„Spezielle Schmerzthe- rapie“ mit Fachgesellschaften diskutiert

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09.01.2013 Aufrufe

6 PRESIDENT’S CORNER Prim. Univ.-Prof. Dr. Michael Bach Leiter der Abteilung für Psychiatrie am KH Steyr sowie des Zentrums für Psychosomatik, Enns Sehr geehrte Damen und Herren, liebe ÖSG-Mitglieder! Seit Jahren ist eines der Hauptanliegen der Österreichischen Schmerzgesellschaft im Rahmen der jährlichen wissenschaftlichen Tagung, den interdisziplinären Gedanken zu präsentieren und die vielfältigen Aufgaben aller in der Diagnose und Therapie von Schmerzen beteiligten Personen transparent darzustellen. Unsere 16. Wissenschaftliche Jahrestagung, zu der ich Sie jetzt schon herzlich einladen möchte, steht diesmal im Zeichen „Schmerz und Rehabilitation: Lebensqualität – Ökonomie – Perspektiven“ und findet von 29.-31. Mai 2008 in Zell am See statt. Das inhaltliche Programm unseres Kongresses zeigt einmal mehr die Bereitschaft zum Dialog zwischen unterschiedlich Betroffenen. Nicht nur, dass wieder zahlreiche Beiträge aus sämtlichen Fachgruppen, die mit Schmerzpatienten zu tun haben, geboten werden – um möglichst viele Betroffene in diese Problematik einzubeziehen, geht die ÖSG neue Wege und bietet erstmals die Möglichkeit der Teilnahme an einem Tetralog. Unter dem Titel „Schmerz – Was nun?“ werde Patienten, Angehörige, Schmerzexperten und Vertreter der Politik die Möglichkeit haben, ihre Perspektiven darzustellen. Im Mittelpunkt der Diskussion sollen Fragen stehen wie: Was möchten die Patienten und was brauchen sie? Was können Experten beitragen, um die Bedürfnisse der Patienten zu erfüllen? Was ist von Seiten der Gesundheitspolitik machbar? Ziel ist es, die Kommunikationsbasis und das Verständnis auf mehreren unterschiedlichen Ebenen zu verbessern. Diese Initiative ist bisher einzigartig in der Schmerzmedizin und soll, wenn sie erfolgreich ist, zu einer fixen Einrichtung der ÖSG-Jahrestagung werden. An dieser Stelle möchte ich allen Sponsoren, die uns die Organisation des Kongresses ermöglichen, meinen Dank aussprechen, aber auch den Moderatorinnen des „Round tables“ A. Krauss-Rirsch und I. Obermayer aus Wien, die sich im Rahmen von Selbsthilfegruppen sehr engagieren und dadurch einen guten Einblick in das Leben von Schmerzpatienten gewinnen konnten. Ich freue mich, möglichst viele von Ihnen in Zell am See begrüßen zu dürfen! Mit freundlichen Grüßen Prim. Univ.-Prof. Dr. Michael Bach Präsident SCHMERZ nachrichten news Opioid-Ausschüttung im Gehirn bei Ausdauersport vor und nach einem zweistündi- Ausdauersport steht seit langem für Stressabbau, Angstlösung, Stimmungsaufhellung und verminderteSchmerzwahrnehmung. Die Ursache der Wirkungen auf die Befindlichkeit war aber bislang ungeklärt. Die beliebteste Theorie war und ist die „Endorphin-Hypothese“, die eine vermehrte Ausschüttung körpereigener Opioide im Gehirn mutmaßte. Da ein direkter Nachweis dieser Theorie bisher nicht erbracht werden konnte, löste sie in der wissenschaftlichen Fachwelt stets kontroverse Diskussionen aus. Forscher der Nuklearmedizin, Neurologie und Anästhesie der Technischen Universität München sowie der Universität Bonn haben die Endorphin-Theorie jetzt genauer unter die Lupe genommen. Dabei wurden zehn Athleten jeweils vor und nach einem zweistündigen Langstreckenlauf mittels Positronen- Emissions-Tomographie (PET) untersucht. Eingesetzt wurden dazu [18F]Diprenorphine ([18F]- FDPN), das im Gehirn an Opiat- Rezeptoren bindet und dabei in Konkurrenz zu Endorphinen tritt. Durch Vergleich der Bilder gen Dauerlauf ermittelten die Forscher eine signifikant verminderte Bindung von [18F]FDPN. Das spricht im Umkehrschluss für eine vermehrte Ausschüttung körpereigener Opioide beim Ausdauerlauf. Prof. Dr. Thomas Tölle, der eine Forschungsgruppe „Funktionelle Bildgebung bei Schmerz“ an der TU München leitet: „Unsere Auswertungen zeigen, dass das erlebte Hochgefühl umso intensiver war, je geringer die [18F]FDPN Bindung in der PET- Messung war. Das bedeutet, dass das Ausmaß des Hoch- und Glücksgefühls nach dem Ausdauerlauf mit der Menge der ausgeschütteten Endorphine korrelierte. Dass die Endorphine auch in Hirnregionen freigesetzt werden, die eine zentrale Bedeutung für die Schmerzunterdrückung besitzen, war nicht ganz unerwartet, aber auch dieser Nachweis stand aus. Jetzt bleibt zu hoffen, dass diese Bilder auch unsere Schmerzpatienten beeindrucken und im Rahmen ihrer Möglichkeiten zur Aufnahme von Ausdauertraining motivieren.“/idw

