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e-LISA academy Newsletter Juni 2008 30 Um nur Unterrichtsmaterialien bereitzustellen, benötigt man Moodle allerdings nicht. Wichtig für mich sind die didaktischen Szenarien, durch welche ich SchülerInnen motivieren kann. Vielen Dank für das Interview! BUCHREZENSION Their Space: Education for a digital generation Their Space: Education for a digital generation Ein Buch von Hannah Green und Celia Hannon Hannah Green und Celia Hannon präsentieren in Their Space den Report einer Studie, der sich mit kulturell dominanten Mythen rund um die Rolle von digitalen Technologien im Leben von Kindern und Jugendlichen beschäftigt. (bra) Mehr als 60 junge Menschen zwischen sieben und 18 Jahren in Großbritannien wurden befragt, wie sie neue Technologien im Alltag nutzen. Aber auch Vorstellungen der Elterngeneration in Bezug auf die Rolle digitaler Technologien im Leben ihrer Kinder wurden erfasst, indem Befragungen von 600 Eltern von Kindern im Alter zwischen vier und 16 ausgewertet wurden. Das Ergebnis ist eine spannende Gegenüberstellung der Erfahrungen einer Generation, die digitale Technologien als selbstverständlichen Teil ihres Alltags begreift, und, andererseits, eines öffentlichen Diskurses, der sich zwischen „moralischer Panik“ und technischem Determinismus ansiedelt, ohne auf die Lebenssituation junger Menschen einzugehen. Besonderes Augenmerk schenkt Their Space der Schule, wo in den letzten Jahren merklich in Hardware investiert wurde, jedoch kaum in sinnvolle Strategien für neue Lehr- und Lernmethoden. Ausgehend von der Tatsache, dass jene jungen Menschen, die in den 1990er-Jahren zur Welt kamen, kein Leben ohne digitale Technologien wie Computer und Handys mehr kennen, versucht der Report die unterschiedlichen digitalen Erfahrungen und ihre Auswirkung auf das Alltagsleben dieser Generation zu erfassen. Diese Erwägung ist unabdingbar, denn im Westen rücken, wie im ersten Kapitel ausführlich erklärt und durch Zahlen belegt, die kreativen und kulturellen Wirtschaftssektoren immer mehr ins Zentrum. Der Jobmarkt der Informationsgesellschaft, auf den junge Menschen vorbereitet werden, stellt spezifisches Wissen in den Hintergrund und fordert vielmehr Fähigkeiten, die es ermöglichen, sich in einer stets verändernden Welt zurechtzufinden und sich kreativ zu verändern. Sogenannte „Soft Skills“, wie Kreativität, Generieren von Ideen, Präsentieren, Führungsqualität, Teamfähigkeit und Selbstsicherheit, werden jetzt schon von Ein Service von EDUCATION HIGHWAY e-LISA academy | info@e-LISA-academy.at | http://www.e-LISA-academy.at | +43 1 5122422
e-LISA academy Newsletter Juni 2008 31 Arbeitgebern vermehrt gefordert. Their Space betont hier, dass die Informationsökonomie immer von den Menschen gelenkt wird, die an ihr teilhaben. So entwickeln junge Menschen beispielsweise durch Computerspiele wie „World of Warcraft“ Fähigkeiten und Kompetenzen rein zufällig, die aber in der Folge wieder relevant für die Informationsökonomie werden. Als aussagekräftiges Beispiel wird hier die Rolle der „World of Warcraft guildmaster“ genannt, die Versiertheit in „Skills“ wie dem Anwerben, Auswerten und Rekrutieren von neuen Mitgliedern, dem Erstellen von Lehrlingsprogrammen, dem Lenken der Gruppenstrategie und dem Schlichten von Auseinandersetzungen beweisen. Daraus ließe sich schließen, dass gerade Schulen die Kompetenzen der jungen Menschen, die digitale Technologien als alltäglich verstehen, in Unterrichtssysteme integrieren und fördern würden. Dies ist leider nicht der Fall, wie Their Space anführt, denn Schulen (wie auch Eltern) fokussieren auf das Lernen von Technologie statt auf das Lernen aus der schon vorhandenen Erfahrung. Im zweiten Kapitel analysiert Their Space die öffentliche Wahrnehmung junger Menschen und neuer Technologien und entlarvt dabei die dominanten Mythen dieser Debatten, die sich im Extremfall zwischen „moral panic“ und „digital faith“ bewegen. Als Beispiele für „moral panic“ werden Vorurteile, wie „das Internet ist für Kinder gefährlich“ oder „junge Menschen sind uninteressiert und realitätsfern“, genauer beleuchtet und mit lebensweltlichen Zitaten von Kindern und Jugendlichen in ein neues Licht gerückt. So wird darauf hingewiesen, dass politische Proteste und Demonstrationen junger Menschen heute oft ausschließlich über E-Mail und Blogs organisiert werden und Jugendliche Blogs sehr wohl rund um politische Themen kreieren. Im Gegensatz zur „moralischen Panik“ prägt auch eine heroisierende Wahrnehmung von digitalen Technologien die Argumentation. Hier zeigt Their Space, dass Kinder sehr wohl erkennen (können), welche Computerspiele weniger wertvoll und lehrreich sind. Auch sind nicht alle Kinder heutzutage „Cyberkids“, wie es von manchen AutorInnen gerne pauschalisiert wird. Das vierte Kapitel erzählt exemplarisch von digitalen Pionieren, die digitale Technologien vorbildhaft und originell nutzen. Zentrale Charakteristika diese Pioniere sind Selbstmotivation, die Eigentümerschaft von selbstproduzierten digitalen Aktivitäten und Produktionen, die Sinnhaftigkeit ihrer Produktionen durch Anteilnahme anderer Personen und Gruppen und die soziale Komponente des „Peerto-Peer“-Lernens. Das vierte Kapitel ist ein Aufruf an alle Schulen, die neuen Fähigkeiten dieser jungen Menschen, für die sich digitale Technologien im Alltag normalisiert haben, zu schätzen und das Beste aus diesen Kompetenzen zu machen. Um das volle Potenzial von digitalen Technologien auszuschöpfen, müssen Schulen vor allem drei Beziehungsebenen neu verstehen lernen: Ein Service von EDUCATION HIGHWAY e-LISA academy | info@e-LISA-academy.at | http://www.e-LISA-academy.at | +43 1 5122422
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