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kurz & knapp - Studi38

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Campus<br />

Ja, ich bin ein<br />

Kassettenkind!<br />

Eine Tür knarrt.<br />

Du – da steht ja ein Sarg!<br />

Ah, ich schau mal rein, -<br />

Nein nein, nicht!<br />

Warum denn nicht, glaubst du Dracula<br />

liegt drin und kommt raus?<br />

Bob öffnet den Deckel.<br />

Ah, ein Skelett! Ein richtiges Skelett!<br />

Bob schließt den Deckel.<br />

Das liegt meistens in einem Sarg.<br />

Sei bloß still!<br />

Hey, hier ist noch eine Tür! – Mal sehen.<br />

Tür knarrt; Schritte...<br />

Eine Treppe! Sie führt nach unten.<br />

Lass uns lieber umkehren!<br />

Wir haben doch noch gar nichts erreicht.<br />

Ich weiß nicht. Mir gefällt das nicht.<br />

Komm, was wollen wir denn Justus sagen,<br />

wenn wir zurückkommen? Nur,<br />

dass wir ein Skelett gesehen haben?<br />

Aua, ganz schön niedrig hier,<br />

man stößt sich ja die Birne<br />

Die Tür schließt sich.<br />

Bob, die Tür!<br />

Ooh – Sie ist zugefallen!<br />

Schnell zurück!<br />

Schnelle Schritte; Rütteln an der Tür..<br />

Kinder von heute haben es wirklich gut! Spongebob & Co läuft den ganzen<br />

Tag, Video- und Computerspiele dürfen sie sowieso spielen – schließlich<br />

wachsen sie in einer mediatisierten Umwelt auf. Und was durften wir, als wir<br />

klein waren? Da hieß es, wenn die Eltern einen abends ins Bett brachten:<br />

“Fernsehen ist verboten, aber eine Kassette, die darfst du noch hören, ja!“ Ist<br />

das nicht ungerecht? – Mitnichten!<br />

Von Nils Peter Stoye<br />

Da werden Erinnerungen wach!<br />

So mancher wird es schon erkannt<br />

haben: Die Szene links<br />

stammt aus „Die drei ??? und das Gespensterschloss“.<br />

Haben wir nicht alle<br />

als Kinder früher diese Hörspiele gehört<br />

und geliebt? TKKG, Fünf Freunde, Bibi<br />

Blocksberg, Benjamin Blümchen und<br />

natürlich Die drei ???. Das Hören von<br />

Kinderhörspielen hat eine ganze Generation<br />

geprägt.<br />

Spätestens zu Beginn der Pubertät<br />

verbannten wir unsere Kindheit in<br />

Form von etlichen Hörspielkassetten<br />

dann erstmal auf den Dachboden oder<br />

verkauften sie auf dem Flohmarkt. Aus<br />

den Augen, aus dem Sinn. Oder etwa<br />

nicht?<br />

Es war im Jahr 1997. Das Label<br />

EUROPA, unter dem sehr viele Kinderhörspiele<br />

erscheinen, startete eine Zielgruppenbefragung<br />

via Telefon. Welch<br />

merkwürdiges Ergebnis: die Hörer waren<br />

im Schnitt 24 Jahre alt! Stapeln sich<br />

also in den Studentenzimmern der Region<br />

Türme von bunten Plastikhüllen neben<br />

antiquierten Kassettenrecordern?<br />

studi38 hat immerhin mehr als 70<br />

Studierende befragt: Von denjenigen,<br />

die damals Kinderhörspiele gehört haben,<br />

tun dies heute noch ganze 70 Prozent!<br />

Natürlich sind unsere Ergebnisse<br />

nicht repräsentativ, aber sie zeigen eine<br />

deutliche Tendenz. Das durchschnittliche<br />

Kassettenkind ist demnach weiblich<br />

und 24 Jahre alt. Es erlebt heute<br />

Fotos: Nils Peter Stoye

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