong>heiten<br />
(EBC 9.8), Iso-α- <strong>und</strong> α-Säuren, ebenfalls nach der eigenen Methode (5) analysiert. Die letzte<br />
Spalte enthält den Faktor „spezifische α-plus Iso-α-Säuren zu Bittere<strong>in</strong>heiten“. Mit den<br />
<strong>Xanthohumol</strong>-Trägern werden Substanzen <strong>in</strong> die Würze dosiert, die mit der unspezifischen<br />
Bittere<strong>in</strong>heitenmethode (Messung bei 275 nm) e<strong>in</strong>e Absorption im UV-Bereich bewirken.<br />
Diese Ersche<strong>in</strong>ung ist bei den komplexen HTU-Trebern ausgeprägter, als bei dem selektiveren<br />
<strong>Xanthohumol</strong>-Produkt. In Tabelle 10 blieben die Sude mit e<strong>in</strong>er kalten <strong>Xanthohumol</strong>-<br />
Dosage Nr. 10-13 unberücksichtigt, da die vergleichsweise ger<strong>in</strong>gen Mengen ke<strong>in</strong>e Meßwertänderungen<br />
bei den Bitterstoffanalysen zeigten.<br />
<strong>Xanthohumol</strong> <strong>und</strong> Isoxanthohumol stellen eigentlich Polyphenole dar. Sie werden allerd<strong>in</strong>gs<br />
nicht mit der unselektiven Färbemethode <strong>in</strong> Hopfenprodukten entsprechend erfaßt. So weisen<br />
die <strong>Xanthohumol</strong>-Produkte nur Gesamtpolyphenolgehalte um 5.0 Gew.-% auf, obwohl die<br />
<strong>Xanthohumol</strong>-Werte um 10 Gew.-% vorliegen. Damit dürfte es auch ungewiss se<strong>in</strong>, ob die<br />
unselektive Gesamtpolyphenolanalyse <strong>in</strong> Würze <strong>und</strong> <strong>Bier</strong> nach Analytica-EBC 9.11 <strong>Xanthohumol</strong><br />
<strong>und</strong> Isoxanthohumol miterfasst. E<strong>in</strong>ige der Würzen <strong>und</strong> <strong>Bier</strong>e wurden daher auf ihre<br />
Polyphenoldaten untersucht. Neben der EBC-Färbemethode setzten wir e<strong>in</strong>e HPLC-DAD-<br />
Analytik e<strong>in</strong> (6). Die Probenaufbereitung von Würze <strong>und</strong> <strong>Bier</strong> erfolgte über e<strong>in</strong>e Festphasenextraktion<br />
an e<strong>in</strong>er PA-Kartusche. Nach Aufgabe von 10 ml <strong>Bier</strong> werden die niedermolekularen<br />
Polyphenole mit 0.25 %-iger NH3/MeOH Lösung eluiert. Die Lösung wird e<strong>in</strong>geengt,<br />
membranfiltriert <strong>und</strong> <strong>in</strong>jiziert.<br />
Abbildung 3 gibt beispielsweise e<strong>in</strong> HPLC-Chromatogramm der niedermolekularen Polyphenole<br />
bei 280 nm wider.<br />
In diesem Zusammenhang beschränkte man sich auf die Angabe der Summe aller quantifizierbaren<br />
niedermolekularen Polyphenole. Tabelle 11 enthält die Werte der unspezifischen<br />
Färbemethode <strong>und</strong> der Summe aller mit HPLC spezifisch erfassbaren niedermolekularen<br />
Polyphenole für e<strong>in</strong>ige ausgesuchten Würze <strong>und</strong> <strong>Bier</strong>e. Bei der Summe der HPLC-Werte<br />
wurden <strong>Xanthohumol</strong> <strong>und</strong> Isoxanthohumol bewusst ausgeklammert. Auf die Daten der e<strong>in</strong>zelnen<br />
Pfanne-voll-Würzen wird verzichtet, da mit immer gleichem Malz gebraut wurde. Die<br />
Gesamtpolyphenolwerte lagen bei 170 ± 10 mg/l, die der niedermolekularen Polyphenole bei<br />
70 ± 5 mg/l.<br />
Mit dem <strong>Xanthohumol</strong>-Produkt werden ganz offensichtlich neben <strong>Xanthohumol</strong> <strong>und</strong> Isoxanthohumol<br />
auch niedermolekulare <strong>und</strong> Gesamtpolyphenole dosiert. Etwa 12 % liegen die<br />
Zahlen über den Hopfenpolyphenolfreien <strong>Bier</strong>en. Mit den HTU-Trebern ergibt sich e<strong>in</strong> Anstieg<br />
um ca. 30 %. An der Spitze steht der E<strong>in</strong>satz von Pellets Typ 45 der Sorte SSE komb<strong>in</strong>iert<br />
mit den HTU-Trebern. Etwa 50 % höhere Werte werden erzielt.
