kurz & knapp - Studi38
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Karriere<br />
Bauleiter 2.0<br />
STUDIERENDE BRINGEN MIT DEM IPAD DIE BAUSTELLE AUF VORDERMANN<br />
Von Shirin Schönberg<br />
Die meisten Studierenden haben<br />
keine Zeit sich um etwas anderes<br />
als ihre Seminare und Vorlesungen<br />
zu kümmern. Einige schaffen es<br />
noch sich mit einem Nebenjob ein bisschen<br />
Geld dazu zu verdienen. Ein paar<br />
haben vielleicht schon einmal daran gedacht<br />
etwas zu erfi nden, etwas Neues<br />
noch nicht Dagewesenes. So wie fünf<br />
Studenten und zwei Doktoranden des<br />
Instituts für Wirtschaftsinformatik der<br />
TU Braunschweig. Mit ihrem mobilen<br />
Unterstützungsgerät für Baustellen haben<br />
sie im Finale des Ideenwettbewerbs<br />
Accenture Campus Challenge den zweiten<br />
Platz belegt – sein Name: Bauleiter<br />
2.0. Darauf gekommen sind die Studenten<br />
während eines Projektseminars im<br />
letzten Semester. „Wir haben uns gedacht,<br />
dass ein Büroarbeitsplatz für so<br />
ein Projekt ziemlich unspektakulär ist<br />
und da einige von uns die Fachrichtung<br />
Bau studieren, sind wir dann auf den<br />
Bauleiter als Zielgruppe gekommen“,<br />
erzählt Alexander Mootz, der Wirtschaftsingenieurwesen<br />
studiert. Eine<br />
gute Wahl, wie sich bald herausstellte.<br />
Denn gerade auf großen Baustellen sind<br />
die Wege weit. Das erschwert die Kommunikation,<br />
führt zu Verzögerungen<br />
und am Ende höheren Baukosten. Mit<br />
dem Bauleiter 2.0 soll es möglich sein,<br />
das gesamte Projektmanagement für einen<br />
Bauauftrag durchzuführen, von der<br />
Materialverwaltung bis zu den Bauplänen.<br />
„Daher haben wir uns auch schnell<br />
entschieden, dass es Sinn macht, sich<br />
auf neue Kommunikationsmedien, wie<br />
die Tablet-Computer zu konzentrieren,<br />
weil man damit leicht Sachen darstellen<br />
und vermitteln kann,“ erklärt Patrick<br />
Helmholtz, der das Projekt als<br />
Doktorand betreut.<br />
Für die Teilnahme an der Campus<br />
Challenge musste ein kompletter Geschäftsplan<br />
vorgelegt werden, aus dem<br />
hervorgehen sollte, wie das technische<br />
Konzept für Bauleiter 2.0 aussieht, welche<br />
Funktionen es hat und wie es verkauft<br />
werden kann. Das bedeutete für<br />
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die Studenten auch einen Teil ihrer Freizeit<br />
zu opfern. „Es war natürlich mehr<br />
Workload als angerechnet wurde, aber<br />
es hat sich gelohnt“, sagt Mootz. Und<br />
auch Patrick Helmholz ist der Meinung,<br />
dass ohne das tolle Team nach dem<br />
Wettbewerb Schluss gewesen wäre.<br />
Stattdessen wollen die jungen Entwickler<br />
jetzt einen Prototyp bauen und auf<br />
Baustellen testen lassen. „Die Nachfrage<br />
ist auf jeden Fall da“, sagt Mootz.<br />
„Wir stehen mit Baufi rmen in Kontakt,<br />
von denen wir das positive Feedback<br />
bekommen haben, dass so eine Anwendung<br />
dringend benötigt wird.“<br />
Und die Erfi nder wären keine Erfi nder,<br />
wenn sie nicht schon den nächsten<br />
Schritt im Auge hätten. „Das Projekt ist<br />
so gedacht, dass die Anwendung auch<br />
noch auf andere Branchen, wie Anlagen-<br />
oder Schiffsbau übertragen werden<br />
kann“, so Helmholz. Da wird die Freizeit<br />
wohl noch warten müssen. #<br />
Fotos: Privat