kurz & knapp - Studi38
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Campus<br />
Apfel oder<br />
Tiefkühlpizza?<br />
WIE UND VOR ALLEM WAS ESSEN BRAUNSCHWEIGS STUDIERENDE WIRKLICH?<br />
Von Sandra Tiefholz & Jonas Hartwig<br />
Dosenravioli, Döner oder ganz<br />
einfach eine Pizza beim nächsten<br />
Lieferservice bestellen? Die<br />
Begriffe „Gemüse“ oder „Obst“ gehören<br />
nicht zum Wortschatz eines angehenden<br />
Akademikers. Schnell und<br />
einfach muss die Nahrungszufuhr erfolgen.<br />
Dies ist eine weit verbreitete Vorstellung<br />
von der Ernährung der Studierenden.<br />
Marburger Forscher sind<br />
sogar überzeugt: Ihre Freizeit verbringen<br />
die Hochschüler mit Biertrinken<br />
und Zigarettenrauchen. Gerade einmal<br />
2 von 100 Studierenden leben gesund.<br />
Doch wie tragfähig sind diese Vorurteile<br />
und Forschungsergebnisse überhaupt<br />
und wie gesund ernähren sich Braunschweigs<br />
Studierende wirklich? studi38<br />
hat nachgefragt…<br />
Annabel achtet sehr auf ihre Ernährung.<br />
„Wenn mein Budget es gerade<br />
hergibt, kaufe ich gern Bioprodukte.“<br />
Ihren Tag startet die 25-Jährige Studentin<br />
gewöhnlich mit zwei Scheiben Vollkornbrot,<br />
vorzugsweise mit Frischkäse<br />
und Marmelade. Dazu trinkt sie am<br />
liebsten Getreidekaffee. Bis zum Mittag<br />
ist Annabel damit gesättigt. Dann<br />
kocht sie sich etwas Leckeres – meist allein,<br />
denn ihr Freund, mit dem sie zusammenwohnt,<br />
ist bereits berufstätig.<br />
Als Mahlzeit macht sich Annabel gerne<br />
Kartoffeln und Quark, selbstgemachten<br />
Eintopf oder auch Fisch mit Kartoffeln<br />
und Salat. Zum Abschluss gönnt sie sich<br />
meist eine kleine Süßigkeit, zum Beispiel<br />
ein Stück Schokolade. Während<br />
Annabel am Nachmittag dann zu Obst,<br />
Joghurt oder einem Schokoriegel greift,<br />
isst sie abends oft gar nichts mehr. „Das<br />
bekommt mir nicht“, erklärt sie. Generell<br />
ist Annabel kein Freund von Fertigprodukten,<br />
nur ab und zu kommt mal<br />
eine Tiefkühlpizza auf den Tisch. Zusätzlich<br />
trinkt die Studentin sehr viel,<br />
fast drei Liter Tee oder Wasser pro Tag.<br />
Für Lebensmittel gibt sie rund 40 Euro<br />
pro Woche aus. Johannes dagegen ist<br />
gesunde Ernährung nicht so wichtig.<br />
„Als erstes versuche ich preiswert einzukaufen,<br />
dann sollte ich es einfach<br />
und schnell zuberei-<br />
ten können. Klar ab<br />
und zu kommt das<br />
schlechte Gewissen<br />
durch, sodass ich darauf<br />
achte ausgewogen<br />
zu essen.“ Dann<br />
bereitet sich Johannes<br />
beispielsweise einen<br />
selbstgemachten<br />
Burger mit frischem<br />
Gemüse zu. Das restliche<br />
Gemüse reicht<br />
später noch für einen<br />
Salat. In der Regel frühstückt der 21-Jährige<br />
nicht. „Ich bin da eher ein Morgenmuffel.“<br />
Mittags isst er gewöhnlich in<br />
der Mensa. Am Nachmittag holt sich Johannes<br />
gelegentlich ein Schnitzelbrötchen<br />
aus der Cafeteria und am Abend<br />
eine Tiefkühlpizza oder Chips und<br />
Gummibärchen. Der Maschinenbaustudent<br />
wohnt in einer Zweier-WG. Mindestens<br />
einmal pro Woche kocht er mit<br />
seinem Mitbewohner zusammen. Aber<br />
23<br />
„Wenn mein<br />
Budget es<br />
gerade hergibt,<br />
kaufe ich gern<br />
Bioprodukte.“<br />
auch hier wird vorwiegend auf Fertigprodukte<br />
zurückgegriffen. Immerhin:<br />
„Seit drei Wochen kaufen wir uns Montags<br />
Obst und machen einen Smoothie<br />
für die Woche“, erzählt er. Die Gemeinschaftswohnung<br />
hat also doch ein positiven<br />
Einfl uss auf seine Nahrungszufuhr.<br />
Johannes weiß, wenn er am<br />
Wochenende nach Hause fährt, lebt er<br />
auch gesünder: „Da kocht meine Mutter<br />
und die zwingt mich gesund zu essen.“<br />
Er lacht. Als Getränke bevorzugt<br />
Johannes Cola und Saft und trinkt da-<br />
Annabel, 25<br />
von etwa anderthalb Liter pro Tag. Alles<br />
in allem gibt Johannes genau wie Annabel<br />
jede Woche etwa 40 Euro für Lebensmittel<br />
aus.<br />
Eines haben beide Studierende gemeinsam:<br />
Essen bedeutet für sie nicht<br />
einfach nur reine Nahrungsaufnahme.<br />
„Essen ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen“,<br />
erklärt Johannes und auch<br />
für Annabel ist das Essen ein reiner Genuss<br />
und das Kochen macht ihr Spaß. #