Seite 6<br />
In Tabelle 12 s<strong>in</strong>d die besonders <strong>in</strong>teressierenden Gehalte an <strong>Xanthohumol</strong> <strong>und</strong> Isoxanthohumol<br />
<strong>in</strong> den fertigen <strong>Bier</strong>en zusammengestellt. Die letzte Spalte ist als Gesamtwiederf<strong>in</strong>dung<br />
(% relativ) <strong>in</strong> Form von <strong>Xanthohumol</strong> <strong>und</strong> Isoxanthohumol im <strong>Bier</strong> bezogen auf die jeweils<br />
dosierte Summe der beiden Substanzen zu verstehen. Die Ergebnisse lassen sich wie folgt<br />
zusammenfassen:<br />
- Die Wiederf<strong>in</strong>dungsraten <strong>in</strong> den <strong>Bier</strong>en s<strong>in</strong>ken mit steigenden Dosagen von ca. 10 % auf<br />
etwa 5 % relativ.<br />
- Insbesondere <strong>Xanthohumol</strong> läßt sich <strong>in</strong> „Normalbieren“ nicht wirkungsvoll anreichern.<br />
- E<strong>in</strong> höheres Würze-pH führt tendenziell zu e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gfügig höheren Wiederf<strong>in</strong>dungsrate.<br />
- E<strong>in</strong>e Dosage von <strong>Xanthohumol</strong> zum Schlauchen verbessert zwar die Ausbeute etwas, aber<br />
die Ausscheidung ist während der Lagerung <strong>und</strong> Filtration immer noch beträchtlich.<br />
- Auch e<strong>in</strong>e übliche Kieselgur- <strong>und</strong> Sterilfiltration nimmt mehr als 90 % des dosierten<br />
<strong>Xanthohumol</strong> heraus. Für Isoxanthohumol ergibt sich e<strong>in</strong>e Ausbeute von ca. 30 %.<br />
- Lediglich e<strong>in</strong>e Dosage von Isoxanthohumol <strong>und</strong> besonders <strong>Xanthohumol</strong> nach der Filtration<br />
<strong>in</strong>s fertige <strong>Bier</strong> sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Anreicherung zu versprechen.<br />
An Hand e<strong>in</strong>iger Beispiele wird e<strong>in</strong>e Stufenkontrolle von der Dosage bis <strong>in</strong>s fertige <strong>Bier</strong> <strong>in</strong><br />
Tabelle 13 gegenübergestellt. Die Abbildungen 4 bis 6 verdeutlichen die Verluste auf dem<br />
<strong>Bier</strong>bereitungsweg <strong>in</strong> % relativ.<br />
Es muss noch auf zwei wichtige Aspekte verwiesen werden: Die chemisch-physikalische<br />
Stabilität der <strong>Bier</strong>e leidet auch bei e<strong>in</strong>er Dosage von <strong>Xanthohumol</strong>-Trägern <strong>in</strong> die Würze ganz<br />
erheblich. Die Warmtage bei e<strong>in</strong>er Treberzugabe verr<strong>in</strong>gerten sich auf etwa e<strong>in</strong> Drittel, beim<br />
<strong>Xanthohumol</strong>-Produkt auf die Hälfte. Dies dürfte u. a. mit dem Zusatz von trübungsaktiven<br />
Polyphenolen zusammenhängen. Die Dosage von <strong>Xanthohumol</strong> <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er alkoholischen<br />
Lösung des <strong>Xanthohumol</strong>-Produktes löste <strong>in</strong>nerhalb weniger St<strong>und</strong>en e<strong>in</strong>e Trübung aus.<br />
In Tabelle 14 f<strong>in</strong>den sich die Nitratangaben. Ohne Nitrat aus dem Bereich Hopfen ergab sich<br />
e<strong>in</strong> Wert von 5 mg/l Nitrat im <strong>Bier</strong> als Nullwert. Die Tabelle enthält die mit den jeweiligen<br />
Hopfenprodukten dosierten Nitratmengen sowie die Analysenzahlen abzüglich der 5 mg/l als<br />
Nullwert. Es muß davon ausgegangen werden, daß mit Hopfen dosiertes Nitrat sich quantitativ<br />
im <strong>Bier</strong> niederschlägt. Dieser Faktor ist bei allen Überlegungen zu berücksichtigen, wobei<br />
die deutlich Nitrat-reduzierten <strong>Xanthohumol</strong>-Produkte gemäß Tabelle 4 natürlich klare Vorteile<br />
br<strong>in</strong>gen.<br />
Abschließend s<strong>in</strong>d noch die Verkostungsergebnisse <strong>in</strong> Tabelle 15 dargestellt. Die sensorische<br />
