Promotion Hydromorphon stellt vor allem bei chronischen Schmerzpatienten eine wertvolle Behandlungsoption dar. Sein vorteilhaftes pharmakokinetisches Profil ermöglicht ein rasches Auftitrieren ohne Zunahme Opioid-typischer Nebenwirkungen. Hydromorphon retard: auch hochdosiert gut verträglich Für Hydromorphon konnte in sehr hohen Dosisbereichen gute Verträglichkeit nachgewiesen werden. 1 Eine prospektive, multizentrische Studie inkludierte 567 multimorbide Patienten in einem Durchschnittsalter von 63,5 Jahren <strong>mit</strong> starken Schmerzen im Stütz- und Bewegungsapparat, Tumor-assoziierten Schmerzen und neuropathischen Schmerzen. Die Ausgangsdosierung betrug 2 x 4-8 mg (im Mittel 12,4 ± 12,9 mg) Hydromorphon in Retardform und wurde im Verlauf individuell an die Schmerzsituation angepasst. Die durchschnittliche Dosis am Ende der Studie lag bei 22-74 mg ohne Anstieg von opioid-induzierten Nebenwirkungen. Die Schmerzintensität konnte im Durchschnitt um 70 Prozent reduziert und die Lebensqualität der Patienten deutlich gesteigert werden. Der zusätzliche Analgetikabedarf sank um fast 40 Prozent. Typische Opioid-assoziierte Nebenwirkungen, welche schon vor Therapiebeginn <strong>mit</strong> Hydromorphon bestanden, wurden im Verlauf der Therapie um 88,6 Prozent reduziert. Ideale pharmakokinetische Eigenschaften Ganz entscheidend für die gute Verträglichkeit von Hydromorphon auch bei Polymedikation ist die geringe Plasmaeiweißbindung von 8 Prozent. 2 Die von Cytochrom P450 weitgehend unabhängige Metabolisierung 3 trägt zur guten Kombinierbarkeit <strong>mit</strong> anderen Medikamenten bei. Da Hydromorphon im Gegensatz zu Morphin oder Tramadol keine klinisch relevanten aktiven Metaboliten bildet, ist das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen aufgrund einer Kumulation minimal. 4 Hydromorphon ist daher auch für Patienten <strong>mit</strong> Mehrfacherkrankungen oder eingeschränkter Nierenfunktion gut verträglich. Hydromorphon ist in Österreich als Hydal® retard Kapseln bzw. Hydal® Kapseln zugelassen, Mundipharma Ges.m.b.H., Wien Quellen: 1) Nadstawek J et al, The Pain Clinic 2006 2) Parab PV et al., Pharm Ind1987 3) Armstrong SC et al., Psychosomatics 2003 4) Ashby M et al., J Pain Symptom Manage 1997;14:157-167 10 13. INTERNATIONALES WIENER SCHMERZSYMPOSIUM 29.2.-2.3.2008 Effektive <strong>Schmerzthe</strong>rapie durch adäquate Dosierung Abb.: Opioidtypische Nebenwirkungen vor und während der Therapie <strong>mit</strong> Hydromorphon 2-mal täglich 1 SCHMERZ nachrichten B&K/Wustinger Invasive <strong>Schmerzthe</strong>rapie: Möglichkeiten werden zu wenig genutzt Univ.-Prof. Dr. Sabine Sator-Katzenschlager von 24-Stunden-Schmerz diens - ten, die für die <strong>Schmerzthe</strong>rapie nicht nur auf einer Station, sondern im gesamten Krankenhaus verantwortlich sind. Prof. Kress: „Geboten sind hier also Schritte und Aktivitäten, die dazu führen, dass das aktuelle schmerzmedizinische Wissen über postoperative <strong>Schmerzthe</strong>rapie konsequent in der Realität der Krankenhäuser umgesetzt wird. Dafür wird eine konstruktive Kooperation zum Beispiel zwischen Anästhesisten, Chirurgen, Pflegepersonen etc. erforderlich sein.“ Im Vergleich zu früheren Umfrageergebnissen sei es als insgesamt eher positiv zu werten, dass 54 Prozent der Befragten auf die Frage „gibt es auf allen Stationen Ihres Krankenhauses ein festgelegtes Behandlungsschema (Stufenschema) für postoperative Schmerzen“ <strong>mit</strong> „auf allen“ antworteten, und immer- „Die richtige Indikation spielt in der sinnvollen und sicheren Anwendung invasiver <strong>Schmerzthe</strong>rapien eine wichtige Rolle“, betonte Univ.-Prof. Dr. Sabine Sator-Katzenschlager, Klinische Abteilung für Spezielle Anästhesie und <strong>Schmerzthe</strong>rapie, Medizinische Universität Wien, bei einer Pressekonferenz anlässlich des 13. Internationalen Wiener Schmersymposiums. „Wir lehnen an unserem akademischen Zentrum be- wusst die ungezielte, unkritische Anpreisung invasiver Behandlungsoptionen als Allheil<strong>mit</strong>tel für praktisch alle Formen chronischer Schmerzen ab. Durch neue Forschungen im klinischen und experimentellen Bereich sind jetzt klare Indikationen für diese Therapieoptionen herausgearbeitet worden.“ Dieser neue Wissensstand habe aber im Bereich der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte noch nicht ausreichend Verankerung gefunden, kritisiert die Expertin: „Viele Betroffene, denen wirksam geholfen werden könnte, müssen sich daher noch immer <strong>mit</strong> suboptimalen Therapien zufrieden geben.“ Wenn die Ausschöpfung nicht-invasiver Verfahren der <strong>Schmerzthe</strong>rapie keine ausreichende Linderung erzielen kann, kommen heute vor allem Blockaden am sympathischen Nervensystem, intrathekale Verfahren sowie Spinal-Cord-Stimulation bzw. Subkutane-Nerven-Stimulation zur Anwendung. hin 34 Prozenten <strong>mit</strong> „einigen“, so Prof. Kress. VON DER AKUTEN ZUR CHRONI- SCHEN SCHMERZTHERAPIE. Das 13. Wiener Internationale Schmerzsymposium stand unter dem Motto „Von der akuten zur chronischen <strong>Schmerzthe</strong><strong>rapie“</strong>. Die Themenpalette beim Symposium reichte von der Bedeutung des Akutschmerzes für eine nachfolgende Schmerzchronifizierung über Diagnostik und Therapie typischer chronischer schmerzhafter Erkrankungen, bis hin zu neurochirurgischenBehandlungsverfahren als Bestandteil der aktuellen <strong>Schmerzthe</strong>rapie etwa bei Trigeminusneuralgie. Wie in den vergangenen Jahren wurden alle Vorträge und Workshop-Manuskripte in einem Kompendium „Update <strong>Schmerzthe</strong><strong>rapie“</strong> zusammengestellt, das bei Pabst Publishers bezogen werden kann. Dr. Birgit Kofler
Fachkurzinformation siehe Seite 38