Narkosemittel Sevofluran verhindert schmerzhafte Erinnerungen Geringe Mengen eines häufig eingesetzten Anästhetikums können das Entstehen von schmerzhaften Erinnerungen verhindern. Wissenschaftler der University of California haben jetzt nachgewiesen, dass Sevofluran-Gas dafür sorgt, dass Patienten sich nicht an gefühlsmäßig aufgeladene Bilder erinneren. Scans zeigten, dass das Narkosemittel die Signale zwischen zwei entscheidenden Bereichen des Gehirns beeinflusste. Die Forscher hoffen, dass diese Erkenntnisse in jenen seltenen Fällen helfen könnten, in denen sich Patienten trotz Narkose an Details von Operationen erinnern. Details der Studie wurden in den „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlicht. Die Wissenschaftler untersuchten die Auswirkungen von viel geringeren Mengen als normalerweise von einem chirurgischen Eingriff eingesetzt werden. Die Freiwilligen wurden entweder mit dem Anästhetikum oder einem Placebo-Gas behandelt. Anschließend wurde ihnen eine Reihe von Fotografien gezeigt. Einige zeigten Alltägliches wie eine Tasse Kaffee. Andere sollten eine weitaus Hyppokampus stärkere emotionale Reaktion hervorrufen. Dazu gehörte zum Beispiel eine abgetrennte blutige Hand. Nach einer Woche wurden die Teilnehmer ersucht, sich an so viele Bilder wie möglich zu erinnern. Jene, die das Plazebo-Gas erhalten hatten, erinnerten sich durchschnittlich an rund 29 Prozent der stark emotionalen Bilder und zwölf Prozent der anderen. Jene, die mit Sevofluran behandelt worden waren, erinnerten sich nur an fünf Prozent der gefühlsmäßig aufgeladenen Bilder und zehn Prozent der anderen. Gehirnscans ergaben, dass das Gas anscheinend die Impulse zwischen Amygdala und Hippokampus beeinflussten. Beide Bereiche sind dafür bekannt, dass sie an der Verarbeitung von Gefühlen und Erinnerungen beteiligt sind. /pte Postmenopausalen Osteoporose: Neue Therapie Eine neue Therapie zur Behandlung der postmenopausalen Osteoporose wurde kürzlich bei einer Pressekonferenz in Wien vorgestellt: Zoledronsäure 5 mg (Handelsname Aclasta), eine kurze Infusion, die nur 1x jährlich intravenös verabreicht werden muss. Aclasta soll dadurch die Therapietreue der Patienten verbessern und zusätzlich hervorragende Wirksamkeitsdaten zur Vermeidung osteoporotischer Frakturen aufweisen. Speziell Wirbelkörperbrüche können mit der neuen Infusionstherapie besonders effektiv verhindert werden: „In der so genannten HORIZON-Studie, die bei mehr als 7600 Patientinnen länger als drei Jahre durchgeführt wurde, konnten gegenüber einer Placebogruppe Wirbelkörperfrakturen um 70 Prozent und Hüftfrakturen um 41 Prozent reduziert werden. Und das bei insgesamt guter Verträglichkeit. Es kann also von einer effizienten Reduktion des ‚Dominoeffektes‘ ausgegangen werden“, so Univ. Prof. Dr. Harald Dobnig, Leiter der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Nuklearmedizin an der Medizinischen Universitätsklinik Graz. news Transtec im Internet Immer mehr Patienten nutzen das Internet, um Diagnose und Therapie einer Erkrankung mit ihrem Arzt zu diskutieren. Im Bereich der Schmerztherapie,insbesondere zur richtigen Verwendung von Opioiden, hat die Firma Grünenthal Ges.m.b.H mit verschiedenen Initiativen zum Wissensmanagement beigetragen. Das international anerkannte Ausbildungsprogramm PAIN wurde von mehreren tausend Ärzten erfolgreich durchlaufen. Über neue Erkenntnisse schnell und umfassend zu informieren ist auch das Anliegen der neu gestalteten Homepage www.transtec-pflaster.at. Das neue Informations-Angebot von Grünenthal bietet alle notwendigen Informationen für die verschiedenen Fachgruppen an. Die klare Gliederung ermöglicht die schnelle Recherche zum Wirkstoff Buprenorphin, Informationen zum Produkt Transtec sind umfangreich zusammengefasst dargestellt und verweisen mit Literaturangaben auf weiterführende Quellen. Häufig gestellte Fragen werden ausführlich beantwortet und mit detaillierten Literaturzitaten untermauert. Eine konkrete Literaturanfrage kann ebenfalls online gestellt werden. Neben einem geplanten Transtec-Tutorial zur Weiterbildung – insbesondere für junge Ärzte – besteht auch die Möglichkeit, Serviceartikel wie Patiententagebücher, Opioid-Umrechnungstabellen oder VAS und NRS Skalen direkt herunter zu laden. Ein großer Teil der neuen Transtec-Homepage wendet sich an Patienten mit starken Schmerzen: Eine Europa-weite Befragung aus 2006 mit 15.000 Patienten hat wieder bestätigt, dass noch immer ein erheblicher Prozentsatz der Bevölkerung an starken und stärksten Schmerzen leidet. Das neue Online- Portal soll auch dazu beitragen, dass informierte Patienten in Absprache mit ihrem Arzt selbst entscheiden könne, welche Therapie sie wählen möchten, um die gewünschte Schmerzlinderung zu erreichen und somit die Lebensqualität zu steigern. Die neue Transtec-Homepage ist ab sofort online: www. transtec-pflaster.at SCHMERZ nachrichten 7 Promotion