Bittere wurde nach den Iso-α-Säuren bewertet. Sud 3, 4, 6 <strong>und</strong> 7 wurden dem 11-köpfigen<br />
Panel als Vollbiere präsentiert, der Rest als Pilsener. Die Benotung erfolgte nach dem DLG-<br />
Schema. Die Resultate lassen sich wie folgt zusammenfassen:<br />
- Der Zusatz auch grosser Hopfentrebermengen verlieh den <strong>Bier</strong>en e<strong>in</strong>e fruchtighopfenaromatische<br />
Note, die von den Verkostern <strong>in</strong> ihrer Qualität völlig unterschiedlich<br />
beurteilt wurde.<br />
- Am besten schnitt das <strong>Bier</strong> 6 (Pellets Typ 45 <strong>und</strong> Treber) ab.<br />
- Das dosierte <strong>Xanthohumol</strong>-Produkt wurde zwar von den Verkostern unterschiedlich bewertet,<br />
führte aber <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Dosageform (heiss oder kalt) zu e<strong>in</strong>er negativen oder gar<br />
fremdartigen Bewertung.<br />
- Am schlechtesten wurden die <strong>Bier</strong>e mit den erhöhten Würze-pH-Werten beurteilt. Neben<br />
e<strong>in</strong>er härteren Bittere fiel e<strong>in</strong>e unangenehme heftige Note auf.<br />
Tabelle 16 zeigt noch die L<strong>in</strong>alool-Daten e<strong>in</strong>iger <strong>Bier</strong>e. Die von Goldste<strong>in</strong> (13) publizierten<br />
Beobachtungen über glycosidisch geb<strong>und</strong>enes L<strong>in</strong>alool sche<strong>in</strong>en sich zu bestätigen. Obwohl
Seite 7<br />
die HTU-Treber ke<strong>in</strong> freies L<strong>in</strong>alool enthielten, war e<strong>in</strong> deutlicher Anstieg <strong>in</strong> den entsprechenden<br />
<strong>Bier</strong>en zu verzeichnen. Das <strong>Xanthohumol</strong>-Produkt dürfte dagegen frei von L<strong>in</strong>alool-<br />
Glycosiden se<strong>in</strong>.<br />
Direkte Dosage von <strong>Xanthohumol</strong> <strong>in</strong>s <strong>Bier</strong><br />
Um das Trübungsverhalten etwas besser e<strong>in</strong>ordnen zu können, wurden fertigen <strong>Bier</strong>en <strong>in</strong> 3<br />
Abstufungen <strong>Xanthohumol</strong>-haltige alkoholische Lösungen zupipettiert. Die <strong>Bier</strong>e waren, e<strong>in</strong><br />
Lagerbier hell, e<strong>in</strong> hefetrübes Weizenbier <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Kristallweizen, dosiert wurde e<strong>in</strong> <strong>Xanthohumol</strong>-Produkt<br />
der Charge 3. Die Mengen lagen bei 3, 10 <strong>und</strong> 30 mg <strong>Xanthohumol</strong>/l. Parallel<br />
gelangte auch 1 mg <strong>Xanthohumol</strong>/l <strong>Bier</strong> als 95 %-ige Re<strong>in</strong>substanz zum E<strong>in</strong>satz. Gemessen<br />
wurden die EBC-Trübungswerte. Die Trübungse<strong>in</strong>heiten s<strong>in</strong>d jeweils über e<strong>in</strong>e Meßzeit von<br />
6 Wochen aufgetragen <strong>und</strong> zwar während der Lagerung bei 8°C, 20°C <strong>und</strong> 28°C.<br />
Abb. 7 zeigt den Verlauf von 3 <strong>Bier</strong>en bei e<strong>in</strong>er Re<strong>in</strong>dosage von 1 mg/l <strong>Xanthohumol</strong>. Die<br />
beiden filtrierten <strong>Bier</strong>e weisen ke<strong>in</strong>e Trübungszunahme auf. <strong>Xanthohumol</strong> selbst sche<strong>in</strong>t also<br />
nicht direkt trübungsaktiv zu wirken.<br />
Mit e<strong>in</strong>em <strong>Xanthohumol</strong>-Produkt werden neben <strong>Xanthohumol</strong> auch <strong>in</strong> bedeutendem Umfang<br />
trübungsaktive Polyphenole dosiert. Die Abb. 8 <strong>–</strong> 13 illustrieren folgende Entwicklung:<br />
• Abb. 8 <strong>–</strong> 10: Trübungsverlauf der 3 <strong>Bier</strong>e mit 3 mg/l Dosage an <strong>Xanthohumol</strong><br />
bei 3 Temperaturen (8, 20, 28°C)<br />
• Abb. 11 <strong>–</strong> 13: Trübungsverlauf der 3 <strong>Bier</strong>e mit 3, 10, <strong>und</strong> 30 mg/l Dosage an<br />
