herunterladen - Statistik der Unfallversicherung UVG

1923/1927
1928/193Z
1933/1937
Durchschnittliche Zahl der entschädigten Tage.
Betriebsunfälle Nichtbetriebsunfälle
15,9 Tage 17,2 Tage
15,2 16,6
15,2 16,2
b) Heilkosten. Im letzten Bericht wurden die Heilkosten als hoch bezeichnet und
erklärt, daß ohne Änderung der grundlegenden Verhältnisse eine nennenswerte Verminderung
der zu hohen Heilkosten nicht zu erwarten sei. In der Berichtsperiode hat eine
solche grundlegende Änderung nicht stattgefunden und besondere Beobachtungen wurden
daher nicht gemacht. Dagegen wird im nächsten Bericht festzustellen sein, ob die
heute getroffene grundlegende Änderung., besteheisd in der Änderung der Tarife für
ärztliche Leistungen und die Verschärfung der Kontrolle des Heilverfahrens die erwartete
Auswirkung gebracht habe.
c) Die kleinen @enten. Die bereits in der letzten Periode eingeführte Praxis, für
bestimmte kleine Schäden nicht mehr Dauerrenten, sondern nur befristete Renten zu
gewähren, deren Gesamtbetrag als Schlußzahlung den Berechtigten zum voraus ausgerichtet
wird, hat eine Verminderung der Rentenbezüger bewirkt und eine nicht
unwesentliche erleichterung in der Verwaltungsarbeit gebracht. Zudem hat die heute
bestehende Möglichkeit, für nicht meßbare kleine Schäden Rentenleistungen überhaupt
nicht mehr zu gewähren, sich in gleicher Weise ausgewirkt, sodaß dem bedrohlich werdenden
Überwuchern dieser kleinen Renten Einhalt geboten werden konnte.
d) Delikte. Die Zahl der eingereichten Strafklagen gegen Verletzte wegen Betrugs,
Selbstverstümmelung oder Siinulation ist auch in der abgelaufenen Periode ungefähr
gleich geblieben. Alle Delikte kommen der Anstalt natürlich nicht zur Kenntnis, aber
sicher ist, daß sie in ihrer Gesamtheit von keiner großen finanziellen Bedeutung sind.
e) Traumatische Neurosen. Diese Neurosen, die vielerorts in der Sozialversicherung
noch ein bedrohliches Problem darstellen, haben, wie im letzten Bericht bereits dargestellt
worden ist, für die schweizerische Unfallversicherung ihren Schrecken verloren.
Sie werden nach Art. 8Z des Gesetzes durch eine Abfindung erledigt und Praxis und
Rechtsprechung sind festgelegt. In der Berichtsperiode haben sich die Abfindungen im
gleichen Rahmen gehalten.
Abfindungen nach Art. 82.
Wenn das Verhältnis der.ausbezahlten Summen zu den gesamten Versicherungsleistungen
gegenüber der frühem Periode etwas gestiegen ist, so ist das bedeutungslos.
Die Höhe der Summe spielt gegenüber der Tatsache, daß die Abfindungen ihren Zweck
erreicht haben, keine Rolle. Und daß der Zweck. durch eine Abfindung die Wiederaufnahme
der Arbeit zu bewirken, erreicht worden isl:, hat eine direkte Untersuchung
über das erwerbliche Schicksal der Abgefundenen erbracht. Die Großzahl derselben
hat nach der Abfindung innert kürzester Zeit die Arbeit wieder aufgenommen, und nur
eine verschwindend kleine Minderheit hat aus Gründen, die mit dem Unfall nicht im Zusammenhange
standen (Alter, Alkohol), die Arbeitsfähigkeit nicht zurückerlangt. Die
Ergebnisse der Berichtsperiode sind also eine Bestätigung der frühem Feststellungen.