Narkose<strong>mit</strong>tel Sevofluran verhindert<br />

schmerzhafte Erinnerungen<br />

Geringe Mengen eines häufig eingesetzten Anästhetikums können<br />

das Entstehen von schmerzhaften Erinnerungen verhindern. Wissenschaftler<br />

der University of California haben jetzt nachgewiesen,<br />

dass Sevofluran-Gas dafür sorgt, dass Patienten sich<br />

nicht an gefühlsmäßig aufgeladene Bilder erinneren. Scans<br />

zeigten, dass das Narkose<strong>mit</strong>tel die Signale zwischen zwei entscheidenden<br />

Bereichen des Gehirns beeinflusste. Die Forscher<br />

hoffen, dass diese Erkenntnisse in jenen seltenen Fällen helfen<br />

könnten, in denen sich Patienten trotz Narkose an Details von<br />

Operationen erinnern. Details der Studie wurden in den „Proceedings<br />

of the National Academy of Sciences“ veröffentlicht.<br />

Die Wissenschaftler untersuchten<br />

die Auswirkungen<br />

von viel geringeren Mengen<br />

als normalerweise von einem<br />

chirurgischen Eingriff eingesetzt<br />

werden. Die Freiwilligen<br />

wurden entweder <strong>mit</strong><br />

dem Anästhetikum oder einem<br />

Placebo-Gas behandelt.<br />

Anschließend wurde ihnen<br />

eine Reihe von Fotografien<br />

gezeigt. Einige zeigten Alltägliches<br />

wie eine Tasse Kaffee.<br />

Andere sollten eine weitaus<br />

Hyppokampus<br />

stärkere emotionale Reaktion<br />

hervorrufen. Dazu gehörte<br />

zum Beispiel eine abgetrennte blutige Hand. Nach einer Woche wurden<br />

die Teilnehmer ersucht, sich an so viele Bilder wie möglich zu<br />

erinnern. Jene, die das Plazebo-Gas erhalten hatten, erinnerten sich<br />

durchschnittlich an rund 29 Prozent der stark emotionalen Bilder<br />

und zwölf Prozent der anderen. Jene, die <strong>mit</strong> Sevofluran behandelt<br />