<strong>Xanthohumol</strong> bei 20°C.<br />
Schlußfolgerungen<br />
E<strong>in</strong>er wirkungsvollen Dosage von <strong>Xanthohumol</strong> im Würzebereich s<strong>in</strong>d durch die ger<strong>in</strong>gen<br />
Ausbeuten <strong>Grenzen</strong> gesetzt. Während bei normal gehopften untergärigen <strong>Bier</strong>en Wiederf<strong>in</strong>dungsraten<br />
zwischen 10 <strong>und</strong> 20 % üblich s<strong>in</strong>d, verr<strong>in</strong>gern sich diese mit gezielt hohen Dosagen.<br />
So konnten sich im vorliegenden Fall nur etwa 5 % relativ bei stark überhöhten <strong>Xanthohumol</strong>-Dosagen<br />
bis <strong>in</strong>s <strong>Bier</strong> halten. Aus Sicht der vorliegenden Versuche lassen sich normale<br />
untergärige <strong>Bier</strong>e auch mit hohen Hopfengaben nur schwer auf deutlich erhöhte Isoxanthohumol-<br />
oder <strong>Xanthohumol</strong>-Werte trimmen. Die meisten dieser Bemühungen s<strong>in</strong>d mit teilweise<br />
unangenehmen Kompromissen an z. B. Nitratwerte oder die Trübungsneigung verknüpft.<br />
E<strong>in</strong>e pH-Erhöhung der Würze br<strong>in</strong>gt ger<strong>in</strong>gfügig bessere Ausbeuten bei negativen Auswirkungen<br />
auf die Sensorik. Unter diesen Aspekten leitet sich e<strong>in</strong>e gewisse Skepsis gegenüber<br />
e<strong>in</strong>er Aussage von Walker (12) ab:<br />
„E<strong>in</strong>er der höchsten Antioxidantien-Spiegel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em handelsüblichen <strong>Bier</strong> lag bei 0,69<br />
mg/l <strong>Xanthohumol</strong>. Diese Konzentrationen s<strong>in</strong>d möglicherweise zu niedrig, um e<strong>in</strong>en positiven<br />
E<strong>in</strong>fluss auf die Ges<strong>und</strong>heit zu nehmen, aber e<strong>in</strong>e wohlüberlegte Auswahl der Hopfenprodukte<br />
<strong>und</strong> Hopfungsmethoden bieten den Handlungsspielraum, um den Gehalt dieser<br />
nützlichen Inhaltsstoffe im <strong>Bier</strong> zu erhöhen“.<br />
E<strong>in</strong>e Dosage von <strong>Xanthohumol</strong> im kalten Bereich ersche<strong>in</strong>t dagegen erfolgreicher, wenn die<br />
Trübungsneigung der <strong>Bier</strong>e richtig verstanden wird. Zur Zeit sehen wir ke<strong>in</strong>e Möglichkeit,<br />
<strong>Xanthohumol</strong> im <strong>Bier</strong> wirkungsvoll anzureichern, ohne gleichzeitig e<strong>in</strong>e Trübung zu provozieren.<br />
Geeignete <strong>Xanthohumol</strong>-angereicherte Hopfenprodukte <strong>–</strong> pastös oder trocken <strong>–</strong> teil-
Seite 8<br />
weise mit stark reduziertem Nitratgehalt <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er lebensmittelrechtlich unbedenklichen<br />
Herstellung (ke<strong>in</strong>e Zusatzstoffe, ausser Wasser <strong>und</strong> Ethanol) existieren. <strong>Bier</strong>e mit beispielsweise<br />
e<strong>in</strong>em 10-fach höheren Niveau an <strong>Xanthohumol</strong> <strong>und</strong> Isoxanthohumol s<strong>in</strong>d so realisierbar.<br />
E<strong>in</strong> <strong>Xanthohumol</strong>-Produkt kann im übrigen <strong>in</strong> viele trübe <strong>und</strong> leicht bittere Getränke appliziert<br />
werden. Diese können für sich beispielsweise als „Wellnessgetränke“ existieren oder<br />
auch e<strong>in</strong>em <strong>Bier</strong>gemischgetränk zugefügt werden. Der Phantasie s<strong>in</strong>d hier also zunächst ke<strong>in</strong>e<br />
<strong>Grenzen</strong> gesetzt, solange die beiden Faktoren „Trübung“ <strong>und</strong> „leichte Bittere“ berücksichtigt<br />
bleiben. Anreicherungen durch e<strong>in</strong>e direkte Dosage ähnlich der im filtrierten <strong>Bier</strong> auf e<strong>in</strong><br />
