Jugendarbeit – Abschlussbericht des Jugendar- beiters Hendrik Lohse
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2000. Geburtstag <strong>des</strong> Apostels Paulus<br />
An 2 Tagen im Jahr<br />
(25. Januar = Pauli<br />
Bekehrung und 29.<br />
Juni = Tag der Apostel<br />
Petrus und<br />
Paulus) gedenkt die<br />
Kirche <strong>des</strong> Apostels<br />
Paulus, der nach<br />
Apostelgeschichte<br />
16 das Evangelium<br />
nach Europa gebracht<br />
hat, der zwar<br />
unscheinbar von<br />
Mosaik aus Ravenna<br />
Gestalt, aber um so<br />
mehr mit der Kraft <strong>des</strong> göttlichen Wortes den Glauben<br />
der Christenheit wie kaum ein anderer geprägt hat. Niemand<br />
weiß genau, in welchem Jahr der Apostel Paulus<br />
geboren wurde. Das Heiligenlexikon datiert sein Geburtsjahr<br />
zwischen 7 und 10 n. Chr. Dennoch hat Papst<br />
Benedikt XVI. das Jahr 2008 als Paulus-Jahr ausgerufen.<br />
Die Idee eines Paulusjahres wurde in der Evangelischen<br />
Kirche verhalten aufgenommen, da der Papst den<br />
Gläubigen anlässlich der Paulus-Feierlichkeiten „Ablass“<br />
in Aussicht stellte. Immerhin war es der Römerbrief<br />
<strong>des</strong> Apostels, der Martin Luther zu seiner Lehre von<br />
der Rechtfertigung allein aus Glauben geführt hat. Der<br />
Handel mit Ablassbriefen war einer der stärksten Auslöser<br />
für Luthers Kritik am Papst und an der Kirche seiner<br />
Zeit.<br />
„So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird<br />
ohne <strong>des</strong> Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.“<br />
Paulus im Römerbrief 3,28<br />
Wie funktioniert Ablass? Anlässlich <strong>des</strong> 2000. Geburtstages<br />
<strong>des</strong> Apostels Paulus feiert die (katholische)<br />
Kirche vom 28. Juni 2008 bis 29. Juni 2009 das „Paulusjahr“<br />
und gewährt innerhalb dieses Zeitraumes besondere<br />
Ablässe. Der Gläubige kann (max. 1x pro Tag),<br />
entweder für sich selbst, einen Verstorbenen oder<br />
die armen Seelen im Fegefeuer einen Vollablass erwirken.<br />
Dazu muss er z.B. an einer öffentlichen hl. Messe<br />
zu Ehren <strong>des</strong> Apostels teilnehmen. Für Kranke genügt<br />
auch die geistige Teilnahme. Eine Pilgerreise nach Rom<br />
zur Basilika St. Paul bewirkt ebenfalls Ablass. Der Ablass<br />
ist in der katholischen Theologie die Läuterung <strong>des</strong><br />
Sünders durch Verrichtung einer Buße. Mit der Lehre<br />
vom Fegefeuer entstand die Vorstellung von zeitlichen<br />
Sündenstrafen im Jenseits, die durch Buße und gute<br />
Werke im Diesseits vermieden oder verkürzt werden<br />
- 3 -<br />
können.<br />
Was können wir von Paulus heute lernen?<br />
Zwei Jahrtausende liegen zwischen uns und dem Wirken<br />
<strong>des</strong> Paulus. Eine lange Zeit. Und doch gibt es überraschende<br />
Parallelen. Damals wie heute muss sich die<br />
Botschaft Jesu Gehör verschaffen. Das Evangelium ist<br />
nur ein Angebot unter vielen auf dem großen Markt der<br />
Möglichkeiten. Die Konkurrenz ist gewaltig. Nirgendwo<br />
wird das so spürbar wie in den großen Städten. Paulus<br />
hatte damit kein Problem. Er war ein Stadtkind. Aufgewachsen<br />
im kleinasiatischen Tarsus, einer Handelsmetropole<br />
an der Südküste der heutigen Türkei. Studiert<br />
hatte er in Jerusalem. Paulus zog es in die geschäftigen<br />
Zentren am Mittelmeer: Korinth, Philippi, Thessaloniki,<br />
Ephesus. Hier gründete er seine christlichen Gemeinden.<br />
Er predigte in aller Öffentlichkeit: auf Marktplätzen<br />
und an den Stadttoren, in Einkaufshallen, Synagogen,<br />
und Lehrsälen. Paulus ging auf die Leute zu, stürzte sich<br />
ins Getümmel. Unvoreingenommen suchte er den Dialog<br />
mit allen Bewohnern, unabhängig von Alter, Geschlecht,<br />
Nationalität, Kultur oder Religion. Der Apostel war ein<br />
Weltbürger. Er hatte einen römischen Pass, war ein ausgebildeter<br />
jüdischer Gelehrter und beherrschte mehrere<br />
Sprachen. Paulus übersetzte die Botschaft Jesu in die<br />
Bilder und Erfahrungen <strong>des</strong> städtischen Lebens. Er<br />
sprach von den Wettkämpfen im Stadion und auf der<br />
Rennbahn, von den Schauspielen im Theater, vom Kaufen<br />
und Verkaufen in den Geschäften. So konnte ihn jeder<br />
verstehen. Den christlichen Glauben leben in einer<br />
multi-kulturellen Gesellschaft, unter Gläubigen und Ungläubigen.<br />
Heute ist es nicht anders. Deshalb können<br />
Christen viel von Paulus lernen. Ohne Berührungsängste<br />
auf andere zugehen. Mit ihnen ins Gespräch kommen.<br />
Sich auf ihre Fragen einlassen. Dabei offen seine<br />
Überzeugung bekennen. Schließlich brauchen sich die<br />
Christen mit ihrer Botschaft nicht zu verstecken.<br />
nach einem Beitrag von Andreas Britz für den SWR.<br />
Eigentlich heißt er Saulus<br />
Er wird in Tarsus, der hellenistischen Hauptstadt der römischen<br />
Provinz Zilizien, geboren. Bald nach Jesus, den<br />
er nie treffen wird. Tarsus ist ein Zentrum von Bildung<br />
und Philosophie. Saulus wird zum jüdischen Gesetzeslehrer<br />
ausgebildet und ist stolz auf sein jüdisches<br />
Erbe. Auf die Judenchristen ist er nicht gut zu sprechen.<br />
Es ist das Leben einer faszinierenden Wandlung, vom<br />
eifernden Christenverfolger, der das Gesetz <strong>des</strong> Mose<br />
verteidigt, zum eifrigen Verkündiger <strong>des</strong> Evangeliums.