worden waren, erinnerten sich nur an fünf Prozent der gefühlsmäßig<br />

aufgeladenen Bilder und zehn Prozent der anderen. Gehirnscans<br />

ergaben, dass das Gas anscheinend die Impulse zwischen<br />

Amygdala und Hippokampus beeinflussten. Beide Bereiche sind dafür<br />

bekannt, dass sie an der Verarbeitung von Gefühlen und Erinnerungen<br />

beteiligt sind. /pte<br />

Postmenopausalen Osteoporose:<br />

Neue Therapie<br />

Eine neue Therapie zur Behandlung der postmenopausalen Osteoporose<br />

wurde kürzlich bei einer Pressekonferenz in Wien vorgestellt:<br />

Zoledronsäure 5 mg (Handelsname Aclasta), eine kurze Infusion,<br />

die nur 1x jährlich intravenös verabreicht werden muss. Aclasta<br />

soll dadurch die Therapietreue der Patienten verbessern und zusätzlich<br />

hervorragende Wirksamkeitsdaten zur Vermeidung osteoporotischer<br />

Frakturen aufweisen. Speziell Wirbelkörperbrüche können<br />

<strong>mit</strong> der neuen Infusionstherapie besonders effektiv verhindert<br />

werden: „In der so genannten HORIZON-Studie, die bei mehr als<br />

7600 Patientinnen länger als drei Jahre durchgeführt wurde, konnten<br />

gegenüber einer Placebogruppe Wirbelkörperfrakturen um 70<br />

Prozent und Hüftfrakturen um 41 Prozent reduziert werden. Und<br />

das bei insgesamt guter Verträglichkeit. Es kann also von einer effizienten<br />

Reduktion des ‚Dominoeffektes‘ ausgegangen werden“, so<br />

Univ. Prof. Dr. Harald Dobnig, Leiter der Klinischen Abteilung für<br />

Endokrinologie und Nuklearmedizin an der Medizinischen Universitätsklinik<br />

Graz.<br />

news<br />

Transtec im Internet<br />

Immer mehr Patienten<br />

nutzen das Internet,<br />

um Diagnose<br />

und Therapie<br />

einer Erkrankung<br />

<strong>mit</strong> ihrem Arzt zu<br />

diskutieren. Im<br />

Bereich der<br />

<strong>Schmerzthe</strong>rapie,insbesondere<br />

zur richtigen<br />

Verwendung von<br />

Opioiden, hat die Firma Grünenthal<br />

Ges.m.b.H <strong>mit</strong> verschiedenen Initiativen zum Wissensmanagement<br />

beigetragen. Das international anerkannte Ausbildungsprogramm<br />

PAIN wurde von mehreren tausend Ärzten<br />

erfolgreich durchlaufen.<br />

Über neue Erkenntnisse schnell und umfassend zu informieren<br />

ist auch das Anliegen der neu gestalteten Homepage<br />

www.transtec-pflaster.at.<br />

Das neue Informations-Angebot von Grünenthal bietet alle<br />

notwendigen Informationen für die verschiedenen Fachgruppen<br />

an. Die klare Gliederung ermöglicht die schnelle Recherche<br />

zum Wirkstoff Buprenorphin, Informationen zum Produkt<br />

Transtec sind umfangreich zusammengefasst dargestellt<br />

und verweisen <strong>mit</strong> Literaturangaben auf weiterführende Quellen.<br />

Häufig gestellte Fragen werden ausführlich beantwortet<br />

und <strong>mit</strong> detaillierten Literaturzitaten untermauert. Eine konkrete<br />

Literaturanfrage kann ebenfalls online gestellt werden.<br />

Neben einem geplanten Transtec-Tutorial zur Weiterbildung –<br />

insbesondere für junge Ärzte – besteht auch die Möglichkeit,<br />

Serviceartikel wie Patiententagebücher, Opioid-Umrechnungstabellen<br />

oder VAS und NRS Skalen direkt herunter zu laden.<br />

Ein großer Teil der neuen Transtec-Homepage wendet sich an<br />

Patienten <strong>mit</strong> starken Schmerzen: Eine Europa-weite Befragung<br />

aus 2006 <strong>mit</strong> 15.000 Patienten hat wieder bestätigt, dass<br />

noch immer ein erheblicher Prozentsatz der Bevölkerung an<br />

starken und stärksten Schmerzen leidet. Das neue Online-<br />

Portal soll auch dazu beitragen, dass informierte Patienten in<br />

Absprache <strong>mit</strong> ihrem Arzt selbst entscheiden könne, welche<br />

Therapie sie wählen möchten, um die gewünschte Schmerzlinderung<br />

zu erreichen und so<strong>mit</strong> die Lebensqualität zu steigern.<br />

Die neue Transtec-Homepage ist ab sofort online: www.<br />

transtec-pflaster.at<br />

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