vielfaches der Werte <strong>in</strong> traditionellem <strong>Bier</strong> s<strong>in</strong>d darstellbar. E<strong>in</strong> direkter Zusatz ist auch nicht<br />
mit nennenswerten Verlusten verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> damit erheblich wirtschaftlicher. E<strong>in</strong>e separate<br />
Herstellung e<strong>in</strong>es <strong>Xanthohumol</strong>-Produktes z. B. aus CO2-Extraktions-rückständen resultiert<br />
immerh<strong>in</strong> <strong>in</strong> Kosten von 1000 bis 2000 Euro pro kg re<strong>in</strong>es <strong>Xanthohumol</strong>. Die ger<strong>in</strong>ge Ausbeute<br />
von nur ca. 0.5 Gew.-% <strong>Xanthohumol</strong> aus dem Ausgangsstoff bed<strong>in</strong>gt den Durchsatz<br />
großer Rohstoffmengen <strong>in</strong> mehreren, aufwändigen Extraktions- <strong>und</strong> Re<strong>in</strong>igungsstufen (Nitrat!).<br />
Abschließend darf noch auf e<strong>in</strong>en Artikel <strong>in</strong> der Lebensmittel-R<strong>und</strong>schau, Jg. 2001 (15) mit<br />
dem Titel: „Anforderungen an Belege zum Nachweis ges<strong>und</strong>heitsfördender Eigenschaften<br />
von Lebensmitteln“ h<strong>in</strong>gewiesen werden. U. a. heißt es dort:<br />
• „Die Ergebnisse aus <strong>in</strong> vitro Untersuchungen <strong>und</strong> Tierversuchen s<strong>in</strong>d wichtig für die<br />
biologische Plausibilität <strong>und</strong> das Aufzeigen von Wirkungsmechanismen. Sie s<strong>in</strong>d aber<br />
ke<strong>in</strong>esfalls beweisend, um e<strong>in</strong>en Claim abzusichern. So ist es aus wissenschaftlicher Sicht<br />
z. B. unzulässig, Messungen des antioxidativen Potenzials von Bioflavonoiden an isolierten<br />
Zellen e<strong>in</strong>fach ohne E<strong>in</strong>schränkung auf das komplexe biochemische Geschehen im<br />
Körper zu übertragen.“<br />
• „Aus Gründen des Verbraucherschutzes müssen hohe Anforderungen an den wissenschaftlichen<br />
Nachweis der Wirkungen von Lebensmitteln gestellt werden.“
Literatur:<br />
(1) Stevens, J. F., Miranda, C. L., Buhler, D. R.:<br />
J. Am. Soc. Brew. Chem. 56(4): 136 - 145 ( 1998 )<br />
(2) Miranda, C. L., Stevens, J. F., Helmrich, A., Henderson, M. C., Rodriguez, R. J.,<br />
Yang, Y.-H.; De<strong>in</strong>zer, M. L., Barnes, D. W., Buhler, D. R.:<br />
Food and Chemical Toxicology 37 ( 1999 ) 271 - 285<br />
(3) Buhler, D. R.,:<br />
(4) C. Gerhäuser, A. Alt, E. Heiss, A. Gamal-Eldeen, K. Klimo, J. Knauft,<br />
I. Neumann, H. Scherf, N. Frank, H. Bartsch & H. Becker:<br />
Proceed<strong>in</strong>gs 28 th EBC-Congress, Budapest 2001, Vortrag noch nicht veröffentlicht<br />
(5) Forster, A., Beck, B., Köberle<strong>in</strong>, A., Schmidt, R.:<br />
EBC Proceed<strong>in</strong>gs 26 th Congress, Maastricht 223 - 230, ( 1997 )<br />
(6) Nr. 74 (noch nicht erschienen)<br />
(7) Forster, A., Köberle<strong>in</strong>, A.:<br />
Brauwelt 138, Nr. 37, 1677 - 1679, ( 1998 )<br />
(8) Mitter, W.: Mitteilungsblatt der Firma Ste<strong>in</strong>er vom 21.1.2002<br />
(9) Czerwonatis, N., Eggers, R.:<br />
Lebensmitteltechnik 11, 74 - 76, 2000<br />
(10) DE-OS 199 39 350 A1<br />
(11) Forster A.:<br />
Hopfenr<strong>und</strong>schau International, 82 - 84, ( 1998 )<br />
(12) Jerumanis, J.: Brauwissenschaft Nr. 25, 319 - 322, ( 1972 )<br />
(13) Anderegg, P., Pfenn<strong>in</strong>ger, H.: Brauerei- <strong>und</strong> Getränker<strong>und</strong>schau 99, 133 - 136 ( 1988 )<br />
(14) H. Goldste<strong>in</strong>, P. Th<strong>in</strong>g, A. Navarro, D. Ryder:<br />
Proceed<strong>in</strong>gs 27 th EBC-Congress, Cannes 1999, Seite 53 - 62<br />
(15) Walker, C. J.: Brauwelt 141, 1280 - 1283, 2001<br />
(16) Großklaus, R.: Deutsche Lebensmittel-R<strong>und</strong>schau 97, 329 - 333, 2001
Tabelle 1: Kennzahlen für <strong>Xanthohumol</strong> (XN) <strong>in</strong> wichtigen Hopfensorten<br />
Sorte XN-Gehalt Anhaltswerte für Kennzahlen<br />
[Gew.-% lftr.] a : XN (a+b) : XN XN : Nitrat<br />
HHA 0,30 12 27 0,4<br />
HHE 0,30 8 30 0,35<br />
TTE 0,35 13 27 0,45<br />
SSP 0,40 12 26 0,5<br />
CZ-SA 0,35 10 24 0,5<br />
HPE 0,60 12 18 0,8<br />
HHT 0,40 15 25 0,5<br />
HSE 0,50 10 20 0,7<br />
HNB 0,75 10 18 1,0<br />
HHM 0,65 19 27 1,0<br />
HTU 1,00 15 20 1,5<br />
Tabelle 2: E<strong>in</strong>fluss des Anbaugebietes auf den <strong>Xanthohumol</strong>gehalt<br />
Konfidenz<strong>in</strong>tervalle von <strong>Xanthohumol</strong><br />
[Werte <strong>in</strong> g/100g]<br />
1996 1997 1998<br />
US HAL US HAL US HAL<br />
Nugget 0,48 - 0,50 0,53 - 0,56 0,46 - 0,49 0,61 - 0,63 0,68 - 0,75 0,87 - 0,91<br />
Perle 0,30 - 0,33 0,44 - 0,46 0,28 - 0,31 0,46 - 0,50 0,35 - 0,52 0,63 - 0,66
Tabelle 3: Stufenkontrollen von <strong>Xanthohumol</strong> (XN) <strong>und</strong> Iso-<strong>Xanthohumol</strong> IX)<br />
beim Brauprozess<br />
<strong>Xanthohumol</strong><br />
[mg/l]<br />
Iso-<strong>Xanthohumol</strong><br />
[mg/l]<br />
Ausbeute an<br />
XN <strong>und</strong> IX<br />
[% rel.]<br />
Dosage 5,0 - 100<br />
Würze 0,4 1,6 40<br />
Jungbier 0,2 1,3 30<br />
<strong>Bier</strong> vor Filtration 0,1 0,8 18<br />
<strong>Bier</strong> nach Filtration 0,05 0,75 16<br />
<strong>Bier</strong> nach PVPP Spur 0,5 10<br />
- Ausscheidungsvorgänge <strong>in</strong> Pilotbrauerei <strong>in</strong>tensiver als <strong>in</strong> Produktion.<br />
- Trotzdem gilt ⇒ Ausbeuten an <strong>Xanthohumol</strong> / Iso-<strong>Xanthohumol</strong> <strong>in</strong> <strong>Bier</strong><br />
noch deutlich ger<strong>in</strong>ger als an α / Iso-α.<br />
Tabelle 4: Beispiele für pulverförmige <strong>Xanthohumol</strong>-Produkte<br />
Ausgangsprodukt<br />
(HTU-Treber)<br />
XN<br />
[Gew.-%]<br />
IX<br />
[Gew.-%]<br />
Nitrat<br />
[Gew.-%]<br />
(XN+IX) : Nitrat<br />
1,05 nn 0,70 1,5<br />
Produkt Charge 01 5,06 1,56 1,85 3,6<br />
Produkt Charge 02 10,60 0,65 0,72 15,6<br />
Produkt Charge 03 11,00 1,25 0,50 24,5<br />
Tabelle 5: Vorversuch zur Löslichkeit von <strong>Xanthohumol</strong> / Iso-<strong>Xanthohumol</strong><br />
Kochen e<strong>in</strong>es <strong>Xanthohumol</strong>-Produktes <strong>in</strong> Würze<br />
(30 m<strong>in</strong> im Kochtopf)<br />
<strong>Xanthohumol</strong> Iso-<strong>Xanthohumol</strong><br />
Dosage [mg/l] 27,8 8,0<br />
Würze* [mg/l] 6,1 8,1<br />
Endvergorene Würze* [mg/l] 2,9 6,2<br />
*) Proben zentrifugiert
Tabelle 6: Vorversuch zu e<strong>in</strong>er Stufenkontrolle von <strong>Xanthohumol</strong> <strong>und</strong> Iso-<strong>Xanthohumol</strong><br />
<strong>Xanthohumol</strong><br />
[mg/l]<br />
Iso-<strong>Xanthohumol</strong><br />
[mg/l]<br />
Dosage mit Pellets 12,6 -<br />
XN + IX<br />
[mg/l]<br />
plus XN-Produkt 216,8 61,2 229,4<br />
Ausschlagwürze 35,6 25,0 60,6<br />
Jungbier zentrifugiert 11,0 17,5 28,5<br />
Lagertankbier zentrifugiert<br />
3,0 8,6 11,6<br />
<strong>Bier</strong> moderat filtriert 1,3 6,4 7,7<br />
<strong>Bier</strong> normal filtriert 1,0 5,6 6,6<br />
Tabelle 7: Charakteristik der e<strong>in</strong>gesetzten Hopfenprodukte (alle Werte <strong>in</strong> Gew.-%)<br />
CO2-Extrakt<br />
HNB<br />
Ethanol-Extrakt<br />
HNB<br />
Pellets Typ 45<br />
SSE<br />
CO2-Extraktionsrückstand<br />
HTU<br />
XN-Produkt<br />
Charge 01<br />
a-<br />
Säuren<br />
[EBC 7.7]<br />
Iso-a-<br />
Säuren<br />
[EBC 7.8]<br />
XN IX Gesamtpolyph.<br />
Nitrat a + Iso-a<br />
XN - IX<br />
46,5 nn nn nn nn nn --<br />
34,3 3,6 2,1 0,4 0,20 0,04 15,2<br />
6,8 nn 0,78 nn 8,7 0,76 8,7<br />
0,4 nn 0,95 nn 5,3 0,70 0,4<br />
nn 1,5 5,1 1,6 13,0 1,85 0,2
Tabelle 8: Versuchsanordnung mit Hopfenprodukten, Anzahl der Hopfengaben,<br />
Würze-pH <strong>und</strong> dosierte Mengen an <strong>Xanthohumol</strong> <strong>und</strong> Iso-<strong>Xanthohumol</strong><br />
Nr. Hopfenprodukt(e) Gabe(n) Würze-pH <strong>Xanthohumol</strong> u.<br />
Iso-<strong>Xanthohumol</strong><br />
[mg/l]<br />
1 CO2- Extrakt 1 5,25 0<br />
2 Ethanol-Extrakt 1 5,18 5,9<br />
3 CO2 <strong>und</strong> Treber 1 5,19 50<br />
4 CO2 <strong>und</strong> Treber 3 5,20 50<br />
5 CO2 <strong>und</strong> <strong>Xanthohumol</strong>-Produkt 3 5,15 66<br />
6 Pellets Typ 45 <strong>und</strong> Treber 3 5,15 45<br />
7 CO2 <strong>und</strong> Treber 1 5,75 (erhöht) 50<br />
8 CO2 <strong>und</strong> <strong>Xanthohumol</strong>-Produkt 3 6,12 (erhöht) 66<br />
9 CO2 <strong>und</strong> <strong>Xanthohumol</strong>-Produkt<br />
(gestoppte Gärung)<br />
3 6,12 66<br />
10 CO2 <strong>und</strong> <strong>Xanthohumol</strong>-Produkt Schlauchen 5,25 10<br />
11 CO2 <strong>und</strong> <strong>Xanthohumol</strong>-Produkt vor Filtration 5,20 15<br />
12 CO2 <strong>und</strong> <strong>Xanthohumol</strong>-Produkt nach Filtration 5,20 8<br />
13 Ethanol <strong>und</strong> <strong>Xanthohumol</strong>-Produkt nach Filtration 5,18 5,9 + 2,5
Tabelle 9: Allgeme<strong>in</strong>e <strong>Bier</strong>analysen<br />
Nr. Hopfenprodukt(e) pH Farbe<br />
[EBC]<br />
BU Gesamt-<br />
Polyph.<br />
[mg/l]<br />
Nitrat<br />
[mg/l]<br />
1 „Nullsud“ 4,68 5,6 27 171 4<br />
2 „Ethanolextrakt“ 4,53 5,6 27 164 4<br />
3 „Treber, 1 Gabe“ 4,54 6,9 44 245 47<br />
4 „Treber, 3 Gaben“ 4,59 7,0 40 240 47<br />
5 „XN-Produkt, 3 Gaben“ 4,51 7,5 35 183 22<br />
6 „Pellets + Treber, 3 Gaben“ 4,56 6,7 35 252 50<br />
7 „Würze pH ↑, Treber“ 4,77 7,6 48 241 49<br />
8 „Würze pH ↑↑, XN-Produkt“ 4,99 9,7 45 184 24<br />
9 „gestoppte Gärung, XN-Produkt“ 5,23 10,0 49 195 22<br />
10 „Dosage beim Schlauchen“ 4,56 5,9 32 173 6<br />
11 „Dosage <strong>in</strong> unfiltriertes <strong>Bier</strong>“ 4,52 5,8 28 170 6<br />
12 „Dosage <strong>in</strong> filtriertes <strong>Bier</strong>“ 4,54 6,0 30 174 5<br />
13 „Dosage <strong>in</strong> filtriertes <strong>Bier</strong>“ 4,51 6,3 29 173 4<br />
Tabelle 10: Bittere<strong>in</strong>heiten <strong>und</strong> spezifische Bittersäuren im <strong>Bier</strong><br />
Nr. Hopfenprodukt(e) IBU<br />
[EBC]<br />
Iso-a<br />
[mg/l]<br />
a<br />
[mg/l]<br />
Iso-a + a<br />
IBU<br />
1 „Nullsud“ 27 28,5 2,1 1,13<br />
2 „Ethanolextrakt“ 27 28,5 1,5 1,11<br />
3 „Treber, 1 Gabe“ 44 21,0 2,9 0,54<br />
5 „XN-Produkt, 3 Gaben“ 35 26,7 1,9 0,82<br />
4 „Treber, 3 Gaben“ 40 20,8 3,1 0,60<br />
6 „Pellets + Treber, 3 Gaben“ 35 21,1 2,9 0,69<br />
7 „Würze pH ↑, Treber“ 48 24,9 4,0 0,60<br />
8 „Würze pH ↑↑, XN-Produkt“ 45 32,3 3,7 0,80<br />
9 „gestoppte Gärung, XN-Produkt“ 49 34,6 5,4 0,82
Tabelle 11: Gehalte an niedermolekularen HPLC-Polyphenolen <strong>und</strong><br />
Gesamtpolyphenolen nach EBC 9.11 <strong>in</strong> den <strong>Bier</strong>en<br />
Nr. Produktart Gesamtpolyphenole<br />
Ausschlagwürze<br />
[mg/l]<br />
<strong>Bier</strong> Ausschlagwürze<br />
Niedermolekulare<br />
HPLC-Polyphenole<br />
[mg/l]<br />
1 CO2- Extrakt 170 170 80 59<br />
2 Ethanol-Extrakt 175 165 76 57<br />
3 CO2 <strong>und</strong> Treber 330 240 95 75<br />
4 CO2 <strong>und</strong> Treber 320 245 97 74<br />
5 CO2 <strong>und</strong> <strong>Xanthohumol</strong>-Produkt 240 180 81 65<br />
6 Pellets Typ 45 <strong>und</strong> Treber 350 250 99 86<br />
<strong>Bier</strong>
Tabelle 12: <strong>Xanthohumol</strong>- <strong>und</strong> Iso-<strong>Xanthohumol</strong>-Werte <strong>in</strong> den fertigen <strong>Bier</strong>en <strong>und</strong><br />
Wiederf<strong>in</strong>dungsraten <strong>in</strong> % relativ gegenüber den Dosagen<br />
Nr. Produktart XN<br />
[mg/l]<br />
IX<br />
[mg/l]<br />
XN u. IX<br />
[mg/l]<br />
Wiederf<strong>in</strong>dung<br />
[% rel.]<br />
1 CO2- Extrakt < 0,1 0,1 0,1 E<strong>in</strong>trag<br />
durch Hefe<br />
2 Ethanol-Extrakt < 0,1 0,6 0,6 10<br />
3 CO2 <strong>und</strong> Treber 1 x < 0,1 2,0 2,0 4<br />
4 CO2 <strong>und</strong> Treber 3 x 0,1 1,6 1,7 3<br />
5 CO2 <strong>und</strong> <strong>Xanthohumol</strong>-Produkt 3 x 0,1 4,1 4,2 6<br />
6 Pellets Typ 45 <strong>und</strong> Treber 3 x<br />
7 CO2 <strong>und</strong> Treber (pH ↑)<br />
8 CO2 <strong>und</strong> Treber (pH ↑) 0,1 4,6 4,7 7<br />
9 CO2 <strong>und</strong> <strong>Xanthohumol</strong>-Produkt<br />
(gestoppte Gärung)<br />
10 CO2 <strong>und</strong> <strong>Xanthohumol</strong><br />
Schlauchen<br />
11 CO2 <strong>und</strong> <strong>Xanthohumol</strong><br />
vor Filtration<br />
12 CO2 <strong>und</strong> <strong>Xanthohumol</strong><br />
nach Filtration<br />
13 Ethanol <strong>und</strong> <strong>Xanthohumol</strong><br />
nach Filtration<br />
0,1 3,4 3,5 5<br />
0,1 0,9 1,0 10<br />
0,7 0,9 1,6 11<br />
3,5 2,1 5,6 70<br />
1,4 1,3 2,7 10 + 84
Tabelle 13: E<strong>in</strong>ige Stufenkontrollen für <strong>Xanthohumol</strong> <strong>und</strong> Iso-<strong>Xanthohumol</strong><br />
Dosage <strong>in</strong> Würze XN [mg/l]<br />
IX [mg/l]<br />
Würze XN [mg/l]<br />
IX [mg/l]<br />
Schlauchbier XN [mg/l]<br />
IX [mg/l]<br />
Dosage beim Schlauchen<br />
XN [mg/l]<br />
IX [mg/l]<br />
<strong>Bier</strong> vor Filtration XN [mg/l]<br />
IX [mg/l]<br />
<strong>Bier</strong> nach Filtration XN [mg/l]<br />
IX [mg/l]<br />
Tabelle 14: Entwicklung des Nitrates<br />
Sud 3<br />
CO2 + Treber<br />
50<br />
-<br />
2,8<br />
8,7<br />
0,3<br />
2,7<br />
-<br />
-<br />
0,1<br />
2,6<br />
< 0,1<br />
2,0<br />
Sud 5<br />
CO2 + XN-Prod.<br />
51<br />
15<br />
6,3<br />
16,0<br />
0,4<br />
6,2<br />
-<br />
-<br />
0,1<br />
4,1<br />
0,1<br />
1,6<br />
Nullsud enthält 5 mg/l Nitrat aus Malz <strong>und</strong> Wasser<br />
Nr. Hopfenprodukt(e) Mit Hopfen<br />
dosierte Menge<br />
[mg/l]<br />
Sud 10<br />
CO2 + XN-Prod.<br />
beim Schlauchen<br />
-<br />
-<br />
nn<br />
nn<br />
0,1 (Hefe!)<br />
0,2<br />
7,7<br />
2,3<br />
1,5<br />
1,6<br />
0,1<br />
0,9<br />
Wiedergef<strong>und</strong>ene Menge<br />
abzgl. 5 mg/l<br />
[mg/l]<br />
3 „Treber, 1 Gabe“ 37 40<br />
5 „XN-Produkt, 3 Gaben“ 19 17<br />
4 „Treber, 3 Gaben“ 37 40<br />
6 „Pellets + Treber, 3 Gaben“ 38 37<br />
7 „Würze pH ↑, Treber“ 37 40<br />
8 „Würze pH ↑↑, XN-Produkt“ 19 17<br />
˘ 32 32
Tabelle 15: Verkostungsergebnisse<br />
Nr. Hopfenprodukt(e) Charakterisiserung Benotung<br />
nach DLG<br />
1 „Nullsud“ re<strong>in</strong><br />
2 „Ethanolextrakt“ Spur schweflig-hefig<br />
3 „Treber, 1 Gabe“ hopfenaromatisch<br />
4 „Treber, 3 Gaben“ hopfenaromatisch<br />
5 „XN-Produkt, 3 Gaben“ re<strong>in</strong><br />
6 „Pellets + Treber, 3 Gaben“ angenehm hopfenaromatisch<br />
7 „Würze pH ↑, Treber“ estrig, leicht hefig<br />
8 „Würze pH ↑↑, XN-Produkt“ unangenehm hefig<br />
9 „gestoppte Gärung, XN-Produkt“ würzeartig<br />
10 „Dosage beim Schlauchen“ re<strong>in</strong><br />
11 „Dosage <strong>in</strong> unfiltriertes <strong>Bier</strong>“ re<strong>in</strong><br />
12 „Dosage <strong>in</strong> filtriertes <strong>Bier</strong>“ re<strong>in</strong>, etwas bitterer<br />
13 „Dosage <strong>in</strong> filtriertes <strong>Bier</strong>“ Spur schweflig-hefig<br />
Tabelle 16: L<strong>in</strong>aloolgehalte e<strong>in</strong>iger <strong>Bier</strong>e<br />
[Angaben <strong>in</strong> μg/l]<br />
Nr. Hopfenprodukt(e) L<strong>in</strong>alool<br />
1 „Nullsud“ < 3<br />
2 „Ethanolextrakt“ < 3<br />
3 „Treber, 1 Gabe“ 10<br />
5 „XN-Produkt, 3 Gaben“ < 3<br />
4 „Treber, 3 Gaben“ 12<br />
6 „Pellets + Treber, 3 Gaben“ 18